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PLANFESTSTELLUNGSVERFAHREN - der WSD Ost - Wasser- und ...

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Beilage 8.1<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsverwaltung des B<strong>und</strong>es<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt Berlin~.,WSV.de<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong>Schifffahrtsverwaltungdes B<strong>und</strong>esErsatzneubau <strong>der</strong> Straßenbrücke Marquardtüber den Sacrow-Paretzer-KanalUHW km 25,46 im Zuge <strong>der</strong> B 273<strong>PLANFESTSTELLUNGSVERFAHREN</strong>- Landschaftspflegerischer Begleitplan ­TextbandBerlin, denot!~ärzI2U iUwasserstraßerUbauamt BerlinN(Baudirektor Di


Vorhabensträger:<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsverwaltung des B<strong>und</strong>esvertreten durch:<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt Berlin~-,WSV.de<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt BerlinMehringdamm 12910965 BerlinProjektleitung<strong>und</strong> TechnischePlanung:INGENIEURGEMEINSCHAFT~KIRSTE INGENIEURE GmbH"JG8'J1EU~GESELLSCHm FUR B


InhaltInhalt1 Einleitung 41.1 Anlass 41.2 Gr<strong>und</strong>lagen des Landschaftspflegerischen Begleitplans 52 Vorhabensbeschreibung 72.1 Randbedingungen für den Ersatzneubau 72.2 Trassierung 82.2.1 Trassenvarianten 82.2.2 Vorzugsvariante 82.2.3 Maßnahmen 102.2.4 Bauwerksgestaltung 102.2.5 Bauablauf <strong>und</strong> Verkehrsführung 102.2.6 Baureststoffe 113 Methodik <strong>und</strong> Glie<strong>der</strong>ung des LBP 124 Untersuchungsgebiet 144.1 Naturraum 154.2 Rechtliche <strong>und</strong> planerische Gr<strong>und</strong>lagen 154.2.1 Schutzgebiete 155 Ermittlung <strong>der</strong> Eingriffe 165.1 Schutzgut <strong>Wasser</strong> 165.1.1 Zielvorgaben <strong>und</strong> Beurteilungskriterien 165.1.2 Datengr<strong>und</strong>lage 185.1.3 Oberflächenwasser 195.1.4 <strong>Wasser</strong>stands- <strong>und</strong> Abflussverhältnisse 195.1.5 Gr<strong>und</strong>wasser 205.1.6 Ermittlung <strong>der</strong> Eingriffe 205.2 Schutzgut Boden 215.2.1 Zielvorgaben <strong>und</strong> Beurteilungskriterien 215.2.2 Datengr<strong>und</strong>lage 235.2.3 Bestand <strong>und</strong> Bedeutung 235.2.4 Eingriffsermittlung 245.3 Schutzgut Pflanzen 275.3.1 Zielvorgaben <strong>und</strong> Beurteilungskriterien 275.3.2 Datengr<strong>und</strong>lagen 285.3.3 Eingriffsermittlung 365.4 Schutzgut Tiere 405.4.1 Zielvorgaben <strong>und</strong> Beurteilungskriterien 405.4.2 Datengr<strong>und</strong>lage 415.4.3 Bestand <strong>und</strong> Bedeutung 415.4.4 Eingriffsermittlung 475.5 Schutzgut Klima/Luft 485.5.1 Zielvorgaben <strong>und</strong> Beurteilungskriterien 485.5.2 Datengr<strong>und</strong>lage 495.5.3 Bestand, Bedeutung <strong>und</strong> Empfindlichkeit 495.5.4 Eingriffsermittlung 505.6 Schutzgut Landschaft 51


Inhaltii5.6.1 Zielvorgaben <strong>und</strong> Beurteilungskriterien 515.6.2 Datengr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong> Vorgehensweise 525.6.3 Bestand, Bedeutung <strong>und</strong> Empfindlichkeit 525.6.4 Eingriffsermittlung 526 Kompensationsmaßnahmen 546.1 Vermeidungsmaßnahmen 546.2 Maßnahmen zum Ausgleich <strong>und</strong> Ersatz 547 Bilanzierung von Eingriff <strong>und</strong> Kompensation 568 Zusammenfassung 609 Quellen 6210 Anhang 1: Maßnahmenblätter 66AbbildungenAbbildung 1:Abbildung 2:Abbildung 3:Abbildung 4:Abbildung 5:Abbildung 6:Lage des Vorhabens 4Straßenbrücke Marquardt, (Foto: IUS, März 2008) 7Vorzugsvariante mit technischer Planung 9Inhalt <strong>und</strong> Ablaufschema des LBP 13Lage des Untersuchungsgebietes <strong>der</strong> UVS zum Ersatzneubau<strong>der</strong> Straßenbrücke in Marquardt. 14Daten <strong>der</strong> Säkularstation Potsdam; Nie<strong>der</strong>schlagsumme(hellblau), höchster Monatsmittelwert (rot), tiefsterMonatsmittelwert (blau) zusätzliche Punkte: monatlicheMittelwerte des aktuellen Jahres (DWD 2009) 50TabellenTabelle 1:Tabelle 2:<strong>Wasser</strong>stände <strong>und</strong> Durchflussmengen des SPK am PegelMarquardt (Istzustand), (BFG 2007) 19Bodeneinheiten im Untersuchungsgebiet, ökologische Funktionen<strong>und</strong> überwiegende Nutzung (nach LGRB 1993) (Versiegelte <strong>und</strong>anthropogen stark verän<strong>der</strong>te Flächen OV, OS <strong>und</strong> OG nichtberücksichtigt) 24Tabelle 3: Eingriffe in das Schutzgut Boden 26Tabelle 4: Biotoptypen im Untersuchungsgebiet. 34Tabelle 5:Temporäre Beeinträchtigung von Biotoptypen im Bereich vonBaustelleneinrichtungsflächen 36Tabelle 6:Dauerhafte Verluste von Biotoptypen durch Neuversiegelung<strong>und</strong> Überdeckung 37Tabelle 7: Vorhabensbedingte Baumverluste 39Tabelle 8: Entsiegelungsflächen 39


InhaltiiiTabelle 9: Im Untersuchungsgebiet <strong>der</strong> UVS nachgewiesene Vogelarten 43Tabelle 11: Bilanzierung Schutzgut Boden 56Tabelle 12:Tabelle 13:Zusammenstellung <strong>der</strong> Eingriffe in das Schutzgut Pflanzen(Dauerhafte Vegetationsverluste) <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Kompensationsbedarf57Kompensationsbedarf für den Verlust von solitären EinzeIbäumen57Tabelle 14: Kompensationsbilanz 59BeilagenverzeichnisBeilage 8.1Beilage 8.2Beilage 8.3Beilage 8.4TextteilBestand BiotoptypenWirkung Schutzgut Pflanzen <strong>und</strong> TiereMaßnahmenplan


LBP Ersatzneubau 8traßenbrücke Marquardt41 Einleitung1.1 AnlassDie B<strong>und</strong>esstraße 273 (B 273) quert bei UHW-km 25,47 den Sacrow-Paretzer­Kanal (SPK) über die Straßenbrücke Marquardt (Abbildung 1). Zur Anpassung<strong>der</strong> Durchfahrtshöhe an die Anfor<strong>der</strong>ungen des Schiffsverkehres wird dasLichtraumprofil <strong>der</strong> Brücke vergrößert. Der Ersatzneubau für die Brücke wird aufVeranlassung <strong>der</strong> <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsverwaltung des B<strong>und</strong>es (WSV)geplant. Dabei wird auf Verlangen des Landesbetriebes für Straßenwesen (LS)die Verbreiterung <strong>der</strong> Brücke <strong>und</strong> <strong>der</strong> Rampen zur Herstellung eineszusätzlichen Radweges vorgesehen. Hierbei handelt es sich um die Än<strong>der</strong>ungeiner bestehenden Kreuzung im Sinne von § 12 Abs. 2 <strong>und</strong> § 41 Abs. 5B<strong>und</strong>eswasserstraßengesetz (WaStrG).MarquardterStraßenbrücke :Abriss <strong>und</strong>ErsatzneubauAbbildung 1:Lage des Vorhabens.


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt51.2 Gr<strong>und</strong>lagen des LandschaftspflegerischenBegleitplansDie gesetzlichen Ausführungen die sich auf das B<strong>und</strong>esnaturschutzgesetz(BNatSchG) beziehen, sind an die gesetzliche Neuregelung des BNatSchG,welches ab dem 01.03.2010 in Kraft tritt, angepasst.Gesetzliche Gr<strong>und</strong>lage des Landschaftspflegerischen Begleitplans ist dieEingriffsregelung nach §§ 13 - 19 <strong>der</strong> Neufassung des BNatSchG sowie §§ 10 ­18 BbgNatSchG.Eingriffe sind nach § 14 BNatSchG:Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Gestalt o<strong>der</strong> Nutzung von Gr<strong>und</strong>flächen o<strong>der</strong>Verän<strong>der</strong>ungen des mit <strong>der</strong> belebten Bodenschicht in Verbindungstehenden Gr<strong>und</strong>wasserspiegels, die die Leistungs- <strong>und</strong>Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts o<strong>der</strong> das Landschaftsbil<strong>der</strong>heblich beeinträchtigen können.In Brandenburg gelten nach § 10 [2] BbgNatSchG als Eingriffe u.a.:die Errichtung o<strong>der</strong> wesentliche Än<strong>der</strong>ung von Anlagen, die einemPlanfeststellungsverfahren unterliegen, auch wenn nach den Rechtsvorschriftenim Einzelfall von dessen Durchführung abgesehen werdenkann,<strong>der</strong> Abbau o<strong>der</strong> die Gewinnung von Bodenschätzen o<strong>der</strong> Bodenbestandteilensowie von Sedimenten aus Seen, Teichen o<strong>der</strong> Flüssen,die Vornahme selbständiger Aufschüttungen, Auf- o<strong>der</strong> Abspülungeno<strong>der</strong> die selbständige Ausfüllung von Bodenvertiefungen, wenn diebetroffene Gr<strong>und</strong>fläche größer als hun<strong>der</strong>t Quadratmeter ist o<strong>der</strong> eineErhöhung o<strong>der</strong> Vertiefung von mehr als zwei Meter auf einer Gr<strong>und</strong>flächevon mehr als dreißig Quadratmetern erreicht wird,die selbständige Beseitigung <strong>der</strong> Bodendecke auf nicht bewirtschaftetenGr<strong>und</strong>flächen, soweit mehr als hun<strong>der</strong>t Quadratmeter in Anspruchgenommen werden.Der Verursacher eines Eingriffs ist dazu verpflichtet, vermeidbare Beeinträchtigungenzu unterlassen. Der Verursacher ist weiter verpflichtet, unvermeidbareBeeinträchtigungen durch Maßnahmen des Naturschutzes <strong>und</strong> <strong>der</strong>Landschaftspflege vorrangig auszugleichen (Ausgleichsmaßnahmen) o<strong>der</strong> insonstiger Weise zu kompensieren (Ersatzmaßnahmen) (§ 15 BNatSchG).Ausgeglichen ist eine Beeinträchtigung, wenn <strong>und</strong> sobald die beeinträchtigtenFunktionen des Naturhaushalts in gleichartiger Weise wie<strong>der</strong>hergestellt sind<strong>und</strong> das Landschaftsbild landschaftsgerecht wie<strong>der</strong>hergestellt o<strong>der</strong> neugestaltet ist. Ersetzt ist eine Beeinträchtigung, wenn <strong>und</strong> sobald diebeeinträchtigten Funktionen des Naturhaushalts in dem betroffenen Naturraumin gleichwertiger Weise hergestellt sind <strong>und</strong> das Landschaftsbildlandschaftsgerecht neu gestaltet ist (§ 15 BNatSchG).Wenn als Folge eines Eingriffs Biotope zerstört werden, die für Tiere <strong>und</strong>Pflanzen <strong>der</strong> vom Aussterben bedrohten Arten unersetzbar sind, ist <strong>der</strong> Eingriffnur zulässig, wenn er aus beson<strong>der</strong>s wichtigen Gründen des Gemeinwohlsnotwendig ist (§ 12 BbgNatSchG). In diesen Fällen hat <strong>der</strong> Verursacher die


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt6zerstörten Werte <strong>und</strong> Funktionen des Naturhaushalts an an<strong>der</strong>er Stelle des vondem Eingriff betroffenen Raumes in ähnlicher Art <strong>und</strong> Weise wie<strong>der</strong>herzustellen(§12 BbgNatSchG). Ist eine Ersatzmaßnahme nach <strong>der</strong> Art des Eingriffs nichtmöglich o<strong>der</strong> kann <strong>der</strong> Verursacher sie aus rechtlichen o<strong>der</strong> tatsächlichenGründen nicht vornehmen, so ist eine Ersatzzahlung zu entrichten, die sichnach Dauer <strong>und</strong> Schwere des Eingriffs sowie dem aus ihm erwachsenden Werto<strong>der</strong> Vorteil o<strong>der</strong> nach den Kosten <strong>der</strong> unterbliebenen Ersatzmaßnahmebemisst (§15 BbgNatSchG).Nach § 17 BNatSchG ist <strong>der</strong> Planungsträger eines Eingriffes, <strong>der</strong> auf Gr<strong>und</strong>eines nach öffentlichem Recht vorgesehenen Fachplans vorgenommen werdensoll, verpflichtet:Angaben zu machen über Ort, Art, Umfang <strong>und</strong> zeitlichen Ablauf desEingriffs, sowiedie zur Vermeidung, zum Ausgleich <strong>und</strong> zum Ersatz <strong>der</strong>Beeinträchtigungen von Natur <strong>und</strong> Landschaft nach § 15 BNatSchGerfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen einschließlich Angaben zur tatsächlichen<strong>und</strong> rechtlichen Verfügbarkeit <strong>der</strong> für Ausgleich <strong>und</strong> Ersatz benötigtenFlächen im Fachplan o<strong>der</strong> in einem landschaftspflegerischenBegleitplan in Text <strong>und</strong> Karte darzustellen.Der Begleitplan ist Bestandteil des Fachplans.§ 18 BbgNatSchG führt weiterhin aus, dass ein landschaftspflegerischenBegleitplan alle Angaben enthalten muss, die zur Beurteilung des Eingriffs inNatur <strong>und</strong> Landschaft erfor<strong>der</strong>lich sind, insbeson<strong>der</strong>edie vom Verursacher vorgesehenen Maßnahmen zur Vermeidung, zumAusgleich <strong>und</strong> zum Ersatz <strong>der</strong> Beeinträchtigungen von Natur <strong>und</strong>Landschaft nach Ort, Art, Umfang <strong>und</strong> zeitlichem Ablauf,die vom Verursacher vorgesehenen Maßnahmen zur rechtlichenSicherung <strong>der</strong> Flächen für (Kompensations-)Maßnahmen.


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt72 Vorhabensbeschreibung2.1 Randbedingungen für den ErsatzneubauDie Straßenbrücke Marquardt überführt die B<strong>und</strong>esstraße 273 über den LageSacrow-Paretzer-Kanal (Abbildung 2). Die Brücke verbindet die LandeshauptstadtPotsdam mit dem Brandenburger Umland (Gemeinde Marquardt) <strong>und</strong> istein Anschluss an die Autobahn 10 (A10).Abbildung 2: Straßenbrücke Marquardt, (Foto: IUS, März 2008).Die vorhandene Brücke ist eine Stahlbetonbrücke <strong>der</strong> Klasse 30/30 (Abbildung2). Sie wurde in den Jahren 1964 - 1966 erbaut. Die Gesamtbrückenbreitebeträgt r<strong>und</strong> 12 m, mit 60 m Stützweite zwischen den beiden Stützpfeilern <strong>der</strong>Brücke <strong>und</strong> zwei Randfel<strong>der</strong>n mit je 20 m Stützweite.VorhandenesBauwerkAuf dem Bauwerk wird folgen<strong>der</strong> Querschnitt überführt:GehwegFahrbahnGehwegNutzbreite1,50 m8,04 m1,50 m11,04 mDas Lichtraumprofil unter <strong>der</strong> Brücke hat eine Breite von ca. 41,00 m <strong>und</strong> eineHöhe von 4,69 m bei einem <strong>Wasser</strong>stand (BWo) von 30,18 m ü.NN.


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt8In Abstimmung mit dem Landesbetrieb für Straßenwesen sind im Rahmen desErsatzneubaus <strong>der</strong> Brücke u. a. folgende Maßnahmen geplant:GeplanteMaßnahmenErweiterung des Lichtraumprofils unter <strong>der</strong> Brücke,Verbreiterung <strong>der</strong> Verkehrsfläche auf <strong>der</strong> Brücke,Planung eines weiteren Radweges auf den Rampen bis zumLückenschluss.2.2 Trassierung2.2.1 TrassenvariantenFür den Ersatzneubau <strong>der</strong> Straßenbrücke in Marquardt wurden 2Hauptvarianten in jeweils 3 unterschiedlichen Ausführungsvarianten im Rahmen<strong>der</strong> Vorplanung untersucht:UntersuchteVariantenHauptvariante 1 - B 273 in alter TrasseVariante a:Variante b:Umfahrung <strong>Ost</strong>seiteUmfahrung WestseiteVariante c: Behelfsbrücke im Zuge <strong>der</strong> alten B 273Hauptvariante 2 - B 273 in neuer TrasseVariante a:Variante b:Variante c:Umfahrung <strong>Ost</strong>seiteUmfahrung WestseiteBehelfsbrücke im Zuge <strong>der</strong> alten B 273Im Ergebnis des Vergleichs wird die Hauptvariante 1, in <strong>der</strong> Ausführung <strong>der</strong>Variante c, als Vorzugsvariante des Trägers des Vorhabens (TdV) gewählt, dadiese sowohl aus verkehrs- <strong>und</strong> bauwerksplanerischer Sicht als auch mit Bezugauf die Inanspruchnahme privater Gr<strong>und</strong>stücke die Vorzugsvariante gegenüberden an<strong>der</strong>en Varianten darstellt.VorzugsvarianteFerner waren hierzu weitere Gründe ausschlaggebend:Es werden keine zusätzlichen Brückenmontageflächen in Anspruchgenommen, da die Montage auf dem vorhandenen Straßendammerfolgt.Insgesamt erfolgt eine geringere Inanspruchnahme von Flächen (Natur<strong>und</strong> Landschaft) als bei den übrigen Varianten.Der Baumverlust ist als gering einzuschätzen.2.2.2 VorzugsvarianteDie Lage <strong>der</strong> Vorzugsvariante ist in <strong>der</strong> Abbildung 3 dargestellt. Bei <strong>der</strong>Vorzugsvariante ist eine Behelfsumfahrung erfor<strong>der</strong>lich. Diese verläuft über dieAnliegerstraße "An <strong>der</strong> Kanalbrücke" unter bauzeitlicher Nutzung einerBehelfsbrücke in <strong>der</strong> Achse <strong>der</strong> ehemaligen Kanalquerung. Weiterhin ist eineBaustellenzufahrt nördlich des SPK geplant. Diese verläuft über einen bereitsbestehenden unbefestigten Weg.


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt9Legende:~ naues 8rückanbauwarkneue Söschungsslcherung (Stützwand)8eheifsblÜcke (nur für 8aumaßnahme)AuftragAbtragneue Fahrbahn, Wage <strong>und</strong> Geh<strong>und</strong>RadwegBauslellenflächen, 8ehelfsumfahrungEntwässerungsmulden, SIckerbeckenAbbildung 3:Vorzugsvariante mit technischer Planung.


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt102.2.3 MaßnahmenDie Vorzugsvariante umfasst folgende Maßnahmen:die Herstellung <strong>der</strong> Behelfsumfahrung, einschließlich <strong>der</strong> Behelfsbrückein <strong>der</strong> Achse <strong>der</strong> früheren Kanalbrücke,Nutzung eines bereits bestehenden unbefestigten Wegeabschnittesnördlich des SPK als Baustellenzufahrt,den Abbruch des vorhandenen Brückenbauwerks,die Vorfertigung <strong>der</strong> Brücke auf einer Montagefläche nordöstlich <strong>der</strong> bestehendenBrücke <strong>und</strong> den Neubau <strong>der</strong> Brücke,Erstellung eines neuen Fahrradweges,Ausbau einer Sickergrube für das ablaufende Oberflächenwasser,den Rückbau <strong>der</strong> Behelfsbrücke.Die Notwendigkeit von Lärmschutzmaßnahmen wird im Rahmen einesLärmgutachtens geprüft.2.2.4 BauwerksgestaltungDie Brücke wird als Stabbogenbrücke ausgeführt. Für die Wi<strong>der</strong>lager ist amNord- <strong>und</strong> Südufer eine Tiefgründung vorgesehen.BauwerkDas Brückenbauwerk ist in Beilage 4.2 dargestellt. Wesentliche Merkmale <strong>der</strong> Beilage 4.2neuen Brücke sind die vom gegenwärtigen Ufer des SPK zurückgesetztenBrückenwi<strong>der</strong>lager, sowie <strong>der</strong> größere Querschnitt infolge des geplanten Rad<strong>und</strong>Fußweges auf <strong>der</strong> <strong>Ost</strong>seite. Die Brückenunterkante wird durchgängig auf> 5,25 m über dem BWo =30,18 m Ü. NN angehoben.2.2.5 Bauablauf <strong>und</strong> VerkehrsführungDie voraussichtliche Bauzeit beträgt ca. zwei Jahre.Der Verkehr wird in <strong>der</strong> Bauphase über die 'Marquardter Straße' <strong>und</strong> <strong>der</strong>enFortführung 'An <strong>der</strong> Kanalbrücke' umgeleitet. Zur Überquerung des SPK wirdeine Behelfsbrücke auf einem ehemaligen Brückenstandort gebaut. Auf <strong>der</strong>gegenüberliegenden Seite des SPK wird ein Weg ausgebaut, um denAnschluss zur B 273 herzustellen. Nach Fertigstellung des Ersatzneubaus <strong>und</strong>Anschluss <strong>der</strong> Rampen wird die Verkehrsführung auf die B 273 zurück verlegt.BauzeitVerkehrsführungDie Montage erfolgt hauptsächlich auf den vorhandenen Verkehrsflächen <strong>der</strong>Straßenbrücken. Die Baustelleneinrichtungsflächen sind in Beilage 4.1 (sieheauch Abbildung 3) dargestellt.Baustelleneinrichtung<strong>und</strong>MontageDer Abbruch des alten Bauwerks erfolgt nach Umlegung des Verkehrs auf dieBehelfsumfahrung.Abbruch des altenBauwerks


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt11Der Rückbau <strong>der</strong> für die Behelfsumfahrung neu eingerichteten Verkehrsflächen,sowie <strong>der</strong> Rückbau <strong>der</strong> Behelfsbrücke, erfolgt nach <strong>der</strong> Fertigstellung <strong>der</strong> neuenBrücke <strong>und</strong> <strong>der</strong> Rückverlegung des Verkehrs in die ursprüngliche Trasse <strong>der</strong>B 273.Rückbau <strong>der</strong>Behelfsbrücke2.2.6 BaureststoffeDie Wege <strong>der</strong> Verwertung bzw. Entsorgung <strong>der</strong> anfallenden Baureststoffe sindim Erläuterungsbericht benannt. Bei Verwertung bzw. Entsorgung <strong>der</strong>anfallenden Baureststoffe werden die Vorgaben des Kreislaufwirtschafts- <strong>und</strong>Abfallgesetzes (KrW-/AbfG) eingehalten. Negative Auswirkungen auf dieSchutzgüter o<strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Flächennutzung entstehen beisachgerechtem Umgang nicht. Die Verwertung <strong>der</strong> Baureststoffe ist somit nichteingriffsrelevant.Verwertungskonzeption


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt123 Methodik <strong>und</strong> Glie<strong>der</strong>ung des LBPDie methodische Vorgehensweise des LBP orientiert sich an den Hinweisenzum Vollzug <strong>der</strong> Eingriffsregelung (HVE) in Brandenburg (MLUV 2009). DerAblauf des LBP ist in Abbildung 4 dargestellt.In Kapitel 2 werden die wesentlichen Bestandteile des Vorhabens dargestellt.Nach <strong>der</strong> Beschreibung des Untersuchungsgebietes im Kapitel 4 werden diedas Untersuchungsgebiet betreffenden planerischen Vorgaben <strong>und</strong> Schutzgebietedargestellt.MethodischeGr<strong>und</strong>lagenGlie<strong>der</strong>ung desLBPIn Kapitel 5 werden die vorhabensbedingten Eingriffe nach Art <strong>und</strong> Umfangdargestellt <strong>und</strong> bewertet. Ausgangspunkt ist die Darstellung <strong>und</strong> Beurteilung <strong>der</strong><strong>der</strong>zeitigen Leistungs- <strong>und</strong> Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts, unterteilt fürdie Schutzgüter <strong>Wasser</strong>, Boden, Pflanzen, Tiere, Klima <strong>und</strong> Luft sowie für dasLandschaftsbild <strong>und</strong> Mensch.Die Ermittlung <strong>der</strong> Eingriffe erfolgt in Anlehnung an die "Hinweise zum Vollzug<strong>der</strong> Eingriffsregelung - HVE" (MLUV 2009) schutzgutbezogen. Für jedesSchutzgut werden die Auswirkungen <strong>der</strong> Maßnahmen ermittelt. Die Ermittlung<strong>der</strong> Auswirkungen <strong>und</strong> Eingriffe erfolgt für alle Schutzgüter nach folgen<strong>der</strong>Vorgehensweise:Zielvorgaben <strong>und</strong> BeurteilungskriterienVor dem Hintergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Baumaßnahmen wird aus den gesetzlichenGr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> landschaftsplanerischen Leitbil<strong>der</strong>n abgeleitet, welcheZielvorstellungen für das Schutzgutes existieren. Aus diesenZielvorgaben ergeben sich die Kriterien zur Beurteilung des <strong>der</strong>zeitigenZustandes <strong>und</strong> <strong>der</strong> Auswirkungen durch die Maßnahmen.Datengr<strong>und</strong>lagenEs wird dargestellt, auf welcher Gr<strong>und</strong>lage die Beschreibung des<strong>der</strong>zeitigen Zustandes des Schutzgutes <strong>und</strong> dessen weitererEntwicklung ohne die Umsetzung des Vorhabens (Nullvariante) erfolgt.Bestand, Bedeutung <strong>und</strong> EmpfindlichkeitenAnhand <strong>der</strong> ersten beiden genannten Punkte wird die <strong>der</strong>zeitigeSituation <strong>der</strong> verschiedenen Aspekte des Schutzgutes beschrieben <strong>und</strong>die naturschutzfachliche Bedeutung beurteilt. Die Beurteilung erfolgt in<strong>der</strong> Regel in zwei Stufen (allgemeine <strong>und</strong> beson<strong>der</strong>e Bedeutung),gegebenenfalls wird eine zusätzliche Stufe (nachrangige Bedeutung)unterschieden. Weiterhin werden Empfindlichkeiten des Schutzgutesgegen die Wirkungen durch die Maßnahmen dargestellt. Diekartographische Bestandsdarstellung erfolgt in <strong>der</strong> Beilage 8.2.Ausgehend von <strong>der</strong> Bestandsbeschreibung werden die Auswirkungen<strong>der</strong> verschiedenen bau-, anlage- <strong>und</strong> betriebsbedingten Wirkungensowie Beeinträchtigungen auf das Schutzgut dargestellt (vgl. auchBeilage 8.3).EingriffsbewertungDie Wirkungen/Beeinträchtigungen werden anhand <strong>der</strong> Wirkdauer <strong>und</strong>Wirkintensität hinsichtlich ihrer Erheblichkeit im Sinne <strong>der</strong>Eingriffsregelung bewertet.


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt13Als "erheblich" gilt eine Beeinträchtigung unter an<strong>der</strong>em wenn es zu (zit. nachMLUV 2009, Handlungsanleitung zum Vollzug <strong>der</strong> Eingriffsregelung - HVE):Lebensraumverlust / Biotopzerstörung,Beseitigung des Bodenkörpers durch Bodenabbau bzw. Abgrabung,Deutlichen Reduzierung <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>wasserneubildungsrate infolge vonVersiegelung o<strong>der</strong> Nutzungsän<strong>der</strong>ung,Gr<strong>und</strong>legenden Verän<strong>der</strong>ungen lokalklimatischer Verhältnisse infolgevon großflächiger Überbauung, Beseitigung <strong>der</strong> Vegetationsdecke o<strong>der</strong>Versiegelung,Verlust erlebniswirksamer Landschaftselemente kommt.Kapitel 6 stellt die vorgesehenen Maßnahmen zur Vermeidung <strong>und</strong> Min<strong>der</strong>ung<strong>der</strong> Beeinträchtigungen sowie zur Kompensation <strong>der</strong> naturschutzfachlichenEingriffe dar (vgl. 8.4). Die gegenüberstellende Bilanz von Eingriff <strong>und</strong>Kompensation findet sich in Kapitel 7.I Vorhabensbestandteile I ~ Naturhaushalt <strong>und</strong><strong>und</strong> Wirkfaktoren I Landschaftsbild~I~nicht erheblicheBeeinträchtigungenIvorhabensbedingteBeeinträchtigungen~erheblicheBeeinträchtigungenr ~vermeidbare Imin<strong>der</strong>bareBeeinträchtiaunaenInicht vermeidbare Imin<strong>der</strong>bareBeeinträchtiaunaenI• •ausgleichbareBeeinträchtigungenInicht ausgleichbareBeeinträchtigungenI.. ..I Ersatzmaßnahmen möglich11Ersatzmaßnahmennicht möglichI~ ,Vermeidungs- Ausgleichs- Ersatz- Ausgleichs-Min<strong>der</strong>ungs- maßnahmen maßnahmen zahlungenmaßnahmenAbbildung 4:Inhalt <strong>und</strong> Ablaufschema des LBP.


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt 144 UntersuchungsgebietDie Abgrenzung des Untersuchungsgebietes erfolgt unter Berücksichtigung <strong>der</strong>voraussichtlichen Wirkungen <strong>und</strong> Wirkbereiche. Bei <strong>der</strong> Abgrenzung stehendabei die potenziell weit reichenden Wirkungen im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>. Beim Ersatzneubau<strong>der</strong> Straßenbrücke Marquardt ist dies <strong>der</strong> baubedingte Lärm. Zudemwurde das Untersuchungsgebiet so gewählt, dass zusammenhängende Landschaftsbildeinheitenim Untersuchungsgebiet enthalten sind.Lage, Größe <strong>und</strong>AbgrenzungDas Untersuchungsgebiet liegt in <strong>der</strong> Gemarkung <strong>der</strong> Stadt Potsdam, südwestlichdes Ortsteiles Marquardt. Es ist in Abbildung 5 dargestellt. Es umfassteine Fläche von insgesamt ca. 53 ha.LegendeDGrenze des UntersLlchungsgebietes<strong>der</strong> UVS NoA50 100 150 200__===::JI_-===~iMeterAbbildung 5:Lage des Untersuchungsgebietes <strong>der</strong> UVS zum Ersatzneubau <strong>der</strong>Straßenbrücke in Marquardt.I


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt154.1 NaturraumDas Untersuchungsgebiet ist Bestandteil des Naturraums Mittlere Mark. Es liegtim Bereich <strong>der</strong> Havelnie<strong>der</strong>ung um den Sacrow-Paretzer-Kanal. Der SPK wurdezwischen den Jahren 1874 <strong>und</strong> 1875 gebaut <strong>und</strong> ersetzte einen frühervorhandenen landwirtschaftlichen Entwässerungsgraben, welcher 1774 zurEntwässerung des Uetzer Bruchs angelegt wurde. Für die Binnenschifffahrtverkürzte sich dadurch die Fahrtstrecke zwischen Potsdam <strong>und</strong> Ketzin.4.2 Rechtliche <strong>und</strong> planerische Gr<strong>und</strong>lagen4.2.1 SchutzgebieteEin Teil des Landschaftsschutzgebietes "Königswald mit Havelseen <strong>und</strong>Seeburger Agrarlandschaft" überschneidet sich mit dem nordöstlichen Teil desUntersuchungsgebietes <strong>der</strong> UVS. Das LSG "Potsdamer 'Havelseengebiet"grenzt westlich an das Untersuchungsgebiet an.In ca. 1 Kilometer Entfernung westlich des Untersuchungsgebietes liegt dasSPA "Mittlere Havelnie<strong>der</strong>ung" <strong>und</strong> das FFH-Gebiet "Obere Wublitz". Durch dasVorhaben sind keine Naturschutzgebiete, FFH-Gebiete nach FFH-Richtlinie <strong>und</strong>Vogelschutzgebiete (SPA o<strong>der</strong> IBA) nach Vogelschutzrichtlinie unmittelbar o<strong>der</strong>mittelbar betroffen.Das Untersuchungsgebiet des LBP liegt nicht in einem Trinkwasserschutzgebiet.TrinkwasserschutzgebietLandschaftsschutzgebietNSG,SPA,FFHNegative Auswirkungen auf die Schutzgebiete, z.B. durch Lärm in Folge <strong>der</strong>Bautätigkeiten, sind aufgr<strong>und</strong> des ausreichenden Abstandes nicht erheblich.


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt165 Ermittlung <strong>der</strong> EingriffeIm Folgenden werden für jedes Schutzgut die Auswirkungen <strong>der</strong> mit demNeubau <strong>der</strong> Straßenbrücke Marquardt in Zusammenhang stehenden Maßnahmenermittelt.Übersicht5.1 Sehutzgut <strong>Wasser</strong>5.1.1 Zielvorgaben <strong>und</strong> BeurteilungskriterienDas Schutzgut <strong>Wasser</strong> umfasst das Oberflächen- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser imUntersuchungsgebiet.Oberflächenwasser/Gr<strong>und</strong>wasserZiel <strong>der</strong> <strong>Wasser</strong>rahmenrichtlinie (WRRL, RICHTLINIE 2000/60/EG) <strong>der</strong>Europäischen Union (EU) ist die Erreichung eines guten Gewässerzustandes inallen Gewässern <strong>der</strong> EU innerhalb von 15 Jahren. Für künstliche o<strong>der</strong> durchanthropogene Einwirkungen erheblich verän<strong>der</strong>te Gewässer können geringereAnfor<strong>der</strong>ungen, "das gute ökologische Potenzial", gelten.<strong>Wasser</strong>rahmenrichtlinieDie Ziele <strong>der</strong> <strong>Wasser</strong>rahmenrichtlinie sind:Vermeidung einer weiteren Verschlechterung sowie Schutz <strong>und</strong>Verbesserung des Zustands <strong>der</strong> aquatischen Ökosysteme <strong>und</strong> <strong>der</strong>direkt von ihnen abhängenden Landökosysteme <strong>und</strong> Feuchtgebiete,För<strong>der</strong>ung einer nachhaltigen <strong>Wasser</strong>nutzung auf <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lage eineslangfristigen Schutzes <strong>der</strong> vorhandenen Ressourcen,Sicherstellung einer schrittweisen Reduzierung <strong>der</strong> Verschmutzung desGr<strong>und</strong>wassers <strong>und</strong> Verhin<strong>der</strong>ung seiner weiteren Verschmutzung,Beitrag zur Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Auswirkungen von Überschwemmungen <strong>und</strong>Dürren.Hierfür sind nach Artikel 4 die folgenden Maßnahmen durch die Mitgliedsstaatenvorzusehen:OberflächengewässerNotwendige Maßnahmen sind zu ergreifen, um eine Verschlechterungdes Zustands aller Oberflächenwasserkörper zu verhin<strong>der</strong>n.Schützen, verbessern <strong>und</strong> sanieren aller Oberflächenwasserkörper, umeinen guten Zustand <strong>der</strong> Oberflächengewässer zu erreichen.Schützen <strong>und</strong> verbessern aller künstlichen <strong>und</strong> erheblich verän<strong>der</strong>ten<strong>Wasser</strong>körper um ein gutes ökologisches Potential <strong>und</strong> einen gutenchemischen Zustand <strong>der</strong> Oberflächengewässer zu erreichen.


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt17Gr<strong>und</strong>wasserVerhin<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> Begrenzung <strong>der</strong> Einleitung von Schadstoffen in dasGr<strong>und</strong>wasser <strong>und</strong> Verhin<strong>der</strong>ung einer Verschlechterung des Zustandsaller Gr<strong>und</strong>wasserkörper.Schutz, Verbesserung <strong>und</strong> Sanierung aller Gr<strong>und</strong>wasserkörper <strong>und</strong>Gewährleistung eines Gleichgewichts zwischen Gr<strong>und</strong>wasserentnahme<strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasserneubildung.Auf B<strong>und</strong>esebene sind im <strong>Wasser</strong>haushaltsgesetz (WHG) weitere Zielvorgabengenannt:<strong>Wasser</strong>haushaltsgesetzDie Gewässer sind als Bestandteil des Naturhaushaltes <strong>und</strong> alsLebensraum für Tiere <strong>und</strong> Pflanzen zu sichern. Sie sind so zu bewirtschaften,dass [...] Beeinträchtigungen ihrer ökologischen Funktionen<strong>und</strong> <strong>der</strong> direkt von ihnen abhängigen Landökosysteme <strong>und</strong> Feuchtgebieteim Hinblick auf <strong>der</strong>en <strong>Wasser</strong>haushalt unterbleiben <strong>und</strong> damitinsgesamt eine nachhaltige Entwicklung gewährleistet wird (§ 1 a [1]WHG).Beim Ausbau sind natürliche Rückhalteflächen zu erhalten, das natürlicheAbflussverhalten nicht wesentlich zu verän<strong>der</strong>n, naturraumtypischeLebensgemeinschaften zu bewahren <strong>und</strong> sonstige erheblichenachhaltige Verän<strong>der</strong>ungen des natürlichen o<strong>der</strong> naturnahen Zustandesdes Gewässers zu vermeiden o<strong>der</strong>, soweit dies nicht möglich ist,auszugleichen (§ 31 [5] WHG).Das <strong>Wasser</strong>haushaltsgesetz (§ 33a WHG) bestimmt U.a., dasseine nachteilige Verän<strong>der</strong>ung seines mengenmäßigen <strong>und</strong> chemischenZustands vermieden wird,alle signifikanten <strong>und</strong> anhaltenden Trends ansteigen<strong>der</strong>Schadstoffkonzentrationen auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Auswirkungen menschlicherTätigkeiten umgekehrt werden,ein Gleichgewicht zwischen Gr<strong>und</strong>wasserentnahme <strong>und</strong>Gr<strong>und</strong>wasserneubildung gewährleistet <strong>und</strong>ein guter mengenmäßiger <strong>und</strong> chemischer Zustand nach Maßgabe desAbsatzes 2 erhalten o<strong>der</strong> erreicht wird.Nach § 1 [2] des Brandenburgischen <strong>Wasser</strong>gesetzes (BbgWG) erfor<strong>der</strong>t dasWohl <strong>der</strong> Allgemeinheit, dassBrandenburgisches<strong>Wasser</strong>gesetznutzbares <strong>Wasser</strong> in ausreichen<strong>der</strong> Menge <strong>und</strong> Güte zur Verfügungsteht <strong>und</strong> die öffentliche <strong>Wasser</strong>versorgung nicht gefährdet wird,Hochwasserschäden <strong>und</strong> schädliches Abschwemmen von Bodenverhütet werden,entnommenes <strong>Wasser</strong> möglichst sparsam verwendet wird,die Bedeutung <strong>der</strong> Gewässer <strong>und</strong> ihrer Uferbereiche als Lebensstättefür Pflanzen <strong>und</strong> Tiere sowie ihre Bedeutung für das Bild <strong>und</strong> denErholungswert <strong>der</strong> Landschaft sowie für Erholung, Freizeit <strong>und</strong> Sportberücksichtigt werden,das <strong>Wasser</strong>rückhaltevermögen <strong>und</strong> die Selbstreinigungskraft <strong>der</strong>Gewässer gesichert <strong>und</strong>, soweit erfor<strong>der</strong>lich, wie<strong>der</strong>hergestellt o<strong>der</strong>verbessert werden,


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt18sich wasserwirtschaftliche Maßnahmen in den örtlichen <strong>und</strong>überörtlichen landschaftsräumlichen Zusammenhang einfügen.Laut § 1 [3] 3. des BNatSchG (Neufassung) gelten in Bezug auf das Schutzgut<strong>Wasser</strong> u. a. die Zielvorgaben, dassBNatSchGnatürliche <strong>und</strong> naturnahe Gewässer einschließlich ihrer Ufer, Auen <strong>und</strong>sonstigen Rückhalteflächen vor Beeinträchtigungen zu bewahren sind<strong>und</strong>für den vorsorgenden Gr<strong>und</strong>wasserschutz sowie für einen ausgeglichenenNie<strong>der</strong>schlags-Abflusshaushalt auch durch Maßnahmen desNaturschutzes <strong>und</strong> <strong>der</strong> Landschaftspflege Sorge zu tragen ist.Im Brandenburgischen Naturschutzgesetz (BbgNatSchG) heißt es u. a.:Alle öffentlichen Planungsträger haben bei wasserwirtschaftlichenPlanungen <strong>und</strong> Maßnahmen auf die Erhaltung o<strong>der</strong> Entwicklung einesdem Gewässertyp entsprechenden möglichst naturnahen Zustandes<strong>der</strong> Gewässer einschließlich ihrer Gewässerrandstreifen <strong>und</strong> Uferzonensowie auf eine natur- <strong>und</strong> landschaftsgerechte Ufer- <strong>und</strong>Dammgestaltung hinzuwirken, damit <strong>der</strong>en großräumigeVernetzungsfunktion auf Dauer erfüllt werden kann. Gewässer dürfennur so ausgebaut werden, dass natürliche Lebensgemeinschaften vonPflanzen <strong>und</strong> Tieren erhalten bleiben o<strong>der</strong> sich neu entwickeln können(§ 35 [1] BbgNatSchG).Das Landschaftsprogramm Brandenburg (MLUR 2001) nennt als Ziele für dieGewässer im Untersuchungsgebiet:BrandenburgischesNaturschutzgesetzLandschaftsprogrammBrandenburgDie Sicherung des Sacrow-Paretzer-Kanals als Verbindungsgewässerzur Entwicklung eines landesweiten Fließgewässerschutzsystems.Damit verb<strong>und</strong>ene Ziele sind die Verbesserung <strong>der</strong> <strong>Wasser</strong>qualität aufmindestens Güteklasse 11-111, die Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> Durchgängigkeitdurch den Abbau von Querverbauungen, Schutz <strong>und</strong> Entwicklungnaturnaher Auen.Die für das Untersuchungsgebiet geltenden Landschaftspläne <strong>und</strong> Landschaftsrahmenplänekonkretisieren diese Zielvorstellungen dahingehend, dassLandschaftsrahmenpläne<strong>und</strong>Landschaftspläneals Mindestgüte für die Fließgewässer die Gewässergüteklasse 11(mäßig belastet) (LAWA 2002) anzustreben ist (AMT FAHRLAND 1997,POTSDAM MITTELMARK 1997),alle naturnahen Nie<strong>der</strong>ungs- <strong>und</strong> Uferbereiche zu erhalten <strong>und</strong> nachMöglichkeit zu vergrößern sind (POTSDAM MITTELMARK 1997),Unterhaltungsmaßnahmen nach Möglichkeit auf eine extensive,mechanische Pflege umzustellen (POTSDAM MITTELMARK 1997),<strong>und</strong> ein intakter Landschaftswasserhaushalt sicherzustellen ist(POTSDAM MITTELMARK 1997).5.1.2 Datengr<strong>und</strong>lageWesentliche Datengr<strong>und</strong>lagen zur Beschreibung <strong>der</strong> hydrologischen <strong>und</strong>hydraulischen Situation sowie <strong>der</strong> Gewässergüte des Sacrow-Paretzer-Kanalssind:


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt19BFG (2007): Die 5. Fassung des Berichtes zu denwasserwirtschaftlichen Auswirkungen von Projekt 17,Daten gewässerchemischer Untersuchungen des Landesumweltamtes(2003).die b<strong>und</strong>esdeutsche <strong>und</strong> die brandenburgische Gewässergütekarte(LUA 1996, LAWA 2002),<strong>der</strong> Bewertungsrahmen <strong>der</strong> chemischen Gewässergüte in LAWA(1998).die eigene Biotopkartierung.5.1.3 OberflächenwasserAllgemeine HydrographieDas UG ist geprägt durch den Sacrow-Paretzer-Kanal, <strong>der</strong> Bestandteil <strong>der</strong>Unteren Havel-<strong>Wasser</strong>straße ist. Der SPK weist ein beidseitiges Trapezprofilauf <strong>und</strong> seine Ufer sind durch Schüttsteine gesichert. Im unmittelbarenBrückenbereich weist <strong>der</strong> SPK Senkrechtufer aus Beton auf.Ein Vorläufer des Sacrow-Paretzer-Kanals entstand 1774 als Entwässerungsgrabenbei <strong>der</strong> Trockenlegung des Uetzer Bruchs. Der eigentliche Kanal wurdezwischen 1874 <strong>und</strong> 1875 gebaut, um die Strecke zwischen Potsdam <strong>und</strong> Ketzinabzukürzen. Der Kanal beginnt am Jungfernsee, den er über den NedlitzerDurchstich mit dem Weißen See verbindet. Im weiteren Verlauf passiert <strong>der</strong>Sacrow-Paretzer-Kanal den Fahrlan<strong>der</strong> See, durchquert den Schlänitzsee <strong>und</strong>fließt östlich des Göttinsees mit <strong>der</strong> Potsdamer Havel zusammen.5.1.4 <strong>Wasser</strong>stands- <strong>und</strong> AbflussverhältnisseDie Abflussbedingungen am SPK sind durch Nie<strong>der</strong>schlag, Verdunstung,Eigenschaften des Einzugsgebietes <strong>und</strong> Bewirtschaftungsmaßnahmenbestimmt. Bedeutende Auswirkungen auf die Abflüsse <strong>der</strong> Unteren Havel hatdie Bewirtschaftung des Bergbaugebietes in <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lausitz. Mit demSanierungskonzept für das Bergbaugebiet <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lausitz werden dieSümpfungswassermengen schrittweise reduziert. die Stützung <strong>der</strong> Spreedrastisch reduziert <strong>und</strong> <strong>der</strong> Vorflutcharakter <strong>der</strong> Spree nach <strong>und</strong> nach wie<strong>der</strong>aufgebaut.Die Hauptwerte <strong>der</strong> <strong>Wasser</strong>spiegellagen <strong>und</strong> Durchflüsse sind in Tabelle 1dargestellt.Abflussanreicherungdurch SümpfungswasserDurchflüsse <strong>und</strong><strong>Wasser</strong>spiegellagenTabelle 1: <strong>Wasser</strong>stände <strong>und</strong> Durchflussmengen des SPK am PegelMarquardt (Istzustand), (BFG 2007).Stationl<strong>Wasser</strong>straßen-km MNQ Bereich MQ Bereich MHQ BereichMarquardt UHW-km 25,20<strong>Wasser</strong>stand (m ü. NN) 29,283 29,36 29,586Durchflussmengen (m 3 /s) 4,19 21,31 55,67


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt20Die <strong>Wasser</strong>spiegellagen werden in einem natürlichen Gerinne im Wesentlichendurch den Gewässerquerschnitt, die Rauhigkeit des Gewässerbettes <strong>und</strong> denAbfluss bestimmt. In <strong>der</strong> Haltung Brandenburg sind die <strong>Wasser</strong>stände <strong>der</strong>Unteren Havel-<strong>Wasser</strong>straße in erster Linie von <strong>der</strong> Steuerung des WehrsBrandenburg abhängig. Die Stauziele werden durch den Staubeirat fürSommer- <strong>und</strong> Winterstau festgelegt, in dem die verschiedenen Nutzer <strong>der</strong>Unteren Havel vertreten sind. Innerhalb <strong>der</strong> Staustufe ist im Rahmen <strong>der</strong> durchden Staubeirat festgelegten Grenzen eine variable Wehrsteuerung möglich.Die Fließgeschwindigkeiten im Sacrow-Paretzer-Kanal liegen zwischen 3 cm/sbei MNQ <strong>und</strong> 36 cm/s bei MHQ (BfG 2007).FließgeschwindigkeitGewässergüteNach <strong>der</strong> Brandenburgischen Gewässergütekarte (LUA 1996) <strong>und</strong> <strong>der</strong> BiologischenGewässergütekarte <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland von 2000 (LAWA2002) ist <strong>der</strong> Sacrow-Paretzer-Kanal als stark verschmutzt klassifiziert. Auchdie chemische Güteeinstufung weist den Sacrow-Paretzer-Kanal hinsichtlich<strong>der</strong> Phosphatkonzentration als erheblich belastet aus (IUS 2004).Starke VerschmutzungnachLAWA (2002)Bedeutung für den NaturhaushaltDer Sacrow-Paretzer-Kanal ist ein künstlich geschaffenes Gewässer <strong>und</strong>aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Uferbefestigung <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Wasser</strong>bewirtschaftung als naturfern zubeurteilen. Naturnahe Uferabschnitte o<strong>der</strong> Flachwasserzonen fehlen.5.1.5 Gr<strong>und</strong>wasserGr<strong>und</strong>wasserneubildungDie Gr<strong>und</strong>wasserneubildung ist wegen <strong>der</strong> vergleichsweise geringen jährlichenNie<strong>der</strong>schläge von durchschnittlich 585 mm/a gering (LANDKREIS POTSDAMMITIELMARK 1997).Geringe Gr<strong>und</strong>wasserneubildung<strong>Wasser</strong>wirtschaftliehe NutzungIm Untersuchungsgebiet befindet sich kein Trinkwasserschutzgebiet. Es wirdkein Gr<strong>und</strong>wasser zur Trinkwassererzeugung genutzt.5.1.6 Ermittlung <strong>der</strong> EingriffeEs ergeben sich keine erheblichen anlagenbedingten <strong>und</strong> betriebsbedingtenAuswirkungen auf das Schutzgut <strong>Wasser</strong>. Die Gründung <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>lager erfolgtaußerhalb des Kanals als Tiefgründung. Alle mit <strong>der</strong> Erweiterung des Querprofilsdes SPK verb<strong>und</strong>enen Auswirkungen sind im Rahmen des PIanfeststellungsverfahrenszum Ausbau des SPK berücksichtigt.Anlage- <strong>und</strong>betriebsbedingteAuswirkungen


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt21Durch das Vorhaben kommt es zwar zu einer Netto-Neuversiegelung (vgl.Kapitel 5.2), dieses betrifft aber im Wesentlichen Auftragsböden. DieGr<strong>und</strong>wasserneubildung ist in diesen Bereichen eher gering, daher sind keineerheblichen negativen Auswirkungen auf die Gr<strong>und</strong>wasserneubildungsrate zuerwarten.Beide Wi<strong>der</strong>lager werden im Schutze eines Sp<strong>und</strong>wandkastens hergestellt.Daher sind Auswirkungen auf die <strong>Wasser</strong>qualität durch Mobilisierung vonSchadstoffen o<strong>der</strong> Sedimentverwirbelung in <strong>der</strong> Bauphase über die eigentlicheBaugrube hinaus auszuschließen. Es entstehen keinerlei dauerhafte Auswirkungenauf die <strong>Wasser</strong>qualität des SPK.Wirkungen durchBaumaßnahmen imGewässerVor allem auf den bereits vorhandenen Verkehrsflächen <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen BaustellenflächenBrückenrampe <strong>der</strong> Straßenbrücke Marquardt werden Baustellenflächeneingerichtet. Weitere Baustellenflächen entstehen im direkten Umfeld <strong>der</strong>Straßenbrücke Marquardt (siehe auch Abbildung 3). Da die Baustelleneinrichtungsflächenzum einen vor allem auf bereits vorbelastete Flächenentstehen, zum an<strong>der</strong>en die Beanspruchung <strong>der</strong> Böden in einem zeitlichtemporären Rahmen stattfinden, sind erhebliche Auswirkungen auf die Gr<strong>und</strong>wasserneubildung<strong>der</strong> Baustelleneinrichtungsflächen nicht zu erwarten.Der Eintrag <strong>Wasser</strong>gefährden<strong>der</strong> Stoffe während <strong>der</strong> Baumaßnahmen ist durchdie Einhaltung gesetzlicher Sicherheitsbestimmungen weitgehend vermeidbar,sodass im unfallfreien Baubetrieb mit keinen relevanten Beeinträchtigungen zurechnen ist.5.2 Schutzgut Boden5.2.1 Zielvorgaben <strong>und</strong> BeurteilungskriterienDas B<strong>und</strong>es-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) beinhaltet Regelungen zurnachhaltigen Sicherung o<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> Funktionen des Bodens.Demnach sind Beeinträchtigungen <strong>der</strong> natürlichenLebensraumfunktion als Lebensgr<strong>und</strong>lage für Menschen, Tiere,Pflanzen <strong>und</strong> Bodenorganismen,Regelungsfunktionen als Bestandteil des Naturhaushaltes, insbeson<strong>der</strong>emit seinen <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Nährstoffkreisläufen sowie als Mediummit Filter-, Puffer- <strong>und</strong> Stoffumwandlungseigenschaften, insbeson<strong>der</strong>eauch zum Schutz des Gr<strong>und</strong>wassers,Archivfunktionen <strong>der</strong> Natur- <strong>und</strong> Kulturgeschichteso weit wie möglich zu verhin<strong>der</strong>n.Nach §1 [3] 2. des BNatSchG (Neufassung) sind:Böden so zu erhalten, dass sie ihre Funktion im Naturhaushalt erfüllenkönnen; nicht mehr genutzte versiegelte Flächen sind zu renaturieren,o<strong>der</strong>, soweit eine Entsiegelung nicht möglich o<strong>der</strong> nicht zumutbar ist,<strong>der</strong> natürlichen Entwicklung zu überlassen.SchadstoffemissionenB<strong>und</strong>es-BodenschutzgesetzB<strong>und</strong>esnaturschutzgesetz


LBP Ersatzneubau 8traßenbrücke Marquardt22Im § 1 [2] BbgNatSchG heißt es:eine Beeinträchtigung <strong>der</strong> natürlichen Aufnahmefähigkeit des Bodensfür Nie<strong>der</strong>schlags- <strong>und</strong> Schmelzwasser sowie seiner natürlichenFilterwirkung gegenüber möglichen Verunreinigungen desGr<strong>und</strong>wassers ist zu vermeiden.Das Landschaftsprogramm Brandenburg (MLUR 2001) formuliert als Leitlinienu. a.:BrandenburgischesNaturschutzgesetzLandschaftsprogrammBrandenburgBei allen raumbedeutsamen Planungen <strong>und</strong> Maßnahmen ist dieFlächeninanspruchnahme <strong>und</strong> die zusätzliche Versiegelung von Bödenzu minimieren.Stoffliche Beeinträchtigungen <strong>der</strong> Bodensubstanz (durch den Eintragvon Schadstoffen) sowie Beeinträchtigungen <strong>der</strong> Bodenstruktur (durchErosion <strong>und</strong> Verdichtung) sind zu vermeiden.Die Landschaftsplanung (STADT POTSDAM 1996, AMT FAHRLAND 1997) ergänztdie Zielvorgaben dahingehend, dassLandschaftsrahmenpläne<strong>und</strong>Landschaftspläneneue Versiegelungen zu vermeiden <strong>und</strong> bestehende Versiegelungenrückzubauen sind (STADT POTSDAM 1996, AMT FAHRLAND 1997),Bodenverdichtung zu vermeiden <strong>und</strong> zu vermin<strong>der</strong>n ist (LANDKREISPOTSDAM MITTELMARK 1997),Böden mit beson<strong>der</strong>en Standorteigenschaften <strong>und</strong> mit hohemErtragspotenzial zu sichern <strong>und</strong> zu entwickeln sind (LANDKREISPOTSDAM MITTELMARK 1997).Die Beurteilung <strong>der</strong> naturschutzfachlichen Bedeutung <strong>der</strong> Böden erfolgt überdie Lebensraum- <strong>und</strong> Regelungsfunktionen sowie über die Archivfunktion <strong>der</strong>Böden (BMV 1992, BFG 1996). Die Lebensraumfunktion kennzeichnet dabeizum einen das Potenzial <strong>der</strong> Böden als Standort wertvoller Biotope(Biotopentwicklungspotenzial) <strong>und</strong> zum an<strong>der</strong>en die natürliche Bodenfruchtbarkeit(LUA 2003c). Die Regelungsfunktion kennzeichnet die Fähigkeitdes Bodens, Schadstoffe zu binden, Nährstoffe zu halten, Säuren zu puffern<strong>und</strong> <strong>Wasser</strong> zu speichern bzw. durchzulassen. Für Brandenburg ist aufgr<strong>und</strong><strong>der</strong> überwiegend negativen <strong>Wasser</strong>bilanz die Fähigkeit von Böden <strong>Wasser</strong> zuspeichern von Bedeutung (LUA 2003c).Beurteilung <strong>der</strong>naturschutzfachlichenBedeutungVon beson<strong>der</strong>er Bedeutung für den Naturhaushalt sind generell alle weitgehendunbeeinträchtigten Böden, die eine volle ökologische Funktionsfähigkeitbesitzen (standorttypische Vegetation, keine intensive landwirtschaftlicheNutzung, keine stoffliche Belastung) (BFN 1993). Nach den Handlungsanleitungenzum Bodenschutz bei Planungs- <strong>und</strong> Zulassungsverfahren im LandBrandenburg besitzen insbeson<strong>der</strong>e die folgenden Böden eine beson<strong>der</strong>eBedeutung (LUA 2003c):Nie<strong>der</strong>moorstandorte mit auf Gr<strong>und</strong> eines ungestörten <strong>Wasser</strong>haushaltesgünstigem Biotopentwicklungspotenzial,Land- <strong>und</strong> forstwirtschaftliche Böden mit aufgr<strong>und</strong> sehr geringer Fruchtbarkeitgünstigem Biotopentwicklungspotenzial als Extremstandorte,Land- <strong>und</strong> forstwirtschaftliche Böden mit sehr hoher Bodenfruchtbarkeit,


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt23Böden mit hoher Bodenwasserspeicherkapazität,Böden mit Archivfunktion.Von allgemeiner Bedeutung sind Böden, <strong>der</strong>en natürliche Eigenschaften durchanthropogene Eingriffe <strong>und</strong> Nutzungen deutlich übergeprägt sind (z. B. starkverän<strong>der</strong>te Oberbodeneigenschaften durch intensive ackerbauliche Nutzungo<strong>der</strong> deutliche Gr<strong>und</strong>wasserabsenkungen).Nachrangige Bedeutung besitzen vollständig anthropogen überprägte Bereiche(z. B. Versiegelungen). Geschlossene Siedlungsbereiche werden nicht beurteilt,es ist aber von einer allgemeinen bis nachrangigen Bedeutung auszugehen.5.2.2 Datengr<strong>und</strong>lageDatengr<strong>und</strong>lage für die Bestandsbeschreibung <strong>der</strong> Böden sind:Bodenk<strong>und</strong>liches Gutachten für den Bereich <strong>der</strong> Unteren Havel­<strong>Wasser</strong>straße (LGRB 1993).Bodenübersichtskarte des Landes Brandenburg (LGRB 2001).Vorbelastungen werden aus <strong>der</strong> Flächennutzung des Landschaftsplansabgeleitet.5.2.3 Bestand <strong>und</strong> BedeutungBodeneinheitenDie Lage <strong>der</strong> Bodeneinheiten ist Beilage 7.2 zu entnehmen. Hier sind auch die Beilage 7.2im Eingriffsbereich durch den Ausbau des SPK beanspruchten Flächen ausgewiesen.Tabelle 2 gibt einen Überblick über die im Untersuchungsraum kartiertenBodeneinheiten mit Angaben zu Ausgangssubstrat, Bodenarten,Standorteigenschaften, Lebensraum- <strong>und</strong> Regelungsfunktionen. Ergänzendsind die dominierenden Nutzungen <strong>und</strong> Ertragspotenziale <strong>der</strong> Bodeneinheitenaufgeführt.Im Wirkbereich des Vorhabens herrschen Auftragsböden (YY) vor. Diese Bödensind durch Versiegelung <strong>und</strong> Verdichtung stark vorbelastet <strong>und</strong> haben keinennatürlichen Bodenaufbau. Die natürlichen Bodenfunktionen dieser Böden sindhierdurch stark beeinträchtigt.Wertvollere Bodeneinheiten im Untersuchungsgebiet sind Nie<strong>der</strong>moorstandorte(HNn) <strong>und</strong> Anmoorgleyböden (GAn) auf landwirtschaftlichen Nutzungsflächen.Im Untersuchungsgebiet sind darüber hinaus anthropogen stark verän<strong>der</strong>teBodeneinheiten <strong>der</strong> Einzel- <strong>und</strong> Reihenhaussiedlungen (OS), Industrie- <strong>und</strong>Gewerbeflächen (OG) <strong>und</strong> sonstige versiegelte Flächen, z.B. Verkehrsflächen,(OV) vorhanden.


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt24Tabelle 2:Bodeneinheiten im Untersuchungsgebiet, ökologische Funktionen<strong>und</strong> überwiegende Nutzung (nach LGRB 1993)(Versiegelte <strong>und</strong> anthropogen stark verän<strong>der</strong>te Flächen OV, OS<strong>und</strong> OG nicht berücksichtigt).Kar- Leitboden- Ausgangsmaterial Bodenwas- Boden- Biotopentwicklungs- Regelungs- Überwiegendetier- typ, <strong>der</strong> Bodenbildung, serverhält- frucht- potenzial funktionen Nutzung I Vorein-Varianten Bodenart nisse barkeit belastungenheitBöden <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> TalungenAnmoorgleye <strong>der</strong> TalauenGAn Anmoor- Feuchthumus über feucht (GW gut (GZ beson<strong>der</strong>e Bedeutung mittel bis hoch Acker o<strong>der</strong> Wiese,gleye fluviatilen Sanden, 10-6 dm u. 19-26) als Acker Grünland WeideGOF),o<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>ungswaldperiodischüberflutetNie<strong>der</strong>moore <strong>der</strong> TalauenHNn Typisches Nie<strong>der</strong>moor über feucht bis sehr gut beson<strong>der</strong>e Bedeutung hoch Intensivgrasland,Nie<strong>der</strong>moor, fluviatilen Sanden nass (GW (GZ 42-50) als Grünland (Weide) Grünlandbrache,basenreich 8-2 dm u. o<strong>der</strong> Bruchwald Pappelforst,GOF),MischwaldAnthropogene Böden (Kultosole)Auftragsbödenyy Auftragsboden Auftragsboden meist sehr Sukzessionsflächen , geringe Siedlung(Kanalaushub, trocken gering geringe Lebensraum- Bedeutung <strong>der</strong>Dammaufschüt- funktion des ortsfrem- Regelungsfuntungen) den Materials ktionenGLZ: GrünlandzahlAZ: AckerzahlGW: Gr<strong>und</strong>wasserGOF: GeländeoberflächeSchadstoffbelastungenAltlastenverdachtsflächen sind im Bereich <strong>der</strong> Schiffsbau- <strong>und</strong> Versuchsanstaltvorhanden.5.2.4 EingriffsermittlungDie Wirkungen auf das Schutzgut Boden sind in Beilage 7.7 dargestellt. Eine Beilage 7.7Zusammenstellung <strong>der</strong> betroffenen Flächen einschließlich <strong>der</strong> Eingriffsbewertungfindet sich in <strong>der</strong> Tabelle 3Da <strong>der</strong> Ersatzneubau in <strong>der</strong> Lage <strong>der</strong> vorhandenen Brücke erfolgt, sind anlagebedingteAuswirkungen auf die Regelungs-, Produktions- <strong>und</strong> Lebensraumfunktiondes Bodens nur in Randbereichen in geringem Flächenumfang zuerwarten. Vorhabensbedingte Wirkungen auf die Böden im Gebiet sind:Baubedingt temporäre Flächeninanspruchnahme mit Verdichtung <strong>und</strong>Verschmutzungsgefährdung durch die Baustelleneinrichtungs- <strong>und</strong>Montageflächen sowie durch die Anlage <strong>der</strong> Behelfsbrücke <strong>und</strong>Behelfsumfahrung,Anlagebedingte geringe Flächeninanspruchnahme von Böden durch dieHerstellung <strong>der</strong> Brückenrampen, Anschlüsse <strong>und</strong> Brückenwi<strong>der</strong>lager,Dauerhafte Flächeninanspruchnahmen entstehen durch dieÜberdeckung vorhandener Böden im Böschungsbereich <strong>und</strong> durchVersiegelung im Zuge <strong>der</strong> Herstellung <strong>der</strong> Straßenrampen,


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt25Durch Versiegelung werden alle natürlichen Bodenfunktionen beeinträchtigt.Durch die Überdeckung von Böden werden die Funktion des Bodens als Vegetationsstandortkurzfristig sowie, abhängig vom aufgebrachten Boden, dieTransformations- <strong>und</strong> Regelungsfunktion sowie die Lebensraumfunktion dauerhaftverän<strong>der</strong>t. Bei den betroffenen Böden handelt es sich vorwiegend um Auftragsböden,Böden <strong>der</strong> Siedlungsflächen <strong>und</strong> Böden bereits versiegelterFlächen.Temporäre Bodenbelastung in <strong>der</strong> BauphaseReliefbegradigungen <strong>und</strong> Beanspruchungen des Bodens durch Befahren <strong>und</strong>Materiallagerung führen zu einer Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Bodenstruktur durchVerdichtung. Die Reduzierung des Grobporenanteils <strong>und</strong> die Erhöhung <strong>der</strong>Lagerungsdichte beeinträchtigen den Luft- <strong>und</strong> <strong>Wasser</strong>haushalt <strong>der</strong> Böden. Mit<strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ten mikrobiellen Aktivität kommt es weiterhin zu Beeinträchtigungen<strong>der</strong> chemisch-biologischen Stoffumsetzungs- <strong>und</strong> Abbauprozesse(Transformationsfunktion). Schließlich wird die Durchwurzelbarkeit des Bodensreduziert (HANUS 1992).Verdichtung <strong>und</strong>UmlagerungInfolge <strong>der</strong> geplanten Behelfsumfahrung über die Marquardter Straße <strong>und</strong> <strong>der</strong>Neueinrichtung eines Straßenabschnitts nördlich des Sacrow-Paretzer-Kanalskommt es zu einer temporären bau bedingten Neuversiegelung von insgesamt1.186 m 2 . Infolge <strong>der</strong> Baustelleneinrichtungsfläche <strong>und</strong> <strong>der</strong> Baustellenzufahrtstraßewerden insgesamt 8.425 m 2 an Flächen baubedingt in Anspruchgenommen. Insgesamt werden 851 m 2 Böden beson<strong>der</strong>er Bedeutung durch dietemporäre Flächeninanspruchnahme betroffen.TemporäreFlächeninanspruchnahmeErhebliche Verunreinigungen <strong>der</strong> Böden während <strong>der</strong> Arbeiten mit bodenverunreinigendenStoffen sind bei Einhaltung <strong>der</strong> gesetzlichen Bestimmungennicht zu befürchten. Somit ist eine direkte Verunreinigung des Bodens nach<strong>der</strong>zeitigem Stand <strong>der</strong> Technik auszuschließen. Folglich entstehen dadurchkeine erheblichen Beeinträchtigungen des Schutzgutes Bodens in <strong>der</strong> Bauphase.TemporäreSchadstoffemissionenDauerhafte FlächeninanspruchnahmenDauerhafte Flächeninanspruchnahmen entstehen durch die Überdeckung vorhandenerBöden <strong>und</strong> durch Versiegelung im Zuge <strong>der</strong> Herstellung <strong>der</strong> Straßenrampen.Durch den Neubau <strong>der</strong> Straßenbrücke <strong>und</strong> des Radfahrweges entlang <strong>der</strong>B<strong>und</strong>esstraße kommt es zu einer anlagenbedingten Netto-Neuversiegelung voninsgesamt 1.495 m 2 . Im Böschungsbereich <strong>der</strong> Brückenrampe kommt es zueiner anlagenbedingten Flächeninanspruchnahme von insgesamt 4.214 m 2 .Bei den betroffenen Böden handelt es sich vorwiegend um Auftragsböden <strong>und</strong>bereits versiegelte Flächen. Betroffen sind aber auch Nie<strong>der</strong>moorstandorte.Insgesamt werden 738 m 2 Nie<strong>der</strong>moorböden überdeckt.


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt26Als erhebliche Beeinträchtigung werden bewertet:die Neuversiegelungdie Überdeckung von Böden beson<strong>der</strong>er Bedeutung.Nicht als erheblich bewertet wird die Überdeckung von anthropogenenAuftragsböden, da die Bodenfunktionen nicht verän<strong>der</strong>t werden.Tabelle 3:Eingriffe in das Schutzgut Boden.Wirkung Bodentyp Signatur Fläche Bewertung(m 2 )Temp. Flächeninanspruchnahme Böden all.Bed. durch BaustellenzufahrtAuftragsboden yy 101 kein EingriffTypischesTemp. Flächeninanspruchnahme Böden bes.Nie<strong>der</strong>moor,Bed. durch BaustellenzufahrtbasenreichHNn 21 kein EingriffSumme Temp. Flächeninanspruchnahme vonBöden durch Baustellenzufahrt122Temp. Flächeninanspruchnahme Böden all.Bed. durch BE-FlächeTemp. Flächeninanspruchnahme Böden bes.Bed. durch BE-FlächeTemp. Flächeninanspruchnahme Böden nachr.Bed. durch BE-FlächeSumme Temp. Flächeninanspruchnahme vonBöden durch BE-FlächeTemp. Flächeninanspruchnahme Böden all.Bed. durch BehelfsumfahrunQTemp. Flächeninanspruchnahme Böden bes.Bed. durch BehelfsumfahrunQSumme Temp. Flächeninanspruchnahme vonBöden durch BehelfsumfahrungAuftragsboden yy 5.094 kein EingriffTypischesNie<strong>der</strong>moor, HNn 812 kein EingriffbasenreichSiedlungsflächen OS 826 kein EingriffVerkehrsflächen OV 1.571 kein Eingriff8.303Auftragsboden yy 1.168 kein EingriffAnmoorgley GAn 18 kein Eingriff1.186Verlust von Böden all. Bed. durch Überdeckung Auftragsboden yy 2.870 kein EingriffTypischesVerlust von Böden bes. Bed. durchNie<strong>der</strong>moor,ÜberdeckungbasenreichHNn 730 EingriffVerlust von Böden all. Bed. durch Überdeckung- SickeranlaQeAuftragsboden yy 614 kein EingriffSumme Verlust von Böden durchÜberdeckung4.214Verlust von Böden all. Bed. durch Versiegelung Auftragsboden yy 2.267 EingriffTypischesVerlust von Böden bes. Bed. durch Versiegelung Nie<strong>der</strong>moor, HNn 8 EingriffbasenreichSumme Versiegelung 2.275Entsiegelung Siedlungsflächen OS 12 VerbesserungVerkehrsflächen OV 768 VerbesserungEntsiegelung Ergebnis 780


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt275.3 Schutzgut Pflanzen5.3.1 Zielvorgaben <strong>und</strong> BeurteilungskriterienB<strong>und</strong>esnatur-schutzgesetzZielvorgaben <strong>und</strong> Leitlinien zum Schutzgut Pflanzen sind auf B<strong>und</strong>esebene inerster Linie im BNatSchG (Neufassung) formuliert. Demnach sindNatur <strong>und</strong> Landschaft so zu schützen, zu pflegen, zu entwickeln <strong>und</strong>,soweit erfor<strong>der</strong>lich, wie<strong>der</strong>herzustellen, dass die Biologische Vielfalt aufDauer gesichert wird (§ 1 BNatSchG),zur dauerhaften Sicherung <strong>der</strong> biologischen Vielfalt entsprechend demjeweiligen Gefährdungsgrad insbeson<strong>der</strong>e lebensfähige Populationenwild leben<strong>der</strong> Pflanzen einschließlich ihrer Lebensstätten zu erhalten(§ 1 [2]1. BNatSchG),Gefährdungen von natürlich vorkommenden Ökosystemen, Biotopen<strong>und</strong> Arten entgegenzuwirken (§ 1 [2] 2. BNatSchG),Biotope mit ihren strukturellen <strong>und</strong> geografischen Eigenheiten in einerrepräsentativen Verteilung zu erhalten; bestimmte Landschaftsteilesollen <strong>der</strong> natürlichen Dynamik überlassen bleiben(§ 1 [2] 3. BNatSchG),wild lebende Tiere <strong>und</strong> Pflanzen, ihre Lebensgemeinschaften sowie ihreBiotope <strong>und</strong> Lebensstätten auch im Hinblick auf ihre jeweiligenFunktionen im Naturhaushalt zu erhalten (§ 1 [3] 5. BNatSchG),<strong>der</strong> Entwicklung sich selbst regulieren<strong>der</strong> Ökosysteme auf hierfürgeeigneten Flächen Raum <strong>und</strong> Zeit zu geben (§ 1 [3] 6. BNatSchG).Zu den Zielen von Naturschutz <strong>und</strong> Landschaftspflege in Brandenburg zählennach §1 (2) BbgNatSchG:BrandenburgischesNaturschutzgesetz[3] die nachhaltige Sicherung des Bestandes wild leben<strong>der</strong>Pflanzengemeinschaften mit ihren Lebensräumen (Biotopen) auf einemausreichenden Teil <strong>der</strong> Landesfläche.Für bestimmte Teile von Natur <strong>und</strong> Landschaft existieren beson<strong>der</strong>e Schutzbestimmungen.Die im Untersuchungsgebiet ausgewiesenen Schutzgebietesind mit ihren Schutzzielen in Kapitel 4.2.1 aufgeführt. Gesetzlich geschütztsind darüber hinaus Biotope nach § 32 BbgNatSchG <strong>und</strong> § 30 BNatSchG sowieLebensraumtypen von gemeinschaftlichem Interesse nach Anhang I <strong>der</strong> FFH­Richtlinie (92/43/EWG).Unter beson<strong>der</strong>em Schutz stehen ferner die in ihrem Bestand bedrohtenPflanzenarten. Sie werden in den Roten Listen, <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esartenschutzverordnung(BArtSchV) <strong>und</strong> den Anhängen <strong>der</strong> FFH-Richtlinie(92/43/EWG) nach dem jeweiligen wissenschaftlichen Stand <strong>der</strong> Erkenntnisseaufgeführt.Schutzgebiete <strong>und</strong>geschützte BiotopeBeson<strong>der</strong>sgeschützte ArtenDie im Landschaftsprogramm Brandenburg (MLUR 2001) dargestellten Kernflächendes Naturschutzes sind überwiegend deckungsgleich mit ausgewiesenenSchutzgebieten. In <strong>der</strong> Landschaftsplanung sind Ziele <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>sätze desNaturschutzes dargestellt (LANDKREIS POTSDAM-MITIELMARK 1997, STADTPOTSDAM 1996). Für den Bereich des Sacrow-Paretzer-Kanals <strong>und</strong> des Havel-LandschaftsplanerischeZielvorstellungen


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt28kanals außerhalb <strong>der</strong> Naturschutzgebiete existieren insbeson<strong>der</strong>e die folgendenZielvorstellungen:Natürliche <strong>und</strong> naturnahe Waldrestbestände sind zu erhalten <strong>und</strong> zuentwickeln, u.a. durch die För<strong>der</strong>ung standortgerechter Arten <strong>und</strong> dieSicherung des Gebietswasserhaushaltes (STADT POTSDAM 1996,LANDKREIS POTSDAM-MITTELMARK 1997),Erhalt <strong>und</strong> Schutz von Alleen <strong>und</strong> Baumreihen (STADT POTSDAM 1996,LANDKREIS POTSDAM-MITTELMARK 1997).5.3.2 Datengr<strong>und</strong>lagenDatengr<strong>und</strong>lagen zum Schutzgut Pflanzen sind eigene Biotoptypenkartierungen.Die Kartierungstermine fanden an mehreren Terminen imZeitraum März 2008 bis August 2009 statt. Basierend auf aktuellen Ortho­Luftbil<strong>der</strong>n, <strong>der</strong> B<strong>und</strong>eswasserstraßenkarte (DBWK2, 1:2.000) <strong>und</strong> Kartierungsarbeitenvor Ort sind die jeweils vorkommenden Biotoptypen abgegrenztworden. Die Einteilung <strong>der</strong> Biotoptypen erfolgte an hand <strong>der</strong> Kartieranleitung desLandes Brandenburg (LUA 2004).Bestand <strong>und</strong> Bedeutung <strong>der</strong> BiotoptypenDer Biotoptypen-Bestand im Untersuchungsgebiet für den Neubau <strong>der</strong> Beilage 8.2Marquardter Strassenbrücke ist in Beilage 8.2 <strong>und</strong> in Tabelle 4. dargestellt.Die Bedeutung <strong>der</strong> Biotoptypen <strong>und</strong> Vegetationseinheiten aus vegetationsk<strong>und</strong>licherSicht ist in Beilage 7.5 dargestellt.Beschreibung des UntersuchungsgebietesDas Untersuchungsgebiet ist im Bereich <strong>der</strong> Ausbaumaßnahme überwiegenddurch Kleingartensiedlungen sowie Verkehrsflächen <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esstraße <strong>und</strong><strong>Wasser</strong>straße einschließlich Begleitgrün gekennzeichnet. Innerhalb diesesdurch Siedlung <strong>und</strong> Verkehrsflächen geprägten Gebietes sind straßenbegleitendeBaumreihen <strong>und</strong> Strauchweidengebüsche wertgebend. Weiterhinsind im Untersuchungsgebiet Waldstandorte (Laubmischwald) <strong>und</strong> Landwirtschaftsflächenvorhanden.Die Bestandsbeschreibung <strong>der</strong> Biotope erfolgt unterteilt nach Biotoptypen vonbeson<strong>der</strong>er, allgemeiner <strong>und</strong> nachrangiger Bedeutung.Wesentliches Beurteilungskriterium für die Einstufung <strong>der</strong> Biotoptypen stelltdabei <strong>der</strong> Schutzstatus, <strong>der</strong> Beeinträchtigungsgrad <strong>der</strong> Biotope <strong>und</strong> dieAusbildung des jeweiligen Biotoptyps dar.Nachfolgend werden vor allem die wertgebenden, beson<strong>der</strong>s bedeutsamenBiotoptypen des Untersuchungsgebietes beschrieben. Die Beschreibung enthältAngaben über bestandsbildende, kennzeichnende Pflanzenarten, überstandörtliche Ausprägungen <strong>der</strong> Vegetationseinheiten sowie Beeinträchtigungen<strong>und</strong> Verbreitung <strong>der</strong> Kartiereinheiten im Untersuchungsgebiet.


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt29Biotoptypen <strong>und</strong> Vegetationseinheiten mit beson<strong>der</strong>erBedeutungBiotoptypen haben aufgr<strong>und</strong> ihrer Seltenheit, Gefährdung <strong>und</strong> Schutzbedürftigkeitaus vegetationsk<strong>und</strong>licher Sicht eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung. Als Biotoptypenbeson<strong>der</strong>er Bedeutung sind einzustufen:Gesetzlich geschützte Biotope i. v. S. §§ 31 <strong>und</strong> 32 BbgNatSchG o<strong>der</strong>§ 30 BNatSchG,Landesweit seltene <strong>und</strong> gefährdete Biotoptypen in idealtypischerAusprägung,Lebensraumtypen entsprechend des Anhangs I <strong>der</strong> FFH-Richtlinie.<strong>und</strong> 32 BbgNatSchG geschützten Biotop­In LUA (2004) sind die nach §§ 31typen aufgeführt.Die im Untersuchungsgebiet vorkommenden Biotoptypen mit beson<strong>der</strong>er Bedeutungsind:Gras- <strong>und</strong> StaudenflurenGrünlandbrachen feuchter Standorte (GAF)Als Grünlandbrachen werden Grünlandbiotope bezeichnet, <strong>der</strong>en ursprünglicheNutzungsform auf Dauer aufgelassen wurde <strong>und</strong> sich dadurch Verän<strong>der</strong>ungenin <strong>der</strong> Vegetationsstruktur <strong>und</strong> Artenzusammensetzung vollzogen haben. InAuflassungsstadien feuchter Standorte breiten sich wuchskräftige, schnittempfindlicheGräser <strong>und</strong> Stauden aus <strong>und</strong> bilden Dominanzbestände. DieseArten sind bereits in gewissem Umfang in <strong>der</strong> Grünlandvegetation vorhanden,sie verdrängen bei fortschreiten<strong>der</strong> Sukzession lichtbedürftige, nie<strong>der</strong>wüchsigeFeuchtwiesenarten .Im nordöstlichen Bereich des Untersuchungsgebietes, angrenzend am Fuß <strong>der</strong>Brückenböschung in östlicher Richtung, findet sich eine von Schilf dominierteältere Grünlandbrache feuchter Standorte (GAFP), die zunehmend mit Strauchweidenverbuscht.Grünlandbrachen zählen zu den nach § 32 BbgNatSchG geschütztenBiotoptypen.Laubgebüsche, Feldgehölze, Alleen, Baumreihen <strong>und</strong>BaumgruppenMarkanter Solitärbaum heimischer Baumarten (BESH (We))Markante Einzelbäume befinden sich im Untersuchungsgebiet im Bereich desSacrow-Paretzer-Kanals (SPK) <strong>und</strong> eines Grabens an <strong>der</strong> nördlichen Untersuchungsgebietsgrenze.Es handelt sich hierbei um standorttypische Weiden.


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt30Hecken <strong>und</strong> Windschutzstreifen mit Überschirmung (BHBH)Die vorhandenen Hecken <strong>und</strong> Windschutzstreifen im Untersuchungsgebietstocken vorwiegend auf ungenutzten Standorten z. B. am Rand von Acker- <strong>und</strong>Wiesenflächen, Straßen- <strong>und</strong> Bahnböschungen sowie angrenzend an Entwässerungsgräben<strong>und</strong> Alleen. Floristisch wertvoll ist <strong>der</strong> mit Strauchweiden <strong>und</strong>Erlen bestandene überschirmte Bestand (BHBH) am Fuß <strong>der</strong> Eisenbahnböschung<strong>und</strong> des angrenzenden Grabens nördlich <strong>der</strong> Eisenbahnbrücke.Durch die Gehölze werden beson<strong>der</strong>s bedeutsame Feuchtlebensräumeangezeigt.Strauchweidengebüsch (BLFS)Strauchweidengebüsche konnten im nassen Bereich zwischen demBöschungsfuß <strong>der</strong> Straßenbrücke <strong>und</strong> <strong>der</strong> angrenzenden Grünlandbrachenordöstlich <strong>der</strong> Brücke vorgef<strong>und</strong>en werden. Hierbei handelt es sich um zweikleinere, flächig ausgeprägte Weidengebüsche im Bereich eines entwässertenNie<strong>der</strong>moorbodens. Im südlichen Teil ist eine Feld-Ulme beigemischt. Die Gebüschebegrenzen die von Schilf dominierte Grünlandbrache (GAFP).Strauchweidengebüsche genießen den Schutz nach § 32 BbgNatSchG <strong>und</strong>sind von beson<strong>der</strong>er Bedeutung.Alleen (BRAG) <strong>und</strong> Baumreihen (BRR)Alleen <strong>und</strong> Baumreihen sind gepflanzte linienförmig angeordnete Baumbestände,die einseitig (Baumreihe) o<strong>der</strong> beidseitig (Allee) meist entlang vonWegen <strong>und</strong> Straßen verlaufen. Sie weisen i. d. R. keine Strauchschicht auf.Baumreihen sind ferner auch entlang von Gewässern, Gemarkungsgrenzeno<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en linienhaften Strukturen zu finden.Alleen <strong>und</strong> Baumreihen haben als Lebensraum für nur wenige Arten einebeson<strong>der</strong>e Bedeutung. Sie stellen jedoch beson<strong>der</strong>s typische <strong>und</strong> erhaltungswürdigeLandschaftselemente im Land Brandenburg dar. Obwohl BrandenburgsLandschaften u. a. durch Alleen geprägt werden, sind vor allem durch Straßenausbau-<strong>und</strong> Verkehrssicherungsmaßnahmen in den letzten Jahren erheblicheVerluste im Altbaumbestand zu verzeichnen. Sie sind daher zunehmendgefährdet. Alleen stehen gemäß § 31 BbgNatSchG gesetzlich unter Schutz,sind typische Landschaftselemente <strong>und</strong> daher von beson<strong>der</strong>er Bedeutung.Alleen mit z. T. alten Baumbeständen säumen als linienhafte Landschaftselementedie Marquardter Straße bzw. den Marquardter Damm, die Straße "An<strong>der</strong> Kanalbrücke" <strong>und</strong> die Nordwestgrenze des Untersuchungsgebietes. Siesind überwiegend geschlossen <strong>und</strong> bestehen aus heimischen Arten.Anzutreffen sind vorwiegend alte Baumbestände mit Esche, Stiel-Eiche, Linde<strong>und</strong> Spitz-Ahorn sowie junge Nachpflanzungen mit Eschen <strong>und</strong> Linden inBestandslücken im Bereich <strong>der</strong> Marquardter Straße bzw. des Damms.Von beson<strong>der</strong>er Bedeutung sind die kanalbegleitenden Baumreihen(BRR/BRRG) östlich <strong>der</strong> Straßenbrücke. Im Bereich <strong>der</strong> Altstrecke Marquardtfinden sich verschiedene Weiden <strong>und</strong> am Südostufer eine alte Baumreihe, die


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt31aus heimischen Baumarten Winter-Linden (Tilia cordata) besteht. Die Lindensind z. T. über 80 Jahre alt, weisen i. d. R. einen Stammumfang von deutlichmehr als 2 m auf <strong>und</strong> sind trotz ihres hohen Alters noch sehr vital. Die Baumreihensind als Landschaftselement von beson<strong>der</strong>er Bedeutung.Biotoptypen mit allgemeiner BedeutungBiotoptypen allgemeiner Bedeutung sind z. B. naturferne bis bedingt naturnaheBiotope o<strong>der</strong> in Brandenburg weit verbreitete Biotope. Es herrschen Pflanzenartenvor, die weit verbreitetet sind <strong>und</strong> auf stärker gestörten Standorten vorkommen.Die Biotope sind nicht nach §§ 31 <strong>und</strong> 32 BbgNatSch bzw.§ 30 BNatSchG geschützt. Auf den Flächen kommen nicht geschützte o<strong>der</strong>nicht gefährdete Pflanzenarten vor. Die Standortbedingungen sind deutlichdurch die menschliche Nutzung beeinflusst <strong>und</strong> stärker verän<strong>der</strong>t.Der SPK stellt ein künstliches Gewässer dar. Er ist beidseitig durch Steinschüttungengesichert, die während <strong>der</strong> Biotopkartierung aufgr<strong>und</strong> vonUnterhaltungsmaßnahmen gut sichtbar waren. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Nutzung als Schifffahrtsstraße<strong>und</strong> <strong>der</strong> vegetationsfreien <strong>Wasser</strong>fläche ist <strong>der</strong> SPK als allgemeinbedeutsamer Biotoptyp einzustufen. Die Ufer sind durch die Gewässerunterhaltungsmaßnahmenz. B. Gehölzschnitt geprägt. Zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Biotopkartierungerfolgte aus den zuvor auf den Stock gesetzten Ufergehölzen bereitsein junger Austrieb, vor allem <strong>der</strong> verschiedenen Weiden, Pappeln sowie Erlen,Linden, Eschen- <strong>und</strong> Spitz-Ahorne. Es ist davon auszugehen, dass die noch imJahr 2004 (IUS 2004a) als Hecke <strong>und</strong> Windschutzstreifen (BH) kartiertenGehölzbestände schnell wie<strong>der</strong> die Ufer prägen werden.Neben den ausschlagenden Gehölzen prägen vor allem Staudenfluren dieSteinschüttungen. Vorhanden ist ein Vegetationsgemisch mit GroßerBrennnessel, Rubus sp. sowie Klettenlabkraut, Blut-Wei<strong>der</strong>ich <strong>und</strong> Schilffragmentenim feuchteren Bereich. Im trockeneren Bereich finden sich u. a.Gemeine Nachtkerze <strong>und</strong> Hopfen.Biotope allgemeiner Bedeutung befinden sich vorwiegend westlich <strong>der</strong> B 273,auf den steilen Böschungen entlang <strong>der</strong> B 273 <strong>und</strong> im Bereich des SPK (vgl.Karte 1). Im Böschungsbereich sind ru<strong>der</strong>ale Wiesengesellschaften (GMR) imBereich <strong>der</strong> gemähten Bankette vorhanden. Auf den steilen Böschungenerfolgte eine sukzessive Besiedlung mit überwiegend heimischen Gehölzarten,die als Hecken <strong>und</strong> Windschutzstreifen (BH) kartiert wurden. Angetroffenwurden dort vor allem Spitz-Ahorn, Berg-Ahorn, Stiel-Eiche, Esche, Eschen­Ahorn, Zitter-Pappel, Kirschen, Robinien <strong>und</strong> Einzelexemplare von GemeinerRosskastanie <strong>und</strong> Silber-Ahorn. Die Gehölze sind z. T. mehrstämmigausgeprägt. Als Straucharten sind u. a. Eingriffliger Weißdorn, SchwarzerHolun<strong>der</strong>, Schneebeere, Liguster, Traubenkirsche, Gemeiner Flie<strong>der</strong> <strong>und</strong>H<strong>und</strong>srose vertreten.Hecken <strong>und</strong> Windschutzstreifen ohne Überschirmung (BHO) säumen denParkplatz, <strong>der</strong> sich auf <strong>der</strong> östlichen Straßenseite befindet. Vereinzelt sindspontane Aufwüchse junger Spitz-Ahorne vorhanden. Die Hecke wurdeangepflanzt, dient <strong>der</strong> Eingrünung des vorhandenen Parkplatzes <strong>und</strong> ist mit


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt32blühreichen Sträuchern wie Schneebeere, Gemeiner Liguster, EuropäischesPfaffenhütchen, Gemeine Heckenkirsche ausgestattet.Auf einer ehemals von alten Pappeln gesäumten Fläche am Böschungsfußnordwestlich <strong>der</strong> Straßenbrücke erfolgte eine Kartierung <strong>der</strong> Fläche als ru<strong>der</strong>aleWiese mit artenarmer Ausprägung <strong>und</strong> spontanem Gehölzwuchs (GMRAG).Neben Ru<strong>der</strong>alarten wie Gemeine Nachtkerze, Beifuß, Spitz-Wegerich, KanadischeGoldrute <strong>und</strong> Große Brennnessel sind vorwiegend Hybridpappelnvorhanden, die aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> noch verbliebenen Baumstubben wie<strong>der</strong>austreiben. In größeren Teilbereichen erfolgt eine Verbuschung mit Rubus sp,<strong>und</strong> vor allem mit Wildem Wein. Punktuell eingestreut sind jüngere Strauchweidenwie Bruch- <strong>und</strong> Korbweide. Diese wurden als sonstige Solitärbäume(BEA) kartiert. Junge Spitz- <strong>und</strong> Eschen-Ahorne siedelten sich vor allem imBereich <strong>der</strong> Böschung an.Aus vegetationsk<strong>und</strong>licher Sicht sind die Biotope westlich <strong>der</strong> B 273 vor allemals allgemein bedeutsam einzustufen. Dort finden sich vor allem Intensivgrasland(GIK), Frischwiesen (GMF), Frischweiden (GMW), Pappe/forst (WLP),Hecken <strong>und</strong> Windschutzstreifen (BH) <strong>und</strong> Entwässerungsgräben (FG). DieBiotope sind aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Nutzung stärker verän<strong>der</strong>t <strong>und</strong> weisen weit verbreitetePflanzenarten auf.Angrenzend an <strong>der</strong> Frischweide (GMW) an <strong>der</strong> südwestlichen Untersuchungsgebietsgrenze,kommen wassergefüllte Senken vor, die von zahlreichen Binsenbesiedelt werden. Der Wiesenbereich entlang <strong>der</strong> Marquardter Straße bzw. desDamms ist den Frischwiesen zuzuordnen. Vorgef<strong>und</strong>en wurden dort vor allemGemeiner Löwenzahn, Weiß-Klee, Wiesen-Fuchsschwanz, Gemeines Knaulgras,Wiesen-Rispengras, Kletten-Labkraut, Krauser Ampfer, Hirtentäschelsowie trittverträgliche Arten wie Spitz- <strong>und</strong> Breitwegerich. Die Fläche istgekennzeichnet durch einen feuchteren Südbereich mit zusätzlichen Feuchtwiesenartenwie Kriechen<strong>der</strong> Hahnenfuß, vereinzelten Binsen <strong>und</strong> einemtrockeneren Bereich, <strong>der</strong> geringfügig in Richtung Straße ansteigt.Am Rand <strong>der</strong> Kleinsiedlung befindet sich im Bereich <strong>der</strong> Kreuzung MarquardterStraßel"An <strong>der</strong> Kanalbrücke" eine in Verbuschung befindliche Staudenflurfrischer Standorte (GSAM). Diese ist aufgr<strong>und</strong> des sich ausbreitenden nochkleinflächigen Neophytenbestandes (Japanischer Staudenknöterich) <strong>und</strong> durchEntsorgung von Schnittgut <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Gartenabfällen vorbelastet.Feuchtweiden (GFW) sind mehr o<strong>der</strong> weniger häufig beweidete Grünlandflächenauf zumindest zeitweilig feuchten bis nassen Standorten. Die Bödensind oft verdichtet <strong>und</strong> von Staunässe gekennzeichnet. Feuchtweiden befindensich in Brandenburg meist auf mäßig entwässerten Nie<strong>der</strong>moorstandorten.Im Untersuchungsgebiet befindet sich nordöstlich <strong>der</strong> Eisenbahnbrücke eineFeuchtweide. Sie ist vor allem im südlichen Bereich durch Staunässe geprägt.Feuchtwiesen sind in bestimmten Ausprägungen gesetzlich geschÜtzt. DieVegetationsdecke ist aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Nutzung als Pferdekoppel stark gestört. DieF/äche zählt daher nicht zu den nach § 32 BbgNatSchG geschützten Biotopen.


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt33Östlich <strong>der</strong> B 273 befinden sich vor allem naturnahe Laubwäl<strong>der</strong> <strong>und</strong> Grünlandbereiche.Die Bestände des naturnahen Laubwaldes befinden sich auf frischenStandorten nördlich <strong>und</strong> südlich des SPK. Sie sind vorwiegend durch heimischeGehölzarten wie Sommer-Linde, Berg- <strong>und</strong> Spitz-Ahorn, Gemeine Birke <strong>und</strong>einigen Weiden gekennzeichnet. In den Waldbeständen sind z. T. auch Hybridpappelnvorhanden. Im Laubholzbestand südlich des SPK wurden einigeHybridpappeln gefällt, verblieben als Totholz <strong>und</strong> dienen u. a. Insekten alsLebensstätte.In <strong>der</strong> Strauchschicht stocken Eingriffliger Weißdorn, junge Spitz-Ahorne <strong>und</strong>Sommer-Linden sowie Schwarzer Holun<strong>der</strong>. Vor allem am naturnahen, gehölzbestandenenUfer <strong>der</strong> Altstrecke Marquardt sind alte Weiden anzutreffen. DerBestand an <strong>der</strong> Altstrecke Marquardt wirkt dadurch naturnäher.(Auf <strong>der</strong> noch im Jahr 2004 als Intensivgrünland genutzten Fläche nordöstlich<strong>der</strong> Straßenbrücke Marquardt finden sich typische Grünlandarten. VorhandeneGrünlandarten sind Wolliges Honiggras, Wiesen-Fuchsschwanz, Wiesen­Rispengras, Gemeines Knaulgras <strong>und</strong> Breit- <strong>und</strong> Spitzwegerich. Im feuchterenBereich sind Feuchtwiesenarten wie Kriechen<strong>der</strong> Hahnenfuß, Sumpf-Hornklee,Blutwei<strong>der</strong>ich, Gilb-Wei<strong>der</strong>ich, Flatter-Binse, Glie<strong>der</strong>-Binse, Seggen <strong>und</strong>vereinzelt auch die Kuckucks-Lichtnelke sowie verschiedene Ampfer-Arten wieKrauser Ampfer, Sumpf-Ampfer <strong>und</strong> Rispen-Sauerampfer zu finden. Artenru<strong>der</strong>aler Wiesengesellschaften sind beigemischt z. B. Große Brennnessel,Rainfarn, Löwenzahn <strong>und</strong> Feldklee.Die Fläche ist durch einen feuchteren Südteil <strong>und</strong> einen trockeneren Nordteilgekennzeichnet. Der Anteil an Binsen <strong>und</strong> Seggen nimmt mit zunehmendenFeuchtegrad in Richtung SPK <strong>und</strong> Graben zu. Die sukzessive Entwicklung desSüdteils ist durch beginnende Verbuschung mit jungen Weiden aus angrenzendenGehölzflächen stärker ausgeprägt. Im Nordteil finden sich vor allemGräser.Eine Einstufung als Grünlandbrache feuchter Standorte erfolgte aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong>beginnenden Verbuschung im Südteil, <strong>der</strong> aufkommenden Binsen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Tatsache,dass die Fläche zumindest seit dem vorangegangenen Herbst nichtmehr gemäht wurde. Die Fläche wird aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> nicht eindeutigen Ausprägungals allgemein bedeuten<strong>der</strong> Biotoptyp eingestuft.Biotoptypen mit nachrangiger BedeutungBiotope mit nachrangiger Bedeutung zeichnen sich durch ihre naturferne biskünstliche Prägung aus. Sie sind technisch <strong>und</strong> baulich geprägt, intensivgenutzt o<strong>der</strong> ihr Standort ist durch anthropogene Einflüsse so stark verän<strong>der</strong>t,dass auf den Flächen nur wenige <strong>und</strong> anspruchslose Pflanzenarten vorkommen.Kulturpflanzen <strong>und</strong> fremdländische Arten nehmen einen hohenStellenwert ein. Naturferne Biotope sind somit floristisch stark verän<strong>der</strong>t <strong>und</strong> inihrer Ausprägung beeinträchtigt.


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt34Biotope nachrangiger Bedeutung sind im Untersuchungsgebiet nur in geringerAnzahl <strong>und</strong> nur in Form von Intensiväckern (LI) bzw. lagerflächen (OAl)anzutreffen.Zu den Biotoptypen, die von <strong>der</strong> Bewertung ausgeschlossen wurden zählenu. a. die Kleinsiedlungen (OSR), Kleingartenanlagen (PK) <strong>und</strong> Flächen vonIndustrie, Gewerbe, Handel <strong>und</strong> Dienstleistung (OGG).Tabelle 4:Biotoptypen im Untersuchungsgebiet.Signatur Bezeichnung Schutz- Flächestatus [m 2 ]Biotope beson<strong>der</strong>er BedeutungBESF(Pa) markanter Solitärbaum nichtheimische Baumarten (Pappel) - 50BESH(We)BHBHmarkanter Solitärbaum heimische Baumarten (Weide) -207Hecken <strong>und</strong> Windschutzstreifen von Bäumen überschirmt (>10%Überschirmung), geschlossen, überwiegend heimische Gehölze- 2.454BLFS Strauchweidengebüsche § 1.371BRAGBRAG(Li)Alleen mehr o<strong>der</strong> weniger geschlossen <strong>und</strong> in ges<strong>und</strong>em Zustand,überwiegend heimische BaumartenAlleen mehr o<strong>der</strong> weniger geschlossen <strong>und</strong> in ges<strong>und</strong>em Zustand,überwiegend heimische Baumarten (Linde)§§ 11.567§§ 2.851BRR Baumreihen - 496BRR(Li) Baumreihen - 1.719BRRG(Li)Baumreihen mehr o<strong>der</strong> weniger geschlossen <strong>und</strong> in ges<strong>und</strong>em Zustand,überwiegend heimische Baumarten (Linde)- 2.225GAFP Grünlandbrachen feuchter Standorte von Schilf dominiert § 1.862Summe beson<strong>der</strong>e Bedeutung 24.802Biotope allgemeiner BedeutungBEA sonstige Solitärbäume - 282BEAHMBEGHMsonstige Solitärbäume heimischer Baumarten, überwiegend mittleresAlter (>10Jahre)einschichtige o<strong>der</strong> kleine Baumgruppen heimischer Baumarten,überwiegend mittleres Alter (>1 OJahre)- 46- 1.077BESH(Ah) markanter Solitärbaum heimische Baumarten (Ahorn) - 139BESH(Bi) markanter Solitärbaum heimische Baumarten (Birke) - 113BFM Feldgehölze mittlerer Standorte (§) 1.814BH Hecken <strong>und</strong> Windschutzstreifen - 15.196BHBHecken <strong>und</strong> Windschutzstreifen von Bäumen überschirmt (>10%Überschirmung)- 936BHO Hecken <strong>und</strong> Windschutzstreifen ohne Überschirmung - 2.020BHOLBRRNHecken <strong>und</strong> Windschutzstreifen ohne Überschirmung, lückig,überwiegend heimische GehölzeBaumreihen mehr o<strong>der</strong> weniger geschlossen <strong>und</strong> in ges<strong>und</strong>em Zustand,überwiegend nichtheimische Baumarten- 992- 1.685FG Gräben (§) 5.825FK Kanal, beidseitig durch Steinschüttung gesichert - 45.840GAFJ Grünlandbrachen feuchter Standorte von Binsen dominiert § 51.921GFW Feuchtweiden (§) 2.503


lBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt 35Fortsetzung <strong>der</strong> Tabelle 4:(GIKIntensivgrasland, neben Gräsern auch verschiedene krautigePflanzenarten- 24.148Gl Trittrasen - 1.993GMF Frischwiesen - 37.547GMFA Frischwiesen verarmte Ausprägung - 492GMR ru<strong>der</strong>ale Wiesen - 8.476GMRAGru<strong>der</strong>ale Wiesen verarmter Ausprägung mit spontanen Gehölzbewuchs(10 - 30 % Deckung <strong>der</strong> Gehölze)- 2.489GMW Frischweiden, Fettweiden - 29.241GSM Staudenfluren (Säume) frischer, nährstoffreicher Standorte - 5.606GSMAStaudenfluren (Säume) frischer, nährstoffreicher Standorte, verarmteo<strong>der</strong> ru<strong>der</strong>alisierte Ausprägung- 2.885Staudenfluren (Säume) frischer, nährstoffreicher Standorte, verarmteGSMAG o<strong>der</strong> ru<strong>der</strong>alisierte Ausprägung mit spontanen Gehölzbewuchs (10 - 30 % - 2.658Deckung <strong>der</strong> Gehölze)RRGAnthropogene Rohbodenstandorte <strong>und</strong> Ru<strong>der</strong>alfluren, vegetationsfreie<strong>und</strong> -arme schotterreiche Flächen- 329RSAA sonstige ru<strong>der</strong>ale Pionier- <strong>und</strong> Halbtrockenrasen - 1.323WlP Pappelforst - 20.161WlPANVR Pappelforst mit Erle/Rodungen <strong>und</strong> junge Aufforstungen - 7.997WRW Kahlflächen, Rodungen - 206WSRnaturnahe laubwäl<strong>der</strong> <strong>und</strong> laub-Nadel-Mischwäl<strong>der</strong> mit heimischen-Baumarten, frischer <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> reicher StandorteSumme allgemeine Bedeutung 284.423Biotope nachrangiger BedeutungLI Intensivacker - 17.646OAl lagerflächen - 32.39Summe nachrangige Bedeutung 20.884keine BeurteilungOGB Industrie- <strong>und</strong> Gewerbebrache - 42.251OGG lndustrie-, Gewerbe-, Handels- <strong>und</strong> Dienstleistungsflächen (in Betrieb) - 17.207OSE Kleinsiedlung <strong>und</strong> ähnliche Strukturen - 948OSE/PK Kleinsiedlung <strong>und</strong> ähnliche Strukturen/ Kleingartenanlagen - 113.724OVP Parkplätze - 771OVSB Straßen mit Asphalt- o<strong>der</strong> Betondecken - 12.367OVSP Pflasterstraßen - 4033OVWO unbefestigter Weg - 10.316OVWV versiegelter Weg - 872OVWW Weg mit wasserdurchlässiger Befestigung - 824Sp<strong>und</strong>wandSp<strong>und</strong>wandSumme keine Beurteilung 203.384Summe aller Biotoptypen 533.493-8.48271


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt365.3.3 EingriffsermittlungDie Wirkungen auf die Biotoptypen sind in Beilage 8.3 dargestellt.Beilage 8.3Verlust von Biotoptypen durchFlächeninanspruchnahmeZu einem temporären Verlust von Biotoptypen kommt es im Bereich <strong>der</strong>Baustelleneinrichtungsflächen. Als temporär wird <strong>der</strong> Verlust von Biotoptypendann eingestuft, wenn es sich um schnell regenerierbare Vegetationsbeständehandelt, z.B. ru<strong>der</strong>ale Staudenfluren o<strong>der</strong> Ziergärten. Hierzu zählen auchbaubedingte Verluste von Ufergehölzen, die <strong>der</strong> regelmäßigen Unterhaltungspflegeunterliegen (Weiden), da sich die Bestände schnell regenerieren können.Nicht temporär ist <strong>der</strong> Verlust von Gehölzen. Er wird nachfolgend als dauerhafterVerlust behandelt.Die durch temporären Verlust betroffenen Biotoptypen sind in Tabelle 5ausgewiesen. Die Beeinträchtigungen sind gemäß HVE nicht als Eingriffe zubewerten, da die Bestände schnell regenerierbar <strong>und</strong> von allgemeiner Bedeutungfür Natur <strong>und</strong> Landschaft sind.Tabelle 5:Temporäre Beeinträchtigung von Biotoptypen im Bereich vonBaustelleneinrichtungsflächen.Biotop Signatur Fläche Bewertung(m 2 )Temp. Beeinträchtigung von Biotopen allgemeiner Bedeutung durch BaustellenzufahrtAnthropogene Rohbodenstandorte <strong>und</strong> Ru<strong>der</strong>alfluren,vegetationsfreie <strong>und</strong> -arme schotterreiche FlächenRRG 45 kein Eingriffru<strong>der</strong>ale Wiesen GMR 20 kein Eingriffru<strong>der</strong>ale Wiesen verarmter Ausprägung mit spontanenGehölzbewuchs (10 - 30 % Deckung <strong>der</strong> Gehölze)GMRAG 35 kein EingriffSumme Baustellenzufahrt 100Temp. Beeinträchtigung von Biotopen allgemeiner Bedeutung durch BehelfsumfahrungAnthropogene Rohbodenstandorte <strong>und</strong> Ru<strong>der</strong>alfluren,vegetationsfreie <strong>und</strong> -arme schotterreiche FlächenRRG 93 kein Eingriffru<strong>der</strong>ale Wiesen verarmter Ausprägung mit spontanenGehölzbewuchs (10- 30 % Deckung <strong>der</strong> Gehölze)GMRAG 28 kein EingriffTrittrasen GL 35 kein EingriffTemp. Beeinträchtigung von Biotopen nachrangiger Bedeutung durch BehelfsumfahrungKleinsiedlung <strong>und</strong> ähnliche Strukturen/Kleingartenanlagen OSE/PK 177 kein EingriffSumme Behelfsumfahrung 333Temp. Beeinträchtigung von Biotopen allgemeiner Bedeutung durch BE-FlächeAnthropogene Rohbodenstandorte <strong>und</strong> Ru<strong>der</strong>alfluren,vegetationsfreie <strong>und</strong> -arme schotterreiche FlächenRRG 123 kein Eingriffru<strong>der</strong>ale Wiesen GMR 248 kein Eingriffru<strong>der</strong>ale Wiesen verarmter Ausprägung mit spontanenGehölzbewuchs (10- 30 % Deckung <strong>der</strong> Gehölze)GMRAG 780 kein EingriffStaudenfluren (Säume) frischer, nährstoffreicher Standorte GSM 68 kein EingriffStaudenfluren (Säume) frischer, nährstoffreicher Standorte,verarmte o<strong>der</strong> ru<strong>der</strong>alisierte AusprägungGSMA 767 kein Eingriff


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt37Fortsetzung <strong>der</strong> Tabelle 5:Staudenfluren (Säume) frischer, nährstoffreicher Standorte,verarmte o<strong>der</strong> ru<strong>der</strong>alisierte Ausprägung mit spontanen GSMAG 433 kein EingriffGehölzbewuchs (10 - 30 % DeckunQ)Trittrasen GL 705 kein EingriffTemp. Beeinträchtigung von Biotopen beson<strong>der</strong>er Bedeutung durch BE-FlächeGrünlandbrachen feuchter Standorte von Schilf dominiert GAFP 368 kein EingriffTemp. Beeinträchtigung von Biotopen nachrangiger Bedeutung durch BE-FlächeKleinsiedlung <strong>und</strong> ähnliche Strukturen/Kleingartenanlagen OSE/PK 826 kein EingriffBushaltestellen südlich vom UG 140 kein EingriffSumme BE-Fläche 4.457Verlust von Biotoptypen <strong>und</strong> Bäumen durch dauerhafteEinrichtungZu einem dauerhaften Verlust (siehe Fehler! Verweisquelle konnte nichtgef<strong>und</strong>en werden.) von Biotoptypen kommt es durch Bodenumlagerung <strong>und</strong> -überdeckung sowie im Bereich von Baustelleneinrichtungsflächen <strong>und</strong> <strong>der</strong>Behelfsumfahrung, sofern Gehölzstrukturen (Hecken) betroffen sind. DieNeuversiegelung von Flächen durch die Straßenrampen führt zu einemdauerhaften Verlust des Bodens mit <strong>der</strong> Funktion als Pflanzenstandort.BiotoptypenDurch Neuversiegelungen von Pflanzstandorten kommt zu einem Verlust voninsgesamt 2.274 m 2 . Flächenmäßig erfolgen durch Bodenumlagerungen <strong>und</strong>Überdeckungen die meisten langfristigen Beeinträchtigungen. Hier kommt es zueiner erheblichen Beeinträchtigung von Vegetationsflächen auf insgesamt12.572 m 2 •Tabelle 6:Dauerhafte Verluste von Biotoptypen durch Neuversiegelung <strong>und</strong>Überdeckung.Biotop Signatur Fläche Bewertung(m 2 )Überdeckung Biotope allgemeiner BedeutungAnthropogene Rohbodenstandorte <strong>und</strong> Ru<strong>der</strong>alfluren,veoetationsfreie <strong>und</strong> -arme schotterreiche FlächenRRG 68 kein Eingriffeinschichtige o<strong>der</strong> kleine Baumgruppen heimischer Baumarten,überwiegend mittleres Alter (>1 OJahre)BEGHM 168 EingriffHecken <strong>und</strong> Windschutzstreifen BH 4.387 EingriffHecken <strong>und</strong> Windschutzstreifen ohne Oberschirmung BHO 930 EingriffKahmächen, Rodungen WRW 74 kein Eingriffmarkanter Solitärbaum heimische Baumarten (Ahorn) BESH(Ah) 1) 110 keine Eingriffemarkanter Solitärbaum heimische Baumarten (Birke) BESH(Bi) 1) 72 (betroffene Bäumesind insonstige Solitärbäume BEA 228 Tabelle 12enthalten)ru<strong>der</strong>ale Wiesen GMR 1.731 kein Eingriffru<strong>der</strong>ale Wiesen verarmter Ausprägung mit spontanenGehölzbewuchs (10 - 30 % DeckunQ <strong>der</strong> Gehölze)GMRAG 1.624 kein EingriffStaudenfluren (Säume) frischer, nährstoffreicher Standorte GSM 1.318 EingriffStaudenfluren (Säume) frischer, nährstoffreicher Standorte,verarmte o<strong>der</strong> ru<strong>der</strong>alisierte Ausprägung mit spontanen GSMAG 512 EingriffGehölzbewuchs (10 - 30 % Deckung <strong>der</strong> Gehölze)Trittrasen GL 14 kein Eingriff


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt38Fortsetzung <strong>der</strong> Tabelle 6:Überdeckung Biotope beson<strong>der</strong>er BedeutungBaumreihen BRR(Li) 1) 93 keine EingriffeBaumreihen mehr o<strong>der</strong> weniger geschlossen <strong>und</strong> in ges<strong>und</strong>em BRRG(Li) 1) 196 (betroffene BäumeZustand, überwiegend heimische Baumarten (Linde)sind inmarkanter Solitärbaum nichtheimische Baumarten (Pappel) BESF(Pa) 1) 46 Tabelle 12enthalten)Grünlandbrachen feuchter Standorte von Schilf dominiert GAFP 513 EingriffStrauchweidengebüsche BLFS 487 EingriffSumme Überdeckung 12.572Verlust von Biotopen allgemeiner Bedeutung durch VersiegelungHecken <strong>und</strong> Windschutzstreifen BH 1.547 EingriffHecken <strong>und</strong> Windschutzstreifen ohne Überschirmung BHO 32 Eingriffmarkanter Solitärbaum heimische Baumarten (Ahorn) BESH(Ah) 1) 29 keine Eingriffe(betroffene Bäumemarkanter Solitärbaum heimische Baumarten (Birke) BESH(Bi) 1) 32 sind inTabelle 12enthalten)ru<strong>der</strong>ale Wiesen GMR 233 Eingriffru<strong>der</strong>ale Wiesen verarmter Ausprägung mit spontanenGehölzbewuchs (10 - 30 % Deckunq <strong>der</strong> Gehölze)GMRAG 7 kein EingriffStaudenfluren (Säume) frischer, nährstoffreicher Standorte GSM 265 EingriffStaudenfluren (Säume) frischer, nährstoffreicher Standorte,verarmte o<strong>der</strong> ru<strong>der</strong>alisierte Ausprägung mit spontanen GSMAG 19 EingriffGehölzbewuchs (10 - 30 % Deckunq <strong>der</strong> Gehölze)Trittrasen GL 5 kein EingriffVerlust von Biotopen beson<strong>der</strong>er Bedeutung durch VersiegelungBaumreihen mehr o<strong>der</strong> weniger geschlossen <strong>und</strong> in ges<strong>und</strong>emZustand, überwiegend heimische Baumarten (Linde)keine Eingriffe(betroffene BäumeBRRG(Li) 99 sind inTabelle 12enthaltenGrünlandbrachen feuchter Standorte von Schilf dominiert GAFP 8 EingriffSumme Versiegelung 2.2741) Keine Baumverluste, nur Unterwuchs betroffen.BaumverlusteInfolge <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Baumaßnahmen kommt es zu insgesamt 15Fällungen von solitären Einzelgehölzen mit einem Stammumfang von über 60cm. Die übrigen Baumfällungen sind über die Biotoptypenverluste bilanziert.Die in <strong>der</strong> Tabelle 7 bezeichneten Vitalitäten kennzeichnen den jeweiligenVitalitätszustand <strong>der</strong> Bäume. Die Bezeichnung 0 steht für ,ges<strong>und</strong>', 1 = ,leichtgeschwächt', 2 = ,stark geschwächt' <strong>und</strong> 3 = ,absterbend'. Diese Stufeneinteilung(nach ROLOFF, 2001) zur Beurteilung <strong>der</strong> Vitalität ist inzwischen weitverbreitet <strong>und</strong> anerkannt.Streng geschützte Arten im Sinne des BNatSchG sind durch das Vorhabennicht beeinträchtigt.


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt39Tabelle 7:Vorhabensbedingte Baumverluste.Baum-Nr Name Wissenschaftlich Höhe Vitalität BEMERKUNG172 Winter-Linde Tilia cordata 15 1 4-stämmig (0,89/0,74/0,86/0,87)176 Weide sp. Salix sp. 11 1 Loch ca. 1cm breit <strong>und</strong> tief200 Eschen-Ahorn Acerneg<strong>und</strong>o 8 0 2-stämmig (0,60/0,30)203 Eschen-Ahorn Acerneg<strong>und</strong>o 9 1 2-stämmig (0,77/0,77); Zwiesel204 Eschen-Ahorn Acerneg<strong>und</strong>o 9 0 leicht schief209 Berg-Ahorn Acer pseudoplatanus 11 0210 Spitz-Ahorn Acer platanoides 11 0211 Spitz-Ahorn Acer platanoides 11 0 7-stämmig (bis 0,40); Austriebam Stamm212 Berg-Ahorn Acer pseudoplatanus 7 0 Rs (Sonnenbrand)213 Spitz-Ahorn Acer platanoides 11 0 3-stämmig (1,28/0,82/1,21); V-Zwiesel222 Sand-Birke Betula pendula 12 0 Hopfen224 Trauben-Eiche Quercus petraea 9 1 2-stämmig (0,62/0,59); Hopfen225 Spitz-Ahorn Acer platanoides 9 1 4-stämmig(0,72/0,59/0,59/0,45); Hopfen279 Zitter-Pappel Populus tremula 22 1 N (Aststümpfe); 1 Stämmlingentfernt; Sitzwarte fürSchwalben288 Winter-Linde Tilia cordata 18 1Durch die Behelfsumfahrung kann es insbeson<strong>der</strong>e bei den Alleebäumenstellenweise zu einer starken Beeinträchtigung kommen. Diese sind durchAufastungsmaßnahmen <strong>und</strong> Wurzelschutzmaßnahmen zu vermeiden. Diesesind insbeson<strong>der</strong>e zum Schutz <strong>der</strong> Esche, die teilweise hohe Wurzelanläufeaufweisen, erfor<strong>der</strong>lich.~ .Neuschaffung von Pflanzenstandorten durchEntsiegelungDurch Entsiegelung von Verkehrsflächen im Bereich <strong>der</strong> Straßenbrücke kommtes auf 781 m 2 Fläche zur Neuschaffung von Pflanzenstandorten.Tabelle 8:Entsiegelungsflächen.Entsiegelung I Biotope Signatur Fläche [m 2 ]Kleinsiedlung <strong>und</strong> ähnliche OSE/PK 12Strukturen/KleingartenanlagenParkplätze OVP 214Pflasterstraßen OVSP 156Straßen mit Asphalt- o<strong>der</strong> Betondecken OVSB 264unbefestigter Weg OVWO 135Summe Entsiegelung 781


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt405.4 Schutzgut Tiere5.4.1 Zielvorgaben <strong>und</strong> BeurteilungskriterienZielvorgaben <strong>und</strong> Leitlinien zum Schutzgut Tiere sind auf B<strong>und</strong>esebene inerster Linie im BNatSchG (Neufassung) formuliert. Demnach sindB<strong>und</strong>esnaturschutzgesetzzur dauerhaften Sicherung <strong>der</strong> biologischen Vielfalt entsprechend demjeweiligen Gefährdungsgrad insbeson<strong>der</strong>e lebensfähige Populationenwild leben<strong>der</strong> Tiere einschließlich ihrer Lebensstätten zu erhalten, <strong>und</strong><strong>der</strong> Austausch zwischen den Populationen sowie Wan<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong>Wie<strong>der</strong>besiedelungen zu ermöglichen (§ 1 [2]1. BNatSchG),die Gefährdungen von natürlich vorkommenden Ökosystemen, <strong>und</strong>Arten entgegenzuwirken (§ 1 [2] 2. BNatSchG),Lebensgemeinschaften mit ihren strukturellen <strong>und</strong> geografischenEigenheiten in einer repräsentativen Verteilung zu erhalten;(§ 1 [2] 3. BNatSchG),wild lebende Tiere, ihre Lebensgemeinschaften sowie ihreLebensstätten zu erhalten (§ 1 [3] 5. BNatSchG),<strong>der</strong> Entwicklung sich selbst regulieren<strong>der</strong> Ökosysteme auf hierfürgeeigneten Flächen Raum <strong>und</strong> Zeit zu geben (§ 1 [3] 6. BNatSchG).Zu den Zielen von Naturschutz <strong>und</strong> Landschaftspflege in Brandenburg zählennach BbgNatSchG:BrandenburgischesNaturschutzgesetzdie nachhaltige Sicherung des Bestandes wild leben<strong>der</strong>Pflanzengemeinschaften mit ihren Lebensräumen (Biotopen) auf einemausreichenden Teil <strong>der</strong> Landesfläche,Biotop-Verb<strong>und</strong>systeme sind zu erhalten o<strong>der</strong> zu schaffen. Dienatürlichen Wan<strong>der</strong>wege <strong>und</strong> Rastplätze <strong>der</strong> wild lebenden Tierartensind zu erhalten o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>herzustellen,Gewässer dürfen nur so ausgebaut werden, dass natürlicheLebensgemeinschaften von Pflanzen <strong>und</strong> Tieren erhalten bleiben o<strong>der</strong>sich neu entwickeln können.Unter beson<strong>der</strong>em Schutz stehen weiterhin die in ihrem Bestand bedrohtenTierarten. Sie werden in den Roten Listen für die B<strong>und</strong>esrepublik bzw. das LandBrandenburg, <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esartenschutzverordnung (BArtSchV) <strong>und</strong> denAnhängen <strong>der</strong> FFH-Richtlinie (92/43/EWG) nach dem jeweiligen wissenschaftlichenStand <strong>der</strong> Erkenntnisse aufgeführt. Arten des Anhangs li<strong>der</strong> FFH­Richtlinie kennzeichnen dabei Arten von gemeinsamem Interesse, für <strong>der</strong>enErhaltung beson<strong>der</strong>e Schutzgebiete auszuweisen sind; Arten des Anhangs IVsind streng zu schützende Arten vom gemeinschaftlichen Interesse.Beson<strong>der</strong>sgeschützte ArtenPräzisierungen <strong>und</strong> Ergänzungen <strong>der</strong> Zielvorstellungen für Teilgebiete desUntersuchungsbereiches finden sich in den Landschaftsrahmen- <strong>und</strong> Landschaftsplänen.Für die Nie<strong>der</strong>ungsbereiche sind u.a. als Ziele dargestellt (STADTPOTSDAM 2001 b, LANDKREIS POTSDAM-MITTELMARK 1996):Schutz beson<strong>der</strong>s wertvoller Nahrungs- <strong>und</strong> Brutlebensräume <strong>der</strong> Greifvögel,


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt41Schutz vom Aussterben bedrohter <strong>und</strong> stark gefährdeter Insekten,Schutz vom Aussterben bedrohter o<strong>der</strong> stark gefährdeter Amphibien<strong>und</strong> Reptilien.5.4.2 Datengr<strong>und</strong>lageZur Erfassung des Schutzgutes Tiere wurden vorhandene Daten ausgewertet<strong>und</strong> eigene Kartierungen durchgeführt. Die Kartierungen erfolgten im Zugemehrerer Begehungen im Zeitraum von März 2008 bis August 2009 anfolgenden Terminen jeweils in den frühen Morgenst<strong>und</strong>en beginnend24.03.125.03. 2008, 22.05.2008, 15.05.2009, 18.07.2009. Es wurden jeweilszwei Transekte im Norden <strong>und</strong> Süden des UG begangen.5.4.3 Bestand <strong>und</strong> BedeutungBestandIm Zuge <strong>der</strong> Kartierungen wurden keine aktuellen Hinweise auf dasVorkommen von Biber <strong>und</strong> Fischotter gef<strong>und</strong>en. We<strong>der</strong> konnten aktuell Fraßspuren,noch Wechsel o<strong>der</strong> gar Bauten festgestellt werden.Biber <strong>und</strong>FischotterAußer <strong>der</strong> allgemeinen Funktion als Verbindungsgewässer, die sich aus <strong>der</strong>Fließgewässerschutzkonzeption des Landes Brandenburg ergibt, ist keinebeson<strong>der</strong>e Funktion des Untersuchungsgebietes für Biber <strong>und</strong> Fischottervorhanden.Im Umfeld des SPK <strong>und</strong> <strong>der</strong> daran angrenzenden Seen wurden bei früherenUntersuchungen insgesamt sechs Fle<strong>der</strong>mausarten <strong>der</strong> Roten Liste nachgewiesen(IUS 2004b). Dazu zählen <strong>Wasser</strong>fle<strong>der</strong>maus (Myotis daubentonil) ,Fransenfle<strong>der</strong>maus (Myotis natteren), Großer Abendsegler (Nyctalus noctula),Braunes Langohr (Plecotus auritus), Zwergfle<strong>der</strong>maus (Pipistrellus pipistrellus)<strong>und</strong> Rauhautfle<strong>der</strong>maus (Pipistrellus nathusil).Fle<strong>der</strong>mäuseIm Untersuchungsgebiet wurden im Zuge <strong>der</strong> Begehungen die Arten <strong>Wasser</strong>fle<strong>der</strong>maus(Myotis daubentonil) , Großer Abendsegler (Nyctalus noctula) <strong>und</strong>Braunes Langohr (Plecotus auritus) bestätigt. Die Arten wurden im Bereich desSPK beobachtet. Lineare Gehölzstrukturen haben für Fle<strong>der</strong>mäuse einewichtige Funktion als Leitstrukturen. Insbeson<strong>der</strong>e den kanalbegleitendenBaumreihen <strong>und</strong> linienhaften Feldgehölzen entlang des SPK kommt in diesemZusammenhang eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung zu. Die angrenzenden <strong>Wasser</strong>flächenwerden von Fle<strong>der</strong>mäusen als Jagdrevier genutzt.Bei den Begehungen erfolgten keine Nachweise von Schlafstuben, Wochenstubeno<strong>der</strong> Winterquartieren im Eingriffsbereich. Es wurden keine bewohntenBaumhöhlen festgestellt <strong>und</strong> auch im Bereich <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>lager <strong>der</strong> vorhandenenBrücke wurden keinerlei Hinweise auf das Vorkommen von Fle<strong>der</strong>mäusengef<strong>und</strong>en.


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt 42Untersucht wurden Vorkommen von Brutvögeln in Bereichen mit Gehölz- Vögelverlusten <strong>und</strong> im Bereich des Brückenbauwerkes. Die Nachweise <strong>der</strong> Brutvögelsind in Tabelle 9 dargestellt.Es erfolgten keine Nachweise <strong>der</strong> Zauneidechse im Untersuchungsgebiet. ReptilienEinmalig wurde eine Ringelnatter südwestlich des SPK schwimmendbeobachtet. Südöstlich <strong>der</strong> Straßenbrücke Marquardt wurde eine Zauneidechseim Frühsommer 2008 einmalig außerhalb des Baubereichs beobachtet.Totholz-bewohnende KäferEs konnten keine Nachweise für die totholzbewohnenden Käferarten Eremit<strong>und</strong> Heldbock erbracht werden.Es wurden keine Bienen- <strong>und</strong> Hornissen-Nester im Eingriffsbereich gef<strong>und</strong>en.Sonstige ArtenNachweise <strong>der</strong> Weinbergschnecke wurden im Böschungsbereich südlich <strong>der</strong>Straßenbrücke erbracht.


LBP Ersatzneubau StraßenbrOcke Marquardt 43Tabelle 9:Im Untersuchungsgebiet <strong>der</strong> UVS nachgewiesene Vagelarten.Deutscher Name Wissenschaftlicher Nest- Fortpflanzungs- l.d.R. erneute Schutz <strong>der</strong> Arten mll Brutzeit Vorkommen (als Status im UGName standort stätte nach § 42 Nutzung <strong>der</strong> Fortpflanzungs- geschützten Brulvogel) In BB B-BrutvogelAbs.1 Fortpflanzungs- stätte nach § 42 Ruhestätten BV=BrutverdachtBNalSchG stätte In <strong>der</strong> (1) BNalSchG nach § 42 N=Nahrungsgastgeschützt nächsten erlischt Abs.1BrutperiodeBNalSchG(regelmäßiggenutzteRast-,Schlaf-,MauserplätzeeIe.)Amsel Turdus merula N, F 1 1 A 02 E OB sehrhäufia B ubiauitärbei Kleingärten im SW desBachstelze Molacilla alba N.H.B [2aJ X 3 A04-MOB sehr häufig BUGBlaumeise Parus caeruleus H [2a] X 3 M03-AOB sehr häufig BVbei Kleingärten im SW desUGBlessralle Fulica alra B. NF 1 1 X A 04 E 07 häufi NG Ufer SPKGehölze Nordwestlich <strong>und</strong>Buchfink Fringilla coelebs F [1J 1 A04-EOB sehr häufig B SOdwestlich <strong>der</strong>Straßenbrückeim sOdlichen Teilbereich desBuntspecht Dendrocopus major H X M 04 -M 07 häufig B UG, außerhalb des EingriffsbereichsDorngrasmücke Sylvia communis F,B [1] 1 E04-EOB sehr häufig BVGehölze Nordwestlich <strong>der</strong>StraßenbrückeElster Pica pica F [2a) X 3 A 01 - M 09 häufig BGartenrotschwanzPhoenicurusphoenicurusH,N [1 ) 1 M04-EOB haufig Bbei Kleingärten im SW desUGbei Kleingärten im SW desUGbei Kleingärten im SW desGelbspötter Hippolais icterina F [1] 1 AOS-MOB sehr häufig BV?UGGrünfink Carduelis chloris F [1] 1 A04 M09 sehr häufig B ubiquitärHausrotschwanzPhoenicurusbei Kleingärten im SW <strong>und</strong>N [2aJ X 3 M03-A09 häufig BVochrurosNWdes UGHaussperlina Passer domesticus H.F 2a X 3 E 03 A 09 sehr häufiQ B ubiQuitärKohlmeise Parus maior H 12al X 3 M 03-AOB sehr häufiQ B ubiQuitärMehlschwalbe Delichon urbica F 13) X 2 M04 A09 B StraßenbrückeBV7 SPKnordwestlich <strong>der</strong>Pirol Oriolus oriolus F [1 ) 1 E04-E08 mäßig häufig StraßenbrOckezweimaligeBeobachtung


.~LBP ErSalZneubau SIraßenbrücke Marquardl 44Rlnaeltaube Columba oalumbus F N r11 1 E02-E11 sehr häufi B häufi, Alleemäßig häufig,einmalige Gehölze Nordwestlich <strong>der</strong>Rotmilan Milvus milvus F [2J X 3;W3 X M03-MOB deutlicherBeobachtung StraßenbrückeROckgangStockente Anasplatvrhvnchos B, F, NF [1 ] 1 X E 03 MOB häufie B SPKWeißstorch Clconia ciconia F 11 X 4 E 03 MOB mäßio häufio N einmaliae BeobachtunaNeststandort: B = Boden-, F;; Frei-, N - Nischen-, H = Höhlen-, K = Koloniebroter, NF = Nestflüchterals Fortpflanzungsstätte gern. § 42 Abs. 1 BNatSchG geschützt:[1] = Nest o<strong>der</strong> - sofern kein Nest gebaut wird - Nistplatz[2] = i.d.R. System aus Haupt- <strong>und</strong> Wechselnest{ern); Beeinträchtigung (= Beschädigung o<strong>der</strong> Zerstörung) eines Einzelnestes führt i.d.R. zur Beeinträchtigung <strong>der</strong> Fortpflanzungsstälte[2a) = System mehrerer Ld.R. jährlich abwechselnd genutzter Nester/Nistplätze; Beeinträchtigung eines o. mehrerer Einzelnester außerhalb <strong>der</strong> Brutzeit fllhrt nicht zur Beeinträchtigung <strong>der</strong> Fortpflanzungsstätte[3] = Ld.R. Brutkolonie; BeschMigung o<strong>der</strong> Zerstörung eines o<strong>der</strong> mehrerer Einzelnester <strong>der</strong> Kolonie außerhalb <strong>der</strong> Brutzeit führt Ld.R. zu einer Beeinträchtigung <strong>der</strong> Fortpflanzungsstätte[4] =Nest <strong>und</strong> Brutrevier(5) = Balzplatz[§) = zusätzlich Horslschutz nach § 33 BgNatSchGSchutz <strong>der</strong> Fortpflanzungsstätte nach § 42 (1) BNatSchG erlischt1 = nach Beendigung <strong>der</strong> jeweiligen Brutperiode2 =mit <strong>der</strong> Aufgabe <strong>der</strong> Fortpflanzungsstätte3 =mit <strong>der</strong> Aufgabe des Reviers4 = fünf Jahre nach Aufgabe des ReviersW x = nach x Jahren (gilt nur fllr ungenutzte Wechselhorste in besetzten Revieren)Fortpflanzungsperiode: A = 1., M =2., E = 3. Monatsdekade (Dekaden =1.-10., 11.-20. u. 21.-30.131. eines Monats)Vorkommen in B: Ag - Ausnahmegast, Bq =Brutgast, Dz - DurchzOgler, uB =unregelmäßiger Brutvogel, Wg = Wintergast


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt45Faunistische FunktionsräumeAuf <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong> aktuellen Biotoptypenkartierung wurde eine Abgrenzungfaunistischer Funktionsbereiche vorgenommen. Diese sind in <strong>der</strong> Beilage 7.6dargestellt.Beilage Nr.7.6Das Untersuchungsgebiet ist im Bereich <strong>der</strong> Baumaßnahme durch die Flächennutzung,insbeson<strong>der</strong>e die B<strong>und</strong>esstraße, stark vorbelastet <strong>und</strong> faunistisch vonallgemeiner Bedeutung. Beson<strong>der</strong>s bedeutsame Schutzgebiete wie das SPA"Mittlere Havelnie<strong>der</strong>ung" <strong>und</strong> das FFH-Gebiet "Obere Wublitz" liegen ca. 1 kmvom Untersuchungsgebiet entfernt. Auch das Naturschutzgebiet (NSG) "ObereWublitz" grenzt nicht an das Untersuchungsgebiet an (Entfernung ca. 1,1 km).Die Wiesen- <strong>und</strong> Waldfluren nordöstlich <strong>der</strong> Straßenbrücke liegen imLandschaftsschutzgebiet (LSG) "Königswald mit Havelseen <strong>und</strong> SeeburgerAgrarlandschaft". Das LSG "Potsdamer Wald- <strong>und</strong> Havelseengebiet" grenztwestlich an das Untersuchungsgebiet <strong>der</strong> UVS.SPK mit Uferbereichen <strong>und</strong> GräbenDie Ufer des Sacrow-Paretzer-Kanals im Bereich des Untersuchungsgebietessind kanaltypisch durch Steinschüttung gesichert. Die Ufersicherung des SPKist gut erhalten <strong>und</strong> einheitlich ausgeprägt. Abbrüche o<strong>der</strong> Unterspülungen sindnicht zu beobachten.Im Fließgewässerschutzsystem Brandenburgs (LUA 1998) ist die gesamteHavel einschließlich des Sacrow-Paretzer-Kanals als Verbindungsgewässerausgewiesen. Die Einstufung als Verbindungsgewässer im Fließgewässerschutzsystemerfolgt unabhängig von <strong>der</strong> aktuellen Qualität des Gewässers.Fließgewässerschutzsystem( .Die Funktion <strong>der</strong> Kanalabschnitte als Lebensraum für Gewässertiere ist durchdie Vorbelastungen, insbeson<strong>der</strong>e die stoffliche Belastung, die Gewässerstruktur<strong>und</strong> die Schifffahrt geprägt. Trotz des vereinzelten Vorkommens vongefährdeten Arten kommt den Kanalbereichen nur eine allgemeine Bedeutungals Lebensraum für aquatische Wirbellose <strong>und</strong> Fische zu (IUS 2004b).Lebensraum füraquatischeWirbellose <strong>und</strong>FischeInsgesamt ist <strong>der</strong> amphibische <strong>und</strong> terrestrische Uferbereich von allgemeinerBedeutung als Lebensraum für Vögel, Reptilien <strong>und</strong> Amphibien. Für durchziehendeVögel <strong>und</strong> Fle<strong>der</strong>mäuse besitzen die kanalbegleitenden Gehölzbeständeals Leitstrukturen eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung.Die vorhandenen Gräben sind künstlich geschaffene aquatische Gebilde, die<strong>der</strong> Entwässerung <strong>der</strong> Offenlandflächen dienen. Besiedler dieser Biotope sindTiere <strong>und</strong> Pflanzen von Nass- <strong>und</strong> Feuchtwiesen.GräbenSiedlungsbereicheDie im Nahbereich des Vorhabens dominierenden Siedlungsbereiche habeneine nachrangige Funktion für das Vorkommen von Tieren. Hauptsächlichkommen kleingärtnerisch genutzte Anlagen vor. Die meisten Vegetationsflächenwerden in diesen Bereichen dementsprechend intensiv genutzt. Die


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt46Schiffsbau- <strong>und</strong> Versuchsanstalt im östlichen Bereich des Untersuchungsgebietesweist keine hohe Nutzungsintensität auf. Ein großer Bereich <strong>der</strong>Außenanlage ist allerdings versiegelt <strong>und</strong> somit als Biotop für Tiere nachrangigbedeutsam.In den kleingärtnerisch genutzten Flächen kommen weit verbreitete Kulturfolger,wie Amsel, Ringeltaube, Sperling etc. vor. Der Storch wurde als Nahrungsgastim Untersuchungsgebiet nachgewiesen.VerkehrsflächenDie vorhandenen Verkehrsflächen insbeson<strong>der</strong>e die B 273, zerschneiden dieLebensräume von Tierarten <strong>und</strong> stellen durch den regen Autoverkehr ein hohesKollisionsrisiko für Tiere dar. Zudem beeinträchtigen sie die angrenzendenLebensräume durch die Emission von Lärm <strong>und</strong> Abgasen.Das Brückenbauwerk stellt aufgr<strong>und</strong> seiner vertikalen Struktur ein Ersatzhabitatfür die Mehlschwalbe dar.Alleen <strong>und</strong> GehölzbeständeDie straßenbegleitenden Gehölzbestände wie die Allee an <strong>der</strong> "MarquardterStraße", die kanalbegleitenden Baumreihen östlich <strong>der</strong> Straßenbrücke sowiedie Hecken- <strong>und</strong> Windschutzstreifen entlang <strong>der</strong> B 273 haben eine biotopverbindendeFunktion. Zusätzlich können Altbaumbestände mit Altholzstruktureneine beson<strong>der</strong>e Funktion für baumbewohnende Tierarten entwickeln.Für baumbrütende Vogelarten, Fle<strong>der</strong>mäuse <strong>und</strong> Xylobionten (Insekten) sindsie wichtige Nahrungshabitate <strong>und</strong> Reproduktionsstandorte.In den Gehölzbereichen wurden während den Kartierungsarbeiten insgesamtvier Vogel nester in den Kronen <strong>der</strong> aufgenommen Bäume gef<strong>und</strong>en. Hierbeihandelte es sich um weitverbreitete Arten die keine beson<strong>der</strong>e Standorttreuevorweisen, wie z.B. die Ringeltaube, Elster <strong>und</strong> Grünfink.Lediglich ein Baum wies Höhlungen (Spechthöhle, Buntspecht) auf. Es handeltsich hierbei um den Baum mit <strong>der</strong> Baumkataster-Nr. 102 in <strong>der</strong> Allee <strong>der</strong>Marquardter Chaussee, <strong>der</strong> allerdings nicht im unmittelbaren Eingriffsbereichdes Bauvorhabens steht.OffenlandflächenDie im UG vorhandenen größeren Offenlandflächen sindeine östlich des Grabens von Binsen dominierte ältere Grünlandbrachefeuchter Standorte (GAFP), die zunehmend mit Strauchweidenverbuscht,zwei auf <strong>der</strong> westlichen Seite des UG vorkommende Frischwiesen(GMF) <strong>und</strong> -weiden (GMW),sowie auf dem nördlichen Gebiet ein intensiv genutztes Grasland (GIK).


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt47Im Zuge <strong>der</strong> Begehungen konnten in diesem Bereich ausschließlich ubiquitäreArten nachgewiesen werden. Eine beson<strong>der</strong>e Funktion haben die Flächen alsNahrungshabitat z.B. für den Weißstorch.5.4.4 EingriffsermittlungWirkungen durch temporären BaubetriebDie Empfindlichkeit gegenüber baubedingten Störungen <strong>und</strong> Flächenbeanspruchungenist im Wesentlichen abhängig von <strong>der</strong> Vorbelastung <strong>und</strong> demVorkommen störungsempfindlicher Arten.(Die Empfindlichkeit gegenüber Störungen aus dem Baubetrieb ist gering. Diebetroffenen Bereiche sind durch Siedlungen, Kleingärten <strong>und</strong> Straßenverkehrvorbelastet. Wirkungen auf die Tierwelt sind in diesem Bereich zu vernachlässigen.Es ergeben sich keine erheblichen Beeinträchtigungen durch den Baubetrieb.Wirkungen durch die BehelfsumfahrungBei den durch den Baubetrieb betroffenen Bereichen handelt es sich vor allemum Flächen, die eine starke Vorbelastung durch die B 273 <strong>und</strong> die "MarquardterStraße" mit <strong>der</strong> Fortführung "An <strong>der</strong> Kanalbrücke" aufweisen. Auch <strong>der</strong> zurAnbindung an die B 273 temporär neu einzurichtende Straßenabschnitt nördlichdes SPK, überdeckt im Wesentlichen bereits stark beanspruchte Bereiche wieunbefestigte Wege, Rohbodenstandorte, o<strong>der</strong> ru<strong>der</strong>ale Wiesen. ErheblicheEmpfindlichkeiten, z.B. infolge von Zerschneidungseffekten <strong>der</strong> Behelfsumfahrung,o<strong>der</strong> temporäre Versiegelung auf die vorhandene Tierwelt sind ausdiesen Gründen nicht zu erwarten. Die entscheidende Störung geht von demumgeleiteten Verkehr aus. Durch das erhöhte Verkehrsaufkommen kann es zuKollisionen <strong>und</strong> Beeinträchtigungen durch Lärmemissionen <strong>der</strong> in diesemBereich vorhandenen Tierarten kommen.Beson<strong>der</strong>s empfindliche Arten wurden hier jedoch nicht nachgewiesen. ImUmfeld <strong>der</strong> Maßnahme dominieren Wochenendsiedlungen mit entsprechen<strong>der</strong>Vorbelastung für die Tierwelt.Es ergeben sich keine erheblichen Beeinträchtigungen durch dieBehelfsumfahrung.Verlust von Vegetationsbeständen im terrestrischen<strong>und</strong> amphibischen BereichDurch die Inanspruchnahme von Flächen für die Baustelleneinrichtung <strong>und</strong> dieAnlage <strong>der</strong> Behelfsumfahrung kommt es zu einem Vegetationsverlust <strong>und</strong> damitzu einer Beeinträchtigung <strong>der</strong> Lebensraumfunktion <strong>der</strong> betroffenen Flächen. Vorallem durch die anlagenbedingten Verluste vorhandener Vegetation im Bereich<strong>der</strong> Böschungen <strong>der</strong> Straßenbrücke kommt es zu einer Beeinträchtigung <strong>der</strong>Lebensraumfunktion für Tiere. Betroffen sind überwiegend Biotoptypen mit


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt48allgemeiner bis nachrangiger Funktion für die Fauna, da <strong>der</strong> Neubau in <strong>der</strong>alten Trasse erfolgt. Der Verlust <strong>der</strong> Vegetationsbestände <strong>und</strong> damiteinhergehend <strong>der</strong> Verlust von Lebensräumen <strong>der</strong> Tiere wird als erheblichbewertet. Mit <strong>der</strong> Bilanzierung auf Gr<strong>und</strong>lage von Biotoptypen <strong>und</strong>Vegetationseinheiten ist die Tierwelt in <strong>der</strong> Regel ausreichend berücksichtigt,solange es sich nicht um faunistische Funktionsbereiche beson<strong>der</strong>er Bedeutunghandelt (LANA 1996).Verlust von Ersatzhabitaten an <strong>der</strong> BrückeIm Bereich <strong>der</strong> Brücke kommt es zu einem Verlust eines geeigneten Nistplatzes<strong>der</strong> Mehlschwalbe. Durch die Anlage <strong>der</strong> Behelfsumfahrung werden jedochErsatzlebensräume geschaffen. Nach Durchführung <strong>der</strong> Baumaßnahme ist dasBauwerk wie<strong>der</strong> als Nistplatz nutzbar.Wirkungen im aquatischen BereichDurch die Baumaßnahme kommt es nicht zu Auswirkungen auf die Gewässerfauna,die über die in Zusammenhang mit den Maßnahmen zum Ausbau desSPK berücksichtigten Wirkungen hinausgehen.Betriebsbedingte AuswirkungenDurch den Neubau <strong>der</strong> Ersatzbrücke kommt es nicht zu einer Erhöhung desVerkehrsaufkommens. Die negativen Auswirkungen durch die B 273 auffaunistische Bereiche entsprechen nach Abschluss <strong>der</strong> Baumaßnahmen <strong>der</strong>jetzigen örtlichen Situation. Eine erhebliche Beeinträchtigung <strong>der</strong> Tierwelt istdurch das Vorhaben nicht zu erwarten.5.5 Schutzgut Klima/Luft5.5.1 Zielvorgaben <strong>und</strong> BeurteilungskriterienHinsichtlich des Schutzgutes Klima <strong>und</strong> Luft existieren nach BNatSchG(Neufassung) die folgenden Zielvorgaben:Luft <strong>und</strong> Klima sind auch durch Maßnahmen des Naturschutzes <strong>und</strong> <strong>der</strong>Landschaftspflege zu schützen; dies gilt insbeson<strong>der</strong>e für Flächen mitgünstiger lufthygienischer o<strong>der</strong> klimatischer Wirkung wie Frisch- <strong>und</strong>Kaltluftentstehungsgebiete o<strong>der</strong> Luftaustauschbahnen(BNatSchG 1 [3] 4.).Die Landschaftsrahmenpläne (LANDKREIS POTSDAM-MITTELMARK 1996, STADTPOTSDAM 2001) nennen folgende wesentliche Ziele für den Bereich Klima <strong>und</strong>Lufthygiene:Min<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Vermeidung lufthygienischer Belastungen in Belastungsschwerpunkten,Min<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Vermeidung lufthygienischer Belastungen in empfindlichenBereichen wie Nie<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Waldsiedlungen,


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt49Min<strong>der</strong>ung lufthygienischer Belastungen entlang von Straßen <strong>und</strong>Bahnlinien,klimatische Ausgleichsräume sind zu sichern <strong>und</strong> in ihrer Ausgleichswirksamkeitzu erhalten.5.5.2 Datengr<strong>und</strong>lageDie vorliegenden Klimadaten beruhen weitgehend auf Messungen <strong>und</strong>Beobachtungen <strong>der</strong> Wetter- <strong>und</strong> Klimastation Potsdam (2009). Sie sindaufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> räumlichen Nähe auf das Untersuchungsgebiet übertragbar.Weitere Informationen sind <strong>der</strong> Vegetationskartierung <strong>und</strong> topographischenGr<strong>und</strong>lagen entnommen. Ergänzend wurde <strong>der</strong> Landschaftsrahmenplan(LANDKREIS POTSDAM-MITIELMARK 1995) hinzugezogen. Übrige Erfassungen <strong>der</strong>Klimasituation <strong>und</strong> <strong>der</strong> Lufthygiene basieren auf das Gutachten des DeutschenWetterdienstes zu den meteorologischen Auswirkungen zum Ausbau <strong>der</strong>Unteren Havel-<strong>Wasser</strong>straße (DWD 1993).5.5.3 Bestand, Bedeutung <strong>und</strong> EmpfindlichkeitMakroklimaMakroklimatisch ist das Untersuchungsgebiet durch seine maritim beeinflussteBinnentieflage gekennzeichnet, die sich im Gegensatz zu kontinental geprägtenKlimaten durch ausgeglichenere Temperatur- <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>schlagsgängeauszeichnet. Die Jahreshauptwindrichtung kommt meist von Westen, o<strong>der</strong> auswestsüdwestlicher Richtung. Die mittlere jährliche Windgeschwindigkeit beträgtin freien Lagen 3 m/s. Sturmtage treten selten auf.Die durchschnittlichen Temperaturwerte im langjährigen Mittel (1893 bis 2009),gemessen an <strong>der</strong> Wetterstation Potsdam, betragen:mittlere Temperatur im Januar:mittlere Temperatur im Juli:-0,9 oe17,9 oe.Eindeutig ist ein Anstieg <strong>der</strong> mittleren Jahrestemperaturen zu verzeichnen. Lagdie Jahresmitteltemperatur 1893 noch bei 8,3 oe (9-jähriges Mittel) so sind es<strong>der</strong>zeit 9,8 oe im 9-jährigen Mittel.Die Nie<strong>der</strong>schläge sind relativ gering. Die Nie<strong>der</strong>schlagssumme beträgt imJahresmittel 585 mm, wobei Februar <strong>und</strong> März die nie<strong>der</strong>schlagsärmsten, Juni,Juli <strong>und</strong> August die nie<strong>der</strong>schlagsreichsten Monate sind. Die Abbildung 6 zeigtdie mittleren Nie<strong>der</strong>schlagshöhen (mm) von 1893-2009.


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt 5020020015015010010050o-- - I--- i-- - I-- I-- i-- ~;......- - - I-- - I---- I---- ;......-~'--- I---- ;-- - - I-- I---- I---- I-- ;--r--- I---- i-- - -"----0 I---- DJ=,I- ....I L.JJ F M A M J J A S o N D50oAbbildung 6: Daten <strong>der</strong> Säkularstation Potsdam; Nie<strong>der</strong>schlagsumme(hellblau), höchster Monatsmittelwert (rot), tiefster Monatsmittelwert(blau) zusätzliche Punkte: monatliche Mittelwerte desaktuellen Jahres (DWD 2009).Bereiche mit beson<strong>der</strong>er Bedeutung für die Leistungsfähigkeitdes NaturhaushaltesVon beson<strong>der</strong>er Bedeutung ist <strong>der</strong> Sacrow-Paretzer-Kanal mit seiner Funktionals Frischluftschneise.Die Offenlandflächen haben eine gewisse Bedeutung als Kaltluftentstehungsgebiete<strong>und</strong> haben daher ebenfalls eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung für dieLeistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.VorbelastungenEine Vorbelastung stellt die B 273 als Quelle von Schadstoffemissionen dar.5.5.4 EingriffsermittlungBaubedingte WirkungenBaubedingt kann es durch den Baumaschinenbetrieb zu einer Emission vonAbgasen kommen, es ist jedoch davon auszugehen, dass sie im gesetzlichzulässigen Rahmen liegen.Durch die Behelfsumfahrung kommt es lediglich zu einer temporären örtlichenVerschiebung <strong>der</strong> Emissionen durch den Verkehr. Da nicht davon auszugehenist, dass sich das Verkehrsaufkommen während <strong>der</strong> Baumaßnahmen erhöhenwird, ergeben sich keine weiteren negativen Auswirkungen.


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt51Anlagebedingte WirkungenKleinklimatisch kann es mittelfristig durch Gehölzverluste zu Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong>Beschattung <strong>und</strong> Bodenerwärmung kommen. Weitere Wirkungen auf dasSchutzgut Klima sind nicht zu erwarten. Langfristig werden die negativenAuswirkungen durch Kompensationsmaßnahmen wie<strong>der</strong> ausgleichen.Betriebsbedingte WirkungenEin erhöhtes Verkehrsaufkommen auf <strong>der</strong> B 273 ist durch den Neubau nicht zuerwarten.5.6 Schutzgut Landschaft5.6.1 Zielvorgaben <strong>und</strong> BeurteilungskriterienIn Bezug auf das Schutzgut Landschaft gelten nach <strong>der</strong> Neufassung desBNatSchG folgende Regelungen bzw. Zielvorgaben:Natur <strong>und</strong> Landschaft sind auf Gr<strong>und</strong> ihres eigenen Wertes <strong>und</strong> alsGr<strong>und</strong>lage für Leben <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit des Menschen auch inVerantwortung für die künftigen Generationen im besiedelten <strong>und</strong>unbesiedelten Bereich nach Maßgabe <strong>der</strong> nachfolgenden Absätze sozu schützen, dass die Vielfalt, Eigenart <strong>und</strong> Schönheit sowie <strong>der</strong>Erholungswert von Natur <strong>und</strong> Landschaft auf Dauer gesichert sind(§ 1 [1] BNatSchG).Zur dauerhaften Sicherung <strong>der</strong> Vielfalt, Eigenart <strong>und</strong> Schönheit sowie desErholungswertes von Natur <strong>und</strong> Landschaft sind insbeson<strong>der</strong>eNaturlandschaften <strong>und</strong> historisch gewachsene Kulturlandschaften vorVerunstaltung, Zersiedelung <strong>und</strong> sonstigen Beeinträchtigungen zubewahren (§ 1 [4] 1. BNatSchG),zum Zweck <strong>der</strong> Erholung in <strong>der</strong> freien Landschaft nach ihrerBeschaffenheit <strong>und</strong> Lage geeignete Flächen vor allem im besiedelten<strong>und</strong> siedlungsnahen Bereich zu schützen <strong>und</strong> zugänglich zumachen(§ 1 [4] 2. BNatSchG),Großflächige, weitgehend unzerschnittene Landschaftsräume sind vorweiterer Zerschneidung zu bewahren. Verkehrswege, Energieleitungen<strong>und</strong> ähnliche Vorhaben sollen landschaftsgerecht geführt, gestaltet <strong>und</strong>so gebündelt werden, dass die Inanspruchnahme <strong>der</strong> Landschaft sogering wie möglich gehalten werden. Bei Abgrabungen <strong>und</strong> Aufschüttungensind dauernde Schäden des Naturhaushalts <strong>und</strong> Zerstörungenwertvoller Landschaftsteile zu vermeiden; unvermeidbare Beeinträchtigungensind insbeson<strong>der</strong>e durch För<strong>der</strong>ung natürlicher Sukzession,Renaturierung, naturnahe Gestaltung, Wie<strong>der</strong>nutzbarmachung o<strong>der</strong>Rekultivierung auszugleichen o<strong>der</strong> zu min<strong>der</strong>n (BNatSchG 1 [5]).


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt525.6.2 Datengr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong> VorgehensweiseDatengr<strong>und</strong>lageZur Erfassung des Landschaftsbildes werden topografische Karten, aktuelleLuftbil<strong>der</strong>, die DBWK (B<strong>und</strong>eswasserstraßenkarte) <strong>und</strong> die Biotoptypenkartierungherangezogen. Auf <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong> genannten Unterlagen werdenLandschaftsbildeinheiten abgegrenzt, die die Bewertungseinheiten für dasLandschaftsbild darstellen. In die Bewertung fließen ebenso Strukturelemente,wie z. B. Baumreihen, Feldgehölze <strong>und</strong> Gräben, ein. Weitere Detailerfassungensind nicht erfor<strong>der</strong>lich.Zur Beurteilung <strong>der</strong> Funktion des Untersuchungsgebietes für die Erholungsnutzungwerden Erholungseinrichtungen, das sind z. B. Wan<strong>der</strong>wege, <strong>und</strong> dieallgemeine Bedeutung <strong>der</strong> Landschaft für die Erholung erfasst. Gr<strong>und</strong>lagehierfür ist die Landschaftsbildbewertung.5.6.3 Bestand, Bedeutung <strong>und</strong> EmpfindlichkeitDie Havelnie<strong>der</strong>ung zwischen Ketzin <strong>und</strong> Brandenburg gehört zur naturräumlichenHaupteinheit "Brandenburg-Potsdamer Havelnie<strong>der</strong>ung" (SCHOLZ1962).Das Untersuchungsgebiet ist durch den Sacrow-Paretzer-Kanal <strong>und</strong> dieB<strong>und</strong>esstraße B 273 geprägt. Im Umfeld dominieren die nutzungsgeprägtenLandschaftsbildeinheiten, vor allem die Kleingartennutzung. Die Kleingärtensind die für die Naherholung wesentlichen Einrichtungen im Untersuchungsgebiet.Weiterhin hat <strong>der</strong> Uferweg entlang des SPK mit <strong>der</strong> landschaftsprägendenBaumreihe eine hohe Bedeutung für die Erholungsnutzung.5.6.4 EingriffsermittlungDas Landschaftsbild wird im Wesentlichen durch Gehölzverluste <strong>und</strong> die verän<strong>der</strong>tenBrückenaufbauten beeinflusst. Temporäre Beeinträchtigungen tretendurch den Aufbau <strong>der</strong> Behelfsbrücke auf.BaubedingteWirkungenAnlagebedingte Wirkungen ergeben sich durch den Verlust von Hecken <strong>und</strong>Baumgruppen entlang <strong>der</strong> Brückenböschungen. Der Charakter <strong>der</strong> Landschaftbleibt aber erhalten.AnlagebedingteWirkungenDer Ersatzneubau wirkt sich auf das Landschaftsbild nicht erheblich aus. Eskommt nicht zu einer Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> vorhandenen Sichtbeziehungen.Die vorgesehene Brückenkonstruktion ist in Beilage 4.2 dargestellt. Dievorgesehene Konstruktion <strong>der</strong> Brücke als Stabbogenbrücke entspricht einem imBereich <strong>der</strong> Havel <strong>und</strong> <strong>der</strong> Kanäle regelmäßig anzutreffendem Brückentyp. Sieist somit nicht mit negativen Wirkungen auf das Landschaftsbild verb<strong>und</strong>en.


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt53Es ergeben sich keine erheblichen Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes.Der kleinräumig wirksame Verlust von Gehölzen im Nahbereich des Vorhabenswird über die Bilanzierung <strong>der</strong> Biotoptypen ausreichend abgedeckt.


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt546 KompensationsmaßnahmenIn diesem Kapitel erfolgt die Beschreibung <strong>der</strong> vorgesehenen Vermeidungs<strong>und</strong>Min<strong>der</strong>ungsmaßnahmen. Die danach verbleibenden Beeinträchtigungenvon Naturhaushalt <strong>und</strong> Landschaftsbild sind durch geeignete Ausgleichs- <strong>und</strong>Ersatzmaßnahmen in ausreichendem Umfang zu kompensieren. Die Maßnahmensind in Anhang 1 in Form von Maßnahmeblättern <strong>und</strong> kartographisch in<strong>der</strong> Beilage 8.4 dargestellt6.1 VermeidungsmaßnahmenFolgende Maßnahmen zur Vermeidung <strong>und</strong> Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> vorhabensbedingtenWirkungen sind vorgesehen:VM1: Baumschutzmaßnahmen nach DI N 18920,VM 2: Sicherung von Oberboden in Bereichen von Böden beson<strong>der</strong>erBedeutung,VM3: Ottergerechte Gestaltung von Brückenbereichen,VM4: Auflockerung verdichteter Böden, Wie<strong>der</strong>herstellung des Planums<strong>und</strong> Einsaat auf Baustelleneinrichtungsflächen, Baustellenzufahrten <strong>und</strong>im Bereich <strong>der</strong> bauzeitlichen Umfahrung,ohne DarstellungVM5: Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Störung von Tieren während <strong>der</strong> Brutzeiten ­Arbeiten zur Vegetationsbeseitigung sind nach Möglichkeit außerhalb<strong>der</strong> Brutzeiten, also nicht in <strong>der</strong> Zeit vom 15. März bis 15. September,durchzuführen (BbgNatSchG),VM6: Minimierung von Lärm <strong>und</strong> stofflichen Emissionen durch Einsatzvon Baugeräten nach dem Stand <strong>der</strong> Technik.6.2 Maßnahmen zum Ausgleich <strong>und</strong> ErsatzDie vorgesehenen Ausgleichs- <strong>und</strong> Ersatzmaßnahmen zielen auf die Herstellung<strong>der</strong> betroffenen Funktionen des Naturhaushaltes vor Ort. Den Maßnahmenliegen die Aussagen <strong>der</strong> örtlichen Landschaftsplanung zugr<strong>und</strong>e.AE1: Pflanzung von Hecken <strong>und</strong> Windschutzstreifen im Bereich <strong>der</strong>Straßenböschungen <strong>und</strong> Einsaat von krautreichem Landschaftsrasennach DIN 18916 <strong>und</strong> 18917,AE2: Pflanzung von 2 Großbäumen (Winter-Linde) nach DIN 18916,AE3: Einsaat von krautreichem Landschaftsrasen nach DIN 18917,AE4: Gestaltung des Sickerbeckens durch Intitialpflanzung vonFeldgehölzen, Uferstauden & Röhrichten,AE5: Pflanzung von Feldgehölzen im Bereich des Sickerbeckens nachDIN 19816,


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt55ohne DarstellungAE6: Ersatzpflanzungen auf Flächen des Flächenpools "Mittlere Havel"<strong>der</strong> Flächenagentur Brandenburg GmbH.Bei <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Gehölzpflanzungen sind die Leitungsträger zubeachten.


LBP Ersatzneubau 8traßenbrücke Marquardt567 Bilanzierung von Eingriff <strong>und</strong>KompensationFür die Schutzgüter Oberflächen- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser, Tiere, Klima <strong>und</strong> Luft,Landschaftsbild <strong>und</strong> Mensch sind keine erheblichen Eingriffe zu erwarten (vgl.Kapitel 5).Für das Schutzgut Boden ergeben sich sowohl Neuversiegelungen <strong>und</strong> Überdeckungvon Böden beson<strong>der</strong>er, allgemeiner o<strong>der</strong> nachrangiger Bedeutung alsauch eine Entsiegelung. In Tabelle 3 sind die verschiedenen Wirkungen gegenübergestellt.Hierbei werden die in <strong>der</strong> HVE dargestellten Kompensationsfaktorenfür Entsiegelung zugr<strong>und</strong>e gelegt. Dem aus den vorhabensbedingtenEingriffen resultierenden Kompensationsbedarf von 3.750 m 2 stehen 781 m 2vorhabensbedingte Entsiegelung gegenüber. Somit verbleiben Eingriffe <strong>und</strong> eingleichzeitiger Entsiegelungsbedarf für das Schutzgut Boden voninsgesamtSchutzgüter<strong>Wasser</strong>; Tiere,Klimal Luft,Landschaftsbild,MenschSchutzgut Boden2.969 m 2 .Tabelle 10:Bilanzierung Schutzgut Boden.Dauerhafter Verlust Bodentyp Signatur Bedeutung Fläche Kompensat Kompensatdurch: m 2 ionsfaktor ionsbedarf(m 2 )Neuversiegelung Auftragsböden yy allgemein!nachranqiq2.274 1:1 2.274TypischesNie<strong>der</strong>moor, HNn beson<strong>der</strong>s 8 1:2 16basenreichTypischesÜberdeckung Nie<strong>der</strong>moor, HNn beson<strong>der</strong>s 730 1:2 1.460basenreichSumme Versiegelung 2.274 3.750Vorhabensbedingte Entsiegelung 781 781Ergebnis Entsiegelungsbedarf 2.969Eingriffe ergeben sich im Bereich des Schutzguts Pflanzen durch dauerhafteVegetationsverluste im Zuge von Baustelleneinrichtungsflächen, Überlagerung<strong>und</strong> Neuversiegelung. Diese Eingriffe werden über die Biotoptypen <strong>und</strong> EinzeIbäumebilanziert. Sie sind in Tabelle 11 <strong>und</strong> Tabelle 12 zusammengefasst.Schutzgut Pflanzen


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt57l .Tabelle 11: Zusammenstellung <strong>der</strong> Eingriffe in das Schutzgut Pflanzen(Dauerhafte Vegetationsverluste) <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Kompensationsbedarf.Konflikt Biotoptyp Signatur Bedeutung Fläche Bewertungm 2einschichtige o<strong>der</strong> kleine Baumgruppenheimischer Baumarten, überwiegend mittleres BEGHM allgemein 168 EingriffAlter (>1 OJahre)Hecken <strong>und</strong> Windschutzstreifen BH allgemein 5.934 EingriffHecken <strong>und</strong> Windschutzstreifen ohneÜberschirmungBHO allgemein 962 EingriffP1 Summe Verlust von Baumgruppen, Hecken- <strong>und</strong> Windschutzstreifen 7.064ru<strong>der</strong>ale Wiesen GMR allgemein 233 EingriffStaudenfluren (Säume) frischer,nährstoffreicher Standorte, verarmte o<strong>der</strong>ru<strong>der</strong>alisierte Ausprägung mit spontanenGSMAG allgemein 531 EingriffGehölzbewuchs (10 - 30 % DeckStaudenfluren (Säume) frischer,nährstoffreicher StandorteGSM allgemein 1.538 EingriffP2 Summe Verlust von Stauden- <strong>und</strong> Wiesenfluren 2.302Strauchweidengeüsche BLFS beson<strong>der</strong>s 487 EingriffGrünlandbrachen feuchter Standorte von SchilfdominiertGAFP beson<strong>der</strong>s 521 EingriffP3 Summe von Biotopen beson<strong>der</strong>er Bedeutung 1.008P4 Summe Verlust von solitären Einzelbäumen 15P5 Summe Entsiegelungsbedarf 2.969Tabelle 12: Kompensationsbedarf für den Verlust von solitärenEinzelbäumen.Baum-Nr Name STU Höhe Vitali Bemerkung Kompensationsbed(cm) tät arf (bezogen aufSTU 12-14 cm)172 Winter-Linde 0,89 15 1 4-stämmig (0,89/0,74/0,86/0,87) 3176 Weidesp. 1,70 11 1 Loch ca. 1cm breit <strong>und</strong> tief 9200 Eschen-Ahorn 0,60 8 0 2-stämmig (0,60/0,30) 2203 Eschen-Ahorn 0,77 9 1 2-stämmig (0,77/0,77); Zwiesel 3204 Eschen-Ahorn 0,61 9 0 leicht schief 2209 Berg-Ahorn 1,27 11 0 6210 Spitz-Ahorn 1,08 11 0 5211 Spitz-Ahorn 1,02 11 0 7-stämmig (bis 0,40); Austrieb 4am Stamm212 Berg-Ahorn 1,12 7 0 Rs (Sonnenbrand) 5213 Spitz-Ahorn 1,28 11 0 3-stämmig (1,28/0,82/1,21); V- 6Zwiesel222 Sand-Birke 1,35 12 0 Hopfen 7224 Trauben-Eiche 0,62 9 1 2-stömmig (0,62/0,59); Hopfen 2225 Spitz-Ahorn 0,72 9 1 4-stämmig (0,72/0,59/0,59/0,45); 2Hopfen279 Zitter-Pappel 2,61 22 1 N (Aststümpfe); 1 Stämmling 15entfernt; Sitzwarte für Schwalben288 Winter-Linde 2,50 18 1 14Gesamtkompensation 85Die Bilanzierung von Ausgleich <strong>und</strong> Ersatzmaßnahmen findet sich in <strong>der</strong>Tabelle 13.


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt58Für die Bilanzierung <strong>der</strong> Verluste von Biotopen werden folgende Kompensationsfaktorenangesetzt:P1: Die Verluste <strong>der</strong> Gehölzbiotope allgemeiner Bedeutung liegen inunmittelbar an das Brückenbauwerk angrenzendenBöschungsbereichen. Diese Flächen unterliegen <strong>der</strong> regelmäßigenUnterhaltung. Betroffen sind Sträucher <strong>und</strong> Krautvegetation. GrößereEinzelbäume werden unter P3 bilanziert. Der Biotoptyp hat im Vergleichzu den weiter vom Brückenbauwerk entfernt liegenden Flächen desBiotoptyps eine geringere Bedeutung. Es kommt daher <strong>der</strong> in <strong>der</strong> HVEfür Feldgehölze, Hecken <strong>und</strong> Windschutzstreifen angegebeneKompensationsfaktor von 1:4 zur Anwendung. Der Ausgleich erfolgtdurch Maßnahme AE 1 <strong>und</strong> AE 5.P2: Die Biotope <strong>der</strong> Stauden- <strong>und</strong> Wiesenfluren allgemeiner Bedeutungwerden mit <strong>der</strong> Maßnahmen AE 3 ausgeglichen. DerKompensationsfaktor liegt bei 1: 1, da es sich bei den Biotopen umru<strong>der</strong>alen Auswuchs handelt.P3: Biotope mit beson<strong>der</strong>er Bedeutung wie die Biotoptypen"Strauchweidengebüsche" <strong>und</strong> "Grünlandbrache" werden mit einemKompensationsfaktor von 1:4" ausgeglichen. Der Ausgleich erfolgt überAE 4 <strong>und</strong> AE 5P4: Gehölzverluste werden gr<strong>und</strong>sätzlich als erheblich beurteilt. Diebetroffenen solitären Gehölze wurden in <strong>der</strong> Tabelle 7 dargestellt.Bäume die in den Hecken- <strong>und</strong> Windschutzstreifen stehen, wurdenbereits über die Kompensation <strong>der</strong> Biotope bilanziert. Die erfor<strong>der</strong>lichenKompensationen für die solitären Bäume wurden nach <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitaktuellen HVE Brandenburg berechnet. Bezüglich <strong>der</strong> Pflanzqualitätenfor<strong>der</strong>t diese einen Stammumfang von 12-14 cm. Der Ausgleich erfolgtüber AE 2 <strong>und</strong> AE 5.P5: Der Entsiegelungsbedarf an Flächen wird ausgeglichen über dieMaßnahme AE 5. Der Kompensationsfaktor für den Ausgleich vonversiegelten Flächen mit <strong>der</strong> Maßnahme von Gehölzpflanzungen liegtgemäß HVE bei 1:1,5Nach Durchführung <strong>der</strong> Maßnahmen sind die Eingriffe in Natur <strong>und</strong> Landschaftausgeglichen.


--:-'LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquard 59Tabelle 13:Kompensationsbilanz.EingriffAusgleich <strong>und</strong> ErsatzKonflikt Beschreibung Umfang Kompen- Maß- Beschreibung Umfang Ort <strong>der</strong> Maßnahme; AusgleichbarkeitlNr.lSchutzgut / des Eingriffs sationsfaktor nahme zeitlicher Verlauf <strong>der</strong> ErsetzbarkeitlDefiziteBedeutunQUmsetzungP1 / Biotope / Hecken <strong>und</strong> 7.064m 2 1:4 AE1 Pflanzung von Hecken <strong>und</strong> 5.295 m 2 unmittelbarer Eingriff nichtallgemeiner Windschutz- Windschutzstreifen im Bereich <strong>der</strong> Vorhabensbereich ausgeglichen aberBedeutung streifen, Straßenböschung <strong>und</strong> Einsaat von ersetzt.einschichtigekrautreichem LandschaftsrasenBaumgruppen, AE6 Ersatzpflanzungen auf Flächen des 22.960 m 2 Flächenpoolsonst.Flächenpools "Mittlere Havel" <strong>der</strong>SolitärbäumeFlächenaQentur BrandenburQ GmbHP2 / Biotope / Staudenfluren 2.302m 2 1:1 AE3 Einsaat krautreichen Landschaftsrasens 4.455 m 2 unmittelbarer Eingriffallgemeiner im Bereich <strong>der</strong> Bankette / Mittelstreifen / Vorhabensbereich ausgeglichen.BedeutunQStraßeninseln / EntwässerunQsmuldenP3 / Biotope / Strauchweiden- 1.008 m 2 1:4 AE4 Gestaltung des Sickerbeckens durch 255 m 2 unmittelbarer Eingriff nichtbeson<strong>der</strong>er gebüsche, Grün- Intitialpflanzung von Feldgehölzen, Vorhabensbereich ausgeglichen aberBedeutung landbrache Uferstauden & Röhrichten ersetztAE5 Pflanzung von Feldgehölzen im Bereich 720 m 2 unmittelbarerdes SickerbeckensVorhabensbereichAE6 Ersatzpflanzungen auf Flächen des 3.055 m 2 FlächenpoolFlächenpools "Mittlere Havel" <strong>der</strong>Flächenagentur Brandenburg GmbHP4 / Biotope / Solitäre 15 Stk. abhängig vom AE2 Pflanzung von 2 Großbäumen (Winter- 2 Stk. (STU unmittelbarer Eingriff nichtbeson<strong>der</strong>er Einzelbäume STU Linde) 14-16 cm); Vorhabensbereich ausgleichbar, aberBedeutungersetzbar.AE6 Ersatzpflanzungen auf Flächen des 83 Bäume FlächenpoolFlächenpools "Mittlere Havel" <strong>der</strong> (STU 14-16FlächenaQentur BrandenburQ GmbH cm)P5 / Böden / Versiegelung 2.969 1:1,5 AE6 Ersatzpflanzungen auf Flächen des 4.455 m 2 Flächenpool Eingriff ausgeglichenallgemeinerFlächenpools "Mittlere Havel"BedeutunQ


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt608 ZusammenfassungDie Vorzugsvariante für den Ersatzneubau <strong>der</strong> Straßenbrücke Marquardtumfasst folgende umweltrelevanten Maßnahmen:Umweltrelevanz <strong>der</strong>Vorzugsvariantedie Herstellung <strong>der</strong> Behelfsumfahrung, einschließlich <strong>der</strong> Behelfsbrückein <strong>der</strong> Achse <strong>der</strong> früheren Kanalbrücke mit Auswirkungen durchEmissionen in <strong>der</strong> Bauphase,Nutzung eines bereits bestehenden unbefestigten Wegeabschnittesnördlich des SPK als Baustellenzufahrt mit Auswirkungen durchbauzeitliche Emissionen,den Abbruch des vorhandenen Brückenbauwerks mit bauzeitlichenEmissionen,die Vorfertigung <strong>der</strong> Brücke auf einer Montagefläche nordöstlich <strong>der</strong>bestehenden Brücke <strong>und</strong> den Neubau <strong>der</strong> Brücke mit Auswirkungendurch Flächeninanspruchnahmen,Erstellung eines neuen Fahrradweges mit Auswirkungen durchFlächeninanspruchnahmen,Ausbau einer Sickergrube für das ablaufende Oberflächenwasser mitAuswirkungen durch Flächeninanspruchnahmen,den Rückbau <strong>der</strong> Behelfsbrücke mit bauzeitlichen Emissionen.Die Untersuchungen im Rahmen des LBP zu den Auswirkungen durch dievorhabensbedingten Eingriffe in Natur <strong>und</strong> Landschaft, kommen zu folgendenErgebnissen:Es ergeben sich keine Auswirkungen auf das Schutzgut <strong>Wasser</strong>. Die geringeNetto-Neuversiegelung wirkt sich nicht maßgeblich auf die Gr<strong>und</strong>wasserneubildungaus. Der SPK o<strong>der</strong> sonstige Gewässer werden vom Vorhaben nichtbetroffen.Schutzgut <strong>Wasser</strong>Das Schutzgut Boden ist durch eine Netto-Neuversiegelung von 2.969 m 2betroffen. Bei den betroffenen neuversiegelten Böden handelt es sich meist umanthropogene Aufschüttungsböden. Natürliche Böden sind kaum betroffen.Schutzgut BodenBezogen auf das Schutzgut Pflanzen <strong>und</strong> Tiere ergeben sich Auswirkungendurch den vorhabensbedingten Verlust von 15 solitären Einzelbäumen, sowieHecken ünd Windschutzstreifen. Die betroffenen Gehölzbestände sind überwiegendvon allgemeiner Bedeutung für den Naturhaushalt.SchutzgutPflanzen <strong>und</strong> TiereDas Landschaftsbild wird lediglich durch den Gehölzverlust im Bereich <strong>der</strong>Brückenböschungen beeinflusst. Durch Gehölzverluste kommt es hier zu einerVerän<strong>der</strong>ung des <strong>der</strong>zeitigen Landschaftsbildes. Zum an<strong>der</strong>en wird durch dievorgesehene Konstruktion <strong>der</strong> Brücke als Stabbogenbrücke das Brückenbauwerkverän<strong>der</strong>t. Da dieser Brückentyp für den Bereich <strong>der</strong> Havel charakteristisch<strong>und</strong> regelmäßig anzutreffenden ist, ergeben sich dadurch keineBeeinträchtigungen des Landschaftsbildes.SchutzgutLandschaftsbild


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt 61Auswirkungen auf das Schutzgut Mensch infolge von Lärm <strong>und</strong> Erschütterungenergeben sich ausschließlich bauzeitlich. Erhebliche Beeinträchtigungenkönnen durch entsprechende Bauausführungen vermieden werden.Schutzgut MenschDurch das Vorhaben sind keine FFH-Gebiete betroffen.ArtenschutzStreng geschützte Arten sind durch das Vorhaben nicht betroffen. Bis auf Weinbergschneckenim Böschungsbereich <strong>der</strong> Straßenbrücke sind auch keinebeson<strong>der</strong>s geschützten Arten betroffen.Die vorgeschlagenen Kompensationsmaßnahmen des LBP zum Ausgleich <strong>und</strong>Ersatz <strong>der</strong> Eingriffe umfassen die Pflanzung von 2 Großbäumen, die Anlagevon 5.295 m 2 Hecken <strong>und</strong> Windschutzstreifen, die Einsaat von 4.455 m 2 krautreichemLandschaftsrasen, die Gestaltung eines Sickerbeckens (255 m 2 ) durchInitialpflanzungen, sowie weitere Ersatzpflanzungen (von 83 Einzelbäumen <strong>und</strong>26.015 m 2 Fläche) <strong>und</strong> Ersatzmaßnahmen für ca. 4.455 m 2 Versiegelung aufden Flächen des Flächenpools "Mittlere Havel".KompensationsmaßnahmenDie Projektwirkungen können durch die vorgesehenen Maßnahmen zu Vermeidung,Min<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Kompensation <strong>der</strong> Eingriffe ausgeglichen werden.


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt629 QuellenRechtsgr<strong>und</strong>lagen16. BlmschV - Verkehrslärmschutzverordnung vom 12. Juni 1990 (BGB. I S.1036), die durch Artikel 3 des Gesetzes vom 19. September 2006 (BGB. IS. 2146) geän<strong>der</strong>t worden ist.BARTSCHV - Verordnung zum Schutz wildleben<strong>der</strong> Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten(B<strong>und</strong>esartenschutzverordnung - BArtSchV) vom 14. Oktober 1999 (BGBI.1/99, S. 1955, 2073), geän<strong>der</strong>t durch Än<strong>der</strong>ungsverordnung vom 21.Dezember 1999 (BGBI. 1/99, S. 2843).BSGDSCHG, Gesetz über den Schutz <strong>und</strong> die Pflege <strong>der</strong> Denkmale <strong>und</strong> Bodendenkmaleim Land Brandenburg vom 24. Mai 2004.BSGDSCHG, Gesetz zur Neuregelung des Denkmalschutzrechts im LandBrandenburg vom 24. Mai 2004.BSGNATSCHG - Brandenburgisches Naturschutzgesetz: Gesetz über den Naturschutz<strong>und</strong> die Landschaftspflege im Land Brandenburg vom 25. Juni 1992(GVBI. 1/92, S. 208), zuletzt geän<strong>der</strong>t durch Artikel 4 des Gesetzes vom 10.Juli 2002 (GVBI. 1/02, S. 62, 72).BSGWG, Brandenburgisches <strong>Wasser</strong>gesetz (BbgWG), in <strong>der</strong> Fassung <strong>der</strong>Bekanntmachung vom 8. Dezember 2004, GVBI. I S. 50, geän<strong>der</strong>t am 23.April 2008, GVBI. S. 62BBoDSCHG - Gesetz zum Schutz vor schädlichen Bodenverän<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> zurSanierung von Altlasten (B<strong>und</strong>es-Bodenschutzgesetz - BBodSchG) vom17. März 1998 (BGBI. 1/98, S. 502.BMV - B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr (Hrsg.) (1992): Ökologische Anfor<strong>der</strong>ungenan Verkehrsprojekte - Verwirklichung Deutsche Einheit. VkBI.Heft 9: 274-276. Bonn.BNatSchG (Neufassung) - (B<strong>und</strong>esnaturschutzgesetz- Gesetz zur Neuregelungdes Rechts des Naturschutzes <strong>und</strong> <strong>der</strong> Landschaftspflege) - Vom29.07.2009FFH-RICHTLINIE - Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung<strong>der</strong> natürlichen Lebensräume sowie <strong>der</strong> wildlebenden Tiere <strong>und</strong> Pflanzen(FFH-Richtlinie) (ABI. EG Nr. L 206 S. 7), zuletzt geän<strong>der</strong>t durch dieRichtlinie 97/62 EG vom 27. Oktober 1997 (ABI. EG Nr. L 305 S. 42).UVPG - UMWELTVERTRÄGLICHKEITSPRÜFUNGSGESETZ: Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung(UVPG) vom 21. Februar 1990 (BGBI. I S. 205),Neugefasst durch Bek. v. 25. 6.2005 I 1757; geän<strong>der</strong>t durch Art. 2 G v. 24.6.2005 I 1794.


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt63WHG, Gesetz zur Ordnung des <strong>Wasser</strong>haushalts (<strong>Wasser</strong>haushaltsgesetz ­WHG) - vom 27. Juli 1957, vielfach geän<strong>der</strong>t, aktuelle Bekanntmachung<strong>der</strong> Gesetzesfassung am 19. August 2002 (BGB\. I Seite 3245), letzteGesetzesän<strong>der</strong>ung durch Artikel 2 des Gesetzes vom 10. Mai 2007 (BGB\.I Seite 666)WRRL - RICHTLINIE 2000/60/EG (2000): Richtlinie zur Schaffung einesOrdnungsrahmens für Maßnahmen <strong>der</strong> Gemeinschaft im Bereich <strong>der</strong><strong>Wasser</strong>politik (<strong>Wasser</strong>rahmenrichtlinie) vom 23.10.2000. in: Amtsblatt <strong>der</strong>Europäischen Gemeinschaften vom 22.12.2000.Sonstige QuellenBFG - BUNDESANSTALT FÜR GEWÄSSERKUNDE (1996): Schadstoffbelastungsgutachtenfür das Vorhaben Ausbau des Havelkanals PIanfeststellungsabschnitt1, 2 (km 20,83 - 34,9) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Unteren Havel-<strong>Wasser</strong>straße km32,0 - 32,7. Koblenz, Berlin.BFG - BUNDESANSTALT FÜR GEWÄSSERKUNDE (2002): <strong>Wasser</strong>wirtschaftlicheVerhältnisse des Projektes 17 - 4. Fassung. - Unveröffentlichter Bericht.BFG -BUNDESANSTALT FÜR GEWÄSSERKUNDE (2007): <strong>Wasser</strong>wirtschaftlicheVerhältnisse <strong>der</strong> <strong>Wasser</strong>straßen des Projektes 17., 5. Fassung, BfG-1560.Koblenz, Berlin.BFN, OBERSTE NATURSCHUTZBEHÖRDEN NEUE BUNDESLÄNDER UND BAYERN;BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (1993): Methodischer Leitfaden zurUmsetzung <strong>der</strong> Eingriffsregelung auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Planfeststellung /Plangenehmigung bei Verkehrsprojekten deutscher Einheit.BLDAM, BRANDENBURGISCHES LANDESAMT FÜR DENKMALPFLEGE UNDARCHÄOLOGISCHES LANDESMUSEUM (1994): Stellungnahme als Trägeröffentlicher Belange zum Planfeststellungsverfahren für den Ausbau desSacrow-Paretzer-Kanals UHW-km 19,90-32,81 <strong>und</strong> Havelkanal HvK km33,80-34,90.BLMUF, BRANDENBURGISCHES LANDESMUSEUM FÜR UR- UND FRÜHGESCHICHTE(1997): Fachliche Stellungnahme vom 18.06.1997 (einschließlichErgänzungsschreiben vom 16.07.97) <strong>und</strong> zum Schutzgut Bodendenkmalefür die UVS zum Ausbau des Sacrow-Paretzer-Kanals.BMV - BUNDESMINISTERIUM FÜR VERKEHR (Hrsg.) (1992): Ökologische Anfor<strong>der</strong>ungenan Verkehrsprojekte - Verwirklichung Deutsche Einheit. VkB\.Heft 9: 274-276. Bonn.DWD, DEUTSCHER WETTERDIENST, Wetteramt Potsdam (1993): AmtlichesGutachten zu den meteorologischen Auswirkungen zum Vorhaben"Ausbau <strong>der</strong> Unteren Havel-<strong>Wasser</strong>straße". Potsdam 1993.DWD, DEUTSCHER WETTERDIENST (2009): Klimawerte <strong>der</strong> SäkularstationPotsdam Telegrafenberg. Online unter: www.klima-potsdam.de


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt64ERBGUTH, W.; SCHINK, A. (1996): Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung- Kommentar. München.GEMEINDE NEU FAHRLAND (1999): Flächennutzungsplan mit integrierter Landschaftsplanung.HANUS, H. <strong>und</strong> HORN, R. (1992): Bodenverdichtung. In: BLUME, H.-P. (Hrsg.):Handbuch des Bodenschutzes. 2. Auflage 1992, S. 161ft, Ecomed Verlag.HERRMANN, J. & U. HERRMANN (1993): Studie zum Schutzgut Bodendenkmale.Geson<strong>der</strong>ter Bestandteil einer UVS für den Ausbau <strong>der</strong> <strong>der</strong> Unteren Havel­<strong>Wasser</strong>straße. Im Auftrag <strong>der</strong> <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsverwaltung desB<strong>und</strong>es, <strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt Berlin.IUS - INSTITUT FÜR UMWELTSTUDIEN (2004a): LandschaftspflegerischerBegleitplan zum Ausbau des Sacrow-Paretzer-Kanals UHW-km 19,90 bis32,61 <strong>und</strong> des Havelkanals HvK-km 33,80 bis 34,90. Potsdam.IUS - INSTITUT FÜR UMWELTSTUDIEN (2004B): Umweltverträglichkeitsstudie zumAusbau des Sacrow-Paretzer-Kanals UHW-km 19,90 bis 32,61 mit HavelkanalHvK-km 33,80 bis 34,90. - Studie im Auftrag des <strong>Wasser</strong>straßen­Neubauamtes Berlin.LANDKREIS POTSDAM-MITTELMARK (1995): Landschaftsrahmenplan AltkreisPotsdam -Land. Bearbeitung: Planland.LAWA, LÄNDERARBEITSGEMEINSCHAFT WASSER (2002): Gewässergüteatlas <strong>der</strong>B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland. Berlin.LGRB - LANDESAMT FÜR GEOWISSENSCHAFTEN UND ROHSTOFFE BRANDENBURG(1993): Bodenk<strong>und</strong>liches Gutachten für den Bereich <strong>der</strong> Unteren Havel­<strong>Wasser</strong>straße.LGRB - LANDESAMT FÜR GEOWISSENSCHAFTEN UND ROHSTOFFE BRANDENBURG(2001): Bodenübersichtskarte des Landes Brandenburg 1: 300000.Gr<strong>und</strong>karte Bodengeologie. Aufl. 1. Potsdam.LUA-LANDESUMWELTAMT BRANDENBURG (1996): Gewässergüte. - Kartenseriezur Umweltsituation in Brandenburg. Potsdam.LUA - LANDESUMWELTAMT BRANDENBURG (1998): Die sensiblen Fließgewässer<strong>und</strong> das Fließgewässerschutzsystem im Land Brandenburg. Studien <strong>und</strong>Tagungsberichte Band 15. Potsdam.LUA - LANDESUMWELTAMT BRANDENBURG (2004): Biotopkartierung Brandenburg.Band 1. Kartierungsanleitung <strong>und</strong> Anlagen. Potsdam.LUA, LANDESUMWELTAMT BRANDENBURG (2003a): Daten gewässerchemischerUntersuchungen an Potsdamer Havel <strong>und</strong> Sacrow-Paretzer-Kanal.LUA, LANDESUMWELTAMT BRANDENBURG (2003c): Anfor<strong>der</strong>ungen desBodenschutzes bei Planungs- <strong>und</strong> Zulassungsverfahren im LandBrandenburg Handlungsanleitung. Fachbeiträge desLandesumweltamtes - Titelreihe, Heft Nr. 78 - Bodenschutz 1. Potsdam.


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt65KIRSTE INGENIEURE; BELTE INGENIEURE (2009): Lärmgutachten - gemäß Richtliniefür den Lärmschutz an Straßen - Ersatzneubau <strong>der</strong> StraßenbrückeMarquardt über den Sacrow - Paretzer Kanal UHW - km 25,47.KIRSTE INGENIEURE (2009): Erschütterungsgutachten von Rammerschütterungenbeim Brückenneubau über den Sacrow - Paretzer - Kanal B<strong>und</strong>estraßeB 273.MLUR - MINISTERIUM FÜR LANDWIRTSCHAFT, UMWELTSCHUTZ UND RAUMORDNUNGDES LANDES BRANDENBURG (2001): Landschaftsprogramm Brandenburg.Potsdam.PETERS, H.-J., BALLA, S. (2006): Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung.Handkommentar. Nomos-Verlagsgesellschaft, 3. Aufl. 2006.ROLOFF, ANDREAS (2001): Baumkronen - Verständnis <strong>und</strong> praktische Bedeutungeines komplexen Naturphänomens, Eugen Ulmer, Stuttgart.SCHOLZ., E. (1962): Die naturräumliche Glie<strong>der</strong>ung Brandenburgs. Potsdam.STADT POTSDAM (1996): Landschaftsplan Potsdam.STADT POTSDAM (2006a): Flächennutzungsplan Landeshauptstadt Potsdam.Vorentwurf April 2006.STADT POTSDAM (2006b): Landschaftsplan Landeshauptstadt Potsdam. VorentwurfApril 2006 (mit Funktion eines Landschaftsrahmenplanes).SUPG BEGRÜNDUNG (2004): Entwurf SUPG Begründung Beson<strong>der</strong>er Teil.Stand: 17.05.2004.


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt6610 Anhang 1: MaßnahmenblätterVermeidungsmaßnahmen:VM1: Baumschutzmaßnahmen nach DIN 18920,VM 2: Sicherung von Oberboden in Bereichen von Böden beson<strong>der</strong>erBedeutung,VM3: Ottergerechte Gestaltung von Brückenbereichen,VM4: Auflockerung verdichteter Böden, Wie<strong>der</strong>herstellung des Planums<strong>und</strong> Einsaat auf Baustelleneinrichtungsflächen, Baustellenzufahrten <strong>und</strong>im Bereich <strong>der</strong> bauzeitlichen Umfahrung,ohne DarstellungVM5: Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Störung von Tieren während <strong>der</strong> Brutzeiten ­Arbeiten zur Vegetationsbeseitigung sind nach Möglichkeit außerhalb<strong>der</strong> Brutzeiten, also nicht in <strong>der</strong> Zeit vom 15. März bis 15. September,durchzuführen (BbgNatSchG),VM6: Minimierung von Lärm <strong>und</strong> stofflichen Emissionen durch Einsatzvon Baugeräten nach dem Stand <strong>der</strong> Technik.Ausgleichs- <strong>und</strong> Ersatzrnaßnahmen:AE1: Pflanzung von Hecken <strong>und</strong> Windschutzstreifen im Bereich <strong>der</strong>Straßenböschungen <strong>und</strong> Einsaat von krautreichem Landschaftsrasennach DIN 18916 <strong>und</strong> 18917,AE2: Pflanzung von 2 Großbäumen (Winter-Linde) nach DIN 18916,AE3: Einsaat von krautreichem Landschaftsrasen nach DIN 18917,AE4: Gestaltung des Sickerbeckens durch Intitialpflanzung vonFeldgehölzen, Uferstauden & Röhrichten,AE5: Pflanzung von Feldgehölzen im Bereich des Sickerbeckens nachDIN 19816,ohne DarstellungAE6: Ersatzpflanzungen auf Flächen des Flächenpools "Mittlere Havel"<strong>der</strong> Flächenagentur Brandenburg GmbH.


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt 67Maßnahme-Bez.: IVM 1Kurzbeschreibung <strong>der</strong> Maßnahme I Lage:Baumschutzmaßnahme auf einer Länge von 1.295 m entlang <strong>der</strong> Behelfsumfahrung sowie30 einzelner Bäume im Bereich <strong>der</strong> neuen Straße, nach DIN 18920Beurteilung des Eingriffs I <strong>der</strong> Konfliktsituation- Beeinträchtigung des Wurzelbereichs durch Behelfsumfahrung bzw. Bauarbeiten- Gefahr <strong>der</strong> Schädigung von Stamm- <strong>und</strong> Kronenteilen infolge des umgeleiteten KFZ-Verkehrs bzw.durch Baumaschinen- Entfernung von Kronenteilen infolge <strong>der</strong> Behelfsumfahrung bzw. BauarbeitenD Ausgleichs- DErsatz- D Gestaltungs- ~ Min<strong>der</strong>ungsmaßnahmemaßnahme maßnahme maßnahmeZiel I Begründung <strong>der</strong> MaßnahmeVermeidung <strong>und</strong> Min<strong>der</strong>ung von negativen Einflüssen auf dem Baumbestand durch baubedingteWirkungenMaßnahmenbeschreibung I zeitliche Abhängigkeit- Sicherung des Baumbestandes entsprechend DIN 18920- Bei Durchführung von Baumpflegerischen Maßnahmen ist die ZTV Baumpflege zu beachtenBiotopentwicklungs- <strong>und</strong> PflegekonzeptEntfälltMaßnahme-Bez.: IVM 2Kurzbeschreibung <strong>der</strong> Maßnahme I Lage:Sicherung von 1.588 m 2 Oberboden in Bereichen von Böden beson<strong>der</strong>er Bedeutung(Beurteilung des Eingriffs I <strong>der</strong> Konfliktsituation- Eingriffe in Böden beson<strong>der</strong>er Bedeutung durch Überlagerung (B2)D Ausgleichs- D Ersatz- D Gestaltungs- ~ Min<strong>der</strong>ungsmaßnahmemaßnahme maßnahme maßnahmeZiel I Begründung <strong>der</strong> MaßnahmeVermeidung <strong>und</strong> Min<strong>der</strong>ung von Bodenverdichtungen <strong>und</strong> baubedingten Wirkungen auf hochwertigeBöden.Maßnahmenbeschreibung I zeitliche Abhängigkeit- Sicherung des Oberbodens entsprechend DIN 18915- Wie<strong>der</strong>einsatz im Rahmen von Rekultivierungsmaßnahmen- Ggf. Lockern des Oberbodens um Verdichtungen zu vermeidenBiotopentwicklungs- <strong>und</strong> PflegekonzeptEntfällt


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt 68Maßnahme-Bez.: IVM 3Kurzbeschreibung <strong>der</strong> Maßnahme! Lage:Ottergerechte Gestaltung von BrückenbereichenBeurteilung des Eingriffs! <strong>der</strong> KonfliktsituationBeeinträchtigung <strong>der</strong> Biotopverb<strong>und</strong>funktion (TP 4/5, TP 4/7)D D D Ausgleichs- Ersatz- Gestaltungs- oMin<strong>der</strong>ungsmaßnahmemaßnahme maßnahme maßnahmeZiel! Begründung <strong>der</strong> MaßnahmeAnlage von Leitstrukturen an <strong>der</strong> Straßenbrücke für Biber <strong>und</strong> Fischotter, um Gefährdungen dieserArten durch das Überqueren <strong>der</strong> Brücken zu verhin<strong>der</strong>n.Maßnahmenbeschreibung ! zeitliche AbhängigkeitDurch die Gestaltung <strong>der</strong> Brückenbereiche mit größeren Feldsteinen <strong>und</strong> dazwischen befindlichenSand- <strong>und</strong> Kiesflächen entstehen für den Otter attraktive Bereiche (Wälzplätze, Markierungsmöglichkeiten).Insbeson<strong>der</strong>e am Ein- <strong>und</strong> Ausgangsbereich von Brücken werden größere Steine vonOttern gern zur Markierung des Territoriums genutzt (Dolch 1989, 1995). Der Fischotter soll so an dasBauwerk gelockt werden, um das Überqueren <strong>der</strong> Brücke zu verhin<strong>der</strong>n.Im Rahmen <strong>der</strong> Ausführungsplanung ist die Maßnahme im Bereich o.g. Brücken mit <strong>der</strong> wasserseitigenBegrünung <strong>der</strong> Kanaldämme abzustimmen, damit die im brückennahen Bereich erfolgendenGehölzpflanzungen 1Ansaaten dem Fischotter <strong>und</strong> Biber ausreichend Deckung für ein Wan<strong>der</strong>nentlang des Kanals bieten <strong>und</strong> gleichzeitig als Barrieren dienen (Leitstrukturen), die das Überqueren<strong>der</strong> Brücken zu verhin<strong>der</strong>n.Biotopentwicklungs- <strong>und</strong> PflegekonzeptRegelmäßige ErfolgskontrollenMaßnahme-Bez.: IVM 4Kurzbeschreibung <strong>der</strong> Maßnahme! Lage:Auflockerung verdichteter Böden, Wie<strong>der</strong>herstellung des Planums <strong>und</strong> Einsaat auf Baustelleneinrichtungsflächen,Baustellenzufahrten <strong>und</strong> im Bereich <strong>der</strong> bauzeitlichen Umfahrung <strong>der</strong> Flächen(insq. 7.882 m 2 ), nach DIN 18915 <strong>und</strong> 18917.Beurteilung des Eingriffs! <strong>der</strong> Konfliktsituation- Beeinträchtigung des Bodens <strong>und</strong> <strong>der</strong> Vegetationsdecke- landschaftsgerechte Einbindung des Vorhabens,D- Ansaat von krautreichen DLandschaftsrasen nach DDIN 18917 (RSM 7.1.2).Ausgleichs- Ersatz- Gestaltungs- oMin<strong>der</strong>ungsmaßnahmemaßnahme maßnahme maßnahmeZiel! Begründung <strong>der</strong> MaßnahmeMin<strong>der</strong>ung von Bodenverdichtungen <strong>und</strong> Wie<strong>der</strong>begrünung <strong>der</strong> FlächenMaßnahmenbeschreibung ! zeitliche Abhängigkeit- generelle Maßnahme zur Rekultivierung <strong>der</strong> BaustelleneinrichtungsflächenBiotopentwicklungs- <strong>und</strong> PflegekonzeptEntwicklungspflege <strong>und</strong> Wässern von 2 Jahren (nach DIN 18917 <strong>und</strong> DIN 18919):- Einmalige Mahd des Landschaftsrasens vorzugsweise im Juli.Erfolqskontrolle


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt 69Maßnahme-Bez.: IVM 5Kurzbeschreibung <strong>der</strong> Maßnahme I Lage:Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Störung von Tieren während <strong>der</strong> BrutzeitenBeurteilung des Eingriffs I <strong>der</strong> Konfliktsituation- generelle Maßnahme zum Schutz von VögelnD Ausgleichs- DErsatz- D Gestaltungs- oMin<strong>der</strong>ungsmaßnahmemaßnahme maßnahme maßnahmeZiel I Begründung <strong>der</strong> MaßnahmeVermeidung von Störungen.Maßnahmenbeschreibung I zeitliche Abhängigkeit- Arbeiten zur Vegetationsbeseitigung sind nach Möglichkeit außerhalb <strong>der</strong> Brutzeiten, also nicht in<strong>der</strong> Zeit vom 15. März bis 15. September, durchzuführen (BbgNatSchG).Biotopentwicklungs- <strong>und</strong> PflegekonzeptEntfälltMaßnahme-Bez.: IVM 6Kurzbeschreibung <strong>der</strong> Maßnahme' Lage:Minimierung von Lärm <strong>und</strong> stofflichen Emissionen durch Einsatz von Baugeräten nach dem Stand <strong>der</strong>TechnikBeurteilung des Eingriffs' <strong>der</strong> Konfliktsituation- generelle Maßnahme zur Vermeidung von baubedingten StörungenD Ausgleichs- D Ersatz- D GestaltungsoMin<strong>der</strong>ungsmaßnahmemaßnahme maßnahme maßnahmeZiel' Begründung <strong>der</strong> Maßnahme- Immissionsschutzrechtliche VorgabenVermeidung von StörungenMaßnahmenbeschreibung , zeitliche Abhängigkeit- Maßnahme ist im Zuge <strong>der</strong> Erstellung des LV <strong>und</strong> <strong>der</strong> Bauausführung zu berücksichtigenBiotopentwicklungs- <strong>und</strong> PflegekonzeptEntfällt


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt70Maßnahme-Bez.: I AE 1Kurzbeschreibung <strong>der</strong> Maßnahme I Lage:Pflanzung von Hecken <strong>und</strong> Windschutzstreifen im Bereich <strong>der</strong> Straßenböschung <strong>und</strong> Einsaat vonkrautreichem Landschaftsrasen (insQ. 5.295 m 2 ), nach DIN 18916 <strong>und</strong> 18917.Beurteilung des Eingriffs I <strong>der</strong> Konfliktsituation- Verlust nach BaumSchV geschützter EinzelbäumeDie Beeinträchtigungen sind aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Regenerationszeit <strong>der</strong> betroffenen Bestände nichtausgleichbar.DAusgleichsmaßnahme!Xl Ersatz­LJ maßnahmeZiel I Begründung <strong>der</strong> Maßnahme- Kompensation <strong>der</strong> bau- <strong>und</strong> anlagebedingten Eingriffe!Xl Gestaltungs­LJ maßnahmeDMin<strong>der</strong>ungsmaßnahme- Aufwertung des LandschaftsbildesLineare Gehölzstrukturen sind ein beson<strong>der</strong>s bedeutsames Element im Biotopverb<strong>und</strong> <strong>und</strong> bieten einerVielzahl von Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten Lebensraum.Maßnahmenbeschreibung I zeitliche AbhängigkeitDie Bepflanzung erfolgt mit standortheimischen Arten. Es soll (soweit verfügbar) autochthonesPflanzmaterial gesicherter Herkunft verwendet werden (Pflanzung gebietsfrem<strong>der</strong> o<strong>der</strong>standortsfrem<strong>der</strong> Arten nur mit Genehmigung <strong>der</strong> Fachbehörde für Naturschutz <strong>und</strong>Landschaftspflege).Entwicklung von flächigen Gehölzpflanzungen/Hecken mit einzelnen Baumgruppen <strong>und</strong> einemvielfältig, stufigen Aufbau - Baumarten in Kernzone, Sträucher im Mantel; Bäume 4,50m Abstand zurFahrbahn, Sträucher 3m Abstand zur Fahrbahn.Pflanzung von Sträucher (2x verpflanzt, Sortierung 50/80) <strong>der</strong> Arten: Eingriffliger Weißdorn(Crataegus monogyna) , Gemeine Hasel (Corylus avellana), Korb-Weide (Salix viminalis), Purpur­Weide (Salix purpurea), Sal-Weide (Salix caprea), Schwarzer Holun<strong>der</strong> (Sambucus nigra),Faulbaum (Rhamnus frangula), Gewöhnlicher Schneeball (Vibumum opulus), H<strong>und</strong>srose (Rosacanina), Ohr-Weide (Salix aurita), Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus), Rote Heckenkirsche(Lonicera xylosteum), Schlehe (Prunus spinosa), Weinrose (Rosa rubiginosa).Pflanzung von Bäumen (Heister 2x verpflanzt, Sortierung 80/120) <strong>der</strong> Arten: Feld-Ahorn (Acercampestre), Stiel-Eiche (Quercus robUl), Gemeine Esche (Fraxinus excelsiof), Winter-Linde (Tiliacordata), Feld-Ulme (U/mus minor).Ansaat von Landschaftsrasen unmittelbar nach den Ausbaumaßnahmen.Die Gehölzstandorte sind gemäß Merkblatt über Baumstandorte <strong>und</strong> unterirdische Ver- <strong>und</strong>Entsorgungsanlagen zu verorten. Bei Unterschreitung von Schutzabständen zu Ver- <strong>und</strong>Entsorgungsleitungen sind Maßnahmen zum Schutz <strong>der</strong> Leitungen vorzusehen.Die Pflanzungen erfolgen nach Abschluss <strong>der</strong> Baumaßnahme, vorzugsweise im Herbst. Abstimmungmit Leitungsträgern erfor<strong>der</strong>lich.Biotopentwicklungs- <strong>und</strong> PflegekonzeptEntwicklungspflege <strong>und</strong> Wässern von 2 Jahren (nach DIN 18916, 18917 <strong>und</strong> DIN 18919):Beseitigung unerwünschten Aufwuchses,Beseitigung <strong>und</strong> Ersatz beschädigter Pflanzen,Mähen <strong>der</strong> Gehölzfläche,Wässern <strong>der</strong> Pflanzung unter Berücksichtigung des natürlichen Nie<strong>der</strong>schlags (max. 8x irn Jahr),Einmalige Mahd des Landschaftsrasens vorzugsweise im Juli.ErfolQskontrolie


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt71Maßnahme-Bez.: IAE 2Kurzbeschreibung <strong>der</strong> Maßnahme' Lage:Pflanzung von 2 Großbäumen (Winter-Linde), nach DIN 18916.Beurteilung des Eingriffs' <strong>der</strong> Konfliktsituation- Verlust nach BbgBaumSchV geschützter EinzelbäumeDie Beeinträchtigungen (Baumverlust) sind aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Regenerationszeit <strong>der</strong> betroffenen Beständenicht ausgleichbar.DAusgleichsmaßnahmeUmaßnahmelXl Ersatz­Ziel' Begründung <strong>der</strong> MaßnahmelXl Gestaltungs­Umaßnahme- (Teil-) Kompensation <strong>der</strong> bau- <strong>und</strong> anlagebedingten Eingriffe,DMin<strong>der</strong>ungsmaßnahme- Aufwertung des Landschaftsbildes.(. .Einzelbäume tragen als glie<strong>der</strong>nde <strong>und</strong> belebende Elemente zur Vielfalt, Eigenart <strong>und</strong> Schönheit <strong>der</strong>Landschaft bei.Maßnahmenbeschreibung , zeitliche Abhängigkeit- Pflanzung von 2 Großbäumen I. Ordnung (HST, 3xv, mOB, STU 14/16), Winter-Linde (Tiliacordata).Die Gehölzstandorte sind gemäß Merkblatt über Baumstandorte <strong>und</strong> unterirdische Ver- <strong>und</strong>Entsorgungsanlagen zu verorten. Bei Unterschreitung von Schutzabständen zu Ver- <strong>und</strong>Entsorgungsleitungen sind Maßnahmen zum Schutz <strong>der</strong> Leitungen vorzusehen.Die Pflanzungen erfolgen nach Abschluss <strong>der</strong> Baumaßnahme, vorzugsweise im Herbst. Sie werdengemulcht <strong>und</strong> erhalten Verdunstungsschutz. Abstimmung mit Leitungsträgern erfor<strong>der</strong>lich.Biotopentwicklungs- <strong>und</strong> PflegekonzeptEntwicklungspflege von 3 Jahren (nach DIN 18916, 18918 <strong>und</strong> DIN 18919):- Beseitigung unerwünschten Aufwuchses,- Beseitigung <strong>und</strong> Ersatz beschädigter Pflanzen,(- Wässern <strong>der</strong> Pflanzung unter Berücksichtigung des natürlichen Nie<strong>der</strong>schlags (max. 8x im Jahr),- mit Beendigung des dritten Jahres Entfernen von Verankerung/ Verbißschutz.Erfolgskontrolle


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt72Maßnahme-Bez.: I AE 3Kurzbeschreibung <strong>der</strong> Maßnahme! Lage:Einsaat von krautreichen Landschaftsrasen (4.454 m 2 ) nach DIN 18917Beurteilung des Eingriffs I <strong>der</strong> Konfliktsituation- Verlust von Staudenfluren'Xl Ausgleichs­U Dmaßnahme- Kompensation <strong>der</strong> bau- <strong>und</strong> anlagebedingten Eingriffe,ErsatzmaßnahmeZiel! Begründung <strong>der</strong> MaßnahmeGestaltungsmaßnahmeDMin<strong>der</strong>ungsmaßnahme- Verkehrssicherheit, Böschungssicherung, landschaftsgerechte Einbindung des Vorhabens,- Ansaat von krautreichen Landschaftsrasen nach DIN 18917 (RSM 7.1.2).Maßnahmenbeschreibung ! zeitliche AbhängigkeitAnsaat von Landschaftsrasen nach DIN 18917 unmittelbar nach den Ausbaumaßnahmen in denBereichen <strong>der</strong> <strong>der</strong> Bankette / Mittelstreifen /Straßeninsel/ Entwässerungsmulden <strong>der</strong> Straßenböschung.Biotopentwicklungs- <strong>und</strong> PflegekonzeptEntwicklungspflege <strong>und</strong> Wässern von 2 Jahren (nach DIN 18917 <strong>und</strong> DIN 18919):- Beseitigung unerwünschten Aufwuchses,- Ausbringen des Saatgutes vorzugsweise im Frühjahr (bis Ende April), o<strong>der</strong> im Herbst (ab EndeAugust),- Saatgutmenge: 20g/m 2 ,- Wässern <strong>der</strong> Rasenflächen unter Berücksichtigung des natürlichen Nie<strong>der</strong>schlags (max. 5x imJahr),- Einmalige Mahd des Landschaftsrasens vorzugsweise im Juli.Erfolgskontrolle


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt73Maßnahme-Bez.: I AE 4Kurzbeschreibung <strong>der</strong> Maßnahme! Lage:Gestaltung des Sickerbeckens (254 m 2 ) durch Initialpflanzung von Feldgehölzen, Uferstauden <strong>und</strong>Röhrichten nach DIN 18916Beurteilung des Eingriffs I <strong>der</strong> KonfliktsituationVerlust von Staudenfluren <strong>und</strong> Heckenbereichen!Xl Ausgleichs-D Ersatz-!Xl Gestaltungs­U maßnahme maßnahme U maßnahmeZiel! Begründung <strong>der</strong> Maßnahme- Kompensation <strong>der</strong> bau- <strong>und</strong> anlagebedingten EingriffeDMin<strong>der</strong>ungsmaßnahmeLandschaftsQerechte Wie<strong>der</strong>herstellunQ des LandschaftsbildesMaßnahmenbeschreibung ! zeitliche AbhängigkeitDie Bepflanzung erfolgt mit standortheimischen Arten. Es soll (soweit verfügbar) autochthonesPflanzmaterial gesicherter Herkunft verwendet werden (Pflanzung gebietsfrem<strong>der</strong> o<strong>der</strong>standortsfrem<strong>der</strong> Arten nur mit Genehmigung <strong>der</strong> Fachbehörde für Naturschutz <strong>und</strong>Landschaftspflege).- Pflanzung von Sträuchern (2x verpflanzt, Sortierung 50/80) <strong>der</strong> Arten: Gemeiner Hasel (Corylusavellana) <strong>und</strong> Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus), Faulbaum (Rhamnus frangula), Korb-Weide(Salix viminalis), Purpur-Weide (Sa/ix purpurea).- Pflanzung von Heistern (2x verpflanzt, Sortierung 80/120) <strong>der</strong> Arten: Gemeine Esche (Fraxinusexcelsior') , Silber Weide (Salix alba), Schwarz-Erle (AInus glutinosa).- Pflanzung von Uferstauden & Röhrichten: Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus), Rohr-Glanzgras(Phalaris ar<strong>und</strong>inacea), Teich-Simse, (Scirbus /acustris) , Schilf (Phragmitis communis) ,Schmalblättriger Rohrkolben (Thypha angustifolia), Sumpfdotterblume (Caltha palustris) , Sumpf­Segge (Carex acutiformis).Die Bepflanzungen erfolgen nach Abschluss <strong>der</strong> Baumaßnahme Vorzugsweise im Herbst.Auf den restlichen Flächen ist sukzessive Feuchtgrünland mit Beständen von Uferstauden <strong>und</strong> Röhrrichtenzu entwickeln.I .Biotopentwicklungs- <strong>und</strong> PflegekonzeptEntwicklungspflege <strong>und</strong> Wässern von 2 Jahren (nach DIN 18917 <strong>und</strong> DIN 18919):- Beseitigung unerwünschten Aufwuchses,- Beseitigung <strong>und</strong> Ersatz beschädigter Pflanzen,- Wässern <strong>der</strong> Pflanzung unter Berücksichtigung des natürlichen Nie<strong>der</strong>schlags (max. 8x im Jahr).Erfolgskontrolle


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt74Maßnahme-Bez.: IAE 5Kurzbeschreibung <strong>der</strong> Maßnahme! Lage:Pflanzung von Feldgehölzen im Bereich des Sickerbeckens (auf insgesamt 720 m 2 ) nach DIN 18916.Beurteilung des Eingriffs! <strong>der</strong> Konfliktsituation- Verlust von Vegetationsflächen durch Versiegelungen- Verlust nach BbgBaumSchV geschützter EinzelbäumeDie Beeinträchtigungen (Baumverlust) sind aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Regenerationszeit <strong>der</strong> betroffenen Bestände nichtausqleichbar.DAusgleichsmaßnahmeI)(l Ersatz­UmaßnahmeZiel! Begründung <strong>der</strong> MaßnahmeI)(l Gestaltungs­Umaßnahme- (Teil-) Kompensation <strong>der</strong> bau- <strong>und</strong> anlagebedingten EingriffeDMin<strong>der</strong>ungsmaßnahme- Aufwertung des Naturraumes- Landschaftsgerechte Wie<strong>der</strong>herstellung des LandschaftsbildesMaßnahmenbeschreibung ! zeitliche AbhängigkeitDie Bepflanzung erfolgt mit standortheimischen Arten. Es soll (soweit verfügbar) autochthonesPflanzmaterial gesicherter Herkunft verwendet werden (Pflanzung gebietsfrem<strong>der</strong> o<strong>der</strong>standortsfrem<strong>der</strong> Arten nur mit Genehmigung <strong>der</strong> Fachbehörde für Naturschutz <strong>und</strong>Landschaftspflege).Pflanzung von Sträucher (Sträucher, 2x verpflanzt, Sortierung 50/80) <strong>der</strong> Arten: Eingriffliger Weißdorn(Crataegus monagyna), Faulbaum (Rhamnus frangula) , Gemeine Hasel (Carylus avellana) ,Gewöhnlicher Schneeball (Viburnum opulus) , Korb-Weide (Salix viminalis) , Pfaffenhütchen (Euanymuseuropaeus) , Purpur-Weide (Salix purpurea), Rote Heckenkirsche(Lanicera xylasteum) , Schlehe(Prunusspinasa), Schwarzer Holun<strong>der</strong> (Sambucus nigra).Pflanzung von Heistern (2x verpflanzt, Sortierung 80/120) <strong>der</strong> Arten: Gemeine Esche (Fraxinusexcelsioi), Silber Weide (Salix alba), Schwarz-Erle (AInus glut/nasa).Die Gehölzstandorte sind gemäß Merkblatt über Baumstandorte <strong>und</strong> unterirdische Ver- <strong>und</strong>Entsorgungsanlagen zu verarten. Bei Unterschreitung von Schutzabständen zu Ver- <strong>und</strong>Entsorgungsleitungen sind Maßnahmen zum Schutz <strong>der</strong> Leitungen vorzusehen.Die Pflanzungen erfolgen nach Abschluss <strong>der</strong> Baumaßnahme, vorzugsweise im Herbst. Abstimmungmit Leitungsträgern erfor<strong>der</strong>lich.Biotopentwicklungs- <strong>und</strong> PflegekonzeptEntwicklungspflege von 3 Jahren (nach DIN 18916, 18918 <strong>und</strong> DIN 18919):- Gehölzpflanzung mindestens 3 reihig o<strong>der</strong> 5 m breit, Mindestfläche 100 m 2- Beseitigung unerwünschten Aufwuchses,- Beseitigung <strong>und</strong> Ersatz beschädigter Pflanzen,- Mähen <strong>der</strong> Gehölzfläche,- Wässern <strong>der</strong> Pflanzung unter Berücksichtigung des natürlichen Nie<strong>der</strong>schlags (max. 8x im Jahr),- mit Beendigung des dritten Jahres Entfernen von Verankerungl Verbißschutz.Erfolgskontrolle


LBP Ersatzneubau Straßenbrücke Marquardt75Maßnahme-Bez.: IAE 6Kurzbeschreibung <strong>der</strong> Maßnahme! Lage:Ersatzpflanzungen (auf insgesamt 30.470 m 2 <strong>und</strong> 83 Hochstämmen) auf Flächen des Flächenpools"Mittlere Havel" <strong>der</strong> Flächenagentur Brandenburg GmbHBeurteilung des Eingriffs! <strong>der</strong> Konfliktsituation- Verlust von Vegetationsflächen durch Versiegelungen- Verlust nach BbgBaumSchV geschützter EinzelbäumeDie Beeinträchtigungen (Baumverlust) sind aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Regenerationszeit <strong>der</strong> betroffenen Bestände nichtausgleichbar.DAusgleichsmaßnahme/Xl Ersatz­UmaßnahmeZiel! Begründung <strong>der</strong> Maßnahme/Xl Gestaltungs­UmaßnahmeDMin<strong>der</strong>ungsmaßnahme- (Teil-) Kompensation <strong>der</strong> bau- <strong>und</strong> anlagebedingten Eingriffe- Aufwertung des NaturraumesEin Flächenpool ist die Sammlung von potentiellen Ausgleichflächen, auf denen Eingriffe durchMaßnahmen für Naturschutz <strong>und</strong> Landschaftspflege kompensiert werden. Durch die Konzentration vonAusgleichsmaßnahmen in einem Flächenpool entstehen für den Naturschutz beson<strong>der</strong>s wertvolleGebiete.Maßnahmenbeschreibung ! zeitliche AbhängigkeitDie Bepflanzung erfolgt mit standortheimischen Arten. Es soll (soweit verfügbar) autochthonesPflanzmaterial gesicherter Herkunft verwendet werden (Pflanzung gebietsfrem<strong>der</strong> o<strong>der</strong>standortsfrem<strong>der</strong> Arten nur mit Genehmigung <strong>der</strong> Fachbehörde für Naturschutz <strong>und</strong>Landschaftspflege).- Pflanzung von Sträuchern (Sträucher/Heister, 2x verpflanzt, Sortierung 50/80 bzw. 80/120) <strong>der</strong>Arten: Eingriffliger Weißdorn (Crataegus monogyna), Gemeine Hasel (Cory/us avellana), Korb­Weide (Salix viminalis) , Purpur-Weide (Sa/ix purpurea), Sal-Weide (Salix caprea) , SchwarzerHolun<strong>der</strong> (Sambucus nigra), Faulbaum (Rhamnus frangu/a) , Gewöhnlicher Schneeball (Viburnumopu/us) , H<strong>und</strong>srose (Rosa canina), Ohr-Weide (Salix aurita) , Pfaffenhütchen (Euonymuseuropaeus) , Rote Heckenkirsche (Lonicera xy/osteum) , Schlehe (Prunus spinosa) , Weinrose(Rosa rubiginosa).- Pflanzung von 83 Bäumen (HST, 3 x v, mOB, STU 14-16) <strong>der</strong> Arten: Feld-Ahorn (Acercampestre),Stiel-Eiche (Quercus robur) , Gemeine Esche (Fraxinus exce/sior), Winter-Linde (Tilia cordata),Feld-Ulme (U1mus minor).Die Pflanzungen können bereits vor dem Beginn <strong>der</strong> Baumaßnahmen erfolgen, vorzugsweise imHerbst. Abstimmung mit Leitungsträgern erfor<strong>der</strong>lich.Intensives Wässern <strong>der</strong> Pflanzung im Rahmen <strong>der</strong> Herstellungs- <strong>und</strong> Entwicklungspflege.Biotopentwicklungs- <strong>und</strong> PflegekonzeptEntwicklungspflege von 3 Jahren (nach DIN 18916, 18918 <strong>und</strong> DIN 18919):Gehölzpflanzung mindestens 3 reihig o<strong>der</strong> 5 m breit, Mindestfläche 100 m 2Beseitigung unerwünschten Aufwuchses,Beseitigung <strong>und</strong> Ersatz beschädigter Pflanzen,Mähen <strong>der</strong> Gehölzfläche,Wässern <strong>der</strong> Pflanzung unter Berücksichtigung des natürlichen Nie<strong>der</strong>schlags (max. 8x im Jahr),mit Beendigung des dritten Jahres Entfernen von Verankerung/ Verbißschutz.Erfolgskontrolle

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