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Thüringer Kultusministerium - Thillm

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<strong>Thüringer</strong> <strong>Kultusministerium</strong><br />

<strong>Thüringer</strong> Lehrplan<br />

für berufsbildende Schulen<br />

Schulform: Fachschule<br />

Pflichtunterricht<br />

Berufspraktische Ausbildung<br />

Fachrichtung: Motopädie<br />

Erfurt, den 1. Juni 2004


Herausgeber:<br />

<strong>Thüringer</strong> <strong>Kultusministerium</strong><br />

Werner-Seelenbinder-Straße 7, 99096 Erfurt


Vorwort des Ministers<br />

Thüringens Schulen werden sich noch stärker zu eigenverantwortlichen, selbstständigen und selbstbewussten<br />

Einrichtungen entwickeln, die die Schülerinnen und Schüler mit den Kompetenzen für lebenslanges Lernen und<br />

erfolgreiche berufliche Tätigkeit ausstatten. Damit werden sich ihre Lehrerinnen und Lehrer, ihre Schulleitungen<br />

sowie Eltern- und Schülervertretungen in den kommenden Jahren vielen neuen Anforderungen allgemeiner und<br />

beruflicher Bildung stellen.<br />

Der vorliegende <strong>Thüringer</strong> Lehrplan, die landesweit durchgeführten Fort- und Weiterbildungen und ein solides<br />

Unterstützungssystem, das ständig weiterentwickelt wird, bilden gute Voraussetzungen für erfolgreiche<br />

pädagogische Arbeit. Dabei spielen die neuen Medien im Unterricht eine wichtige Rolle.<br />

Eine Vielzahl von Veränderungen in der beruflichen Ausbildung hat bereits Einzug gehalten: Die schrittweise<br />

Umstellung der dualen Ausbildung durch Anwendung lernfeldstrukturierter Lehrpläne stellt in diesem Bereich<br />

hohe Anforderungen an Pädagogen und Schulleitungen. In den berufsbildenden Schulen wird<br />

fächerübergreifendes Arbeiten bei starker Handlungsorientierung immer bewusster didaktisches Prinzip der<br />

Unterrichtsgestaltung. Doppelt qualifizierende Ausbildungen und rasche technologische Entwicklungen werden<br />

zur permanenten Herausforderung für die persönliche Fortbildung aller Beteiligten.<br />

Wir wollen und wir brauchen berufsbildende Schulen, die Mobilität, Kommunikationsfähigkeit und vielfältige<br />

berufliche Chancen auf dem deutschen und europäischen Arbeitsmarkt sichern. Im Mittelpunkt aller<br />

pädagogischen Bemühungen der beruflichen Ausbildung steht der Jugendliche, der auf die komplexen<br />

Anforderungen des beruflichen Lebens optimal vorbereitet werden soll. Die konzeptionelle Basis zur Gestaltung<br />

der <strong>Thüringer</strong> Lehrpläne allgemein bildender Schulen und die Intentionen zur Kompetenzentwicklung der<br />

KMK-Rahmenlehrpläne berufsbildender Schulen liegen folgerichtig eng beieinander.<br />

Der vorliegende Lehrplan ist zusammen mit der Stundentafel die verbindliche Grundlage für den Unterricht, er<br />

orientiert auf die Verbindung von Wissensvermittlung und Erziehung, er zielt auf die Entwicklung der<br />

beruflichen Handlungskompetenz mit all ihren Bestandteilen. Der Lehrplan beinhaltet bewusst auch<br />

pädagogische Freiräume, die der Lehrende eigenverantwortlich ausfüllen kann.<br />

Allen Lehrerinnen und Lehrern wünsche ich viel Erfolg bei der ideenreichen Umsetzung des Lehrplanes und<br />

danke allen, die bei der Erarbeitung beteiligt waren und bei der künftigen Evaluierung mitwirken werden.<br />

Prof. Dr. Jens Goebel<br />

<strong>Thüringer</strong> Kultusminister


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort des Ministers Seite<br />

1 Vorbemerkungen 1<br />

2 Mitarbeiter der Lehrplankommission 2<br />

3 Fachdidaktische Konzeption 4<br />

4 Allgemeine Lernziele 6<br />

5 Stundenübersicht 7<br />

6 Lerngebiete 8<br />

6.1 Deutsch/Kommunikation 8<br />

6.2 Berufs-, Gesetzes- und Staatskunde 12<br />

6.3 Fremdsprache 15<br />

6.4 Mathematik 21<br />

6.5 Anatomie/Physiologie 25<br />

6.6 Biologie 27<br />

6.7 Didaktik und Methodik der Motopädie 29<br />

6.8 Grundlagen der Mot+orik 30<br />

6.9 Motopathologie 32<br />

6.9.1 Neurologie 32<br />

6.9.2 Psychiatrie 33<br />

6.9.3 Orthopädie/Traumatologie 34<br />

6.9.4 Geriatrie 34<br />

6.9.5 Pädiatrie 34<br />

6.10 Motorische Entwicklung 36<br />

6.11 Pädagogik 40<br />

6.12 Praxis der Motopädie 43<br />

6.12.1 Psychomotorisches Arbeiten 43<br />

6.12.2 Konzepte 45<br />

6.12.3 Zielgruppen 46<br />

6.12.4 Rhythmik 47<br />

6.12.5 Entspannung 48<br />

6.13 Psychologie 50<br />

6.14 Psychomotorische Diagnostik 52<br />

6.15 Sonderpädagogik 55<br />

7 Berufspraktische Ausbildung 57


1 Vorbemerkungen<br />

1<br />

Der vorliegende <strong>Thüringer</strong> Lehrplan für die Ausbildung in der Fachrichtung Motopädie basiert auf<br />

- der <strong>Thüringer</strong> Fachschulordnung vom 3. Februar 2004 (GVBl. S. 125)<br />

- der Vereinbarung über den Erwerb der Fachhochschulreife in beruflichen Bildungsgängen laut Beschluss der<br />

Kultusministerkonferenz vom 5. Juni 1998 in der Fassung vom 9. März 2001<br />

- dem <strong>Thüringer</strong> Schulgesetz vom 6. August 1993 (GVBl. S.445) in der Fassung vom 30. April 2003<br />

(GVBl. S. 238)<br />

- der <strong>Thüringer</strong> Allgemeinen Schulordnung für die berufsbildenden Schulen vom 10. Dezember 1996, geändert<br />

durch die Verordnung vom 28. Juli 2000 (GVBl. S. 232)<br />

Motopäden* führen Übungen mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen durch, deren Wahrnehmungs- und<br />

Bewegungsvermögen gestört ist.<br />

Die Aufgaben von Motopäden sind – je nach Zielsetzung bzw. Arbeitsfeld – pädagogisch und/oder<br />

therapeutisch ausgerichtet.<br />

Die motopädagogischen Aufgaben zielen auf die Entwicklungsförderung von Kindern und Jugendlichen ab, die<br />

in ihren Wahrnehmungs- und Bewegungsleistungen und, als Folge davon, in ihrem sozial-emotionalen<br />

Verhalten bezogen auf ihr Alter Entwicklungsrückstände aufweisen.<br />

Vorbeugend werden bei Personen, die von Auffälligkeiten in ihren Wahrnehmungs- und Bewegungsfunktionen<br />

bedroht sind, motopädagogische Maßnahmen eingesetzt.<br />

Weiterhin werden in der Arbeit mit alten Menschen vorhandene Fähigkeiten aktiviert und Funktionen<br />

stabilisiert.<br />

Als Planungsgrundlage wurden 60 Wochen theoretischer und praktischer Unterricht an der Fachschule und 20<br />

Wochen Praktikum angenommen. Die für die einzelnen Lernabschnitte angegebenen Zeiten sind als<br />

Zeitrichtwerte zu verstehen und können entsprechend der Voraussetzungen und Interessen der Fachschüler<br />

variiert werden. Wahlunterricht kann in Form von fachspezifischen Kursen und Projektarbeit angeboten werden.<br />

Hierfür werden als Schwerpunktthemen zum Beispiel Psychohygiene im Beruf, Erste Hilfe und ausgewählte<br />

Beispiele aus der Beschäftigungslehre empfohlen.<br />

* Personenbezeichnungen im laufenden Lehrplantext gelten für beide Geschlechter.


2 Mitarbeiter der Lehrplankommission<br />

Vorsitzende<br />

Dr. Angela Schneeberg Staatliche Berufsbildende Schule für Gesundheit/Soziales und Wirtschaft<br />

Dr.-Robert-Koch-Straße 40<br />

99734 Nordhausen<br />

Mitglieder<br />

Sylvia Conrad Private Fachschule für Wirtschaft und Soziales gGmbH<br />

Weidbergstraße 10<br />

98527 Suhl<br />

Kristin Krauß Staatliche Berufsbildende Schule für Gesundheit/Soziales und Wirtschaft<br />

Dr.-Robert-Koch-Straße 40<br />

99734 Nordhausen<br />

Dr. Antje Wolf Bildungs- und Technologiezentrum zu Eisenberg<br />

Stiftung und Gemeinnützige GmbH<br />

Klosterlausnitzer Straße 19<br />

07607 Eisenberg<br />

Lehrplankommissionen für allgemein bildende Fächer<br />

Deutsch/Kommunikation<br />

Vorsitzender<br />

Bauer, Johannes Staatliche Berufsbildende Schule für Gesundheit und Soziales<br />

Meiningen/Schmalkalden<br />

Ernststraße 9<br />

98617 Meiningen<br />

Mitglieder<br />

Fischer, Dagmar Staatliches Berufsbildungszentrum Bad Salzungen<br />

Lindigallee 1<br />

36433 Bad Salzungen<br />

Wolff, Elviera Staatliches Berufsbildungszentrum Bad Salzungen<br />

Lindigallee 1<br />

36433 Bad Salzungen<br />

Marx, Silvia Staatliche Berufsbildende Schule für Gesundheit und Soziales<br />

Brückenstraße 32<br />

99974 Mühlhausen<br />

Ferda, Birgit Staatliche Berufsbildende Schule für Gesundheit und Soziales<br />

Medizinische Fachschule Eisenach "Dr. Siegfried Wolff"<br />

Schmelzerstraße 19<br />

99817 Eisenach<br />

Uebner, Renate Staatliche Berufsbildende Schule für Gesundheit und Soziales<br />

Dr.-Robert-Koch-Straße 40<br />

99734 Nordhausen<br />

Englisch<br />

Vorsitzende<br />

Barz-Hotz, Jutta Staatliche Berufsbildende Schule für Gesundheit und Soziales<br />

Lützendorfer Straße 10<br />

99427 Weimar<br />

Mitglieder<br />

Rettelbusch, Heike Staatliche Berufsbildende Schule für Gesundheit und Soziales<br />

Medizinische Fachschule Eisenach "Dr. Siegfried Wolff"<br />

Schmelzerstraße 19<br />

99817 Eisenach<br />

Ziebell, Ingrid Staatliche Berufsbildende Schule für Gesundheit und Soziales<br />

Dr.-Robert-Koch-Straße 40<br />

99734 Nordhausen<br />

2


Mathematik<br />

Vorsitzende<br />

Seyfert, Karin Staatliche Berufsbildende Schule für Gesundheit und Soziales<br />

Brückenstraße 32<br />

99974 Mühlhausen<br />

Mitglieder<br />

Dr. Richter, Roland Staatliche Berufsbildende Schule für Gesundheit und Soziales<br />

Meiningen/Schmalkalden<br />

Ernststraße 9<br />

98617 Meiningen<br />

Dr. Riedel, Ulrich Staatliche Berufsbildende Schule für Wirtschaft und Technik Gotha<br />

von-Zach-Straße 61 - 63<br />

99867 Gotha<br />

3


3 Fachdidaktische Konzeption<br />

4<br />

Mit der Implementierung der neuen <strong>Thüringer</strong> Lehrpläne in den allgemein bildenden Schulen in Thüringen wird<br />

die Schwerpunktsetzung auf die Entwicklung von Kompetenzen Veränderungen im Unterricht in Grundschule,<br />

Regelschule und Gymnasium bewirken.<br />

Es kann daraufhin insbesondere eine verbesserte Lernkompetenz bei den Abgängern dieser Schularten erwartet<br />

werden. In der Schulart berufsbildende Schule soll nun eine konzeptionelle Basis verwendet werden, welche das<br />

Modell der genannten Schularten fortschreibt und gleichzeitig die Besonderheiten der berufsbildenden Schule<br />

einbezieht. Dabei wird die berufliche Handlungskompetenz als Weiterentwicklung der Lernkompetenz in ihrer<br />

integrativen Form angestrebt.<br />

Der Unterricht an berufsbildenden Schulen bereitet auf berufliches Handeln und auf die Mitgestaltung der<br />

Arbeitswelt in sozialer und ökologischer Verantwortung vor. Ziel eines solchen Unterrichts muss also die<br />

Vermittlung einer Handlungskompetenz sein, die Sach-, Selbst-, Sozialkompetenz und Methodenkompetenz<br />

enthält.<br />

Berufliche Handlungskompetenz entfaltet sich integrativ in den Dimensionen Sach-, Selbst-, Sozial- und<br />

Methodenkompetenz. Sie umfasst auch die Bereitschaft und Fähigkeit des einzelnen Menschen in beruflichen<br />

Anforderungssituationen sachgerecht, durchdacht, individuell und sozial verantwortlich zu handeln sowie seine<br />

Handlungsmöglichkeiten weiter zu entwickeln.<br />

Sachkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit, Aufgaben und Problemstellungen sachlich richtig,<br />

selbstständig, zielorientiert und methodengeleitet zu lösen bzw. zu bearbeiten und das Ergebnis zu beurteilen.<br />

Selbstkompetenz bezeichnet die individuelle Bereitschaft und Fähigkeit, die eigenen Entwicklungsmöglichkeiten,<br />

-grenzen und -erfordernisse in Beruf, Familie und Gesellschaft zu beurteilen und davon<br />

ausgehend die eigene Entwicklung zu gestalten. Selbstkompetenz schließt die reflektierte Entwicklung von<br />

Wertvorstellungen und die selbstbestimmte Bindung an Werte ein.<br />

Sozialkompetenz bezeichnet die individuelle Bereitschaft und Fähigkeit, soziale Beziehungen zu leben und zu<br />

gestalten, sich mit anderen rational und verantwortungsbewusst auseinander zu setzen und zu verständigen,<br />

Verantwortung wahrzunehmen und solidarisch zu handeln.<br />

Methodenkompetenz umfasst die Fähigkeit und die Bereitschaft, Lernstrategien zu entwickeln,<br />

unterschiedliche Techniken und Verfahren sachbezogen und situationsgerecht anzuwenden. Sie ermöglicht dem<br />

Fachschüler mehr Selbstständigkeit und Selbstvertrauen, größere Sicherheit und Versiertheit sowie erhöhte<br />

Effizienz beim Lernen.<br />

Kompetenzen werden in der täglichen Auseinandersetzung mit fachlichen und fächerübergreifenden Inhalten<br />

des Unterrichts erworben. Sie schließen die Ebenen des Wissens, Wollens und Könnens ein. Die Kompetenzen<br />

haben Zielstatus und beschreiben den Charakter des Lernens.<br />

Zur Gestaltung eines solchen Unterrichts mit fächerübergreifenden Ansätzen, Projektarbeit und innerer<br />

Differenzierung werden von den neuen Lehrplänen Freiräume geboten.<br />

Dazu sollen die Lehrpläne die schulinterne Kommunikation und Kooperation zwischen den Lehrern anregen<br />

und fördern.<br />

Handlungsorientierter Unterricht ist ein didaktisches Konzept, das sach- und handlungssystematische Strukturen<br />

miteinander verknüpft. Dies lässt sich durch unterschiedliche Unterrichtsmethoden verwirklichen.<br />

Methoden, welche die Handlungskompetenz unmittelbar fördern, sind an folgenden Prinzipien orientiert:<br />

- didaktische Bezugspunkte sind Situationen, die für die berufliche Weiterentwicklung bedeutsam sind<br />

- den Ausgangspunkt des Lernens bilden Handlungen, die vom Lernenden möglichst selbstständig<br />

geplant, ausgeführt und bewertet oder gedanklich nachvollzogen werden<br />

- diese Handlungen sollen ein ganzheitliches Erfassen der beruflichen Wirklichkeit fördern, z. B.<br />

medizinische, ethische, ökonomische, ökologische, rechtliche und soziale Aspekte einbeziehen.<br />

- bei den sozialen Aspekten sollen z. B. Interessenerklärungen und Konfliktbewältigung einbezogen<br />

werden.<br />

Die Umsetzung des Kompetenzmodells erfordert gleichzeitig ein erweitertes Leistungsverständnis, welches mit<br />

der didaktisch-methodischen Kultur des Lernens verbunden ist und dadurch den Fachschülern<br />

handlungsorientiertes, entdeckendes Lernen ermöglicht.<br />

Diese neue Herangehensweise bedingt eine neue Schwerpunktsetzung in Leistungsförderung und<br />

Leistungsbeurteilung, wobei die Gesamtpersönlichkeit des Fachschülers in einem mehrdimensionalen sozialen<br />

Lernprozess in den Blick genommen werden soll.


5<br />

Die vom Lehrplan abgeleiteten und an den Fachschüler gestellten Anforderungen bilden dann die Basis der<br />

Leistungsbeurteilung. Sie umfassen in verschiedenen Niveaustufen<br />

- Reproduktion in unveränderter Form,<br />

- Reorganisation als Wiedergabe von Bekanntem in verändertem Zusammenhang,<br />

- Transfer von Gelerntem auf vergleichbare Anwendungssituationen und<br />

- Problembearbeitung.<br />

Der Komplexitätsgrad und die Niveaustufen der vom Fachschüler zu bearbeitenden Aufgaben und die daraus<br />

abgeleiteten Beobachtungskriterien des Lehrers bestimmen die Schwerpunkte und Gewichtungen in der<br />

Bewertung.<br />

Der Lehrplan wurde in Lernabschnitte, Lernziele und Lerninhalte gegliedert, um ein zielgerichtetes Planen und<br />

Gestalten des Unterrichts zu ermöglichen.<br />

Lernabschnitte sind thematische Einheiten, die unter fachlichen und didaktischen Gesichtspunkten gebildet<br />

wurden. Ihre Umsetzung ist verbindlich, wobei die Reihenfolge entsprechend der Bedingungen der Schule und<br />

der Fachschüler verändert werden kann. Lerngebietsübergreifendes Arbeiten ist für die Ausbildung beruflicher<br />

Handlungskompetenz unerlässlich. Die mit „ca.“ angegebenen Stundenvorgaben sind als Empfehlungen aus<br />

pädagogischer Sicht zu verstehen.<br />

Lernziele bezeichnen das angestrebte Ergebnis an kognitiven, affektiven und psychomotorischen Fähigkeiten<br />

und Fertigkeiten, über die die Fachschüler am Ende der Ausbildung verfügen sollen.<br />

Lerninhalte bezeichnen die wesentlichen fachlichen Schwerpunkte, durch deren Behandlung die Lernziele<br />

erreicht werden sollen. Der unterrichtende Lehrer kann entsprechend seines Zeitvolumens und entsprechend der<br />

Klassensituation Ergänzungen eigenverantwortlich vornehmen.<br />

Da die Auswahl der Unterrichtsmethoden durch die unterrichtenden Lehrer im Rahmen des pädagogischen<br />

Freiraums erfolgt, sind die Empfehlungen in der Spalte "Didaktisch-methodische Hinweise" nur als Anregung<br />

zu verstehen.<br />

Alle Maßnahmen zur Realisierung des Lehrplanes sollen den Fachschülern die Möglichkeit zu selbstständigem,<br />

aktivem und kreativem Lernen geben.<br />

Praxisbezogenheit, Zukunftsorientiertheit und Anwendbarkeit der Lerninhalte und Lernmethoden soll die<br />

Grundlage für einen modernen Unterricht und das Bestehen der Absolventen im Berufsleben sein.


4 Allgemeine Lernziele<br />

6<br />

Der Beruf des Motopäden erfordert ganzheitliches und kreatives Denken und Handeln bei der Förderung von<br />

Menschen jeden Alters mit Bewegungs- und Wahrnehmungsstörungen, Verhaltensauffälligkeiten und<br />

Entwicklungsverzögerungen.<br />

Die Handlungskompetenz in diesem Beruf beinhaltet anwendungsbereites Wissen im medizinischen,<br />

psychologischen und pädagogischen Bereich, ein umfangreiches Repertoire motopädischer Interventionsformen<br />

sowie die Fähigkeit zur Durchführung berufsspezifischer Diagnostik.<br />

Außerdem werden die Fachschüler befähigt, aktuelle Forschungsergebnisse und Entwicklungstendenzen<br />

auszuwerten und in ihr praktisches Handeln zu integrieren.<br />

Die Sozialkompetenz hat im Beruf des Motopäden einen besonderen Stellenwert. Dabei bilden die Sensibilität<br />

im Umgang mit verschiedensten Klientengruppen und die Bereitschaft und Fähigkeit der Fachschüler im Team<br />

zu arbeiten einen Schwerpunkt.<br />

Die zu entwickelnde berufliche Handlungskompetenz umfasst u. a.<br />

- die Anwendung von Motopädagogik und -therapie mit dem Ziel, den beeinträchtigten Menschen zu<br />

befähigen, sich mit sich selbst sowie mit gegenständlichen und sozialen Anforderungen gezielt, bewusst,<br />

und kritisch auseinanderzusetzen und angemessen zu handeln, so dass die allgemeinen und speziellen<br />

Handlungskompetenzen in seinem Lebensbereichen gefördert und erweitert werden<br />

- die Fähigkeit zur Bereitstellung von erlebnisorientierten Wahrnehmungs- und Bewegungsangeboten, die die<br />

Sinne anregen und zu vielfältigen Bewegungsformen animieren<br />

- die Fähigkeit zur Verbesserung und Erweiterung der sensomotorischen Funktionen, die einer angemessenen<br />

Verarbeitung der Sinneseindrücke dienen und der psychomotorischen Funktionen, die sich auf die<br />

Bewegung und damit auch auf die geistigen und seelischen Prozesse beziehen<br />

- über das erfahrbar machen der Körperlichkeit und der psychomotorischen Funktionsfähigkeit eine<br />

Vertiefung der Sensibilität und Erweiterung der Funktionstüchtigkeit zu bewirken<br />

- die Fähigkeit zur Planung, Durchführung und Bewertung einer gezielten Diagnostik und Intervention, die<br />

die gesamte Persönlichkeit des Menschen anspricht und ihre Entwicklung positiv beeinflusst.


5 Stundenübersicht<br />

7<br />

Gesamtstunden 1. Ausbildungsjahr<br />

2. Ausbildungsjahr<br />

1. Halbjahr 2. Halbjahr 3. Halbjahr 4. Halbjahr<br />

Anzahl Wochen (Theorie) 20 10 20 10<br />

Anzahl Wochen (Praxis) 0 10 0 10<br />

Lerngebiete<br />

Fachrichtungsübergreifender Lernbereich 520<br />

Deutsch/Kommunikation 160 2/2* 4 2 4<br />

Berufs-, Gesetzes- und Staatskunde 120 2 2 2 2<br />

Fremdsprache 120 2/2* 2/2* 2/2* 2/2*<br />

Mathematik 120 3 3 3<br />

Fachrichtungsbezogener Lernbereich 1680<br />

Anatomie/Physiologie 140 4 2 2<br />

Biologie 120 4 1 1 1<br />

Didaktik und Methodik der Motopädie 60 1 1 1 1<br />

Grundlagen der Motorik 100 3 2 1 -<br />

Motopathologie 180 6 6<br />

Neurologie (30) (1) (1)<br />

Psychiatrie (60) (2) (2)<br />

Pädiatrie (40) (2) -<br />

Geriatrie (30) (1) (1)<br />

Orthopädie/Traumatologie (20) - (2)<br />

Motorische Entwicklung 180 4/1* 2 3/1* 2<br />

Pädagogik 60 3 - - -<br />

Praxis der Motopädie 340 5 5 6 7<br />

Psychomotorisches Arbeiten (100) (4) (2) - -<br />

Konzepte (50) - (1/1*) (2) -<br />

Zielgruppen (50) - - - (5)<br />

Rhythmik (70) - - (3/3*) (1/1*)<br />

Entspannung (70) (1) (2/2*) (1) (1)<br />

Psychologie 160 3 3 3 1<br />

Psychomotorische Diagnostik 240 5 5 3 3/3*<br />

Sonderpädagogik 100 - 2 3 2<br />

Berufspraktische Ausbildung 800 400 400<br />

(2 Schwerpunkte aus den Bereichen<br />

• klinische Praktika<br />

• sonderpädagogische Praktika<br />

• sozialpädagogische Praktika)<br />

Insgesamt Unterricht<br />

Praxis<br />

2200<br />

800<br />

Wahlunterricht 80 - 4 - 4<br />

Fachrichtungsspezifische Kurse und Projekte<br />

Summe Unterricht 38 38 38 38<br />

* fachmethodischer Unterricht<br />

38<br />

-<br />

34<br />

40<br />

38<br />

-<br />

34<br />

40


8<br />

6 Lerngebiete<br />

6.1 Deutsch/Kommunikation 160 Stunden<br />

davon 40 Stunden fachmethodischer Unterricht - gekennzeichnet mit*<br />

Fachdidaktische Konzeption<br />

Das Lerngebiet Deutsch/Kommunikation in der Fachschule setzt die Vertiefung der Kenntnisse und Fähigkeiten<br />

im sprachlichen und literarischen Bereich kontinuierlich fort.<br />

Der kreative Umgang mit literarischen und nichtliterarischen Texten soll hier weiterhin rezeptiv und produktiv<br />

gestaltet werden.<br />

Normgerechter und situativ angemessener Sprachgebrauch in der schriftlichen und mündlichen Kommunikation<br />

soll als wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche berufliche Tätigkeit verstanden werden.<br />

Die Motivation der Fachschüler wird durch berufsbezogene Beispiele und die Verdeutlichung der Beziehung zu<br />

anderen Lerngebieten gesteigert.<br />

Die Differenzierung der Lerninhalte soll keine Einengung der Verantwortlichkeit des Deutschlehrers bewirken,<br />

sondern verdeutlichen, auf welche Gebiete keinesfalls verzichtet werden kann.<br />

Allgemeine Lernziele<br />

- Fähigkeit und Bereitschaft, den kreativen Umgang mit Sprache zu vertiefen<br />

- Fähigkeit und Bereitschaft, Sprache bewusst im Umgang mit behinderten, pflegebedürftigen und psychisch<br />

kranken Menschen einzusetzen<br />

- Fähigkeit, Kompetenz und Reflexion des eigenen Sprachverhaltens zu entwickeln<br />

Lernabschnitte Zeitrichtwerte<br />

1 Grundlagen der Kommunikation ca. 10 Stunden<br />

2 Techniken des geistigen Arbeitens ca. 10 Stunden<br />

3 Wortbildungslehre ca. 15 Stunden<br />

4 Sprachnormen ca. 15 Stunden<br />

5 Umgang mit Texten ca. 10 Stunden<br />

6 Schriftliche Kommunikation ca. 40 Stunden<br />

7 Mündliche Kommunikation ca. 50 Stunden<br />

8 Literatur ca. 10 Stunden<br />

1 Grundlagen der Kommunikation (ca. 10 Stunden)<br />

Die Fachschüler erhalten einen Überblick über die Funktionen und Formen der Kommunikation und erfahren in<br />

eigener produktiver Sprachtätigkeit kommunikationsbestimmende Faktoren.<br />

Lernziele Lerninhalte Didaktisch-methodische<br />

Hinweise<br />

1.1 Kenntnisse über Funktion und<br />

Formen der Kommunikation<br />

1.2 Kenntnisse über Faktoren der<br />

kommunikativen Tätigkeit<br />

Kommunikation als Interaktionsprozess<br />

Sender und Empfänger<br />

(ca. 5 Stunden*)<br />

Funktionen:<br />

- Information<br />

- Aktivierung<br />

- Klärung<br />

- Kontakt<br />

Formen:<br />

- verbale und nonverbale Kommunikation<br />

- mündliche und schriftliche Kommunikation<br />

Kommunikationsbestimmende Faktoren:<br />

- Kommunikationspartner<br />

- Kommunikationsziel<br />

- Kommunikationsort<br />

- Kommunikationszeitpunkt<br />

- Kommunikationsthema<br />

Beispielanalyse


9<br />

Lernziele Lerninhalte Didaktisch-methodische<br />

Hinweise<br />

2 Techniken des geistigen Arbeitens (ca. 10 Stunden)<br />

Die Fachschüler vertiefen ihre Kenntnisse im Umgang mit herkömmlichen und modernen Informationsverarbeitungsquellen.<br />

Sie vervollständigen ihre Fähigkeit zur auditiven Rezeption.<br />

2.1 Vertiefte Kenntnis über Quellen<br />

der Informationsverarbeitung<br />

2.2 Kenntnisse und Fähigkeiten über<br />

Techniken der Informationsgewinnung,<br />

-verarbeitung, -speicherung und<br />

begleitender Textinformationen<br />

Umgang mit Katalogsystemen, Auswertung<br />

von Datenbanken, Internet,<br />

Nachschlagewerken und Fachliteratur<br />

(ca. 3 Stunden*)<br />

Vermittlung spezifischer Lesetechniken<br />

Zitieren<br />

Auswertung von Quellenangaben<br />

Konspektieren und Exzerpieren<br />

Grafiken, Tabellen, Diagramme, Skizzen,<br />

Schaubilder<br />

(ca. 2 Stunden*)<br />

2.3 Fähigkeit zur auditiven Rezeption Mitschreiben von monologischer, dialogischer<br />

und polylogischer Rede<br />

3 Wortbildungslehre (ca. 15 Stunden)<br />

Arbeit in der Bibliothek<br />

Arbeit mit Facharbei-ten,<br />

Fachartikeln<br />

Festhalten von Infos<br />

über Medien<br />

Die Fachschüler wiederholen im Überblick die wichtigsten Begriffe aus der Wortbildung und festigen ihr<br />

Wissen in Übungen. Darauf aufbauend lernen sie die Bedeutung wesentlicher griechischer und lateinischer<br />

Wortbildungselemente und den Umgang mit der Fachterminologie.<br />

3.1 Überblick über die wichtigsten<br />

Begriffe der Wortbildung<br />

3.2 Einführung in den medizinischen<br />

Fachwortsschatz<br />

Wortbestandteile<br />

- Phonem, Morphem,<br />

- Fugenelement<br />

Wortbildungselemente<br />

- Präfix<br />

- Suffix<br />

- Stammmorphem<br />

Wortbildungsarten<br />

- Zusammensetzung<br />

- Ableitung<br />

- Abkürzung<br />

- Kurzwort<br />

Bedeutung wesentlicher griechischer<br />

und lateinischer Wortbildungselemente<br />

Umgang mit Fachterminologie<br />

4 Vertiefende Wiederholung der Sprachnormen (ca. 15 Stunden)<br />

vgl. Anatomie<br />

/Physiologie<br />

Psychiatrie<br />

Pädagogik<br />

Psychologie<br />

Die Fachschüler wenden ihre orthografischen und grammatikalischen Fähigkeiten in Übungen an und setzen<br />

sich mit verschiedenen Stilebenen auseinander.


10<br />

Lernziele Lerninhalte Didaktisch-methodische<br />

Hinweise<br />

4.1 Kritischer Umgang mit eigenen<br />

orthografischen und grammatikalischen<br />

Fähigkeiten<br />

4.2 Kenntnis zu Stilnormen Stilebenen<br />

5 Umgang mit Texten (ca. 10 Stunden)<br />

Reaktivierung orthografischer und grammatikalischer<br />

Normen/ Normveränderungen<br />

Die Fachschüler sind in der Lage, Sachtexte selbstständig zu bearbeiten und sie nach Merkmalen und<br />

Funktionen zu bestimmen.<br />

5.1 Fähigkeit, Texte nach Funktion<br />

und Merkmalen zu bestimmen<br />

5.2 Fähigkeit, Sachtexte selbstständig<br />

zu bearbeiten<br />

5.3 Fähigkeit, Sachtexte mit Argumentationsstruktur<br />

zu bearbeiten<br />

6 Schriftliche Kommunikation (ca. 40 Stunden)<br />

Darstellende Texte<br />

Kommentierende Texte<br />

Appellierende Texte<br />

Bearbeitungsformen<br />

- Textwiedergabe<br />

- Textvergleich<br />

- Texterörterung<br />

Argumentationstechniken, z. B.<br />

- Reihung<br />

- Entgegnung<br />

Fachtexte,<br />

Gesetzestexte,<br />

Verordnungen<br />

Kommentare<br />

Anzeige, Bewerbung<br />

Die Fachschüler besitzen die Fähigkeit, berufsbezogene Texte normgerecht und sprachlich korrekt zu<br />

formulieren und stilistisch richtig beruflichen Schriftverkehr zu führen.<br />

6.1 Fähigkeit, vor allem berufsbezogene<br />

Texte normgerecht und<br />

sprachlich richtig zu formulieren<br />

6.2 Fähigkeit, beruflichen<br />

Schriftverkehr formal richtig und<br />

stilistisch angemessen zu führen<br />

6.3 Fähigkeit, eine Erörterung<br />

anzufertigen<br />

6.4 Fähigkeit, eine Textinterpretation<br />

anzufertigen<br />

Berichte, z. B.<br />

- Arbeits- und Unfallbericht<br />

- Gruppenbericht/Analyse<br />

- Entwicklungsbericht<br />

- Pflegebericht<br />

- Praktikumsbericht<br />

Protokolle<br />

- Beobachtungsprotokolle<br />

- Verlaufs- und Ergebnisprotokolle<br />

Beschreibung, u. a.<br />

- Personen<br />

- Vorgänge und Abläufe<br />

- Gegenstände<br />

(ca. 4 Stunden*)<br />

Geschäftlicher und halbprivater Briefverkehr:<br />

- Antrag, Anfrage<br />

- Einspruch, Beschwerde<br />

- Bestellung, Reklamation<br />

- Dankschreiben<br />

- Einladungen<br />

- Bewerbung, Kündigung<br />

Erörterung:<br />

- frei<br />

- textgebunden<br />

Interpretation von literarischen Texten und<br />

Sachtexten<br />

Einzelfallanalyse


11<br />

Lernziele Lerninhalte Didaktisch-methodische<br />

Hinweise<br />

7 Mündliche Kommunikation (ca. 50 Stunden)<br />

Die Fachschüler gewinnen tiefere Einblicke in die kommunikative Wirkungsweise im verbalen und nonverbalen<br />

Bereich durch Übungen und die Analyse eigenen Gesprächsverhaltens (Metakommunikation). Sie begreifen<br />

Kommunikationsblockaden, deren Ursachen und Wirkungen.<br />

7.1 Kenntnisse über die verschiedenen<br />

Seiten einer Äußerung<br />

7.2 Kenntnisse über Kommunikationsblockaden<br />

sowie Fähigkeit zur Analyse<br />

und Interpretation von deren Ursachen<br />

7.3 Anwendungsbereite Kenntnisse<br />

über nonverbale Kommunikation<br />

7.4 Kenntnisse über Bedingungen<br />

schriftlicher und mündlicher<br />

Kommunikation<br />

7.5 Kenntnisse und Fähigkeiten zur<br />

stimmlichen Ausformung<br />

7.6 Kenntnis verschiedener Mittel der<br />

Gesprächsführung und Befähigung,<br />

diese anzuwenden<br />

7.7 Überblick über Gesprächsarten und<br />

Fähigkeit zur differenzierten<br />

Gesprächsführung<br />

Sachseite<br />

Selbstoffenbarungsseite<br />

Beziehungsseite<br />

Appellseite beim Empfänger und Sender<br />

Mehrdeutigkeit von Einzelwörtern und<br />

Äußerungen<br />

Schwerpunkt einer Seite<br />

Wahrnehmung und Interpretation<br />

Missachtung der kommunikationsbestim-menden<br />

Faktoren<br />

(ca. 5 Stunden*)<br />

Körpersprache<br />

- Haltung<br />

- Gestik<br />

- Kongruenz und Inkongruenz<br />

(ca. 3 Stunden*)<br />

Vor- und Nachteile<br />

Auswahlfaktoren (z. B. eigene Persönlich-<br />

keit, Nachweisbarkeit, Zeitvolumen)<br />

Fernmündliche Kommunikation<br />

Moderne Kommunikationsmethoden<br />

(ca. 1 Stunde*)<br />

Lautstärke<br />

Stimmlage<br />

Stimmhärte<br />

Sprechtempo<br />

Profilierung der eigenen Stimme<br />

(3 Stunden*)<br />

Empathie<br />

Feedback<br />

Aktives Zuhören<br />

ICH-Botschaften<br />

(5 Stunden*)<br />

Alltagsgespräch<br />

Informationsgespräch<br />

Beratungsgespräch<br />

Konfliktgespräch<br />

(ca. 4 Stunden*)<br />

vgl. Psychologie<br />

Analyse des<br />

eigenen<br />

Gesprächsverhaltens<br />

Bildmaterial<br />

Videoaufnahmen<br />

Tonaufnahmen<br />

Selbstanalyse und<br />

Gruppengespräch<br />

Klientenzentrierte<br />

Gesprächsführung


12<br />

Lernziele Lerninhalte Didaktisch-metho-<br />

dische Hinweise<br />

7.8 Fähigkeit, verschiedene Gespräche<br />

zu führen<br />

Fähigkeit zur ein- und mehrseitigen<br />

sprachlichen Äußerung<br />

8 Literatur (ca. 10 Stunden)<br />

Einstellung auf schwierige Gesprächspartner<br />

(z. B. Behinderte als Gesprächspartner,<br />

Aggressive, Demente, Depressive)<br />

Fragetechniken<br />

(ca. 5 Stunden*)<br />

Kurzvortrag<br />

Diskussion<br />

Reflexion<br />

Die Fachschüler gewinnen Freude an der Arbeit mit ausgewählten literarischen Texten unterschiedlicher<br />

Gattungen.<br />

Freude am Umgang mit Literatur Arbeit an ausgewählten Texten<br />

unterschiedlicher Gattungen<br />

6.2 Berufs-, Gesetzes- und Staatskunde 120 Stunden<br />

Kompetenzbezogene allgemeine Lernziele<br />

Dieses Lerngebiet dient dem Erwerb von Sachkompetenz zu den Gesetzen, die den Rahmen für die Berufstätigkeit<br />

des Motopäden bilden.<br />

Durch Diskussionen zum Berufsbild des Motopäden und zu bioethischen Fragestellungen soll ein Beitrag zur<br />

Erweiterung der Selbst- und Sozialkompetenz der Fachschüler geleistet werden.<br />

Wertvorstellungen der Fachschüler sollen reflektiert und gefestigt werden.<br />

Im Bereich Staatskunde soll ausgehend von bereits vorhandener Sachkompetenz der Fachschüler die<br />

Bereitschaft und Fähigkeit, ein mündiger Bürger der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union<br />

zu sein, gefestigt werden.<br />

1 Vertautheit mit dem Berufsbild des<br />

Motopäden<br />

(ca. 8 Stunden)<br />

2 Kenntnisse berufsethischer<br />

Grundlagen in der Motopädie<br />

(ca. 10 Stunden)<br />

3 Überblick über aktuelle bioethische<br />

Fragestellungen und ethische Fragen<br />

in der Medizin<br />

(ca. 10 Stunden)<br />

Entstehungsgeschichte des Berufes<br />

Ausbildungsinhalte/Prüfungen<br />

Gesetze, die die Ausbildung regeln<br />

Anforderungen an einen Motopäden<br />

Einsatzgebiete<br />

Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu anderen<br />

pädagogisch-therapeutischen Berufen<br />

Begriff und Bedeutung der Ethik in der<br />

Motopädie<br />

Normen und Werte menschlichen Handelns<br />

Prägung des Menschenbildes durch<br />

weltanschauliche und religiöse Werte<br />

(Würde des Menschen, Achtung vor dem<br />

Menschen, Sinn des Lebens)<br />

Grundlagen persönlicher Entscheidungsfindung<br />

Ethische Grenzen humanistischer Forschung<br />

(z. B. Gentechnologie, Medikamentenerprobung,<br />

Medizintechnik)<br />

Ethische Fragen zur Geburtenreglung,<br />

Schwangerschaftsabbruch, künstliche<br />

Befruchtung, Embryotransfer<br />

Ethische Probleme der Intensivmedizin<br />

Ethische Fragestellungen zur Lebenserhaltung<br />

und Sterbehilfe<br />

Ethische Fragen der Organspende<br />

Schülervorträge zu<br />

Biographien<br />

Arbeitsblätter zu Gesetzesschwerpunkten<br />

Reflektion von<br />

Berufs- und<br />

Lebenserfahrungen<br />

der Schüler<br />

Diskussion<br />

Bezug zu Biologie,<br />

Schwerpunkt Genetik<br />

Nutzung von Videos<br />

und aktuellen<br />

Berichten aus den<br />

Medien


13<br />

Lernziele Lerninhalte Didaktisch-methodische<br />

Hinweise<br />

4 Überblick über allgemeine<br />

strafrechtliche Bestimmungen und<br />

strafrechtliche Bestimmungen im<br />

medizinischen und pädagogischen<br />

Bereich<br />

(ca. 16 Stunden)<br />

5 Kenntnisse zu berufsrelevanten<br />

bürgerlich-rechtlichen Grundlagen<br />

(ca. 16 Stunden)<br />

Strafzwecke<br />

Aufbau und Geltungsbereich des Strafgesetzbuches<br />

und des Jugendgerichtsgesetzes<br />

Handlungsbegriff und Tatbestand<br />

Rechtswidrigkeit und Rechtfertigungsgründe<br />

(Notwehr, Notwehrexzess, Notstand, Nothilfe,<br />

Rechtfertigungsgründe im medizinischen und<br />

pädagogischen Bereich, Vorsatz und Fahrlässigkeit,<br />

Schuldfähigkeit und verminderte<br />

Schuldfähigkeit, Verbotirrtum)<br />

Straftaten gegen das Leben<br />

(vorsätzliche Tötung, fahrlässige Tötung, Tötung<br />

auf Verlangen)<br />

Körperverletzung<br />

(fahrlässige und vorsätzliche Körperverletzung)<br />

Schweigepflicht nach § 203 StGB<br />

(Notwendigkeit, Inhalt und Umfang, Folgen<br />

bei Nichteinhaltung)<br />

Infektionsschutzgesetz<br />

Unterlassene Hilfeleistung<br />

Freiheitsberaubung<br />

(z. B. bei Zwangseinweisungen oder in<br />

geschlossenen Abteilungen der Psychiatrie)<br />

Verletzung der Fürsorge- und Aufsichtspflicht<br />

Vertragsrechtliche Grundlagen<br />

Haftungsvoraussetzungen und Schadensersatzanspruch<br />

von Patienten/ Klienten<br />

Familienrechtliche Bestimmungen:<br />

Elterliche Sorge (Personensorge, Vermögenssorge,<br />

gesetzliche Vertretung, Eingriffe in die<br />

elterliche Sorge wie z. B. im Kinder- und<br />

Jugendhilfegesetz geregelt)<br />

Unterhaltspflichten<br />

Adoption, Vormundschaft, Pflegschaft<br />

Betreuungsgesetz (Voraussetzungen, Verfahren,<br />

Rechtsstellung des Betreuers und des Betreuten,<br />

Aufgabenkreis des Betreuers)<br />

Gesetze, die die Rechte von Behinderten regeln<br />

Fallbeispiele<br />

Fallbeispiele


14<br />

Lernziele Lerninhalte Didaktisch-methodische<br />

Hinweise<br />

6 Einblicke in das Arbeits- und<br />

Tarifrecht<br />

(ca. 16 Stunden)<br />

7 Kenntnisse über das System der<br />

sozialen Sicherungen in der<br />

Bundesrepublik Deutschland<br />

(ca. 20 Stunden)<br />

8 Bereitschaft und Fähigkeit zur<br />

politischen Meinungs- und<br />

Willensbildung<br />

(ca. 14 Stunden)<br />

9 Überblick über Geschichte,<br />

Aufgaben und Mitgliedstaaten der<br />

Europäischen Union<br />

(ca. 10 Stunden)<br />

Arbeitsvertrag<br />

Arbeitszeugnis<br />

Arbeitnehmerschutz<br />

(Kündigungsschutz, Mutterschutzgesetz,<br />

Jugendarbeitsschutzgesetz,<br />

Schwerbehindertengesetz,<br />

Arbeitsschutzbestimmungen)<br />

Mitbestimmungs- und Mitwirkungsrechte<br />

(Betriebsverfassungsschutzgesetz,<br />

Personalvertretungsgesetz )<br />

Kollektives Arbeitsrecht<br />

(Koalitionsfreiheit, Tarifpartner, Tarifverträge,<br />

Arbeitskampf)<br />

Sozialstaatsprinzip als Verfassungsgrundsatz<br />

Leistungen, Versicherte und Beiträge der<br />

Kranken-, Pflege-, Renten-, Arbeitslosen- und<br />

Unfallversicherung<br />

Bundessozialhilfegesetz<br />

(Einführung, Geltungsbereich, Aufgaben der<br />

Sozialhilfe, Anspruchsberechtigte, Leistungen<br />

der Sozialhilfe)<br />

Erziehungsgeld und Erziehungsurlaub<br />

Kindergeld<br />

Kinder- und Jugendhilfe<br />

Bundesversorgungs- und<br />

Bundesentschädigungsgesetz<br />

Parteien in der Bundesrepublik Deutschland, ihre<br />

Organisation, ihr Verfassungsauftrag<br />

und ihre Zielstellungen<br />

Wahlsystem der Bundesrepublik Deutschland<br />

Landtagswahlen und Kommunalwahlen in<br />

Thüringen<br />

Verbände und Organisationen<br />

z. B. Berufsverbände (Ziele und Aufgaben des<br />

Berufsverbandes der Motopäden),<br />

Gewerkschaften,<br />

Gemeinnützige Vereine (z. B. Sportvereine,<br />

Lebenshilfe, Johanniterunfallhilfe, Caritas,<br />

Arbeiterwohlfahrt, DRK)<br />

Massenmedien und deren Aufgaben<br />

Presse- und Meinungsfreiheit<br />

Manipulation durch Medien<br />

Europäische Union – Geschichte,<br />

Mitgliedsstaaten, Aufgaben<br />

Nutzung von<br />

aktuellen Berichten<br />

aus Medien und<br />

von<br />

Informationsbrosch<br />

üren<br />

Gespräche mit<br />

Vertretern verschiedener<br />

Partein<br />

Besuch des <strong>Thüringer</strong><br />

Landtages oder<br />

des Bundestages<br />

Diskussionsrunde<br />

mit Vertretern des<br />

Berufsverbandes<br />

der Motopäden<br />

Besuch in<br />

Einrichtungen<br />

gemeinnütziger<br />

Vereine


15<br />

6.3 Fremdsprache 120 Stunden<br />

Kompetenzbezogene allgemeine Lernziele<br />

Die heutige Zeit ist gekennzeichnet von einer ständig zunehmenden wirtschaftlichen, politischen und<br />

gesellschaftlichen Verflechtung. Der europäische Einigungsprozess geht einher mit einer internationalen<br />

Globalisierung der Wirtschaft. Die Beherrschung von Fremdsprachen sowie Aufgeschlossenheit gegenüber den<br />

Denk- und Verhaltensweisen, Normen und Wertvorstellungen anderer Völker sind Voraussetzung für<br />

internationales Agieren und erfolgreiche Geschäftsbeziehungen. Der Beherrschung der englischen Sprache als<br />

Verständigungsmittel, Verkehrssprache, Konferenzsprache und Verhandlungssprache kommt eine immer<br />

größere Bedeutung zu.<br />

Die Ausbildung in der Fremdsprache an der Fachschule muss im Konsens mit der Ausbildung in den anderen<br />

Lerngebieten ihren Beitrag leisten zur Befähigung der Fachschüler zu fachgerechtem Handeln im Sinne<br />

beruflicher Handlungskompetenz. Das Ziel der Ausbildung ist die Befähigung der Fachschüler zu einer<br />

weitgehend sicheren Beherrschung der englischen Sprache im o. g Kontext.<br />

Die Fachschüler sind in der Lage,<br />

- innerhalb bestimmter Rahmenthemen zu Ausbildung, Beruf und Alltag in der Fremdsprache mündlich und<br />

schriftlich zu kommunizieren,<br />

- fachbezogene Informationen aus unterschiedlichen Medien zu entnehmen, zu verarbeiten und darzustellen<br />

- fremdsprachige Branchensoftware anzuwenden,<br />

- in interkulturellen Verstehens- und Verständigungssituationen angemessen zu reagieren und zu handeln<br />

- Methoden selbstständigen Lernens anzuwenden,<br />

- im Sinne einer Sprachlernbewusstheit ihr verfügbares sprachliches und strategisches Wissen in der<br />

Muttersprache und in der englischen Sprache sowie in anderen Fremdsprachen effektiv miteinander zu<br />

verknüpfen und einzusetzen und<br />

- sich in der Fremdsprache selbst weiterzubilden.<br />

Im Kontext des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen wird die Stufe B2 angestrebt.<br />

Der nachfolgende <strong>Thüringer</strong> Lehrplan gilt für das Fach Englisch als fortgeführte Fremdsprache im<br />

Bildungsgang Motopädie. Neben dem Berufsabschluss wird gleichzeitig die Fachhochschulreife angestrebt, was<br />

neben der Behandlung berufsspezifischer Inhalte auch die ausreichende Berücksichtigung allgemein bildender<br />

Themen erforderlich macht.<br />

Das Anforderungsprofil des vorliegenden Lehrplanes ergibt sich somit sowohl aus dem Berufsbild des<br />

Motopäden als auch aus den zugrunde liegenden Standards für den Erwerb der Fachhochschulreife.<br />

Es liegt in der Verantwortung des Fachlehrers, entsprechend den pädagogischen Handlungsbedingungen eine<br />

Gewichtung der Lerngebiete vorzunehmen. Eine zusätzliche Differenzierung erscheint innerhalb des<br />

pädagogischen Freiraumes empfehlenswert. Die Entscheidung über Methoden und Sozialformen des Unterrichts<br />

liegt in der Verantwortung des Fachlehrers, wobei der Unterricht möglichst handlungsorientiert sein und<br />

verstärkt kooperative Lernformen einbeziehen sollte. Um die fremdsprachliche Kommunikationsfähigkeit so<br />

weit wie möglich zu fördern, sollte vorrangig das Prinzip der Einsprachigkeit gewahrt bleiben.<br />

Bei heterogenen Lerngruppen empfiehlt sich zunächst eine Reaktivierungs- und Ausgleichsphase. Die<br />

Themenabfolge steht im Ermessen des Fachlehrers. Die Hinweise zum Unterricht und Stundenvorgaben sind<br />

ebenfalls als Orientierungshilfen zu verstehen, die der Klassen- und Lernsituation anzupassen sind. Die Arbeit<br />

an grammatischen Strukturen hat dienende Funktion und erfolgt im Kontext der u. g. Themen unter Berücksichtigung<br />

der spezifischen Klassensituation. Auf eine gesonderte Ausweisung der Stundenvorgaben für<br />

Grammatikvermittlung wird daher verzichtet. Darüber hinaus erscheint es zur Förderung der Studierfähigkeit<br />

der Fachschüler angemessen, deren Handlungskompetenz durch selbstständige Erarbeitung und Vertiefung<br />

geeigneter Themenkomplexe (v. a. im Bereich der Grammatik) zu erhöhen.<br />

Neben dem Einsatz des zweisprachigen sollte vor allem die Arbeit mit dem einsprachigen Wörterbuch<br />

Berücksichtigung finden.<br />

Lernziele und fachmethodische Hinweise<br />

Allgemeine Lernziele im Bereich der vier Lernbereiche („basic skills“)<br />

Der Fachschüler erwirbt eine vertiefte Sachkompetenz, die durch berufsbezogene Aktions- und Interaktionsfähigkeit<br />

gekennzeichnet ist und sich vor allem in komplexen Aufgaben realisiert.<br />

Dies setzt voraus:<br />

− vertieftes sprachliches Wissen (d. h. Beherrschung des Grundwortschatzes sowie Aneignung eines<br />

angemessenen Aufbauwortschatzes einschließlich idiomatischer Wendungen sowie sozialpädagogischer<br />

bzw. sozialpflegerischer Fachtermini; Beherrschung grundlegender grammatischer Strukturen)<br />

− vertieftes Wissen um Strukturen, Verwendung und Wirkung von Texten, insbesondere Fachtexten<br />

− vertieftes soziokulturelles Wissen im Rahmen der Lernziele und Lerninhalte


16<br />

Sachkompetenz wird bei der Arbeit an den produktiven und rezeptiven Sprachtätigkeiten (basic skills) Hören,<br />

Sprechen, Lesen und Schreiben erworben.<br />

Für die Lernbereiche (four basic skills) gilt entsprechend der Schulform der Fachschule folgendes<br />

Anforderungsniveau:<br />

Erwerb von auf dem Realschulabschluss aufbauenden, den Anforderungen der Fachhochschulreife entsprechenden,<br />

vertieften Kenntnissen, Fähig- und Fertigkeiten, die eine Studierfähigkeit gewährleisten.<br />

Der Fachschüler kann umfangreiche Informationen bearbeiten/vermitteln (independent user).<br />

Hören<br />

Der Fachschüler kann komplexere Informationen zu vertrauten Themen/zum beruflichen Handlungsfeld in<br />

Besprechungen/in Präsentationen im Ganzen verstehen.<br />

Das bedeutet, dass der Fachschüler wesentliche Aspekte von Informationen/Präsentationen/Diskussionen zu<br />

vertrauten Themen/zum beruflichen Handlungsbereich verstehen kann, wenn überwiegend in der Standardsprache<br />

gesprochen wird.<br />

Sprechen<br />

Der Fachschüler kann<br />

– (Arbeits-) Abläufe, Vorgänge, Projekte o. ä. beschreiben und erläutern<br />

– Hauptinhalte von Gesprächen/Besprechungen/Präsentationen wiedergeben<br />

– Standpunkte darlegen und Missverständnisse/Differenzen beseitigen<br />

Das bedeutet im Einzelnen, dass der Fachschüler<br />

– in Gesprächen seinen Standpunkt durch Erklärungen/Argumente/Kommentare begründen und verteidigen<br />

sowie bei eventuellen Differenzen zur Klärung beitragen kann<br />

– in Entscheidungsprozessen Vorschläge machen/Beurteilen, Hypothesen aufstellen und auf diese reagieren<br />

kann<br />

– bei Unklarheiten/Missverständnissen nachfragen kann, ob der Sachverhalt richtig verstanden wurde und auf<br />

klärende Aspekte näher eingehen oder zur Klärung beitragen kann<br />

– (Arbeits-) Abläufe/Vorgänge/Projekte o. ä. klar und detailliert beschreiben und erläutern kann<br />

– allgemeine und berufsspezifische Informationen größeren Umfangs, z. B. Hauptinhalte von Gesprächen/<br />

Vorträgen/Verhandlungen/Präsentationen o. ä. verdichten und mündlich wiedergeben kann<br />

Lesen<br />

Der Fachschüler kann Hauptinhalte von umfassenden Artikeln/Berichten/Schriftstücken/Vorträgen/<br />

Verhandlungen usw. mit berufsspezifischem Inhalt erfassen.<br />

Das bedeutet im Einzelnen, dass der Fachschüler<br />

– Korrespondenz, auch zum Fachgebiet, lesen und die wichtigsten Punkte erfassen kann<br />

– Texte, auch zum Fachgebiet, einschließlich grafischer Darstellungen, im Detail verstehen kann<br />

– geeignete Medien (z. B. Nachschlagewerke, World Wide Web) selektiv benutzen kann<br />

Schreiben<br />

Der Fachschüler kann<br />

– formelle Standardbriefe selbstständig erstellen<br />

– Texte, auch zum Fachgebiet, erstellen<br />

– mittelschwere Grafiken beschreiben, Inhalte wiedergeben<br />

Dies bedeutet im Einzelnen, dass der Fachschüler<br />

– formelle Standardbriefe an Geschäftspartner, Behörden usw. verfassen kann<br />

– in Briefen Stellung nehmen und klar machen kann, worin das Problem/der Sachverhalt begründet ist<br />

– detaillierte Texte mit klarer Gedankenführung über Themen, auch aus dem eigenen Fachgebiet, schreiben<br />

kann, z. B. in Form von Berichten oder Protokollen<br />

– Informationen aus verschiedenen Quellen und Medien schriftlich gut verständlich und weitgehend korrekt<br />

zusammen fassen kann<br />

Zur Entwicklung der o. g. basic skills eignen sich u. a. die folgenden Übungs- und Überprüfungsformen:<br />

z. B. Verbindung des Gehörten mit Bildern, Übernahme einer Rolle und Reaktion auf das Gehörte,<br />

Beantwortung von Fragen, situatives Sprechen, Argumentation und Diskussion, Lückentexte, Wortfeldübungen,<br />

Schreiben nach Diktat, Schreiben von Inhaltsangaben, Kommentaren, Briefen und Aufsätzen.


17<br />

Geeignete Medien:<br />

z. B. Texte aus eingeführten Lehrwerken, Originaltexte und adaptierte Texte aus englischsprachigen Zeitungen,<br />

Magazinen, Fachzeitschriften und dem Internet, authentische Kassetten und Videos sowie computergestützte<br />

Lern- und Übungsprogramme, das World Wide Web<br />

In Verbindung mit der Arbeit im Bereich Sachkompetenz wird vertiefte Methodenkompetenz entwickelt.<br />

Dabei erweitert und vertieft der Fachschüler bereits in vorhergehenden Schulformen angeeignete Strategien,<br />

Verfahren und Techniken des selbstständigen Lernens und wendet sie vor allem auf komplexe fachbezogene<br />

Lerninhalte an.<br />

Schwerpunkte sind:<br />

– Vernetzung sprachlichen Wissens innerhalb der Bereiche Wortschatz, Grammatik etc.<br />

– Vernetzung von Wissen innerhalb des Bereiches Textarbeit (s. o. Sachkompetenz)<br />

– Vernetzung von soziokulturellem Wissen<br />

– Systemische Vernetzung von Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

– Selbstständige Organisation kooperativen Lernens<br />

– Projektorientiertes Arbeiten, einschließlich der Erstellung und Präsentation von Produkten sprachlichen<br />

Lernens (individuelles und kooperatives Arbeiten)<br />

– Selbstständige Nutzung unterschiedlicher, auch elektronischer Medien<br />

In Verbindung mit der Arbeit in den Bereichen Sachkompetenz und Methodenkompetenz erwirbt der<br />

Fachschüler eine vertiefte Selbst- und Sozialkompetenz, die sich vor allem in der erfolgreichen Bewältigung<br />

komplexer fachbezogener Aufgaben realisiert.<br />

Schwerpunkte im Bereich Selbstkompetenz:<br />

– Bestreben, die eigene sprachliche und vor allem fachsprachliche Handlungsfähigkeit erheblich zu erweitern<br />

– Große Selbstständigkeit bei der Aufgabenlösung<br />

– Fähigkeit zur kriteriengeleiteten Selbstreflexion und -motivation<br />

– Fähigkeit zum Umgang mit Misserfolgserlebnissen<br />

– Fähigkeit zu eigenverantwortlichem Handeln und schöpferischer Tätigkeit in komplexen Lernsituationen<br />

– Fähigkeit zum Nutzen und selbstständigen Einbringen individueller Neigungen und Begabungen<br />

Schwerpunkte im Bereich Sozialkompetenz:<br />

– Fähigkeit zur verantwortungsbewussten Mitarbeit in kooperativen Lernformen<br />

– Bereitschaft, Toleranz, Respekt und Achtung vor der Würde, der Meinung und der Leistung anderer zu<br />

zeigen und dies in bewusstem Denken und Handeln in schulischen und beruflichen Lern- und<br />

Arbeitssituationen unter Beweis zu stellen<br />

– Bereitschaft, vertieftes und akzentuiertes Interesse und Verständnis für Denk- und Lebensweise, Werte und<br />

Normen sowie die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen eines anderen Kulturkreises aufzubringen<br />

– Fähigkeit, Vergleiche eigener Sichtweisen und Wertvorstellungen mit denen mit denen anderer Kulturen<br />

tolerant und kritisch vorzunehmen und entsprechend selbstständig zu handeln<br />

– Fähigkeit und Bereitschaft, mit Konflikten umzugehen<br />

– Fähigkeit, situationsgerecht und partnerbezogen unter Beachtung berufsspezifischer Aspekte zu kommunizieren<br />

In der folgenden Übersicht wird die Entwicklung von Sach- Methoden-, Selbst- und Sozialkompetenz ist in der<br />

Spalte Lernziele konkretisiert und erfolgt im Kontext der Inhalte des Unterrichts. Diese sind in Themenbereiche<br />

unterteilt und in der Spalte Lerninhalte jeweils untersetzt. In ihrem Rahmen wird auch interkulturelle<br />

Handlungsfähigkeit auf der Grundlage konkreten soziokulturellen Wissens entwickelt.<br />

Lerngebiet Gesamtstunden 1. Jahr 2. Jahr<br />

Fremdsprache<br />

120 Stunden<br />

60 Stunden<br />

Lernabschnitte Zeitrichtwerte<br />

Allgemein bildender Themenbereich ca. 40 Stunden<br />

Berufsbezogener Themenbereich ca. 80 Stunden<br />

60 Stunden


Allgemein bildender Themenbereich (ca. 40 Stunden)<br />

Lernziele Lerninhalte Didaktisch-metho-<br />

dische Hinweise<br />

Medien/Freizeit/Kultur/Politik (ca. 30 Stunden)<br />

Überblick über Massenmedien<br />

besitzen;<br />

Fähigkeit, Intentionen und Wirkungen<br />

zu erfassen und zu bewerten<br />

Einblick in die Gegenwartsliteratur<br />

englischsprachiger Kulturkreise<br />

Einblick in wichtige Aspekte der<br />

Freizeitgestaltung besitzen<br />

Die Bedeutung von Englisch als<br />

Weltsprache kennen<br />

Fähigkeit, typische Alltagssituationen<br />

sicher zu bewältigen<br />

Wichtige kulturelle Besonderheiten<br />

englischsprachiger Länder kennen<br />

18<br />

Massenmedien<br />

z. B. Zeitungen, Zeitschriften, Bücher, Radio,<br />

Fernsehen, Video, Kino, Computer;<br />

Nutzung der Medien in der konkreten<br />

Klassensituation;<br />

Umgang junger Menschen mit<br />

Massenmedien;<br />

Bedeutung der Werbung;<br />

Konsumverhalten;<br />

Literaturbeispiele<br />

Freizeitgestaltung<br />

z. B. Hobbies, Sport, Spiel(regeln),<br />

Computer/<br />

Internet, Kino-, Theater-, Discobesuch;<br />

Chancen und Gefahren der Freizeit<br />

die englischsprachige Welt<br />

z. B. Ländernamen und<br />

Nationalitätsadjektive;<br />

ausgewählte Reiseziele;<br />

landeskundliche Aspekte<br />

(v. a. zu Großbritannien, Irland, USA)<br />

typische Alltagssituationen<br />

z. B. im Reisebüro; am Bahnhof, Flughafen;<br />

Wegbeschreibung;<br />

Buchung von Hotelzimmer, Ferienwohnung,<br />

Jugendherberge; Restaurantbesuch;<br />

Arzt-, Apothekenbesuch; Krankenhaus<br />

landeskundliche Aspekte (Kultur);<br />

exemplarische Darstellung von traditionellen<br />

Feiertagen, Sitten und Gebräuchen in englischsprachigen<br />

Ländern und in Deutschland<br />

z. B. Valentine's Day;<br />

z. B. Fragebogen,<br />

Radio-, Fernsehprogramme;<br />

Artikel aus englischsprachigen<br />

Zeitungen<br />

und Magazinen<br />

(z. B. Kummerkastenseite,<br />

Horoskop,<br />

Werbeanzeige);<br />

Hörtexte (z. B. Nachrichten,<br />

Wetterbericht,<br />

Staumeldungen,<br />

Werbespots);<br />

Einsatz von Lektüren<br />

(z. B. Kurzgeschichten,<br />

Märchen, Auszug aus<br />

Romanen, Jugendbüchern)<br />

englischer Cartoon;<br />

Auszug aus Kinofilm;<br />

englisches Theaterangebot<br />

nutzen;<br />

anspruchsvoller Popsong<br />

Argumentation,<br />

Diskussion,<br />

Aufsatz<br />

Weltkarte; Länderquiz;<br />

Reiseberichte;<br />

Erfahrungsaustausch;<br />

Reisebroschüren,<br />

Postkarten;<br />

Reisevideos, Dias<br />

Dialog, Rollenspiel;<br />

Hörtexte (Durchsagen);<br />

Stadt-, Fahrplan;<br />

Geschäftsbrief (formell);<br />

Telefongespräch;<br />

Speisekarte;<br />

Urlaubsgrüße übermitteln;<br />

Postkarte schreiben<br />

(informell)<br />

Gestaltung eines Festtages


Lernziele Lerninhalte Didaktisch-metho-<br />

dische Hinweise<br />

Ausgewählte politische Themen<br />

kennen<br />

Wissenschaft/Technik/Natur/Umwelt (ca. 10 Stunden)<br />

Einblick in Erfindungen und<br />

technische Neuerungen besitzen<br />

Einblick in ausgewählte ökologische<br />

Themen besitzen<br />

Berufsbezogener Themenbereich (ca. 80 Stunden)<br />

Allgemeine Aspekte des Berufslebens (ca. 20 Stunden)<br />

Fähigkeit zur Aufnahme und Pflege<br />

sozialer Beziehungen in der<br />

Fachschule und Arbeitswelt besitzen<br />

Fähigkeit zur Problembewältigung in<br />

Fachschule<br />

und Arbeitswelt besitzen<br />

19<br />

landeskundliche Aspekte (Politik):<br />

Beispiele für aktuelle politische<br />

Gegebenheiten englischsprachiger Länder;<br />

Europa/EU;<br />

politisches Welt- und Zeitgeschehen<br />

z. B. Chancen und Risiken aktueller<br />

technischer Entwicklungen z. B.<br />

Genmanipulation,<br />

Einfluss des Internet;<br />

Globalisierung<br />

Aspekte der Umweltzerstörung;<br />

Möglichkeiten des aktiven Umweltschutzes<br />

Kontaktaufnahme/ Kommunikation;<br />

sich selbst und andere vorstellen;<br />

Gruß- und Höflichkeitsformeln;<br />

<strong>Thüringer</strong> Schulsystem,<br />

inkl. Berufsausbildungseinrichtungen<br />

(Theorie und Praxis),<br />

Einrichtungen der Vorschulerziehung,<br />

Betreuungs- und Fördereinrichtungen,<br />

Berufsausbildung z. B. zum Motopäden;<br />

Vergleich mit Ausbildung in anderen Ländern<br />

(z. B. GB, USA);<br />

Austauschprogramme, Praktika<br />

Texte aus englischsprachigen<br />

Zeitungen,<br />

Textanalyse;<br />

Dokumentationsvideos;<br />

Lehrfilme;<br />

Argumentation; Vortrag,<br />

Diskussion, Debatte,<br />

Aufsatz, Kommentar,<br />

Referat<br />

praktische Übungen am<br />

Internet;<br />

E-Mails anfertigen;<br />

Diskussion;<br />

Collage zur<br />

Umwelterziehung;<br />

Projekte<br />

z. B. „Eco-School“<br />

Fragebogen,<br />

Partnerinterview;<br />

monologisches und<br />

dialogisches Sprechen;<br />

balloon debate;<br />

Erstellen einer<br />

Schulbroschüre:<br />

‚My College of Further<br />

Education‘;<br />

Erstellen einer Collage:<br />

‚My Vocational Training‘;<br />

Erstellen eines Berichtes<br />

über eigene Berufsausbildung:<br />

englischsprachige Lesetexte;<br />

Brieffreundschaften;<br />

(informeller Brief);<br />

Stellensuche im englischsprachigen<br />

Ausland;<br />

Bewerbungsschreiben<br />

(formeller Brief),<br />

Lebenslauf,<br />

Vorstellungsgespräch;<br />

Stellenanzeigen;<br />

Telefongespräch;<br />

Rollenspiel<br />

Problem-, Konfliktlösungsstrategien Bildergeschichte,<br />

Argumentation,<br />

Diskussion, Rollenspiel


Lernziele Lerninhalte Didaktisch-metho-<br />

dische Hinweise<br />

Sozialpädagogische und sozialpflegerische Aspekte ( ca. 60 Stunden)<br />

Einblick in das Prinzip der<br />

Sozialstaatlichkeit besitzen<br />

Überblick über ausgewählte soziale<br />

Gruppen besitzen,<br />

spezifische Problemfelder und<br />

Problemlösungsstrategien kennen<br />

Einblick in berufsspezifische<br />

bewegungspädagogische und<br />

bewegungstherapeutische<br />

Tätigkeitsfelder besitzen:<br />

Diagnostik, Therapie und Betreuung<br />

von<br />

- Kindern und Jugendlichen<br />

- Behinderten und Kranken<br />

- älteren Menschen<br />

- sonstigen hilfsbedürftigen<br />

Personengruppen<br />

20<br />

z. B. Grenzen des Sozialstaates; Vor-<br />

und Fürsorge<br />

Die Familie, z. B.<br />

Familienmitglieder;<br />

Familienformen (Vor- und Nachteile);<br />

Rollenverteilung; Rollenkonflikte;<br />

Lebensstadien<br />

Familie und Erziehung;<br />

Vorstellungen vom Familienleben<br />

Kinder und Jugendliche:<br />

Erörterung von Problemen von Kindern und<br />

Jugendlichen wie z. B.<br />

Entwicklungsstörungen;<br />

Gewalt;<br />

Armut; Arbeitslosigkeit; Drogenkonsum;<br />

Kriminalität; Jugendkulturen<br />

Minderheiten;<br />

Leben in einer multikulturellen<br />

Gesellschaft etc.;<br />

Erkennen von Ursachen und Aufzeigen von<br />

Hilfs- und Problemlösungsmöglichkeiten;<br />

Behinderte, kranke und ältere Menschen und<br />

deren Stellung in verschiedenen Ländern<br />

z. B.<br />

Behinderungen und Erkrankungen<br />

(körperlich, seelisch, geistig)<br />

Erkennen von Ursachen<br />

Erörterung von Chancen und<br />

Diskriminierungen<br />

Aufzeigen von Hilfs- und<br />

Problemlösungsmöglichkeiten<br />

Exemplarische Erörterung<br />

berufsspezifischer Aspekte z. B.<br />

pädagogisch-psychologische Grundlagen;<br />

ausgewählte Krankheitsbilder<br />

Diagnostik<br />

Pädagogisch-therapeutische Maßnahmen<br />

Senso-psychomotorische Förderung<br />

Suchtprävention<br />

Alternative Heilmethoden<br />

englische Zeitungsartikel;<br />

Informationsbroschüren<br />

der Sozialträger<br />

Stammbaum, Wortfeldübungen;<br />

Kreuzworträtsel;<br />

Collage: ‚My Family‘;<br />

Biographie;<br />

Dialogisches Rollenspiel;<br />

problemorientierte Songs;<br />

Diskussion; Debatte<br />

englischsprachige<br />

Zeitungstexte;<br />

Textanalyse;<br />

Kommentar;<br />

Dokumentationsvideos;<br />

Statistiken;<br />

Broschüren<br />

Kinderschutzbund;<br />

Kurzgeschichten;<br />

Auszüge aus Romanen;<br />

Jugendliteratur;<br />

problemorientierte Songs;<br />

Hörtext (Notruf, Hotline)<br />

Kummerkastenseite;<br />

Ratgeber; englischsprachige<br />

Zeitungstexte;<br />

Textanalyse;<br />

Kommentar;<br />

Broschüren vom Behindertenverband<br />

und Seniorenschutzbund;<br />

Argumentation;<br />

Diskussion; Rollenspiel<br />

Texte aus englischsprachiger<br />

Fachliteratur,<br />

Informationsbroschüren,<br />

Zeitungstexte<br />

Praktikumsbericht<br />

Erfahrungsaustausch<br />

Collage: ‚My Job Duties‘<br />

Körperteile, Organe,<br />

Systeme,<br />

Körperfunktionen<br />

Erstellen eines<br />

Behandlungsplanes<br />

Rollenspiel<br />

Lieder, Spiele<br />

Collage


Lernziele Lerninhalte Didaktisch-methodische<br />

Hinweise<br />

21<br />

Im Kontext der Arbeit an den Lernzielen und -inhalten wird schwerpunktmäßig an den folgenden grammatischen<br />

Schwerpunkten gearbeitet:<br />

Kenntnisse zu grundlegenden und<br />

komplexen Strukturen und Regeln der<br />

englischen Sprache besitzen;<br />

Fähigkeit, grundlegende und komplexe<br />

grammatische<br />

Strukturen zu erkennen und zu<br />

interpretieren;<br />

Fähigkeit, grundlegende und komplexe<br />

grammatische<br />

Strukturen in mündlichen und<br />

schriftlichen Äußerungen korrekt<br />

anzuwenden<br />

Pronomen;<br />

Zahlen, Uhrzeit, Datum;<br />

unbestimmter Artikel;<br />

Adjektiv/Adverb<br />

(Stellung, Gebrauch, Steigerung);<br />

Verb;<br />

Bildung und Gebrauch der Zeitformen;<br />

unregelmäßige Verben;<br />

Modalverben/Ersatzformen;<br />

Imperativ;<br />

Passiv;<br />

Satzgliedstellung<br />

(Aussage-, Frage-, Aufforderungssätze);<br />

Kurzantworten;<br />

Relativsätze;<br />

Partizip und Gerundium;<br />

Infinitivkonstruktionen;<br />

Konditionalsätze;<br />

indirekte Rede<br />

Beispielgrammatik;<br />

Satzvervollständigungen;<br />

Lückentexte;<br />

Erstellen von kurzen Texten<br />

Transformationsübungen;<br />

Gegenüberstellung verschiedener<br />

grammatischer<br />

Strukturen;<br />

Hinweis auf Signalwörter;<br />

Grammatikkartei;<br />

Grammatikrätsel;<br />

Lernspiele;<br />

Erklärung schwieriger<br />

grammatischer Strukturen<br />

in der Muttersprache<br />

6.4 Mathematik 120 Stunden<br />

Fachdidaktische Konzeption<br />

Die Fachschüler erkennen den Wert des Lerngebietes Mathematik für ihre Allgemeinbildung und berufliche<br />

Qualifizierung.<br />

Sie können sich insbesondere das mathematische Denken für ihr Weiterkommen zunutze machen. Die der<br />

Mathematik innewohnenden Besonderheiten eröffnen in Verbindung mit der Berufsspezifik neue Sichtweisen.<br />

Deswegen ist ein berufsorientiertes Vorgehen im Unterricht zu empfehlen.<br />

Ein besonderer Platz ist dem mathematischen Grundwissen einzuräumen. Es soll nicht nur in den ersten Wochen<br />

die notwendigen Voraussetzungen für die weiterführenden Lerngebiete schaffen, sondern im gesamten<br />

Lehrgang gefestigt werden.<br />

Die Auswahl der Lernabschnitte orientiert sich an folgenden wesentlichen Fragestellungen:<br />

• Welche mathematischen Kenntnisse und Fertigkeiten müssen für eine weitreichende Sicherung des<br />

Ausgangsniveaus für die Behandlung des folgenden Lehrstoffes reaktiviert werden?<br />

• Welche Voraussetzungen sind für die Gewährleistung der Studierfähigkeit unbedingt erforderlich?<br />

• Welche Lerngebiete sind berufsrelevant?<br />

• Welche Lernziele lassen sich mit dem jeweiligen Zeitansatz verwirklichen?<br />

• Welche Wiederholungsschwerpunkte sind am Anfang und während der Ausbildung zu setzen?<br />

Die Lernabschnitte 1 und 2 enthalten Lerninhalte, die vorrangig der Reaktivierung bereits vorhandenen Wissens<br />

und Könnens dienen.<br />

Der Lernabschnitt 3 bereitet insbesondere die Infinitesimalrechnung vor. Diese bildet in den Lernabschnitten<br />

4 und 5 den Kern zur Erreichung der Fachhochschulreife im Lerngebiet Mathematik. Hier sollten vielfältige<br />

Medien (Folien bzw. Computerprogramme) genutzt werden, die den Lernstoff zusammenhängend und<br />

übersichtlich darstellen. Die Fachschüler erkennen und erleben beim Herleiten und Anwenden Höchstleistungen<br />

mathematischen Denkens. Der Schwerpunkt liegt auf dem Begreifen von Zusammenhängen unter<br />

Berücksichtigung einer exakten mathematischen Fachsprache. Hierbei sind Herleitungen und mathematische<br />

Beweise nicht über zu betonen.<br />

Die beschreibende Statistik im Lernabschnitt 6 bietet Möglichkeiten für eine berufsspezifische<br />

Unterrichtsgestaltung. Hierfür kann eine langfristig angelegte Datenbank sehr hilfreich sein.<br />

Im gesamten Lehrgang ist darauf Wert zu legen, dem Fachschüler das mathematische Denken in motivierender<br />

Weise nahe zu bringen. Dabei ist auf die Exaktheit und Eindeutigkeit der mathematischen Begriffsbildung und<br />

Zeichensprache zu achten.


22<br />

Allgemeine Lernziele<br />

Für den Erwerb der Fachhochschulreife in einem beruflichen Bildungsgang des Bereiches Gesundheit und<br />

Soziales ergeben sich folgende fachspezifische und allgemeine Lernziele:<br />

− Die Fachschüler erwerben erweiterungsfähiges, solides und anwendungsbereites mathematisches<br />

Wissen und Können.<br />

− Die Weiterentwicklung allgemeiner geistiger Fähigkeiten – z. B. die Ausbildung des logischen<br />

Denkens, des Abstraktionsvermögens und des Problemlösungsverhaltens – wird angestrebt.<br />

− Die fachtypischen Denk- und Arbeitsweisen werden gefestigt und vertieft.<br />

− Die mathematische Fachsprache wird bei der mündlichen und schriftlichen Darstellung von<br />

Lösungen bewusst gepflegt.<br />

− Die Anwendung rationeller Lösungsverfahren und die kritische Auswertung von Ergebnissen<br />

sollten Berücksichtigung finden.<br />

− Die Bedeutung der Mathematik für die Naturwissenschaften und das Leben des Menschen<br />

schlechthin wird kontinuierlich herausgearbeitet.<br />

− Die Mathematik soll auch als Kulturgut und in ihrer geschichtlichen Entwicklung erfahren werden.<br />

Lernabschnitte Zeitrichtwerte<br />

Analysis<br />

1 Elementarmathematische Grundlagen 20 Stunden<br />

• Mengen und Aussagen<br />

• Zahlenbereiche<br />

• Termumformungen<br />

• Potenzen, Wurzeln, Logarithmen<br />

• Lineare und quadratische Gleichungen<br />

2 Funktionen 20 Stunden<br />

• Funktionsbegriff, Darstellungsarten<br />

• Ganzrationale Funktionen<br />

3 Zahlenfolgen 10 Stunden<br />

• Begriff Zahlenfolge<br />

• Grenzwert von Zahlenfolgen<br />

4 Differentialrechnung 30 Stunden<br />

• Grundlagen der Differentialrechnung<br />

• Ableitung elementarer Funktionen<br />

• Ableitungsregeln<br />

• Anwendung auf die Untersuchung ganzrationaler Funktionen<br />

5 Integralrechnung 15 Stunden<br />

• Bestimmtes und unbestimmtes Integral<br />

• Grundintegrale, Integrationsregeln<br />

• Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung<br />

• Flächenberechnungen<br />

Statistik<br />

6 Beschreibende Statistik 25 Stunden<br />

• Statistische Methoden<br />

• Gewinnen, aufbereiten und verdichten von Daten<br />

• Häufigkeitsverteilungen - Darstellung und numerische Beschreibung<br />

Summe 120 Stunden


Analysis<br />

Lernziele Lerninhalte<br />

23<br />

Elementarmathematische Grundlagen (ca. 20 Stunden)<br />

Kenntnisse über wichtige Grundlagen aus der Mengen- - Mengenbegriff, Darstellung von Mengen<br />

lehre und der Aussagenlogik - Mengenoperationen<br />

- Aussage, Aussageform<br />

Kenntnis über den Zahlenbegriff und Erkennen - Die Menge der natürlichen, der ganzen, der<br />

der Notwendigkeit von Zahlenbereichserweiterungen rationalen und der reellen Zahlen<br />

- Rechnen mit Potenzen, Wurzeln und Logarithmen<br />

Sicherheit beim Lösen von linearen und quadratischen - Lineare Bestimmungsgleichungen<br />

Bestimmungsgleichungen - Quadratische Gleichungen in verschiedenen<br />

Darstellungsformen<br />

Kenntnisse über das Lösen ausgewählter algebraischer - Biquadratische Gleichungen<br />

Gleichungen höheren Grades - Gleichungen, die sich auf lineare oder<br />

quadratische zurückführen lassen<br />

Kenntnisse über das Lösen von Gleichungssystemen - Begriff und Darstellung linearer<br />

Gleichungssysteme<br />

- ausgewählte Lösungsverfahren<br />

- Gleichungssysteme mit höchstens drei Variablen<br />

Funktionen (ca. 20 Stunden)<br />

Kenntnisse zum Begriff der Funktion und zu - Beispiel von Funktionen<br />

Darstellungsarten - Definition "Funktion"<br />

- Darstellungsarten<br />

tabellarisch<br />

graphisch<br />

analytisch<br />

- Einteilung reeller Funktionen<br />

Fähigkeiten im Darstellen ausgewählter - Aufstellen von Wertetabellen<br />

ganzrationaler Funktionen - Ermittlung charakteristischer Punkte<br />

- Symmetrie<br />

- Verhalten im Unendlichen<br />

Zahlenfolgen (ca. 10 Stunden)<br />

Kenntnisse zum Begriff Zahlenfolge - Begriffsbestimmung arithmetische und<br />

geometrische Folge und Reihe<br />

- Bildungsvorschriften<br />

Fähigkeit im Umgang mit arithmetischen - formale Berechnungen<br />

und geometrischen Folgen und Reihen - einfache Sachaufgaben<br />

und deren Anwendung<br />

Kenntnisse über Grenzwerte von Zahlenfolgen - Monotonie<br />

- Schranken und Grenzen<br />

- Grenzwert und Konvergenz<br />

- Nullfolge<br />

Differentialrechnung (ca. 30 Stunden)<br />

Kenntnisse über das Grundproblem der - Differenzenquotient<br />

Differentialrechnung - Differentialquotient<br />

- Ableitungsfunktion


Lernziele Lerninhalte<br />

24<br />

Fertigkeiten bei der Ableitung einfacher Funktionen - Ableitung ausgewählter elementarer Funktionen<br />

- Potenzregel<br />

- Faktorregel<br />

- Summenregel<br />

Fähigkeiten in der Anwendung der Ableitungsregeln - formale Aufgaben<br />

- Mehrfachableitungen<br />

Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten - Nullstellen<br />

bei der Untersuchung von ganzrationalen Funktionen - Extrempunkte<br />

- Wendepunkte<br />

- Kurvendiskussion<br />

Kenntnisse über die Lösung von - einfache Optimierungsaufgaben<br />

Extremwertproblemen<br />

Integralrechnung (ca. 15 Stunden)<br />

Kenntnisse zu grundlegenden Begriffen der - Stammfunktion<br />

Integralrechnung - unbestimmtes Integral<br />

- bestimmtes Integral<br />

- Hauptsatz der Differential- und<br />

Integralrechnung<br />

Fähigkeit zur Integration einfacher Funktionen - Grundintegrale<br />

- Faktorregel<br />

- Summenregel<br />

Fähigkeit zur Flächenberechnung durch Integration - Fläche zwischen dem Graph einer Funktion und<br />

der x-Achse<br />

- Fläche zwischen den Graphen zweier Funktionen<br />

Statistik<br />

Beschreibende Statistik (ca. 25 Stunden)<br />

Kenntnisse über Grundlagen und Ziele statistischer - Begriff der beschreibenden Statistik<br />

Methoden - Grundgesamtheit, Zufallsstichprobe<br />

- Daten als Merkmalsausprägungen, Daten als<br />

Realisierung von Zufallsvariablen<br />

- Klassifizierung von Merkmalsausprägungen<br />

- Nominal-, Ordinal-, Intervall-, Verhältnisskala<br />

Kenntnisse und Fähigkeiten zur Gewinnung - Urliste, Datenmatrix, Häufigkeitstabelle<br />

Aufbereitung und Verdichtung von Daten - absolute und relative Häufigkeiten<br />

- Summenhäufigkeiten<br />

Kenntnisse und Fähigkeiten zur Darstellung - Klassenbildung, Klassenmitten, Klassenbreiten<br />

von Häufigkeitsverteilungen - Häufigkeitstabelle nach Klassenbildung<br />

- graphische Darstellung von Häufigkeiten:<br />

. Säulendiagramm,<br />

. Histogramm,<br />

. Kreisdiagramm,<br />

. Häufigkeitskurven,<br />

. Summenkurven<br />

Kenntnisse und Fähigkeiten zur numerischen - Mittelwerte:<br />

Beschreibung von Häufigkeiten . Modalwert (häufigster Wert)<br />

. Medianwert (mittelster Wert,<br />

Zentralwert, Stellungsmittel)<br />

. arithmetisches Mittel<br />

. geometrisches Mittel<br />

- Streuungswerte<br />

. Variationsbreite (Streubreite, Spannweite)<br />

. Varianz, Standardabweichung


25<br />

6.5 Anatomie/Physiologie 140 Stunden<br />

Kompetenzbezogene allgemeine Lernziele<br />

Der Unterricht in diesem Lerngebiet dient dem Erwerb von anatomischen Kenntnissen des Körpers in<br />

berufsrelevanten Bereichen. Besonderes Augenmerk ist auf das Verständnis physiologischer Sachverhalte<br />

ausgewählter Organsysteme zu richten, damit die Voraussetzungen für das Begreifen pathologischer<br />

Veränderungen geschaffen werden. Insofern ist der Erwerb anatomisch-physiologischer Kenntnisse als Grundlage<br />

für weitere Lerngebiete zu betrachten und entsprechend abzustimmen.<br />

Außerdem soll den Fachschülern die Notwendigkeit der Kenntnis anatomisch-physiologischer Fachbegriffe als<br />

Basis für die Zusammenarbeit mit medizinischen und psychologischen Fachkräften bewusst gemacht werden.<br />

Lernziele Lerninhalte Didaktisch-metho-<br />

dische Hinweise<br />

1 Allgemeine Skelett- und Muskellehre (ca. 12 Stunden)<br />

1.1 Kenntnis der allgemeinen<br />

Skelettlehre<br />

1.2 Kenntnis der allgemeinen<br />

Muskellehre<br />

Knochenarten<br />

Bau eins Knochens<br />

Auf- und Abbauprozesse<br />

Feste Knochenverbindungen (Haften)<br />

Bewegliche Knochenverbindungen<br />

(Gelenkarten, Gelenkaufbau, Bänder)<br />

Muskelarten<br />

Muskelaufbau<br />

Ernährung<br />

Atrophie/Hypertrophie<br />

Funktionelle Grundlagen (Agonist, Antagonist,<br />

Innervation)<br />

Hilfseinrichtungen (Schleimbeutel,<br />

Sehnenscheiden)<br />

2 Spezielle Anatomie des Bewegungssystems (ca. 54 Stunden)<br />

2.1 Verständnis des Aufbaus und der<br />

Funktion der oberen Extremität und<br />

des Schultergürtels<br />

2.2 Verständnis des Aufbaus und der<br />

Funktion der unteren Extremität und<br />

des Beckens<br />

2.3 Kenntnisse über den Bau und die<br />

Funktion des Brustkorbes und der<br />

Wirbelsäule<br />

2.4 Kenntnisse über Bau und Funktion<br />

von Hals und Kopf<br />

Knochen<br />

Schultergürtel<br />

Unter- und Oberarm<br />

Hand<br />

Gelenke (Schultergelenke, Ellenbogen-<br />

gelenk, Hand- und Fingergelenke)<br />

Muskulatur<br />

Knochen (Becken, Unter- und Ober-<br />

schenkel, Fuß)<br />

Gelenke (Iliosakralgelenk, Hüftgelenk,<br />

Kniegelenk, Fuß- und Zehgelenke)<br />

Muskulatur<br />

Knochen (Wirbelsäule, Rippen, Brustbein)<br />

Gelenke (Zwischenwirbelgelenke,<br />

Rippenwirbelgelenke)<br />

Muskulatur<br />

Knochen (Schädel)<br />

Gelenke (Kiefergelenk, Kopf- und<br />

Halsgelenke)<br />

Muskulatur (Kopf- und Halsmuskeln,<br />

mimische Muskeln, Kaumuskeln)<br />

Demonstration von Modellen<br />

und Videos<br />

Arbeit mit Zeichenvorlagen<br />

Unterrichtsgespräch<br />

Demonstration von<br />

mikroskopischen<br />

Präparaten<br />

Nutzung von Schautafeln<br />

und Zeichenvorlagen<br />

Vortrag<br />

Demonstration von<br />

Schautafeln und Modellen<br />

Arbeit mit Zeichenvorlagen<br />

Vortrag<br />

Demonstration von<br />

Schautafeln und Modellen<br />

Arbeit mit Zeichenvorlagen<br />

Vortrag<br />

Demonstration von<br />

Schautafeln und Modellen<br />

Arbeit mit Zeichenvorlagen<br />

Vortrag<br />

Demonstration von<br />

Schautafeln und Modellen<br />

Arbeit mit Zeichenvorlagen


Lernziele Lerninhalte Didaktisch-metho-<br />

dische Hinweise<br />

26<br />

3 Bau und Funktion der Sinnesorgane (ca. 16 Stunden)<br />

3.1 Kenntnisse über Bau und Funktion<br />

des Ohres und des Gleichgewichtsorganes<br />

3.2 Kenntnisse über Bau und Funktion<br />

des Auges<br />

3.3 Überblick über das Geschmacksund<br />

Riechorgan<br />

3.4 Kenntnisse über Bau und Funktion<br />

der Haut<br />

Ohr – Gliederung (äußeres Ohr, Mittelohr,<br />

Innenohr)<br />

Schallreize, Schallübertragung,<br />

Leitungsbahnen, verarbeitende Hirnregionen<br />

Gleichgewichtsorgan (Bogengänge, Endolymphe,<br />

Funktionsweise, Leitungsbahnen,<br />

verarbeitende Hirnregionen)<br />

Auge (Augenhäute, Linse, Glaskörper,<br />

Muskeln, Hilfsorgane, Gesichtsfeld)<br />

Rezeptoren der Retina und ihre Funktionen<br />

Nervus und Tractus optikus<br />

Verarbeitende Hirnregionen<br />

Zunge<br />

Nase<br />

4 Endokrines System und Hormone (ca. 3 Stunden)<br />

Kenntnisse über das endokrine<br />

System und die Hormone<br />

(ca. 3 Stunden)<br />

Haut (Aufbau, Anhangsorgane,<br />

Sinnesrezeptoren, Schmerzrezeptoren)<br />

Verarbeitende Hirnregionen<br />

Begriffsbestimmung endokrines System<br />

Lage und Bau folgender Drüsen und die<br />

Aufgaben ihrer Hormone: Hirnanhangsdrüse,<br />

Zirbeldrüse, Schilddrüse, Nebenschilddrüse,<br />

Thymusdrüse, Bauchspeicheldrüse,<br />

Nebennieren, Keimdrüsen<br />

5 Bau und ausgewählte Funktionen des Nervensystems (ca. 55 Stunden)<br />

5.1 Kenntnis der entwicklungsgeschichtlichen<br />

Differenzierung<br />

5.2 Kenntnisse über den Aufbau des<br />

Großhirns<br />

5.3 Fähigkeit zum Verständnis des<br />

limbischen Systems<br />

Ursprung<br />

Entwicklung<br />

Graue Substanz<br />

(Windungen, Furchen, Assoziationsfelder)<br />

Weiße Substanz, Nervenbahnen<br />

Basalganglien<br />

Hippoampus<br />

Septum<br />

Cortex<br />

Kerngebiete<br />

5.4 Kenntnisse über das Zwischenhirn Thalamus<br />

Hypothalamus<br />

Epithalamus<br />

5.5 Kenntnisse über den Hirnstamm Mittelhirn<br />

Hinterhirn (Brücke, Kleinhirn)<br />

Medulla oblongata<br />

5.6 Überblick über die<br />

Hirnnerven I bis XII<br />

Aufgaben des V., VII. und X. Hirnnervs<br />

Bezug zu den<br />

Unterrichtsfächern<br />

motorische Entwicklung<br />

und Psychologie<br />

fachübergreifende Projekte<br />

Video<br />

Unterrichtsgespräch<br />

Demonstration von Modellen<br />

Arbeit mit Zeichenvorlagen<br />

Demonstration von<br />

Schautafeln und Modellen<br />

Präparation von Rinderaugen<br />

Video zur Veranschaulichung<br />

des Sehvorganges<br />

Wiederholung aus dem<br />

Biologieunterricht<br />

Demonstration von<br />

Schautafeln und Modellen<br />

Demonstration von<br />

Schautafeln und<br />

mikroskopischen Präparaten<br />

Herstellen von Verbindungen<br />

zu Pädiatrie und Gerontologie<br />

Vortrag<br />

Demonstration von Modellen<br />

Video<br />

Vortrag, Demonstration von<br />

Schautafeln und Modellen<br />

Vortrag, Demonstration von<br />

Schautafeln und Modellen


Lernziele Lerninhalte Didaktisch-metho-<br />

dische Hinweise<br />

5.7 Fähigkeit zum Verständnis des<br />

Rückenmarks<br />

5.8 Kenntnisse über das vegetative<br />

Nervensystem<br />

5.9 Kenntnisse über die Grundlagen<br />

der Erregung<br />

5.10 Vertrautheit mit funktionalen<br />

Aspekten des Nervensystems<br />

27<br />

Liquor cerebrospinales<br />

Dura mater<br />

Arachnoidea<br />

Pia mater<br />

Pars sympathika<br />

Pars parasympathika<br />

Membranpotential<br />

Ruhepotential<br />

Aktionspotential<br />

Weiterleitung der Erregung<br />

Bau und Funktion der Synapsen<br />

Erregungsübertragung am Muskel und<br />

Muskelkontraktion<br />

Motorisches System<br />

Sensorisches System (auditives, visuelles,<br />

vestibuläres, taktiles)<br />

Emotionen<br />

Integrative Leistungen<br />

Vortrag<br />

Video<br />

Vortrag<br />

Video<br />

Vortrag<br />

Selbstbeobachtung<br />

Bezug zu Psychologie<br />

Bezug zur motorischen<br />

Entwicklung<br />

6.6 Biologie 120 Stunden<br />

Kompetenzbezogene allgemeine Lernziele<br />

Dieses Lerngebiet dient der Festigung und Erweiterung der Sachkompetenz der Fachschüler bezüglich<br />

grundlegender biologischer Sachverhalte. Besondere Aufmerksamkeit soll den Inhalten geschenkt werden, die<br />

den Fachschülern das Verständnis der Anatomie und Physiologie des menschlichen Körpers ermöglichen.<br />

Die Selbstkompetenz der Fachschüler zur Bildung einer fundierten Meinung zu Fragen der Ökologie und<br />

Gentechnologie soll gefestigt werden. Diesbezüglich soll die Methodenkompetenz zur Nutzung aktueller<br />

Informationen aus verschiedenen Medien gefestigt und erweitert werden.<br />

1 Orientierungssysteme (ca. 2 Stunden)<br />

Vertrautheit mit den<br />

Orientierungssystemen<br />

(ca. 2 Stunden)<br />

2 Zytologie (ca. 18 Stunden)<br />

2.1 Kenntnisse über den Bau der Zelle<br />

2.2 Fähigkeit zur Erläuterung des<br />

Stofftransportes innerhalb der Zelle<br />

und von Zelle zu Zelle<br />

2.3 Überblick über den Stoff- und<br />

Energiewechsel der Zelle<br />

2.4 Kenntnisse über die Abläufe bei<br />

der Zellvermehrung<br />

Körperachsen<br />

Körperebenen<br />

Richtungsbezeichnungen<br />

Zellarten<br />

Zellorganellen<br />

Membransysteme<br />

Diffusion<br />

Osmose<br />

Aktiver Transport<br />

Passiver Transport<br />

Beispiele für Prozesse der Assimilation und<br />

Dissimilation<br />

Mitose<br />

Meiose<br />

Nutzung von mikroskopischen<br />

Präparaten, Modellen<br />

und verschiedenen Abbildungen<br />

Veranschaulichung durch ein<br />

einfaches Experiment zur<br />

Osmose<br />

Bezug zum Lehrplan<br />

Anatomie/Physiologie-<br />

(Grundlagen der Erregung)<br />

Unterrichtsgespräch<br />

Video


Lernziele Lerninhalte Didaktisch-metho-<br />

dische Hinweise<br />

3 Grundgewebe (ca. 10 Stunden)<br />

Kenntnisse über den Aufbau der<br />

Grundgewebe<br />

4 Blut (ca. 10 Stunden)<br />

Kenntnisse über die Blutbestandteile<br />

und die Aufgaben des Blutes<br />

28<br />

Deckgewebe<br />

Bindegewebe<br />

Stützgewebe<br />

Muskelgewebe<br />

Nervengewebe<br />

5 Ausgewählte Organsysteme (ca. 30 Stunden)<br />

5.1 Überblick über das Herz/Kreislauf-<br />

und Lymphsystem<br />

5.2 Überblick über das Atmungssystem<br />

5.3 Überblick über das<br />

Verdauungssystem<br />

6 Genetik (ca. 27 Stunden)<br />

6.1 Kenntnisse über Bau und Funktion<br />

der Nukleinsäuren als Träger der<br />

Erbinformation<br />

Blutkörperchen<br />

Blutplättchen<br />

Blutplasma<br />

Transportfunktion<br />

Abwehrfunktion<br />

Schutzfunktion (Blutgerinnung)<br />

Blutgruppen und deren Bedeutung<br />

Herz<br />

(Wandaufbau, Hohlräume, Klappen,<br />

Blutversorgung)<br />

Erregungsleitung am Herzen<br />

Ablauf der Pumpaktion am Herzen<br />

(Systole, Diastole)<br />

Regulationsmechanismen<br />

Gefäßsystem (Bau der Gefäße, Verlauf der<br />

Gefäße)<br />

Blutkreislauf (Körperkreislauf,<br />

Lungenkreislauf, Pfortaderkreislauf)<br />

Regulationsmechanismen<br />

Lymphsystem<br />

(Lymphgefäße, lymphatische Organe)<br />

Immunsystem<br />

Aufbau der Atemwege (Nase, Nasennebenhöhlen,<br />

Kehlkopf, Luftröhre, Bronchien)<br />

Aufbau der Lunge<br />

Atemtechnik<br />

Gasaustausch<br />

Atemvolumina<br />

Atemregulation<br />

Gliederung<br />

Mundhöhle, Rachen, Funktion des Speichels<br />

Bau und Funktion der Speiseröhre<br />

Magen (Bau, Motorik, Sekretion)<br />

Darm (Bau, Motorik, Sekretion, Absorption,<br />

Innervation der Darmabschnitte und<br />

Regulationsmechanismen)<br />

Bau und Funktion der Leber und der<br />

Bauchspeicheldrüse<br />

Aufbau<br />

Reduplikation<br />

Eiweißsynthese<br />

Demonstration von<br />

mikroskopischen Präparaten,<br />

Schautafeln und<br />

Zeichenvorlagen<br />

Mikroskopieren eines<br />

Blutausstrichs<br />

Video<br />

Vortrag, Unterrichtsgespräch<br />

Nutzung von Modellen,<br />

Schautafeln und<br />

Zeichenvorlagen<br />

Nutzung von Modellen,<br />

Schautafeln und<br />

Zeichenvorlagen<br />

Nutzung von Modellen,<br />

Schautafeln und<br />

Zeichenvorlagen<br />

Unterrichtsgespräch zur<br />

Reaktivierung vorhandener<br />

Kenntnisse<br />

Vortrag, Video


Lernziele Lerninhalte Didaktisch-metho-<br />

dische Hinweise<br />

6.2 Kenntnisse über die<br />

Gesetzmäßigkeiten der Vererbung<br />

6.3 Überblick über die Erkenntnisse<br />

der Humangenetik<br />

6.4 Überblick über die Methoden der<br />

Gentechnik<br />

7 Ökologie (ca. 23 Stunden)<br />

7.1 Gefestigte Kenntnisse zu<br />

Gegenstand und Aufgaben der<br />

Ökologie<br />

7.2 Fähigkeit zum Erkennen der<br />

Wechselwirkung zwischen Mensch<br />

und Umwelt<br />

7.3 Fähigkeit zu umweltbewusstem<br />

Verhalten<br />

29<br />

Mendelsche Gesetze<br />

Mutationen<br />

Geschichte und Methoden der Humangenetik<br />

Bau der menschlichen Chromosomen<br />

Vererbung von Krankheiten<br />

Methoden der Gentechnologie<br />

Nutzen und Risiken der Gentechnologie<br />

Biotische und abiotische Umweltfaktoren<br />

Toleranz gegenüber einem Umweltfaktor<br />

Beispiele für Anpassungserscheinungen an<br />

verschiedene Umweltbedingungen bei<br />

Pflanzen und Tieren<br />

Stoff- und Energiefluss im Ökosystem<br />

Einflüsse des Menschen auf die Luft, das<br />

Wasser und den Boden sowie das Klima<br />

Mülltrennung<br />

Probleme der Abfallbeseitigung<br />

Sparsamer Umgang mit Ressourcen<br />

Nutzung alternativer Energiequellen<br />

Unterrichtsgespräch zur<br />

Reaktivierung vorhandener<br />

Kenntnisse<br />

Vortrag<br />

Vortrag<br />

Demonstration von<br />

Karyogrammen<br />

Vortrag<br />

Nutzung aktueller Informationen<br />

aus den Medien<br />

Diskussion/Argumentation<br />

Unterrichtsgespräch<br />

Vortrag<br />

Fotos<br />

Video<br />

Schülervorträge<br />

Statistiken<br />

Nutzung aktueller Informationen<br />

aus den Medien<br />

6.7 Didaktik und Methodik der Motopädie 60 Stunden<br />

Kompetenzbezogene allgemeine Lernziele<br />

Im Lerngebiet Didaktik und Methodik der Motopädie erwerben die Fachschüler die Sach- und Methodenkompetenz<br />

bei der Planung und Reflexion motopädischer Angebote sowie Vertrautheit mit der Relevanz der<br />

pädagogischen Begriffe Ziele, Inhalte, Methoden und Bedingungen für motopädisches Arbeiten.<br />

Dafür werden anwendbare Kenntnisse aus den Lerngebieten Praxis der Motopädie, Motorische Entwicklung,<br />

Psychomotorische Diagnostik, Motopathologie und Sonderpädagogik benötigt, die die Erstellung einer<br />

Ausgangssituation und die Auswahl adäquater Inhalte ermöglichen.<br />

Die Fähigkeit, motopädische Angebote zu planen, durchzuführen und auszuwerten soll im Wesentlichen durch<br />

Übungen erworben werden.<br />

1 Vertrautheit mit didaktischen<br />

Grundbegriffen und Grundsätzen der<br />

Planung<br />

(ca. 5 Stunden)<br />

2 Fähigkeit, motopädische Angebote<br />

zu planen<br />

(ca. 24 Stunden)<br />

Planung motopädischer Angebote<br />

Abhängigkeit jeder Planung von gesellschaftlichen,<br />

institutionellen Bedingungen sowie<br />

von den beteiligten Personen<br />

Therapie- und Förderpläne im Unterschied<br />

zur Planung einzelner Angebote<br />

Bedingungen, Ziele, Inhalte und Methoden<br />

Bezug zu den Unterrichts-<br />

und Planungserfahrungen<br />

der Schüler<br />

Bezug zu Pädagogik


Lernziele Lerninhalte Didaktisch-metho-<br />

dische Hinweise<br />

2.1 Fähigkeit, Ausgangssituationen zu<br />

analysieren<br />

2.2 Fähigkeit, motopädische Angebote<br />

festzulegen und zu formulieren<br />

2.3 Fähigkeit, angemessene Inhalte<br />

und Methoden aus der Bedingungsanalyse<br />

und den Zielsetzungen<br />

abzuleiten<br />

3 Fähigkeit zur Durchführung<br />

motopädischer Angebote<br />

(ca. 20 Stunden)<br />

4 Fähigkeit, die eigene psychomotorische<br />

Arbeit konzeptionell einzuordnen<br />

(ca. 5 Stunden)<br />

5 Fähigkeit zur Reflexion der eigenen<br />

Arbeit<br />

(ca. 6 Stunden)<br />

30<br />

Grundsätze der Bedingungsanalyse<br />

(Strukturiertheit, Wertfreiheit, Konkretheit,<br />

Vollständigkeit)<br />

Beschreibung von Klienten<br />

(Persönlichkeitsbereiche)<br />

Beschreibung von Gruppen<br />

Umfeld des Klienten<br />

Grundsätze der Zielsetzung<br />

(Förder-, Fern- und Stundenziele,<br />

Konkretheit, Klientenbezogenheit der<br />

Zielformulierungen)<br />

Ziele in der Arbeit mit Gruppen<br />

Abhängigkeit der Ziele von den gesellschaftlichen<br />

Normen, institutionellen Rahmenbedingungen<br />

und dem eigenen Menschenbild<br />

Ableitung der Ziele aus der Bedingungsanalyse<br />

Inhalte und Methoden motopädischer<br />

Angebote<br />

(Aufforderungscharakter von Materialien und<br />

Räumen, entwicklungsspezifisch bevorzugte<br />

Materialien und Angebote)<br />

Verlaufsplanung motopädischer Angebote<br />

(Organisation, Besonderheiten verschiedener<br />

Zielgruppen)<br />

Planung aus der Sicht verschiedener<br />

psychomotorischer Konzepte<br />

Reflexion motopädischer Angebote<br />

(Selbstreflexion zur Wahrnehmung des<br />

Klienten, zu Zielen und dem Umgang mit<br />

erwartungswidrigen Verhalten)<br />

Übungen<br />

(reale Klienten beschreiben<br />

aus dem Praktikum)<br />

Bezug zu Psychologie und<br />

psychomotorische<br />

Diagnostik<br />

(Anamneseerstellung,<br />

Elterngespräch)<br />

Bezug zu impliziten<br />

Bewegungsmodellen<br />

Nutzung des Internets zum<br />

Vergleich der<br />

motopädischen<br />

Zielsetzungen mit<br />

denen anderer Therapien<br />

Bezug zur<br />

psychomotorischen<br />

Selbsterfahrung und zum<br />

Lerngebiet Motorische<br />

Entwicklung<br />

Offene oder strukturierte<br />

Angebote<br />

Gymnastik, Sport<br />

Umsetzung motopädischer<br />

Angebote mit Mitschülern<br />

und im Praktikum<br />

Bezug zu Praxis der<br />

Motopädie, Schwerpunkt<br />

Konzepte<br />

(z. B. KIPHARD,<br />

SEEWALD, ESSER)<br />

Auswertung von<br />

Praxiseinsätzen der Schüler<br />

6.8 Grundlagen der Motorik 100 Stunden<br />

Kompetenzbezogene allgemeine Lernziele<br />

Dieses Lerngebiet dient vor allem dem Erwerb grundlegender Sachkompetenz wie zum Beispiel von<br />

Kenntnissen verschiedener Fachbegriffe der Motorik und Kenntnis der Phasen des motorischen Lernens.<br />

In Bezug auf die Methodenkompetenz der Fachschüler geht es darum, die Fähigkeit zur Einordnung handlungstheoretischer<br />

Grundlagen sowie die Fähigkeit zum Umgang mit motorischen Fertigkeiten, Fähigkeiten und<br />

Bewegungsmerkmalen herauszubilden.<br />

Die Fachschüler sollen die Selbstkompetenz zur Auseinandersetzung mit verschiedenen Ansätzen und Modellen<br />

der Motorik erwerben und fähig sein, Schlussfolgerungen für ihre Arbeit im motopädischen Bereich zu ziehen.


Lernziele Lerninhalte Didaktisch-metho-<br />

dische Hinweise<br />

1 Überblick zur Gegenstands- und<br />

Aufgabenbestimmung der Motorik und<br />

Kenntnisse verschiedener Fachbegriffe<br />

(ca. 10 Stunden)<br />

2 Erfassen und Fähigkeit im Umgang<br />

mit tätigkeits-konzeptionellen<br />

Grundlagen<br />

(ca. 5 Stunden)<br />

3 Fähigkeiten zum Umgang mit<br />

Fähigkeiten und Fertigkeiten des<br />

motorischen Handelns<br />

(ca. 25 Stunden)<br />

4 Fähigkeit zum Umgang mit den<br />

Bewegungsmerkmalen und zur<br />

Auseinandersetzung mit verschiedenen<br />

Ansätzen<br />

(ca. 25 Stunden)<br />

5 Überblick über Modelle der Motorik<br />

(ca. 20 Stunden)<br />

6 Fähigkeit zum Umgang mit den<br />

einzelnen Phasen des motorischen<br />

Lernens<br />

(ca. 15 Stunden)<br />

31<br />

Motorik und Bewegung in der Wissenschaft<br />

Erarbeitung von Fachtermini wie z. B.<br />

Somatomotorik, Willkürmotorik, Sensor-,<br />

Psycho-, Neuromotorik, Alltagsmotorik,<br />

Sportmotorik u. a.<br />

die (motorische) Handlung als Tätigkeit,<br />

Kriterien einer Handlung<br />

Struktur einer (motorischen) Handlung<br />

(Orientierung/Erkenntnis,<br />

Antrieb/Motivation, Kondition/Koordination)<br />

Erarbeiten des Unterschiedes von Fähigkeiten<br />

und Fertigkeiten<br />

Ausgewählte Fähigkeiten unter Zuordnung zu<br />

den Strukturen/Dimensionen einer Handlung<br />

Orientierung/Erkenntnis, z. B.<br />

Wahrnehmungsfähigkeit,<br />

Antizipationsfähigkeit, Vorstellungsfähigkeit<br />

Antrieb/Motivation, z. B. Bewegungsdrang,<br />

Angst, Wut, Zielstrebigkeit<br />

Kondition/Koordination<br />

z. B. Differenzierungsfähigkeit,<br />

Gleichgewichtsfähigkeit,<br />

Koordinierungsfähigkeit, Rhythmusfähigkeit<br />

Kennzeichnung,<br />

Erarbeitung der Bedeutung,<br />

didaktisch-methodische Hinweise<br />

Bedeutung allgemeiner Bewegungsmerkmale<br />

Erarbeitung ausgewählter Merkmale nach<br />

MEINEL/SCHNABEL unter Berücksichtigung<br />

der phänomenologischen, morphologischen<br />

und kausalen Ebene<br />

(z. B. Bewegungstempo, Bewegungsfluss,<br />

Bewegungskopplung, Phasenstruktur)<br />

Merkmale nach LABAN<br />

Erarbeitung verschiedener Modell<br />

Schilling: Adaptationsmodell<br />

Bernstein: Hierarchische Mehr-Ziel- Ebenen<br />

Systeme<br />

ANOCHIN: komplexe funktionelle Systeme<br />

WILSON: offene Steuerketten<br />

SCHMIDT: Schematheorie<br />

SEEWALD: verstehender Ansatz<br />

Begriff des motorischen Lernens<br />

Phasen des motorischen Lernens<br />

(Aneignung/Grobkoordination; Feinkoordination;<br />

Stabilisierung; Automatisierung) und<br />

deren Auswirkung auf verschiedene Bereiche<br />

des Regelkreises (Afferenzsynthese;<br />

motorisches Gedächtnis, efferente Impulse,<br />

Bewegungsausführung, Störgrößen)<br />

Möglichkeiten der didaktischen- methodischen<br />

Beeinflussung<br />

Lernkurven<br />

Bezug zu Konzepten<br />

Vergleich der Bereiche<br />

Auseinandersetzung mit<br />

verschiedenen Auffassungen<br />

(MEINEL/SCHNABEL,<br />

KIPHARD, PÖHLMANN,<br />

SCHILLING, SEEWALD)<br />

Bezug zu Didaktik/Methodik<br />

Bezug zur Psychologie<br />

Bezug zur<br />

psychomotorischen Didaktik<br />

praktische Übungen und<br />

Spiele zur Förderung<br />

Bezug zur<br />

Psychomotorischen<br />

Diagnostik<br />

Videoanalyse<br />

Praktische Übungen<br />

Bezug zur Psychologie<br />

Lehrervortrag<br />

Bezug zur Psychologie<br />

Bezug zur Didaktik/Methodik<br />

Vortrag


32<br />

6.9 Motopathologie 180 Stunden<br />

6.9.1 Neurologie 30 Stunden<br />

Kompetenzbezogene allgemeine Lernziele<br />

Aufbauend auf anatomisch/physiologischen Grundlagen dient der Unterricht in diesem Lerngebiet dem Erwerb von<br />

Kenntnissen über pathologische Veränderungen, die für motopädisches Arbeiten bedeutsam sind. Ausgangspunkt<br />

ist hierbei eine über die organisch/funktionale Ebene hinausgehende Betrachtungsweise des Körpers als psychophysische<br />

Einheit. Dabei muss der Schwerpunkt auf der Vermittlung der Krankheitsursachen, Symptome und<br />

Auswirkungen liegen, die einen Zusammenhang zum senso- bzw. psychomotorischen Erleben haben.<br />

Dieses Wissen befähigt die Fachschüler, Möglichkeiten und Grenzen motopädischer Einflussnahme zu<br />

erkennen, zu planen und im klinischen Kontext umzusetzen.<br />

Lernziele Lerninhalte Didaktisch-metho-<br />

dische Hinweise<br />

1 Kenntnis von Bau und Funktion des<br />

Nervensystems<br />

(ca. 3 Stunden)<br />

2 Kenntnis zu diagnostischen<br />

Verfahren der Neurologie im<br />

Überblick<br />

(ca. 3 Stunden)<br />

3 Kenntnis über ausgewählte<br />

Erkrankungen des<br />

Zentralnervensystems<br />

(ca. 14 Stunden)<br />

4 Kenntnis über ausgewählte<br />

Erkrankungen des Rückenmarks<br />

(ca. 5 Stunden)<br />

5 Kenntnis über ausgewählte<br />

Erkrankungen der peripheren Nerven<br />

und der Muskeln<br />

(ca. 5 Stunden)<br />

Gliederung des Nervensystems, Zuordnung der<br />

anatomischen Strukturen, funktionelle<br />

Verknüpfung des Gesamtsystems mit dem<br />

Sinnessystem und dem motorischen System zur<br />

funktionellen Einheit<br />

Allgemeine und spezielle diagnostische<br />

Verfahren im Überblick mit den diagnostischen<br />

Grundaussagen, Reflexprüfung und<br />

Ergebniseinordnung<br />

an ausgewählten Beispielen<br />

Erkrankungen des Gehirns:<br />

(je nach Möglichkeiten: Ursachen, Risikofaktoren,<br />

Symptome, Formen Therapie,<br />

Komplikationen, evt. Prophylaxe, Spezifik der<br />

Betreuungsaufgaben des Motopäden)<br />

- Kreislaufbedingt (z. B. Apoplex)<br />

- Entzündlich (Meningitis, Encephalitis)<br />

- Degenerativ (Alzheimer)<br />

- Mit Auswirkungen auf das motorische<br />

System (Chorea Huntington, Epilepsie,<br />

Morbus Parkinson, Kleinhirnsyndom,<br />

Cerebrale Kinderlähmung, Spastik)<br />

- Tumorbedingte Erkrankungen des Gehirns<br />

- Traumatische Erkrankungen des Gehirns<br />

Handlungsansätze des Motopäden im<br />

therapeutischen Team<br />

Erkrankungen des Rückenmarks:<br />

(je nach Möglichkeiten: Ursachen, Risikofaktoren,<br />

Symptome, Formen, Therapie, Komplikationen,<br />

eventuelle Prophylaxe, Spezifik der<br />

Betreuungsaufgaben des Motopäden)<br />

Multiple Sklerose, Myelitis,<br />

Querschnittslähmung, Degeneration des zentralen<br />

und peripheren motorischen Neurons,<br />

Besonderheiten des psychischen Zustandes der<br />

Betroffenen, Angehörigenarbeit, Möglichkeiten<br />

der Rehabilitation<br />

Wurzelschädigungen, Plexusschädigungen,<br />

periphere Nervenschäden (Nervus ischiadicus,<br />

Nervus radialis, Nervus ulnaris) Hirnnerven<br />

(Nervus facialis, Nervustrigeminus)<br />

Polyneuropathien, neuronale<br />

Muskelerkrankungen (Muskelatrophien,<br />

Myastenie); Muskeldystrophien<br />

Wiederholung aus<br />

Anatomie/<br />

Physiologie<br />

Schülervorträge<br />

Wiederholung der<br />

Reflexformen und<br />

Bedeutung der Reflexe<br />

Demonstration<br />

Röntgenaufnahmen<br />

Analyse von<br />

Besonderheiten in der<br />

Geriatrie und der<br />

Pädiatrie, Analyse von<br />

Praxisbeispielen<br />

Exkursion:<br />

Rehaeinrichtung,<br />

Sanitätshaus<br />

(Hilfsmittel-beurteilung)<br />

Wiederholung Bau<br />

des Nervengewebes<br />

Fallbeispiele<br />

Verknüpfungen zur<br />

Orthopädie (Prolaps)<br />

und innere Medizin<br />

(Diabetes)


33<br />

6.9.2 Psychiatrie 60 Stunden<br />

Lernziele Lerninhalte Didaktisch-metho-<br />

dische Hinweise<br />

1 Überblick über Wesen und<br />

Gegenstand<br />

(ca. 2 Stunden)<br />

2 Überblick über<br />

Diagnostikmöglichkeiten<br />

(ca. 4 Stunden)<br />

3 Kenntnis psychiatrischer Störungen<br />

und Erkrankungen<br />

(ca. 30 Stunden)<br />

3.1 Verständnis der Variationen<br />

seelisch-geistigen Erlebens und<br />

Verhaltens<br />

3.2 Verständnis von körperlich<br />

begründbaren Psychosyndromen und<br />

Psychosen<br />

3.3 Verständnis von endogenen<br />

Psychosen und manisch-depressiven<br />

Erkrankungen<br />

4 Besonderheiten psychischer<br />

Störungen im Kindes- und Jugendalter<br />

(ca. 10 Stunden)<br />

5 Kenntnis psychosomatischer<br />

Erkrankungen<br />

(ca. 10 Stunden)<br />

6 Überblick über psychiatrische<br />

Therapiemethoden<br />

(ca. 2 Stunden)<br />

7 Überblick über Organisationsformen<br />

psychiatrischer Betreuung<br />

(ca. 2 Stunden)<br />

Begriffsbestimmung<br />

Geschichte<br />

Teilgebiete<br />

Methoden psychiatrischer Diagnostik<br />

Einordnung nach ICD-10 (International<br />

Classification of Diseases) und DSM-IV<br />

(Diagnostik and Statistical Manual of Mental<br />

Disorders)<br />

Abgrenzung und Zusammenhang zu<br />

psychomotorischer Diagnostik<br />

Erlebnisreaktionen<br />

Chronisch abnorme Erlebnisreaktionen<br />

Persönlichkeitsstörungen und Psychopathien<br />

Neurosen<br />

Sucht und süchtiges Verhalten<br />

Oligophrenie<br />

Autismus<br />

Hyperaktivität<br />

Aufmerksamkeitsstörung<br />

Akute exogene Psychosen<br />

Diffuse, chronische hirnorganische<br />

Psychosyndrome (z. B. Demenz)<br />

Hirnlokale und endokrine Psychosyndrome<br />

Zyklothymie<br />

Manie<br />

Depression<br />

Schizophrenie und schizophrene Psychosen<br />

Borderlinesyndrome<br />

z. B. Einnässen, Einkoten, Nägelkauen, Ängste,<br />

abnormes Sexualverhalten, Essstörungen,<br />

Verhaltensauffälligkeiten<br />

Wesen und Erscheinungsformen<br />

psychosomatischer Störungen<br />

Anorexia nervosa<br />

Bulimie<br />

Psychiatrische Therapiemethoden wie<br />

z. B. Pharmakotherapie, Schlafentzug,<br />

Elektroschock<br />

Stationäre Betreuung<br />

Ambulante Betreuung<br />

Betreutes Wohnen<br />

Rehabilitation<br />

Aufgreifen vorhandener<br />

Erfahrungen<br />

Lehrervortrag<br />

Bezug zu<br />

Psychomotorische<br />

Diagnostik<br />

Lehrervortrag<br />

Aufgreifen vorhandener<br />

Erfahrungen<br />

Lehrervortrag<br />

Nutzung von Selbsterfahrungsberichten<br />

Betroffener<br />

Bezug zu Praxis der<br />

Motopädie,<br />

Schwerpunkt<br />

Zielgruppen


34<br />

6.9.3 Orthopädie/Traumatologie 20 Stunden<br />

Lernziele Lerninhalte Didaktisch-methodische<br />

Hinweise<br />

1 Überblick über Grundlagen<br />

(ca. 2 Stunden)<br />

2 Überblick über orthopädische<br />

Störungen und Erkrankungen<br />

(ca. 9 Stunden)<br />

3 Überblick über traumatische<br />

Erkrankungen<br />

(ca. 9 Stunden)<br />

Begriffsbestimmung<br />

Diagnostik<br />

Therapieformen<br />

Haltungsstörungen<br />

Gelenkerkrankungen<br />

Knochenerkrankungen<br />

Erkrankungen der Muskeln, Sehnen, Bänder und<br />

Menisken<br />

Tumore (jeweils Äthiologie, Symptome,<br />

Therapie, Belastbarkeit)<br />

Gelenkverletzungen<br />

Frakturen<br />

Muskel- und Sehnenverletzungen<br />

Traumatologische Notfälle<br />

(jeweils Symptome, Therapie, Belastbarkeit)<br />

Lehrervortrag<br />

Lehrervortrag<br />

Lehrervortrag<br />

6.9.4 Geriatrie 30 Stunden<br />

1 Überblick über Grundlagen<br />

(ca. 2 Stunden)<br />

2 Kenntnis altersbedingter<br />

Veränderungen der Organsysteme<br />

(ca. 20 Stunden)<br />

3 Einblick in die pflegerische<br />

Betreuung von Patienten im höheren<br />

Lebensalter<br />

(ca. 8 Stunden)<br />

Begriffsbestimmung<br />

Teilgebiete<br />

Herz- Kreislaufsystem<br />

(z. B. chronische und akute Durchblutungsstörungen,<br />

Thrombose, Embolie, Arteriosklerose,<br />

Angina pectoris, Hypotonie, Hypertonie,<br />

Herzinsuffizienz, Myokardinfarkt)<br />

Bewegungssystem<br />

(z. B. Osteoporose, Osteomlazie, Arthrosen,<br />

Arthritis Rheumatische Erkrankungen, Gicht)<br />

Wahrnehmungssystem<br />

(z. B. sinnesphysiologische Veränderungen,<br />

räumliche und zeitliche Orientierung)<br />

Nervensystem<br />

(z. B. Hemiplegie, Hemiparese, Morbus<br />

Parkinson, Morbus Alzheimer)<br />

Atmungssystem<br />

(z. B. obstruktive Atemerkrankungen, Pleuritis)<br />

Stoffwechselerkrankungen<br />

(z. B. Diabetes mellitus, Verdauungsstörungen)<br />

psychische und neurologische Veränderungen<br />

(z. B. Demenz, Delirium, Alterssuizid)<br />

Gesetzliche Grundlagen<br />

(Pflegestufen)<br />

Hilfsmittelversorgung<br />

Lehrervortrag<br />

Bezug zu motorische<br />

Entwicklung<br />

Bezug zu Praxis der<br />

Motopädie-Zielgruppen<br />

Aufgreifen von Vorerfahrungen<br />

der Schüler<br />

Vorträge<br />

ganzheitliches Betrachten<br />

der altersbedingten Veränderungen<br />

(Multimorbidität)<br />

Bezug zu Motopathologie,<br />

Abschnitt Neurologie<br />

Bezug zu Motopathologie,<br />

Abschnitt Psychiatrie<br />

Bezug zu Berufs-,<br />

Gesetzes- und Staatskunde<br />

Video<br />

Hospitation<br />

6.9.5 Pädiatrie 40 Stunden<br />

1 Überblick über Grundlagen<br />

(ca. 2 Stunden)<br />

2 Kenntnis von<br />

Diagnosemöglichkeiten<br />

(ca. 4 Stunden)<br />

Begriffsbestimmung<br />

Teilgebiete<br />

Vorsorgeuntersuchungen<br />

(Untersuchungen U 1 - U 9)<br />

ärztliche Untersuchungen<br />

klinische Untersuchungen<br />

Lehrervortrag<br />

Lehrervortrag


35<br />

Lernziele Lerninhalte Didaktisch-metho-<br />

dische Hinweise<br />

3 Grundkenntnisse über Erkrankungen<br />

und Störungen im Kindesalter<br />

(ca. 34 Stunden)<br />

Jeweils Ursachen, Symptome, Folgen und Therapie:<br />

Prä- und perinatale Störungen<br />

(z. B. Drogen- oder Medikamentenkonsum,<br />

schwangerschaftstypische Erkrankungen, Infektionen<br />

und Geburtstraumen, Missbildungen)<br />

Neonatologie<br />

(APGAR, Reifezeichen,<br />

Adaptation/Adaptationsstörungen,<br />

Neugeborenengelbsucht, Neugeborenenkrampfanfälle)<br />

besondere Entwicklungsbedingungen Frühgeborener<br />

besondere Erkrankungen des Säuglings<br />

(z. B. Keuchhusten, plötzlicher Kindstod,<br />

Krampfleiden, Pseudokrupp, Epiglottitis)<br />

Erkrankungen des Atemsystems<br />

(z .B. Bronchitis, Asthma bronchiale, Mukoviszidose)<br />

Stoffwechselerkrankungen<br />

(z .B. Phenylketonurie, juveniler Diabetis)<br />

Herz- und Gefäßerkrankungen<br />

(z. B. angeborene und entzündliche Erkrankungen,<br />

Herzinsuffizienz)<br />

Erkrankungen des Blutes<br />

(z. B. Anämie, Leukopenie, Leukozytose,<br />

Gerinnungsstörungen)<br />

Leukämien und Tumore<br />

(z. B. Leukämieformen, Bauchraumtumore,<br />

Lymphknotentumore)<br />

Erkrankungen der Verdauungsorgane<br />

(z. B. Zöliakie, Mukoviszidose)<br />

Erkrankungen innersekretorischer Drüsen<br />

(z. B. Erkrankungen der Hypophyse,<br />

Nebennierenrinde, Schilddrüse, Keimdrüsen)<br />

Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises<br />

(z. B. juvenile chronische Arthritis, rheumatisches<br />

Fiber)<br />

Hauterkrankungen<br />

(z. B. Parasiten, allergische Krankheiten,<br />

Neurodermitis)<br />

Erkrankungen der Augen<br />

(z. B. Entzündungen, Missbildungen,<br />

Funktionsstörungen, Stellungsfehler)<br />

Erkrankungen der Ohren<br />

(z. B. Entzündungen, Missbildungen,<br />

Schwerhörigkeit<br />

Erkrankungen des Gleichgewichtsorgans<br />

Infektionserkrankungen<br />

(z. B. angeborene Immundefekte, Meningitis,<br />

Kinderlähmung, Mumps, Keuchhusten, Hepatitis,<br />

Masern, Röteln, Scharlach, Windpocken,<br />

Pfeifersches Drüsenfieber)<br />

Vorträge<br />

Videos


36<br />

6.10 Motorische Entwicklung 180 Stunden<br />

davon 40 Stunden fachmethodischer Unterricht - gekennzeichnet mit *<br />

Kompetenzbezogene allgemeine Lernziele<br />

Im Lerngebiet Motorische Entwicklung werden die Grundlagen für das Verständnis der individuellen<br />

Entwicklung von Bewegung, Wahrnehmung und Sozialverhalten sowie für eine wertfreie Betrachtung der<br />

zukünftigen Klienten gelegt. Auf die Entwicklungspsychologie, die sich ausführlich mit der emotionalen,<br />

kognitiven und sprachlichen Entwicklung des Menschen beschäftigt, sollte durchgehend fachlich Bezug<br />

genommen werden.<br />

Die sichere Kenntnis der idealen Entwicklungsverläufe in den Bereichen der Wahrnehmung, der Bewegung, des<br />

Sozialverhaltens und der Kommunikation, der Emotionen und des Denkens (Entwicklungspsychologie) ist eine<br />

Voraussetzung für das Erkennen und Verstehen von Entwicklungsstörungen.<br />

Die zukünftigen Motopäden sollen bei der Betrachtung der Bewegungsentwicklung einen Bezug zu den drei<br />

Bewegungsmodellen herstellen können, die sie im Bereich Grundlagen der Motorik kennen lernen (Bewegung<br />

als Funktionsgeschehen, als Handlung, als Bedeutungsphänomen), da sich aus der sicheren Kenntnis dieser<br />

Betrachtungsweisen eine theoretische Einordnung der späteren motopädischen Praxis ableiten lässt.<br />

Die Entwicklung und Bedeutung der Wahrnehmung wird sowohl im Rahmen der allgemeinen Entwicklung<br />

mitbetrachtet als auch bezogen auf die einzelnen Sinnessysteme und mögliche Wahrnehmungsstörungen vertieft.<br />

Didaktische Empfehlung: Im Bereich Wahrnehmung und Wahrnehmungsstörung sollte jeder Lernabschnitt mit<br />

einer Gruppenarbeit beginnen, in der sich die Fachschüler aufgrund ihrer bis dahin gesammelten praktische<br />

Selbsterfahrungen mit dem entsprechenden Wahrnehmungsbereich auseinander setzen, Übungen zur Förderung<br />

zusammenstellen und diese ihren Mitschülern vorstellen, indem sie diese als Klienten betrachten und eine<br />

Stunde mit ihnen gestalten.<br />

Lernziele Lerninhalte Didaktisch-metho-<br />

dische Hinweise<br />

1 Verständnis der Grundbegriffe der<br />

Entwicklungspsychologie<br />

(ca. 1 Stunde)<br />

2 Kenntnis des Begriffs und der<br />

Bedeutung von Bewegung<br />

(ca. 2 Stunden)<br />

3 Vertrautheit mit der pränatalen<br />

Entwicklung und Geburt eines Kindes<br />

(ca. 13 Stunden)<br />

3.1 Kenntnis der idealen<br />

Entwicklungsschritte<br />

3.2 Fähigkeit und Bereitschaft zum<br />

empathischen Nacherleben kindlicher<br />

Erfahrungen<br />

4 Vertrautheit mit der kindlichen<br />

Entwicklung im 1. Lebensjahr<br />

(ca. 13 Stunden)<br />

Entwicklungsbegriff<br />

Ursachen von Entwicklung<br />

Bezug zur Entwicklungspsychologie:<br />

verschiedene<br />

Entwicklungstheorien<br />

Bezug zur Psychologie:<br />

verschiedene psychologische<br />

Schulen und ihre<br />

Menschenbilder<br />

Bewegungsmodelle Bezug zu Grundlagen der<br />

Motorik<br />

Körperliche Entwicklung<br />

Bewegungsentwicklung<br />

Beziehung zwischen Mutter und<br />

Ungeborenem<br />

(ca. 2 Stunden*)<br />

Übungen, die das Körperempfinden, die<br />

Bewegungs- und soziale Entwicklung<br />

dieser Entwicklungsphase symbolisieren,<br />

(z. B. Entspannung, Schwerelosigkeit im<br />

Wasser, Erfahrungen der Geborgenheit und<br />

des Gehaltenwerdens)<br />

Motorische und sensorische Entwicklung<br />

(Reflexe, cranio-caudale Entwicklung der<br />

Motorik, der „Mund als Tor zur Welt“)<br />

Vortrag,<br />

Video<br />

Selbstständige Arbeit mit<br />

Arbeitstexten<br />

Praktische Übungen<br />

Bezug zur<br />

psychomotorischen<br />

Diagnostik


Lernziele Lerninhalte Didaktisch-metho-<br />

dische Hinweise<br />

4.1 Kenntnis der idealen<br />

Entwicklungsschritte<br />

4.2 Fähigkeit und Bereitschaft zum<br />

empathischen Nacherleben kindlicher<br />

Erfahrungen<br />

5 Vertrautheit mit der kindlichen Entwicklung<br />

zwischen 1 und 2 ½ Jahren<br />

(ca. 13 Stunden)<br />

5.1 Kenntnis der idealen<br />

Entwicklungsschritte<br />

5.2 Fähigkeit und Bereitschaft zum<br />

empathischen Nacherleben kindlicher<br />

Erfahrungen<br />

6 Vertrautheit mit der kindlichen Entwicklung<br />

zwischen 2 ½ und 5 Jahren<br />

(ca. 13 Stunden)<br />

6.1 Kenntnis der idealen<br />

Entwicklungsschritte<br />

6.2 Fähigkeit und Bereitschaft zum<br />

empathischen Nacherleben kindlicher<br />

Erfahrungen<br />

7 Kenntnis des Begriffs und der<br />

Bedeutung von Entwicklungsaufgaben<br />

(ca. 2 Stunden)<br />

37<br />

Entwicklung der Sozialbeziehungen (vom<br />

„Verschmolzen sein“ mit der Mutter, zu<br />

relativer Eigenständigkeit)<br />

Entwicklung des Körperschemas<br />

(ca. 2 Stunden*)<br />

praktische Übungen zu den Themen<br />

Vertrauen, Geborgenheit, Gutes tun und<br />

empfangen, Nähe und Distanz<br />

Motorische und sensorische Entwicklung<br />

(Scheidungsfunktion)<br />

soziale Entwicklung<br />

(Erweiterung des sozialen Gesichtskreises)<br />

Körperempfinden<br />

(ca. 4 Stunden*)<br />

Praktische Übungen zu den Themen<br />

Kreativität, Spielen mit Matsch, Farben,<br />

Ton u. a.<br />

Füllen und Leeren, Nähe und Distanz,<br />

Körperkontrolle<br />

Motorische Entwicklung<br />

(von kleinkindhafter Bewegung zu kraftvollen,<br />

schnellen, großräumigen, gut<br />

koordinierten Bewegungen)<br />

Soziale Entwicklung (Veränderung der<br />

Familienbeziehungen)<br />

geschlechtsspezifische Bewegungsentwicklung<br />

Umwelteinflüsse<br />

(ca. 4 Stunden*)<br />

praktischen Übungen zu: großräumige<br />

Abenteuer- und Bewegungsspiele,<br />

Bewegungsbaustelle, Trampoli, Spiele zum<br />

Kräfteerproben, Rollenspiele, Theater als<br />

motopädisches Medium<br />

Entwicklungsthemen<br />

Entwicklungsaufgaben<br />

Einführungsvortrag durch<br />

Fachschüler<br />

Video<br />

Bewegungsbeobachtung<br />

in Alltagssituationen<br />

praktische Übungen<br />

Bezug zur Praxis der<br />

Motopädie: Arbeit mit<br />

gestalterischen<br />

Materialien<br />

Bezug zur<br />

psychomotorischen<br />

Diagnostik<br />

Einführungsvortrag durch<br />

Fachschüler<br />

praktische Übungen<br />

Bewegungsbeobachtung<br />

in Alltagssituationen<br />

Bezug zur psycho-<br />

motorischen Diagnostik<br />

Bezug zur Praxis der<br />

Motopädie<br />

Einführungsvortrag durch<br />

Fachschüler<br />

Texte zur Festigung<br />

Praktische Übungen<br />

Bewegungsbeobachtung in<br />

Alltagssituationen<br />

Bezug zur<br />

Entwicklungspsychologie<br />

Empfehlung: Entwicklung<br />

der Bewegung, Wahrnehmun<br />

und des Sozialverhaltens ab<br />

dem Grundschulalter anhand<br />

von Entwicklungsaufgaben<br />

(oder vergleichbarer Entwicklungstheorien)betrachten,<br />

da ein chronologisches<br />

Vorgehen aufgrund unterschiedlicher<br />

Lebensläufe<br />

nicht sinnvoll ist


Lernziele Lerninhalte Didaktisch-metho-<br />

dische Hinweise<br />

8 Vertrautheit mit der kindlichen<br />

Entwicklung im Grundschulalter<br />

(ca. 13 Stunden)<br />

8.1 Kenntnis der idealen<br />

Entwicklungsschritte<br />

8.2 Fähigkeit und Bereitschaft zum<br />

empathischen Nacherleben kindlicher<br />

Erfahrungen<br />

9 Vertrautheit mit der Entwicklung<br />

im Jugendalter<br />

(ca. 13 Stunden)<br />

9.1 Kenntnis der idealen<br />

Entwicklungsschritte<br />

9.2 Fähigkeit und Bereitschaft zum<br />

empathischen Erleben möglicher<br />

Erfahrungen dieser Lebenszeit<br />

10 Vertrautheit mit der Entwicklung<br />

im Erwachsenenalter<br />

(ca. 13 Stunden)<br />

10.1 Kenntnis der idealen<br />

Entwicklungsschritte<br />

10.2 Fähigkeit und Bereitschaft zum<br />

empathischen Erleben möglicher<br />

Erfahrungen dieser Lebenszeit<br />

11 Vertrautheit mit der Entwicklung<br />

im Seniorenalter<br />

(ca. 13 Stunden)<br />

11.1 Kenntnis der idealen<br />

Entwicklungsschritte<br />

11.2 Fähigkeit und Bereitschaft zum<br />

empathischen Erleben möglicher<br />

Erfahrungen dieser Lebenszeit<br />

38<br />

Körperliche, motorische und sensorische<br />

Entwicklung (Entwicklungsaufgaben)<br />

Einflüsse der Schule auf die<br />

Bewegungsentwicklung<br />

Soziale Entwicklung<br />

(Entwicklungsaufgaben)<br />

zunehmende Bedeutung von Peergroups<br />

für die Entwicklung<br />

(ca. 2 Stunden*)<br />

Praktische Übungen zu den Themen:<br />

Sportspiele, Wettspiele, Trampolin,<br />

Gruppenspiele<br />

körperliche Veränderungen<br />

(Entwicklungsaufgaben),<br />

Körperempfinden<br />

Soziale Entwicklung<br />

(Entwicklungsaufgaben)<br />

(Bedeutung der Peergroups)<br />

Geschlechtsspezifik<br />

Motorische Entwicklung<br />

(Entwicklungsaufgaben)<br />

(ca. 2 Stunden*)<br />

Praktische Übungen zur Geschicklichkeit,<br />

Akrobatik, (Fun)Sportarten, auf der Suche<br />

nach der eigenen Rolle: Pantomime,<br />

Verkleidung, Theater<br />

Entwicklungsaufgaben im<br />

Erwachsenenalter bezüglich<br />

des Körpers und seiner Bewegung, sowie<br />

der sozialen Beziehungen<br />

Bedeutung von Körper und Bewegung im<br />

Leben Erwachsener in unserer Kultur (vom<br />

Körperkult bis zur totalen<br />

Vernachlässigung)<br />

Körperausdruck, Psychosomatische<br />

Zusammenhänge<br />

(ca. 2 Stunden *)<br />

Praktische Übungen zu Spannung und<br />

Entspannung, Körperwahrnehmung,<br />

Selbstbewusstsein,<br />

Bewegungsfreude, Sinnlichkeit im Alltag,<br />

Gymnastik und Sport<br />

Körperliche Entwicklung im Seniorenalter<br />

und ihr Einfluss auf Bewegung,<br />

Wahrnehmung und Sozialverhalten (und<br />

umgekehrt) (Entwicklungsaufgaben)<br />

Bedeutung von Körper, Bewegung, Vitalität<br />

und Aktivität<br />

(ca. 2 Stunden*)<br />

Bewegungsübungen für Senioren, Tänze,<br />

Spiele, Sinnliche Körpererfahrungen,<br />

Gymnastik<br />

Bezug zur Praxis der<br />

Motopädie<br />

Bezug zur<br />

psychomotorischen<br />

Diagnostik<br />

Einführungsvortrag durch<br />

Fachschüler<br />

Selbstständige Arbeit mit<br />

Arbeitstexten<br />

Praktische Übungen<br />

Bewegungsbeobachtung in<br />

Alltagssituationen<br />

Bezug zur Psycho-<br />

motorischen Diagnostik<br />

Einführungsvortrag durch<br />

Fachschüler<br />

praktische Übungen<br />

Bewegungsbeobachtung<br />

in Alltagssituationen<br />

Bezug zur<br />

Psychomotorischen<br />

Diagnostik<br />

Einführungsvortrag durch<br />

Fachschüler<br />

praktische Übungen<br />

Bewegungsbeobachtung in<br />

Alltagssituationen<br />

Entwicklung eines<br />

Fragebogens zur Rolle von<br />

Körper und Bewegung im<br />

Erwachsenenalter<br />

Bezug zur<br />

Psychomotorischen<br />

Diagnostik<br />

Vortrag<br />

Selbstständige Arbeit mit<br />

Arbeitstexten<br />

Praktische Übungen<br />

Bewegungsbeobachtung in<br />

Alltagssituationen


Lernziele Lerninhalte Didaktisch-metho-<br />

dische Hinweise<br />

12 Fähigkeit zur Bewertung der<br />

Bedeutung von Bewegung,<br />

Wahrnehmung und sozialen<br />

Erfahrungen für die Entwicklung<br />

und das Leben des Menschen<br />

(ca. 10 Stunden)<br />

13 Kenntnis der Begriffe<br />

Wahrnehmung,<br />

Wahrnehmungsstörung,<br />

Teilleistungsstörung<br />

(ca. 2 Stunden)<br />

14 Kenntnis der Funktion und<br />

Bedeutung der visuellen<br />

Wahrnehmung<br />

Fähigkeit zur Anwendung von<br />

Fördermöglichkeiten<br />

(ca. 10 Stunden)<br />

15 Kenntnis der Funktion und<br />

Bedeutung der auditiven<br />

Wahrnehmung<br />

Fähigkeit zur Anwendung von<br />

Fördermöglichkeiten<br />

(ca. 10 Stunden)<br />

16 Kenntnis der Funktion und<br />

Bedeutung der taktilen Wahrnehmung,<br />

Fähigkeit zur Anwendung von<br />

Fördermöglichkeiten<br />

(ca. 10 Stunden)<br />

39<br />

Körper und Bewegung in unserer Kultur<br />

Entwicklung des Gestaltens als menschliche<br />

Ausdrucksmöglichkeit im Vergleich zur<br />

Bewegung<br />

Wahrnehmungsprozess und<br />

Wahrnehmungsstörung<br />

Einordnung der Begriffe Wahrnehmungs-<br />

bzw. Teilleistungsstörung in motopädische<br />

Konzepte<br />

Funktion der visuellen Wahrnehmung<br />

(ca. 2 Stunden*)<br />

Bereiche der visuellen Wahrnehmung und<br />

deren Entwicklung<br />

Bedeutung des Sehens (kulturell,<br />

individuell)<br />

Bedeutung der visuellen Wahrnehmung für<br />

die Entwicklung des Raumschemas<br />

(ca. 2 Stunden*)<br />

Praxis: motopädische Angebote zur visuellen<br />

Wahrnehmung für alle Altersgruppen<br />

Wahrnehmungsstörungen innerhalb des<br />

visuellen Systems und ihre Folgen<br />

Fördermöglichkeiten<br />

Funktion der auditiven Wahrnehmung<br />

(ca. 2 Stunden*)<br />

Bereiche der auditiven Wahrnehmung und<br />

deren Entwicklung<br />

Bedeutung der auditiven Wahrnehmung<br />

Bedeutung der auditiven Wahrnehmung für<br />

die Entwicklung des Raumschemas<br />

(ca. 2 Stunden*)<br />

Praxis: motopädische Angebote zur<br />

auditiven Wahrnehmung für alle Altersgruppen<br />

Wahrnehmungsstörungen innerhalb des<br />

auditiven Systems und ihre Folgen<br />

Fördermöglichkeiten<br />

Funktion der taktilen Wahrnehmung<br />

Bereiche der taktilen Wahrnehmung<br />

Bedeutung und Entwicklung der taktilen<br />

Wahrnehmung<br />

Bedeutung der taktilen Wahrnehmung für<br />

die Entwicklung des Körperschemas<br />

(ca. 2 Stunden*)<br />

Praxis: Berührung als motopädisches<br />

Medium<br />

Grundkenntnisse in verschiedenen<br />

Massagetechniken<br />

Wahrnehmungsstörungen innerhalb des<br />

taktilen Systems und ihre Folgen<br />

Fördermöglichkeiten<br />

Funktion der vestibulären Wahrnehmung<br />

Gruppengespräch zur<br />

Zusammenfassung<br />

Lehrervortrag<br />

Bezug zur Praxis der<br />

Motopädie: Konzepte<br />

Bezug zur Psychologie<br />

Bezug zur Psychologie<br />

Bezug zur Praxis der<br />

Motopädie: Gestaltung<br />

praktische Übungen<br />

Bezug zur Anatomie<br />

Bezug zum Lerngebiet<br />

Rhythmik<br />

Bezug zur Anatomie<br />

Praktische Übungen<br />

Bezug zur Anatomie<br />

Texte<br />

Praktische Übungen


Lernziele Lerninhalte Didaktisch-metho-<br />

dische Hinweise<br />

17 Kenntnis der Funktion<br />

und der Bedeutung der vestibulären<br />

Wahrnehmung,<br />

Fähigkeit zur Anwendung von<br />

Fördermöglichkeiten<br />

(ca. 10 Stunden)<br />

18 Kenntnis der Funktion und<br />

Bedeutung der kinästhetischen<br />

Wahrnehmung,<br />

Fähigkeit zur Anwendung von<br />

Fördermöglichkeiten<br />

(ca. 10 Stunden)<br />

19 Überblick über Funktion und<br />

Bedeutung der gustatorischen und<br />

olfakotrischen Wahrnehmung<br />

(ca. 2 Stunden)<br />

20 Kenntnis der Bedeutung sinnlicher<br />

Erfahrungen für menschliches Handeln<br />

(ca. 7 Stunden)<br />

40<br />

Bereich der vestibulären Wahrnehmung<br />

Bedeutung und Entwicklung der vestibulären<br />

Wahrnehmung<br />

Bedeutung der vestibulären Wahrnehmung<br />

für die Entwicklung des Körperschemas<br />

(ca. 2 Stunden*)<br />

Praxis: Trampolin, dynamisches/statisches<br />

Gleichgewicht<br />

Wahrnehmungsstörungen innerhalb des<br />

vestibulären Systems und ihre Folgen<br />

Fördermöglichkeiten<br />

Bezug zur Anatomie<br />

Funktion der kinästhetischen Wahrnehmung Bezug zur Anatomie<br />

(ca. 2 Stunden*)<br />

Praktische Übungen<br />

Bereiche der kinästhetischen Wahrnehmung<br />

Bedeutung und Entwicklung der<br />

kinästhetischen Wahrnehmung<br />

Bedeutung der kinästhetischen Wahrneh-mung<br />

für die Entwicklung des Körperschemas<br />

(ca. 2 Stunden*)<br />

Praxis Trampolin, Spiele um Kraft,<br />

Körperspannung, Körperstellung<br />

Wahrnehmungsstörungen innerhalb des<br />

kinästhetischen Systems und ihre Folgen<br />

Fördermöglichkeiten<br />

Fördermöglichkeiten<br />

Bedeutung und Entwicklung der<br />

gustatorischen und olfaktorischen<br />

Wahrnehmung<br />

Zusammenhang von Bewegen und<br />

Wahrnehmen (Wiederholung)<br />

kulturelle Tendenzen bezüglich der Wahrnehmungsgewohnheiten<br />

und Entwicklungen<br />

(ca. 4 Stunden*)<br />

Betrachtung und Analyse der Bewegungs-<br />

und Wahrnehmungsumwelt von Kindern,<br />

Jugendlichen und Erwachsenen (Spielplätze,<br />

Arbeitsplätze, Freizeitaufenthalte)<br />

Krankheitsbilder, die als Wahrnehmungsstörungen<br />

bezeichnet werden<br />

(z. B. Hyperaktivität, Autismus usw.)<br />

Bezug zu Anatomie<br />

Praktische Übungen<br />

Bezug zu Pathologie,<br />

Psychologie<br />

Gesprächsrunde<br />

Aktuelle Texte<br />

Fragebogen<br />

6.11 Pädagogik 60 Stunden<br />

Kompetenzbezogene allgemeine Lernziele<br />

In diesem Lerngebiet sollen die Fachschüler mit den theoretischen Grundlagen der Erziehung und deren<br />

Anwendung auf den Aufgabenbereich eines Motopäden vertraut gemacht werden. Dabei sollen vorhandene<br />

Vorkenntnisse eingebracht und gefestigt werden.<br />

Der Verknüpfung der Inhalte dieses Lerngebietes mit den Inhalten der Lerngebiete Psychologie, Sonderpädagogik<br />

und den weiteren Lerngebieten, insbesondere mit Didaktik und Methodik soll besondere Aufmerksamkeit<br />

geschenkt werden. Außerdem sollen die Fachschüler einen Überblick über die Struktur des deutschen Bildungs-<br />

und Erziehungssystems erhalten.


41<br />

Lernziele Lerninhalte Didaktisch-metho-<br />

dische Hinweise<br />

1 Kenntnis der Begriffe<br />

Erziehungswissenschaft und<br />

Pädagogik sowie deren historischer<br />

Entwicklung<br />

(ca. 3 Stunden)<br />

2 Vertrautheit mit dem<br />

Erziehungsbegriff<br />

(ca. 3 Stunden)<br />

3 Verständnis der Notwendigkeit und<br />

Möglichkeit der Erziehung<br />

(ca. 2 Stunden)<br />

4 Kenntnis der Bedingungen der<br />

Erziehung<br />

(ca. 2 Stunden)<br />

5 Kenntnis des Zusammenhangs von<br />

Bildung, Lernen und Erziehung<br />

(ca. 2 Stunden)<br />

6 Überblick über die Struktur des<br />

deutschen Bildungs- und<br />

Erziehungssystems<br />

(ca. 8 Stunden)<br />

7 Kenntnis der Begriffe Ziele, Inhalte,<br />

Methoden, Bedingungen<br />

(ca. 6 Stunden)<br />

Vergleich Pädagogik –<br />

Erziehungswissenschaft<br />

Erziehungswissenschaftliche Methoden<br />

Zusammenhang von<br />

Pädagogik/Psychologie/Therapie/<br />

Motopädie<br />

Geschichte der Pädagogik<br />

Erziehung als bewusst gestaltete Beziehung<br />

zwischen Menschen<br />

Erziehung als zielgerichtete Einführung in die<br />

Kultur<br />

Erziehung als zielgerichtete Entwicklung<br />

eines Verantwortungs- und<br />

Wertebewusstseins<br />

Erziehung als bewusst gestaltete Lebenshilfe<br />

Erziehung als bewusste Hilfe zur<br />

Entwicklung der Persönlichkeit<br />

Erziehbarkeit und Erziehungsbedürftigkeit<br />

des Menschen aus naturwissenschaftlicher,<br />

geistes- und sozialwissenschaftlicher Sicht<br />

Folgen fehlender und unzulänglicher<br />

Erziehung<br />

Zusammenhang<br />

Anlage/Umwelt/Selbstbestimmung<br />

Begünstigende und einschränkende<br />

Bedingungen der Erziehbarkeit<br />

Umwelteinflüsse<br />

Rollenverständnis des Erziehers<br />

Bildung als Prozess und Ergebnis der aktiven<br />

Auseinandersetzung des Einzelnen mit der<br />

Welt<br />

Erziehung als absichtliches Herbeiführen und<br />

Unterstützen von Lernprozessen (Erziehung<br />

als beabsichtigte Enkulturations-,<br />

Sozialisations- und Personalisationshilfe)<br />

Lernen als Prozess der Verhaltensänderung<br />

auf der Grundlage von Erfahrung und Übung<br />

Struktur und Aufgaben des Schulsystems<br />

Kriterien der Schulfähigkeit (Schulpflicht)<br />

Sonderschulsystem<br />

Familienergänzende Einrichtungen:<br />

Kindergarten und Hort<br />

Familienersetzende Einrichtungen: Heime<br />

Einrichtungen der Freizeitpädagogik<br />

Möglichkeiten der Berufsausbildung<br />

Berufsbildungswerke<br />

Ziele: Handlungskompetenz (Sachkompetenz,<br />

Sozialkompetenz, Ich-Kompetenz), Ziele in<br />

der Motopädie, Kriterien zur Aufstellung von<br />

Zielen, Notwendigkeit von Zielen<br />

Inhalte: Enkulturation, Inhalte in der<br />

Motopädie<br />

Auseinandersetzung mit<br />

den Biographien und<br />

pädagogischen Ideen<br />

z. B. von Pestalozzi,<br />

Rousseau, Immanuel Kant<br />

Vorträge<br />

Diskussion<br />

Bezug zur eigenen<br />

Erziehungsgeschichte<br />

Im Hinblick auf das Berufsziel<br />

ist besonders die<br />

Subjekt-Subjekt-Beziehung<br />

zu verdeutlichen.<br />

Bezug zu Praxis der<br />

Motopädie (Schwerpunkt:<br />

Konzepte)<br />

Bezug zu Psychologie<br />

(Schwerpunkt: Richtungen<br />

der Psychologie)<br />

Gruppenarbeit/Pinnwandmethode<br />

Vortrag<br />

Bezug zu Didaktik und<br />

Methodik der Motopädie<br />

Bezug zu Praxis der<br />

Motopädie<br />

(Schwerpunkt: Konzepte)<br />

Bezug zu Psychologie<br />

Bezug zu Sonderpädagogik<br />

Vorträge<br />

Exkursionen<br />

Bezug zu Didaktik und<br />

Methodik der Motopädie<br />

Bezug zu<br />

Psychomotorische<br />

Diagnostik<br />

Bezug zu<br />

Deutsch/Kommunikation


Lernziele Lerninhalte<br />

Bedingungen: örtliche, zeitliche, materielle,<br />

personale/soziale, situative<br />

Methoden: erarbeitende, darbietende,<br />

Methoden der selbstständigen Arbeit,<br />

Erziehungsmaßnahmen (positive und<br />

negative Verstärker, Empathie, Kongruenz),<br />

Beratung als Erziehungsmaßnahme<br />

Didaktisch-methodische<br />

Hinweise<br />

8 Verständnis der Ziel-Inhalt-<br />

Methoden-Bedingungen-Relation<br />

(ca. 4 Stunden)<br />

9 Kenntnis der Erziehungsstile<br />

(ca. 4 Stunden)<br />

10 Verstehen der Bedeutung des<br />

erzieherischen Verhältnisses bzw. der<br />

therapeutischen Beziehung<br />

(ca. 2 Stunden)<br />

11 Verstehen der Rolle der Erziehung<br />

im Entwicklungsprozess<br />

(ca. 14 Stunden)<br />

12 Kenntnis der Möglichkeiten der<br />

Medienerziehung<br />

(ca. 4 Stunden)<br />

13 Überblick über verschiedene<br />

Richtungen der Reformpädagogik<br />

(ca. 6 Stunden)<br />

42<br />

Planungsstrukturen an Hand von<br />

Beispielsituationen (Bedingungsanalyse,<br />

Zielfindung, Varianten von Inhalten und<br />

Methoden)<br />

Darstellung verschiedener Erziehungsstile<br />

(Merkmale des Verhaltens des Erziehers,<br />

Auswirkungen auf den einzelnen Zögling und<br />

die Gruppe)<br />

Bedeutung des erzieherischen Verhältnisses<br />

bzw. der therapeutischen Beziehung als<br />

Orientierungsmöglichkeit für beide Seiten<br />

(Erzieher als „Anwalt“ des Zöglings,<br />

Herstellung positiver emotionaler<br />

Beziehungen, Dynamik der Beziehung)<br />

Erziehungs- und Sozialisationsfunktion der<br />

Familie<br />

Negative Entwicklungsbedingungen in der<br />

Familie (z. B. Scheidung der Eltern,<br />

Arbeitslosigkeit, Alkohol- und<br />

Rauschgiftkonsum u. a.)<br />

Erziehungs- und Entwicklungsaufgaben für<br />

den Säugling<br />

das Kleinkind<br />

das Vorschulkind<br />

das Schulkind<br />

den Jugendlichen<br />

den Erwachsenen<br />

den älteren Menschen<br />

Erziehung als Schaffung von immer mehr<br />

Entscheidungsspielräumen (mit zunehmendem<br />

Alter; von der Fremd- zur Selbstbestimmung)<br />

Erzieherische Bedeutung der Veränderung<br />

der Spielformen im Laufe der Entwicklung<br />

Begriff Medien<br />

Einsatzmöglichkeiten von Medien in der<br />

Erziehung<br />

Positive und negative Aspekte der<br />

Mediennutzung<br />

Montessori-Pädagogik<br />

(Grundlagen, Aufgaben, Bedeutung)<br />

Waldorf-Pädagogik<br />

(Grundlagen, Aufgaben, Bedeutung)<br />

Jena-Plan-Pädagogik<br />

(Grundlagen, Aufgaben, Bedeutung)<br />

Bezug zu Didaktik und<br />

Methodik der Motopädie<br />

Bezug zum Lerngebiet<br />

psychomotorische Diagnostik<br />

Analyse von Praxisbeispielen<br />

(Videos)<br />

Schülervorträge<br />

Nutzung von Videos oder<br />

Theaterstücken (z. B. „Die<br />

Welle“, „Der Herr der<br />

Fliegen“)<br />

Rollenspiel<br />

Erfahrungsberichte<br />

Diskussion<br />

Bezug zu Psychologie<br />

Bezug zu Sonderpädagogik<br />

Auswertung von<br />

Beobachtungsaufgaben aus<br />

Praktika<br />

Erfahrungsberichte<br />

Unterrichtsgespräche<br />

Projektmethode<br />

Exkursionen<br />

Schülervorträge<br />

Erfahrungsberichte


43<br />

6.12 Praxis der Motopädie 340 Stunden<br />

davon 100 Stunden fachmethodischer Unterricht – gekennzeichnet mit *<br />

Kompetenzbezogene allgemeine Lernziele<br />

Die zukünftigen Motopäden<br />

• erfahren durch Ausprobieren psychomotorischer, gestalterischer, rhythmischer und sportlicher<br />

Materialien und Angebote ihren eigenen Körper in seiner Bewegung und Ruhe,<br />

• erlangen durch verschiedene Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen Bewegungssicherheit,<br />

Sensibilität, musische Erlebnisfähigkeit, Rhythmusgefühl, Ausdauer, Kreativität und handwerkliches<br />

sowie Bewegungsgeschick,<br />

• lernen, ihre Wahrnehmungen und Bewegungen z. B. sprachlich und in Bildern zu reflektieren,<br />

• erwerben im Umgang mit verschiedenen Materialien, Geräten und Musikinstrumenten ein Repertoire<br />

an möglichen Spielen und gezielten Angeboten für Klienten aller Altersgruppen,<br />

• setzen sich mit den Prinzipien des motopädischen Handelns (Freiwilligkeit, Klientenorientiertheit u. a.)<br />

auseinander,<br />

• analysieren psychomotorische und andere bewegungstherapeutische Konzepte und vergleichen diese<br />

miteinander,<br />

• entwickeln einen eigenen Ansatz motopädischen Arbeitens,<br />

• werden befähigt aktuelle Forschungsergebnisse und Entwicklungen in ihr praktisches Handeln zu<br />

integrieren.<br />

Dieses ermöglicht den Fachschülern, motopädische Interventionen zu planen und durchzuführen, um folgende<br />

Behandlungs- bzw. Therapieziele je nach individueller Situation der Klienten zu realisieren:<br />

• Koordination, Umsetzung und Integration von Sinneswahrnehmungen,<br />

• Sensibilisierung und Desensibilisierung einzelner Sinnesfunktionen,<br />

• Verbesserung der Körperwahrnehmung und der Wahrnehmungsverarbeitung<br />

• Hemmung und Abbau pathologischer Haltungs- und Bewegungsmuster und Bahnung normaler<br />

Bewegung,<br />

• Stabilisierung sensomotorischer und perzeptiver Funktionen mit Verbesserung der Gleichgewichtsfunktion,<br />

• Kompensation eingeschränkter praktischer Möglichkeiten durch Verbesserung der kognitiven<br />

Funktionen, Erlernen von Ersatzfunktionen,<br />

• Entwicklung und Verbesserung im situationsgerechten Verhalten und der zwischenmenschlichen<br />

Beziehungen, sowie der sozioemotionalen Kompetenz und Integrationsfähigkeit,<br />

• Verbesserung und Stabilisierung der psychischen Grundleistungsfunktionen wie Antrieb,<br />

Motivation, Belastbarkeit, Ausdauer, Flexibilität und Selbstständigkeit in der Tagesstrukturierung,<br />

• Verbesserung der Realitätsbezogenheit, der Selbst- und Fremdwahrnehmung,<br />

• Verbesserung der psychischen Stabilität und des Selbstvertrauens,<br />

• Entwicklung oder Verbesserung der Koordination von Bewegungsabläufen und der funktionalen<br />

Ausdauer,<br />

• Verbesserung der eigenständigen Lebensführung und der Grundarbeitsfähigkeiten.<br />

6.12.1 Psychomotorisches Arbeiten 100 Stunden<br />

Lernziele Lerninhalte Didaktisch-metho-<br />

dische Hinweise<br />

1 Vertautheit im Umgang mit<br />

psychomotorischen Materialien und<br />

Kenntnis des Aufforderungscharakters<br />

verschiedener psychomotorischer<br />

Materialien<br />

(ca. 40 Stunden)<br />

Motopädisches Arbeiten mit verschiedenen<br />

psychomotorischen Materialien<br />

und Alltagsmaterialien<br />

z. B.: Trampolin, Rollbrett, Pedalo,<br />

Schwungtuch, Luftballons, Bälle, Seile,<br />

Zeitungen, Kartons usw.<br />

Erprobung<br />

Freies Spiel<br />

Erlernen verschiedener Techniken im<br />

Umgang mit den Materialien<br />

Entwickeln von Spielsituationen<br />

Bezug zum Lerngebiet<br />

Motorische Entwicklung<br />

Spielthemen und<br />

bevorzugte Materialien in<br />

verschiedenen<br />

Entwicklungsstufen<br />

Bezug zum Lerngebiet<br />

Psychologie


Lernziele Lerninhalte Didaktisch-metho-<br />

dische Hinweise<br />

2 Kenntnis verschiedener<br />

gestalterischer Mittel und Materialien<br />

und von deren Spezifik und<br />

Aufforderungscharakter<br />

(ca. 20 Stunden)<br />

2.1 Fähigkeit und Bereitschaft, eigenes<br />

Erleben in Bildern auszudrücken<br />

2.2 Fähigkeit und Bereitschaft,<br />

künstlerische Produkte anderer<br />

gemeinsam mit ihnen zu reflektieren<br />

3 Fähigkeit zur Planung und<br />

Umsetzung von Themen<br />

(ca. 20 Stunden)<br />

4 Kenntnis sportartspezifischer<br />

Bewegungsformen und Regeln<br />

(ca. 20 Stunden)<br />

4.1 Bereitschaft, Sportarten<br />

auszuprobieren/zu erlernen<br />

4.2 Vertrautheit mit den Regeln einiger<br />

großer und kleiner Sportspiele<br />

44<br />

Paarweise und in Gruppen<br />

Eignung für verschiedene Zielgruppen<br />

Erfahren und Reflektieren eigener<br />

Vorlieben, Ängste und Fähigkeiten<br />

Motopädisches Arbeiten mit gestalterischen<br />

Mitteln und Naturmaterialien, z. B.<br />

Farben, Papiere, Pappe, Textilien<br />

verschiedene Stifte, Kreiden, Leime, Pinsel,<br />

Walzen, Schminke<br />

plastische Materialien<br />

(Knete, Salzteig u. a.)<br />

Ton, Holz, Gips<br />

Entwicklung des Gestaltens<br />

künstlerisches Gestalten als Persönlich-<br />

keitsausdruck (vgl. mit Bewegung)<br />

Experimentieren mit den Mitteln und<br />

Materialien (z. B. Körperbilder, Körpermalerei,<br />

Körperdruck, Schminken u. a.)<br />

prozessorientiertes Gestalten (z. B. Malen<br />

nach Musik, Gestalten von Empfindungen)<br />

Bauen, Formen<br />

Entwickeln von Gestaltungsangeboten für<br />

verschiedene Zielgruppen im<br />

Zusammenhang mit motopädischer Arbeit<br />

Reflexion<br />

Motopädisches Arbeiten an verschiedenen<br />

Themen, z. B.<br />

Zirkus, Theater,<br />

Bewegungsbaustelle, Abenteuer<br />

Initiierung und Organisation verschiedener<br />

Themen in der motopädischen Arbeit<br />

zielgruppenbezogene Auswahl großer<br />

Themenkomplexe in der Psychomotorik<br />

Bedeutung von Geschichten in der<br />

psychomotorischen Arbeit<br />

Strukturierung der motopädischen Arbeit<br />

durch Themenvorgabe<br />

Psychomotorik und Sport<br />

Sportarten (auch „Fun“-Sportarten)<br />

kleine Spiele<br />

Sportspiele<br />

Gemeinsamkeiten und Unterschiede<br />

von/zwischen PM und Sport<br />

Erleben der eigenen Grenzen von Ausdauer,<br />

Geschicklichkeit, Schnelligkeit usw.<br />

zielgruppenbezogene Betrachtung<br />

Sportarten bewegungsphysiologisch<br />

betrachtet<br />

Trainingslehre und Umsetzungsmöglichkeiten<br />

in der motopädischen Arbeit<br />

Gemeinsamkeiten und<br />

Unterschiede mit/zur<br />

Kunst- und Gestaltungstherapie/<br />

Ergotherapie<br />

Bezug zu Psychologie<br />

(Abgrenzung von<br />

tiefenpsychologischen<br />

Interpretationen)<br />

Bezug zur Psycho-<br />

Diagnostik: Projektive<br />

Testverfahren<br />

Bezug zur Entwicklung:<br />

Körperschema,<br />

bevorzugte Materialien,<br />

Fähigkeit zum symbolischen<br />

Ausdruck in<br />

verschiedenen<br />

Entwicklungsstufen<br />

Bezug zu Konzepten der<br />

Psychomotorik (z. B.<br />

Psychomotorik nach<br />

Esser), die Gestaltungsangebote<br />

beinhalten<br />

Bezug zu Praxis der<br />

Motopädie, Schwerpunkt<br />

Konzepte<br />

Gemeinsamkeiten und<br />

Unterschiede mit/zur<br />

Sporttherapie


45<br />

6.12.2 Konzepte 50 Stunden<br />

davon 10 Stunden fachmethodischer Unterricht - gekennzeichnet mit *<br />

Lernziele Lerninhalte Didaktisch-metho-<br />

dische Hinweise<br />

1 Überblick über theoretische<br />

Grundlagen, Ziele, Inhalte und<br />

Methoden der Psychomotorischen<br />

Übungsbehandlung (PMÜ) nach<br />

KIPHARD<br />

(ca. 5 Stunden)<br />

2 Überblick über theoretische<br />

Grundlagen, Ziele, Inhalte und<br />

Methoden der therapeutisch<br />

orientierten Bewegungserziehung<br />

(KESSELMANN)<br />

(ca. 5 Stunden)<br />

3 Überblick über theoretische<br />

Grundlagen, Ziele, Inhalte und<br />

Methoden der Kindzentrierten<br />

Mototherapie<br />

(ZIMMER/VOLKAMER)<br />

(ca. 5 Stunden)<br />

4 Überblick über theoretische<br />

Grundlagen, Ziele, Inhalte und<br />

Methoden der psychomotorischen<br />

Arbeit nach AUCUOTURIER/ESSER<br />

(ca. 5 Stunden)<br />

5 Überblick über theoretische<br />

Grundlagen, Ziele, Inhalte und<br />

Methoden des Verstehenden Ansatzes<br />

(SEEWALD)<br />

(ca. 5 Stunden)<br />

6 Überblick über theoretische<br />

Grundlagen, Ziele, Inhalte und<br />

Methoden der Sensorischen<br />

Integrationsbehandlung (AYRES)<br />

(ca. 5 Stunden)<br />

(ca. 1 Stunde*)<br />

Psychomotorische Übungsbehandlung<br />

als Meisterlehre,<br />

untrennbar an KIPHARD gebundenes<br />

Menschenbild - angesiedelt zwischen<br />

Pädagogik und Therapie<br />

(ca. 1 Stunde*)<br />

Förderprogramm zur Verbesserung der<br />

Anpassungsfähigkeit in vier aufeinander<br />

aufbauenden Stufen<br />

Arbeit in Gruppen<br />

(ca. 1 Stunde*)<br />

Bedeutung von Körper- und Bewegungserfahrungen<br />

für die Entwicklung des<br />

kindlichen Selbstkonzeptes<br />

Selbstkonzept versus Umweltkonzept<br />

Prinzipien der Arbeit: Freiwilligkeit,<br />

Handlungsimpulse kommen vom Kind,<br />

Wertungsfreiheit,<br />

Notwendigkeit von Grenzen<br />

Geräte- und Materialangebot<br />

(ca. 1 Stunde*)<br />

Menschenbild: Mensch als leibliches Wesen<br />

individuelle körperliche Ausdrucksweise wird<br />

respektiert<br />

Zusammenhang mit Lebensgeschichte<br />

Struktur des Raumes<br />

Einzel- und Gruppentherapie<br />

Arbeitsprinzipien<br />

(ca. 1 Stunde*)<br />

Entwicklung als Abfolge von Leib- und<br />

Beziehungsthemen, die jeder Mensch erlebt<br />

Begriffe: Erklären versus Verstehen<br />

Verstehen als Methode der<br />

psychomotorischen Arbeit<br />

(ca. 1 Stunde*)<br />

Neurophysiologische Grundlagen<br />

Wahrnehmung als neuronaler Prozess<br />

Begriff der Sensorischen Integration (SI)<br />

Störung der SI<br />

Prinzipien der Behandlung<br />

selbstständige Arbeit mit<br />

Arbeitstexten<br />

Gespräche<br />

Videoanalyse<br />

Durchführung von motopädischen<br />

Angeboten<br />

nach diesem Konzept<br />

selbstständige Arbeit mit<br />

Arbeitstexten<br />

Gespräche<br />

Videoanalyse<br />

Durchführung von motopädischen<br />

Angeboten<br />

nach diesem Konzept<br />

selbstständige Arbeit mit<br />

Arbeitstexten<br />

Gespräche<br />

Videoanalyse<br />

Durchführung von motopädischen<br />

Angeboten<br />

nach diesem Konzept<br />

Vergleich mit<br />

Kesselmann und Esser<br />

selbstständige Arbeit mit<br />

Arbeitstexten<br />

Gespräche<br />

Videoanalyse<br />

Durchführung von motopädischen<br />

Angeboten<br />

nach diesem Konzept<br />

selbstständige Arbeit mit<br />

Arbeitstexten - Gespräche<br />

Bezug zu<br />

Anatomie/Physiologie<br />

selbstständige Arbeit mit<br />

Arbeitstexten<br />

(Streit) Gespräch über<br />

Vor- und Nachteile<br />

verschiedener Konzepte<br />

Vergleich mit anderen<br />

Konzepten


Lernziele Lerninhalte Didaktisch-metho-<br />

dische Hinweise<br />

7 Überblick über theoretische<br />

Grundlagen, Ziele, Inhalte und<br />

Methoden der Basalen Stimulation<br />

(ca. 5 Stunden)<br />

8 Überblick über theoretische Grundlagen,<br />

Ziele, Inhalte und Methoden<br />

einer funktionalen Bewegungstherapie<br />

(z. B. BOBATH) (ca. 5 Stunden)<br />

9 Überblick über andere<br />

Bewegungstherapien<br />

(ca. 10 Stunden)<br />

46<br />

(ca. 1 Stunde*)<br />

neurologische Grundlagen<br />

Aufbau und Herangehensweise<br />

(ca. 1 Stunde*)<br />

neurologische Grundlagen<br />

Handlungsprinzipien<br />

Aufbau<br />

(ca. 2 Stunden*)<br />

Theoretischer Hintergrund,<br />

Ziele, Inhalt, Methoden von Bewegungstherapien<br />

wie z. B. amerikanische Ansätze,<br />

Sporttherapie, Konstruktive Förderung nach<br />

PETÖ, Systemisch-konstruktiver Ansatz,<br />

Tanztherapie, Konzentrative<br />

Bewegungstherapie<br />

Bezug zu motorische<br />

Entwicklung<br />

praktische Übungen<br />

Bezug zu Psychologie<br />

Bezug zu Pathologie,<br />

Schwerpunkt Neurologie<br />

praktische Übungen<br />

6.12.3 Zielgruppen 50 Stunden<br />

1 Kenntnis der Besonderheiten<br />

motopädischen Arbeitens mit Kindern<br />

mit Teilleistungsschwächen<br />

(ca. 4 Stunden)<br />

2 Fähigkeit und Bereitschaft zur<br />

motopädischen Arbeit mit Kindern mit<br />

Teilleistungsschwächen<br />

(ca. 4 Stunden)<br />

3 Kenntnis der Besonderheiten<br />

motopädischen Arbeitens mit<br />

Menschen mit „Schwerst-<br />

Mehrfachbehinderungen“<br />

(ca. 3 Stunden)<br />

4 Fähigkeit und Bereitschaft zur motopädischen<br />

Arbeit mit Menschen mit<br />

„Schwerst-Mehrfachbehinderungen“<br />

(ca. 4 Stunden)<br />

5 Kenntnis der Besonderheiten motopädischen<br />

Arbeitens mit Menschen mit<br />

geistiger Behinderung<br />

(ca. 3 Stunden)<br />

6 Fähigkeit und Bereitschaft zur<br />

motopädischen Arbeit mit Menschen<br />

mit geistiger Behinderung<br />

(ca. 4 Stunden)<br />

Teilleistungsschwächen in der motopädischen<br />

Praxis,<br />

ihre Diagnostik und Möglichkeiten der<br />

Motopädie, sie zu beeinflussen<br />

Erstellen von Therapieplänen,<br />

Strukturierung von motopädischen<br />

Förderangeboten,<br />

Umfeldarbeit<br />

Möglichkeiten in der motopädischen Arbeit<br />

mit Menschen mit schweren<br />

Beeinträchtigungen, Planung,<br />

Klientenkontakte<br />

Bedeutung des Einsatzes des eigenen Körpers<br />

Basale Stimulation<br />

Snoezelen<br />

Möglichkeiten in der motopädischen Arbeit<br />

mit Menschen mit geistiger Behinderung<br />

Sport, Psychomotorik und Entwicklungsförderung<br />

in Werkstätten für geistig<br />

behinderte Jugendliche und Erwachsene<br />

motopädische Förderung geistig behinderter<br />

Kinder<br />

Bezug zu<br />

Sonderpädagogik<br />

motorische Entwicklung<br />

Didaktik und Methodik<br />

der Motopädie<br />

Praxis der Motopädie<br />

psychomotorische<br />

Diagnostik<br />

Beobachtung in Grundschulen<br />

und Kindergärten<br />

Bezug zu<br />

Sonderpädagogik<br />

Praxis der Motopädie<br />

Hospitationen in<br />

Behinderteneinrichtungen<br />

Bezug zu<br />

Sonderpädagogik<br />

Praxis der Motopädie<br />

Hospitationen in Werkstätten<br />

für geistig behinderte<br />

Menschen, in<br />

Schulen für geistig<br />

behinderte Kinder und<br />

Jugendliche


Lernziele Lerninhalte Didaktisch-metho-<br />

dische Hinweise<br />

7 Kenntnis der Besonderheiten motopädischen<br />

Arbeitens mit Menschen mit<br />

körperlichen Beeinträchtigungen<br />

(ca. 3 Stunden)<br />

8 Fähigkeit und Bereitschaft zur<br />

motopädischen Arbeit mit Menschen<br />

mit körperlichen Beeinträchtigungen<br />

(ca. 4 Stunden)<br />

9 Kenntnis der Besonderheiten motopädischen<br />

Arbeitens mit Menschen mit<br />

psychischen Erkrankungen<br />

(ca. 4 Stunden)<br />

10 Fähigkeit und Bereitschaft zur<br />

motopädischen Arbeit mit Menschen<br />

mit psychischen Erkrankungen<br />

(ca. 4 Stunden)<br />

11 Kenntnis der Besonderheiten motopädischen<br />

Arbeitens mit (alten und)<br />

sehr alten Menschen<br />

(ca. 3 Stunden)<br />

12 Fähigkeit und Bereitschaft zur<br />

motopädischen Arbeit mit sehr alten<br />

Menschen<br />

(ca. 4 Stunden)<br />

13 Kenntnis der Besonderheiten motopädischen<br />

Arbeitens mit „gesunden“<br />

Menschen ohne besonderen psychomotorischen<br />

Förderbedarf<br />

(ca. 3 Stunden)<br />

14 Erweiterung des beruflichen<br />

Selbstverständnisses<br />

(ca. 3 Stunden)<br />

47<br />

Möglichkeiten in der motopädischen Arbeit<br />

mit Menschen mit körperlichen<br />

Beeinträchtigungen<br />

Sport und Körperbehinderung<br />

- motopädische Förderung und Lebenshilfe<br />

für Menschen mit körperlichen<br />

Beeinträchtigungen<br />

Möglichkeiten in der motopädischen Arbeit<br />

mit Menschen mit psychischen Erkrankungen<br />

Arbeit mit Körper und Bewegung bei<br />

Menschen mit psychischen Erkrankungen,<br />

insbesondere Kontraindikationen<br />

motopädische Arbeit in Tages- bzw.<br />

Langzeiteinrichtungen der Psychiatrie<br />

Möglichkeiten in der motopädischen Arbeit<br />

mit sehr alten Menschen<br />

Bedeutung des Berührens, des<br />

Körperkontaktes<br />

Basale Stimulation<br />

Snoezelen<br />

Auseinandersetzung mit dem Sterben<br />

Möglichkeiten in der motopädischen Arbeit<br />

mit Menschen ohne besonderen Förderbedarf<br />

Präventive sportliche Angebote<br />

Angebote zur Entspannung, (Selbst-)<br />

Wahrnehmung<br />

Präsentation solcher Angebote<br />

Reflexion der beruflichen Tätigkeit<br />

Bezug zu<br />

Motopathologie<br />

Sonderpädagogik<br />

Praxis der Motopädie<br />

Teilnahme am<br />

„Behindertensportfest“<br />

Bezug zu<br />

Psychologie<br />

Motopathologie<br />

Video<br />

Praktikumserfahrungen<br />

Kontakte zu Psychiatern<br />

Bezug zu<br />

Motorische Entwicklung<br />

Besuch, Arbeit,<br />

Hospitation im Alten- und<br />

Pflegeheim<br />

Bezug zu<br />

Motorische Entwicklung<br />

Entwerfen fiktiver<br />

Kursangebote<br />

6.12.4 Rhythmik 70 Stunden<br />

davon 70 Stunden fachmethodischer Unterricht<br />

1 Verständnis des Begriffs Rhythmik<br />

(ca. 2 Stunden)<br />

2 Überblick über die geschichtliche<br />

Entwicklung<br />

(ca. 1 Stunde)<br />

3 Fähigkeit zum Musikerleben, zur<br />

Reflexion und zum gezielten<br />

Musikeinsatz<br />

(ca. 6 Stunden)<br />

Rhythmische Erziehung<br />

Rhythmik im therapeutischen Kontext<br />

Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur<br />

Psychomotorik<br />

Ziele und Inhalte der Rhythmik<br />

Ursprünge des Rhythmikunterrichtes<br />

Weiterentwicklung bis zur Gegenwart<br />

Selbsterfahrung mit verschiedenen<br />

Musikbeispielen<br />

Auswahl spezifischer Musikbeispiele z. B.<br />

zur Entspannung, Bewegungsanregung,<br />

Unterstützung von Phantasie und Kreativität<br />

Lehrervortrag<br />

Unterrichtsgespräch<br />

Bezug zu Pädagogik und<br />

Psychomotorik<br />

Lehrervortrag<br />

Aufgreifen von<br />

Schülererfahrungen<br />

Praktische Erfahrung<br />

Auswertung im Gespräch<br />

Bezug zu Psychomotorik,<br />

Psychomotorische<br />

Diagnostik und zu<br />

Motorische Entwicklung


Lernziele Lerninhalte Didaktisch-metho-<br />

dische Hinweise<br />

4 Fähigkeit zum Einsatz von Klängen<br />

(ca. 18 Stunden)<br />

5 Fähigkeit zum Anwenden<br />

musiktheoretischer Grundlagen<br />

(ca. 10 Stunden)<br />

6 Fähigkeit zum rhythmisch<br />

metrischen Arbeiten<br />

(ca. 19 Stunden)<br />

7 Erkennen didaktisch-methodischer<br />

Besonderheiten der Rhythmik<br />

(ca. 4 Stunden)<br />

8 Fähigkeit zur Anwendung o. g.<br />

Inhalte anhand spezieller Beispiele<br />

(ca. 10 Stunden)<br />

48<br />

Körperklänge:<br />

Formen<br />

Spielvarianten<br />

Einsatzmöglichkeiten<br />

Raumklänge:<br />

Formen<br />

Spielvarianten<br />

Einsatzmöglichkeiten<br />

Instrumentenklänge:<br />

Formen und Anwendungsform verschiedener<br />

Instrumente<br />

Spielvarianten<br />

Einsatzmöglichkeiten<br />

Klanggeschichten:<br />

Gestaltungsmöglichkeiten<br />

Praktische Umsetzung<br />

Anpassung an verschiedene Altersstufen<br />

Tonhöhe, -dauer, -stärke<br />

Klangfarbe<br />

Intervalle und Mehrstimmigkeit<br />

Metrum, Tempo, Takt und Rhythmus<br />

Kennenlernen verschiedener<br />

Rhythmusinstrumente<br />

Anwendungsbeispiele dieser Instrumente<br />

Tanzformen (z. B. Folklore-, Ausdrucks-,<br />

Jazztanz) und ihre Anwendbarkeit bei<br />

verschiedenen Altersgruppen<br />

Lieder<br />

Fingerspiele<br />

Sprechverse<br />

Nutzung der Rhythmik in der<br />

psychomotorischen Förderung<br />

Musik- bzw. Instrumentenauswahl<br />

Rhythmische Sequenzen zu speziellen<br />

Themen (z. B. Tiere, Indianer, Jahreszeiten)<br />

Rhythmische Einheiten für bestimmte<br />

Altersgruppen (z. B. Jugendliche, Senioren)<br />

Praktisches Erarbeiten<br />

Auswertung im Gespräch<br />

Bezug zu Psychomotorik,<br />

Psychomotorische<br />

Diagnostik und<br />

Motorische Entwicklung<br />

Gruppenarbeit zur praktischen<br />

Umsetzung und<br />

Auswertung im Plenum<br />

(Spielbeispiele)<br />

Praktisches Erproben<br />

Gruppenarbeit im Zusammenhang<br />

mit Selbsterfahrung<br />

Bezug zu motorische Entwicklung<br />

und psychomotorische<br />

Diagnostik (Wahrnehmungsentwicklung)<br />

Praktisches Erarbeiten mit<br />

der Lerngruppe<br />

Auswertung im Plenum<br />

6.12.5 Entspannung 70 Stunden<br />

davon 20 Stunden fachmethodischer Unterricht – gekennzeichnet mit *<br />

1 Kenntnis theoretischer Grundlagen<br />

(ca. 5 Stunden)<br />

2 Überblick über<br />

Entspannungsverfahren<br />

(ca. 10 Stunden)<br />

Physiologische Grundlagen von Anspannung<br />

und Entspannung<br />

Einordnung innerhalb der Motopädie<br />

Theoretische Grundlagen und<br />

Anwendungsbereiche folgender Verfahren:<br />

Autogenes Training<br />

Yoga<br />

Tai Chi<br />

Bezug zu<br />

Anatomie/Physiologie<br />

Bezug zu Psychologie<br />

Bezug zu Konzepte<br />

Vortrag<br />

Video


Lernziele Lerninhalte Didaktisch-metho-<br />

dische Hinweise<br />

3 Fähigkeit zur Anwendung<br />

verschiedener Entspannungstechniken<br />

(ca. 50 Stunden)<br />

4 Kenntnis didaktisch-methodischer<br />

Grundlagen<br />

(ca. 5 Stunden)<br />

49<br />

Progressive Muskelrelaxation<br />

Konzentrative Entspannung<br />

Massagen<br />

Atementspannung<br />

(davon 20 Stunden*)<br />

bewegungsorientierte Verfahren<br />

z. B.<br />

Yoga:<br />

Selbsterfahrung<br />

Reflexion<br />

Durchführungsrichtlinien<br />

Anwendungsbereiche<br />

Tai Chi:<br />

Selbsterfahrung<br />

Reflexion<br />

Durchführungsrichtlinien<br />

Anwendungsbereiche<br />

wahrnehmungsorientierte Verfahren<br />

z. B.<br />

progressive Muskelrelaxation:<br />

Selbsterfahrung<br />

Reflexion<br />

Durchführungsrichtlinien<br />

Anwendungsbereiche<br />

konzentrative Entspannung:<br />

Selbsterfahrung<br />

Reflexion<br />

Durchführungsrichtlinien<br />

Anwendungsbereiche<br />

Massagen:<br />

Selbsterfahrung<br />

Reflexion<br />

Durchführungsrichtlinien<br />

Anwendungsbereiche<br />

Atementspannung:<br />

Selbsterfahrung<br />

Reflexion<br />

Durchführungsrichtlinien<br />

Anwendungsbereiche<br />

phantasieorientierte Verfahren<br />

z. B.<br />

Phantasiereisen:<br />

Selbsterfahrung<br />

Reflexion<br />

Durchführungsrichtlinien<br />

Anwendungsbereiche<br />

Autogenes Training:<br />

Selbsterfahrung<br />

Reflexion<br />

Durchführungsrichtlinien<br />

Anwendungsbereiche<br />

Auswahl geeigneter Verfahren für<br />

verschiedene Zielgruppen<br />

Rahmenbedingungen<br />

Selbsterfahrung<br />

Gruppenarbeit<br />

Vortrag<br />

Gruppenarbeit


50<br />

6.13 Psychologie 160 Stunden<br />

Kompetenzbezogene allgemeine Lernziele<br />

In diesem Lerngebiet erwerben die Fachschüler Kenntnisse über Methoden der Psychologie und psychische<br />

Grundprozesse, Eigenschaften und Zustände sowie Kenntnisse von gruppendynamischen Prozessen. Dadurch<br />

werden sie befähigt, Einzelpersonen und Gruppen motopädisch zu begleiten und Konfliktsituationen zu<br />

bewältigen.<br />

Die Fachschüler erwerben Kenntnisse über Entwicklungsphasen, -kriterien und -störungen und setzen diese in<br />

Bezug zum Lerngebiet Motorische Entwicklung, um Förder- und Therapiemöglichkeiten sachkompetent<br />

entwickeln zu können.<br />

Lernziele Lerninhalte Didaktisch-metho-<br />

dische Hinweise<br />

1 Kenntnisse über Gegenstand und<br />

Aufgaben der Wissenschaft<br />

Psychologie<br />

(ca. 4 Stunden)<br />

2 Kenntnis der Grundrichtungen der<br />

Psychologie und Fähigkeit zum<br />

Verständnis der jeweiligen<br />

Grundpositionen<br />

(ca. 10 Stunden )<br />

3 Kenntnisse über die Methoden der<br />

Psychologie<br />

(ca. 8 Stunden)<br />

Klärung der Begriffe Psyche und Psychologie<br />

Anwendungsbereiche der Wissenschaft<br />

Psychologie (z. B. Erziehungsberatung,<br />

Schulpsychologischer Dienst, Beratung für<br />

Lebens-, Ehe- und Familienfragen, Hilfen zur<br />

Förderung Behinderter, Berufsberatung)<br />

Ganzheits- und Gestaltpsychologie: Beispiele<br />

für Ganzheiten und Gestalten,<br />

Grundpositionen (Prinzip der Nichtsummation,<br />

Prinzip der Transponierbarkeit, Prinzip<br />

der relativ konstanten Figurzeit), kritische<br />

Auseinandersetzung<br />

Behaviorismus: Grundpositionen,<br />

Anwendung der Grundpositionen auf die<br />

Sonderfälle Ge- und Entwöhnung und Konditionierung,<br />

kritische Auseinandersetzung<br />

Tiefenpsychologie: Grundpositionen und ihre<br />

Entstehung,<br />

Methodenschwachstellen/kritische<br />

Auseinandersetzung<br />

Humanistische Psychologie:<br />

Grundpositionen, kritische<br />

Auseinandersetzung<br />

Systemischer Ansatz als aktuelle Tendenz in<br />

der Psychologie<br />

Beobachtung<br />

(Beobachtungsformen, Beobachtungskriterien<br />

für Selbst- und Fremdbeobachtung,<br />

Beobachtungsfehler und Beobachtungshilfen)<br />

Befragung<br />

(Befragungsformen, Mindestanforderungen<br />

an einen Fragebogen, Vor- und Nachteile<br />

dieser Methode)<br />

Testverfahren<br />

(Arten von Tests wie z. B. metrische Tests,<br />

projektive Tests, Fähigkeitstests, Fertigkeitstests,<br />

testtheoretische Gütekriterien)<br />

Experimentelle Studien<br />

(Laborexperiment, Feldexperiment, Willkürexperiment,<br />

Vor- und Nachteile der Methode,<br />

Notwendigkeit psychologischer Experimente)<br />

Reaktivierung von<br />

Vorkenntnissen und<br />

Einbeziehung der<br />

Erfahrungen der Schüler<br />

Gruppenarbeit zu den<br />

einzelnen Richtungen und<br />

Präsentation der<br />

Erkenntnisse<br />

Bezug zu den<br />

Lerngebieten<br />

psychomotorische<br />

Diagnostik und<br />

Deutsch/Kommunikation<br />

Veranschaulichung durch<br />

verschiedene Beispiele<br />

von Beobachtungsprotokollen,<br />

Fragebögen u. ä.


Lernziele Lerninhalte Didaktisch-metho-<br />

dische Hinweise<br />

4 Psychische Prozesse, Eigenschaften<br />

und Zustände (ca. 48 Stunden)<br />

4.1 Überblick über verschiedene<br />

Persönlichkeitsmodelle als<br />

Orientierungsgrundlage<br />

4.2 Kenntnisse zu Kognitionen<br />

4.3 Fähigkeit zum Verstehen von<br />

Lernprozessen<br />

51<br />

Schichtmodell nach FREUD<br />

Humanistisches Persönlichkeitsmodell<br />

Faktorenanalytische Modelle<br />

Der Prozess der Informationsaufnahme<br />

(Empfindungen, Wahrnehmungen, Formen<br />

der Wahrnehmung, Gesetzmäßigkeiten,<br />

Störungen, Vorstellungsprozesse)<br />

Cyclomorphe Dialektik von Wahrnehmung<br />

und Bewegung sowie Bewegung und<br />

Wahrnehmung<br />

Denkprozesse<br />

(induktives und deduktives, konvergentes und<br />

divergentes Denken, Analyse, Synthese,<br />

Konkretisierung, Verallgemeinerung,<br />

Schlussfolgerung)<br />

Intelligenz<br />

(Emotionale Intelligenz, sensomotorischpraktische<br />

Intelligenz, Intelligenzmessung)<br />

Gedächtnis<br />

4.4 Kenntnisse zum Antriebssystem Klassisches Konditionieren und seine Anwendung<br />

bei der Therapie und bei der Erziehung<br />

5 Kenntnisse über gruppendynamische<br />

Prozesse<br />

(ca. 10 Stunden)<br />

Operantes Konditionieren und seine Anwendung<br />

in der Therapie und der Erziehung<br />

(Versuch-Irrtum-Prinzip, Lernen durch<br />

Verstärkung)<br />

Lernen am Modell/Nachahmungslernen und<br />

seine Anwendung in der Therapie und bei der<br />

Erziehung<br />

Wesen und Funktion des Antriebssystems<br />

einschließlich neurophysiologischer Bezüge<br />

Bedürfnishierarchien, Triebe<br />

Motivationsmodell nach MASLOW<br />

(Motivatoren, Demotivatoren), Prinzipien der<br />

Motivation<br />

Zusammenhang von Emotionen und<br />

Motivationen<br />

Positive und negative Emotionen<br />

(insbesondere Angst und Aggression –<br />

Beschreibung, Erklärung, therapeutische<br />

Maßnahmen)<br />

Bedeutung von Temperament und Charakter<br />

für das Antriebssystem eines Menschen<br />

Begriff Gruppe<br />

Entstehung und Entwicklung von Gruppen<br />

(Formelle und informelle Gruppen,<br />

Gruppeninteraktion, Gruppendynamik,<br />

Gruppendruck, gruppendynamische Effekte)<br />

Reaktivierung von<br />

Vorkenntnissen der<br />

Schüler<br />

Bezug zu<br />

Anatomie/Physiologie –<br />

Physiologie des<br />

Nervensystems<br />

Unterrichtsgespräche und<br />

Schülervorträge, die an<br />

die Vorkenntnisse und die<br />

Erfahrungen der Schüler<br />

anknüpfen<br />

Bezug zu Grundlagen der<br />

Motorik, Schwerpunkt<br />

motorisches Lernen<br />

Bezug zu Pädagogik<br />

Beobachtung und Analyse<br />

von Gruppenprozessen,<br />

Rollenspiele,<br />

Nutzung experimenteller<br />

Situationen zur<br />

Selbsterfahrung


52<br />

Lernziele Lerninhalte<br />

Konflikte in Gruppen und<br />

Konfliktlösungsstrategien<br />

(Rollenverteilung in Gruppen, Rollenerwartungen,<br />

Inter- und Intrarollenkonflikte)<br />

Bedingungen sowie Vor- und Nachteile der<br />

Gruppentherapie<br />

Didaktisch-methodische<br />

Hinweise<br />

6 Kenntnisse über<br />

Entwicklungsphasen,<br />

Entwicklungskriterien,<br />

Entwicklungsstörungen<br />

(ca. 60 Stunden)<br />

7 Überblick über psychotherapeutische<br />

Verfahren<br />

(ca. 20 Stunden)<br />

Gegenstand und Aufgaben der<br />

Entwicklungspsychologie<br />

Begriff Entwicklung<br />

Entwicklungsbedingungen:<br />

- Wachstum und Reifung<br />

- Prägung und Lernen<br />

- wechselseitige Regulation von Anlage<br />

und Umwelt<br />

- Selbststeuerung<br />

Entwicklungstheorien (z. B. nach PIAGET,<br />

ERIKSON/SPITZ, BRONFENBRENNER)<br />

Betrachtung folgender Entwicklungsbereiche in<br />

den einzelnen Entwicklungsphasen: körperliche<br />

Entwicklung/Motorik, Kognition<br />

(Wahrnehmung, Gedächtnis, Denken,<br />

Sprache), Motivation und Emotionalität,<br />

Sozialverhalten<br />

Entwicklungsphasen: vorgeburtliche<br />

Entwicklung und Geburt, Neugeborenenalter,<br />

Säuglingsalter, Kleinkindalter, Vorschulalter,<br />

Schulalter, Jugendalter, Erwachsenenalter,<br />

Seniorenalter<br />

Kritische Zeiten in der Entwicklung (sensible<br />

und kritische Phasen, Übergangszeiten)<br />

Entwicklungsprobleme in den einzelnen<br />

Entwicklungsphasen<br />

Psychoanalyse<br />

Gesprächstherapie<br />

Verhaltenstherapie<br />

Gestalttherapie<br />

Hypnose<br />

körperorientierte Psychotherapieverfahren<br />

(z. B. Bioenergetik, konzentrative Bewegungstherapie;<br />

kommunikative Bewegungstherapie )<br />

Bezug zum Lerngebiet<br />

Psychomotorische<br />

Diagnostik<br />

Bezug zum Lerngebiet<br />

Motorische<br />

Entwicklung<br />

Bezug zu Abschnitt 2<br />

(Richtungen der<br />

Psychologie)<br />

Bezug zu Praxis der<br />

Motopädie,<br />

Schwerpunkt Konzepte<br />

6.14 Psychomotorische Diagnostik 240 Stunden<br />

Kompetenzbezogene allgemeine Lernziele<br />

In diesem Lerngebiet lernen die Fachschüler verschiedenste diagnostische Möglichkeiten kennen und begreifen<br />

den Diagnostikprozess als Handlungsgrundlage ihrer motopädischen Arbeit. Von entscheidender Bedeutung ist<br />

hierbei das kritische Hinterfragen in Bezug auf.<br />

- Methodisch-didaktische Anforderungen<br />

- Ziele, Vorteile und Nutzen<br />

- Anwendungsbereiche<br />

der einzelnen Methoden und Formen.<br />

Ziel der psychomotorischen Diagnostik ist es, die Fachschüler zu befähigen, eine klientenbezogene und<br />

individuelle Diagnostikphase zu gestalten, die ihnen ermöglicht, motopädische Interventionen zu planen und<br />

durchzuführen.


Lernziele Lerninhalte Didaktisch-metho-<br />

dische Hinweise<br />

1 Kenntnis der allgemeinen<br />

Grundlagen der psychomotorischen<br />

Diagnostik<br />

(ca. 5 Stunden)<br />

2 Kenntnis diagnostischer Verfahren<br />

(ca. 215 Stunden)<br />

2.1 Vertrautheit mit der<br />

Bewegungsbeobachtung<br />

(ca. 60 Stunden)<br />

2.1.1 Kenntnis der Grundlagen<br />

der Bewegungsbeobachtung<br />

2.1.2 Kenntnis verschiedener<br />

Beobachtungsformen<br />

2.2 Verständnis theoretischer<br />

Grundlagen<br />

(ca. 15 Stunden)<br />

2.3 Vertrautheit mit der<br />

Entwicklungsdiagnostik<br />

(ca. 50 Stunden)<br />

2.3.1 Kenntnis allgemeiner<br />

Grundlagen<br />

53<br />

Begriffsbestimmung<br />

Geschichte/Entwicklung<br />

Inhalte<br />

Ziele<br />

Stellung der Bewegungsbeobachtung im<br />

Rahmen der diagnostischen Verfahren<br />

Formen<br />

Merkmale<br />

Fehler<br />

Datenerfassung<br />

Beschreibung<br />

Interpretation<br />

Alltagsbeobachtung<br />

Selbstbeobachtung<br />

Fremdbeobachtung<br />

Unstrukturierte Beobachtung<br />

Strukturierte Beobachtung<br />

Normierung<br />

Objektivität<br />

Reliabilität<br />

Validität<br />

Testergebnisse<br />

Begriffsbestimmung<br />

Durchführung<br />

Handlungsprinzipien<br />

Zusammenhänge zwischen verschiedenen<br />

Entwicklungsbereichen<br />

Interpretation<br />

2.3.2 Kenntnis spezieller Verfahren Spezielle Verfahren<br />

(z. B. Entwicklungsgitter nach Kiphard,<br />

Münchner funktionelle Entwicklungs-<br />

diagnostik, Denver Entwicklungsskalen und<br />

andere)<br />

2.4 Vertrautheit mit der<br />

Motodiagnostik<br />

(ca. 50 Stunden)<br />

Spezielle Verfahren, z. B.<br />

MOT<br />

(Motoriktest für Kinder von 4 bis 6 Jahren)<br />

Anwendungsbereiche<br />

Durchführungsrichtlinien<br />

Auswertung<br />

Interpretation<br />

KTK (Körper-Koordinationstest für Kinder)<br />

Anwendungsbereiche<br />

Durchführungsrichtlinien<br />

Auswertung<br />

Interpretation<br />

Bezug zu Psychologie<br />

Aufgreifen von<br />

Erfahrungen<br />

Lehrervortrag<br />

Lehrervortrag<br />

Gruppenarbeit<br />

Bezug zu motorische<br />

Entwicklung<br />

Lehrervortrag<br />

Gruppenarbeit<br />

praktische Übung im<br />

Zusammenhang mit<br />

Dokumentation und<br />

Interpretation<br />

Bezug zu Psychologie<br />

Lehrervortrag<br />

Festigung anhand<br />

praktischer Beispiele<br />

Bezug zu motorische<br />

Entwicklung<br />

Bezug zu Psychologie<br />

Einbeziehen von<br />

Erfahrungen<br />

Gruppenarbeit<br />

Lehrervortrag<br />

Lehrervortrag<br />

praktische Übungen<br />

Auswertungsbeispiele<br />

Lehrervortrag<br />

praktische Übungen<br />

Selbsterfahrung<br />

Auswertungsbeispiele


54<br />

Lernziele Lerninhalte Didaktisch-metho-<br />

dische Hinweise<br />

2.5 Kenntnis spezieller<br />

psychomotorischer<br />

Diagnostikverfahren<br />

(ca. 40 Stunden)<br />

LOS KF 18 (Lincoln-Oseretzky-Skala, Kurzform)<br />

Anwendungsbereiche<br />

Durchführungsrichtlinien<br />

Auswertung<br />

Interpretation<br />

TKT (Trampolin-Koordinationstest)<br />

Anwendungsbereiche<br />

Durchführungsrichtlinien<br />

Auswertung<br />

Interpretation<br />

CMV (Checklist motorischer Verhaltensweisen)<br />

Anwendungsbereiche<br />

Durchführungsrichtlinien<br />

Auswertung<br />

Interpretation<br />

Verfahren für spezielle Wahrnehmungsbereiche<br />

z. B. DIAS (Diagnostisches Inventar auditiver<br />

Alltagshandlungen)<br />

Anwendungsbereiche<br />

Durchführungsrichtlinien<br />

Auswertung<br />

Interpretation<br />

DITKA (Diagnostisches Inventar taktilkinästhetischer<br />

Alltagshandlungen)<br />

Anwendungsbereiche<br />

Durchführungsrichtlinien<br />

Auswertung<br />

Interpretation<br />

FEW (Frostigs Entwicklungstest der visuellen<br />

Wahrnehmung)<br />

Anwendungsbereiche<br />

Durchführungsrichtlinien<br />

Auswertung<br />

Interpretation<br />

GMT (Graphomotorische Testbatterie)<br />

Anwendungsbereiche<br />

Durchführungsrichtlinien<br />

Auswertung<br />

Interpretation<br />

Händigkeitsprüfungen<br />

z. B. HDT (Hand-Dominanz-Test)<br />

Anwendungsbereiche<br />

Durchführungsrichtlinien<br />

Auswertung<br />

Interpretation<br />

PTK (Punktiertest für Kinder)<br />

Anwendungsbereiche<br />

Durchführungsrichtlinien<br />

Auswertung<br />

Interpretation<br />

Sprachentwicklungstest<br />

z. B. PET (Psycholinguistischer Entwicklungstest)<br />

Anwendungsbereiche<br />

Durchführungsrichtlinien<br />

Auswertung<br />

Interpretation<br />

Lehrervortrag<br />

praktische Übung<br />

Selbsterfahrung<br />

Auswertungsbeispiele


Lernziele Lerninhalte Didaktisch-methodische<br />

Hinweise<br />

3 Vertrautheit mit der Gutachtenerstellung<br />

(ca. 20 Stunden)<br />

3.1 Kenntnis allgemeiner Grundlagen<br />

3.2 Kenntnis des Aufbaus und der<br />

Kriterien<br />

55<br />

Anamneseerhebung<br />

Gespräch mit Klienten und Bezugspersonen<br />

Handlungsprinzipien<br />

Untersuchungsanlass und Fragestellung<br />

Auswahl diagnostischer Verfahren<br />

Durchführung der Untersuchung<br />

Darstellung der Ergebnisse<br />

Interpretation und Diskussion der Befunde<br />

Abschließende Stellungnahme<br />

Fördervorschläge<br />

Bezug zu<br />

Deutsch/Kommunikation<br />

Bezug zu Psychologie<br />

Gruppenarbeit<br />

Lehrervortrag<br />

Lehrervortrag<br />

Praktische Übungen und<br />

anschließende<br />

Auswertung im Plenum<br />

Mustergutachten<br />

6.15 Sonderpädagogik 100 Stunden<br />

Kompetenzbezogene allgemeine Lernziele<br />

Das Lerngebiet Sonderpädagogik dient dem Erwerb der beruflichen Handlungskompetenz zum Umgang mit<br />

beeinträchtigten Menschen. Die Fachschüler erwerben Sachkompetenz bezüglich der Ursachen und Auswirkungen<br />

verschiedener Beeinträchtigungen. Dazu ist es notwendig, dass sie Kenntnisse aus andern Lerngebieten wie zum<br />

Beispiel Motopathologie, Anatomie/Physiologie, Psychologie, Pädagogik, Berufs-, Gesetzes- und Staatskunde<br />

einbeziehen.<br />

Die Fachschüler erweitern ihre Selbstkompetenz bezüglich der Bereitschaft und Fähigkeit zum Umgang mit<br />

beeinträchtigten Menschen. Individuelle Grenzen sollen erkannt und eventuell neu definiert werden.<br />

Die didaktisch-methodische Gestaltung des Unterrichts soll den Lernenden Möglichkeiten zur Erweiterung ihrer<br />

Sozialkompetenz einräumen, wie zum Beispiel bei Übungen zur Selbsterfahrung und Gruppenarbeiten.<br />

1 Überblick über das Fachgebiet<br />

(ca. 4 Stunden)<br />

2 Kenntnis des Begriffs Behinderung<br />

(ca. 6 Stunden)<br />

3 Fähigkeit zum Umgang mit<br />

Körperbehinderten<br />

(ca. 13 Stunden)<br />

4 Fähigkeit zum Umgang mit Sinnes-<br />

und Wahrnehmungsbehinderung<br />

(ca. 10 Stunden)<br />

Einführung/Begriffsbestimmung<br />

Geschichtliche Entwicklung<br />

Allgemeine Verfahrensweisen und Prinzipien<br />

Begriffsbestimmung Behinderung<br />

Zusammenhang zwischen Gesundheit,<br />

Krankheit und Behinderung<br />

Arten und Ursachen von Beeinträchtigungen<br />

Begriffsbestimmung<br />

Kennenlernen verschiedener<br />

Erscheinungsformen und ihrer Ursachen<br />

Auswirkungen der körperlichen<br />

Beeinträchtigung auf andere<br />

Entwicklungsbereiche, Klärung von<br />

Sekundärsymptomen<br />

Sonderpädagogische Maßnahmen und<br />

Einrichtungen zur Förderung<br />

Körperbehinderter<br />

Kennenlernen verschiedener Formen der<br />

Sinnes- und Wahrnehmungsbehinderung,<br />

ihrer Ursachen und Symptomatik<br />

Auswirkungen der Beeinträchtigungen auf<br />

andere Entwicklungsbereiche, Klärung von<br />

Sekundärsymptomen<br />

Sonderpädagogische Maßnahmen und<br />

Einrichtungen zur Förderung<br />

Bezug zu motorische<br />

Entwicklung<br />

Bezug zu Motopathologie<br />

Bezug zu motorische<br />

Entwicklung<br />

Bezug zu Motopathologie<br />

Bezug zu<br />

Methodik/Didaktik<br />

Bezug zu Motopathologie<br />

Bezug zu Pädagogik<br />

praktische Übungen zur<br />

Selbsterfahrung<br />

Videos<br />

Vorträge zu Fallbeispielen<br />

Gruppenarbeit<br />

Vorträge


56<br />

Lernziele Lerninhalte Didaktisch-methodische<br />

Hinweise<br />

5 Fähigkeit zum Umgang mit<br />

Geistigbehinderten<br />

(ca. 14 Stunden)<br />

6 Fähigkeit zum Umgang mit<br />

Lernbehinderten<br />

(ca. 10 Stunden)<br />

7 Fähigkeit zum Umgang mit<br />

Sprachbehinderten<br />

(ca. 10 Stunden)<br />

8 Fähigkeit zum Umgang mit<br />

Verhaltensgestörten und seelisch<br />

Behinderten<br />

(ca. 13 Stunden)<br />

9 Fähigkeit zum Umgang mit<br />

Mehrfachbehinderten<br />

(ca. 10 Stunden)<br />

10 Kenntnisse zu verschiedenen<br />

Anwendungsbereichen<br />

(ca. 10 Stunden)<br />

Begriffsbestimmung<br />

Abgrenzung verschiedener Schweregrade<br />

geistiger Behinderung und ihre<br />

Erscheinungsformen<br />

Auswirkungen der Beeinträchtigungen auf<br />

andere Entwicklungsbereiche<br />

Sonderpädagogische Maßnahmen und Einrichtungen<br />

zur Förderung geistig Behinderter<br />

Begriffsbestimmung zu Lernbehinderung und<br />

Teilleistungsstörung<br />

Abgrenzung zur Pädagogik der geistig<br />

Behinderten<br />

Auswirkungen der Beeinträchtigungen auf<br />

andere Entwicklungsbereiche<br />

Sonderpädagogische Maßnahmen und<br />

Einrichtungen zur Förderung Lernbehinderter<br />

Begriffsbestimmung<br />

Kennenlernen verschiedener Erscheinungsformen<br />

der Sprachbehinderung und ihrer<br />

Ursachen<br />

Auswirkungen der Beeinträchtigungen auf<br />

andere Entwicklungsbereiche<br />

Sonderpädagogische Maßnahmen und Einrichtungen<br />

zur Förderung Sprachbehinderter<br />

Begriffsbestimmung<br />

Kennenlernen verschiedener Formen von<br />

Verhaltensstörungen und möglicher Ursachen<br />

(insbesondere<br />

ADS = Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom und<br />

HKS = Hyperkinetisches Syndrom)<br />

Kennenlernen verschiedener Krankheitsbilder<br />

und ihrer psycho-sozialen Ursachen, die zu<br />

seelischer Behinderung führen können<br />

(insbesondere Autismus)<br />

Auswirkungen der Beeinträchtigungen auf<br />

andere Entwicklungsbereiche<br />

Sonderpädagogische Maßnahmen und Einrichtungen<br />

zur Förderung Verhaltensgestörter<br />

und seelisch Behinderter<br />

Kennenlernen verschiedener Krankheitsbilder<br />

und ihrer möglichen Ursachen<br />

Sonderpädagogische Maßnahmen und<br />

Einrichtungen zur Förderung bei<br />

Mehrfachbehinderung<br />

Behindertensport<br />

(Organisation, Struktur)<br />

Rehabilitation<br />

(System, Phasen)<br />

Integration von Behinderten in die Gesellschaft<br />

System und Aufgaben von Behinderteneinrichtungen<br />

Bezug zu Berufs-,<br />

Gesetzes- und<br />

Staatskunde<br />

Hospitationen


57<br />

7 Berufspraktische Ausbildung 800 Stunden<br />

Die berufspraktische Ausbildung erfolgt ausschließlich in Praktikumseinrichtungen, umfasst insgesamt 20<br />

Wochen der Ausbildungszeit und wird inhaltlich in zwei Praktika aus folgenden Bereichen unterteilt:<br />

Klinisches Praktikum<br />

Sonderpädagogisches Praktikum<br />

Sozialpädagogisches Praktikum<br />

Dabei sind von der Ausbildungseinrichtung je nach Grundberuf und Vorerfahrungen des Fachschülers zwei der<br />

oben genannten Bereiche auszuwählen. Die anschließend aufgeführten Lernziele und Lerninhalte sind jeweils<br />

auf diese Bereiche anzuwenden und zu übertragen.<br />

Zur Vorbreitung und Unterstützung des Praktikums werden von den Ausbildungseinrichtungen Praktikumsaufträge<br />

erteilt, die sich am jeweiligen Ausbildungsstand orientieren. Innerhalb der Praktika ist von den<br />

Fachschülern eine Facharbeit anzufertigen, deren Thema von der Schule vorgegeben wird.<br />

Lernziele Lerninhalte Didaktisch metho-<br />

dische Hinweise<br />

Einblick in die verschiedenen<br />

Tätigkeitsfelder<br />

Kenntnisse über Aufgaben,<br />

Themenschwerpunkte und besondere<br />

Anforderungen eines Bereiches<br />

Kenntnisse über die praktische<br />

Umsetzung des motopädischen<br />

Betreuungsprozesses<br />

Fähigkeit und Fertigkeit zur<br />

zunehmend eigenständigen Tätigkeit<br />

Fähigkeit zur Reflexion der eigenen<br />

Tätigkeit<br />

Fähigkeit zur konzeptionellen<br />

Orientierung für die spätere berufliche<br />

Tätigkeit<br />

Fähigkeit und Fertigkeit zum Erstellen<br />

einer Facharbeit<br />

Arbeitsweise und Bedingungen der<br />

Einrichtung<br />

Raum und Material<br />

Klientel<br />

Struktur und Träger<br />

Konzeption<br />

Klientenzentrierte Interventionsformen<br />

der Motopädie sowie deren Einbindung<br />

in die gesamte Betreuung<br />

Diagnostik, Planung, Intervention,<br />

Elternarbeit, interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit<br />

Eigenständige Planung, Vorbereitung<br />

und Durchführung von Interventionen<br />

Reflexion der selbstständigen Intervention<br />

und Ableiten von Schlussfolgerungen<br />

Verschiedene Konzepte motopädischer<br />

Intervention und ihre Anwendung im<br />

jeweiligen Tätigkeitsfeld<br />

Facharbeit gemäß dem von der<br />

Ausbildungseinrichtung gestellten Thema<br />

Interdisziplinäre<br />

Hospitation<br />

Hospitation<br />

Vorbereitung durch Praxis<br />

der Motopädie<br />

Hospitation,<br />

Vorbereitung durch<br />

Didaktik und Methodik der<br />

Motopädie,<br />

psychomotorische<br />

Diagnostik und Praxis der<br />

Motopädie<br />

Vorbereitung durch<br />

Didaktik und Methodik der<br />

Motopädie und Praxis der<br />

Motopädie<br />

Vorbereitung durch<br />

Didaktik und Methodik der<br />

Motopädie und Praxis<br />

der Motopädie<br />

Vorbereitung durch<br />

Konzepte und Didaktik<br />

und Methodik der<br />

Motopädie<br />

Hospitation<br />

Vorbereitung durch<br />

psychomotorische<br />

Diagnostik, Didaktik und<br />

Methodik der Motopädie,<br />

Praxis der Motopädie und<br />

Deutsch/Kommunikation

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