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Mundgesundheit von Anfang an - Colgate

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<strong>Mundgesundheit</strong> <strong>von</strong> <strong>Anf<strong>an</strong>g</strong> <strong>an</strong>Prophylaxekonzepte für Mutter und Kind


InhaltEditorial ................................................................... 3Frühzeitig mit der Prophylaxe beginnen ................. 4Prophylaxe in der Schw<strong>an</strong>gerschaft –der beste Start für Mutter und Kind ........................ 6Mundpflege Kinder 0 bis 3 JahreFrüh übt sich ... ........................................................ 8Mundpflege Kinder 4 bis 6 Jahre ............................ 9Das richtige „Werkzeug“ für dieMundhygiene zu Hause ........................................... 11Die professionelle Zahnreinigung – besonderswichtig während der Schw<strong>an</strong>gerschaft ................... 12Zahnärztliche Untersuchungen:gesunde Zähne für das Kind ................................... 132


Frühzeitig mit der Prophylaxebeginnen <strong>von</strong> Prof. Dr. Ulrich SchiffnerD<strong>an</strong>k Erkenntnissen der modernen Zahnmedizin haben Zahnärzte individuelle,präventionsorientierte Maßnahmen entwickelt, die Munderkr<strong>an</strong>kungen erfolgreichvorbeugen können. So ist es zunehmend möglich, natürliche Zähne ein Leben l<strong>an</strong>gzu erhalten. Dass frühzeitige Prävention die <strong>Mundgesundheit</strong> fördert, bestätigenzum Beispiel die Prophylaxeerfolge bei zwölfjährigen Kindern: Der Kariesbefall indieser Altersgruppe ist seit 1989 um 69 Prozent zurückgeg<strong>an</strong>gen.Die ersten prophylaktischen Weichen für einepositive Allgemein- und <strong>Mundgesundheit</strong> desKindes sollten bereits in der Schw<strong>an</strong>gerschaftszeitgestellt werden. Neueste wissenschaftlicheStudien zeigen: Entzündungen des Zahnfleisches(Gingivitis), die nicht beh<strong>an</strong>delt werden und in eineZahnbettentzündung (Parodontitis) übergehen,erhöhen das Risiko einer Frühgeburt in Verbindungmit geringem Geburtsgewicht des Kindes.Ebenso schädlich für das Kind sind <strong>an</strong> Karieserkr<strong>an</strong>kte Zähne der Mutter, des Vaters oder<strong>an</strong>derer Bezugspersonen. Nach aktuellem Verständnisder Zahnmedizin werden die Mundhöhlenbakteriender engsten Bezugspersonen,zumeist der Mutter, <strong>an</strong> das Kind weitergegeben.Prof. Dr. Ulrich Schiffner ist Oberarzt derPoliklinik für Zahnerhaltung und PräventiveZahnheilkunde am UniversitätsklinikumHamburg-Eppendorfund Präsident derDeutschen Gesellschaft fürKinderzahnheilkunde (DGK).Hierdurch steigt das Risiko, selbst frühzeitig <strong>an</strong>Karies zu erkr<strong>an</strong>ken.Mit einer sorgfältigen täglichen Mundhygiene,gestützt durch zwei Vorsorgeuntersuchungen, professionellerHilfe und einer rechtzeitigen Beh<strong>an</strong>dlungentst<strong>an</strong>dener Schäden k<strong>an</strong>n die werdendeMutter Zahnfleischerkr<strong>an</strong>kungen und Karies vorbeugenund gegebenenfalls Munderkr<strong>an</strong>kungenrechtzeitig beh<strong>an</strong>deln lassen.Am sinnvollsten wärees, wenn die notwendige Parodontitisprophylaxeschon vor einer gepl<strong>an</strong>ten Schw<strong>an</strong>gerschaft erfolgt.Für Säuglinge und Kleinkinder gibt es regelmäßigeVorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt. Zusätzlichzu diesen Untersuchungen, die den meistenMüttern gut bek<strong>an</strong>nt sind, gibt es seit einigenJahren auch spezielle Untersuchungen der Zähnefür Klein- und Vorschulkinder. So früh wie möglichsollte deshalb der Zahnarzt aufgesucht werden.Bereits ab etwa dem sechsten Lebensmonat beginnendie ersten Milchzähne in die Mundhöhledurchzubrechen. Milchzähne benötigen großeAufmerksamkeit. Ein frühes Einüben geeigneterund altersgerechter Mundhygienemaßnahmen ist4


daher wichtig. Die frühzeitige Gewöhnung <strong>an</strong>Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt schaffteine vertraute Atmosphäre. Sie hilft, die Entwicklungder Milchzähne und des Kiefers zu kontrollierenund beginnende Entwicklungsstörungensowie eine mögliche Kariesentstehung frühzeitigzu erkennen und einzudämmen. Eltern erhaltenaußerdem wichtige Tipps für die richtige häuslicheMundpflege und mögliche Fluoridierungsmaßnahmen.Ungenügende Mundpflege sowie falsches TrinkundEssverhalten können bereits im frühkindlichenAlter Munderkr<strong>an</strong>kungen auslösen. Eine besondersschwerwiegende Form der frühkindlichenKaries ist die Nuckelflaschenkaries. Sie entstehtdurch ständiges Umspülen der Zähne mit gesüßtenGetränken aus Saugerflaschen. Nach aktuellenSchätzungen sind etwa fünf bis fünfzehn Prozentaller Kinder eines Geburtsjahres zwischen demersten und dem fünften Lebensjahr <strong>von</strong> dieserspeziellen Karieserkr<strong>an</strong>kung betroffen. Die gesundheitlichenund emotionalen Folgen sind meisterheblich: Die zerstörten Zähne müssen häufiggezogen werden, und das behindert die Sprachentwicklung,Kaufunktion und die psychische Entwicklungdes Kindes. Die Ästhetik des Gesichtsist beeinträchtigt und gleichzeitig fallen die zerstörtenZähne als Platzhalter für die bleibendenZähne weg und begünstigen Fehlstellungen dernachfolgenden Zähne. Umso wichtiger ist dieAufklärung der Eltern über Möglichkeiten,schädliche Gewohnheiten zu vermeiden, die diegesunde Entwicklung der Zähne bei Kindernzwischen sechs Monaten und sechs Jahrenbeeinträchtigen können.Das Ziel ist die Erhaltung der Gesundheit derZähne und des Zahnhalteapparates <strong>von</strong> frühesterKindheit <strong>an</strong>. Gleichzeitig sollen Wechselwirkungenzwischen Munderkr<strong>an</strong>kungen und Allgemeinerkr<strong>an</strong>kungendes Körpers verhindert werden.Durch rechtzeitige Aufklärung können Zahnärztewerdende Eltern und vor allem werdende Mütterdafür sensibilisieren, die Weichen für eine gute<strong>Mundgesundheit</strong>, beginnend mit der Schw<strong>an</strong>gerschaft,zu stellen. Die Kombination<strong>von</strong> sorgfältiger häuslicherMundpflege, Früherkennungsuntersuchungenund Prophylaxebeh<strong>an</strong>dlungenin derZahnarztpraxis ist ein wichtigerGrundstein für einelebensl<strong>an</strong>ge gute <strong>Mundgesundheit</strong>.5


Prophylaxe in der Schw<strong>an</strong>gerschaft –der beste Start für Mutter und KindDie Schw<strong>an</strong>gerschaft ist eine Zeit der Umstellung, die für die werdende Mutter jedeMenge Fragen, Hoffnungen und vor allem körperliche Veränderungen mit sichbringt. Mit der richtigen Prophylaxe zu Hause und in der Zahnarztpraxis k<strong>an</strong>n diewerdende Mutter unterschätzten Risiken vorbeugen und gleichzeitig den Grundsteinfür gesunde Zähne ihres Kindes legen.Unsere <strong>Mundgesundheit</strong> steht in enger Wechselwirkungmit der Gesundheit des gesamtenKörpers. So reagiert die Mundhöhle in der Schw<strong>an</strong>gerschaftbesonders sensibel auf Veränderungendes Körpers. Die hormonelle Umstellung bewirktbeispielsweise eine verstärkte Körperabwehrreaktion,was unter <strong>an</strong>derem dazuführt, dass das Zahnfleisch schonbei verhältnismäßig geringerBelastung durch Zahnbelageine verstärkte Neigung zumBluten hat.Werdende Müttersollten jetzt ihre Mundhygienebesonders ernst nehmen undZähne und Zahnzwischenräumebesonders intensiv reinigen. Fallsdie Schw<strong>an</strong>gere unter starkemBrechreiz leidet, der die Mundhygienemit Zahncreme undZahnbürste verhindert, k<strong>an</strong>n auch die Anwendungeiner bakterienhemmenden Mundspüllösungeine gute Alternative sein. Ohne konsequenteMundhygiene auch bereits vor derSchw<strong>an</strong>gerschaft k<strong>an</strong>n sich das Zahnfleisch entzünden– die Folge sind Zahnfleischbluten unddie so gen<strong>an</strong>nte Schw<strong>an</strong>gerschaftsgingivitis(Zahnfleischentzündung). Bleibt die Entzündungunbeh<strong>an</strong>delt, k<strong>an</strong>n der Zahnhalteapparat entzündetund zerstört werden. Dies bezeichnetm<strong>an</strong> als Parodontitis (Zahnbettentzündung).Eine Parodontitis sollte ernst genommen werden.Neue wissenschaftliche Studien belegen, dasseine Parodontitiserkr<strong>an</strong>kung der Mutter Frühgeburtund Untergewicht des Neugeborenen zurFolge haben k<strong>an</strong>n. So bewiesen Mediziner inaktuellen Untersuchungen, dass bei Frauen mitunbeh<strong>an</strong>delter Zahnbetterkr<strong>an</strong>kung das Risikoeiner Frühgeburt in Verbindung mit niedrigemGeburtsgewicht um mehr als das Siebenfacheerhöht ist.Um rechtzeitig und effektiv vorzubeugen,empfehlen Zahnärzte deshalb währendder Schw<strong>an</strong>gerschaft zwei zahnärztliche6


Vorsorgeuntersuchungen, und zwar im erstenund zweiten Drittel der Schw<strong>an</strong>gerschaft. In derZahnarztpraxis erhält die werdende Mutter einespezielle Beratung zur richtigen Mundpflege undzu Prophylaxemaßnahmen. Eine zusätzlichewichtige Säule der Vorbeugung ist die professionelleZahnreinigung (PZR). Sie ist besonderseffektiv gegen Zahnfleischerkr<strong>an</strong>kungen. MehrInformationen zur PZR auf Seite 12. WertvolleTipps zur Zahngesundheit des noch ungeborenenKindes runden den Besuch beim Zahnarzt ab.Die Vorbeugung gegen Karies sollte ein weitererSchritt zum Wohle der Mutter und des Nachwuchsessein. Der Grund: Die Karieserkr<strong>an</strong>kung ist imweitesten Sinne eine Infektionskr<strong>an</strong>kheit, derenKeime über die Mutter, aber auch über den Vateroder <strong>an</strong>dere Bezugspersonen in die Mundhöhledes Kindes übertragen werden können. Am sinnvollstenist es, wenn Paare mit Kinderwunschbereits vor der Schw<strong>an</strong>gerschaft vorh<strong>an</strong>deneZahnschäden vom Zahnarzt versorgen lassen.Müssen werdende Mütter für zwei essen?Sicherlich nicht.Vielmehr kommt es darauf <strong>an</strong>, wasFrauen in der Schw<strong>an</strong>gerschaft zu sich nehmen.Denn die Ernährung der Mutter spielt für dieGesundheit des Kindes eine wichtige Rolle. Vorallem ausgewogen sollte sie sein. Die DeutscheGesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) empfiehlteine vitamin- und mineralstoffreiche, aber fettarmeErnährung, da sich der Nährstoffbedarf starkerhöht, der Energiebedarf jedoch kaum. AmTIPP: Alkohol, Nikotin und Koffein habeneinen schädigenden Einfluss auf die Entwicklungdes ungeborenen Kindes. Um es derwerdenden Mutter nicht zu schwer zumachen, sollten am besten beide Elternteileschon vor Schw<strong>an</strong>gerschaftsbeginn mit demKonsum der entsprechenden Genussmittelaufhören. Auch Diäten sollten für die werdendeMutter während der Schw<strong>an</strong>gerschaftabsolut tabu sein.besten sind fünf bis sechs kleine Portionenam Tag statt dreier üppiger Mahlzeiten.Besonders wichtig istdie Versorgung mit Folsäure,Eisen, Vitamin B12, Jod undKalzium (Näheres siehe unterwww.dge.de). Bei kalorienreichenLebensmitteln wieSüßigkeiten sollte auchwegen der <strong>Mundgesundheit</strong>besser Maß gehaltenwerden.7


Mundpflege Kinder 0 bis 3 JahreFrüh übt sich ...Meist mit Sp<strong>an</strong>nung erwarten Eltern die ersten Zähnchen ihres Kindes. Ungefährzwischen dem sechsten und neunten Monat ist es so weit: die ersten Milchzähnebrechen durch. Auch wenn sie später wieder ausfallen, haben sie doch eine wichtigeRolle: Sie sind Platzhalter für die bleibenden Zähne, ausschlaggebend für die körperlicheund emotionale Gesundheit und die Entwicklung der Sprache, des Kiefersund des Schädels. Umso wichtiger ist die richtige Prophylaxe <strong>von</strong> <strong>Anf<strong>an</strong>g</strong> <strong>an</strong>.Mundpflege fängt beim erstenMilchzahn <strong>an</strong>Im Kindesalter erlerntes Verhalten wird meistein Leben l<strong>an</strong>g beibehalten. Je früher Kinder mitder richtigen Mundpflege vertraut gemachtwerden, desto besser. Eltern sollten Zähne undZahnfleisch ihres Kindes nach Durchbruch desersten Milchzahns täglich mit einer speziell aufdie Bedürfnisse <strong>von</strong> Kleinkindern abgestimmtenZahnbürste und einer maximal erbsengroßenMenge Kinderzahncreme mit kindgerechtemFluoridgehalt (maximal 500 ppm) vorsichtig reinigen.Während der Reinigung werden so dieZähne mit Fluorid versorgt und das Kind gewöhntsich <strong>an</strong> die alltägliche Zahnpflege.Schon bald wird das Kind versuchen,das Putzen nachzuahmen undselbst zu übernehmen. Dochauch bei „selbstständigen“Kleinen müssen die Eltern biszum Schulalter noch mal <strong>von</strong>allen Seiten nachputzen. Ab demzweiten Lebensjahr empfehlen Zahnärzte,die Zähne zweimal am Tag mitfluoridierter Zahncreme zu putzen.Fluorid schützt vor KariesFluorid spielt bei der Kariesprophylaxe eine zentraleRolle. Fluoride sorgen zum einen dafür, dassdie Zahnmineralien (Kalzium und Phosphat)durch Säure<strong>an</strong>griffe der Plaquebakterien nicht soschnell herausgelöst werden und verloren gehenkönnen. Zum <strong>an</strong>deren dafür, dass die Stoffwechselvorgängeder Kariesbakterien verl<strong>an</strong>gsamtwerden. Durch den Speichel werden kleinebis mittlere Mineralverluste wieder ausgeglichenund repariert. Da die Kariesschutzwirkung <strong>von</strong>Fluoriden vor allem direkt auf der Zahnoberflächestattfindet, ist die Anwendung der lokalenFluoridierung – zum Beispiel durch Zahnpastenoder fluoridiertes Speisesalz – einer systemischenFluoridierung – durch Fluorid-Tabletten –vorzuziehen. Bei Milchzähnen empfehlen Zahnärztedie Verwendung einer Kinderzahnpasta miteinem Fluoridgehalt <strong>von</strong> etwa 500 ppm.Dauernuckeln verursachtNuckelflaschenkariesGerne greifen Eltern zum Beruhigungsschnulleroder zur Nuckelflasche, wenn ihre Kinder unruhigsind. Doch dieses Dauernuckeln, besonders <strong>an</strong>


Nuckelflaschen, die mit gesüßten oder säurehaltigenGetränken gefüllt sind, verursacht die sogen<strong>an</strong>nte „Nuckelflaschenkaries“. Die Nuckelflaschenkariesentsteht durch das ständige Umspülender Zähne mit süßen oder säurehaltigenGetränken und ist eine der Hauptursachen fürdie Zerstörung der Milchzähne im Kleinkindalter.Die Folge sind Schmerzen durch Entzündungenund unter Umständen eine notwendigefrühzeitige Zahnentfernung. Dies führt d<strong>an</strong>n zuBeeinträchtigungen bei der Sprachentwicklung,der Nahrungsaufnahme, der Kieferentwicklungsowie der mimischen Ausdrucksform. Daher solltedieses Verhalten unbedingt vermieden werden.Hier einige Tipps zur Vermeidung der Nuckelflaschenkariesund für eine gesunde Kieferentwicklung:Wenn möglich, sollte die Mutter ihrenSäugling in den ersten vier bis sechs Lebensmonatenstillen. Das Saugen stärkt und formtKiefer-, Lippen- und Halsmuskulatur sowie dieZunge. Andernfalls kaufen Eltern am besten eineGlasflasche für ihr Kind. So kommen sie nicht inVersuchung, die Flasche mit ins Bett oder in denKinderwagen zu legen. Optimal ist, das Fläschchennur zu den Mahlzeiten zu reichen oderwenn das Kind Durst hat. Mit circa einem Jahrk<strong>an</strong>n der Nachwuchs <strong>an</strong> eine Tasse oder einenBecher gewöhnt werden. Generell gilt: ungesüßteund säurefreie Getränke tragen viel zur <strong>Mundgesundheit</strong>der Kinder bei. Geeignet sind ungesüßteTees oder stilles Wasser.Mundpflege Kinder 4 bis 6 JahreIn Alter zwischen vier und sechs Jahren ändert sich der Mundpflegebedarf derKinder: Alle 20 Milchzähne sind durchgebrochen und wollen entsprechend gepflegtwerden. Mit Hilfe der Eltern lernen Kinder systematisch die Zähne eigenständig zuputzen, sich richtig zu ernähren und ihre Zähne vor Karies optimal zu schützen.Kinderleicht putzen mit derKAI-MethodeBei der Zahnreinigung kommt es auf die richtigeTechnik <strong>an</strong>, die sich <strong>an</strong> den altersgemäßen intellektuellenund m<strong>an</strong>uellen Fähigkeiten der Kinderorientieren muss. Ist diese Mundpflegetechnikverinnerlicht, begleitet sie den Patienten einLeben l<strong>an</strong>g und sorgt für gesunde Zähne. ImKindergartenalter hat sich zum Zähneputzen die„KAI-Methode“ bewährt. Was bedeutet „KAI“?Das „K“ steht für die Kauflächen, „A“ für dieAußen- und „I“ für die Innenflächen. Bei derKAI-Methode putzt m<strong>an</strong> stets in der gleichenReihenfolge – also erst oben und <strong>an</strong>schließendunten. Die Kauflächen der Backenzähne werdenmit kurzen Vor- und Rückwärts-, die Außenflächenmit Kreisbewegungen geputzt. Verständlicherwird es für Kinder, wenn m<strong>an</strong> ihnenerklärt, dass sie Kreise auf den Außenflächen derZahnreihe „malen“ sollen. Die Innenflächenkönnen am Ende einfach wie mit einem H<strong>an</strong>dfeger„ausgefegt“ werden.9


Zahnärzte raten, die Zähne zweimal am Tag zuputzen. Im Alter zwischen vier und sechs Jahrenmüssen Eltern die Zähne ihrer Kinder nach demPutzen kontrollieren und nach der „Sichtkontrolle“die restlichen Beläge entfernen, indem sie <strong>von</strong>allen Seiten nachputzen. Auf die Anwendungeiner geeigneten Fluoridzahncreme für Milchzähne(mit bis zu 500 ppm Fluorid) ist weiterhinzu achten.Gesund durch ausgewogeneErnährungDas Ernährungsverhalten <strong>von</strong> Kindern wird <strong>von</strong>den Eltern geprägt. Deshalb sollten Eltern ihremKind ein Vorbild sein und eine ausgewogeneKost <strong>an</strong>bieten. Damit werden nicht nur die Zähnevor Karies geschützt! Dem Entstehen ernährungsbedingterZivilisationskr<strong>an</strong>kheiten imErwachsenenalter wie Übergewicht, Herz- undKreislauferkr<strong>an</strong>kungen und Diabetes wird somitg<strong>an</strong>z entscheidend vorgebeugt. Kinder benötigeneine mineralstoff- und vitaminreiche Ernährungfür die gesunde Entwicklung <strong>von</strong> Körper undZähnen. Milchprodukte sind wichtige Liefer<strong>an</strong>tenfür Kalzium und Phosphat, die über die Nahrungaufgenommen und über den Speichel denZähnen zugeführt werden. Ab dem Zeitpunkt, zudem das Kind mit den Eltern mitisst, k<strong>an</strong>n derpositive Effekt <strong>von</strong> fluoridiertem Speisesalzgenutzt werden. Das Fluorid aus dem Speisesalzwird direkt über den Speichel dem Zahn zugeführtund bildet eine sinnvolle Ergänzungzum Zähneputzen mit fluoridhaltigerZahncreme. Allerdings sollte vor demGebrauch des fluoridierten Speisesalzesimmer eine Abklärung weiterer Fluoridquellen(Fluorid<strong>an</strong>amnese) durch den Zahnarzterfolgen.TIPP: Als Snacks für zwischendurch undErsatz für Süßigkeiten eignen sich Obst oderGemüse, wie zum Beispiel ein Apfel oder eineMöhre.Wenn Kinder nicht auf Süßes verzichtenwollen, sind zahnfreundliche Süßigkeiten, durchdas Symbol „Zahnmännchen mit Schirm“gekennzeichnet, eine gute Alternative. Dennder Verzehr dieser Süßigkeiten führt <strong>an</strong> denZähnen zu keinen Mineralverlusten.Die meisten Kinder naschen sehr gerne. G<strong>an</strong>zdarauf verzichten müssen sie nicht, aber festeSpielregeln helfen Eltern, den Süßigkeitenkonsumihrer Kleinen einzuschränken. Süßigkeitensollten nie über den g<strong>an</strong>zen Tag verteilt gegessenwerden. Der Grund: Der enthaltene Zuckerwird <strong>von</strong> Plaquebakterien in Säuren umgew<strong>an</strong>delt.Diese wirken auf den Zahnschmelz ein undlösen Mineralien (Kalzium und Phosphat) ausdem Zahn heraus. Mit jedem kleinen Zuckerschubim Mund steigt die Gefahr eines Mineralverlustes.Ist die Summe der Mineralverluste aufDauer größer als der Reparaturprozess durchden Speichel zusammen mit Fluorid, entsteht einkariöses Loch. Am besten werden Süßigkeiten imAnschluss <strong>an</strong> eine Mahlzeit verzehrt. D<strong>an</strong>achkommt das Zähneputzen <strong>an</strong> die Reihe. Mit diesemPrinzip wird vermieden, dass zu viele durchZucker verursachte Säureattacken aufden Zahn einwirken können.10


Das richtige „Werkzeug“ fürdie Mundhygiene zu HauseSowohl für die werdende Mutter als auch für Kinder ist eine sorgfältige Mundhygiene<strong>von</strong> immenser Bedeutung. Mit geeigneten Hilfsmitteln kommt m<strong>an</strong> dem Ziel „<strong>Mundgesundheit</strong><strong>von</strong> <strong>Anf<strong>an</strong>g</strong> <strong>an</strong> – für Mutter und Kind“ einen großen Schritt näher.Während der Schw<strong>an</strong>gerschaftFür die tägliche häusliche Mundpflege der werdendenMutter empfehlen Zahnmediziner einefluoridhaltige Zahnpasta, die mit <strong>an</strong>tibakteriellenWirkstoffen kombiniert sein k<strong>an</strong>n. Neben derKariesschutzwirkung der Fluoridzahnpasten verringern<strong>an</strong>tibakterielle Wirkstoffe das Plaquewachstum.Damit wird Zahnfleischentzündungenvorgebeugt, die in der Schw<strong>an</strong>gerschaft aufgrundder hormonellen Veränderungen besondersausgeprägt sein können. Die <strong>von</strong> den meistenZahnärzten akzeptierten Kriterien für dierichtige Zahnbürste sind: weiche Borsten und einkleiner Bürstenkopf. Für die tägliche Reinigungder Zahnzwischenräume eignen sich Zahnseideund Zahnzwischenraumbürsten. Im Rahmen derprofessionellen Zahnreinigung in der Zahnarztpraxiswerden der werdenden Mutter die richtigeZahnputz-Technik und die Anwendung <strong>von</strong> Zahnseideoder Zwischenraumbürsten genau erklärt.H<strong>an</strong>dwerkszeug für die KleinenFür den Nachwuchs gibt es kindgerechte Hilfsmittel,die auf die spezifischen Mundpflegebedürfnisseder verschiedenen Altersstufen eingehenund durch lustige Muster Spaß am Zähneputzenvermitteln. Vom Durchbruch des erstenMilchzahns <strong>an</strong> sollte die tägliche Reinigung <strong>von</strong>Zähnen und Zahnfleisch beginnen. Dazu empfehlenZahnärzte eine Kinderzahnbürste mit weichenBorsten, einem kleinen Bürstenkopf undeinem Griff, der <strong>von</strong> den putzenden Eltern gutgeführt werden k<strong>an</strong>n. Zahnbürsten mit einemZahncreme-Dosierfeld zeigen den Eltern <strong>an</strong>, wieviel Zahncreme sie benutzen sollen. Da Kleinkindernoch einen Großteil der Zahncreme verschlucken,sollte eine erbsengroße Menge nichtüberschritten werden. Wenn Kinder etwa ab demdritten Lebensjahr zunehmend ihre Zähne selbstputzen wollen, sind Bürsten mit kindgerechtemrutschfestem Griff <strong>an</strong>zuraten. Je nach Alter desKindes unterscheiden sich die Zahnbürsten inKopf- und Griffgröße und entsprechen auch denBedürfnissen <strong>von</strong> größeren Kindern. Der Umg<strong>an</strong>gmit einer H<strong>an</strong>dzahnbürste ist aber stets einzuüben.In besonderen Fällen bieten sich als Alternativeelektrische oder batteriebetriebene Kinderzahnbürsten<strong>an</strong>. Bis zum Schuleintritt das Nachputzennicht vergessen! Die Anwendung dieserHilfsmittel wird auch im Rahmen der individualprophylaktischenBetreuung ab dem sechstenLebensjahr in der Zahnarztpraxis vermittelt.TIPP: Zahnbürsten sollten gewechselt werden,wenn die Borsten verbogen sind, mindestensaber alle drei Monate!11


Die professionelle Zahnreinigung –besonders wichtig während derSchw<strong>an</strong>gerschaftNeben der gründlichen Mundpflege zu Hause und den Vorsorgeuntersuchungenbeim Zahnarzt ist die professionelle Zahnreinigung (PZR) ein weiterer wichtigerProphylaxe-Baustein während der Schw<strong>an</strong>gerschaft.Die PZR beugt Erkr<strong>an</strong>kungen des Zahnfleischsund des Zahnbetts besonders effektiv vor. Daheute bek<strong>an</strong>nt ist, dass Mütter mit Zahnbettentzündungenhäufiger frühgeborene oder untergewichtigeKinder zur Welt bringen, können dieseRisiken durch eine PZR verringert werden unddie werdende Mutter k<strong>an</strong>n der Geburt ihresKindes mit Freude entgegenblicken.Die PZR: auf einen BlickZu Beginn der PZR erfolgt eine gründliche Untersuchungder Mundhöhle und die Aufklärungüber eine geeignete Mundhygiene und ihreDemonstration. Anschließend werdendie Zahnzwischenräume und Zahnflächen<strong>von</strong> den sichtbaren Belägengesäubert. Auch Verfärbungendurch Kaffee, Tee oder Zigaretten verschwindenschnell mit Hilfe moderner Spezialinstrumentewie des Pulverstrahlgeräts. Nach der Entfernungder harten Beläge sind die weichen Ablagerungen<strong>an</strong> der Reihe. Hierzu benutzt m<strong>an</strong> unter<strong>an</strong>derem verschiedene H<strong>an</strong>dinstrumente, kleineBürstchen sowie Zahnseide. Sind bereits Anzeicheneiner Parodontitis sichtbar, können siedurch die gründliche Reinigung der Zahnfleischtascheneffektiv bekämpft werden. Bakteriensetzen sich zuerst <strong>an</strong> rauen Stellen und Nischenfest. Deshalb werden <strong>an</strong>schließend die Zähnemit der Politur geglättet und zu guter Letzt diegereinigten Zahnflächen mit einem Fluoridlacküberzogen.Der Gesetzgeber hat festgelegt, dass die PZR zuden Eigenleistungen gehört. Deshalb wird sie nicht<strong>von</strong> den gesetzlichen Kr<strong>an</strong>kenkassen übernommen.Die Kosten einer PZR hängen vom jeweiligenUmf<strong>an</strong>g und Zeitaufw<strong>an</strong>d der Beh<strong>an</strong>dlung ab.Doch gerade für die werdende Mutter lohnt sicheine Investition in die professionelle Zahnreinigung– um der Gesundheit ihres Kindes alsauch ihrer eigenen <strong>Mundgesundheit</strong> willen.12


Zahnärztliche Untersuchungen:gesunde Zähne für das KindDie präventionsorientierte Zahnmedizin bietet Eltern zahlreiche Untersuchungenund Prophylaxe<strong>an</strong>gebote, um die Zähne ihrer Kinder systematisch zu schützen.Besonders wichtig sind frühzeitige und regelmäßige Zahnarztbesuche.Wenn im Alter <strong>von</strong> etwa sechs Monaten dieersten Milchzähne durchbrechen, ist es Zeit, mitder Zahnpflege zu beginnen und über regelmäßigeKontrolluntersuchungen beim Zahnarztzu entscheiden. Dabei stehen die Aufklärung überdie altersgerechte Zahn- und Mundhygiene sowiezahngesunde Ernährung und Trinkgewohnheitenim Vordergrund. Bei einer Kontrolluntersuchungwird zwischen Kind und Praxisteam Vertrauenaufgebaut. Das Kind gewöhnt sich schonfrühzeitig <strong>an</strong> das Praxisumfeld, seine Zähne werdenkontrolliert und sollte es doch einmal erforderlichsein, wird das Kind späteren Zahnbeh<strong>an</strong>dlungenohne Angst begegnen können.Parallel zu Untersuchungen beim Kinderarzt hatder Gesetzgeber für Versicherte in der gesetzlichenKr<strong>an</strong>kenversicherung zwischen dem drittenund sechsten Lebensjahr neben den normalenKontrolluntersuchungen drei zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungeneingeführt. Die Kostentragen die Kr<strong>an</strong>kenkassen. In zahlreichen Bundesländernbieten Zahnärzte den Eltern außerdem den„zahnärztlichen Kinderpass“ <strong>an</strong>, der bei der werdendenMutter zwei Untersuchungen einschließtund die <strong>Mundgesundheit</strong> des Kindes bis zumsechsten Lebensjahr begleitet. Darüber hinaus bieteter zahlreiche Informationen für eine gesundeTIPP: Eltern können vor dem Zahnarztbesuchihre Kinder spielerisch <strong>an</strong> eine Untersuchunggewöhnen. Dabei nimmt das Kind dieRolle des Zahnarztes ein und untersucht dieZähne der Eltern. Auch das gemeinsameZähneputzen vor dem Spiegel ist wichtig fürdie „Entdeckung” der Mundhöhle.Gebissentwicklung. Bei den Untersuchungsterminendes Nachwuchses wird die gesunde Entwicklungder Milchzähne und des Kiefers beobachtet.Der Zahnarzt gibt Tipps zur Ernährung, zurMundhygiene und zu Fluoridierungsmaßnahmenzur Zahnschmelzerhärtung. Unabhängig <strong>von</strong> diesenAngeboten raten Zahnärzte grundsätzlich zuKontrolluntersuchungen zweimal pro Jahr in derZahnarztpraxis. Dadurch k<strong>an</strong>n Karieserkr<strong>an</strong>kungeneffektiv vorgebeugt werden und eventuelleZahn- und Kieferfehlstellungen lassen sich schonim Ansatz beheben. Die Gruppenprophylaxe inKindergärten für die Drei- bis Sechsjährigen rundetdie zahnärztliche Individualprophylaxe ab.Ziel der Gruppenprophylaxe ist die Erziehung zurrichtigen Mundpflege und zueiner gesunden Ernährungin allen sozialenGruppen.


Gezielt individuell vorbeugen – zu Hauseund beim ZahnarztWeitere Informationen zum Thema finden Sie unter:www.bzaek.deDie deutschen Zahnärzte im Internet. Informationen für Zahnärzte und Praxispersonal. Neuigkeiten ausder zahnmedizinischen Forschung und Patienteninformationen runden das Angebot ab.www.colgate.deUmfassende Informationen für ein gesundes und attraktives Lachen. Außerdem: die neuesten Tipps zurMundpflege und zu den Pflegeprodukten aus dem Hause <strong>Colgate</strong>.www.monat-der-mundgesundheit.deHomepage zum jährlich im September <strong>von</strong> <strong>Colgate</strong> ver<strong>an</strong>stalteten Monat der <strong>Mundgesundheit</strong>.Informationen zur professionellen Zahnreinigung beim Zahnarzt.In dieser Serie bereits erschienen:„Gesunde Zähne – gesunder Körper“Die 20-seitige Publikation gibt einen Überblick über den aktuellen Forschungsst<strong>an</strong>dzu den Wechselwirkungen zwischen oralen und allgemeinen Erkr<strong>an</strong>kungen.Die Broschüre zeigt, welche Auswirkungen die Prophylaxe auf dieEntstehung und den Verlauf <strong>von</strong> Allgemeinerkr<strong>an</strong>kungen haben k<strong>an</strong>n(Bestellnummer: 00304).„Gesunde Zähne – ein Leben l<strong>an</strong>g“Die 16-seitige Publikation informiert über spezifische <strong>Mundgesundheit</strong>sproblemebei Menschen ab 50. Die Broschüre stellt die häufigsten Munderkr<strong>an</strong>kungen vorund zeigt, wie ihnen durch Prophylaxe bis ins hohe Alter vorgebeugt werden k<strong>an</strong>n(Bestellnummer: 00305).„<strong>Mundgesundheit</strong> ist Lebensqualität“Diese 17-seitige Publikation sensibilisiert die Leser für die Prophylaxe zu Hausesowie beim Zahnarzt. Sie gibt informative Tipps zur richtigen Mundpflege undstellt Präventivmaßnahmen vor, die eine gute <strong>Mundgesundheit</strong> und damit einehohe Lebensqualität gewährleisten (Bestellnummer: 00306).<strong>Mundgesundheit</strong> ist Lebensqualität„Die professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt“6-seitiger Info-Folder zur professionellen Zahnreinigung. Die kompakteBroschüre beleuchtet die wichtigsten Aspekte der professionellen Zahnreinigung,erläutert die einzelnen Beh<strong>an</strong>dlungsschritte und erklärt, warum die Prophylaxebeim Zahnarzt so wichtig ist (Bestellnummer: 00300).BundeszahnärztekammerChausseestraße 1310115 Berlin<strong>Colgate</strong>-PalmoliveLübecker Straße 12822087 HamburgZahnärzte können diese Broschürebeim Dentalh<strong>an</strong>del unter der Nummer00307 bestellen.

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