Gerne stellen wir Ihnen diese Publikation als PDF - Stiftung Natur ...
Gerne stellen wir Ihnen diese Publikation als PDF - Stiftung Natur ...
Gerne stellen wir Ihnen diese Publikation als PDF - Stiftung Natur ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
TROCKENRASEN IN<br />
RHEINLAND-PFALZ.<br />
WIR<br />
SCHÜTZEN<br />
EUROPAS<br />
NATURERBE.
1 | 2<br />
UNSERE HEIMAT –<br />
EUROPAS NATURERBE<br />
Europas <strong>Natur</strong>erbe braucht Schutz. Der Lebensraum für viele<br />
Pfl anzen- und Tierarten <strong>wir</strong>d immer knapper. So gelten<br />
38 % der Vogel- und 45 % der Schmetterlingsarten <strong>als</strong> bedroht.<br />
Viele Arten sind in ihrem Bestand gefährdet oder bereits<br />
ausgestorben. Allein in den letzten Jahren wurden die<br />
natürlichen Vorkommen von 64 Pfl anzenarten vernichtet.<br />
Dieser Artenschwund hält unvermindert an.<br />
Die Vielfalt an Pfl anzen- und Tierarten ist nicht nur für die<br />
Leistungsfähigkeit des <strong>Natur</strong>haushaltes sondern auch für<br />
uns Menschen überlebenswichtig. Wissenschaftliche Forschung<br />
in den Bereichen Land<strong>wir</strong>tschaft und Medizin zeigen<br />
Heiden bei Gönnersdorf<br />
Lissendorf und Üxheim<br />
Schönecker Schweiz<br />
Bitburg<br />
Trier<br />
Nahetal<br />
Koblenz<br />
Kaiserslautern<br />
Kalkfl ugsandgebiet<br />
Mainz<br />
Rheinhessische<br />
Schweiz<br />
Ludwigshafen<br />
häufi g neue Verwendungsmöglichkeiten in der <strong>Natur</strong>heilkunde,<br />
Zucht oder der Schädlingsbekämpfung auf. Wir sind auf<br />
den Genpool der Pfl anzen und Tiere dringend angewiesen.<br />
Die Europäische Union hat hieraus ihre Konsequenzen gezogen.<br />
Unter dem Namen NATURA 2000 entsteht ein europaweites<br />
Netz von Schutzgebieten, um das europäische <strong>Natur</strong>erbe<br />
in Form seiner Arten- und Landschaftsvielfalt auch<br />
für kommende Generationen zu erhalten. Rheinland-Pfalz<br />
kommt hierbei für die Erhaltung der biologischen Vielfalt eine<br />
große Bedeutung zu.<br />
Die Bedürfnisse von <strong>Natur</strong> und Kultur gehen dabei Hand<br />
in Hand. Viele der durch das Netzwerk NATURA 2000 ge-<br />
schützten Lebensräume mit ihren seltenen Pfl anzen und<br />
Tierarten sind durch land<strong>wir</strong>tschaftliche Nutzung entstanden.<br />
So ist für die Erhaltung von Trockenrasen eine jährliche<br />
Beweidung oder Mahd unerlässlich.<br />
Mainz<br />
Abbildung oben:<br />
Neuntöter (Lanius collurio)<br />
Abbildungen rechte Seite:<br />
Wacholderheide am Baumberg<br />
Schachbrett (Melangaria galathea)<br />
Fliegenragwurz (Ophrys insectifera)<br />
Schafl ämmer auf Kalkmagerrasen
NATURERLEBNIS TROCKENRASEN –<br />
VIELFALT ERLEBEN<br />
Zu den Lebensräumen, die in Europa besonders im Rück-<br />
gang begriffen sind, gehören Trockenrasen. Hierunter ver-<br />
steht man die Sandrasen der Binnendünen bei Mainz eben-<br />
so wie die orchideenreichen Kalkmagerrasen der Eifel oder<br />
die Felsrasen entlang der Nahe. Trockenrasen prägten und<br />
prägen in vielfältiger Gestalt unsere Heimat.<br />
Sie sind durch menschliche Nutzung auf Flächen entstanden,<br />
die ehem<strong>als</strong> von trockenen Waldformen bedeckt waren.<br />
Der Mensch entfernte die Gehölze und verhinderte ihr<br />
erneutes Aufkommen durch regelmäßige Mahd oder Beweidung.<br />
Sie wurden <strong>als</strong> Schafstriften oder Rinderhutungen,<br />
<strong>als</strong>o <strong>als</strong> Weideland, genutzt. Von den Wiesen und Weiden<br />
unterscheiden sich Trockenrasen durch magere, das heißt<br />
nährstoffarme Böden. Vor allem Schafe und Ziegen können<br />
die trockenen Pflanzen nutzen. Für die moderne land<strong>wir</strong>tschaftliche<br />
Produktion haben die ertragsschwachen Standorte<br />
allerdings keine Bedeutung.<br />
Je nach Bodensubstrat, Klima und Nutzungsgeschichte<br />
werden Trockenrasen auch <strong>als</strong> Halbtrockenrasen, Magerrasen<br />
oder Sandrasen bezeichnet. Die trockenen und meist<br />
nährstoffarmen Böden lassen nur einen schütteren Pflanzenbewuchs<br />
zu, in dem sich auch Wacholder und andere<br />
trockenresistente Gehölze ansiedeln. Dies fördert eine<br />
schnelle Erwärmung der Böden bei Sonneneinstrahlung und<br />
ebenso ein mannigfaltiges Leben von Insekten, Spinnen und<br />
Eidechsen.<br />
Rheinland-Pfalz weist aufgrund seiner geografischen Lage<br />
viele trockenwarme Standorte auf, welche die natürliche<br />
Grundlage für Trockenrasengesellschaften sind. Heute gibt<br />
es noch etwa 1.215 ha Trocken- und Halbtrockenrasen. Das<br />
entspricht 2,2 % der Landesfläche.
3 | 4<br />
VERSCHWENDERISCHE SCHÖNHEIT –<br />
DIE PFLANZENWELT DER TROCKENRASEN<br />
Trockenrasen sind unsere artenreichsten Grünlandgesell-<br />
schaften, insbesondere weisen sie einen großen Reichtum<br />
an Kräutern und Gräsern auf. Vom zeitigen Frühjahr bis zum<br />
Winteranbruch erfreuen uns violette Küchenschellen, gelbe<br />
Sonnenröschen, blauer Enzian und bunte Orchideen mit ihrer<br />
Farbenpracht. Von besonderer Schönheit sind die filigranen<br />
Samenstände des Federgrases.<br />
Oft befinden sich die Trockenrasen-Flächen in südexponierten<br />
Hanglagen und weisen daher sommerliche Trockenheit<br />
und ein warmes Kleinklima auf. Zahlreiche Pflanzen aus den<br />
warmen Gefilden des Mittelmeerraums oder den Steppen<br />
Osteuropas haben sich hier angesiedelt.<br />
Die Pflanzen haben spezielle Überlebensstrategien entwickelt,<br />
um mit den extremen Standortbedingungen auszukommen.<br />
Ihr Ziel ist es, die Verdunstung über die Blätter<br />
zu vermindern. So schützen sich Sand-Strohblume und<br />
Küchenschelle mit einem dichten Haarpelz vor starker Sonneneinstrahlung.<br />
Der Mauerpfeffer speichert, einem Kaktus<br />
Die Bocksriemenzunge<br />
(Himantoglossum hiercinum)<br />
ist eine charakteristische<br />
Orchidee der Trockenrasen im<br />
Nahegebiet.<br />
Die Mücken-Händelwurz (Gymnadenia<br />
conopsea) verdankt ihrem Namen den<br />
handförmig gelappten Wurzelknollen.<br />
ähnlich, Wasser in seinen Blättern. Schillergras und Trespe<br />
rollen ihre Blätter ein, um die Verdunstungsoberfläche gering<br />
zu halten. Und Einjährige wie das Hungerblümchen wachsen<br />
und blühen im zeitigen Frühling, um die trockene, heiße Jahreszeit<br />
<strong>als</strong> genügsames Samenkorn zu überdauern.<br />
Auch für konkurrenzschwache Arten wie Orchideen, die auf<br />
wasser- und nährstoffreichen Standorten durch wuchskräftigere<br />
Pflanzen verdrängt werden, bieten sich hier ideale Lebensbedingungen.<br />
Allein 25 verschiedene Orchideenarten<br />
lassen sich in <strong>diese</strong>m Lebensraum finden!<br />
Eine reichstrukturierte Kulturlandschaft mit einem Mosaik<br />
aus Wiesen, Weiden, Gebüschen und Hecken dient für viele<br />
Vögel, Schmetterlinge und andere Insekten <strong>als</strong> Lebensraum.<br />
Land- und Forst<strong>wir</strong>tschaft sind daher wichtige Partner für<br />
die Umsetzung von NATURA 2000.<br />
Die Hummel-Ragwurz (Ophrys<br />
holoserica) ist eine exotische<br />
Raritäten aus dem Mittelmeerraum.<br />
Die Golddistel (Carlina vulgaris) ist<br />
ein charakteristischer Herbstbote auf<br />
Wacholderheiden.
EIN ZWITSCHERN, BRUMMEN, ZIRPEN –<br />
DIE TIERWELT DER TROCKENRASEN<br />
Trockenrasen begeistern durch ihren großen Artenreichtum<br />
an Tieren. Sie sind Lebensraum für zahlreiche Vogelarten<br />
und Reptilien, für Schmetterlinge, Käfer, Zikaden, Heuschrecken<br />
und andere Insekten. Seltene Arten wie Neuntöter und<br />
Heidelerche, Blauflügelige Ödlandschrecke und Ameisen-<br />
Bläuling sind hier zu Hause.<br />
Die Tiere sind, wie die Pflanzen, an die besonderen Standortverhältnisse<br />
bestens angepasst. Sie kommen mit sengender<br />
Sommerhitze und Trockenheit ebenso zurecht wie<br />
mit rauhen, kalten Winden im Winter. Rheinland-Pfalz stellt<br />
für manche Arten, die sonst eher im Mittelmeerraum oder<br />
am Balkan beheimatet sind, die nördliche Verbreitungsgrenze<br />
dar.<br />
Der Silberbläuling (Polyommatus coridon)<br />
gehört zu den farbenprächtigen Bewohnern<br />
der Eifeler Magerrasen.<br />
Zahlreiche Heuschreckenarten, wie bspw. der<br />
Warzenbeißer (Decticus verrucivorus) sind auf<br />
Trockenrasen <strong>als</strong> Lebensraum angewiesen.<br />
Besonders „Sonnenanbeter“ wie die Zauneidechse oder<br />
der Ameisenlöwe fühlen sich auf den hiesigen Trockenrasen<br />
wohl. Der Flug des Segelfalters ist ein ganz besonderes<br />
Erlebnis und an den ersten warmen Vorfrühlingstagen<br />
zu sehen.<br />
Ohne Pflegemaßnahmen würden <strong>diese</strong> Tierarten, die auf<br />
warme, sonnige Standorte angewiesen sind, ihren Lebensraum<br />
verlieren.<br />
Der Uhu (Bubo bubo) gehört zu den gefährdeten<br />
Gästen der Trockenrasen.
5 | 6<br />
DAS NETZWERK NATURA 2000.<br />
DER BEITRAG VON RHEINLAND-PFALZ<br />
Um die biologische Vielfalt in Europa zu bewahren, hat die<br />
Europäische Union das Schutzgebietssystem NATURA 2000<br />
entwickelt. Ein europaweites Netz von Schutzgebieten soll<br />
die reichhaltigen <strong>Natur</strong>- und Kulturlandschaften sichern und<br />
so bedrohte Tier- und Pflanzenarten und ihre Lebensräume<br />
dauerhaft schützen und entwickeln.<br />
Grundlage von NATURA 2000 sind die europäische Vogelschutzrichtlinie<br />
und die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-<br />
Richtlinie). Die Vogelschutzrichtlinie hat den langfristigen<br />
Schutz und die Erhaltung aller wildlebenden Vögel und ihrer<br />
Lebensräume zum Ziel. Das vorrangige Ziel der FFH-Richtlinie<br />
ist die Erhaltung der in Europa vorkommenden Biodiversität.<br />
Auch Rheinland-Pfalz ist seiner Verantwortung nachgekommen<br />
und hat NATURA 2000-Gebiete gemeldet, die<br />
strengen Kriterien entsprechen müssen.<br />
NATURA 2000 ist kein Reservat, das den Menschen aussperrt<br />
– im Gegenteil. Die europäischen Kulturlandschaften<br />
sind durch menschliche Nutzungsformen entstanden und für<br />
ihre weitere Erhaltung ist eine Fortführung der Nutzung wesentlich.<br />
Jede Region besitzt ihre eigene Attraktivität aufgrund der<br />
Einzigartigkeit und Besonderheit ihrer Landschaft. Vielfältige<br />
<strong>Natur</strong>- und Kulturlandschaften sind eine Grundvoraussetzung<br />
für einen nachhaltigen Tourismus. NATURA 2000 trägt<br />
zur Erhaltung der Landschaftsvielfalt bei.<br />
Zur Unterstützung des Zieles, das Schutzgebietsnetz<br />
NATURA 2000 einzurichten, wurde von der Europäischen<br />
Union das Finanzierungsinstrument LIFE-<strong>Natur</strong> (L’Instrument<br />
financier pour L’environnement) geschaffen. Es fördert Projekte<br />
zur Erhaltung und Wiederherstellung von seltenen und<br />
gefährdeten Lebensräumen und ihren Tier- und Pflanzenarten.<br />
Hierzu hat die Europäische Union seit 1992 einen erheblichen<br />
finanziellen Beitrag geleistet.<br />
Das LIFE-<strong>Natur</strong> Projekt „Erhaltung und Wiederherstellung<br />
von Trockenrasen in Rheinland-Pfalz“ begann 2003 und endet<br />
2006. Es <strong>wir</strong>d zu 70 % von der Europäischen Union gefördert.<br />
Um die Trockenrasen auch über die Projektlaufzeit hinaus<br />
zu erhalten, unterstützt das Land Rheinland-Pfalz dauerhaft<br />
die Biotoppflege.
RHEINLAND-PFALZ.<br />
REICH AN NATURERLEBNISSEN<br />
Warum unterstützt das Land Rheinland-Pfalz ein<br />
<strong>Natur</strong>schutzprojekt zur Erhaltung von Trockenrasen?<br />
Aufgrund der geographischen Lage ist unser Land Heimat<br />
für Pflanzen und Tiere aus dem mediterranen Raum, aus<br />
den Steppen Osteuropas und aus der atlantischen Region.<br />
Rheinland-Pfalz beherbergt eine in <strong>diese</strong>r Form einzigartige<br />
Lebensgemeinschaft und besitzt deshalb eine besondere<br />
Verantwortung für die Erhaltung der natürlichen Verbreitungsgebiete<br />
von Trockenrasen.<br />
Viele der Pflanzen- und Tierarten der Trockenrasen<br />
gelten <strong>als</strong> störempfindlich. Ist Land<strong>wir</strong>tschaft auf<br />
Trockenrasen verboten?<br />
Nein, im Gegenteil. Früher versuchte man, Menschen aus<br />
schutzwürdigen Gebieten fernzuhalten. Heute leben <strong>wir</strong> mit<br />
der Erkenntnis, dass unsere Kulturlandschaft und die damit<br />
verbundenen Tier- und Pflanzenarten nur durch Aufrechterhaltung<br />
der traditionellen Nutzungen erhalten werden kann.<br />
Die Nutzung muss jedoch unter Beachtung der Erfordernisse<br />
des <strong>Natur</strong>schutzes erfolgen. Um dies zu honorieren und<br />
zu begleiten haben <strong>wir</strong> Förderprogramme eingerichtet.<br />
Und was gilt für Erholungssuchende?<br />
<strong>Natur</strong>schutz ist kein Selbstzweck. Die Erhaltung seltener Le-<br />
bensräume macht nur Sinn, wenn <strong>diese</strong> auch erlebt wer-<br />
den können. Nur wer die Schönheit und Erhabenheit unse-<br />
rer <strong>Natur</strong>- und Kulturlandschaft mit eigenen Sinnen erfährt,<br />
setzt sich auch für ihren Schutz ein. Daher finanziert die Europäische<br />
Union und die <strong>Stiftung</strong> <strong>Natur</strong> und Umwelt Rheinland-Pfalz<br />
z.B. die Ausschilderung von Rundwegen. Das ermöglicht<br />
ein reichhaltiges <strong>Natur</strong>erlebnis und fördert nebenbei<br />
den naturbetonten Tourismus.<br />
Feldsandlaufkäfer<br />
(Cicindela campestris)
7 | 8<br />
SCHUTZ DURCH NUTZUNG<br />
Trockenrasen sind in unserer Kulturlandschaft durch tradi-<br />
tionelle Land<strong>wir</strong>tschaft entstanden. Auch heute sind sie auf<br />
eine naturverträgliche Nutzung angewiesen. Lokaler Sachverstand<br />
ist hierbei wichtig. Ortsansässige Land<strong>wir</strong>te werden<br />
daher in die Be<strong>wir</strong>tschaftung und die Pflegemaßnahmen<br />
von NATURA 2000-Gebieten eingebunden.<br />
In der Regel erfolgt die Pflege der Trockenrasen durch Schafbeweidung<br />
und Mahd. Durch den Rückzug der Land<strong>wir</strong>tschaft<br />
aus ertragsschwachen Lagen wachsen immer mehr<br />
Trockenrasen mit Gebüschen zu. Viele der licht- und wärmebedürftigen<br />
Pflanzen- und Tierarten büßen damit ihren<br />
Lebensraum ein. Ein wichtiger Teil unserer Kulturlandschaft<br />
droht so zu verschwinden.<br />
Derzeit <strong>wir</strong>d in Rheinland-Pfalz das LIFE-<strong>Natur</strong> Projekt „Trockenrasen“<br />
durchgeführt. Im Rahmen <strong>diese</strong>s LIFE-<strong>Natur</strong><br />
Projektes werden in ausgewählten Projektgebieten die, auf<br />
Pflegemaßnahme auf den Heiden<br />
bei Lissendorf und Gönnersdorf<br />
in der Eifel<br />
Land<strong>wir</strong>t bei Mulcharbeiten<br />
ehemaligen Trockenrasen, aufkommenden Gebüsche beseitigt.<br />
Auch der Filz aus Laub und trockenem Gras, der sich<br />
seit Jahren ansammelt, <strong>wir</strong>d entfernt, um empfindlichere Arten<br />
wie Orchideen zu fördern. Durch eine anschließende Beweidung<br />
mit Schafen und Ziegen werden die Trockenrasen<br />
langfristig erhalten. Zudem werden Informationsveranstaltungen,<br />
Ausschilderung von Rundwegen und Schautafeln<br />
finanziert.
ERLEBEN SIE DIE VIELFALT: RUNDWEGE IM ÜBERBLICK<br />
RHEINHESSISCHE SCHWEIZ<br />
Sind Sie neugierig geworden? Dann besuchen<br />
Sie die vielfältigen Trockenrasen des<br />
LIFE-<strong>Natur</strong> Projektes in seinen attraktiven<br />
Gebieten. Informationstafeln und Rundwege<br />
leiten Sie durch die Teilbereiche eines<br />
europäischen <strong>Natur</strong>erbes in Rheinland-<br />
Pfalz.<br />
Informationstafel<br />
Heiden bei Gönnersdorf<br />
Lissendorf und Üxheim<br />
Schönecker Schweiz<br />
Rheinhessische Schweiz<br />
Besonders beeindruckend <strong>wir</strong>kt der<br />
Rundweg Siefersheim in der Rheinhessischen<br />
Schweiz zur Blütezeit des<br />
Heidekrautes von August bis September.<br />
Er liegt zwischen den Gemeinden<br />
Neu-Bamberg und Siefersheim und ist<br />
über den Kräuterwanderweg zu erreichen.<br />
Nahetal<br />
Kalkfl ugsandgebiet<br />
Mainz<br />
Rheinhessische<br />
Schweiz
9 | 10<br />
DAS NAHETAL<br />
Das Nahetal<br />
Der Gangelsberg bei Duchroth bietet<br />
wunderschöne Ausblicke in die umliegende<br />
Nahelandschaft. Die althergebrachte<br />
Weinbergsnutzung förderte<br />
einen ganz besonderen Artenbestand.<br />
Im Anschluss an eine Wanderung<br />
am Gangelsberg oder auch am<br />
Felsenberg in Schloßböckelheim heißt<br />
man Sie in den umliegenden Gasthöfen<br />
auf einen Schoppen Wein herzlich<br />
willkommen.<br />
P<br />
P
KALKFLUGSANDGEBIET<br />
MAINZ<br />
Der Mainzer Sand gehört zu den bedeutendsten<br />
und artenreichsten <strong>Natur</strong>schutzgebieten<br />
Deutschlands. Seine<br />
einzigartige Entstehungsgeschichte<br />
aus eiszeitlichen Flugsanden und seine<br />
Jahrhunderte alte Kulturgeschichte<br />
machen ihn zum „Hot Spot“ eines jeden<br />
<strong>Natur</strong>begeisterten. Viele Pfl anzen<br />
und Tiere der osteuropäischen Steppen<br />
sind hier noch zu Hause.<br />
P
11 | 12<br />
SCHÖNECKER SCHWEIZ<br />
Zur Sicherung des europäischen <strong>Natur</strong>erbes<br />
sind hier Lebensräume wie<br />
Felskuppen mit ihrer typischen Vegetation,<br />
orchideenreiche Kalkmagerrasen<br />
und Wacholderheiden in das Schutzgebietsnetz<br />
NATURA 2000 eingebunden.<br />
Wir empfehlen <strong>Ihnen</strong> den eingezeichneten<br />
Rundwanderweg. Hier<br />
können Sie die Eigenart, Vielfalt und<br />
Schönheit der Trockenrasen besonders<br />
eindrucksvoll erleben und sich auf<br />
Schautafeln informieren.<br />
P<br />
Burg<br />
Schönecken
HEIDEN BEI LISSENDORF<br />
UND GÖNNERSDORF<br />
Rund um Gönnersdorf und Lissendorf<br />
laden mehrere Rundwege zu einem<br />
Spaziergang in die abwechslungsreiche<br />
Kulturlandschaft einer Eifeler Kalkmulde.<br />
Erleben Sie die Dolomitfelsen<br />
des Hippelsteinchens und der Leyen<br />
<strong>als</strong> besonders beeindruckende Zeugnisse<br />
der Erdgeschichte.<br />
P<br />
P
WERDEN SIE AKTIV!<br />
Möchten Sie sich engagieren, um den einzigartigen Lebens-<br />
raum der Trockenrasen zu erhalten? Oder Sie möchten sich<br />
einfach nur informieren? Dann nehmen Sie doch Kontakt mit<br />
uns oder einem der zahlreichen im <strong>Natur</strong>schutz aktiven Verbände<br />
und Vereine in Rheinland-Pfalz auf.<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Natur</strong> und Umwelt<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Rheinallee 3A<br />
55116 Mainz<br />
Tel: (06131) 24 05 18-0<br />
kontakt@umweltstiftung.rlp.de<br />
www.umweltstiftung.rlp.de<br />
BUND Landesverband<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Gärtnergasse 16<br />
55116 Mainz<br />
Tel: (06131) 23 19 73<br />
info@bund-rlp.de<br />
www.bund-rlp.de<br />
NABU Rheinland-Pfalz<br />
Frauenlobstr. 15-19<br />
55118 Mainz<br />
Tel: (06131) 140390<br />
Kontakt@NABU-RLP.de<br />
www.nabu-rlp.de<br />
GNOR<br />
Landesgeschäftsstelle<br />
Osteinstr. 7-9<br />
55118 Mainz<br />
Tel: (6131) 67 1480<br />
mainz@gnor.de<br />
www.gnor.de<br />
Diese Broschüre entstand im Rahmen des LIFE-<strong>Natur</strong> Projektes<br />
„Wiederherstellung un Erhalt von Trockenrasen in<br />
Deutschland/Rheinland-Pfalz“ (LIFE2002/NAT/D/8164).<br />
Sie wurde gefördert durch die Europäische Union.<br />
Rechtsgrundlage des Programms LIFE ist die Verordnung (EG)<br />
Nr. 1655/2000 des Europäischen Parlaments und des Rates<br />
vom 17. Juli 2000 über das Finanzierungsinstrument für die<br />
Umwelt (LIFE). Grundlage für NATURA 2000 ist die Flora-<br />
Fauna-Habitat-Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
POLLICHIA<br />
-Landesgeschäftstelle-<br />
Bismarckstraße 33<br />
67433 Neustadt a.d.Weinstrasse<br />
Tel: (06321)92 1775<br />
hauptverein@pollichia.de<br />
www.pollichia.de<br />
Die <strong>Natur</strong>freunde<br />
Landesverband Rheinland-Pfalz<br />
Hohenzollernstr. 14<br />
67063 Ludwigshafen<br />
Tel: (0621) 52 31 91<br />
info@naturfreunde-rlp.de<br />
www.naturfreunde-rlp.de<br />
Rheinische <strong>Natur</strong>forschende<br />
Gesellschaft<br />
Reichklarastr. 10<br />
55116 Mainz<br />
Tel: (06131) 122646<br />
geomeyer@students.uni-mainz.de<br />
www.mg.uni-mainz.de<br />
Schutzgemeinschaft<br />
Deutscher Wald<br />
Landesverband RLP e.V.<br />
Landesgeschäftsstelle<br />
Richard-Müller-Str. 11<br />
67823 Obermoschel<br />
Tel: (06362) 99 32 01<br />
sdw@sdw-rlp.de<br />
www.sdw-rlp.de<br />
21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie<br />
der wildlebenden Tiere und Pflanzen) in Verbindung mit der<br />
Vogelschutzrichtlinie (Richtlinie 79/409/EWG des Rates vom<br />
2. April 1979 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten).<br />
© März 2005
Landes-Aktions-Gemeinschaft <strong>Natur</strong><br />
und Umwelt Rheinland-Pfalz e.V.<br />
Richard-Müller-Str. 11<br />
67823 Obermoschel<br />
Tel: (06362) 99 32 03<br />
info@natur-umwelt.de<br />
www.natur-umwelt.de<br />
Landesjagdverband<br />
Rheinland-Pfalz e.V.<br />
Fasanerie<br />
55453 Gensingen<br />
Tel: (06727) 1285<br />
info@ljv-rlp.de<br />
www.ljv-rlp.de<br />
Verband Deutscher Sportfischer<br />
Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.<br />
Rheinstr. 60<br />
55437 Ockenheim<br />
Tel: (0672) 9 59 96<br />
info@vdsf-rlp.de<br />
www.vdsf-rlp.de<br />
Arbeitskreis Heimische Orchideen<br />
Rheinland-Pfalz/Saarland e.V.<br />
Asternweg 6<br />
56281 Emmelshausen<br />
Tel: (06747) 66 35<br />
tank-hennecke@t-online.de<br />
www.europorchid.de<br />
Impressum Herausgeber: <strong>Stiftung</strong> <strong>Natur</strong> und Umwelt Rheinland-Pfalz in<br />
Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Umwelt und Forsten<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Konzept und Text: Dr. Benedikt Scholtissek, Moritz Schmitt<br />
Abbildungen: Braun, Morlock, Ostermann, Scholtissek, Weber<br />
Arbeitsgemeinschaft <strong>Natur</strong>- und<br />
Umweltbildung Rheinland Pfalz<br />
Am Erbeskopf<br />
54411 Deuselbach<br />
Tel: (06504) 7 78<br />
kontakt@anu-rlp.de<br />
www.anu-rlp.de<br />
<strong>Natur</strong>schutzverband Südpfalz e.V.<br />
In den Birken 7<br />
76889 Oberotterbach<br />
Tel: (07275) 61 82 37<br />
info@naturschutzverbandsuedpfalz.de<br />
Arbeitskreis Fledermausschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Riedweg 28<br />
55130 Mainz<br />
Tel: (06131) 8 65 35<br />
akfrlp@rz-online.de<br />
www.fledermausschutz-rlp.de<br />
Gestaltung: büroGEORGYBRAUN, Köln<br />
Druck: Heggendruck, Leverkusen<br />
Auflage: 20.000 Exemplare
gefördert durch die Europäische Union