Gemeindebrief - Evangelische Kirchengemeinde Herrsching ...

Er war „einer von uns“.
In memoriam Pfarrer Dr. Günter Henke
Unser früherer, hoch verehrter Pfarrer Herr Dr. Günter Henke ist am 16.
August 2009 ganz unerwartet verstorben. Am 22. August haben wir ihn an
seinem Wohnort Neuendettelsau auf seinem letzten Weg begleitet.
Die Bestürzung war groß, als wir die Nachricht von seinem viel zu frühen
Tod erhielten. Seinen verdienten Ruhestand konnte er nur wenige Jahre
genießen. Er wurde 71 Jahre alt. Eine junge Herrschingerin, die von ihm getauft
und konfirmiert worden war, rief spontan aus: Ich wollte von ihm doch
noch getraut werden! Und in der Tat, eine ganze Generation der heutigen
Evangelischen in Herrsching ist von ihm getauft, konfirmiert oder getraut
worden.
Wir blicken auf sein Wirken in unserer Gemeinde, von 1982 – 2003, mit großer
Dankbarkeit zurück. Er war ein sehr beliebter Pfarrer, menschlich, „einer
von uns“. Man fühlte sich von ihm angesprochen durch sein freundliches, ja
freundschaftliches, und verständnisvolles Wesen, durch seine Geduld und
Beständigkeit, sein Pflichtbewusstsein. Und durch seine Bescheidenheit.
Auch viele katholische Mitchristen haben Pfarrer Henke in seiner feinen Art,
wie sie sagten, sehr geschätzt. Die politische Gemeinde Herrsching dankte
dem Träger der Goldenen Bürgermedaille für seine segensreiche Tätigkeit in
einer Traueranzeige.
Pfarrer Henke vereinigte in sich eine große geistige Weite mit lutherischer
Frömmigkeit. Das fand Ausdruck in seinen Gottesdiensten und Predigten
mit reicher Liturgie. Der Gottesdienst war für ihn die Mitte seines Wirkens.
An Festtagen unterstrich er mit dem weißen Talar die Freude an der frohen
Botschaft. Fröhlich gefeiert wurde und wird noch heute beim alljährlichen
ökumenischen Gottesdienst am See, den er 1988 ins Leben rief. Unvergessen
seine Abendandachten. Seine reiche Erfahrung durfte er an eine ganze Legion
Lehrvikare weitergeben. Besonders lag ihm die Kirchenmusik am Herzen.
An vielen Kirchenkonzerten wirkte er im Chor selbst mit.
Pfarrer Henke war auch ein durchaus praktisch veranlagter Mensch. Im Keller
des Pfarrhauses hatte er eine kleine Werkstatt, in die er sich, freilich viel
zu selten, zum Abschalten zurückziehen konnte. Sein technisches Verständnis
kam auch unseren kirchlichen Bauten und Anlagen zugute. In seinen
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