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wundheilung_durch_vac ... - Wundmanagement Tirol

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FallbeispielWundheilung <strong>durch</strong> VAC-Therapie undMedihoney nach LVAD und Herztransplantationauf der pädiatrischen IntensivstationAbschlussarbeit im Rahmen der Weiterbildung zum<strong>Wundmanagement</strong> am AZW InnsbruckEingereicht vonSilvia Lachbergersilvia_lachberger@hotmail.comInnsbruck, August 2012


DanksagungMein herzlicher Dank gilt den Verantwortlichen und allen Vortragenden derWeiterbildung zum <strong>Wundmanagement</strong> für die lehrreichen, interessanten undkurzweiligen Wochen der Theorie sowie der Praktikumseinsätze. Im BesonderenFrau Marianne Hintner, für die Betreuung der Abschlussarbeit.Ebenso möchte ich mich bei meiner Stationsleitung Frau Burgi Sparber bedanken,die mich für diese Weiterbildung ausgewählt und mich bei der praktischenUmsetzung des <strong>Wundmanagement</strong>s auf der pädiatrischen Intensivstation sehrunterstützt hat.Abbildung 1Patientin S. im April 2012 auf der pädiatrischen Intensivstation mitKreislaufunterstützung <strong>durch</strong> LVAD


InhaltsverzeichnisEinleitung 01Anamnese / Diagnoseliste 02Begriffserklärung 05Verwendetes Material zur Wundversorgung 06Zusammenfassung der Wundtherapie 07Wunddokumentation 08-26Zusammenfassung / Schlussfolgerung 27Literaturverzeichnis / Abbildungsverzeichnis 28


1. EinleitungSeit acht Jahren arbeite ich auf der pädiatrischen Intensivstation derUniversitätsklinik Innsbruck. Auf dieser Station werden Patienten/innen von 0 bis18 Jahren mit den verschiedensten Krankheitsbildern intensivmedizinisch versorgt.Chronische Wunden sind selten zu behandeln, häufiger sind Druckgeschwüre,oberflächliche Hautabschürfungen und postoperative Wundheilungsstörungen. ImRahmen meiner Ausbildung zum <strong>Wundmanagement</strong> konnte ich reichlich neuesWissen über die Wundbeurteilung und Wunddokumentation, die Phasen derWundheilung und die moderne/phasengerechte Wundversorgung erlangen undauch schon praktisch umsetzen. Auf der pädiatrischen Intensivstation wurde esmir ermöglicht fehlendes Verbandsmaterial zu bestellen und damit einen eigenenVerbandskasten einzurichten. Nach Rücksprache und Information der ärztlichenLeitung der pädiatrischen Intensivstation wird nun medizinischer Honig zurWundbehandlung verordnet und verwendet. Das Pflegeteam ist an denNeuerungen in der Wundversorgung sehr interessiert und motiviert in derkonsequenten Mitarbeit der geplanten Verbandwechsel.Durch den positiven Heilungsverlauf im folgenden Fallbeispiel überzeugt, erhieltich von Dr. David Vondrys (Herzchirurgie) nach Beendigung der VAC-Therapie dieErlaubnis die weitere Wundversorgung nach eigenem Ermessen <strong>durch</strong>zuführen.Bei allen in der folgenden Arbeit verwendeten Namen von Medikamenten undVerbandsmaterialien handelt es sich um kopiergeschützte (®) Handelsnamen.1


2. AnamneseDie 6 jährige S. hat wie aus der folgenden Diagnoseliste ersichtlich schon einensehr langen Krankheitsweg hinter sich. Mir ist die Patientin seit Anfang des Jahres2012 bekannt. Durch ihr außergewöhnliches, fröhliches und lebensbejahendesWesen ist sie mir und dem gesamten Stationsteam sehr ans Herz gewachsen.Auch die auf unserer Station sehr wichtige Zusammenarbeit mit den Elterngestaltet sich äußerst positiv und unkompliziert. S. lebt mit ihren türkischstämmigen Eltern und zwei Geschwistern in Vorarlberg. Die schriftlicheEinverständniserklärung des Vaters über die Verwendung des Bildmaterials liegtmir vor.Diagnoseliste:• Dextroisomerismus mit Dextrocardie (Asplenie Syndrom)• Kompletter AV-Kanal mit hypoplastischem linken Ventrikel, totaleLungenvenenfehlmündung. Double-Outlet-Right-Ventricle mitTanspositionsstellung der großen Arterien und schwerer Pulmonalstenose• 27.03.2007 Glenn-OP (Wien)• 08.06.2011 Fontan-OP (Wien). Zustand nach postoperativer Tachykardie,Reanimationspflichtig• Perfusionsstörung der rechten Lunge unklarer Genese• Hepatopathie <strong>durch</strong> Rechtsherzversagen• CMV und EBV positiv• Dekompensierte Herzinsuffizienz Februar 2012• Zustand nach Beinvenenthrombose rechts (Actilyse) Februar 2012• LVAD Implantation (Berlin Heart) am 22.03.2012 nach maximalerHerzinsuffizienz Therapie mit unkompliziertem postoperativen Verlauf undExtubation am 23.03.2012• HTX-Listung am 21.02.2012 - zeitweise nicht transplantabel - aktiv gelistetfür Herztransplantation ab 08.05.2012• Herzkatheter am 11.04.2012, 18.04.20122


• Berlin Heart Kammerwechsel am 17.04.2012 und 08.05.2012• Lungenszintigraphie am 19.04.2012• Herztransplantation am 10.06.2012• Extubation am 10.06.2012, CPAP-Therapie notwendig• Reintubation am 12.06.2012, Start NO-Therapie• Hämofiltration von 12.-18.06.2012• 22.06.2012 Tracheotomie• VAC-Therapie an LVAD-Einstichstelle rechts: 13.06. – 17.07.2012• VAC-Therapie an LVAD-Einstichstelle links: 19.06. – 03.07.2012• 26.06.2012 Hygiene-Nachweis: Aspergillus Fumigatus (WundabstrichLVAD-Eintrittsstelle)• Wundrevision am 02.07.2012 und Entfernung des substernalen Patches.Die Biopsie ergab einen Aspergillus fumigatus positiven Befund• 11.07.2012 respiratorische Verschlechterung (CMV-Pneumonie), NO-Therapie bis 18.07.2012• Ab 16.07.2012 kein Hygiene-Nachweis einer Pilzinfektion (WundabstrichLVAD-Eintrittstelle)• 19.07.2012 CT Thorax: Praesternal in Höhe von Manubrium sterni zeigtsich eine Einschmelzhöhle von 8 mm mit kleinem Lufteinschluss undRandenhancement, einem kleinen lokalen Abszess entsprechend. Eineeindeutige Verbindung retrosternal ist nicht erkennbar. Auch inJugulumhöhe besteht eine Infiltration des subcutanen Fettgewebes.• 19.07.2012 Abstrich der Nahtdehiszenz am Thorax – Aspergillusfumigatus positiver Befund – ab 21.07.2012 kein positiver HygieneNachweis einer Pilzinfektion• 08.08.2012 Erneute Verschlechterung des Allgemeinzustandes beirückläufiger Diurese trotz Lasix-Dauerinfusion• 10.08.2012 Erneuter Beginn mit Analgosedierung, Katecholaminen undHämofiltration3


3. BegriffserklärungKompletter AV-Kanal:Beim kompletten AV-Kanal findet sich das Vollbild desAtrioventrikularseptumdefektes. Statt einer Mitral- und Trikuspidalklappe findetsich eine gemeinsame atrioventrikoläre Klappe. Die Hämodynamik entspricht einerKombination aus Vorhof- und Ventrikelseptumdefekt. Sowohl auf Vorhof- als auchauf Ventrikelebene findet sich ein Links-Rechts-Shunt (Keck E.W., 2002).Glenn-Operation:Die obere Hohlvene wird abgesetzt und mit der rechten Pulmonalarterieanastomosiert. Der Pulmonalarterienstamm wird unterbunden. Das Blut aus deroberen Körperhälfte fließt passiv in beide Lungenarterien (Keck E.W., 2002).Fontan-Operation:Als zweiter Schritt einer univentrikulären Korrektur wird auch die untere Hohlvenemit der rechten Pulmonalarterie mittels Patch anastomosiert. Das gesamte venöseBlut fließt jetzt passiv in die Lungenstrombahn (Keck E.W., 2002).LVAD:Englische Abkürzung für: left ventricular assist device. Extern angetriebenes,implantiertes künstliches Pumpsystem zur Kreislaufunterstützung des linkenVentrikels bei in situ belassenem Herzen (De Gruyter W., 2011).Herztransplantation:Ist inzwischen auch im Kindesalter ein Routineverfahren. Zur Implantation desSpenderherzens werden die Vorhöfe und großen Arterien den neuenanatomischen Verhältnissen angepasst und das Spenderherz <strong>durch</strong> Anastomosenimplantiert. Die Nachteile und Gefahren liegen in der akuten Abstoßung, derInfektionsgefahr <strong>durch</strong> Immunsuppression (atypische Erreger, Pilzinfektionen) unddie Entstehung einer Koronarsklerose (Keck E.W., 2002).5


Aspergillus fumigatus:Rauchgrauer Gießkannen-Schimmelpilz (De Gruyter W., 2011).4. Verwendetes Material zur Wundversorgung (©)Algisite M (Smith&Nephew):Alginatverband aus wirkstofffreien Calcium-Alginat-Fasern, der sich im Austauschmit Natriumsalzen aus dem Exsudat in ein hydrophiles Gel umwandeltAllevyn Adhesive (Smith&Nephew):Polyurethan-Schaumverband mit semipermeabler AußenfolieAllevyn Gentle Border (Smith&Nephew):Polyurethan-Schaumverband mit semipermeabler Außenfolie und zusätzlicherSilikonschicht, der Verband kann angehoben und wieder in Position gebrachtwerdenCavilon (3M)Reizfreier HautschutzOctenisept (Schülke)Lösung zur Wund- und SchleimhautdesinfektionMedihoney (Derma Sciences)Antibakterieller Medizinischer Honig6


5. Zusammenfassung der Wundtherapie10.06.-13.06.2012 Drainage der Einstichstellen über Pleur-E<strong>vac</strong>-System13.06.2012 Start der VAC-Therapie (*) rechts <strong>durch</strong> Dr. Vondrys,kontinuierlicher Sog mit 25mmHg, GranuFoam-Dressing19.06.2012 VAC-Wechsel <strong>durch</strong> Dr. Hofer (Herzchirurgie), kontinuierlicherSog mit 75mmHg24.06.2012 VAC-Wechsel (*) <strong>durch</strong> Dr. Vondrys, kontinuierlicher Sog mit75mmHg26.06.2012 VAC-Wechsel (*) <strong>durch</strong> Dr. Vondrys, kontinuierlicher Sog mit25mmHg27.06.2012 Sogstärke auf 75mmHg erhöht28.06.2012 VAC-Wechsel <strong>durch</strong> Dr. Vondrys im Beisein der Firma KCI,kontinuierlicher Sog mit 75mmHg, GranuFoam-Silver-Dressing29.06.2012 Anspülen über das VAC-System mit Amphicilin(=Antimykotikum)30.06.2012 VAC-Wechsel (*) <strong>durch</strong> Dr. Vondrys, mit Amphicilin angespült02.07.2012 VAC-Wechsel <strong>durch</strong> Plastische Chirurgie im OP nachWundrevision, kontinuierlicher Sog mit 75mmHg, GranuFoam-Silver-Dressing04.07.2012 Blutansammlung unterhalb der Folie05.07.2012 VAC-Wechsel <strong>durch</strong> Dr. Vondrys, kontinuierlicher Sog mit75mmHg, GranuFoam-Silver-Dressing06.07.2012 Folie undicht, erneuter VAC-Wechsel <strong>durch</strong> Dr. Vondrys09.07.2012 VAC-Wechsel <strong>durch</strong> Dr. Vondrys, kontinuierlicher Sog mit75mmHg, GranuFoam-Silver-Dressing11.07.2012 rechts: VAC-Wechsel <strong>durch</strong> Dr. Vondryslinks: VAC entfernt - Start mit Medihoney17.07.2012 VAC rechts entfernt - Start mit Medihoney(*) = VAC-Verband nicht der Anlageempfehlung der Firma KCI entsprechendangelegt7


6. WunddokumentationAbbildung 3Reizfreie Eintrittsstellen der LVAD-Kanülen sowie einer Mediastinal- und einerPleura-Drainage 3 Tage nach Implantation.Verbandwechsel laut Arztanordnung: 1mal täglich mit sterilen, trockenen Tupfernnach Reinigung mit Octenisept.8


Abbildung 426.06.2012 Eintrittsstellen der LVAD-Kanülen 16 Tage nach erfolgterHerztransplantation, postoperativer Wunddrainage (Pleur-E<strong>vac</strong>-System) über 3Tage und VAC-Therapie (*) über 13 Tage.26.06.2012 WundbeurteilungWundgröße: rechts: Länge 4,0 cm, Breite 3,0 cmlinks: Länge 3,0 cm, Breite 3,0 cmTiefe: beide Eintrittsstellen verursachen eine Wundtiefe von 10cm und reichen bis an das PerikardWundgrund: rechts: trocken; 100% Fibrinbelaglinks: Wundkanal ist kollabiert, 100% FibrinbelagWundrand: FibrinbelagWundumgebung trocken, frei von EntzündungszeichenWundgeruch: neinExsudation: rechts: nein, links: mäßig eitrigVerband:Es würde erneut ein VAC-Verband (*) <strong>durch</strong> Dr. Vondrys angelegt.9


Abbildung 528.06.2012 Übernahme der Patientin mit nicht den Anlageempfehlungen derFirma KCI entsprechendem VAC-Verband.Am 28.06.2012 erfolgte mein erster Patienten- bzw. Wundkontakt nach erfolgterHerztransplantation. Ich kam rasch zu dem Entschluss den Wundheilungsverlaufin Form eines Fallbeispiels im Rahmen der Weiterbildung zum <strong>Wundmanagement</strong>darzustellen. Es war mir möglich zwischen der Firma KCI und dem betreuendenHerzchirurgen (Dr. Vondrys) noch für diesen Tag einen Termin zur gemeinsamenAnlage des VAC-Verbandes zu organisieren.10


Abbildung 628.06.2012 Chirurgisches DèbridementAbbildung 728.06.2012 VAC-Anlage mit einer Vertretung der Firma KCI11


Abbildung 828.06.2012 VAC-Verband-Anlage mit GranuFoam-Silver (infizierte Wunde) und75mmHg kontinuierlichem Sog. Auf ein Wunddistanzgitter (direkter Kontakt zumPerikard) wurde von Dr. Vondrys verzichtet.Am 30.06.2012 entlud sich nach Entfernung des Schaumverbandes aus der linkenEintrittsstelle eitriges Sekret. Dies veranlasste Dr. Vondrys erneut zu einemVerbandwechsel nicht den Anlageempfehlungen der Firma KCI entsprechend. Daich bei diesem Verbandwechsel nicht anwesend war, ist es mir nicht möglich dieUrsache gesichert zu ergründen. Retrospektiv könnte eine mögliche Ursache fürdie unzureichende Drainage des Exsudates eine nicht ausreichende Einbringungdes Schaumstoffes in die Tiefe der Wundhöhle, oder eine zu schwache Sogstärkevon 75mmHg sein.12


Abbildung 930.06.2012 Entferntes SensaT.R.A.C-PadAbbildung 1030.06.2012 rechts: Das SensaT.R.A.C-Pad wurde verkleinert, links: entfernt13


Abbildung 1104.07.2012 Problemlose Mobilisation in den Rollstuhl unterBeatmungsunterstützung und VAC-Therapie.Abbildung 12Am 05.07.2012 kam es unterhalb der Folie (neben dem Schaumstoff) zu eineraltblutigen Exsudat-Ansammlung. Ein Grund dafür könnte eine (auch kurzzeitige)14


Unterbrechung des Unterdruckes der laufenden VAC-Therapie oder eineoberflächliche Läsion am Wundrand gewesen sein.Abbildung 1305.07.2012 WundbeurteilungWundgröße: rechts: Länge: 3,5 cm, Breite: 3,5 cm, Tiefe: 2,0 cmlinks: Länge: 2,0 cm, Breite: 1,5 cm, Tiefe: 0,5 cmWundgrund: rechts: 60% Fibrinbeläge, 40% Granulationsgewebelinks: 50% Fibrinbeläge, 50% GranulationsgewebeWundrand: beginnende EpithelisierungWundumgebung frei von EntzündungszeichenWundgeruch: neinExsudation: neinVerband:VAC-Therapie mit SilberFoam bei 75mmHg kontinuierlichem Sog15


Abbildung 1417.07.2012 WundbeurteilungWundgröße: rechts: Länge: 3,5 cm, Breite: 3,0 cm, Tiefe: 1,0 cm,Taschenbildung zwischen 11:00 und 01:00 Uhr - 1,3 cm tieflinks: Länge: 1,5 cm, Breite: 1,5 cm, Tiefe: 0,2 cmWundgrund: fortschreitender Granulationsprozess bds.Wundrand: fortschreitender Epithelisierungsprozess bds.Wundumgebung: frei von EntzündungszeichenWundgeruch: neinExsudation: neinVerband – Verbandwechsel jeden 2. Tag• Nassphase mit körperwarmen NaCl 0,9% für 5 Minuten• Vorsichtiges Débridement mit einer Curette und sterilen Watteträgern• Wundabstrich• Fotodokumentation• Desinfektion mit in Octenisept getränkten sterilen Tupfern (5 MinutenEinwirkzeit)• Cavilon-Lolly als Wundrandschutz• Medihoney• Allevyn16


Am 19.07.2012 kam es an der Thorakotomienarbe zum Auftreten einer Pustel(Nahtdehiszenz), welche <strong>durch</strong> Dr. Vondrys eröffnet wurde. Der Abstrich ergabeinen positiven Aspergillus Fumigatus Befund.Abbildung 1521.07.2012 Wundbeurteilung NahtdehiszenzWundgröße: Länge: 0,8 cm, Breite 1,0 cmWundgrund: GranulationsgewebeWundrand: EpithelgewebeWundumgebung: frei von EntzündungszeichenWundgeruch: neinExsudat: neinVerband – täglicher Verbandswechsel• Desinfektion mit Octenisept• Medihoney• Allevyn17


Abbildung 1623.07.2012 Wundbeurteilung LVAD-EintrittsstellenWundgröße: rechts: Länge: 3,5 cm, Breite: 3,0 cm, Tiefe: 0,5 cm,Taschenbildung zwischen 11:00 und 12:00 Uhr 0,8 cm tieflinks: Länge: 1,5 cm, Breite: 1,5 cm, Tiefe: im NiveauWundgrund: 80% Granulationsgewebe, 20% Fibrinbelag beidseitsWundrand: EpithelgewebeWundumgebung: frei von EntzündungszeichenWundgeruch: neinExsudation: neinVerband – Verbandwechsel jeden 2. TagUnverändert zu 17.07.201218


Abbildung 1730.07.2012 WundbeurteilungWundgröße: rechts: Länge: 3,5 cm, Breite: 3,0 cm, Tiefe: 0,5 cm,Taschenbildung zwischen 11:00 und 12:00 Uhr 0,5 cm tieflinks: Länge: 1,5 cm, Breite: 1,5 cm, Tiefe: blandWundgrund: rechts/links: 50% Granulationsgewebe, 50% Fibrinbelag, vitalWundrand: EpithelgewebeWundumgebung: frei von EntzündungszeichenWundgeruch: neinExsudation: neinVerband – Verbandwechsel jeden 2. Tag• Nassphase mit körperwarmen NaCl 0,9% für 5 Minuten• Vorsichtiges Débridement mit einer Curette und sterilen Watteträgern• Wundabstrich• Fotodokumentation• Desinfektion mit in Octenisept getränkten sterilen Tupfern (5 MinutenEinwirkzeit)• Cavilon als Wundrandschutz• Algisite (mit wenigen Tropfen NaCl 0,9% aktiviert)19


• Medihoney• AllevynDer Alginatverband dient in der rechten Eintrittsstelle hauptsächlich alsTrägersubstanz für den medizinischen Honig, um ein unerwünschtes Verlaufen(und somit ein Undicht werden des Verbandes) zu verhindern.Abbildung 1831.07.2012 Wundbeurteilung NahtdehiszenzWundgröße: Länge: 0,3 cm, Breite 0,5 cmWundgrund: EpithelgewebeWundrand: EpithelgewebeWundumgebung: frei von EntzündungszeichenWundgeruch: neinExsudat: neinVerband – Verbandwechsel jeden 2. TagHautschutz mit Cavilon, offen ohne Verband belassen20


Abbildung 1904.08.2012 Die Patientin hat keine Schmerzen während desVerbandwechselsAbbildung 2004.08.2012 Wundbeurteilung LVAD-Eintrittsstellen21


Wundgröße: rechts: Länge: 3,5 cm, Breite: 2,5 cm, Tiefe: 0,5 cm,Taschenbildung zwischen 11:00 und 12:00 Uhr 0,3 cm tieflinks: Länge: 1,5 cm, Breite: 1,0 cm, Tiefe: im NiveauWundgrund: rechts/links: 70% Granulationsgewebe, 30% Fibrinbelag, vitalWundrand: EpithelgewebeWundumgebung: frei von EntzündungszeichenWundgeruch: neinExsudation: neinVerband – Verbandwechsel jeden 2. TagUnverändert zu 30.07.2012Da die Patientin <strong>durch</strong> den Kleberand des Schaumstoffverbandes (Allevyn) eineleichte Hautrötung davontrug bestellte ich Alleyvn Gentle Border 12,5 x 12,5 cm,welches ich ab 30.07.2012 verwendete.Abbildung 2108.08.2012 Neu aufgetretene Pustel an der Sternum-Spitze (Ende derThorakotomie-Naht) Durchmesser: 0,8 cm, welche <strong>durch</strong> den Dienstarzt eröffnet22


wurde. Daraufhin entleerte sich reichlich Eiter, ein Wundabstrich wurdeentnommen.Verband – Verbandwechsel einmal täglichSeparater Verband (getrennt von LVAD-Eintrittsstellen wegen fraglicherInfektiösität) mit Medihoney und Allevyn.08.08.2012 Wundbeurteilung LVAD-EintrittsstellenWundgröße: rechts: Länge: 2,5 cm, Breite: 2,0 cm, Tiefe: 0,3 cm,Taschenbildung zwischen 11:00 und 12:00 Uhr 0,3 cm tieflinks: Länge: 1,0 cm, Breite: 1,0 cm, Tiefe: im NiveauWundgrund: rechts/links: 80% Granulationsgewebe, 20% Fibrinbelag, vitalWundrand: EpithelgewebeWundumgebung: frei von EntzündungszeichenWundgeruch: neinExsudation: neinVerband – Verbandwechsel jeden 2. TagUnverändert zu 04.08.201223


Abbildung 2209.08.2012 Wundbeurteilung LVAD-EintrittsstellenUnveränderter Wundstatus zu 08.08.2012Keine Pustel/kein eitriges Exsudat, frei von EntzündungszeichenVerband – Verbandwechsel jeden 2. TagLVAD-Eintrittsstellen: Wie bisher, habe aber um den Verbandwechsel für meineKollegen/Innen zu vereinfachen auf die Verwendung von Algisite verzichtet.Hautdefekt <strong>durch</strong> Pustel: Separater Verband mit Medihoney und Allevyn.10.08.2012 Verschlechterung des Allgemeinzustandes bei rückläufiger Diurese.Erneuter Start mit Katecholaminen (Dopamin, Milrinon, Noradrenalin),Analgosedierung und Hämofiltration.11.08.2012 Hygienebefund (Exsudat aus Pustel vom 08.08.2012): sterilerWundabstrichAbbildung 2315.08.2012 WundbeurteilungWundgröße: rechts: Länge: 3,0 cm, Breite: 2,5 cm, Tiefe: 0,3 cm,Taschenbildung zwischen 11:00 und 12:00 Uhr, 0,3 cm tief24


links: Länge: 1,0 cm, Breite: 1,0 cm, Tiefe: im NiveauWundgrund: rechts/links: 30% Granulationsgewebe, 70% Fibrinbelag, vitalWundrand: EpithelgewebeWundumgebung: frei von EntzündungszeichenWundgeruch: neinExsudation: neinVerband – Verbandwechsel jeden 2. Tag• Nassphase mit körperwarmen NaCl 0,9% für 5 Minuten• Vorsichtiges Débridement mit einer Curette und sterilen Watteträgern• Fotodokumentation• Desinfektion mit Octenisept getränkten sterilen Tupfern (5 MinutenEinwirkzeit)• Cavilon als Wundrandschutz• Algisite (mit wenigen Tropfen NaCl 0,9% aktiviert)• Medihoney• Allevyn Gentle BorderErneut mit dem Alginatverband begonnen, da wieder deutlich mehr Fibrinbelägevorhanden waren und der Wundgrund zu trocken wirkte. Der Hautdefekt <strong>durch</strong> diePustel ist vollständig epithelisiert. Im Vergleich zu 09.08.2012 ist kein Fortschrittder Wundheilung der LVAD-Eintrittsstellen zu beobachten, was auf denschlechteren Allgemeinzustand der Patientin zurückzuführen sein kann.25


Abbildung 2418.08.2012 WundbeurteilungWundgröße: rechts: Länge: 3,0 cm, Breite: 2,5 cm, Tiefe: 0,2 cm,Taschenbildung zwischen 11:00 und 12:00 Uhr, 0,3 cm tieflinks: Länge: 1,0 cm, Breite: 1,0 cm, Tiefe: im NiveauWundgrund: rechts/links: 40% Granulationsgewebe, 60% Fibrinbelag, vitalWundrand: EpithelgewebeWundumgebung: frei von EntzündungszeichenWundgeruch: neinExsudation: neinVerband – Verbandwechsel jeden 2. TagUnverändert zu 15.08.2012Keine Besserung des Allgemeinzustandes, weiterhin Katecholamine undHämofiltration notwendig. Momentan ist kein weiterer Fortschritt der Wundheilungzu beurteilen.26


7. Zusammenfassung/SchlussfolgerungDer positive Heilungsverlauf ist anhand der Fotodokumentation deutlichersichtlich. Die zu Beginn der Dokumentation 10 cm tiefen Wundhöhlen sindnahezu vollständig granuliert, die Wundgröße (der Durchmesser) konntesichtlich reduziert werden. Besonders an der linken Eintrittsstelle ist derEpithelisierungsprozess schon sehr weit fortgeschritten. Die Wunden warenstets frei von Infektionszeichen. Die Patientin litt nicht an längerfristigenSchmerzen <strong>durch</strong>/während der Wundbehandlung.Als besonders beeindruckend empfand ich, dass nach Beginn der Verwendungdes medizinischen Honigs keine Pilzbesiedelung der Wunden mehrnachweisbar war. Dies belegt für mich persönlich die antimykotische Wirkungdes medizinischen Honigs auch bei Aspergillus fumigatus, obwohl ich beimeinen Recherchen keine Informationen darüber finden konnte.Durch die Verschlechterung des Allgemeinzustandes der Patientin kam esleider zu einer Stagnation der Wundheilung.Als sehr positiv empfand ich, das mir von ärztlicher Seite entgegengebrachteVertrauen und Interesse im Bezug auf die Wundversorgung. Die für allesichtbare Verbesserung der Wundsituation führte dazu, dass der medizinischeHonig bei Bedarf nun verordnet und verwendet wird. Die anfänglichenUnstimmigkeiten im Bezug auf die VAC-Verband-Anlage führtenschlussendlich zu einer sehr guten interdisziplinären Zusammenarbeit mit demzuständigen Herzchirurgen Dr. Vondrys. Meine Arbeitskollegen/Innen warenbei der Durchführung und Dokumentation der von mir in der Pflegeplanunggeplanten Verbandwechsel äußerst gewissenhaft.Mit Interesse verfolgte und dokumentierte ich den Wundheilungsprozess undfreue mich schon auf die künftigen Herausforderungen im <strong>Wundmanagement</strong>.27


8. LiteraturverzeichnisDe Gruyter Walter, 2011, Pschyrembel Klinisches Wörterbuch - 263. Auflage, DeGruyter & Co Verlag, Berlin/BostonKeck E.W., 2002, Pädiatrische Kardiologie, Urban & Fischer Verlag, München9. AbbildungsverzeichnisAbbildung 01 Patientin S. im April 2012Abbildung 02 Patientin S. im Mai 2012Abbildung 03 Reizfreie Eintrittsstellen der LVAD-KanülenAbbildung 04 26.06.2012 Eintrittsstellen der LVAD-KanülenAbbildung 05 28.06.2012 Übernahme der PatientinAbbildung 06 28.06.2012 Chirurgisches DébridementAbbildung 07 28.06.2012 VAC-Anlage mit einer Vertretung der Firma KCIAbbildung 08 28.06.2012 VAC-Verband-AnlageAbbildung 09 30.06.2012 Entferntes SensaT.R.A.C-PadAbbildung 10 30.06.2012 rechts: Das SensaT.R.A.C-Pad wurde verkleinert,links: entferntAbbildung 11 04.07.2012 Problemlose MobilisationAbbildung 12 05.07.2012 Exsudat-Ansammlung.Abbildung 13 05.07.2012 WundbeurteilungAbbildung 14 17.07.2012 WundbeurteilungAbbildung 15 21.07.2012 Wundbeurteilung NahtdehiszenzAbbildung 16 23.07.2012 Wundbeurteilung LVAD-EintrittsstellenAbbildung 17 30.07.2012 WundbeurteilungAbbildung 18 31.07.2012 Wundbeurteilung NahtdehiszenzAbbildung 19 04.08.2012 Die Patientin hat keine Schmerzen während desVerbandwechselsAbbildung 20 04.08.2012 Wundbeurteilung LVAD-Eintrittsstellen28


Abbildung 21Abbildung 22Abbildung 23Abbildung 2408.08.2012 Neu aufgetretene Pustel an der Sternum-Spitze09.08.2012 Wundbeurteilung LVAD-Eintrittsstellen15.08.2012 Wundbeurteilung18.08.2012 Wundbeurteilung29


Eidesstattliche ErklärungIch erkläre, dass die vorliegende Arbeit von mir selbst verfasst wurde, und ichausschließlich die von mir angegebenen Werke und Hilfsmittel(Pflegedokumentation) verwendet habe.Innsbruck, am 20.08.2012Unterschrift:Verwendung der ProjektarbeitIch bin damit einverstanden, dass meine Projektarbeit weiteren Personen zurVerfügung gestellt werden darf.Innsbruck, am 20.08.2012Unterschrift:30

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