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Diagnose Melanom – was nun? - Melanom-Wissen

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system eine Vermittlerfunktion übernehmen. Die Gabevon synthetisch hergestelltem Interferon löst bei einigenPatienten Mechanismen aus, die sich direktoder indirekt gegen Tumorzellen richten können.Eine weitere Therapiemöglichkeit bietet der neueCTLA-4-Antikörper. Er unterstützt das Immunsystemdabei, Krebszellen zu bekämpfen, indem er diekörpereigenen Abwehrzellen (T-Zellen) aktiviert.Damit das Immunsystem kontrolliert arbeitet, gibtes Stoffe, die diese Abwehrfunktion regulieren.Dazu gehört das Protein CTLA-4. Es sendet grundsätzlichhemmende Signale an die Abwehrzellen,um eine Überaktivität zu verhindern. Bei der Abwehrvon Krebszellen ist jedoch eine stärkere Immunantworterforderlich. Der CTLA-4-Antikörperblockiert deshalb das CTLA-4-Protein. Dadurchwerden mehr Abwehrzellen aktiviert, die Krebszellenbekämpfen können. Dies kann nach undnach zu einem Rückgang des Tumors bzw. vonTumorzellen führen. 18-20 Dieser Therapieansatzkommt für erwachsene Patienten in Frage, bei denendie Erkrankung weit fortgeschritten ist undandere systemische Therapiemöglichkeiten wie dieChemotherapie bereits ausgeschöpft wurden. EinemTeil der <strong>Melanom</strong>-Patienten steht damit seitmehr als drei Jahrzehnten erstmals eine Behandlungsoptionzur Verfügung, die eine Besserung derSymptome oder gar einen Stillstand der Tumorerkrankungermöglichen kann. Bei der Stimulierungdes Immunsystems können jedoch bestimmte Nebenwirkungenauftreten, die von geschulten Ärztenbeobachtet und behandelt werden müssen.Ein weiterer neuer Therapieansatz befindet sich mitdem sogenannten B-Raf-Hemmer in der Erprobung.Das Therapieprinzip beruht auf der Entdeckung,dass etwa die Hälfte der malignen <strong>Melanom</strong>e einebestimmte Mutation (genetische Veränderung)besitzt (B-Raf-Mutation): Diese Mutation spieltoffenbar eine wichtige Rolle bei der unkontrolliertenVermehrung von <strong>Melanom</strong>zellen. Daher kannes über die gezielte Ausschaltung dieses Gens mitdem B-Raf-Hemmer gelingen, bei einem Teil der<strong>Melanom</strong>patienten ein weiteres Tumorwachstumzu verhindern. 20iDas maligne <strong>Melanom</strong> wird zu den Tumorerkrankungengerechnet, die auf eineImmuntherapie ansprechen können. Daswachsende Verständnis für die Aktivierungsmöglichkeitendes körpereigenen Abwehrsystemsführte zur Entwicklung neuerImmuntherapien, die für einen Teil der Patientenim fortgeschrittenen Stadium (StadiumIIIc/IV) in Frage kommen.?Der Tumor ist behandelt <strong>–</strong> <strong>was</strong> <strong>nun</strong>?Nach der Akutbehandlung kann eine Rehabilitation in Frage kommen (Anschlussheilbehandlung):Sie ermöglicht eine intensive Begleitung der Therapie, die zur Steigerung der Lebensqualität beiträgtund die Neuorientierung auf das eigene Leben ermöglichen kann. Bei körperlichen Beeinträchtigungenwerden Hilfestellungen angeboten, um im Alltag besser zurechtzukommen. Für die seelischeVerarbeitung der Krankheit kann eine professionelle Unterstützung hilfreich sein.Unter Nachsorge versteht man regelmäßige Arztbesuche zur individuellen Beratung und Kontrolle derGenesung. Die Nachsorge dient dazu, Nebenwirkungen und Folgeerschei<strong>nun</strong>gen einer Behandlungzu erkennen und unter Umständen auch rechtzeitig ein mögliches Wiederauftreten der Erkrankung(Rezidiv) zu erkennen. Die Häufigkeit der Kontrolltermine und der Umfang der Untersuchungenorientieren sich an der Größe und Art des operierten bzw. behandelten Tumors.20 21

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