Themenschwerpunkt - Pruys InterCom
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compact<br />
Chemiebrief für die Region<br />
November 2008<br />
Energie- und<br />
Ressourceneffizienz<br />
Ressourceneffizienz<br />
ChemCologne 1
Editorial<br />
Liebe Mitglieder und Freunde<br />
von ChemCologne,<br />
meine sehr geehrten Damen<br />
und Herren,<br />
für unser Leitthema „Effizienz“ habe ich bei Wikipedia eine<br />
schöne Definition gefunden:„Die Dinge richtig tun“. Sie ist<br />
leider nicht richtig, denn, wie Sie aus den Beiträgen sehen<br />
werden, fehlt in dieser zugegebenermaßen einprägsamen<br />
Erklärung die ökonomische Komponente. Und richtig, Wikipedia<br />
hat auch eine wesentlich bessere (und richtige) Definition:„Effizient<br />
arbeiten heißt, ein Ziel mit möglichst geringem<br />
Mitteleinsatz zu erreichen“ – also das Richtige tun und<br />
dabei mit den Mitteln knauserig sein.<br />
Sie werden vielleicht fragen: „Tun wir das in der Chemie<br />
nicht sowieso?“ Natürlich ist ein sparsames Wirtschaften<br />
mit Ressourcen und Energien seit jeher Praxis in den Prozessen<br />
der Chemie, aber auch hier gibt es Bereiche, die nicht<br />
mit der gleichen Aufmerksamkeit betrachtet werden, wie es<br />
z.B. bei energieintensiven Verfahren der Fall ist. Aber auch<br />
hier lohnt es sich, und der Erfolg durch die erzielten Einsparungen<br />
ist oft verblüffend, wie in den Beispielen im Heft<br />
nachzulesen ist. Und die Möglichkeiten zum Sparen beschränken<br />
sich nicht nur auf Energien, sondern auf alle Ressourcen,<br />
also auch Rohstoffe und Materialien sowie Arbeitszeit<br />
und Anlagenbetrieb.<br />
Inhalt<br />
<strong>Themenschwerpunkt</strong><br />
Energie- und Ressourceneffizienz:<br />
Effizienz-Agentur NRW Seite 4<br />
CURRENTA nutzt innovative Technik Seite 6<br />
Weniger Energie für reines Wasser Seite 7<br />
Forschen für die Energiezukunft Seite 8<br />
Mit weniger mehr erreichen –<br />
Wettbewerbsvorteil Resourceneffizienz Seite 10<br />
Leichter - sparsamer - effizienter Seite 11<br />
LANXESS Produktionsverfahren<br />
im Einsatz Seite 12<br />
CURRENTA senkt Stromverbrauch der<br />
Betriebswasserversorgung Seite 13<br />
Titelfoto: CURRENTA<br />
Die Beispiele zeigen auch, dass es verschiedene Ansätze zur<br />
Effizienzsteigerung gibt: Mit externer Hilfe durch Berater<br />
oder innerbetrieblich, im Zuge der kontinuierlichen Verbesserung<br />
oder als breit angelegtes Programm. Egal, welcher<br />
Weg gewählt wird, die Maßnahmen helfen meist sofort und<br />
die Amortisationszeiten sind überschaubar kurz. Vor dem<br />
Hintergrund der aufziehenden Schlechtwetterlage für die<br />
gesamte Wirtschaft zählen Effizienzsteigerungen zu den<br />
wichtigsten Maßnahmen, den Betrieb, das Unternehmen<br />
„wetterfest“ zu machen.<br />
Für alle Diejenigen, die noch nicht in Sachen Effizienz aktiv<br />
sind, hoffen wir mit den Beispielen genügend Anregungen<br />
zur Nachahmung zu geben.<br />
Ich wünsche Ihnen<br />
eine interessante Lektüre!<br />
Mit den besten Grüßen<br />
Ihr Bernd von der Linden<br />
Evonik gründet Zentrum für<br />
Energieeffizienz Seite 14<br />
Optimierung in Wasserkreisläufen<br />
senkt CO2-Belastung Seite 16<br />
Broschüre über innovative<br />
Kraftwerkstechniken Seite 16<br />
Punpenpower ohne Energieverlust Seite 18<br />
Neuigkeiten aus der Region Seite 20 - 22<br />
ChemCologne Intern Seite 23<br />
Termine, Impressum Seite 23<br />
ChemCologne 3
4<br />
<strong>Themenschwerpunkt</strong><br />
Nach Berechnungen des Bundeswirtschaftsministeriums<br />
werden durchschnittlich 20 Prozent der Produktionskosten<br />
durch Personalkosten, aber 40 Prozent durch Materialkosten<br />
verursacht, was die Chancen einer ressourceneffizienteren<br />
Wirtschaftsweise schnell verdeutlicht. Die Erschließung von<br />
Ressourceneffizienz-Potenzialen ist keine neue Herausforderung.<br />
Die Nutzung dieser Potenziale wird jedoch nicht immer<br />
strategisch verfolgt, da z.B. Personalkosten als großer Kostenfaktor<br />
einfacher zu identifizieren und mögliche Einsparungen<br />
einfacher zu berechnen sind. Dagegen sind die innerbetrieblichen<br />
Stoffströme gerade in kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen oft nicht ausreichend identifiziert.<br />
Deshalb wurde auf Initiative des Umweltministeriums NRW<br />
die Effizienz-Agentur NRW (EFA) gegründet. Sie gibt kleinen<br />
und mittleren Unternehmen in NRW Impulse zu einer ressourceneffizienteren<br />
Wirtschaftsweise und unterstützt sie<br />
im Produktionsintegrierten Umweltschutz (PIUS). Die EFA<br />
ist mit 19 Mitarbeitern die zentrale Anlaufstelle für produzierende<br />
kleine und mittlere Unternehmen in Nordrhein-<br />
ChemCologne<br />
Effizienz-Agentur NRW –<br />
Impulse für zukunftsfähiges Wirtschaften<br />
Westfalen in allen Fragen rund um das rohstoff- und energiesparende<br />
Wirtschaften.<br />
Gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und<br />
Politik entwickelte sie eine Reihe von speziellen Methoden<br />
zur Stärkung der Ressourceneffizienz, die in der EFA-Toolbox<br />
zusammengefasst sind. Über 700 Projekte konnten seit<br />
dem Jahr 2000 initiiert werden.<br />
Die Duisburger Agentur mit Regionalbüros in Aachen, Bielefeld,<br />
Münster, Siegen und Solingen deckt mit ihrer Toolbox<br />
alle wichtigen Bereiche der Wertschöpfung ab: Produktion,<br />
Produktgestaltung und Kostenrechnung. Im Bereich Produktion<br />
wird dem Unternehmen mit dem ®PIUS-Check ein<br />
klarer Überblick über die Stoffströme in seinen Prozessen<br />
gegeben, und es werden zwei bis drei Ansätze zur ressourceneffizienteren<br />
Produktion aufgezeigt. So konnten bis<br />
heute rund 450 PIUS-Checks in Unternehmen gestartet und<br />
insgesamt Einsparungen von 18 Mio. Euro ermittelt werden.
Ein Beispiel ist ein Hersteller von handgeführten Wiesenmähern,<br />
Kehrmaschinen, Anbauten für Rasentraktoren und Aufsitzmähern.<br />
Er lackierte die Produkte mit einem dreischichtigen<br />
Nasslackaufbau,was mit einer hohen Nachbearbeitungsquote,<br />
erhöhten Stillstandszeiten und sinkender Fördergeschwindigkeit<br />
einherging.Im PIUS-Check wurde geprüft, welche<br />
Lösemittel in welchem Umfang eingesetzt werden und<br />
welche Abfallmengen anfallen. Laborversuche zeigten, dass<br />
mit einer wässrigen Entfettung die Oberflächenbehandlung<br />
verbessert und mit neuer Applikationstechnik der Auftragswirkungsgrad<br />
erhöht werden konnten. Zusätzlich wurde der<br />
Einsatz von Wasser- bzw. High-Solid-Lacken vorgeschlagen.<br />
Allein durch die Umstellung der Vorbehandlung lassen sich<br />
14 Tonnen Lösemittel pro Jahr einsparen.<br />
Das Unternehmen investierte rund 600.000 EUR in eine<br />
neue Nasslackieranlage. Die veränderte Vorbehandlungsanlage,<br />
eine optimierte Trocknung und die verbesserte Nutzung<br />
der Prozessenergie führen zu erheblichen Einsparungen<br />
an Material und Energie. Der neue Prozess steigert die<br />
Oberflächenqualität sowie den Durchsatz, und die Kosten<br />
für den Lackierprozess werden um etwa 30% gesenkt.<br />
Ein weiteres Angebot gibt es mit dem Ökoeffizienz-Check<br />
Handwerk für Handwerksbetriebe, und der Instandhaltungs-Check<br />
beinhaltet Methoden und Tools zur Optimierung<br />
der Instandhaltung produzierender Unternehmen,<br />
wodurch Ressourcen geschont werden.<br />
Mit dem „JUMP-Tool“ hat die EFA ein Instrument zur Verbesserung<br />
von Produktentwicklungsprozessen unter Berücksichtigung<br />
von Umweltaspekten entwickelt. Im Rahmen<br />
von Workshops werden den Verantwortlichen im Unternehmen<br />
Methoden der systematischen und umweltorientierten<br />
Produktentwicklung vermittelt.<br />
Die Ressourcenkostenrechnung RKR® sorgt für die betriebswirtschaftliche<br />
Erfassung der ressourcenbezogenen Kostensenkungspotenziale<br />
im Unternehmen. Mit der RKR ist eine<br />
verursachergerechte Kostenzuordnung möglich, die Daten<br />
transparent macht und ein kontinuierliches Controlling ermöglicht.<br />
So können Verbesserungspotenziale im Sinne eines<br />
effizienteren Ressourceneinsatzes identifiziert werden.<br />
Die PIUS® -Finanzierung der EFA zeigt darüber hinaus den<br />
Weg zu attraktiven Finanzierungsmöglichkeiten bei anstehenden<br />
Investitionen, etwa durch die Vermittlung entsprechender<br />
Förderprogramme oder alternativer Finanzierungskonzepte.<br />
www.efanrw.de<br />
ChemCologne 5
6<br />
<strong>Themenschwerpunkt</strong><br />
CURRENTA startet ein eigenes Klimaschutzprogrammm mit<br />
dem Namen „Effizienzklasse A++“. Der Betreiber des CHEM-<br />
PARK an den Standorten Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen<br />
nimmt sich vor, die CO2-Menge bis zum Jahr<br />
2012 um 200.000 Tonnen zu senken. Dies soll durch konkrete<br />
Maßnahmen sowohl bei der Energieerzeugung für den<br />
CHEMPARK als auch im unternehmenseigenen Verbrauch<br />
erreicht werden.<br />
Durch effizientere Systeme sparen die CURRENTA-Kläranlagen<br />
rund 8.000 Megawattstunden pro Jahr ein. Gleichzeitig<br />
können durch den deutlich geringeren Energieverbrauch<br />
die CO2-Emissionen um über 4.000 Tonnen reduziert werden.<br />
Ein Erfolg, der allen zu Gute kommt: der Umwelt, den<br />
Kunden und dem Unternehmen.<br />
Trinkwasser zählt zu den wichtigsten Lebensmitteln. Die<br />
Kläranlagen der CURRENTA-Entsorgungsbetriebe leisten einen<br />
wichtigen Beitrag zur Reinhaltung von Oberflächengewässern<br />
und Grundwasser. Dabei laufen in der biologischen<br />
Abwasserreinigung Prozesse ab, die den natürlichen Selbstreinigungsvorgängen<br />
entsprechen.<br />
ChemCologne<br />
Weniger Energie für reines Wasser<br />
Neues Klärbeckensystem im CHEMPARK Leverkusen<br />
Die Anlagen im Entsorgungszentrum am Standort Leverkusen-Bürrig<br />
arbeiten mit einem neuartigen Turboverdichter-<br />
System. Die besondere Technologie ersetzt die vorherigen<br />
Oberflächenbelüfter und speist feinblasige Luft in das Klärsystem<br />
ein. Diese wird von den Millionen von Mikroorganismen<br />
benötigt, die sich von den organischen Verunreinigungen<br />
im Abwasser ernähren und diese in Kohlendioxid und<br />
Wasser umwandeln. Die neue Technologie ermöglicht erstmals<br />
ein exaktes Dosieren der benötigten Menge an Luft<br />
mit darin enthaltenem Sauerstoff: Je nach Verschmutzungsgrad<br />
regelt das System durch Zuschaltung der insgesamt<br />
vier Turboverdichter selbstständig die Einhaltung des vorgegebenen<br />
Soll-Wertes, um das Abwasser optimal zu reinigen.<br />
Mit den bisherigen Oberflächenbelüftern war diese automatische<br />
Steuerung nicht möglich. Das neue System verbraucht<br />
durch die automatische Zuschaltungsregelung bedeutend<br />
weniger Energie und hat gleichzeitig die Klärprozesse<br />
deutlich verbessert.<br />
Insgesamt rund 15 Millionen Euro investiert CURRENTA in<br />
das neue Klärbeckensystem. Davon sind allein 1,5 Millionen<br />
in die Technologie der Belüftungsanlage geflossen.<br />
Weitere Info unter www.energieeffizienz.currenta.de
CURRENTA senkt Stromverbrauch der<br />
Betriebswasserversorgung um zehn Prozent<br />
Energieoptimierte Wasserförderung im CHEMPARK Leverkusen<br />
Durch Optimierung der Betriebswasserförderung hat CUR-<br />
RENTA hier den Stromverbrauch der Betriebswasserversorgung<br />
um etwa zehn Prozent gesenkt. Rund 4.900 Megawattstunden<br />
(MWh) Strom werden dadurch jährlich eingespart.<br />
Mit 180 Millionen Kubikmetern benötigt der CHEMPARK Leverkusen<br />
pro Jahr so viel Wasser wie eine Großstadt mit vier<br />
Millionen Einwohnern. Das Wasserverteilungsnetz des<br />
Standorts hat eine Gesamtlänge von rund 100 Kilometern.<br />
Das Wasser wird über ein Flusswasserwerk und 62 Brunnen<br />
gewonnen, die jeweils mit bis zu drei Pumpen ausgestattet<br />
sind. Die Anlagen fördern das Wasser und halten gleichzeitig<br />
den garantierten Netzdruck von mindestens vier bar.<br />
Das Flusswasserwerk sowie die Uferfiltrat- und Grundwasserbrunnen<br />
liegen zum Teil direkt am Standort Leverkusen.<br />
Einige Brunnen befinden sich allerdings entlang des Rheins<br />
bis hin nach Monheim und sind über entsprechend lange<br />
Rohrleitungen an das weitgefächerte Verteilernetz im<br />
CHEMPARK angebunden.<br />
Die Energieeinsparung von 4.900 MWh ergibt sich durch eine<br />
Umstellung des Förderkonzepts. Voraussetzung dafür ist<br />
der Rheindüker, das heißt eine Rohrleitungsverbindung unter<br />
dem Fluss zwischen den Standorten Leverkusen und<br />
Dormagen. Jeder eingesparte Meter Weg des Wassers in<br />
den Rohrleitungen erhöht den Druckverlust im Versorgungsnetz.<br />
Weniger Druckverlust bedeutet weniger Pumpenleistung<br />
für die Bereitstellung des Wassers.<br />
Die Reduzierung des Stromverbrauchs hat neben der Kosteneinsparung<br />
auch handfeste Vorteile für die Umwelt. So<br />
ist es durch solche Optimierungen – trotz steigender Energiekosten<br />
– weiterhin möglich, preisgünstig Betriebswasser<br />
für die Unternehmen anzubieten. In der chemischen Industrie<br />
gehört Wasser zu den wichtigsten Rohstoffen. Benötigt<br />
wird es vor allem als Lösungsmittel, als Basis für chemische<br />
Prozesse sowie zum Kühlen und Reinigen.<br />
ChemCologne 7
8<br />
<strong>Themenschwerpunkt</strong><br />
Die Herausforderungen an Energietechnik und Energiewirtschaft<br />
nehmen permanent zu. Beispielsweise müssen erneuerbare<br />
Energien viel stärker als bisher in die Gesamtversorgung<br />
eingebunden werden. Auch die CO2-Problematik<br />
verlangt dringend nach innovativen Lösungen. Das E.ON<br />
Energy Research Center der RWTH Aachen ist von Beginn<br />
an darauf ausgerichtet, insbesondere größere systemtechnische<br />
Fragestellungen zu untersuchen.<br />
Public Private Partnership<br />
Für die Gründung und den weiteren Ausbau des E.ON<br />
Energy Research Centers haben sich die E.ON AG und die<br />
RWTH Aachen im Rahmen einer Public Private Partnership<br />
verbündet, um ein in dieser Form einmaliges Projekt zu realisieren.<br />
Kern des Forschungszentrums sind die beiden<br />
RWTH-Institute „Power Generation and Storage Systems“<br />
und „Applied Geophysics and Geothermal Energy“ sowie<br />
die drei Institute mit den Stiftungsprofessuren „Future Energy<br />
Consumer Needs and Behavior“, „Energy Efficient Buildings<br />
and Indoor Climate“ und „Automation of Complex<br />
Power Systems“, zu deren Finanzierung E.ON im Verlauf von<br />
zehn Jahren 40 Millionen Euro zur Verfügung stellt.<br />
Formal sind die fünf Professuren über die vier Fakultäten<br />
Elektrotechnik und Informationstechnik, Wirtschaftswissenschaften,<br />
Maschinenbau sowie Georessourcen und Materialtechnik<br />
verteilt und in deren Forschung und Lehre eingebunden.<br />
Im Rahmen der fakultäts- und disziplinenübergreifenden<br />
wissenschaftlichen Arbeit werden jedoch auch Projekte<br />
initiiert und koordiniert, an denen weitere Institute<br />
und Forschungseinrichtungen, aber auch namhafte Wirtschaftsunternehmen<br />
– ausdrücklich auch Wettbewerber<br />
der E.ON AG – beteiligt sind.<br />
Dem innovativen Ansatz des E.ON ERC wird in der Welt der<br />
Wissenschaft eine hohe Bedeutung zugeordnet, wie die Kooperationsanfragen<br />
renommierter Forscherkollegen zeigen.<br />
Beispielsweise ist das Forschungszentrum Partner in einem<br />
von der North Carolina State University geführten Forschungsprojekt<br />
namens FREEDM, das sich nicht weniger<br />
zum Ziel gesetzt hat als den „revolutionierenden Umbau“<br />
des amerikanischen Stromversorgungsnetzes. Und mit der<br />
University of Alberta im kanadischen Edmonton wurde un-<br />
ChemCologne<br />
Forschung für die Energiezukunft<br />
Bild: Zaha Hadid Architects, London<br />
Das E.ON Energy Research Center der RWTH Aachen<br />
längst vereinbart, künftig in den Bereichen Energietechnik<br />
und Energiewirtschaft in Forschung und Lehre eng zusammenzuarbeiten.<br />
Ein Forschungszentrum, fünf Institute<br />
Professor Rik W. De Doncker (Power Generation and Storage<br />
Systems), der Direktor des Forschungszentrums, sieht in der<br />
Leistungselektronik und in der Kommunikationstechnik die<br />
Schlüsseltechnologien für die Weiterentwicklung von Energieerzeugungssystemen<br />
und Energieübertragungsnetzen.<br />
Die Einbindung von elektrischer Energie aus erneuerbaren<br />
Quellen in das überregionale Versorgungssystem ist ein<br />
wichtiger Schwerpunkt in diesem Forschungsbereich. In Kooperation<br />
mit Juniorprofessor Dirk Uwe Sauer werden hier<br />
auch elektrochemische Speichersysteme und Systeme zur Erzeugung<br />
von Wasserstoff als Speichermedium untersucht.<br />
Im Forschungsbereich Applied Geophysics and Geothermal<br />
Energy (Prof. Christoph Clauser) liegen die Schwerpunkte in<br />
der Erkundung und Gewinnung von Erdwärme sowie der<br />
Speicherung von CO2 im Untergrund. Dabei werden neue<br />
Werkzeuge für die Charakterisierung, Erkundung und Nutzbarmachung<br />
geothermischer Lagerstätten entwickelt. Die<br />
entwickelte Methodik soll auch auf die unterirdische Lagerung<br />
von CO2 angewendet werden. Bei der Einlagerung von<br />
Druckluft zur indirekten Speicherung von Energie könnten<br />
die untersuchten Verfahren ebenfalls eine Rolle spielen. Mit<br />
einem neuen Ansatz zur Entwicklung und Bewirtschaftung<br />
geologischer Reservoire werden geothermische Lagerstätten<br />
auf ihr Langzeitverhalten in punkto Sicherheit und Wirtschaftlichkeit<br />
untersucht. Ähnliches gilt für potenzielle CO2-<br />
Speicher.
Im Forschungsbereich Future Energy Consumer Needs and<br />
Behavior befassen sich Professor Reinhard Madlener und<br />
seine Mitarbeiter unter anderem mit den Bedürfnissen, dem<br />
Bedarf und dem Verhalten von Energiekonsumenten und<br />
damit zusammenhängenden energiepolitischen Fragen.<br />
Übergeordnetes Ziel dieses Forschungsbereichs ist es, Entscheidungsträger<br />
aus Politik und Wirtschaft, aber auch die<br />
breite Öffentlichkeit und natürlich die Kollegen des Forschungszentrums<br />
mit wissenschaftlich fundierten und zuverlässigen<br />
Erkenntnissen über die zeitliche und strukturelle<br />
Entwicklung des Energieverbrauchs zu versorgen und<br />
aufzuzeigen wie der sich laufend ändernde Bedarf an Energiedienstleistungen<br />
wirtschaftlich, ökologisch und gesellschaftlich<br />
nachhaltig befriedigt werden kann.<br />
Bilder:Thomas Ernsting<br />
Ziele der Forschungsaktivitäten des von Professor<br />
Dirk Müller geführten Instituts für<br />
Energy Efficient Buildings and Indoor Climate<br />
sind die Verminderung des Energieverbrauchs<br />
von Gebäuden und die Erhöhung der<br />
Innenraumqualität. Anders als beim heute üblichen<br />
primärenergetischen Ansatz nutzt Professor<br />
Müller eine exergiebasierte Analysetechnik,<br />
die sich insbesondere mit sinnvollen<br />
Nutzungsketten für Energiewandlungen beschäftigt.<br />
Bei allen Verfahren zur Reduzierung<br />
des Energiebedarfs von Gebäuden wird in<br />
den geplanten Arbeiten immer der Aufwand<br />
(Energie) dem Nutzen (Behaglichkeit) gegenübergestellt,<br />
sodass neue Konzepte für die<br />
Versorgung von Gebäuden mit bestehenden Lösungen verglichen<br />
und für zukünftige Anforderungen weiterentwikkelt<br />
werden können.<br />
Im Forschungsbereich Automation of Complex Power<br />
Systems, an dessen spitze Professor Antonello Monti steht,<br />
geht es um die Überwachung, die Pflege und den Ausbau<br />
komplexer Netzsysteme. Erforscht werden hier Lösungen<br />
zur effizienten Einbindung der stark zunehmenden Einspeisungen<br />
aus erneuerbaren Quellen in groß- und kleinräumige<br />
Übertragungssysteme. Die Simulation dynamischer Prozesse<br />
in komplexen Netzsystemen spielt eine wichtige Rolle,<br />
ebenso wie die (Weiter-)Entwicklung einer stabilen und<br />
sicheren Kommunikations-Infrastruktur, die für das Monitoring<br />
von Verteilsystemen unverzichtbar ist. Zudem werden<br />
an diesem Institut Konzepte entwickelt, die sich über das<br />
„Virtuelle Kraftwerk“ hinaus als „Virtuelles Energieversorgungs-Unternehmen“<br />
bewähren sollen.<br />
ChemCologne 9
<strong>Themenschwerpunkt</strong><br />
Vor dem Hintergrund steigender Rohstoffpreise nimmt der<br />
Druck auf produzierende Unternehmen zu, Ressourcen effizienter<br />
einzusetzen sowie den Materialeinsatz und die damit<br />
verbundenen Kosten zu senken. Strategien zur Steigerung<br />
der Ressourceneffizienz sind ein Weg, die eigene Wettbewerbsfähigkeit<br />
zu stärken. Die Wirtschaftsförderung<br />
Rhein-Erft und die Duisburger Effizienz-Agentur NRW luden<br />
zu einer Infoveranstaltung in Hürth-Knapsack ein.<br />
WFG-Geschäftsführerin Anne Schmitt-Sausen freute sich,<br />
über 50 Teilnehmer im Feierabendhaus in Hürth-Knapsack<br />
begrüßen zu können. Im Mittelpunkt der Veranstaltung<br />
standen Einsparpotenziale in produzierenden Unternehmen,<br />
Beratungs- und Finanzierungsmöglichkeiten sowie<br />
Praxiserfahrungen von Unternehmern aus der Region im<br />
Bereich Ressourceneffizienz. Dr. Mahammad Mahammadzadeh<br />
vom Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln gab in<br />
seinem Eröffnungsvortrag einen Überblick über die Einschätzungen<br />
der Wirtschaft zur Rohstoffverknappung, zum<br />
Klimawandel und zu den strategischen Chancen von Ressourceneffizienz-Maßnahmen.<br />
10 ChemCologne<br />
Gemeinsame Veranstaltung der<br />
Wirtschaftsförderung Rhein-Erft und der Effizienz-Agentur NRW<br />
Mit weniger mehr erreichen –<br />
Wettbewerbsvorteil Ressourceneffizienz<br />
Beispiele für erfolgreiche Ansätze zur Steigerung der Ressourceneffizienz<br />
in kleinen und mittleren Unternehmen präsentierte<br />
Dr. Peter Jahns, Leiter der Effizienz-Agentur NRW<br />
(EFA), der auch über die zahlreichen Beratungsangebote der<br />
EFA informierte. Die auf Initiative des NRW-Umweltministeriums<br />
gegründete Agentur hat seit 2000 rund 700 Ressourceneffizienz-Projekte<br />
im NRW-Mittelstand initiiert.<br />
Reiner Vaßen von der Sihl GmbH in Düren und Klaus Rathmer<br />
von der Czewo Full Filling Service GmbH, Zülpich, stellten<br />
erfolgreiche Umsetzungen aus der Praxis vor. So konnte<br />
CZEWO, einer der größten Hersteller von Kosmetika und<br />
Reinigungsmittel in Europa, im Rahmen einer Beratung der<br />
Effizienz-Agentur NRW große Potenziale in der Abwasserbehandlung<br />
und -reduzierung aufdecken. Um die Belastungen<br />
des Abwassers mit flüssigen und pastösen Produktresten<br />
zu verringern, investierte CZEWO 800.000 Euro in ein<br />
optimiertes Tanklager mit einem Fassungsvolumen von insgesamt<br />
130 Kubikmetern. Die Investition wurde durch Fördermittel<br />
des NRW-Umweltministeriums unterstützt.<br />
CZEWO reduzierte seine Abwassermengen und den Wasser-<br />
und Verschmutzungszuschlag. Das Unternehmen vermeidet<br />
darüber hinaus Produktverluste von<br />
rund 40.000 Kilogramm pro Jahr. Insgesamt<br />
verzeichnet das Unternehmen Einsparungen<br />
in Höhe von ca. 300.000 Euro im Jahr.<br />
Weitere Infos unter www.wfg-rhein-erft.de und<br />
www.efanrw.de<br />
Veranstalter und Referenten (v.l.):<br />
oben: Dr. Reiner Vaaßen, Klaus Rathmer,<br />
Marcus Lodde, unten: Dr. Mahammad<br />
Mahammadzadeh, Anne Schmitt-Sausen,<br />
Willi Zylajew, Dr. Peter Jahns
Dampfverbrauch im CHEMPARK Krefeld-Uerdingen reduziert<br />
CURRENTA nutzt innovative Technik<br />
für energiesparende Wasserentsalzung<br />
Durch den Einsatz innovativer Technik bei der Herstellung von<br />
vollentsalztem Wasser verringert CURRENTA hier den Dampfbedarf<br />
in der Wasserversorgung um 6.500 Tonnen im Jahr.<br />
CURRENTA stellt für den CHEMPARK Krefeld-Uerdingen vollentsalztes<br />
Wasser zur Verfügung. Der durch Produktionserweiterung<br />
entstandene Mehrbedarf am Standort hätte eine<br />
Kapazitätserweiterung der bestehenden Vollentsalzungsanlage<br />
notwendig gemacht. CURRENTA hat entschieden, den<br />
Mehrbedarf mit einer Anlage auf Basis einer neuen Technologie<br />
zu decken – einer Anlage, in der die Aufbereitungsverfahren<br />
Ultrafiltration und Umkehrosmose gekoppelt sind.<br />
Um zunächst Langzeiterfahrungen mit dieser neuen Technik<br />
bei jahreszeitlich stark schwankenden Rohwasserqualitäten<br />
zu sammeln, wurde diese Aufbereitungsanlage dezentral in<br />
einem Betriebsbereich aufgestellt. Die neue Anlage wurde so<br />
kostengünstig in einen bestehenden Kühlturm integriert.<br />
900.000 Kubikmeter entsalztes Wasser produziert die Umkehrosmose-Anlage<br />
pro Jahr. Da das Wasser für den Kühlturm<br />
nicht entgast werden muss, kommt die neue Entsalzung<br />
im Gegensatz zur bislang genutzten Technologie in<br />
der Großanlage ohne den Einsatz von Dampf aus.<br />
Vollentsalztes Wasser wird als Kesselspeisewasser zur Erzeugung<br />
von Dampf in den Kraftwerken, in der Produktion und<br />
zur Kühlung benötigt.<br />
ChemCologne 11
12<br />
<strong>Themenschwerpunkt</strong><br />
Fliegen wird energieeffizienter und umweltfreundlicher mit<br />
Hightech-Fasern aus dem Nuon Industriepark Oberbruch.<br />
Die extrem leichten und stabilen Kohlenstofffasern von Toho<br />
Tenax Europe verringern das Gewicht von Flugzeugen<br />
und senken damit den Treibstoffverbrauch erheblich. Pro<br />
Kilo eingesparter Masse ergibt sich über die Lebensdauer<br />
eines Flugzeuges eine Einsparung von mehreren Tonnen<br />
Kraftstoff. Dies gilt besonders für den Airbus A 380: Er ist der<br />
größte Flieger am Luftfahrzeughimmel, bietet bis zu 850<br />
Passagieren Platz. Und trotzdem setzt er, dank des Einsatzes<br />
der superleichten Kohlenstofffasern aus Oberbruch, neue<br />
Standards bei den Betriebskosten und den Anforderungen<br />
an Energie und Umwelt. Schon spricht man salopp vom drei<br />
Liter Flugzeug.<br />
Tenax® ist eine Hochleistungskohlenstofffaser, die sich<br />
durch hohe Festigkeit, hohen Elastizitätsmodul und niedrige<br />
Dichte auszeichnet. Immer mehr Industriezweige verwenden<br />
diese Werkstoffe der neuen Generation um Energie<br />
einzusparen. So findet man kohlenstofffaserverstärkte Verbundmaterialien<br />
in Windkraftanlagen, in Offshore liegenden<br />
Ölförderinseln, im Automobil-, Maschinen- und Schiffbau.<br />
Denn die Hochtechnologiefaser verringert nicht nur<br />
das Gewicht, sondern optimiert den gesamten Lebenszyklus<br />
der Anlagen von der Herstellung über die Betriebszeit<br />
bis zur Wiederverwertung.<br />
ChemCologne<br />
Leichter – sparsamer – effizienter<br />
Mit Hightech in die Zukunft: Nuon Industriepark Oberbruch setzt auf Wachstum<br />
Das Potential für neue Anwendungen im industriellen Sektor<br />
ist noch lange nicht ausgeschöpft. So soll beispielsweise<br />
in Kooperation mit der RWTH die Technik der Betonfaser<br />
verbessert werden, indem anstelle von Stahlbeton, Alkaliglasfasern<br />
und Kohlenstofffasern benutzt werden. Der Leiter<br />
des Instituts für Textiltechnik der RWTH Aachen, Prof.<br />
Thomas Gries erklärt, dass man “dadurch 83 Prozent an Beton<br />
spart und es ökonomisch, sowie umweltfreundlich ist.“<br />
Diese Technik wird derzeit angewandt, um auf dem Universitätscampus<br />
ein neues Forschungsinstitut zu bauen, welches<br />
voraussichtlich 2009 fertig gestellt wird.<br />
Kein Wunder, dass Toho Tenax sich im Steilflug befindet und<br />
die Kapazitäten im Industriepark Oberbruch ausbaut. 51<br />
Millionen Euro werden investiert und 60 neue Arbeitsplätze<br />
geschaffen.„Das enorme Wachstum des Marktes haben uns<br />
zu diesen Investitionen ermutigt“, so Toho Tenax Geschäftsführer<br />
Eckhard Scholten.<br />
Die Auftragslage boomt. Bis 2010 soll der Absatz von Kohlenstofffasern<br />
um 15 Prozent steigen. Der weltweite Bedarf<br />
wird auf 40.000 Tonnen prognostiziert. Da will die Toho Tenax<br />
Gruppe, die zum japanischen Großkonzern Teijin Limited<br />
gehört, ganz vorn dabei sein und festigt mit rund 13 500<br />
Tonnen die Position als zweitgrößter Kohlenstofffaser-Produzent<br />
der Welt. Im Industriepark Oberbruch blickt man<br />
deshalb zuversichtlich in die Zukunft.
Weltweit nachhaltige<br />
LANXESS-Produktionsverfahren im Einsatz<br />
Der Spezialchemie-Konzern LANXESS AG errichtet am brasilianischen<br />
Standort Porto Feliz eine innovative, hoch effiziente<br />
Kraft-Wärme-Kopplungsanlage zur Produktion von Elektrizität<br />
und Dampf. Das neue, standorteigene Kraftwerk wird<br />
mit so genannter Bagasse betrieben, faserigen Bestandteilen<br />
der Zuckerrohrpflanze, die bei der Zuckerherstellung übrig<br />
bleiben. Durch die Verwendung dieses nachwachsenden,<br />
umweltfreundlichen Brennstoffs erfolgt die Energiegewinnung<br />
komplett CO2-neutral – es wird nur soviel CO2 freigesetzt<br />
wie später von den Zuckerrohrpflanzen wieder aufgenommen<br />
wird. Bereits seit 2003 wurden für die Energiegewinnung<br />
im Werk schrittweise fossile Brennstoffe durch regenerative<br />
Rohstoffe ersetzt. Mit dem Start des neuen Kraftwerks<br />
ab 2010 reduziert LANXESS den Ausstoß klimaschädlicher<br />
Gase an diesem Standort nahezu vollständig. Die Klimagas-Emissionen<br />
sinken ab 2010 im Vergleich zu 2002 um<br />
rund 44.000 Tonnen CO2 jährlich. Die moderne, hoch effiziente<br />
Anlage hat einen Wirkungsgrad von bis zu 90 Prozent.<br />
„Der Einsatz ressourcenschonender und umweltfreundlicher<br />
Produktionsverfahren ist eine wichtige Säule unserer<br />
weltweiten Nachhaltigkeitsstrategie. Mit dem Bau dieses<br />
neuen Kraftwerks verknüpfen wir in idealer Weise ökologische<br />
und ökonomische Aspekte“, sagt Werner Breuers, Vorstandsmitglied<br />
der LANXESS AG. Der Konzern investiert<br />
rund sieben Millionen Euro in den Bau der Anlage, die den<br />
Standort dauerhaft von externer Energieversorgung unabhängig<br />
machen soll.<br />
Jörg Hellwig, Leiter des LANXESS-Geschäftsbereichs<br />
Inorganic Pigments, bei der Grundsteinlegung der neuen<br />
Kraft-Wärme-Kopplungsanlage in Porto Feliz, Brasilien.<br />
In dem LANXESS-Werk im brasilianischen Porto Feliz werden Eisenoxid-Farbpigmente<br />
für die Baustoff-, Kunststoff- und Papierindustrie<br />
sowie für die Farben- und Lackindustrie hergestellt.<br />
Das klare Bekenntnis von LANXESS zu nachhaltigen und umweltschonenden<br />
Produktionsverfahren gilt weltweit: So wird<br />
LANXESS bis 2012 in Deutschland den Ausstoß von klimaschädlichen<br />
Gasen im Vergleich zu 2007 um rund 80 Prozent<br />
reduzieren. Um dieses Ziel zur erreichen, baut der Konzern<br />
am deutschen Standort in Krefeld-Uerdingen eine weitere<br />
Reduktionsanlage für Lachgas. Das bei der Kunststoffproduktion<br />
anfallende Gas ist für den Menschen völlig ungefährlich,<br />
schädigt aber das Klima über 300-mal stärker als CO2.<br />
Am indischen Standort Thane hat LANXESS für die Energieversorgung<br />
fossile Brennstoffe durch Biomasse ersetzt. Dadurch<br />
sanken die Kosten für die Dampferzeugung um rund<br />
40 Prozent und es konnten in den ersten zwei Jahren rund<br />
12.000 Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden.<br />
Das LANXESS-Werk im chinesischen Wuxi ist bereits mehrfach<br />
für seine ökologischen Standards ausgezeichnet worden.<br />
So konnte gegenüber 2006 der Energieverbrauch um<br />
rund 70 Prozent und der Wasserverbrauch um etwa 80 Prozent<br />
reduziert werden.<br />
ChemCologne 13
14<br />
<strong>Themenschwerpunkt</strong><br />
Evonik Industries gründet ein Zentrum für Energieeffizienz.<br />
Am Standort Marl startet das neue Science-to-Business<br />
Center Eco2 (S2B Eco2). Der Essener Industriekonzern investiert<br />
hierfür bis 2013 über 50 Millionen . Das Startportfolio<br />
des neuen Centers umfasst 21 attraktive Forschungsprojekte,<br />
die sich fokussiert mit Energieeffizienz und Klimaschutz<br />
beschäftigen.„Unser neues Forschungszentrum<br />
wird ein Katalysator sein, um aus Ideen marktreife Produkte<br />
und Dienstleistungen zu schaffen“, sagt Dr. Alfred Oberholz,<br />
Mitglied des Vorstandes der Evonik Industries AG.<br />
S2B Eco2 ist in fünf Themenfelder gegliedert: CO2-Abtrennung<br />
und –Nutzung, Energieerzeugung, Energiespeicherung,<br />
Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz beim<br />
Kunden und der Energieeffizienz in Evonik-Prozessen.<br />
• Die Teil-Absorption von CO2 aus Rauchgasen mit maßgescheiderten<br />
Absorbentien, wobei das CO2 wieder als<br />
Rohstoff für Chemieprodukte eingesetzt werden kann.<br />
• Ein kostengünstiges und dezentral einsetzbares Verfahren<br />
zur Methan-Anreicherung von Biogas zur Einspeisung<br />
in das Erdgasnetz.<br />
• Regelkonzepte, die die Stärken innovativer Speichertechnologien,<br />
wie z.B. der Lithium-Ionen-Batterie sinnvoll<br />
nutzen und somit die Energieerzeugung aus Windkraft<br />
oder Photovoltaik effizienter einbeziehen können.<br />
• Entwicklung von Systemen für Gebäude, die die Funktionen<br />
„Isolation“ und „Energieerzeugung“ intelligent<br />
miteinander vereinen.<br />
ChemCologne<br />
Science to Business Centers Eco<br />
Evonik gründet Zentrum<br />
für Energieeffizienz<br />
„Unser Anspruch ist es, neueste wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse schnell<br />
und effizient in erfolgreiche Produkte<br />
zu überführen“, betont Oberholz.<br />
Das S2B-Konzept von Evonik bezieht<br />
zusätzlich zu Hochschulen<br />
auch Anwenderindustrien in die<br />
Entwicklung ein und lege den Fokus<br />
noch stärker auf das Produkt, seine<br />
Anwendung und den Markt.<br />
Dr. Alfred Oberholz,<br />
Evonik besitzt eine führende Positi- Mitglied des Vorstandes<br />
on am Markt, wenn es um innovati- der Evonik Industries AG<br />
ve Energiebereitstellung, -speicherung<br />
und effiziente Energienutzung<br />
geht. Der Industriekonzern baut in Duisburg das derzeit<br />
modernste Steinkohlekraftwerk Europas und ist führend in<br />
der Stromerzeugung aus Biomasse und Geothermie. Im Geschäftsfeld<br />
Chemie bietet Evonik führende Produkte und<br />
Technologien: So gehört die neueste Generation an großvolumigen<br />
Lithium-Ionen-Batteriezellen ebenso zum Portfolio<br />
wie Komponenten für Leichtlaufreifen oder Verfahren<br />
zur kostengünstigen Herstellung von Solarsilizium für die<br />
Fotovoltaikindustrie.
16<br />
<strong>Themenschwerpunkt</strong><br />
Kleines Gerät mit großer Wirkung: Die Installation von Umrichtern<br />
– das sind Stromwandler, die durch ihre Hochleistungselektronik<br />
eine verlustarme Drehzahlregelung von<br />
Elektromotoren ermöglichen – in den Rotationswäschern<br />
der CURRENTA-Rückstandsverbrennungsanlage im CHEM-<br />
PARK Dormagen (RVAD) sorgt für eine Einsparung von 1.800<br />
Megawattstunden (MWh) Strom jährlich. Das entspricht einer<br />
CO2-Entlastung für die Umwelt von 1.000 Tonnen.<br />
In der RVAD entfernen Rotationswäscher sehr effizient anorganische<br />
Säuren, Stäube, Schwefeldioxid und andere<br />
Schadstoffe aus dem Rauchgas. Der Trick ist, dass schnell<br />
drehende Zentrifugalräder das Waschwasser in feinste<br />
Tröpfchen zerstäuben. Das Waschwasser wird dazu in einem<br />
Kreislauf umgepumpt. Doch die Rauchgasbelastung variiert,<br />
je nach geplantem und verbranntem Abfallmenü. Mit<br />
Hilfe von Umrichtern für die Umwälzpumpen lässt sich jetzt<br />
die umlaufende Wassermenge auf die Anforderungen des<br />
Rauchgases abstimmen. Und die Zentrifugalräder zerstäuben<br />
weiterhin unverändert das Waschwasser in feinste<br />
Tröpfchen.<br />
Der Vorteil: Es wird nicht unnötig viel Wasser umgepumpt<br />
und zerstäubt. Und der besondere Trick: Über kleine Umwälzpumpen<br />
steuert man den Stromverbrauch von zehnmal größeren<br />
Antrieben für die Zentrifugalräder. Das spart Strom.<br />
In den kommenden Jahren werden in Nordrhein-Westfalen<br />
notwendige Kraftwerkserneuerungen durchgeführt. NRW<br />
verfügt über großes technisches Know-how im Kraftwerksbau<br />
und - betrieb und kann damit einen wichtigen Beitrag<br />
zur Lösung der Anforderungen in den Bereichen Klimaschutz,Wirtschaftlichkeit<br />
und Versorgungssicherheit leisten.<br />
ChemCologne<br />
Rückstandsverbrennungsanlage im<br />
CHEMPARK Dormagen spart Strom<br />
Optimierung in Wasserkreisläufen<br />
reduziert CO2-Belastung<br />
„Hightech aus NRW“ für die Stromerzeugung der Zukunft:<br />
Broschüre über innovative<br />
Kraftwerkstechniken aus NRW<br />
In einer sechsmonatigen Testphase überzeugte der Einsatz<br />
der Umrichter mit guten Ergebnissen, so dass jetzt auch die<br />
Leverkusener Anlage im Sommer 2008 entsprechend ausgestattet<br />
wird. Auch hier wird ein jährliches Einsparpotenzial<br />
von fast 2.000 MWh Strom erwartet.<br />
Die Verbrennungsanlage im CHEMPARK Dormagen ist eine<br />
der modernsten in Europa. 70.000 Tonnen an festen und<br />
flüssigen Abfallprodukten entsorgt die Anlage der CURREN-<br />
TA im CHEMPARK Dormagen jedes Jahr.<br />
Die Broschüre „Hightech aus NRW“ soll einen Beitrag zur öffentlichen<br />
Diskussion leisten. Die Publikation vermittelt einen<br />
Überblick über die aktuelle Kraftwerkstechnik und die<br />
immer komplexer werdenden Energieversorgungsstrategien.<br />
Sie wurde im Auftrag des Düsseldorfer Wirtschaftsministeriums<br />
vom Kompetenz-Netzwerk Kraftwerkstechnik<br />
NRW der EnergieAgentur.NRW erarbeitet.<br />
Mehr Info: www.kraftwerkstechnik.nrw.de
<strong>Themenschwerpunkt</strong><br />
Was das Herz für den Menschen ist, können Pumpen für<br />
Chemieanlagen sein: Antreiber für den kontinuierlichen<br />
Flüssigkeits- und Produktstrom. Und die gesunde „menschliche<br />
Pumpe“ macht vor, was auch beim Betreiben von Anlagen<br />
von Vorteil ist – nur so viel (Pump-) Leistung zur Verfügung<br />
zu stellen, wie gerade benötigt wird. Das reduziert<br />
Energieverluste und vermeidet unnötigen Verschleiß. Für<br />
die Fachleute der Mechanischen Werkstätten bei InfraServ<br />
Knapsack heißt in diesem Zusammenhang eine wichtige<br />
Lösung zur optimalen Auslegung von Aggregaten: Drehzahl<br />
geregelte Pumpen.<br />
Rund 15.000 Aggregate – davon mehr als 5.000 Pumpen –<br />
sind im Chemiepark Knapsack in Hürth, südlich von Köln, im<br />
Einsatz. Die Fachleute der Mechanischen Werkstätten sorgen<br />
nicht nur dafür, die Pumpen zur Verfügung zu stellen,<br />
regelmäßig zu warten, defekte Geräte gegen Pumpen aus<br />
dem seit 38 Jahren bestehenden Pumpenpool auszutauschen<br />
und defekte Maschinen Instand zu setzen – auch in<br />
Ex-geschützten Bereichen. „In enger Zusammenarbeit mit<br />
den Betreibern und den Pumpenherstellern sorgen wir als<br />
kompetenter Dienstleister dafür, die effektivste und effizienteste<br />
Pumpe namhafter Hersteller für den jeweils speziellen<br />
Einsatz bereit zu stellen und in den Anlagenprozess<br />
zu integrieren. Diese optimale Pumpenauslegung ist ein<br />
18 ChemCologne<br />
Mechanische Werkstätten bei InfraServ Knapsack<br />
sorgen für optimale Aggregatauslegung<br />
Pumpenpower ohne Energieverlust<br />
Schwerpunkt unserer Arbeit“, betont Dietmar Zarbock, Leiter<br />
der Mechanischen Werkstätten bei InfraServ Knapsack.<br />
Flexible Drehzahl – hoher Kundennutzen<br />
Drehzahl geregelte Pumpen kommen dabei immer mehr<br />
zum Einsatz. Denn im Vergleich zu Pumpen mit starrer Drehzahl<br />
können sie punktgenau auf die individuelle Anlagenanforderung<br />
bezüglich benötigter Fördermenge und Förderhöhe,<br />
Produkteigenschaft und Dichte eingestellt werden.<br />
Die optimale Einjustierung erfolgt über einen Frequenzumrichter.„Auf<br />
diese Weise können wir die Pumpe so auslegen,<br />
dass der kleinste benötigte Motor für die zu erzielenden<br />
Betriebsparameter gewählt werden kann“, erklärt Peter<br />
Schmidt, Mitarbeiter der Mechanischen Werkstätten.<br />
Mit großen Vorteilen für die Kunden: Energieverluste durch<br />
zu hohe Drehzahlen können reduziert und damit Energiekosten<br />
eingespart werden. Die Ressourcensenkung ist darüber<br />
hinaus ein Beitrag zum Umweltschutz. Die schonendere<br />
Fahrweise führt zu geringeren Wartungs- und Reparaturkosten,<br />
verminderten Ausfallzeiten und auf diese Weise zu<br />
einer Standzeitverlängerung. Und: Drehzahl geregelte Aggregate<br />
machen es mit der flexiblen Fahrweise möglich,<br />
zwei Betriebszustände einer Anlage mit nur noch einer<br />
Pumpe anstelle von zwei Pumpen zu fahren.<br />
Passt sich jeder Pumpe optimal an:<br />
Der moderne Pumpenprüfstand<br />
in der Werkstatt der InfraServ Knapsack
Die Vorteile kommen insbesondere bei Pumpen mit großem<br />
Leistungsbedarf ab etwa 50 kW zum Tragen. „Inzwischen<br />
haben wir im Chemiepark von rund 600 in Frage<br />
kommenden Aggregaten mehr als 200 Pumpen mit Drehzahl<br />
geregeltem Antrieb versehen. Unsere Leistungen bieten<br />
wir natürlich auch externen Kunden an“, fügt Thomas<br />
Schuster, Fachbauleiter Pumpen und Maschinen, hinzu. Dabei<br />
erfolgt der Austausch nicht nur bei akuten Pumpendefekten<br />
oder revisionsbedingten Anlagenstillständen:„Auch<br />
bei der Planung von Neuanlagen bringen wir unser Knowhow<br />
und langjährige Erfahrung ein, um die Pumpen optimal<br />
auszulegen. Die realisierten positiven Effekte stoßen bei<br />
den Kunden auf sehr gute Resonanz, wie jüngste Beispiele<br />
im Chemiepark bei Anlagen für Pflanzenschutzprodukte<br />
zeigen“, betont Zarbock.<br />
Innovativer Pumpenprüfstand setzt Maßstäbe<br />
Zur optimalen Pumpenauslegung trägt nicht nur die Fachkenntnis<br />
der Mitarbeiter und die über Jahre gesammelte Erfahrung,<br />
sondern auch ein innovativer Pumpenprüfstand<br />
bei. Er wurde vor fünf Jahren in Betrieb genommen und gilt<br />
als einer der modernsten und flexibelsten Anlagen seiner<br />
Art in Deutschland. Das vollautomatische Prüfsystem mit<br />
zwei hydraulisch verstellbaren Abspanntischen lässt sich innerhalb<br />
kürzester Zeit auf Pumpen verschiedener Hersteller<br />
und unterschiedlichster Bauformen einstellen. Mit ihr können<br />
die wechselnden Förderbedingungen realisiert werden.<br />
In einem vollautomatischen rund eineinhalbstündigen<br />
Testlauf fährt das Prüfsystem mit Hilfe eines Mess- und<br />
Steuerungssystems automatisch die Leistung hoch. Dabei<br />
nimmt die Software eine Pumpen-Istkennlinie auf. Die ermittelten<br />
Ergebnisse werden anschließend mit der vom<br />
Hersteller vorgegebenen Kennlinie verglichen. Schuster:<br />
„Auf diese Weise erhalten wir ein sehr genaues Abbild des<br />
realen Einsatzes in der Produktionsanlage. Wichtige Anhaltspunkte,<br />
um spätere Leistungsverluste an den Pumpen<br />
in den Produktionsanlagen im Vorfeld zu reduzieren.“<br />
Sämtliche Daten – von den ersten Beratungsgesprächen für<br />
die optimale Pumpe über die Pumpenprüfung und den Einbau<br />
bis hin zur Wartung und Reparatur – werden über das<br />
SAP-System dokumentiert und gespeichert – für ein bestmögliches<br />
Life-Cycle Management.
20<br />
Neuigkeiten aus der Region<br />
Der Spezialchemie-Konzern LANXESS AG stärkt den Produktionsstandort<br />
Leverkusen: Mit einer Investition von rund<br />
35 Millionen Euro wird das weltweit einmalige Anlagennetzwerk,<br />
der „Aromatenverbund“, erweitert. Anfang 2010<br />
soll der Ausbau der Produktionsanlagen für die wichtigen<br />
Basischemikalien Kresole, Vulkanox BHT, Vulkanox BKF und<br />
Mono-Chlorbenzol abgeschlossen sein. Er ermöglicht eine<br />
Steigerung der Kapazitäten um bis zu 60 Prozent. Schon im<br />
dritten Quartal 2009 will LANXESS die Produktion von Mono-Chlorbenzol<br />
hochfahren. „Wir haben in den vergangenen<br />
Jahren insgesamt rund 60 Millionen Euro in unsere Anlagen<br />
in Leverkusen investiert.<br />
Der kontinuierliche Ausbau des Aromatenverbundes mit dieser<br />
bisher größten Einzelinvestition der Business Unit Basic<br />
Chemicals ist ein klares Bekenntnis zum Standort Leverkusen.<br />
Die Märkte dieser Chemikalien sind in einer starken Konsolidierungsphase<br />
und LANXESS gestaltet diesen Prozess aktiv<br />
mit“, erklärte LANXESS-Vorstand Werner Breuers.„Wir können<br />
diese Investition trotz einer möglichen konjunkturellen<br />
Abschwächung tätigen, da der Großteil dieser Mengenerweiterung<br />
bereits vertraglich abgesichert wurde.“<br />
ChemCologne<br />
LANXESS stärkt<br />
den Standort Leverkusen<br />
Business Unit Basic Chemicals baut für<br />
rund 35 Millionen Euro weltweit einmaliges Anlagennetzwerk aus –<br />
Anlagen-Ausbau zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
Hans-Georg Schmitt, Leiter des Geschäftsbereichs Basic<br />
Chemicals, betonte: „Der Ausbau des Aromatenverbundes<br />
in Leverkusen hilft uns zudem, die Wettbewerbsfähigkeit<br />
über die kommenden Jahre zu sichern, um auch bei einer<br />
erwarteten Abschwächung der Weltkonjunktur die Arbeitsplätze<br />
hier sicherer zu machen.“ Der Aromatenverbund in<br />
Leverkusen existiert in seinen Grundzügen bereits seit mehr<br />
als 100 Jahren. Er umfasst eine Vielzahl von Produkten, die als<br />
wesentliche Ausgangsstoffe für Agrowirkstoffe, Polymere,<br />
Farben und Lacke sowie Pigmente eingesetzt werden.<br />
Der Geschäftsbereich Basic Chemicals gehört zum Segment<br />
Advanced Intermediates, das im Geschäftsjahr 2007 einen<br />
Umsatz von 1,204 Milliarden Euro erzielte. Produktionsstandorte<br />
sind in Deutschland (Dormagen, Krefeld-Uerdingen,<br />
Brunsbüttel und Leverkusen), USA (Baytown/Texas) sowie<br />
in China (Weifang). Insgesamt beschäftigt die Business<br />
Unit weltweit mehr als 1.100 Mitarbeiter.<br />
LANXESS setzte2007 rund 6,61Milliarden Euroum. Aktuell sind<br />
über 15.100 Mitarbeiter in 21 Ländern beschäftigt.Das Unternehmen<br />
ist an 44 Produktionsstandorten weltweit präsent.
INEOS in Köln informiert Anwohner<br />
Als Grundlage eines intensiven Sicherheitsdialogs mit den<br />
Anwohnern, bringt INEOS in Köln die Broschüre „Wie verhalte<br />
ich mich richtig? – Sicherheitsinformation gemäß § 11<br />
Störfall-Verordnung“ heraus. Neben konkreten Hinweisen<br />
über das Verhalten im Ereignisfall und einer Liste von Auskunftsstellen<br />
und Hilfsorganisationen, beinhaltet die Publikation<br />
einen Überblick über die am Standort verarbeiteten<br />
Produkte, unterrichtet über mögliche Risiken, die von den<br />
Anlagen ausgehen können sowie über Maßnahmen zur Gefahrenabwehr.<br />
„Unser Sicherheitskonzept beruht auf drei Prinzipien: unvermeidbare<br />
Gefahrenpotentiale zu beherrschen, Betriebsstörungen<br />
und Unfälle zu vermeiden und – sollten diese dennoch<br />
eintreten – die Auswirkungen zu begrenzen“, erklärt<br />
Dr. Patrick Giefers, kaufmännischer Geschäftsführer und Arbeitsdirektor<br />
von INEOS in Köln.<br />
INEOS will die Sicherheitsinformationen mit Schulungsangeboten<br />
vertiefen. An den von INEOS initiierten „Runden<br />
Tischen“ wird gemeinsam mit dem CHEMPARK Dormagen,<br />
den Behörden und Einsatzkräften an der Festlegung der<br />
Kommunikationsaufgaben und -abläufe bei Störfällen gearbeitet.<br />
Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit mit den Bürgerforen<br />
intensiviert und die Webseite www.ineoskoeln.de<br />
über die hergestellten Produkte sowie Kurzmeldungen<br />
über geplante Arbeiten und ungeplante Vorkommnisse am<br />
Standort erweitert werden.<br />
Der technische Untersuchungsbericht zum Störfall im März<br />
diesen Jahres ist bislang von der Staatsanwaltschaft und<br />
der Bezirksregierung Köln noch nicht für die Veröffentlichung<br />
frei gegeben worden.<br />
Die Broschüre wird an Haushalte im Umkreis verteilt, ist im<br />
Internet unter www.ineoskoeln.de abrufbar, kann telefonisch<br />
unter 0221 3555-1097 bestellt werden und liegt an<br />
den Werktoren sowie an zentralen Stellen in der weiteren<br />
Umgebung des Standortes zur freien Entnahme aus.
ChemCologne intern<br />
Bei der „Hexenküche“ von Cognis und der Arbeiterwohlfahrt<br />
(AWO) Düsseldorf ging es wahrlich zauberhaft zu:<br />
Zwölf Mitarbeiter des Spezialchemieanbieters zeigten den<br />
Kindern in drei Tagesstätten der AWO, dass Chemie kinderleicht<br />
sein kann. Die Drei- bis Sechsjährigen beobachteten,<br />
wie Rotkohl und rote Beete das Wasser in Einmachgläsern<br />
färbten – und wie das Wasser nach dem Einsatz von Aktivkohle<br />
und Kaffeefilter wieder klar wurde. Dazu lieferten die<br />
Cognis Mitarbeiter die passenden, altersgerechten Erklärungen.<br />
In der „Hexenküche“: Jutta Stute (Mitte), Mitarbeiterin des<br />
Spezialchemieanbieters Cognis, erklärte den Kindern der<br />
AWO-Tagesstätte Cronenburg altersgerecht, was beim Färben<br />
von Wasser passiert.<br />
Chemie kinderleicht<br />
Tag des Ehrenamts von Cognis und der AWO Düsseldorf<br />
„Die Kinder waren fasziniert und begeistert bei der Sache.<br />
Die einfachen Experimente gaben einen guten Einblick in<br />
die Chemie und haben bei unseren kleinen ‚Forschern’ viel<br />
Interesse und Neugier geweckt“, sagt Monika Schulte, Leiterin<br />
der Kindertagesstätte Cronenburg. Jutta Stute, Produktmanagerin<br />
bei Cognis, ergänzt:„Es macht großen Spaß mit<br />
den Kindern zu arbeiten und zu sehen, wie sie die Zusammenhänge<br />
zu verstehen lernen.“<br />
Bereits seit 2004 besuchen Cognis Mitarbeiter am jährlichen<br />
Tag des Ehrenamts AWO-Kindertagesstätten, um dort<br />
mit den Kindern einfache Experimente durchzuführen und<br />
das Interesse für Naturwissenschaften zu fördern. Die „Hexenküche“<br />
ist Teil des Projekts Pisa Power – eine Initiative,<br />
mit der die AWO Düsseldorf die Bildungs- und Entwicklungschancen<br />
von Kindern verbessern will.
Personalie<br />
Michael Maier, Geschäftsführer der RHEIN-ERFT AKADEMIE<br />
GmbH im Chemiepark Knapsack, wurde zum neuen Vorsitzenden<br />
der IHK-Prüfungskommission für Chemiemeister gewählt.<br />
Michael Maier tritt damit die Nachfolge von Dr.Wolfgang<br />
Brinkwerth, vormals Bayer AG an. Der stellvertretende<br />
Vorsitzende ist Günther Cordier, Currenta GmbH & Co. OHG.<br />
Forschung und Entwicklung in der ChemCologne-Region<br />
VII. Chemieforum<br />
am 10.11.2008<br />
Das Rheinland zählt zu den wichtigsten Zentren der chemischen Industrie<br />
in Europa. Zahlreiche Hochschulen und Forschungseinrichtungen<br />
bilden zusammen mit den Chemieunternehmen eine in Deutschland<br />
einzigartige Forschungs- und Entwicklungslandschaft für Naturwissenschaften<br />
und Technik.<br />
In vielen Bereichen, wie z.B. neue Materialien, Energie und Life Science<br />
haben sich Cluster und neue Strukturen gebildet, die die traditionelle<br />
Chemie ideal ergänzen. Die Chemieparks und Industrieparks<br />
der Region bieten mit ihren hervorragenden Infrastrukturen<br />
beste Voraussetzungen für innovatives Wachstum<br />
aus neuen Forschungsergebnissen.<br />
ChemCologne widmet daher das VII. Chemieforum dem Thema<br />
Forschung und Entwicklung in der ChemCologne-Region. Am Montag,<br />
den 10. November 2008, von 10:00 bis 18:00 Uhr im BayKomm dem Kommunikationszentrum<br />
der Bayer AG in Leverkusen werden Vertreter aus Wissenschaft<br />
und Industrie die Vielfalt dieser Region im Rahmen von Vorträgen<br />
und einer themenbezogenen Ausstellung aufzeigen, aber auch über Fragen<br />
der Innovationsumsetzung kritisch diskutieren.<br />
Frau Christa Thoben, Ministerin für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des<br />
Landes Nordrhein-Westfalen, wird die Veranstaltung mit einem Referat zur<br />
Bedeutung der Forschung und Entwicklung als Basis für die Kreative Ökonomie<br />
eröffnen.<br />
Wir möchten Sie hiermit sehr herzlich zum diesjährigen Chemieforum einladen<br />
und hoffen, dass die Veranstaltung Ihr Interesse findet.<br />
Herausgeber<br />
ChemCologne<br />
Neumarkt 35-37<br />
50667 Köln<br />
Telefon (02 21) 27 20 53 0<br />
Telefax (02 21) 27 20 54 0<br />
E-Mail: info@chemcologne.de<br />
Redaktion<br />
<strong>Pruys</strong> <strong>InterCom</strong> Bonn<br />
www.pruysintercom.de<br />
Druck, Grafik, Layout<br />
Breite Straße 1, 50354 Hürth<br />
ChemCologneColloquien<br />
ChemCologne bietet ein Fachforum für<br />
Experten in Kooperation mit der RHEIN-ERFT<br />
AKADEMIE an.<br />
Termine und Inhalte erfahren Sie bei:<br />
RHEIN-ERFT AKADEMIE,<br />
Telefon: 0 22 33 - 48 61 29, E-Mail:<br />
sibylle.zimmermann@rhein-erft-akademie.de<br />
ChemCologne wird getragen und gefördert<br />
von der chemischen und chemienahen<br />
Industrie der Region, dem Land NRW,<br />
Gebietskörperschaften und Institutionen<br />
der Region sowie Privatpersonen<br />
ChemCologne 23
24<br />
ChemCologne