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Oktober 2013 - DKV-Residenz am Tibusplatz

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117. ausGaBE > REsidEnZinFo 3/<strong>2013</strong>RundschauauGust Bis oktoBER <strong>2013</strong>Einblick> Der kleine und dergroße Markt> Von Null auf überEinhundert99 LuftballonsEine Jubiläumsaktion im Grünenausblick> Geschafft!> Achtung JubiläumsaktionRückblick> Ein Teil meines Lebens> Mit Pater Leppichum die WeltiM hERZEn JunG!


2 Rundschau 3/<strong>2013</strong> > EditorialDie Bewohner wählen einenneuen BewohnerbeiratSeit nunmehr 20 Jahren werden alle Bewohnerinnen und Bewohneraufgefordert, aus ihrer Mitte neun ständige Mitglieder für diesesGremium in geheimer Wahl zu wählen.Auch in diesem Jahr war das Interesse groß, sich für diese ehren<strong>am</strong>tlicheAufgabe zur Verfügung zu stellen. Der Wahlausschusskonnte deshalb im Juni in einer Bewohnervers<strong>am</strong>mlung 13 Kandidatenzur Vorstellung aufrufen. Einige D<strong>am</strong>en und ein Herr, diebereits im jetzigen Beirat vertreten sind, stehen erneut zur Wahl.Sie werden mit ihren ges<strong>am</strong>melten Erfahrungen für Kontinuitätsorgen; sie werden ihr Wissen und ihre Erfahrungen über Abläufeund gesetzliche Rahmenbedingungen weitergeben. Die zum erstenMal neu gewählten Mitglieder können sich so der Unterstützungbei der Wahrnehmung der vielfältigen Aufgaben gewiss sein.Mit dieser Wahl wird allerdings auch eine Ära zu Ende gehen: Unserebisherige Beiratsvorsitzende, Margarete Henß, steht für diekommende Wahl nicht mehr zur Verfügung. Viele Jahre hat siedie Geschicke des Hauses aus Sicht der Bewohnerschaft begleitetund die Zus<strong>am</strong>menarbeit mit der Geschäftsleitung geprägt. Ihr istes gelungen, immer im Sinne einer vertrauensvollen Zus<strong>am</strong>menarbeitzu gemeins<strong>am</strong>en Ergebnissen zu gelangen. Dafür gebührtFrau Henß auch auf diesem Wege nochmals unsere größte Anerkennungund unser Dank!Auch andere Bewohnerinnen und Bewohner haben sich nachmehrjähriger Mitarbeit entschlossen, nicht mehr zu kandidieren:Für diesen Einsatz danken wir ebenso: Hildegard Nelissen, ErphoRoel und Hansfriedrich Röbke. Viele Bewohner haben das Engagementder Beiratsmitglieder erlebt und haben feststellen können,dass sie sich stets im Interesse der Bewohnerschaft eingebrachthaben.Am 6. August <strong>2013</strong> wird der Wahlausschuss zur konstituierendenSitzung einladen. Nicht nur Sie, verehrte Bewohnerinnen und Bewohner,auch ich werde mit Spannung das Wahlergebnis erwarten.> > Anne Matenaar


3Inhalt820 Jahre tibus <strong>Residenz</strong>Eine Jubiläumsaktionim GrünenEinblickDer kleine und dergroße Markt 4Eine alte und traditionelleHandwerkskunst 620 Jahre Tibus <strong>Residenz</strong> 8„Froh zu sein bedarfes wenig…“ 10Von Null auf überEinhundert 11Die Schöne aus demFernen Osten 1216der Elefantenparkist eröffnetausblickGeschafft! 14Nacht 15„Wir Neuen“ 16Elfchen 17Wo ist dennFrau Schunck? 18Der Elefantenparkist eröffnet 19AchtungJubiläumsaktion! 19Dreharbeiten beiuns im Haus 2022Mit Pater leppichum die WeltRückblickEin Teil meines Lebens:Die Serviettenringe 21Mit Pater Leppich umdie Welt 22Eine Pilgerin 24Die Geschichte vomRegenbogen 26Sprichwörter undihre Erklärungen 27Buchtipp 27Nachrufe 28Personalien 30


4 Rundschau 3/<strong>2013</strong> > EinblickDer kleine und dergroße MarktAm 11. Juni <strong>2013</strong>, an einem strahlenden Sommertag, war ein kleiner MarktAnziehungspunkt und beliebtester Einkaufsstandort bei den Tibus-Bewohnern,ihren Gästen aus Bremen und Besuchern der Stadt.Der kleine Markt <strong>am</strong> <strong>Tibusplatz</strong>Er bot uns nicht nur Waren des täglichenBedarfs wie frisches Obst, Schinken, Leber-und Blutwurst, Honig und Marmelade,Brot, Kuchen und Kleingebäck, sondernauch den Blick auf die handwerklichen Künsteder Blaudruckerin und Blumenbinderin. HandgetöpferteGebrauchs- und Kunstgegenstände– von einem kleinen Hund schlafend bewacht –luden zum Verweilen ein. Etwas abseits im Foyerdes Hauses wurde die Klöpplerin nicht müde, ihrKunsthandwerk zu erklären. Von Spulen – nachder Ähnlichkeit mit einem Glockenklöppel Klöppelngenannt – läuft das Garn um festgesteckteNadeln nach einem Muster, um zarte Spitzen,Bänder oder Zierdeckchen entstehen zu lassenEs war eine Freude, den flinken Händen derKlöpplerin zuzuschauen.Die Besonderheit des kleinen Marktplatzes lag inder Multifunktionalität. Der Anlass zum Feiern –20 Jahre Tibus – ließ sich mit Handel und Dienstleistungen,Möglichkeiten der Kommunikationbei Kaffee, Kuchen oder Eis auf der Terrasse undfür die Gäste aus unserer „Schwesterresidenz“ inBremen mit der idealen Voraussetzung für einengeführten Stadtspaziergang verknüpfen.Honigprodukte und Töpferarbeitenwaren auch im AngebotIn der Erinnerung werden ein herrlicher Sommertagund die heitere Stimmung bleiben. DieGelegenheit für die persönlichen Gespräche mitBewohnern und Mitarbeitern des Hauses wurdegern und oft wahrgenommen. Nach dem Mottodes Tages gehörte auch die Unterhaltung mit


5Interessierte Besucher spazierten durch den bunt geschmückten Innenhofdem „musikalischen“ Kiepenkerl zu den Genüssenaus dem Münsterland.Der große Markt <strong>am</strong> DomDer Weg dorthin ist nicht weit, der Unterschiedzu unserem Bauernmarkt aber riesengroß. UnserBauernmarkt feierte das „Einmalige“. DerWochenmarkt in Münster findet seit 1903 jeweilsmittwochs und s<strong>am</strong>stags auf dem Domplatzstatt. Über 150 Händler bieten dort ihrenKunden, die von nah und fern kommen, ihreWaren an und zwar alles, was das Herz begehrt.Das Angebot umfasst neben einer großen Auswahlan Blumen und Pflanzen auch Obst, Gemüse,Fleisch und Wurst, Käse und Backwaren unddie von Besuchern so geschätzten Spezialitätenwie Reibekuchen oder Erbsensuppe. Wer „Bio“kaufen möchte, hat – seit mittlerweile 20 Jahren– freitags Gelegenheit, auf dem „ÖkologischenBauernmarkt“ Produkte von Öko-Produzentenaus der Region zu erwerben.chenmarkt kürte. Eine Anerkennung sprach dieJury 2008 aber auch dem Wochenmarkt aufdem Domplatz von Münster in Westfalen aus.Preiswürdig sind Wochenmarktkonzepte undVorhaben, die sich durch die Vielfalt der Angebote,durch Qualität und attraktive Warenpräsentationauszeichnen. Sie sollen aber nicht nuraußergewöhnlich schön sein – so die Jury – siesollen sich auch zur Nachahmung eignen. DasWelche Bedeutung der Wochenmarkt hat, welcheWertschätzung er genießt, zeigt der mit15.000 € dotierte Stiftungspreis 2008 der Stiftung„Lebendige Stadt“, die den Markt in Nienburgan der Weser zu Europas schönstem Wo-


6 Rundschau 3/<strong>2013</strong> > EinblickKonzept, die dichte Vernetzung zwischen Stadt,Handel, Universität und Wochenmarkt, hat sichin Münster bewährt.Ursprünglich entwickelte sich das Marktgeschehennördlich der bischöflichen Domburg. Ab dem10. Jahrhundert ließen sich wandernde Kaufleutenieder und gründeten eine Kaufmannssiedlungmit dem Roggenmarkt, dem Alten Fischmarktund der Marktkirche, der L<strong>am</strong>bertikirche.Eine Erweiterung der Siedlung erfolgte im Jahre1121. Eine Marktstraße, der heutige Prinzipalmarkt,wurde nach Süden angelegt. Bauernaus der Umgebung waren in der Lage, die stetigwachsende städtische Bevölkerung zu versorgen.Straßenn<strong>am</strong>en – z. B. Roggenmarkt oderAlter Fischmarkt – erinnern uns heute noch andie d<strong>am</strong>alige Marktordnung. Gleiche bzw. ähnlicheProdukte durften nur in langen Reihen anfestgelegten Plätzen angeboten werden.Um 1900 nahm der Schienen- und Kraftwagenverkehrso stark zu, dass der Markt <strong>am</strong> Prinzipalmarktund an den angrenzenden Marktbereichenweichen musste. Der Hauptmarkt wurde aufden Domplatz verlegt. Der 2. Weltkrieg brachtedas Aus für den Wochenmarkthandel. Nach derWährungsreform 1948 fand er aber wieder – wieheute – auf dem Domplatz statt.> > Dr. Ruth FritschEine alte und traditionelleHandwerkskunstVor einiger Zeit besichtigten wir im Rahmen eines Ausfluges nach Nottulndie dort ansässige Blaudruckerei. Dort bek<strong>am</strong>en wir so viel Interessantes zusehen und zu hören, dass ich mein Wissen <strong>am</strong> Computer im Internet vertiefenwollte.Der „Färberwaid“ ist eine der ältestennachgewiesenen Färbepflanzen in Europa.Die frühesten Funde in Deutschlandst<strong>am</strong>men von Geweberesten aus einemkeltischen Fürstengrab aus dem fünften Jahrtausendvor Christus.Reiche Leute, also vornehmlich der Adel, konntensich in der Frühzeit und im Mittelalter kostbareGewebe und bestickte Stoffe leisten, füreinfache Leute blieb als Schmuck nur das Färbenoder der Druck. Der meiste Färberwaid wurdeaufgrund der besonders geeigneten Bodenbeschaffenheitin Thüringen angebaut. Das „BlaueGold“ brachte der Bischofsstadt Erfurt ab dem13. Jahrhundert Wohlstand und Reichtum. Idealfür den Handel erwies sich die Lage an der vonWest nach Ost verlaufenden Handelsstraße „ViaRegia“. Durch die Seefahrt wurde im 17. Jahrhundertder Indigo importiert, der sich im Lauf


7der Zeit durchsetzte, weil er farbintensiver undbilliger war. Als dann aber die „BASF“ Ende des19. Jahrhunderts den chemischen Indigo entwickelte,musste der indische Indigo der Chemieweichen.Wie ein Blaudruck entstehtEs gibt zwei verschiedene Arten der Musterherstellung:Zum einen kann man den ganzenStoff färben. Aus der ursprünglich grünen Farbewird erst durch Oxidation blau. Auf die Model(Druckstock) wird ein „Papp“ aufgetragen, derdie d<strong>am</strong>it bedruckten Stellen vor dem Blauwerdenschützt und <strong>am</strong> Ende die weiße Stofffarbeals Muster zeigt. Am Anfang wurden Models ausebenen Holzplatten geschnitten, die aus Buchsbaum-,Birnbaum-,Nussbaum- und Kirschbaumholzbestanden. Inzwischen gibt es auch für besondersfeine Muster Models aus Metallstiften.Die andere Art der Herstellung von Mustern wirdmit Models und blauer Farbe auf weißen Stoffgedruckt. Dafür wird die Größe der Druckstöckevorher auf den Stoff gezeichnet, d<strong>am</strong>it die Musternahtlos aneinander liegen. Als Hilfe dienenhier kleine Metallstifte an den vier Kanten, dieaufeinander passen müssen. Heute ist Indanthrenfarbedie einfachste Druckmethode.Blaudruck im MünsterlandIn Nottuln in der „Blaudruckerei Kentrup“ konntenwir viele verschiedene Druckmuster bewundern,von klassischen alten bäuerlichen Ausführungenüber barocke bis zu ganz modernen.Drucken kann man viel, <strong>am</strong> besten auf feinemoder groben Leinen, Tischdecken, Läufer, Handtücher,Servietten, Sets, Topflappen und, und,und. All dies kann man bei Kentrup kaufen.Kaum jemand weiß, dass wir hier im Haus eineExpertin für Blaudruck haben. Unsere Frau Balstervon der Rezeption ist ausgebildete Blaudruckerinund hat lange Jahre selbständig in ihrereigenen Werkstatt gearbeitet. Wer mit offenenAugen durch unseren Bauernmarkt <strong>am</strong> 11. Junigegangen ist, hat sie hinter ihrem Stand mit allihren schönen Sachen gesehen. Auch heute nochbetreibt sie nebenberuflich ihre Werkstatt.Noch ein kleiner Hinweis für Interessierte: JedesJahr beim Weihnachtsmarkt steht auf dem Syndikatsplatzein Stand mit Blaudruck-sachen, beidem man auch Model kaufen kann, um selbsteinmal zu probieren, ob man eine künstlerischeAder hat.> > Gisela SeidenfusUnd noch ein Tipp: Wer sich für die Färberwaid-Pflanze interessiert, kann sie im Botanischen Gartenrechts vor dem Eingang zum Bauerngarten beiden Färberpflanzen betrachten.


8 Rundschau 3/<strong>2013</strong> > EinBlick20 Jahre Tibus <strong>Residenz</strong>auch in den vergangenen Monaten gab es anlässlich unseres Jubiläums vielseitigeVeranstaltungen <strong>am</strong> 11. eines Monats. neben einem Bauernmarkt iminnenhof unserer <strong>Residenz</strong>, erklangen beschwingte Melodien beim Gospelkonzertund im Juli führte uns eine „landpartie“ ins Grüne.Bunte Luftballons kurz vor ihrer ReiseMit so Vielen hatten wirnicht gerechnetEin zweiter Bus musste her, um dem Ansturmgerecht zu werden; und beide waren bis auf denletzten Platz gefüllt! So viele unternehmenslustigeBewohner und Mitarbeiter setzten sichbei herrlichstem Sonnenschein Richtung Münsterlandin Bewegung. Ziel unserer Jubiläums-


10 Rundschau 3/<strong>2013</strong> > Einblick„Froh zu sein bedarf es wenig,und wer froh ist, ist ein König…“So klingt es jeden Dienstagabend imFoyer der 5. Etage unseres Hauses.Frau Pfützenreuter wird nicht müde, unsimmer wieder zu ermahnen „Bitte meineD<strong>am</strong>en und Herren, singen sie ein großes,rundes OOO mit der berühmten Sängerschnute.Wir versuchen nach Kräften unser schönstes„OOO“ zu singen und werden dabei immer lauter.Es dauert nicht lange und sie ermahnt unserneut: „Bitte, meine D<strong>am</strong>en und Herren singensie mit halber Stimme; es schont ihre Stimmeund es klingt schöner.“Uns vereint die gemeins<strong>am</strong>e Liebe zum Gesangund die Gemeinschaft im Chor. Singen machtfröhlich und ist gesund. Schon bald nach der Eröffnungdes Hauses im Jahr 1993 haben zwölfsangesfreudige Bewohner mit Frau Pfützenreuterden Singkreis gebildet. Er hat sich sehrschnell vergrößert und erfreut sich bis heute großerBeliebtheit. Wir sind immer ca. 30 Personenund sind froh und dankbar mit Frau Pfützenreutereine Musikwissenschaftlerin als langjährigeLeiterin unseres Singkreises zu haben. Sie ist beiuns der kompetente und temper<strong>am</strong>entvolle Mittelpunktund ohne sie läuft nichts. Jeder von unsbekommt ein Notenblatt zum Mitsingen. Auf einemkleinen Tisch in der Mitte unseres Singkreisesliegen Berge von Notenblättern. Wir singenVolkslieder, ernste und heitere je nach der Jahreszeitund mehrstimmige Kanons. Wir habenauch einen Lachkanon in unserem Repertoire„ha ha ha ha ha“ und nicht nur einen.„Lachend, lachend, lachend kommt der Sommerüber das Land“ usw. oder „Nutze Tag und Stund’,das Glück ist kugelrund, lachen ist gesund“. UnserHauskanon ist ein f<strong>am</strong>oser Katzenkanon –dabei werden wir zu schnurrenden Tibuskatzen.Ab und zu betreiben wir auch Lippengymnastik„sim saladim b<strong>am</strong>ba saladu saladim“ und werdendabei immer schneller. Wenn Frau Pfützenreuterum Ruhe bittet, geht sie zum Notenschrankund holt ein unscheinbares kleines Kästchen miteinem dreistimmigen Minigong „Ping – Pong– Pang“ und alles ist mäuschenstill – wenn wirGlück haben.Es fällt uns immer schwer pünktlich um 21:00Uhr aufzuhören. Unser Schlusslied heißt:„Abendstille überall“ und „Herr bleibe bei uns.“Mit N<strong>am</strong>en und Handschlag wird jeder von unsvon Frau Pfützenreuter verabschiedet mit derEmpfehlung, weiter summend durch das Hauszu gehen. Wir eilen treppauf treppab, um in unsereWohnungen zu kommen und nur die guteFrau Pfützenreuter braucht auf dem Nachhausewegeinen Regenschirm, falls es in Münster regnensollte.Wir freuen uns schon wieder auf den nächstenDienstagabend, wenn es heißt: „Lasst uns beginnenfröhlich zu singen, singt alle mit.“ Alle in unseremHaus sind willkommen.> > Anneliese Rhode


VA-Kalender-Februar<strong>2013</strong>_<strong>DKV</strong>_Umschlag.indd 1Rundschau 3/<strong>2013</strong> > EinBlick 11Von Null auf über EinhundertWenn sie unseren hauseigenen Veranstaltungskalender durchblättern,finden sie jeden Monat fast 200 Veranstaltungen, diesie besuchen können.<strong>DKV</strong>-ResiDenz <strong>am</strong> TibusplaTz > 5/<strong>2013</strong>VeranstaltungskalMAI <strong>2013</strong>Das war nicht immer so! Der erste Veranstaltungskalendererschien im April1993 und beinhaltete neben dem Singkreismit Frau Pfützenreuter nur einige wenigeAngebote. Im Laufe der Jahre haben wir uns,was die Menge betrifft, gesteigert. Heute gibt eseine bunte Vielfalt, die Vorträge und Konzertebeinhaltet. Dazu kommen regelmäßig wiederkehrendeAngebote wie die Gottesdienste sowiedie zahlreichen wöchentlichen Gruppenangebotevon der Wassergymnastik über das Gedächtnistrainingbis hin zum Literaturkreis. Auch dievom Haus organisierten Mehrtagesfahrten imFrühjahr und Herbst sind weitere Höhepunkteim Jahresverlauf.Genauso vielfältig wie die Veranstaltungen istauch die Arbeit, die sich dahinter verbirgt. Schaltzentraledes Geschehens sind zwei Schreibtischein der Kulturabteilung hier im Haus. Dortwerden jeden Monat attraktive Mischungen anVeranstaltungen zus<strong>am</strong>mengestellt. Es wird mitpotentiellen Referenten gesprochen, Anfragenwerden entgegen genommen, nach Ausflugszielenund schönen Cafés wird recherchiert, Führungenin Museen gebucht oder Buse und Taxenbestellt.Für die Durchführung der Veranstaltungen wirdsich mit den anderen Abteilungen des Hausesabgestimmt, insbesondere mit der Haustechnik,aber auch mit dem Service oder der Küche. DieRezeption ist ebenfalls involviert, da dort z. B.die Anmeldelisten für die Ausflugsfahrten ausliegen.Was verbirgt sich noch hinterder Kulturarbeit im Tibus?Da ist die Zus<strong>am</strong>menarbeitmit unseren partnern und den Honorar-Kooperationskräftender Gruppenangebote,und natürlich auch mitdem Kulturausschuss hierim Haus. Einmal im Monattreffen wir uns mit den Be-wohnerinnen und Bewohnern,die dort mitarbeiten. Wir stellendie geplanten Veranstaltungenvor und beratschlagengemeins<strong>am</strong> über Anfragenund Ausflugsziele. Hier bekommenwir auch positiveund negative Rückmeldungenzu stattgefundenen Veranstaltungenund nehmenAnregungen sowie Wünscheaus Bewohnerreihen auf,die wir gerne umsetzen.In Münster sind wir bekanntdafür, dass es im Tibus einweit gefächertes Kulturangebotgibt und wir hoffen, dasswir neben den Bewohnerinnenund Bewohnern auchweiterhin zahlreiche Gästevon außerhalb dazu begrüßenkönnen.> Dr. Julia Reimann> Ulrike WünnemannKultur> Konzert im Innenhofmit dem Gospelchor„Akuna matata“Kontakte> Fahrt zum Schloss LembeckKulinarisches> „Alles neu macht der Mai“Mottofrühstück imCafé TibusVA-Kalender-Februar<strong>2013</strong>_<strong>DKV</strong>_Umschlag.indd 1<strong>DKV</strong>-ResiDenz <strong>am</strong> TibusplaTz > 5/<strong>2013</strong>KulturKontakteKulinarischesVA-Kalender-Februar<strong>2013</strong>_<strong>DKV</strong>_Umschlag.indd 1Jubiläumstermin:S<strong>am</strong>stag, 11. Mai <strong>2013</strong>17:00 Uhr Gospelkonzertim Innenhofim HeRVeranstaltungskalJUNI <strong>2013</strong>> Vortrag überRichard Wagner> Ausflugsfahrt nach Telgte> Bauernmarkt mitregionalen Produkten<strong>DKV</strong>-ResiDenz <strong>am</strong> TibusplaTz > 5/<strong>2013</strong>KulturKontakteKulinarischesJubilDienst14:00Bauerim HeRVeranstaltungskalJuli <strong>2013</strong>> „Plat in de Stadt“ –Stücke in münsterländer Platt> Herrenabend in „Pulverturm“> Frische Sommergerichte ausder Landfrauenkücheim Café TibusJubiläumsteDonnerstag, 11.15:00 - 19:30 UhAusflugsfahrt iim HeR


12 Rundschau 3/<strong>2013</strong> > EinblickDie Schöne aus demfernen OstenIm Sommer erlebten wir hier „im Tibus“eine ungeahnte Blütenpracht.bald stand fest, dass es sich um eine Hortensien-Arthandeln musste. Nun begann die Suche– und das Ergebnis war faszinierend. Nie hätteich geglaubt, dass es so viele Hortensien-Artengibt, nie hätte ich für möglich gehalten, was fürabenteuerliche Geschichten mit ihnen verbundensind.Wie kommt die Hortensiezu ihrem N<strong>am</strong>en?Links neben dem Eingang zum Haus 2 stehenim Hochbeet drei große Büsche, diesich direkt an die Taxus-Hecke anschließenund normalerweise wenig attraktiv aussehen.Im letzten Jahr aber waren die Büscheplötzlich bedeckt mit süß duftenden lilafarbenenBlütentellern. Jeder Teller war eingerahmtvon einem Kranz weißer Blümchen und die Insektensummten geschäftig darauf herum. Wervorbeik<strong>am</strong>, blieb voller Bewunderung stehenund fragte „Was blüht denn da?“ und ziemlichDer lateinische Gattungsn<strong>am</strong>e der Pflanze lautetHydrangea, also die Feuchtigkeitsliebende.Warum aber trägt sie zusätzlich den N<strong>am</strong>enHortensie? Sie erhielt ihn vom Botaniker der berühmtenBougainville-Expedition, die von 1766bis 1769 erstmals die Welt umsegelte. Der Botanikerhieß Philibert Commerson und wurde vonseinem K<strong>am</strong>merdiener und zugleich Assistentenbegleitet. Der Assistent hieß Jean Baré undwar in Wahrheit eine Frau, Jeanne Baret. (Diefranzösische Marine duldete keine Frauen aufihren Schiffen und so gab es wohl keine andereLösung) Ebenfalls Mitglied dieser Expeditionwar der Prinz von Nassau, dessen Tochter denN<strong>am</strong>en Hortense trug. Nach ihr und zugleich zuEhren ihres Vaters erhielt die Hydrangea denTrivialn<strong>am</strong>en Hortensie Über Commerson undJeanne ist noch zu berichten, dass sie auf derInsel Mauritius zurückblieben. Nach dem TodCommersons auf Mauritius – er wurde nur 45Jahre alt – vervollständigte Jeanne die wissenschaftlichenS<strong>am</strong>mlungen und brachte sie nachFrankreich. Heute gehören sie zu den Schätzendes französischen National-Museums für Naturgeschichte.


Rundschau 3/<strong>2013</strong> > Einblick 13Die Garten-Hortensien, auchBauern-Hortensien genanntSie sind die bei uns <strong>am</strong> häufigsten anzutreffendeHortensien-Art. Botanisch gehören sie beidezur Gruppe der Hydrangea Macrophylla, die ausChina und Japan st<strong>am</strong>mt. Erst 1830 gelang es,Pflanzen aus dem sich streng abschließenden Japannach Europa zu bringen. (Heute werden europäischeZüchtungen in Japan angeboten mitdem N<strong>am</strong>en „westliche Hortensie“).Bei den Bauern-Hortensien unterscheiden wirzwei Arten, die Ball-Hortensien mit ihren kugeligeneinfarbigen Blüten (weiß, rosa, blau) unddie Teller-Hortensien, bei denen ein leuchtenderKranz von hellen Blüten den eigentlichen tellerförmigenBlütenstand umgibt. Zu dieser Gruppegehören „unsere“ Hortensien. Obwohl der Blütenkranzaus unfruchtbaren Schaublüten besteht,ist er für die Pflanze sehr wichtig. Er hatdie Aufgabe, Insekten auf den Blütenteller in derKranzmitte zu locken. Hier befinden sich die unzähligenkleinen Blüten, die S<strong>am</strong>en bilden könnenund somit den Fortbestand der Art sichern.Man könnte hier geradezu von erfolgreicherWerbestrategie sprechen – offensichtlich weiß esdie Natur schon lange: Rekl<strong>am</strong>e muss sein. Mankann aber auch mit Demut vor der Natur und ihrenWundern stehen.> > Dr. Ursula Feldmann


14 Rundschau 3/<strong>2013</strong> > AusblickGeschafft!Mit diesem Ausruf k<strong>am</strong>en zwei unserer Pflegefachkräfte nach ihrer bestandenenPrüfung ins Haus. Ich fragte Brigitte Schüttkemper und DanielaWarschun, was sie gelernt hatten und wie sie ihr erworbenes Wissen imArbeitsalltag einsetzen werden.Daniela WarschunBrigitte SchüttkemperMatenaar: „Was war der Anlass für diese Fortbildung?“Warschun: „Unser Pflegewohnbereich nimmt seitzwei Jahren an einem bundesweit einmaligen Forschungsprojektteil. ,Aktionsbündnis SchmerzfreieStadt Münster‘ so lautet diese groß angelegte dreijährigeUntersuchung, die in allen Bereichen desGesundheitswesens unserer Stadt Erkenntnisseüber das Schmerzerleben aller Bevölkerungsgruppens<strong>am</strong>melt, auswertet sowie Informations- undFortbildungsveranstaltungen durchführt.“Schüttkemper: „Es beteiligen sich in Münsterauch Krankenhäuser, Hospize, Ambulante Pflegediensteund niedergelassene Ärzte an diesem Projekt.In den stationären Pflegeeinrichtungen stehtdie Untersuchung von Menschen mit chronischenSchmerzen im Mittelpunkt.“Matenaar: „Sie sind beide erfahrene Pflegefachkräfte.Was war das Besondere an dieser Weiterbildung?“Warschun: „Wir konnten uns intensiv mit den verschiedenenBehandlungsmethoden des Schmerzesauseinandersetzen. Die Behandlung mit Medik<strong>am</strong>entenist ja nur eine Form, Schmerzen zu lindern.Ebenso wichtig ist es im Gespräch mit denMenschen herauszufinden, wann und in welchenSituationen Schmerzen auftreten. Um Schmerzenverringern zu können helfen auch z. B. Atemübungenund spezielle Lagerungsformen, aber auchEntspannungstherapien.“Schüttkemper: „Als besonders wichtig habe ichfür meine tägliche Arbeit mitgenommen, dass wirmit unseren Kenntnissen dazu beitragen können,das Wohlbefinden der uns anvertrauten Menschen


Rundschau 3/<strong>2013</strong> > Ausblick 15zu verbessern. Bei Arztvisiten können wir unsereBeobachtungen weitergeben und dazu beitragen,dass weniger Schmerzen ertragen werden müssen.“Warschun: Wir können eigenständig keineSchmerztherapie veranlassen. Durch das besondereVertrauensverhältnis zu den Bewohnern undAngehörigen, das regelmäßige Beobachten, tragenwir allerdings dazu bei, dass der behandelnde Arztdie bestmögliche Behandlungsform findet.“Matenaar: „Wie können Sie Ihr Fachwissen in dietägliche Arbeit einbringen?“Schüttkemper: „Ich habe festgestellt, dass wir jetztauch im Te<strong>am</strong> häufiger über das Thema Schmerzsprechen. In den Dienstbesprechungen und Übergabengeben wir oft Tipps und Hinweise und ermutigendazu, dass auch unsere Kolleginnen undKollegen im Gespräch mit Ärzten das Schmerzerlebenregelmäßig bei Visiten aufgreifen.“Warschun: „Ich hoffe sehr, dass ich mit meinemFachwissen helfe, dass weniger Schmerzen beiunseren Bewohnern erlebt werden müssen. OhneSchmerzen macht es einfach mehr Freude <strong>am</strong> Lebenteilzuhaben, mit Freunden und Angehörigensich zu treffen und den Alltag abwechslungsreichzu erleben.“> > Anne MatenaarNachtsAlles Licht hat die Sonneden Sternen geschenkt.Die glühen es funkelndhinaus in die Nacht,die im weiten Dunkel <strong>am</strong> Firm<strong>am</strong>entüber der schlafenden Erde wacht.Träume finden in jedes Haus.die Menschen ruhen vom Alltag aus.Nur Sonne und Sterne schlafen nicht.Ganz langs<strong>am</strong> tauschen sie wieder das Lichtbis abertausend Sonnenstrahlenden jungen Tag in den Himmel malen.> > Dr. Hildegunde Billig


16 Rundschau 3/<strong>2013</strong> > Ausblick„Wir Neuen“In den vergangenen Monaten hat ein Wechsel in der Mitarbeiterschaft derBewohner- und Tagesbetreuung stattgefunden. Zwei neue Mitarbeiterinnenund ein Mitarbeiter ergänzen dort das Te<strong>am</strong>.„Altes Gesicht“ – Neues Gewand …Jan Theißen ist 31 Jahre alt und hat Pflegemanagementstudiert. Er ist seit Juni <strong>2013</strong> für dieBewohnerbetreuung zuständig. Einige Bewohnerinnenund Bewohner kennen ihn aus seinerZeit beim miCura Pflegedienst. Der Wechsel indie <strong>Residenz</strong> ermöglicht ihm, den Bewohnernberatend und begleitend zur Seite zu stehen.Und Luke ist auch mit dabei …Katrin Keup ist 26 Jahre alt und hat nach einerAusbildung zur Krankenschwester „Soziale Arbeit“studiert. Sie ist seit April <strong>2013</strong> Mitarbeiterinder Tagesbetreuung. Mit ihren Kolleginnenbietet sie Bewohnerinnen und Bewohnern derTagesbetreuung verlässliche Tagesstrukturendurch individuelle Alltagsplanung in Form vonEinzel-und Gruppenangeboten an. Ein Steckenpferdihrer Tätigkeit ist der Einsatz ihres TherapiebegleithundesLuke, ein Border Collie, den siemehrmals wöchentlich in ihre Arbeit integriert.


Rundschau 3/<strong>2013</strong> > Ausblick 17ElfchenZuhauseEin Elfchen ist eine Gedichtform aus dem„Kreativen Schreiben“. Es besteht aus fünfZeilen mit insges<strong>am</strong>t elf Wörtern. In derersten Zeile steht ein Wort, in der zweitenZeile stehen zwei Wörter, in der drittenZeile drei Wörter, in der vierten Zeile vierWörter und in der letzten Zeile folgt dasletzte Wort. Reimen müssen sie sich nicht.Ansprechpartnerin für Viele …Ich, Eva Seibold bin 50 Jahre alt, habe Sozialarbeitstudiert und bin zusätzlich Fachwirtin imSozial- und Gesundheitswesen. Ich arbeite seitMai <strong>2013</strong> als Te<strong>am</strong>leiterin hier in der <strong>Residenz</strong>.Durch meine langjährige Tätigkeit in verschiedenenSenioreneinrichtungen bringe ich vielfältigeErfahrungen in der Arbeit mit älteren Menschenmit. Meine Aufgaben umfassen die Bereiche derBeratung, Planung und Organisation von Versorgungsangebotenin der Bewohnerbegleitungund der Tagesbetreuung. Die Begleitung von Angehörigenund ehren<strong>am</strong>tlichen Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern gehören ebenso zu meinemTätigkeitsfeld, sowie die enge Zus<strong>am</strong>menarbeitmit den Mitarbeitern der weiteren Abteilungenim Haus. Ich bin die Ansprechpartnerin für dieKolleginnen und Kollegen im Case- und Versorgungsmanagement.Wir Drei freuen uns neben den bekannten, undzum Teil schon seit vielen Jahren im Haus beschäftigtenKolleginnen unserer Abteilung, auf vieleschöne, spannende und bereichernde Begegnungenim Haus.> > Eva SeiboldTibusGutes HausViele schöne EreignisseAlle erleben unterschiedliche ErfahrungenLebensbejahend!> > Hannelore AlthoffAuch Dr. Hildegunde Billighat Elfchen verfasst:TibusMünster MitteFreiheit und GeborgenheitFür viele ein Zuhaus.Gelungen> > Dr. Hildegunde BilligMeerGroßes KreuzfahrtschiffIch möchte mitEinmal um die WeltLuftschloss> > Dr. Hildegunde Billig


18 Rundschau 3/<strong>2013</strong> > AusblickWo ist denn Frau Schunck?“Immer wieder einmal kommt diese Frage <strong>am</strong> Mittwoch um 13 Uhr. Aber dieD<strong>am</strong>en von Tisch 34 wissen Bescheid. „Frau Schunck kommt später, sie istbei AntiRost.“Jeden Mittwoch verlasse ich das Haus um9:15 Uhr und fahre mit dem Bus zum Gesundheitshaus.Hier ist das Büro für AntiRost.Hinter diesem N<strong>am</strong>en verbirgt sich eineGruppe freiwilliger Helfer im Rentenalter, diefür ältere, bedürftige oder auch behinderte Menschenkleine handwerkliche Arbeiten gegen eingeringes Entgelt von 5 € ausführen. Muss eineGlühbirne in die Deckenleuchte eingeschraubt,die Gardine wieder aufgehängt, die klemmendeTür abgeschliffen werden, ein Anruf genügt undHilfe kommt. Diese Anrufe nehme ich entgegenund versuche, den für den Wohnbezirk des Kundenzuständigen Handwerker zu finden. Dersetzt sich dann mit diesem zur Terminabsprachein Verbindung.Die BüroarbeitNie sind die Bürostunden langweilig. DurchPresse, Flyer, Mundpropaganda hat es sich inzwischenherumgesprochen, dass wir möglichstschnelle Hilfe leisten. Aber manchmal merkeich, dass das Anliegen einer Anruferin gar nichtdas Hauptproblem ist. Vielmehr möchte sie sichihre Ängste und Nöte vom Herzen reden. Es istdann sehr schwer, möglichst behuts<strong>am</strong> einenWeg zu finden, der diesen nicht enden wollendenStrom eines eins<strong>am</strong>en Menschen stoppt. Ichhelfe mir dann mit Sätzen wie: „Sie hatten wirklichviel Kummer in letzter Zeit. Wie schön istes, dass wir Ihnen gleich helfen können. Wie wardoch Ihr Anliegen?“ Manchmal ist es auch sehrlustig. So rief einmal ein Mann an, der nach seinerStimme zu urteilen, sehr alt sein musste. Erhabe Ärger mit dem tropfenden Wasserkran. Ichfragte nach der Adresse. Mit zitternder Stimmenannte er meine Straße. Als er dann auch nochmeine Hausnummer nannte, ging mir ein Lichtauf. Mein Schwiegersohn machte sich diesenSpaß. Aber nichts übertrifft das Erlebnis einesMitarbeiters, der angerufen wurde, weil ein Aalverschwunden sei. Die D<strong>am</strong>e hatte so großenAppetit auf einen Aal, dass sie sich einen kaufte.Sie wollte ein Stück zum Frühstück genießenund legte ihn draußen auf die Fensterbank. Siewohne im 4. Stock, keiner könne zu ihr von außenkommen. Trotzdem war <strong>am</strong> Morgen der Aalweg. Sie bat darum, den Balkon abzusuchen, obnicht irgendwo ein Loch sein könne, durch daseine Ratte oder ein anderes Tier geschlüpft sei.Der Mitarbeiter versprach, <strong>am</strong> nächsten Tag zukommen. Abends jedoch rief eine glücklicheFrau an. Der Aal sei wieder da. Am nächstenMorgen aber noch einmal entsetzt: „Der Aal istwieder weg!“ Nun ging der Angerufene soforthin und sah mit einem Blick, was da los war. DerAal hatte sich mit seiner Schwanzflosse in eineL<strong>am</strong>elle der Rollade verklemmt. Abends k<strong>am</strong> ermit ihr herunter, morgens ging er mit ihr hoch.Das Mysterium war enträtselt.FeierabendUm 13 Uhr kommt die Ablösung. Ist sie pünktlich,schaffe ich noch den Bus, der gegen 13:30in der Tibusstraße hält. Freundlicherweise wirdmir das Essen auch um diese Zeit noch serviert.Danach ist ein Mittagsschläfchennötig. Die Konzentration machtdoch recht müde. Aber ich binimmer sehr glücklich, dass ichnoch ein wenig tätig sein kann.> > Margit Schunckwww.antirost-muenster.de


Rundschau 3/<strong>2013</strong> > ausBlick 19Der Elefanten-Park ist eröffnet!<strong>am</strong> 10. Juni <strong>2013</strong> wurde der Elefanten-Park imallwetterzoo Münster offiziell eröffnet.Schwimmende, untertauchende, sich gegenseitig„döppende“ und begeistert prustendeElefanten: Dieser wunderbare Anblickentschädigt für die Beeinträchtigungen derletzten sechzehn Monate! Die Bauarbeiten <strong>am</strong>Elefanten-Park brachten Lärm und Staub mit sich.Das erste Bad der grauen Riesen Anfang Juniwar die letzte Bestätigung für die Wichtigkeitdieses größten Bau-Projekts seit der Eröffnungdes Allwetterzoos im Mai 1974!Neben den beiden Badebecken, einem Kral, einerneuen Futterstelle und einem separatenBullenhaus haben die sieben Dickhäuter imAllwetterzoo insges<strong>am</strong>t 5000 qm Freifläche zurVerfügung. Die Besucher können sich über neueAchtung: Jubiläumsaktion!Anlässlich unseres 20-jährigen Jubiläums habenwir für diesen Sommer eine Kooperation mit demAllwetterzoo Münster ins Leben gerufen. Bewohnerund Mitarbeiter der <strong>Residenz</strong> haben die Möglichkeitden Zoo einmalig zu einem attraktivenJubiläumspreis besuchen zu können. Die Kartendafür sind an der Rezeption unseres Hauses erhältlich.Viel Freude im neuen Elefantenpark!Aussichtsplattformen wie eine Pergola oder einAsiatisches Langhaus mit Blick auf die Badebeckenfreuen.Über Ihren Besuch des Elefanten-Parks freut sichder Allwetterzoo sehr.> Christoph Nientiedt, Allwetterzoo Münster


20Da war was los …Vor einigen Wochen fanden Dreharbeiten für einen Imagefilmüber unsere <strong>Residenz</strong> statt.Ein junges Te<strong>am</strong> bestehend aus K<strong>am</strong>er<strong>am</strong>ann,Tontechniker, Regisseur Maskenbildnerinund Projektleiterinnen zog mituns durch die Räume. Gefilmt wurde fast überall:im Restaurant, im Innenhof, auf der Dachterrasse,im Veranstaltungssaal, in der Eingangshalle,im Café Tibus, im Bewegungsbad undGymnastikraum aber auch in einigen Wohnungender Bewohner. Man mag nicht glauben, wieviel Arbeit hinter solch einem „3-Minuten-Projekt“steckt! Auch wir von der <strong>Residenz</strong> warengut beschäftigt. Zu bestimmten Zeiten musstenan bestimmten Orten, bestimmte Personen inbestimmten Situationen anzutreffen sein …Unser Dank gilt allen Beteiligten, die sich freundlicherweisebereit erklärt haben, daran mitzuwirken.Besonders Frau Fröhlich und Herr vonRosenstiel waren groß im Einsatz. Aber auch unser„Haus- und Hofpianist“ Peter Heinrich k<strong>am</strong>dafür extra „eingeflogen“. Mit ihm erlebten wireinen schönen – wenn auch für die K<strong>am</strong>eraleutefingierten – Konzertabend, der sich durch besondersgut gelaunte Besucher auszeichnete. Einsommerliches Erfrischungsgetränk im Anschlussan der Sektbar tat sein übriges dazu.Wir sind gespannt auf diesen Film und werdenihn zu gegebener Zeit im Hause vorstellen.> > Ulrike Wünnemann


Rundschau 3/<strong>2013</strong> > Rückblick 21Ein Teil meines LebensDie ServiettenringeMeine Mutter und ihr ein Jahr jüngererBruder wurden 1913 zus<strong>am</strong>men konfirmiert.Unter den Konfirmationsgeschenkenbefanden sich für jeden ein gleicherServiettenring. Der Bruder fiel im letzten Kriegsjahrdes ersten Weltkrieges. Seinen Serviettenringerhielt meine Mutter zu ihrer Hochzeit. DieN<strong>am</strong>en des jungen Ehepaares und das Hochzeitsjahrwurden eingraviert. Als ich heiratete, gabenmeine Eltern die Ringe an mich weiter. Es passteauch so gut, denn „Liesel“ wurde zu „Lieselotte“verlängert und „Hans“ wurde für meinen Mannmit „Joachim“ ergänzt. Inzwischen übernahmdie nächste Generation die Ringe und neue N<strong>am</strong>enund Daten erschienen. Genau seit hundertJahren liegen die Ringe nun auf einem Esstischunserer F<strong>am</strong>ilie. Ist es nicht verwunderlich, dasssie über zwei Kriege, viele Umzüge und Vertreibunghinweg gerettet sind und eine kleine F<strong>am</strong>iliengeschichtesich auf ihnen ablesen lässt?Hoffentlich geht es noch weiter – Platz für neueN<strong>am</strong>en ist auf den Ringen vorhanden.> > Lieselotte MeyerHans-Joachim 1924 – 1956, Lieselotte 1924 – 1956


22 Rundschau 3/<strong>2013</strong> > RückblickMit Pater Leppich um die WeltSeit einigen Monaten ist Adelheid Fidyka Bewohnerin der Tibus <strong>Residenz</strong>.Sie ist 87 Jahre alt und teilweise noch immer in ihrem Beruf aktiv – jetztaber ehren<strong>am</strong>tlich. Die rüstige Seniorin hat eine Arbeit, die sie seit Jahrzehntenfasziniert. Sie war die rechte Hand des bekannten JesuitenpatersJohannes Leppich.Adelheid FidykaMehre Male im Jahr fährt AdelheidFidyka nach Meerbusch in die Zentraleder „Aktion Pater Leppich – action365 international“. Es ist eine Aktion, diesich auch heute noch, über zwanzig Jahre nachdem Tod von Pater Leppich, für seine Botschafteinsetzt und diese in die Welt trägt.Pater Leppich – ein Prophetseiner ZeitPater Leppich, aufgewachsen in Oberschlesien,erlebte in Breslau die Schrecken des Kriegsendes,Flucht und Vertreibung seiner Mitmenschenund deren soziale und seelische Entwurzelung.Deutschland lag in Schutt und Asche, der müh-s<strong>am</strong>e Wiederaufbau begann und die Leute suchtennach Halt in ihrem Leben. Seine Predigtenauf Straßen und Plätzen, anfangs auf der Ladeflächeseines Priesterwagens, machten ihn zurSymbolfigur einer modernen, weltnahen Kirche.Pater Leppich zog Tausende in seinen Bannund wurde einer der bekanntesten katholischenGeistlichen der Nachkriegszeit. Überall auf derWelt setzte er sich für Rechtlose und Arme ein.Dafür fuhr er von Ort zu Ort. Er wollte die religiösentwurzelten Menschen wieder mit derchristlichen Botschaft in Kontakt bringen. Besondersdie jungen Leute sprach er an. Bald fander die Hilfe begeisterter Christen, aus denen ereine konfessionsübergreifende Laienbewegungschuf, die sich „action 365“ nennt. Die Zahl 365steht für die Tage im Jahr. Pater Leppich riefnämlich dazu auf, täglich die Bibel zu lesen undaus der Lektüre Konsequenzen zu ziehen. Eswurden die „Pater Leppich-Kreise“ ins Leben gerufen,wovon die ersten auch in Münster gegründetwurden. Jahre später waren zu Hochzeitenweltweit 2.000 dieser Kreise, 1.600 davon alleinin Deutschland, aktiv. Zeitweise gab es mehrals 20.000 ehren<strong>am</strong>tliche Mitarbeiter in über20 Ländern der Welt, die im N<strong>am</strong>en von PaterLeppich Nächstenliebe lebten. Daneben initiierteLeppich verschiedene weitere Aktionen, diedie christliche Botschaft verbreiten sollten. Erentwickelte die Schilder an den Ortseingängen,die auf die Gottesdienstzeiten hinweisen oderdie Einführung von Hotelbibeln und Minibibeln.Auch die Einführung der Telefonseelsorge unddie Anbringung entsprechender Rufnummern in


Rundschau 3/<strong>2013</strong> > Rückblick 23den öffentlichen Telefonzellen sind seiner Initiativezu verdanken.Pater Leppich hatte nicht die uneingeschränkteAkzeptanz der Bischöfe in Deutschland. Für einigewar seine Kritik an Gesellschaft und Kirche zuharsch. Nicht umsonst wurde er das „MaschinengewehrGottes“ genannt. Man ließ ihn dennochpredigen, weil man sah, wie er Tausende für dasChristentum begeisterte. „Wir sind froh, dass wireinen Pater Leppich haben, aber wir sind froh,dass wir nur einen haben.“, so die Äußerung einesOrdensoberen.Engagement mit ungeahnten Folgen1956 besuchte auch Adelheid Fidyka eine derPredigten von Pater Leppich auf dem Domplatzin Münster. Bei seinen Auftritten verteilte Leppichstets auch Einladungen zu seinen „Aktivkreisen“,rief zu Spenden oder anderen gezieltenWerbek<strong>am</strong>pagnen auf. Adelheid Fidyka wurdeMitglied solch eines regionalen Kreises, der, wievorgegeben aus acht bis zwölf interessierten Personenbestand. In monatlichen Zus<strong>am</strong>menkünftenbei Meditation und Glaubensgesprächenplanten sie konkrete Wege des religiösen undsozialen Engagements vor Ort. Die Progr<strong>am</strong>me,die diesen monatlichen Treffen zugrunde liegen,sollten wenig später von ihr selbst gestaltet werden.Als nämlich 1959 bekannt wurde, dass inder Zentrale in Frankfurt eine Arbeitsstelle freiwurde, hat sie sich gegen den Willen ihres Vatersdarum beworben. Sie wollte für ein Jahr nachFrankfurt gehen; es sind 53 Jahre geworden.Adelheid Fidyka wurde persönliche Sekretärinvon Pater Leppich und hat neben der regelmäßigenHerausgabe der monatlichen Progr<strong>am</strong>mefür die vor Ort arbeitenden Te<strong>am</strong>s, mit ihm Reisenin die ganze Welt unternommen. Die ersteReise führte sie ins Ruhrgebiet, später ging esnach Österreich, in die Schweiz, nach Belgienund Frankreich. Im Laufe der Jahre k<strong>am</strong>en England,Kanada, die USA, Mexiko und die LänderSüd<strong>am</strong>erikas dazu. Im Ausland besuchten siedie dortigen deutschsprachigen Gemeinden undPater Leppich wurde auch „Das Maschinengewehr Gottes“genanntTe<strong>am</strong>s in den Hauptstädten und Leppich hatdort seine Predigten gehalten. Adelheid Fidykawar stets an seiner Seite. „Die Unterstützungbrauchte er, besonders vor den Auftritten war erimmer sehr nervös“, erinnert sich seine ehemaligeSekretärin.Adelheid Fidyka hat über fünf Jahrzehnte dieHerausgabe der monatlich erscheinenden Progr<strong>am</strong>mesichergestellt. Diese bildeten die Arbeitsgrundlagefür die vor Ort agierenden einzelnenTe<strong>am</strong>kreise. Sie hat ihr Leben nach der„Aktion Pater Leppich – action 365 international“ausgerichtet. Bereut hat sie es nicht.Pater Leppichs Verbindungen nach Münster rissennie ab. Den letzten Wohnsitz hatte er hier vorOrt im Altersheim der Jesuiten. Er starb 1992 inMünster. Sein Grab befindet sich auf dem kleinenOrdensfriedhof von Haus Sentmaring, naheder Weseler Straße. Pater Leppich bleibt Vielen,die seine Hilfe erfuhren, unvergesslich.> > Ulrike Wünnemann


24 Rundschau 3/<strong>2013</strong> > RückblickEine PilgerinDas Pilgern zu den Heiligen Stättenhat eine lange Tradition.Nachdem Kaiser Constantin 313 im MailänderEdikt ausdrücklich erklärte: „Wirgewähren den Christen und allen anderendas freie Recht, derjenigen Religion anzugehören,die ein jeder sich auswählt“, war sozusagender „Startschuss“ für Pilgerreisen gefallen.Sie haben sich bis heute erhalten und nehmenje nach dem Zeitgeist zu oder ab. Seit einigenJahren erlebt das Pilgern auf dem Jacobus-Wegz. B. eine Renaissance. Reportagen, Romane undFilme verstärken den Trend. Außer einer gutenKondition und der Bereitschaft, Einschränkungenhinzunehmen, stellt eine solche Wanderungheute keine besondere Herausforderung mehrdar. Ganz anders zur Zeit der ersten Pilger im4. und 5. Jahrhundert. Zunächst benötigte maneinen „Friedensbrief“ vom Bischof oder örtlichenGeistlichen. Ohne diesen konnte man unterwegskein Quartier bekommen. Es galt die lange undbeschwerliche Wegstrecke zu überwinden. Derrömische „cursus publicus“ (das staatliche Beförderungsmittel)war nur für Priviligierte gedacht.Die Sorge um Nachtquartiere, Gesundheit, Speiseund Trank quälte. Andere Sitten und Gebräucheerschreckten. Die Sprachbarriere führte zuMissverständnissen. Und trotzdem schwoll derStrom der Pilger so stark an, dass die Kirchenväterder Zeit versuchten, durch mahnende Worteden Strom zu bändigen. Aus der ges<strong>am</strong>ten Literaturder religiösen Schriften sind keine Schriftenbekannt, die die Gläubigen zu Pilgerfahrtenanspornen.Pilgernde Frauen warengefährdeter als MännerDie Besorgnis der Kirchenväter steigerte sichnoch erheblich, wenn Frauen den Weg ins Heili-ge Land unternehmen wollten. Ihre Warnungenwurden eindringlicher und sehr deutlich. Gregorvon Nyssa, der im 4. Jahrhundert lebte, wiesvoller Bedenken darauf hin, dass die sittlichenGefahren auf den Straßen für Frauen besondersgroß seien. Der Volksmund dieser Zeit sagte:„Als Pilgerin gehen, als Hure zurückkommen.“Trotz dieser Mahnungen zeigen die Quellen,dass sehr viele Frauen pilgerten. Wir wissen abervon ihnen nur durch Dritte. Ein Zeuge aus dem4. Jahrhundert berichtet von einem Schiff, dasmit 50 Passagieren besetzt war. Ein Drittel vonihnen seien pilgernde Frauen gewesen.Endlich das Zeugnis einer Frau –die Briefe der berühmten PilgerinEgeria, auch Aetheria genanntIm Jahre 1884 fand der italienische Gelehrte G<strong>am</strong>urriniin der Bibliothek einer Bruderschaft inArezzo eine Schriftrolle, die sich als die handgeschriebenenBriefe einer Frau an ihre „verehrtenD<strong>am</strong>en Schwestern“ zu Hause richtete. Es ist dasbedeutendste, leider aber auch einzige Zeugniseiner im ersten Jahrtausend erlebten Pilgerreiseeiner Frau nach Jerusalem. Leider ging derAnfang verloren. Seit der Veröffentlichung dieseseinzigartigen Zeugnisses haben sich immerwieder Gelehrte mit den Problemen der Handschriftbeschäftigt. Mit scharfsinnigen Argumentenversuchten sie Klarheit über den N<strong>am</strong>en dieserFrau, ihre Herkunft, ihre Volkszugehörigkeitusw. zu erhalten. Zahlreiche Forschungen kreistendas Datum anhand chronologischer Eckdaten,sowie anderer Indizien (Zeitgenossen, Bauten,usw.) auf die Zeit um 400 nach Christus ein.Mit den gleichen Hilfsmitteln wurde auch dasHerkunftsland der „Egeria oder Aetheria“ wie sieallgemein genannt wird, eingekreist. Frankreichund Spanien stehen zur Wahl. Zurzeit sprechensich die meisten Wissenschaftler für Galicien inSpanien aus. Für die Leistung dieser Frau ist dasunerheblich. Ob aus Frankreich oder aus Spanien,der Weg nach Jerusalem war weit und sehrbeschwerlich. Aus ihren Briefen aber wissen wir,


Rundschau 3/<strong>2013</strong> > Rückblick 25dass sie in der Heiligen Stadt ank<strong>am</strong>, sehr langedort verweilte und alle wichtigen Stationendes Lebens Christi aufsuchte. Ihre Spur endetin Konstantinopel. Sie schreibt, dass sie beabsichtigt,auch noch nach Ephesus zu gehen undendet mit den Worten: „Ihr nun, meine Frauen,mein Licht, geruhet, meiner zu gedenken, ob ichim Leibe bin oder außerhalb.“Was lässt sich aus diesen Briefenmit Sicherheit sagen und was bleibtunklar?Was immer diese Frau bewogen haben mag,die beschwerliche Reise anzutreten (Reliquie-nerwerb, Bitte um Hilfe für Kranke, Buße, oderSehnsucht nach den Stätten des Lebens Jesu,wie sie oft erwähnt), sie muss erreicht haben,was sie wollte. Sie war schon auf dem Rückweg.Aus ihren Briefen können wir erschließen, dasssie persönlich und finanziell unabhängig war,von guter Kondition, wissbegierig und gute Fürsprechergehabt haben muss. Sie besaß den Friedensbrief,konnte die staatliche Post benutzenund wurde überall von den örtlichen Geistlichenunterstützt. Vieles bleibt leider im Dunklen.Aber vielleicht taucht eines Tages irgendwo in einerKlosterbibliothek eine Abschrift dieser Briefeauf, die auch noch den Anfang erhalten hat.> > Margit SchunkDurch dieBlumeEin Mensch pflegt seines Zimmers Zierde,Ein Rosenstöckchen, mit Begierde.Gießt’s täglich, ohne zu ermatten,Stellt’s bald ins Licht, bald in den Schatten,Erfrischt ihm unentwegt die Erde,Vermischt mit nassem Obst der Pferde,beschneidet sorgs<strong>am</strong> jeden Trieb –Doch schon ist hin, was ihm so lieb.Leicht ist hier die Moral zu fassen:Man muss die Dinge wachsen lassen!> > Eugen Roth (1895-1976)


26 Rundschau 3/<strong>2013</strong> > RückBlickDie Geschichte vom RegenbogenVor langer Zeit begannen die Farben zustreiten. Jede Farbe behauptete, diewichtigste auf der Welt zu sein. Grünsagte: Ich bin <strong>am</strong> wichtigsten. Ich bin die Farbedes Lebens und der Hoffnung. Ich bin für dasGras, die Blätter und die Blumen auserwählt.Ohne mich würden alle Tiere sterben. Schaunur hinaus auf die Landschaft und du wirst michüberall sehen. Blau unterbrach die grüne Farbeund sagte: Du denkst nur an die Erde. Denk auchan den Himmel und an das Meer. Das Wasserschenkt Leben, und dieses wird von den Wolkengebracht. Der Himmel gibt uns Raum und Freiheit.Da begann Gelb zu kichern: Ihr seid alle soernst. Ich bringe das Lachen und die Freude undetwas Wärme in die Welt. Die Sonne ist gelb,auch der Mond und die Sterne sind gelb. JedesMal, wenn du einen Sonnenstrahl siehst, beginntdie ganze Welt zu lächeln. Ich bringe Freude.Orange sprach dazwischen: Ich komme seltenvor, bin aber wertvoll. Ich trage wichtige Vit<strong>am</strong>inein Karotten und Orangen. Ich bin nicht dieganze Zeit da, aber wenn ich den Himmel beimSonnenaufgang oder beim Sonnenuntergang erfülle,dann übertrifft meine Schönheit alles. Dakonnte sich auch Rot nicht länger zurückhaltenund rief: Ich bin der Sieger von euch allen. DasBlut ist rot und Blut ist Leben. Ich bin der Siegervon euch allen. Das Blut ist rot und Blut ist Leben.Ich bin die Farbe für Gefahr und Tapferkeit.Ich bringe Feuer in die Welt. Ohne mich wäre dieErde so leer und öd wie der Mond. Violett sprachviel ruhiger als alle anderen Farben: Denkt auchan mich. Ich bin die Farbe der Stille. Ihr beachtetmich kaum, aber ohne mich wäret ihr alle nursehr oberflächlich.Ich stehe für das Nachdenken, für die Dämmerungund für tiefes ruhiges Wasser. Ihr brauchtmich zur Ausgeglichenheit und als Kontrast zueuch bunten Farben, für Ruhe und Frieden.Und so meinte jede Farbe die beste und wichtigstezu sein. Plötzlich erleuchtete ein grellerBlitz den Himmel, und der Donner grollte. Regenbegann auf die Erde zu prasseln. Die Farbenkrochen ganz eng zus<strong>am</strong>men, um sich zu schützen.Der Regen sprach: Ihr dummen Farben! Ihrkämpft untereinander, und jede will besser seinals die anderen. Wisst ihr nicht, dass Gott euchalle gemacht hat? Jede für eine besondere Aufgabe.Jede Farbe ist einzigartig auf dieser Weltund etwas ganz Besonderes. Gott liebt euch alle,und er will jede einzelne von euch. Reicht euchdie Hände und kommt mit mir!Da nahmen sich alle Farben bei der Hand undzogen in einem großen Bogen über den Himmel.Der Regen fuhr fort: Von nun an, wenn es regnet,erstreckt sich jede von euch in einem großenBogen über den Himmel, um daran zu erinnern,dass ihr alle in Frieden miteinander leben könnt.Der Regenbogen ist Zeichen der Hoffnung undVersöhnung. Und so erscheint der Regenbogenjedes Mal <strong>am</strong> Himmel, wenn ein guter Regen dieErde wäscht, und wir sollten uns jedes Mal daranerinnern, wenn wir einen Regenbogen sehen:Wir alle sind Kinder Gottes.> Scheralee CooperEingereicht von Margret Meyer-SchwickerathZu dieser Betrachtung über den Regenbogen soll verwiesen werden auf den wohl ältesten Text zu diesemThema. Im Alten Test<strong>am</strong>ent finden wir im Ersten Buch Mose den Bericht über die Sintflut, die Arche Noahund die Einsetzung des Regenbogens: „Meinen Bogen habe ich gesetzt in die Wolken, er soll das Zeichensein des Bundes zwischen mir und der Erde.“ (1. Mose 9, 11 – 17)


Rundschau 3/<strong>2013</strong> > RückBlick 27Sprichwörterund ihreErklärungenWas bedeutet eigentlich„steinreich sein“?Nicht nur im Mittelalter, sondern weit bis ins19. Jahrhundert wohnten die einfachen Leutein Holzhäusern, also Fachwerkhäusern, wobei„Fach“ ein alter Ausdruck für „Wand“ ist, heutenoch enthalten in „Dach und Fach“.Nur Reiche konnten Steine zum Bauen nehmen,die aus einem Steinbruch k<strong>am</strong>en, behauen undtransportiert werden mussten und darum sehrteuer waren. Reich war im Mittelalter der Adel,dem das Land gehörte. Er lebte in Steinhäusern,z. T. in Form von Türmen, die sich später zu Burgenentwickelten. Nur in Gebäuden aus Steinkonnte man feindliche Angriffe abwehren!Als im späteren Mittelalter auch die Bürger zuWohlstand k<strong>am</strong>en, konnten auch sie sich Steinezum Bauen leisten, zuerst als Sockel an Fachwerkhäusernund dann ganze Steinhäuser – dawaren dann auch sie „steinreich“.> Gisela SeidenfusBuchtippWenige Schritte von der <strong>DKV</strong>-<strong>Residenz</strong><strong>am</strong> <strong>Tibusplatz</strong> entfernt,dort wo heute das evangelischeStudentenheim und die St. Johannes-Kapellestehen, ging einst Wilhelm Busch ein und aus.Denn im ehemaligen, gegen Ende des ZweitenWeltkrieges abgebrannten Herrenhausder früheren Johanniter-Kommende wohnteBuschs Kusine Helene Kleine, die mit OskarMeyer verheiratet war. Helene Kleine war diezweitälteste Tochter von Buschs Onkel, demPastor Georg Kleine in Ebergötzen, in dessenF<strong>am</strong>ilie Busch einige Jahre aufwuchs.1887 wurde Oskar Meyer nach Münster versetzt.Von da an bis zu seinem Tod im Jahr1908 besuchte Busch seine Münsteraner Verwandtenregelmäßig.Das Buch zeichnet Buschs Lebensweg nach,soweit dieser für Buschs Beziehungen zuMünster von Interesse ist, und beschäftigt sichim Übrigen vor allem mit seinem Spätwerk,seinen wenig bekannten Gedichtbänden undProsaschriften.> Hartmut DietzDas Buch „HartmutDietz, WilhelmBusch und Münster“,ist im VerlagSchnell, Oststraße24, 48231 Warendorferschienenund kostet 19,80 €.Es ist über jedeBuchhandlung zubeziehen.


28 Rundschau 3/<strong>2013</strong> > RückblickNachrufe von August bis <strong>Oktober</strong>Frau Paula SackGeboren <strong>am</strong> 22. Februar 1923Gestorben <strong>am</strong>, 29. April <strong>2013</strong>Frau Sack lebte mehrere Jahre bei uns im Pflegwohnbereich.Sie war stets gut gelaunt und fröhlichund steckte uns mit ihrem Lachen an. Sie wareine Bereicherung für die Gemeinschaft. Wenn sieden Tag mit einem lauten „Juchu“ begann, dannwussten wir, dass es für sie ein schöner Tag wurde.Besonders liebte Frau Sack unsere Musikveranstaltungenund Singangebote. Sie kannte von fastallen Liedern die einzelnen Strophen.Eine fröhliche und zufriedene Bewohnerin hat unsverlassen.> > Brigitte SchüttkemperFrau Isolde FöllingGeboren <strong>am</strong> 5. Mai 1935Gestorben <strong>am</strong> 27. Mai <strong>2013</strong>Der plötzliche Tod unserer Tischgenossin FrauFölling <strong>am</strong> Pfingstmorgen hat uns sehr betroffengemacht. Frau Fölling war mit ihrem Mann Ende2011 an unseren Tisch gekommen.Herr Paul FischerGeboren <strong>am</strong> 5. November 1925Gestorben <strong>am</strong> 27. Mai <strong>2013</strong>Herr Paul Fischer, der im Februar 2011 zu uns gezogenwar, gehörte zu den ersten Bewohnern, dieich als neue Mitarbeiterin der <strong>Residenz</strong> kennenlernendurfte. Es war die bildende Kunst, die schnellzu einem Gesprächsthema zwischen uns wurde.Herr Fischer besaß wunderschöne Werke, die ermir bei meinen Besuchen gerne zeigte. Viele dieserKunstwerke hat er der von ihm mit ins Leben gerufenenBürgerstiftung „Bausteine“ seines HeimatortesSassenberg vermacht.Vielen Bewohnern war Herr Fischer durch seineDia-Nachmittage hier im Haus bekannt. Gemeins<strong>am</strong>mit seiner Frau hatte er sich zahlreiche Routender Europäischen Fernwanderwege erwandert.Die dabei entstandenen Dias hat Herr Fischer alleselbst zu verschiedenen, mit Musik unterlegtenDiashows zus<strong>am</strong>mengestellt Es war ihm trotz seinerschweren Erkrankung überaus wichtig, auchden letzten Teil seiner Fernwanderweg-Reihe zuzeigen. Ich glaube, er wollte diese Reihe nicht unvollendetlassen, und ich bin froh, dass wir ihmdiesen Wunsch erfüllen konnten.> > Dr. Julia ReimannNach seinem Tod im Frühjahr 2012 konnte sie sichwieder mehr um sich selbst kümmern und ihre positiveLebenseinstellung wurde für uns sichtbar. Siewar humorvoll und freundlich zu allen. Vor allemerzählte sie uns immer wieder von den Besuchenihrer vielen Bekannten, ihres Sohnes und besondersihres Enkels. Wir wurden aber auch Zeugeihres K<strong>am</strong>pfes mit ihrer Atemnot, die durch Sauerstoffzufuhrnur beschränkt gelindert wurde.Frau Fölling wird uns als eine tapfere Frau in Erinnerungbleiben.> > Dr. Ingeborg Bunnenberg


Rundschau 3/<strong>2013</strong> > Rückblick 29Frau Ruth FischerGeboren <strong>am</strong> 9. April 1918Gestorben <strong>am</strong> 15. Juni <strong>2013</strong>Dem Leben immer mit Optimismus begegnen, auchwenn es manchmal gar nicht so einfach fällt, daswar eine wichtige Devise von Frau Fischer. VieleJahre lebte Frau Fischer bei uns in ihrer Wohnung.Regelmäßig besuchte sie den Singkreis oder trafsich beim Teekränzchen mit einigen D<strong>am</strong>en zumKartenspiel. Als ich sie bei ihrem Aufenthalt in derRehaklinik besuchte und ihr das Gehen noch großeMühe bereitete, hatte sie nur ein Ziel: Bald kommeich wieder zurück ins Tibus. Nach ihrer Rückkehrlebte Frau Fischer, umsorgt von Ihrer F<strong>am</strong>ilie,noch einige Monate im Pflegewohnbereich.> > Anne MatenaarHerr Heinz MaßmannGeboren <strong>am</strong> 3. August 1913Gestorben <strong>am</strong> 9. Juni <strong>2013</strong>Mit Freunden ein Gläschen Wein trinken, Gästeund ehemalige Weggefährten zu treffen, bereiteteHerrn Maßmann immer große Freude. Zu einemrunden Geburtstag feierte er mit vielen F<strong>am</strong>ilienmitgliedernin unserem Café. Alle k<strong>am</strong>en und sofüllte sich der Raum. Herr Maßmann hatte eineÜberraschung vorbereitet: 39 Sänger eines Marine-Shanty-Chors aus Friesland k<strong>am</strong>en singendzur Tür herein und unterhielten die Geburtstagsgästemit schmissigen Seemannsliedern. Die Freudewar Herrn Maßmann ins Gesicht geschrieben.Es bereitete ihm Freude, solch einen außergewöhnlichenNachmittag organisiert zu haben. Spätestenszu seinem 100. Geburtstag wollte er wiedersolch einen Festtag vorbereiten.> > Anne MatenaarHerr Waldemar BoeckenGeboren <strong>am</strong> 3. Februar 1923Gestorben <strong>am</strong> 18. Juni <strong>2013</strong>Ein glücklicher Zufall brachte mich vor 12 Jahrenan den Tisch Nr. 49 und ich lernte das EhepaarBoecken kennen. Das war der Beginn einer außergewöhnlichen,guten Tischgemeinschaft.Der brillante, scharfe Verstand von Herrn Boeckenhat mich sofort beeindruckt und unsere guten Gesprächeund Diskussionen waren für mich eineenorme Bereicherung. Auch sein feiner Humor hatan unserem Tisch immer für eine gute Stimmunggesorgt. Dass dies jetzt nicht mehr sein kann, istfür mich sehr schmerzlich.> > Sigi Snoek


30 Rundschau 3/<strong>2013</strong> > PersonalienPersonalienNeue BewohnerAlis Malak und Karin Amft – Haus 6Magdalena und Dr. Alexander Lütteken – Haus 2Irmgard Ries – Haus 3Dr. Erika Goessmann – Haus 3Karl-Heinz Wegener – Haus 2Johanna Degenhardt – Haus 1Lieselotte Schlubeck – Haus 2Christine Warning-Bellerich – Haus 2Anneliese Droste – Haus 2Neue MitarbeiterInga Aschhoff – TagesbetreuungMaximilian Heptner – FSJ TagesbetreuungMaria Karobi – AltenpflegehelferinKenia Mills-Holtmann – PflegehilfskraftElisa Retz – FSJ TagesbetreuungTanja Sollwedel – Mitarbeiterin RezeptionSarah Sauff – PflegefachkraftLukas Wünnemann – FSJ Kultur und BewohnerbetreuungStephanie Hanke – PflegefachkraftMai – JuliWir gratulieren:85 JahrePaul HeimbachIngeborg AhlemeyerLiesa SchulteJaques NelissenDr. Hildegunde Billig90 JahreFriedrich IsermannErna DittmerHildegard StrubelGerda WrethCilly KalthoffIrmgard Geistkämper95 JahreDoris Roeingh100 JahreMargret vom BergeMaria Lassak – Hauswirtschafterin PWB


Rundschau 3/<strong>2013</strong> > anZEiGEn 31Anz_<strong>Residenz</strong>:print 12.08.2011 13:55 Uhr Seite 1TREFFPUNKT FÜRSCHÖNER SCHUHELIEBHABERPrinzipalmarkt 34Prinzipalmarkt 44www.zumnorde.de"Wir halten Sie in Bewegung" 88x127mm:"Wir halten Sie in Bewegung" 18.10.2011 13:03 Uhr Seite 1Wir halten Sie in Bewegung ...raumdesignschöne Stoffe & mehr......mit orthopädischen Hilfsmitteln.Wir beraten und helfen,denn Helfen ist unser Handwerk.Orthopädie-TechnikSanitätshausReha-TechnikMagdalenenstraße 1248143 MünsterTel.: (0251) 4 8217·20Fax: (0251) 4 8217·15Wäsche- Bademodenmed. Kompressionsstrümpfebrustprothetische VersorgungSpiekerhof 40-4248143 MünsterTel.: (02 51) 48217·10E-Mail: ot-l<strong>am</strong>mers@t-online.deP Eigener Kundenparkplatz - Magdalenenstraße 12Orthopädietechnik und Sanitätshaus L<strong>am</strong>mers GmbH & Co. KGbiege & geimerMünster-Gievenbeck | Rüschhausweg 10 | Fon 02 51/86 80 86Mo - Fr 09.00 - 13.00 Uhr + 15.00 - 18.00 Uhr • Sa 10.00 - 13.00 Uhr • nach Vereinbarung


ImpressumHerausgeber > <strong>DKV</strong>-<strong>Residenz</strong> <strong>am</strong> <strong>Tibusplatz</strong>Redaktion > Dr. Hildegunde Billig, Dr. Ursula Feldmann, Dr. Ruth Fritsch, Anne Matenaar (v.i.S.d.P.), Lieselotte Meyer, Anneliese Rhode,Margit Schunk, Giesela Seidenfus, Ulrike Wünnemann (Endredaktion)Gestaltung > tex Werbeagentur, MünsterFotos > Allwetterzoo Münster (Seite 3,19), Prof. Dr. Harald Feldmann (Seite 7, 13, 21), Dr. Ruth Fritsch (Seite 4 unten, 5 unten, 6,25, 29),tex Werbeagentur (Seite 27, 30), Ulrike Wünnemann (Titelbild, Seite 2, 3 links und rechts, 4 oben, 5 oben, 8, 9, 10, 11, 12, 14, 17, 18, 20,22, 23, 27)Druck > Druck- und Medienhaus Stegemöller, Münster

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