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2783/03 Evolution Nr. 36

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Bilddatenbasierte Schnittlageregelung<br />

Flexibler mit variablen Papierbahnbreiten<br />

Erfolgreiche Produktionsaufnahme Reutlingen<br />

eVOLUTION<br />

WIFAG Informationsbulletin – Ausgabe <strong>36</strong>


Götz Stein<br />

Bill Gates und die digitale Dekade<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Vorhersagen sind so eine Sache. Das hat Bill Gates,<br />

am 29. April dieses Jahres, bei seinem Auftritt vor<br />

den versammelten amerikanischen Verlegern in<br />

Seattle auf äusserst sympathische Art und Weise dargelegt.<br />

Seine Ansprache eröffnete er mit einem ironisch<br />

selbstkritischen Video über eigene Prophezeiungen,<br />

die sich dann eben nicht so bewahrheiteten,<br />

wie sie sollten. Er wagte sich trotzdem wieder aufs<br />

Glatteis der Vorausschau.<br />

Bill Gates bezeichnete die Jahre 1990–1999 als die<br />

PC-Dekade. Das neue Jahrzehnt, 2000–2009 sieht er<br />

als «The Digital Decade». Damit dürfte er ins Schwarze<br />

treffen, im Kern jedenfalls. Denn in der Umsetzung<br />

gehen die Meinungen auseinander. Wo er die<br />

Verbreitung der Nachrichten, Kommentare, Inserate,<br />

wie könnte es anders sein, über «e-paper» und<br />

«PC-tablets» sieht, sehen wir die Zeitung weiterhin<br />

als dominierendes Massenmedium auf Papier.<br />

Es ist aber klar, dass die digitale Welt die Zeitungsherstellung<br />

längst durchdrungen hat. Mit einher<br />

ging ein rigoroser Wandel, der Zäune einbrach, die<br />

früher zwischen den einzelnen Prozessschritten<br />

bestanden. Er brachte ganze eherne Abteilungen<br />

zum Verschwinden, wie etwa die Stereotypie oder<br />

später den Klebeumbruch. Warum also sollte die<br />

Welt bleiben wie heute, wo der Workflow just in der<br />

Vorstufe endet? Abrupt mit der belichteten Platte?<br />

Man könnte doch die digital vorliegenden Daten, die<br />

die letztlich zu druckende Seite haarklein beschreiben,<br />

als Sollwerte in der Rotationsmaschine verwenden.<br />

Warum überhaupt der Umweg über die Plattenstrassen,<br />

wenn man unter Umständen viel<br />

schneller direkt in der Maschine belichten könnte?<br />

Mit der heutigen Technologie sind wir sowohl in der<br />

Lage grosse Datenmengen zu übertragen, als auch<br />

Impressum<br />

2 evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

zu organisieren, komprimieren, konfigurieren. Eine<br />

entsprechend moderne Plattform vorausgesetzt,<br />

besteht kein Grund mehr, die Rotationsmaschine im<br />

Workflow «links liegen» zu lassen. Im Gegenteil<br />

eröffnet die Integration der Rotation in den Workflow<br />

neue Möglichkeiten.<br />

Der klassische Zeitungsverlag ist längst zum Medienunternehmen<br />

mutiert, mit vielfältiger Verwendung<br />

der digital gespeicherten Information. Derart<br />

gelangt Information digital bis zum Leser, warum<br />

nicht in die Rotation?<br />

Unsere Vision ist ganz klar eine Zeitungsrotation mit<br />

minimalen Einrichte- und Umrüstzeiten, einer stabilen<br />

eingriffslosen Produktion und höchster Wirtschaftlichkeit.<br />

Letzterer Punkt wird dann optimal<br />

erreicht sein, wenn durch den Einsatz löschbarer<br />

Platten, direkt in der Maschine belichtet wird. Der<br />

Haken an der Sache ist, dass die löschbaren Platten<br />

vorerst noch nicht verfügbar sind. An löschbaren<br />

Platten wird aber intensiv geforscht. Trotzdem sei<br />

klar ausgesprochen, dass im Moment keine Aussage<br />

über den Zeitpunkt ihrer Verfügbarkeit gemacht<br />

werden kann. Ein einsetzbarer Zwischenschritt ist<br />

die prozessfreie Platte, die bereits in der Rotation<br />

belichtet werden könnte. Pilotanwender wird innert<br />

Jahresfrist die NZZ in Zürich mit ihrer neuen WIFAG<br />

evolution 471 sein.<br />

Was aber bereits verfügbar ist, sind Regler, die Passer<br />

und Schnittlage anhand der Bilddaten steuern. Sie<br />

bieten erhebliche Vorteile, da sie mit dem ersten<br />

gedruckten Exemplar bereits Soll- und Istwerte miteinander<br />

vergleichen. Die nächstes Jahr an die NZZ<br />

zu liefernde Rotation wird mit diesen Reglern<br />

bestückt. Sie wird als Pilotausrüstung auch Farb-/<br />

Wasser-Regelungen erhalten, ein weiterer Schritt zur<br />

eingriffslosen Produktion.<br />

evolution <strong>Nr</strong>. <strong>36</strong>, Oktober 20<strong>03</strong><br />

Herausgeber: WIFAG, Wylerringstrasse 39, Postfach 8865, CH-3001 Bern (Schweiz)<br />

Telefon +41-31-339 3333, Telefax +41-31-339 <strong>36</strong>66, E-Mail: info@wifag.ch<br />

Redaktion: WIFAG<br />

Das WIFAG-Informationsbulletin «evolution» erscheint in deutscher, französischer und englischer Sprache.<br />

Es kann bei jeder WIFAG-Vertretung oder direkt bei WIFAG, Marketing, Postfach 8865, CH-3001 Bern, kostenlos<br />

angefordert und abonniert werden. – Wir verzichten auf chlorgebleichtes Papier.


Wir sehen es eindeutig als den Weg der Zukunft an,<br />

die Bilddaten in der Rotation zu verwenden. Die<br />

Rotation der nächsten Jahre wird in den Workflow<br />

integriert sein.<br />

Das gilt es heute bei einer anstehenden Entscheidung<br />

zu beachten. Eine Rotationsmaschine ist keine<br />

Investition für 6 bis 8, sondern für mindestens 15<br />

Jahre. Meist laufen sie schlussendlich 20 Jahre am<br />

ersten Aufstellungsort, WIFAG-Rotationen in aller<br />

Regel in einer zweiten Druckerei nochmals 20 Jahre.<br />

Ein Investitionsentscheid für eine Rotation muss<br />

also einen Zeitraum überbrücken, der eigentlich gar<br />

nicht überblickbar ist.<br />

Da ist die Versuchung gross, dem Problem insofern<br />

auszuweichen, indem man auf eine Billiglösung<br />

setzt, mit dem Argument, dann in kürzeren Abständen<br />

zu investieren. Die Erfahrung zeigt aber, dass<br />

die Rechnung aus verschiedenen Gründen nicht aufgeht.<br />

Das sogenannt «schwere Eisen», bzw. die<br />

dahinter verborgene Qualität ist immer noch Voraussetzung<br />

dafür, dass die Rotation über ihre gesamte<br />

Einsatzdauer eine gleichbleibende Leistung und<br />

Druckqualität liefert. Welche Zeitung kann sich<br />

schon einen Qualitätsabfall nach einigen Jahren leisten,<br />

wo doch bis anhin die Ansprüche an die Druckerei<br />

ständig gewachsen sind?<br />

Inhalt<br />

Bilddatenbasierte Schnittlageregelung Seite 4<br />

in der WIFAG evolution 471 und 371<br />

Verarbeitung variabler Seite 14<br />

Papierbahnbreiten<br />

WIFAG hat das Wenden neu erfunden Seite 18<br />

Kompetenzzentrum Kundensupport Seite 21<br />

Fünf Add-on-Türme für Ouest-France Seite 22<br />

WIFAG OF 470 GTD für Seite 24<br />

Keskisuomalainen Oyj in Finnland<br />

Da bleibt nur die Einsicht, möglichst vorausschauend<br />

zu investieren. Wir sehen unsere Aufgabe darin,<br />

Ihnen diese Möglichkeit zu bieten. Entscheiden Sie<br />

sich für eine Maschine aus der neuen Generation<br />

der WIFAG evolution, haben sie grösste Gewähr, die<br />

Entwicklungsschritte der nächsten 15 bis 20 Jahre<br />

schrittweise nachvollziehen und umsetzen zu können.<br />

In diesem Zeitraum wird der allgemeine Durchbruch<br />

des Computer-to-Press auch für die Zeitung<br />

Tatsache werden und damit Ihre Konkurrenzfähigkeit<br />

direkt beeinflussen. Eine Rotation, die Sie heute<br />

konventionell betreiben können, die sich aber<br />

schrittweise in den Workflow integrieren lässt, wird<br />

die Lösung darstellen. Ist auch die löschbare Platte<br />

Realität, und sie ist anhand des heutigen Forschungsstandes<br />

zu erwarten, kann schlussendlich<br />

auch auf den Zwischenschritt der externen Plattenherstellung<br />

und die damit verbundene Materialschlacht<br />

verzichtet werden.<br />

Wir gehen mit Bill Gates darin einig, wir stehen<br />

bereits in der «Digital Decade».<br />

Mit den besten Grüssen<br />

Ihr Götz Stein<br />

WIFAG OF 470 GTD für die WAZ: Seite 26<br />

Ein Projekt der Sonderklasse<br />

Erfolgreiche Produktionsaufnahme Seite 28<br />

in Reutlingen<br />

WIFAG verschickt Maschinen Seite 31<br />

nach Halifax<br />

WIFAG auf der Nexpo 20<strong>03</strong> Seite 33<br />

XIN HUA Daily: Einweihung des Seite 34<br />

neuen Druckzentrums<br />

evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

3


Jean-Claude Mengisen<br />

Curt Munz<br />

Dr. Reinhold Güth<br />

Bilddatenbasierte Schnittlageregelung<br />

in der WIFAG evolution 471 und 371<br />

Die neuen WIFAG-Zeitungsdruckmaschinen<br />

evolution 471 und 371<br />

ermöglichen die Bilddatenverarbeitung<br />

in der Maschine. Digitale Bildinhalte<br />

aus der Druckvorstufe werden<br />

in der Druckmaschine für die<br />

Direktbebilderung von prozessfreien<br />

Offset-Druckplatten und die Regelung<br />

des Druckprozesses verwendet.<br />

Die WIFAG evolution 471 und 371<br />

bieten bilddatenbasierte Regelungen<br />

für Schnittlage, Umfangsregister<br />

und Farb-Wasser-Dosierung. In diesem<br />

Artikel stellen wir die Schnittlageregelung<br />

vor.<br />

Bilddaten aus der Druckvorstufe liefern gute Referenzwerte<br />

für die Regelung des Druckprozesses. Die<br />

digitalen Bildinhalte sind die Vorgabe, wie das<br />

Druckbild auf der Papierbahn nach dem Druckprozess<br />

aussehen soll.<br />

Die Vorteile der bilddatenbasierten Schnittlageregelung<br />

für den Anwender sind:<br />

- verringerter Arbeitsaufwand für die Bedienung der<br />

Druckmaschine<br />

- Reduktion der Anfahrmakulatur, besonders bei<br />

neuen Produktionsvarianten<br />

- gute Schnittlage während des gesamten Produktionslaufs.<br />

Die Schnittlageregelung in der WIFAG evolution 471<br />

und 371 zeichnet sich durch mehrere Alleinstellungsmerkmale<br />

gegenüber konventionellen Schnittlageregelungen<br />

aus:<br />

• Regelung in allen Produktionssituationen<br />

- ohne Drucken spezieller Marken auf den Zeitungsseiten<br />

• Regelung aller Stränge einer Produktion<br />

- nicht nur der ganzen Bahnen bzw. der ungewendeten<br />

Stränge<br />

• Hohe Regelgenauigkeit durch zusätzliche Sensoren<br />

im Falzaufbau<br />

- nicht nur Sensoren vor dem Trichtereinlauf<br />

• Schnelle Reaktionsgeschwindigkeit der Regelung<br />

- durch kurzen Papierweg zwischen Stellelement<br />

und Sensor.<br />

4 evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

Warum automatische<br />

Schnittlageregelung<br />

Moderne Zeitungsdruckmaschinen besitzen Produktionsrechner<br />

zur Maschinenvoreinstellung. Durch<br />

den Produktionsrechner erfolgt vor dem Start neuer<br />

Produktionsläufe auch eine Voreinstellung der<br />

Schnittlage.<br />

In den meisten Produktionssituationen bringt die<br />

Voreinstellung der Schnittlage gute Ergebnisse. Es<br />

gibt aber Situationen, in denen die Voreinstellung<br />

keine zufriedenstellende Schnittlage bewirkt und<br />

der Drucker deshalb die Schnittlage manuell korrigieren<br />

muss.<br />

Voreinstellwerte für die Schnittlage basieren meist<br />

auf Rücklesewerten (Erfahrungswerten), die während<br />

eines früheren Produktionslaufs mit gleicher<br />

Maschinenbelegung oder gleichen Papierführungen<br />

im Produktionsrechner gespeichert wurden. Wenn<br />

eine Maschinenbelegung erstmals in der Produktion<br />

benutzt wird, dann existieren in der Regel keine<br />

guten Rücklesewerte.<br />

Auch bei Verwendung neuer Papiersorten oder bei<br />

wechselnden Papiersorten ist die Voreinstellung der<br />

Schnittlage oft nicht zufriedenstellend.<br />

Diese Umstände bewirken, dass die Schnittlage beim<br />

Anfahren häufig manuell korrigiert werden muss.<br />

Schnittlageabweichungen sind eine der wichtigsten<br />

Ursachen für Anfahrmakulatur.<br />

Komplexe Papierführungen und lange Papierwege<br />

können während der Produktion zu einem allmählichen<br />

Abweichen der Schnittlage führen. Rollenwechsel<br />

mit unterschiedlichen Papiersorten können<br />

ein plötzliches Abweichen der Schnittlage verursachen.<br />

Nach dem Anfahren der Produktion sind manuelle<br />

Korrekturen der Schnittlage eher selten. Die Notwendigkeit<br />

zur ständigen Überwachung der Schnittlage<br />

auf allen Bögen einer Zeitungsausgabe bindet<br />

jedoch die Aufmerksamkeit der Drucker.


Bahnen<br />

Strangregister<br />

Druckwerke<br />

Rollenträger<br />

Wendestangenmodule<br />

Wie funktionieren<br />

Schnittlageregelungen<br />

Automatische Schnittlageregelungen sind seit mehr<br />

als 10 Jahren bekannt. In den letzten Jahren werden<br />

Schnittlageregler immer häufiger in Zeitungsdruckmaschinen<br />

eingesetzt.<br />

Schnittlageregelungen basieren auf der Beobachtung<br />

bedruckter Papierbahnen durch optoelektronische<br />

Sensoren. Ein Sensor misst das Helligkeitsprofil<br />

des Druckbildes und bestimmt damit die Position<br />

der Papierbahn in Laufrichtung mit Bezug auf die<br />

Winkellage des Messerzylinders. So erfasst der Sensor<br />

ständig die augenblickliche Schnittlage und liefert<br />

den Istwert für die Regelung.<br />

Die im Markt bisher angebotenen Schnittlageregelungen<br />

arbeiten ohne Bilddaten aus der Druckvorstufe.<br />

Man kann die bekannten Schnittlageregelungen<br />

grob in zwei Kategorien einteilen:<br />

- Schnittlageregler, die das Drucken von besonderen<br />

Marken auf der Papierbahn erfordern. Solche Regler<br />

können die Schnittlage in allen Betriebssituationen<br />

automatisch korrigieren, auch beim Anfahren<br />

neuer Produktionsläufe. Nachteilig ist die<br />

Notwenigkeit des Druckens der Marken. Das Plazieren<br />

der Marken auf den Zeitungsseiten erfordert<br />

entsprechende Aktivitäten in der Druckvorstufe.<br />

- Schnittlageregler, die kein Drucken von speziellen<br />

Marken auf der Papierbahn erfordern. Diese Regler<br />

sind nicht in der Lage, beim Anfahren einer Pro-<br />

Sensoren<br />

Stränge<br />

Falzapparat<br />

Bündel<br />

Queransicht<br />

Falzapparat<br />

Einstellung der Schnittlage<br />

Sensoren<br />

Messerzylinder<br />

Zeitungen werden in Rollenrotationsdruckmaschinen hergestellt.<br />

Dabei werden Papierrollen in Rollenträgern abgewickelt<br />

und die von den Rollen abgewickelten Papierbahnen<br />

anschliessend in Druckeinheiten beidseitig bedruckt.<br />

Nach dem Druck werden die Papierbahnen oft in Längsrichtung<br />

geschnitten, so dass eine Bahn meist in zwei<br />

Stränge aufgeteilt wird.<br />

Mehrere Stränge werden am Trichtereinlauf übereinandergeführt,<br />

so dass Bündel entstehen, die dann durch das Ziehen<br />

über die Trichter in Längsrichtung gefalzt werden. Im<br />

Falzapparat werden mehrere Bündel zusammengeführt<br />

und gemeinsam am Messerzylinder quer zur Laufrichtung<br />

geschnitten (siehe Bild 1). Den Strängen entsprechen die<br />

einzelnen Bögen (mit z.B. je 4 Broadsheet-Seiten) im Zeitungsexemplar.<br />

Den Bündeln entsprechen die einzelnen<br />

Hefte im Zeitungsexemplar.<br />

Damit aus den bedruckten Papierbahnen einzelne Zeitungsexemplare<br />

entstehen, müssen die Bündel, d.h. die<br />

darin enthaltenen einzelnen Stränge, alle quer zur Laufrichtung<br />

an den richtigen Stellen geschnitten werden – so<br />

dass alle Seiten eines Zeitungsexemplars einen angemessenen<br />

weissen Rand haben.<br />

Die Schnittlage für die einzelnen Stränge ergibt sich aus<br />

den Papierweglängen zwischen den jeweiligen Druckzylindern<br />

und dem Messerzylinder sowie aus den Winkelpositionen<br />

der Druckzylinder mit Bezug auf die Winkelposition<br />

des Messerzylinders.<br />

evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

Abbildung 1<br />

Zeitungsdruckmaschine<br />

mit Papierführungen<br />

5


Konventionelle Schnittlageregler<br />

1. Schnittlageregler, bei denen das Druckbild<br />

besondere Marken enthalten muss<br />

Die Marken bestehen aus kleinen schwarzen oder farbigen<br />

Feldern in der Grössenordnung von ca. 1 mm. Eine Marke<br />

muss im Druckbild von einer ausreichend grossen weissen<br />

Fläche umgeben sein, um eine sichere Erkennung der Marke<br />

durch den Sensor zu ermöglichen.<br />

Die Marken werden meist an festen Stellen auf den Zeitungsseiten<br />

mitgedruckt, so dass aus der Position der Marke direkt<br />

die Position der Papierbahn in Laufrichtung abgeleitet werden<br />

kann.<br />

Durch Erfassung der Position der Marken auf den Papierbahnen<br />

können die Regler Schnittlageabweichungen unmittelbar<br />

erkennen und automatisch korrigieren. Solche Regler können<br />

die Schnittlage deshalb in allen Betriebssituationen automatisch<br />

korrigieren, auch beim Anfahren von neuen Produktionsläufen.<br />

Nachteilig ist die Notwendigkeit des Druckens der Marken.<br />

Das Platzieren der Marken auf den einzelnen Zeitungsseiten<br />

erfordert entsprechende Aktivitäten in der Druckvorstufe.<br />

Ausserdem kann bei grösseren Marken das Erscheinungsbild<br />

der Zeitung beeinträchtigt werden.<br />

2. Schnittlageregler, die kein Drucken von<br />

Marken auf der Papierbahn erfordern<br />

Derartige konventionelle Regler sind nicht in der Lage, beim<br />

Anfahren einer Produktion die Schnittlage sofort automatisch<br />

zu korrigieren (da ihnen der Bezug fehlt, um die Position der<br />

6 evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

Umfangsregisterregelung<br />

Direktbebilderung:<br />

Computer-to-Press<br />

Verlag, Vorstufe Druckmaschine<br />

Papierbahn in Laufrichtung zu bestimmen). Der Drucker<br />

muss deshalb beim Anfahren einer neuen Produktion<br />

zunächst die Schnittlage auf den einzelnen Seiten der Zeitungsausgabe<br />

überprüfen und dort, wo es notwendig ist,<br />

manuell korrigieren.<br />

Sobald die Schnittlage stimmt, aktiviert der Drucker den<br />

Schnittlageregler, der anschliessend die Lage der Papierbahn<br />

in Laufrichtung automatisch konstant hält.<br />

Der Nutzen dieser Art Regler liegt darin, die Schnittlage während<br />

der Produktionsläufe automatisch zu halten – auch bei<br />

langen und komplexen Papierwegen und bei Rollenwechseln.<br />

Der Drucker wird von der Notwendigkeit entlastet,<br />

ständig die Schnittlage auf allen Seiten der Zeitungsausgabe<br />

überwachen zu müssen.<br />

Bei diesen Schnittlagereglern misst der Sensor das Helligkeitsprofil<br />

entlang eines schmalen Bildstreifens der bedruckten<br />

Papierbahn. Wenn der Drucker den Regler aktiviert (Vorbedingung:<br />

Schnittlage muss stimmen), dann wird das zu diesem<br />

Zeitpunkt gemessene Helligkeitsprofil zum Sollwert<br />

gemacht. Die vom Sensor später gemessenen Helligkeitsprofile<br />

stellen Istwerte dar, die mit dem Sollwert verglichen werden,<br />

um Schnittlageabweichungen zu erkennen und automatisch<br />

zu korrigieren.<br />

Abbildung 2<br />

Bilddatenfluss<br />

vom Verlag in die<br />

Zeitungsdruckmaschine<br />

Seiteninhalte<br />

(PostScript, PDF)<br />

RIP<br />

File Composites (TIFF)<br />

für Regelungen,<br />

Separationen (TIFF/G4)<br />

Bilddatenserver<br />

Ethernet (TCP/IP)<br />

Helligkeitsprofile (Sollwerte)<br />

für Direktbebilderung<br />

Farb-/Wasserregelung<br />

Industrie-PC: Digital Image Controller<br />

Optoelektronischer Sensor<br />

Laserbelichter<br />

Schnittlageregelung


Zeitungsseite Bildstreifen Helligkeitsprofil<br />

duktion die Schnittlage sofort automatisch zu korrigieren.<br />

Der Drucker muss beim Anfahren einer<br />

neuen Produktion zunächst die Schnittlage überprüfen<br />

und manuell korrigieren. Sobald die<br />

Schnittlage stimmt, aktiviert der Drucker den<br />

Schnittlageregler, der anschliessend die Schnittlage<br />

automatisch auf dem vorgegebenen Wert hält.<br />

Bilddatenbasierte<br />

Schnittlageregelung<br />

Die bilddatenbasierte Schnittlageregelung funktioniert<br />

im Prinzip wie ein Schnittlageregler ohne Marken.<br />

Neu ist, dass die Sollwerte aus den digitalen<br />

Bilddaten der Druckvorstufe aufbereitet werden. Mit<br />

anderen Worten, aus den digitalen Bildinhalten der<br />

Druckvorstufe wird ein Helligkeitsprofil berechnet,<br />

das demjenigen Profil entspricht, welches der Sensor<br />

auf der bedruckten Papierbahn bei richtiger<br />

Schnittlage misst.<br />

Damit kombiniert der bilddatenbasierte Schnittlagerregler<br />

die Vorteile der konventionellen Regler<br />

mit Marken und der bekannten Regler, die keine<br />

Marken erfordern:<br />

•Automatische Regelung der Schnittlage in allen<br />

Betriebssituationen<br />

- auch beim Anfahren einer Produktion<br />

•Kein Drucken von speziellen Marken auf den Zeitungsseiten<br />

erforderlich.<br />

Das Neue bei den bilddatenbasierten Regelungen ist<br />

die Aufbereitung der Sollwerte aus den Bilddaten<br />

der Druckvorstufe. Bild 2 zeigt den Bilddatenfluss<br />

von einem Raster Image Processor (RIP) in der<br />

Druckvorstufe über einen Bilddatenserver zur<br />

Schnittlageregelung in der Druckmaschine.<br />

Für die bilddatenbasierten Regelungen stellt der RIP<br />

in der Druckvorstufe die digitalen Seiteninhalte als<br />

farbseparierte, ungerasterte Halbtonbilder zur Verfügung,<br />

genau gesagt als File Composites CMYK mit<br />

8 Bit Farbtiefe in TIFF-Darstellung. Einem farbigen<br />

Halbton-Bildpunkt (dem Pixel) entsprechen in dieser<br />

Darstellung 4 Bytes, d.h. je ein Byte für die<br />

Farben C, M, Y und K. Für die Zwecke der Regelung<br />

reicht eine relativ geringe Auflösung von 254 dpi<br />

(dpi: dots per inch), d.h. die Länge eines Halbton-<br />

Bildpunktes beträgt ca. 0,1 mm.<br />

Im Bilddatenserver werden die vom RIP gelieferten<br />

Bilddaten zwischengespeichert und aufbereitet. Für<br />

die Schnittlagereglung schneidet der Bilddatenserver<br />

dabei aus einem Seiteninhalt einen vertikalen<br />

Bildstreifen aus. Dieser Bildstreifen entspricht genau<br />

dem Bildausschnitt, den der Schnittlagesensor<br />

beim Vorbeilaufen der bedruckten Papierbahn sieht.<br />

Der Bilddatenserver berechnet anschliessend das<br />

Helligkeitsprofil entlang des Bildstreifens. Das Helligkeitsprofil<br />

muss dabei so berechnet werden, dass<br />

es direkt mit dem gemessenen Helligkeitsprofil (Istwert)<br />

vergleichbar ist, das der Sensor erfasst, wenn<br />

die bedruckte Papierbahn vorbeiläuft. Der spezielle<br />

Algorithmus zur Berechnung des Helligkeitsprofils<br />

ist eine Entwicklung der WIFAG.<br />

evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

Abbildung 3<br />

Aufbereitung der<br />

Sollwerte aus den<br />

Bilddaten<br />

7


Abbildung 4<br />

Allgemeines Schema<br />

eines Regelkreises<br />

Grundbegriffe der Regelungstechnik<br />

Regelungsfunktionen ermöglichen es, dass physikalische<br />

Grössen automatisch an einen vorgegebenen Wert angeglichen<br />

werden. Bei der Schnittlageregelung in der WIFAG<br />

evolution 471 und 371 wird die Schnittlage jedes Strangs<br />

automatisch auf einem vorgegebenen Wert gehalten. In der<br />

Sprache der Regelungstechnik wird der vorgegebene Wert allgemein<br />

Sollwert oder Referenzwert genannt.<br />

Jeder kennt Regelungsfunktionen aus dem täglichen Leben.<br />

Wir wählen als Beispiel für diese Erklärung eine einfache<br />

Temperaturregelung einer elektrischen Raumheizung. In<br />

unserem Beispiel schaltet ein Zimmerthermostat – über<br />

einen elektromagnetischen Schalter (Schütz) – eine elektrische<br />

Heizung ein, wenn es im Raum zu kalt ist, und wieder<br />

aus, wenn es warm genug ist.<br />

Alle Regelungsfunktionen basieren darauf, dass die zu regelnde<br />

Grösse – in unserem Beispiel die Raumtemperatur –<br />

durch einen Sensor gemessen wird. Der Sensor liefert die tatsächlichen<br />

Werte, welche die Regelgrösse im Augenblick hat.<br />

In der Sprache der Regelungstechnik liefert der Sensor die Ist-<br />

Werte.<br />

Am Thermostat kann der Benutzer die gewünschte Raumtemperatur<br />

– den Sollwert – vorgeben, z.B. 21 Grad. Im Thermostat<br />

ist auch ein einfacher Temperatursensor eingebaut,<br />

der die momentane Raumtemperatur – den Istwert – misst,<br />

z.B. 20 Grad.<br />

Wenn die augenblickliche Raumtemperatur kleiner ist als die<br />

vorgegebene, dann wird automatisch die elektrische Heizung<br />

eingeschaltet, sonst nicht. In der Sprache der Regelungstechnik<br />

wird im Thermostat die Regelabweichung ermittelt:<br />

Regelabweichung = Sollwert–Istwert, z.B. 1 Grad.<br />

Der Thermostat enthält auch den eigentlichen Regler. (In<br />

unserem Beispiel handelt es sich um einen einfachen Zwei-<br />

Sollwert<br />

+ -<br />

8 evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

Regel-<br />

Abweichung<br />

Stellwert<br />

Regler Stellelement<br />

Istwert<br />

punktregler.) Der Regler erzeugt ein elektrisches Signal, welches<br />

den elektromagnetischen Schalter (Schütz) ansteuert –<br />

und damit die Heizung einschaltet bzw. ausschaltet. Die Heizung<br />

ist am elektrischen Netz angeschlossen und benötigt<br />

zum Betrieb einen relativ grossen elektrischen Strom. Dieser<br />

grosse Strom wird durch das Schütz geschaltet.<br />

In der Sprache der Regelungstechnik ist das Signal zur<br />

Ansteuerung des elektromagnetischen Schalters der Stellwert<br />

und der elektromagnetische Schalter (Schütz) das Stellelement.<br />

Der Stellwert steuert das Stellelement an.<br />

Der Regler schaltet hier das Schütz – und damit die Heizung<br />

– ein, wenn die Regelabweichung positiv ist, sonst nicht. Allgemein<br />

gesagt: Der Regler erzeugt aus der Regelabweichung<br />

den Stellwert. Eingangsgrösse für den Regler ist die Regelabweichung.<br />

Ausgangsgrösse des Reglers ist der Stellwert.<br />

Durch Einschalten der Heizung wird der Istwert der Raumtemperatur<br />

in gewünschter Weise verändert.<br />

Die automatische Regelung erfolgt in einem geschlossenen<br />

Kreislauf: Der Sensor misst den momentanen Istwert der<br />

Regelgrösse. Der Istwert wird mit dem vorgegebenen Sollwert<br />

verglichen, indem die Regelabweichung ermittelt wird<br />

(Regelabweichung = Sollwert–Istwert). Der eigentliche Regler<br />

ermittelt aus der Regelabweichung den Stellwert, welcher<br />

das Stellelement ansteuert und dadurch den Istwert derart<br />

verändert, dass sich der Istwert dem Sollwert annähert. Und<br />

so weiter, und so weiter ...<br />

Man spricht deshalb auch von Regelung im geschlossenen<br />

Regelkreis. Ein Regelkreis enthält Sensor, Regler und Stellelement.<br />

Die in einem Regelkreis verarbeiteten Signale nennt<br />

man: Sollwert, Istwert, Regelabweichung und Stellwert. Siehe<br />

Bild 4.<br />

Sensor<br />

Technischer<br />

Prozess<br />

Störgrössen


Das berechnete Helligkeitsprofil wird vom Bilddatenserver<br />

zum Digital Image Controller der Schnittlageregelung<br />

gesendet, wo es als Sollwert dient.<br />

Bild 3 zeigt die Aufbereitung der Sollwerte aus den<br />

Bildinhalten der Druckvorstufe.<br />

Viele geschlossene Regelkreise<br />

Die Schnittlageregelung für eine Zeitungsdruckmaschine<br />

WIFAG evolution 471 oder 371 umfasst eine<br />

Vielzahl von Regelkreisen. Die Schnittlage jedes<br />

Strangs wird in einem geschlossenen Regelkreis<br />

geregelt. In einem Regelkreis wird der vom Sensor<br />

gemessene Helligkeitsverlauf auf der bedruckten<br />

Papierbahn ständig mit dem aus den Bilddaten der<br />

Druckvorstufe berechneten Helligkeitsverlauf verglichen.<br />

In der Sprache der Regelungstechnik ist der<br />

gemessene Helligkeitsverlauf der Istwert und der<br />

berechnete Helligkeitsverlauf der Sollwert.<br />

Bilddaten<br />

Helligkeitsprofil der Bilddaten<br />

(Sollwert)<br />

Schnittlageabweichung<br />

(Regelabweichung)<br />

Helligkeitsprofil der bedruckten Papierbahn<br />

(Istwert)<br />

Berechnung<br />

Sollwert<br />

Schnittlageabweichung<br />

Regler<br />

Die Verschiebung des gemessenen Helligkeitsverlaufs<br />

gegenüber dem berechneten Helligkeitsverlauf<br />

entspricht der Schnittlageabweichung, d.h. der<br />

Abweichung der Istposition der Schnittlage von<br />

ihrer Sollposition. In der Terminologie der Regelungstechnik:<br />

Regelabweichung = Sollwert – Istwert.<br />

Siehe Bild 5.<br />

Als Stellelemente für die Schnittlageverstellung der<br />

einzelnen Stränge dienen elektromechanische<br />

Strangregister. Der Regler berechnet ständig aus der<br />

Schnittlageabweichung den Stellwert zur Ansteuerung<br />

des Strangregisters, so dass die Papierweglänge<br />

zwischen Druckzylinder und Messerzylinder korrigiert<br />

wird. Der Regler bewirkt so, dass der Istwert<br />

ständig dem Sollwert der Schnittlage angeglichen<br />

wird. Siehe Bild 6.<br />

Die Software zum Vergleich der Helligkeitsverläufe<br />

und zur Berechnung der Schnittlageabweichung ist<br />

eine WIFAG-Entwicklung. Der verwendete Algorithmus<br />

ist besonders robust gegenüber Verzerrungen<br />

des gemessenen Signalverlaufs, die durch seitliches<br />

Verlaufen der Papierbahn oder durch Verschmutzung<br />

der Sensoroptik verursacht werden können.<br />

Die Ähnlichkeit des gemessenen Helligkeitsprofils<br />

mit dem berechneten Helligkeitsprofil wird ständig<br />

überwacht. Wenn der gemessene Signalverlauf aus<br />

irgendeinem Grund nicht mit dem berechneten<br />

Signalverlauf «korreliert», d.h. nicht hinreichend<br />

ähnlich ist, dann gibt der Schnittlageregler eine Fehlermeldung<br />

auf dem Leitstand und dem Störmeldedrucker<br />

aus und wechselt bei Bedarf von der<br />

Stellwert<br />

+<br />

Berechnung<br />

Schnittlage-<br />

-<br />

Sollwert abweichung<br />

Istwert<br />

Positionsgeber<br />

Stellelement<br />

Strangregister<br />

Optoelektronischer<br />

Sensor<br />

Messerzylinder<br />

Strang<br />

evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

Abbildung 5<br />

Berechnung der<br />

Schnittlageabweichung<br />

Abbildung 6<br />

Regelkreis der<br />

Schnittlageregelung<br />

eines Strangs<br />

9


Reaktionsgeschwindigkeit der Regelung<br />

Die Reaktionsgeschwindigkeit einer Regelung wird durch<br />

die Verzögerungszeit im Regelkreis begrenzt. Dazu gehört<br />

vor allem die Zeit, die vergeht, bis der Sensor die Auswirkungen<br />

einer Verstellung des Stellelementes bemerkt.<br />

Wenn die Papierweglänge zwischen dem Stellelement und<br />

dem Schnittlagesensor sehr lange ist, so dauert es entsprechend<br />

lange, bis der Sensor die Auswirkungen einer Verstellung<br />

des Stellelementes auf die Schnittlage überhaupt<br />

messen kann. Entlang des Papierweges durch die Druckmaschine<br />

sind die ersten Sensoren für die Schnittlageregelung<br />

am Trichtereinlauf angeordnet.<br />

Wird die Verstellung der Winkellage der Druckzylinder<br />

(virtuelle Hauptregisterfunktion) als Stellelement für eine<br />

Schnittlageregelung verwendet, kann die Verzögerungszeit<br />

im Regelkreis sehr lange sein. Die Papierweglänge vom<br />

Ausgang einer Druckeinheit bis zum Trichtereinlauf beträgt<br />

oft mehr als 15m, d.h. mehr als 15 Zeitungsexemplare bei<br />

Sammelproduktion. Es dauert somit 15 oder mehr Exemplare,<br />

bevor die Auswirkungen einer Verstellung des<br />

Hauptregisters auf die Schnittlage für die Sensoren am<br />

Trichtereinlauf überhaupt sichtbar werden.<br />

In der WIFAG evolution 471 und 371 werden elektromechanische<br />

Strangregister, die in den autoturn Wendestangenmodulen<br />

angeordnet sind, als Stellelemente für die<br />

Schnittlageregelung bereitgestellt. Da die Papierweglänge<br />

zwischen den Strangregistern in den Wendestangenmodulen<br />

und den Schnittlagesensoren am Trichtereinlauf meist<br />

weniger als 5 m beträgt, entsprechend weniger als 5 Zeitungsexemplare<br />

bei Sammelproduktion, ist die Verzögerungszeit<br />

im Regelkreis relativ kurz.<br />

Betriebsart Automatik in die Betriebsart Manuell.<br />

Die Zuordnung der Sensoren zu den Regelkreisen<br />

und den entsprechenden Strangregistern erfolgt<br />

«dynamisch» für den einzelnen Produktionslauf,<br />

abhängig von der verwendeten Maschinenbelegung<br />

bzw. den Bahn-, Strang- und Bündelwegen.<br />

Regelung für alle Stränge<br />

Bei den meisten bekannten Schnittlageregelungen<br />

wird die Schnittlage nur über Hauptregister verstellt.<br />

Als Stellelement dient dabei eine virtuelle<br />

Hauptregisterfunktion, welche die Winkellage der<br />

Druckzylinder verstellt, oder ein mechanisches Linearregister,<br />

welches auf die gesamte Bahn – d.h. auf<br />

alle zugehörigen Stränge gleichzeitig – wirkt. Bei<br />

solchen bahnorientierten Schnittlageregelungen<br />

wird die Schnittlage der gesamten Bahn geregelt.<br />

10 evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

Dabei wird vorausgesetzt, dass die Schnittlagen der<br />

zu einer Bahn gehörenden Stränge untereinander<br />

übereinstimmen. Wenn also z.B. die Schnittlage des<br />

ungewendeten Strangs einer Bahn stimmt, dann –<br />

so wird vorausgesetzt – sollte auch die Schnittlage<br />

des zur gleichen Bahn gehörenden gewendeten<br />

Strangs stimmen.<br />

Zu den Voreinstellfunktionen moderner Produktionsrechner<br />

gehört auch die Voreinstellung der<br />

Nebenregister, d.h. der Schnittlagen der gewendeten<br />

Stränge (relativ zur Schnittlage des ungewendeten<br />

Strangs, der zur gleichen Bahn gehört). Bei guter<br />

Voreinstellung der Nebenregister bieten bahnorientierte<br />

Schnittlageregelungen auch für die Schnittlagen<br />

der gewendeten Stränge eine brauchbare<br />

Genauigkeit.<br />

Wenn die Voreinstellung der Nebenregister aber<br />

nicht gut ist, z.B. bei erstmaliger Verwendung einer<br />

neuen Maschinenbelegung oder Papierführung,<br />

dann werden bei bahnorientierter Schnittlageregelung<br />

die auftretenden Schnittlagefehler der gewendeten<br />

Stränge nicht erkannt und auch nicht automatisch<br />

korrigiert.<br />

Um eine verlässliche Schnittlageregelung für alle Seiten<br />

der hergestellten Zeitungsausgabe bereitzustellen,<br />

die in allen Betriebssituationen funktioniert,<br />

bietet WIFAG für die evolution 471 und 371 die<br />

automatische Schnittlageregelung für alle Stränge.<br />

Anders gesagt, die Schnittlage jedes Strangs wird in<br />

einem geschlossenen Regelkreis geregelt. Dazu<br />

gehört, dass die Schnittlage jedes Strangs durch<br />

einen oder mehrere Sensoren erfasst wird. Als Stellelemente<br />

dienen elektromechanische Strangregister,<br />

die in den autoturn Wendestangenmodulen<br />

angeordnet sind.<br />

Hohe Regelgenauigkeit durch<br />

Sensoren im Falzturm<br />

Bei den meisten bekannten Schnittlageregelungen<br />

sind alle Sensoren zur Erfassung der Schnittlage vor<br />

dem Trichtereinlauf angeordnet. Dort sind die<br />

Druckbilder auf allen Bahnen bzw. Strängen noch<br />

sichtbar und von optoelektronischen Sensoren<br />

beobachtbar. Andererseits sind die Papierweglängen<br />

vom Trichtereinlauf bis zum Messerzylinder<br />

relativ lang. Die Bündelweglängen im Falz betragen<br />

oft mehr als 7 m. Die erreichbare Genauigkeit der


Schnittlageregelung hängt davon ab, wie lange der<br />

Papierweg zwischen dem letzten Sensor und dem<br />

Messerzylinder ist. Wenn der letzte Sensor am Trichtereinlauf<br />

angeordnet ist, so werden Papierlängenschwankungen<br />

des Bündels auf dem Weg durch den<br />

Falzturm nicht mehr erfasst und können auch nicht<br />

automatisch korrigiert werden.<br />

Die Praxis zeigt, dass beim Weg der Bündel durch<br />

den Falzturm – vom Trichtereinlauf zum Messerzylinder<br />

– die gegenseitige Verschiebung zwischen<br />

den einzelnen Strängen (Lagen) eines Bündels nur<br />

sehr gering ist. Dies gilt besonders bei in Längsrichtung<br />

gefalteten Bündeln, denen im Zeitungsexemplar<br />

Hefte im Broadsheet-Format entsprechen.<br />

Sobald die Stränge auf den Trichtern zu Bündeln<br />

zusammengeführt – und in Längsrichtung gefaltet –<br />

sind, werden die Druckbilder auf den inneren Strängen<br />

verdeckt und können nicht mehr von aussen<br />

beobachtet werden. Bei den Bündelführungen<br />

durch den Falzapparat sind nur noch die Schnittlagen<br />

der äusseren Stränge der Bündel durch optoelektronische<br />

Sensoren beobachtbar.<br />

Ideal für die Genauigkeit der Schnittlageregelung<br />

wäre es, unmittelbar vor dem Messerzylinder Sensoren<br />

anzubringen, welche dort die Schnittlage aller<br />

Stränge messen würden. Dies ist allerdings in der<br />

Praxis nicht durchführbar, da kurz vor dem Messerzylinder<br />

nur noch die Aussenseite des äussersten<br />

Strangs vom äussersten Bündel sichtbar ist.<br />

WIFAG setzt aus diesem Grund drei Gruppen von<br />

Sensoren für die Schnittlageregelung ein. Siehe<br />

dazu Bild 7.<br />

• Strangsensoren messen die aktuelle Schnittlage<br />

aller Stränge am Trichtereinlauf. Mit Hilfe der<br />

Strangsensoren am Trichtereinlauf wird die<br />

Schnittlage der inneren Stränge im Bündel automatisch<br />

an die Schnittlage des äusseren Strangs im<br />

jeweiligen Bündel angeglichen.<br />

• Bündelsensoren messen die aktuelle Schnittlage<br />

der äusseren Stränge aller Bündel im Falzaufbau.<br />

Mit Hilfe der Bündelsensoren wird die Schnittlage<br />

der inneren Bündel automatisch an die Schnittlage<br />

des äusseren Bündels angeglichen.<br />

• Produktsensoren messen die aktuelle Schnittlage<br />

des äusseren Strangs des äusseren Bündels<br />

kurz vor dem Messerzylinder. Mit Hilfe des Pro-<br />

duktsensors wird die Schnittlage aller Bündel –<br />

und damit aller Stränge – an die Winkellage des<br />

Messerzylinders angeglichen.<br />

Diese technische Lösung ermöglicht eine hohe<br />

Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Schnittlageregelung.<br />

Auch Störeinflüsse, welche auf die relativ<br />

langen Bündelwege im Falzturm wirken, werden<br />

durch die Regelung weitgehend erfasst und ausgeglichen.<br />

WIFAG hat diese technische Lösung durch<br />

Patentanmeldung geschützt.<br />

Integration in die Druckmaschine<br />

WIFAG setzt in der evolution 471 und 371 elektromechanische<br />

Strangregister ein, die in den autoturn<br />

Wendestangenmodulen angeordnet sind. Die Strangregister<br />

sind als einseitig gelagerte Linearregister<br />

ausgeführt, d.h. als «fliegende» Register. Siehe Bild 8.<br />

WIFAG hat die besondere Konstruktion der Strangregister<br />

durch Patentanmeldung geschützt.<br />

Zur Anordnung der optoelektronischen Sensoren<br />

am Trichtereinlauf und im Falzturm wurden bei der<br />

mechanischen Konstruktion der evolution 471 und<br />

Strangsensoren<br />

Bündelsensoren<br />

Produktsensor<br />

evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

Abbildung 7<br />

Anordnung der Sensoren<br />

am Trichtereinlauf und<br />

im Falzturm<br />

11


Abbildung 8<br />

Einseitig aufgehängte<br />

fliegende Strangregister<br />

371 besondere Vorkehrungen getroffen. Es wurde<br />

darauf geachtet, dass die optischen Systeme gegen<br />

Verschmutzung (Farbnebel, Papierstaub) geschützt<br />

sind und für die regelmässige Reinigung leicht<br />

zugänglich sind.<br />

Die zentrale Elektronik der Schnittlageregelung ist<br />

in einem geschlossenen Schaltschrank an der Drukkmaschine<br />

untergebracht – in gleicher Weise wie die<br />

Maschinensteuerung und die digitalen Antriebssysteme<br />

der evolution 471 und 371.<br />

Über einen Wärmetauscher wird die abzuführende<br />

Wärmeenergie aus dem Inneren des Schaltschranks<br />

an einen Kühlwasserkreislauf abgegeben. Es gibt keinen<br />

Luftaustausch des Schaltschrankinneren mit der<br />

Umgebung. Damit wird eine Verschmutzung der<br />

Elektronik im Schaltschrank durch Farbnebel,<br />

Papierstaub, etc. zuverlässig vermieden – auch über<br />

lange Zeiträume von 10 Jahren oder mehr.<br />

Integration in das<br />

Automationssystem<br />

Die neuen Zeitungsdruckmaschinen WIFAG evolution<br />

471 und 371 haben eine eingebaute Computer-<br />

Plattform zur Verarbeitung von Bilddaten. Grundbausteine<br />

dieser Plattform sind die WIFAG Digital<br />

Image Controller (WDIC), das sind leistungsfähige<br />

Industrie PCs, die über Ethernet-Strukturen vernetzt<br />

sind. Im Zentrum der bilddatenbasierten Schnittlageregelung<br />

steht ein solcher WDIC.<br />

Damit die bilddatenbasierte Schnittlageregelung<br />

kostengünstig realisierbar und einfach bedienbar ist,<br />

muss sie in das übergeordnete Automationssystem<br />

der Druckmaschine eingebunden sein. WIFAG hat<br />

12 evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

Vereinbarungen zur Integration der Schnittlageregelung<br />

mit den führenden Automationssystemherstellern<br />

ABB, EAE und Honeywell getroffen. Die Funktionsspezifikationen<br />

und Datenschnittstellen des<br />

Bilddatenservers wurden mit den Automationslieferanten<br />

abgestimmt, genau so wie die Anforderungen<br />

an Produktionsrechner und Leitstandssysteme.<br />

Beispielsweise muss die Zuordnung von Sensoren<br />

zu Strangregistern in den einzelnen Regelkreisen für<br />

jeden Produktionslauf berechnet werden, abhängig<br />

von der verwendeten Maschinenbelegung bzw. den<br />

Strang- und Bündelführungen. Diese Zuordnungsdaten<br />

werden vom Produktionsrechner beim Preset<br />

der Maschine an die Schnittlageregelung gesendet.<br />

Welche Zeitungsseiten in einem Produktionslauf auf<br />

den einzelnen Strängen liegen, ist abhängig von der<br />

verwendeten Maschinenbelegung bzw. dem Ausschiessschema.<br />

Über das Ausschiessschema und die<br />

Bahn-, Strang- und Bündelwege ist auch definiert,<br />

welches Druckbild der einzelne Sensor auf dem<br />

Papier sieht – und mit welchen Sollwerten die<br />

gemessenen Istwerte zu vergleichen sind. Diese Ausschiessdaten<br />

werden vom Produktionsrechner beim<br />

Preset der Maschine an die Schnittlageregelung<br />

gesendet.<br />

Dem Drucker präsentiert sich die bilddatenbasierte<br />

Schnittlageregelung als eine einfach zu bedienende,<br />

leicht überschaubare Funktion. Die Befehle zur Aktivierung<br />

und Deaktivierung der Schnittlageregelung<br />

gibt der Drucker am Leitstand. Die Statusmeldungen<br />

der Schnittlageregelung werden dem Drucker am<br />

Leitstand angezeigt. Auftretende Warnungen oder<br />

Störmeldungen, z.B. bei Verschmutzung einer Sensoroptik<br />

durch Farbnebel oder Papierstaub, werden<br />

am Leitstand und am Störmeldedrucker ausgegeben.<br />

Die Voreinstellfunktionen und Rücklesefunktionen<br />

des Produktionsrechners sind auf die Schnittlageregelung<br />

abgestimmt.<br />

Zusammenfassung<br />

Grundlage für die Realisierung der bilddatenbasierten<br />

Regelungsfunktionen in der WIFAG evolution<br />

471 und 371 ist eine einheitliche Computer-Plattform<br />

für die Antriebs-, Automations- und Bildverarbeitungsfunktionen.<br />

Die mechanische Konstruktion<br />

der evolution 471 und 371 ist auf die Regelungsfunktionen<br />

abgestimmt.


Massstab für den Erfolg der neuen Regelungsfunktionen<br />

ist der betriebswirtschaftliche Nutzen für die<br />

Anwender. Die bilddatenbasierte Schnittlageregelung<br />

verspricht dem Anwender folgende wirtschaftliche<br />

Vorteile:<br />

•Verringerter Arbeitsaufwand für die Bedienung<br />

der Druckmaschine, besonders beim Anfahren<br />

von Produktionsläufen,<br />

• Reduzierte Anfahrmakulatur, besonders bei erstmaliger<br />

Verwendung neuer Maschinenbelegungen<br />

oder Papierführungen,<br />

• Gute Schnittlage auf allen Seiten der Zeitungsexemplare<br />

während des ganzen Produktionslaufs.<br />

Bei der Entwicklung der neuen Regelungsfunktionen<br />

wurde Gewicht auf die Erreichung einer<br />

verlässlichen, robusten Funktion gelegt, die in praktisch<br />

allen Produktionssituationen der Zeitungsdruckmaschine<br />

zuverlässig ihren Dienst tut.<br />

Diese Beschreibung der bilddatenbasierten Schnittlageregelung<br />

soll einen ersten Eindruck vom<br />

enormen Potential bilddatenbasierter Regelungsfunktionen<br />

vermitteln. Die neuen WIFAG-Zeitungsdruckmaschinen<br />

evolution 471 und 371 sind mit<br />

bilddatenbasierten Regelungen für Schnittlage,<br />

Umfangsregister und Farb-Wasser-Dosierung lieferbar.<br />

Es gibt auch die Option der späteren Nachrüstung<br />

dieser Regelungsfunktionen.<br />

Eine erste WIFAG evolution 471 mit bilddatenbasierten<br />

Regelungsfunktion wird zur Zeit an die Neue<br />

Zürcher Zeitung (NZZ) geliefert und wird im September<br />

2004 in den Produktionsbetrieb gehen.<br />

evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

13


Kurt Recher<br />

Abbildung 1<br />

Variable Zeitungsformate<br />

Verarbeitung variabler Papierbahnbreiten<br />

Rotationen sind auf eine definierte<br />

Papierbahnbreite ausgelegt. Mit<br />

den geeigneten Zusatzeinrichtungen<br />

ist die Verarbeitung reduzierter<br />

Papierbahnbreiten ohne Qualitätseinbussen<br />

am Endprodukt möglich.<br />

WIFAG verfügt über langjährige<br />

Anwendererfahrungen und bietet<br />

neue, flexiblere Lösungen, die zu<br />

einer besseren Nutzung der Maschine<br />

führen und sich durch hohe<br />

Wirtschaftlichkeit auszeichnen.<br />

Zeitungsformat, eine<br />

Kardinalfrage?<br />

Neben der redaktionellen Ausrichtung, dem Layout,<br />

der Heftgestaltung, der Papierqualität, dem Seitenumfang<br />

und anderen Parametern ist das Zeitungsformat<br />

ein erheblicher Identifikationsparameter für<br />

das Produkt Zeitung. Die Leserschaft gewöhnt sich<br />

an ein bestimmtes Format; es ist für den Leser eine<br />

mit Händen greifbare alltägliche Erfahrung.<br />

Bei Investitionen in neue Zeitungsrotationen wird in<br />

der Regel die Formatgrösse diskutiert und überprüft.<br />

Dabei spielt der Wunsch, mit der Rotation eine<br />

Vielzahl anderer Produkte möglichst in unterschiedlichen<br />

Formaten herstellen zu können, eine wichtige<br />

Rolle.<br />

Die zukünftige Entwicklung der Zeitungsformate<br />

können wir nicht voraussehen; ein Trend zu schmaleren<br />

Zeitungsformaten ist jedoch erkennbar.<br />

Umfang<br />

14 evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

Breite<br />

Flexibilität in der Breite,<br />

Lösungsalternativen<br />

Bei der Verarbeitung von schmaleren Papierbahnbreiten<br />

muss die geschnittene Bahnhälfte, d.h. der<br />

Strang, in der Regel auf die Trichtermitte zu liegen<br />

kommen.<br />

Es sind grundsätzlich drei Lösungswege verfügbar:<br />

a) Die reduzierte Bahnbreite wird ungeschnitten<br />

maschinenmittig durch das Druckwerk geführt und<br />

bedruckt. Die Trichter müssen dann auf die schmalere<br />

Strangbreitenmitte verschoben werden.<br />

b) Die reduzierte Bahnbreite wird ungeschnitten<br />

maschinenmittig durch das Druckwerk geführt und<br />

bedruckt. Alle Stränge werden über Wendestangen<br />

geführt. Mit der Lage der Wendestangen werden die<br />

reduzierten Strangbreiten auf die fixe Trichtermitte<br />

gespreizt.<br />

c) Die reduzierte Bahnbreite wird vor dem Druck<br />

geschnitten und so gespreizt, dass die reduzierte<br />

Strangbreitenmitte auf die fixe Trichtermitte zu liegen<br />

kommt.<br />

Beim Zusammenschieben der Trichter ist ein mittiges<br />

Trichterstück von Hand zu entfernen, um Platz<br />

für das Zusammenfahren der Trichter zu schaffen.<br />

Bei einer Vielzahl von reduzierten Bahnbreiten<br />

und entsprechender Automatisierung ergeben sich<br />

zwangsläufig Einschränkungen. Ferner ist zu bedenken,<br />

dass beim Trichterverschieben grosse Massen<br />

(Trichter und Trichtereinlaufwalzen) bewegt werden<br />

müssen. Die Automatisierung dieses Verschiebeprozesses<br />

bedingt aufwändige Führungs- und Antriebssysteme.<br />

Beim Drucken von reduzierten Bahnbreiten ist auch<br />

auf die Seitenzuteilung der Farbschrauben zu achten.<br />

Farbschrauben die durch die reduzierte Bahnbreite<br />

auf der Nachbarseite zu liegen kommen,<br />

beeinträchtigen den Bedienkomfort und sind nicht<br />

praktikabel. Bei reduzierten Bahnbreiten ist auch<br />

die Lage der Farbschraubenzonen zu überprüfen.<br />

Farbschraubenzonen die zwei Zeitungsseiten überdecken<br />

sind zu vermeiden.<br />

Werden die Stränge der reduzierten Breiten mit der<br />

Wendestange gespreizt, sind alle Stränge über Wen-


destangen zu führen. Dies führt zu zusätzlichen<br />

Investitionen in Wendestangen. Der Einziehaufwand<br />

erhöht sich und lässt sich nur bedingt automatisieren,<br />

weil alle Stränge über Wendestangen geführt<br />

werden müssen.<br />

WIFAG hat ein Angebot auf Basis von Konzept c)<br />

erarbeitet. Das Konzept gewährleistet grössere Flexibilität<br />

und hat die besseren Automatisierungsperspektiven<br />

bezüglich den reduzierten Bahnbreiten.<br />

Die reduzierten Bahnbreiten werden unmittelbar<br />

nach der Abrollung vom Rollenwechsler so<br />

gespreizt, dass die Strangmitte auf die fixe Trichtermitte<br />

zu liegen kommt. Mit dem Verschieben der<br />

Bahnhälfte vor dem Druck muss die Farbschraubenzonengeometrie<br />

nicht abgeglichen werden.<br />

NC-Spreizvorrichtung<br />

Mittels einer numerisch (NC=numerical control)<br />

gesteuerten Spreizvorrichtung können stufenlos<br />

Spreizmasse zwischen 20 und 120mm angefahren<br />

werden. Das Gerät wird vor dem WIFAG autopaster<br />

an der Decke befestigt und die autopaster-Steuerung<br />

versorgt die NC-Spreizvorrichtung.<br />

Spreizmass<br />

Die Papierbahn kann mit der neuen Papierbahneinziehvorrichtung<br />

WIFAG autotrack automatisch eingezogen<br />

werden. Es sind keine manuellen Eingriffe,<br />

z.B. Bahnhälfte über Spreizstangen legen, notwendig.<br />

Der Spreizvorgang wird durch das Einfahren des<br />

angetriebenen Schneidmessers gestartet und mittels<br />

numerisch gesteuerter Positionierachse wird das<br />

verlangte Spreizmass angefahren. Die unabhängig<br />

gesteuerten Spreizstangenhälften tauchen in die<br />

geschnittene Bahn ein und spreizen die Bahn aufgrund<br />

ihrer Winkellage. Die unabhängige Verstellmöglichkeit<br />

der beiden Spreizstangen erlaubt<br />

zusätzlich die individuelle seitliche Korrektur der<br />

beiden Bahnhälften.<br />

autopaster<br />

NC-Spreizvorrichtung<br />

In der Regel wird das Spreizmass symmetrisch auf<br />

beide Bahnhälften verteilt. Das WIFAG-Spreizkonzept<br />

hat zudem Perspektiven für einseitiges oder<br />

unsymmetrisches Spreizen.<br />

Bedrucken gespreizter Bahnhälften<br />

Beim Bedrucken der reduzierten Bahnhälften werden<br />

die Farbschrauben an den Rändern der Bahnhälften<br />

zugedreht, sodass in diesen Zonen keine<br />

Farbe in das Farbwerk dosiert wird. Die Farbreiber<br />

verreiben die Farbe über die ganze Walzenbreite und<br />

verhindern Trockenlauf in den Randzonen.<br />

Beim Feuchtwerk muss in den Randzonen ohne<br />

Papier der Feuchtmittelauftrag reduziert werden.<br />

Mit den zwei Sprühdüsen einer Zeitungsseite kann<br />

der Feuchtmittelauftrag in den Randzonen nicht<br />

reduziert werden. Feuchtmittelreduktion wird mit<br />

den sog. «shutter» in den papierlosen Randzonen<br />

erreicht. Die «shutter» können pro Feuchtwerk zentral<br />

auf die benötigte Zonenbreite verstellt werden.<br />

Die Automatisierung der «shutter»-Verstellung wird<br />

als Option angeboten.<br />

Bei der Auslegung der Anlage mit reduzierten Bahnbreiten<br />

sind die Bahnüberwachungselemente (z.B.<br />

Bahnriss-Sensoren) in der Regel innerhalb der mini-<br />

evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

Abbildung 3<br />

Anordnung NC-<br />

Spreizvorrichtung vor<br />

dem autopaster<br />

Abbildung 2<br />

NC-Spreizvorrichtung<br />

15


Abbildung 4<br />

Sprühfeuchtsystem mit<br />

Shutter-Verstellung<br />

Shutter (links), zentrale<br />

Shutter-Verstellung<br />

(rechts)<br />

Abbildung 5<br />

Automatische<br />

Zugringverstellung<br />

malsten Bahnbreite anzuordnen, um die Überwachungsfunktion<br />

zu gewährleisten.<br />

Weiterverarbeiten gespreizter<br />

Bahnen<br />

Die gespreizten Bahnhälften werden dem Wendestangenmodul<br />

WIFAG autoturn zugeführt. Die Verarbeitung<br />

der Bahnhälften zu Strängen bedingt keine<br />

zusätzlichen Elemente oder Vorkehrungen. Die<br />

Gummirollen auf der Zugwalze liegen in der Strangmitte<br />

und werden nur beim Einziehen zum Halten<br />

der Bahn benötigt. Reduzierte Bahnhälften können<br />

problemlos verarbeitet werden.<br />

Nach den Wendestangen und Strangregistern wird<br />

der Strang über Sammel- und Trichterwalze auf den<br />

Trichter geführt. Die Gummirollen auf der Trichterwalze<br />

werden von Hand in vorbereitete Rasterpositionen<br />

gestellt, damit kommen die Gummirollen in<br />

den weissen Rand zu liegen. Eine automatisierte<br />

Verstellung kann optional angeboten werden.<br />

B1 B1<br />

16 evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

B1 B1<br />

B2 B2 B2 B2<br />

B1<br />

B2<br />

Automatisch verstellbare Zugringe<br />

Je nach Anlagen-Auslegung sind für die Bündelführung<br />

eine Reihe von Zugringen auf die reduzierte<br />

Breite zu verstellen. Bei einem Falzturm mit Ballontrichter<br />

sind bis zu 5 Bündelzüge zu verarbeiten. Insgesamt<br />

sind somit an 9 Walzen die Zugringe zu<br />

verstellen. Um die Umrüstzeiten auf reduzierte<br />

Bahnbreiten zu verkleinern, bietet WIFAG eine automatisierte<br />

Zugringverstellung im Falzturm als<br />

Option an. Mit einem zentralen Motor werden pro<br />

Modul alle Zugringe auf das gewünschte Mass B2<br />

eingestellt.<br />

Rücklesung der Einstellungen<br />

Die diversen Einstellparameter für reduzierte Bahnbreiten<br />

werden durch das Steuerungssystem rükkgelesen.<br />

Bei Wiederholproduktion kann damit der<br />

Umrüstaufwand erheblich reduziert werden.<br />

Auch wenn die Optionen für autom. Zugringverstellung<br />

und Gummiwalzenverstellung sowie autom.<br />

«shutter»-Verstellung nicht zur Verfügung stehen,<br />

kann ein Betrieb mit unterschiedlichen Papierbreiten<br />

wirtschaftlich geführt werden. Wenn auf kürzeste<br />

Umrüstzeiten geachtet werden muss, ist die Investition<br />

in volle Verstell-Automatisierung zu prüfen.<br />

Die Umrüstzeit auf eine neue Papierbahnbreite ist<br />

bei maximaler Automatisierung mit dem Zeitbedarf<br />

für das Einziehen der reduzierten Bahnbreite zu<br />

bemessen.<br />

Nachrüstbarkeit<br />

Die WIFAG-Konzepte für die Verarbeitung von reduzierten<br />

Bahnbreiten sind so ausgelegt, dass eine spätere<br />

Nachrüstung offen gehalten werden kann. Die<br />

Vorbereitung der Anlagen auf eine spätere Nachrüstung<br />

ist mit geringen Investitionen verbunden.


Damit können bei Unsicherheiten bezüglich der Formatentwicklung<br />

alle Optionen offen gehalten werden.<br />

Die Klärung dieser Frage wird bei allen Investitionsvorhaben<br />

empfohlen.<br />

«Plane heute, realisiere morgen!»<br />

Flexibilität im Umfang, ein<br />

Wunschtraum?<br />

Aufgrund der Konzeption einer Zeitungsrotation<br />

sind Konzepte mit Flexibilität in der Verarbeitung<br />

von reduzierten Bahnbreiten machbar. Bei der Flexibilität<br />

im Umfang sind bis heute keine wirtschaftlich<br />

vertretbaren Konzepte bekannt. In der Regel<br />

werden die Produkte bei der Umfangsreduktion in<br />

der Weiterverarbeitung auf 3 Seiten beschnitten.<br />

Grundsätzlich störend ist bei allen Lösungen mit<br />

Beschnitt der Anfall von zusätzlicher Makulatur.<br />

Dabei wird oft auch der Bereich mit den Punkturlöcher<br />

weggeschnitten.<br />

WIFAG hat ein Projekt mit Umfangs-Beschnitt im<br />

Falzapparat mit Erfolg realisiert. Dieses Konzept<br />

kann in Einzelfällen wirtschaftlich sein und ist von<br />

Fall zu Fall zu prüfen.<br />

evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

17


Thomas Seiler<br />

Kurt Recher<br />

Abbildung 1<br />

Wendestangenmodul<br />

WIFAG autoturn<br />

WIFAG hat das Wenden neu erfunden<br />

Die Anforderungen an die Verarbeitung<br />

der Bahnen zu Strängen haben<br />

sich, aufgrund des wählbaren Vierfarbendrucks<br />

auf allen Seiten der<br />

Zeitung, verändert. Im Vordergrund<br />

steht die Wendefunktion. WIFAG<br />

offeriert mit dem neuen Produkt<br />

«WIFAG autoturn» ein Wendestangenmodul,<br />

das die neuen Anforderungen<br />

berücksichtigt und mit einer<br />

Reihe von Optionen auf spezifische<br />

Kundenbedürfnisse angepasst werden<br />

kann. Die konsequente Ausrichtung<br />

auf die Wendefunktion und<br />

die Anwendung der WIFAG-Funktionsgruppenbauweise<br />

ermöglicht<br />

eine wirtschaftlichere Bahnverarbeitung.<br />

Neue Anforderungen an die<br />

Bahnverarbeitung<br />

Der durchgängige Einsatz des Vierfarbendrucks auf<br />

jeder beliebigen Zeitungsseite stellt die Wendefunktion<br />

bei der Strangverarbeitung in den Vordergrund.<br />

Damit sind die Funktionen Kehren und Mischen der<br />

Stränge nur noch für besondere Anwendungen<br />

nötig. Der Einziehvorgang ist weitgehend zu automatisieren.<br />

Platzbedarf, Geräteverfügbarkeit und der<br />

Bedien- und Servicekomfort sind weiter zu verbessern.<br />

Diese Anforderungen sind bei der Entwicklung<br />

des neues Produkts WIFAG autoturn berücksichtigt<br />

worden.<br />

18 evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

WIFAG autoturn<br />

Das Produkt WIFAG autoturn ist am unverwechselbaren<br />

neuen WIFAG-Design zu erkennen und zeichnet<br />

sich durch eine kompakte und ergonomische<br />

Bauweise aus.<br />

In einem Modul werden zwei Bahneingänge zu vier<br />

Strangausgängen verarbeitet. Zwei Module können<br />

auf einer Galerieebene übereinander aufgestellt<br />

werden. Hauptfunktionen sind Papierbahnziehen<br />

mit der Zugwalze, Papierbahntrennen in Stränge<br />

mittels angetriebenem Schneidmesser, Stränge auf<br />

die richtige Länge abgleichen mittels Strangregister<br />

und Stränge verarbeiten auf den Wendestangen und<br />

Querleitwalzen d.h. Funktionalitäten wie Wenden<br />

und in speziellen Fällen Kehren und Mischen gewährleisten.<br />

Fliegendes Strangregister<br />

Als Stellglied für die innovative Schnittregisterregelung<br />

wird im Modul autoturn ein dynamisches<br />

Strangregister eingesetzt. Das sog. «fliegende Register»<br />

erlaubt in der Grundstellung das automatische<br />

Fliegendes Strangregister mit Strang einziehen (links)<br />

und Strangregistereinstellung (rechts)<br />

Einziehen einer Bahn (WIFAG autotrack) über beide<br />

Strangregister. Die Strangregister-Einstellung erfolgt<br />

nach dem Schnitt der Bahn in zwei Stränge, durch<br />

unabhängig verstellbare Strangregister-Walzen.<br />

Höhere Schnittqualität durch<br />

angetriebene Schneidmesser<br />

Mittels voreilendem angetriebenem Untermesser<br />

kann die Schnittqualität erheblich verbessert werden.<br />

Die bessere Schnittqualität führt auch zu minimalem<br />

Papierstaubanfall.<br />

Wendestangen; so viele wie nötig<br />

Für die Wendefunktion werden nur zwei Wendestangen<br />

pro Papierstrang benötigt. Die Wendestangen<br />

können über den ganzen Zwischenwandbereich


automatisch verfahren werden. Damit ist die<br />

Zugänglichkeit verbessert und es können reduzierte<br />

Strangbreiten individuell versetzt werden.<br />

Das Umlegen der Wendestangen wurde bewusst<br />

nicht weiter automatisiert, weil damit unnötige<br />

Komplexität erzeugt und die Verfügbarkeit beeinträchtigt<br />

würde. Mit wenigen Handgriffen und ohne<br />

Werkzeuge werden die Wendestangen umgelegt.<br />

Pneumatisch angestelltes<br />

Obermesser<br />

Papierbahn<br />

Angetriebenes<br />

Untermesser<br />

Das Umlegen der Wendestangen ist eine Einrichtfunktion,<br />

welche nur beim Wechsel der Wendeproduktion<br />

(AB nach CD oder CD nach AB) benötigt<br />

wird.<br />

1-Mann-Bedienung<br />

Bedienstandort, Bedienoperation und Bedienelemente<br />

sind auf eine 1-Mann-Bedienung ausgelegt.<br />

Die Bahn wird mittels WIFAG autotrack über die<br />

Zugwalzen und über das fliegende Strangregister<br />

eingezogen. Der zu wendende Strang wird dort vom<br />

Operator aufgenommen und über die Wendestangen<br />

gelegt.<br />

Flexibilität durch Optionen<br />

Die Basisfunktionalität gewährleistet die Strangverarbeitung<br />

durch Wenden. In der überwiegenden<br />

Zahl von zukünftigen Anwendungsfällen mit Vierfarbendruck<br />

auf allen Seiten ist diese Basisfunktionalität<br />

ausreichend.<br />

Die Basisfunktionalität des Moduls kann durch eine<br />

Reihe von Optionen zu einem sehr flexiblen Anlagenbaustein<br />

erweitert werden.<br />

• Lokale Staubabsaugung: Aufgrund der angetriebenen<br />

Schneidmesser ist der Papierstaubanfall beim<br />

Schneiden wesentlich reduziert. Papierstaubanfall<br />

wird somit wesentlich von der Papierqualität bestimmt.<br />

Bei der Verarbeitung von stärker stauben-<br />

den Papieren ist der Einsatz des im autoturn-<br />

Modul integrierten Staubsaugers zu empfehlen<br />

•Erweiterte Strangverarbeitung durch die Optionen:<br />

Kehren, Mischen (Bay window), Spadea,<br />

beide Stränge verarbeiten<br />

• Drei Trichter-inline: Drei Strangausgänge zur<br />

Weiterführung an drei nebeneinanderliegenden<br />

Trichter mit entspr. Anordnung der Wendestangen<br />

• Zusätzliche Schneidmesser für den 1/4-Schnitt<br />

• Messen der Papierbahnspannung: Vor der Zugwalze<br />

wird die Papierspannung gemessen und auf<br />

dem Leitstand angezeigt<br />

Funktionsgruppenbauweise<br />

Antriebs- und Steuergeräte sind in einem Schrank im<br />

Modul integriert. Die notwendigen Versorgungsgeräte<br />

für Blasluft der Wendestangen sowie Staubabsaugung<br />

beim Schnitt (Option) sind ebenfalls im<br />

Modul integriert. Alle Geräte sind in Metallgehäusen<br />

versorgt und sind somit vor Verschmutzung geschützt.<br />

Ebenfalls im Modul integriert sind die Bausteine<br />

und die Ansteuerung für das automatische<br />

Papiereinziehsystem autotrack. Mit der einzigartigen<br />

Funktionsgruppenbauweise von WIFAG wird<br />

die bestmögliche Servicefreundlichkeit erreicht. Alle<br />

Geräte, die zu einer Funktion gehören sind auf dem<br />

Modul angeordnet und die Service-Einsichtbarkeit<br />

ist gewährleistet, dies im Gegensatz zur Geräteplatzierung<br />

in separaten Schaltschrankräumen. Mit der<br />

Integration der Geräte und der Software wird auch<br />

eine Funktionsprüfung im Werk möglich, was wiederum<br />

zu kurzen Montage- und Inbetriebsetzungszeiten<br />

führt und die Modul-Verfügbarkeit verbessert.<br />

evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

Abbildung 4<br />

Mit wenigen Handgriffen<br />

ist die Wendestange<br />

umgelegt<br />

Abbildung 3<br />

Mit voreilendem<br />

angetriebenem<br />

Untermesser wird die<br />

Schnittqualität erheblich<br />

verbessert<br />

19


Abbildung 5<br />

Zwei Module autoturn<br />

auf einer Galerieebene;<br />

vier Bahnen werden<br />

verarbeitet<br />

WIFAG-autoturn: neuer Baustein<br />

der WIFAG-Produktefamilie<br />

Die WIFAG-Produktfamilie mit autopaster (Rollenwechsler)<br />

autotrack (Einziehsystem) und evolution<br />

371/471 (Druckwerke) wird mit dem Wendestangenmodul<br />

autoturn weiter komplettiert.<br />

Auf einer Galerieebene können zwei autoturn-<br />

Module aufgestellt werden. Damit lassen sich platzsparend<br />

vier Bahnen mit acht Strangausgängen verarbeiten.<br />

Mit einer Reihe von Optionen lässt sich das<br />

Modul an die vom Kunden gewünschte spezifische<br />

Anforderung anpassen. Aufgrund der dezentralen<br />

Versorgung von Blasluft und der dezentralen Staubabsaugung<br />

(Option) wird der Anlagenbau stark vereinfacht,<br />

da keine aufwändigen Verrohrungen mehr<br />

benötigt werden, noch Nebenräume für zentrale<br />

Blasluftaufbereitung oder Staubabsaugungen nötig<br />

sind.<br />

20 evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

Damit leistet das Modul autoturn einen gültigen<br />

Beitrag zur weiteren Steigerung der Wirtschaftlichkeit<br />

der WIFAG-Rotationen.


Kompetenzzentrum Kundensupport<br />

Kundenspezifische Dokumentationen<br />

für Bedienung und Ersatzteile<br />

sowie ein modulares Schulungskonzept<br />

bringen die Voraussetzungen<br />

für eine effiziente und produktive<br />

Nutzung der WIFAG-Rotationen.<br />

Mit dem Kundensupport wurde ein<br />

eigens für diese Leistungen zuständiger<br />

Bereich geschaffen.<br />

Essenziell: die korrekte Bedienung<br />

Jede WIFAG-Rotation ist konzeptionell auf die spezifischen<br />

Anwenderbedürfnisse ausgerichtet. Diesem<br />

individuellen Charakter entsprechen ebenso die<br />

Bedienungsanleitungen. Sie müssen den länderspezifischen<br />

Gesetzesvorschriften ebenso genügen wie<br />

den Erwartungen der Spezialisten aus Mechanik,<br />

Elektrik und Drucktechnik. Durch ihren massgeschneiderten<br />

Inhalt bilden die Betriebsanleitungen<br />

die Grundlage für den professionellen Einsatz der<br />

Zeitungsrotationen von WIFAG. Die korrekte Bedienung<br />

und Wartung führt wiederum zu einer erhöhten<br />

Betriebssicherheit mit minimalen Stillstandzeiten<br />

bei einem konstant hohen Qualitätsniveau der<br />

gedruckten Zeitungen.<br />

Ersatzteilkatalog auf CD-ROM<br />

Das rasche und sichere Auffinden von Ersatzteilen ist<br />

mit einem elektronischen Katalog gewährleistet. Die<br />

CD-ROM enthält sämtliche Zeichnungen mit den<br />

wichtigen Teilen der Rotation. Anhand dieser Zeichnungen<br />

wird das gesuchte Teil indentifiziert und die<br />

entsprechende Bestellnummer ermittelt. Die übersichtlich<br />

gestaltete Bedieneroberfläche ermöglicht<br />

eine einfache Navigation innerhalb der umfassenden<br />

Datenstruktur.<br />

Modulares Schulungskonzept<br />

Ein modular aufgebautes Schulungsprogramm<br />

erlaubt WIFAG-Kunden eine bedarfsgerechte, auf<br />

ihre Anlage zugeschnittene Ausbildung. Insbesondere<br />

in den Bereichen Elektronik, Software und Bus-<br />

Systeme ist die Entwicklung in jüngster Zeit stark<br />

vorangeschritten. Sowohl in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit<br />

wie den Bedienkomfort wurden starke<br />

Verbesserungen erzielt. Parallel zum technologischen<br />

Fortschritt treibt WIFAG auch die Schulungen<br />

laufend voran, um dem Bedien- und Unterhaltspersonal<br />

stets den neusten Wissensstand zu vermitteln.<br />

Die Ausbildung ist in mehrere Stufen mit unterschiedlichen<br />

Kurstypen gegliedert.<br />

Im Basiskurs WKS 100 werden die Spezialisten aus<br />

Mechanik, Elektronik/Elektrik und Drucktechnik mit<br />

den grundsätzlichen Aspekten der WIFAG-Anlagen<br />

vertraut gemacht. Der hauptsächlich theoretische<br />

Kurs befasst sich mit dem Anlagenkonzept, maschinenspezifischen<br />

Begriffen und den verfügbaren<br />

Dokumentationen.<br />

Der in einen theoretischen und praktischen Teil<br />

gegliederte Fachkurs WKS 210 richtet sich an Elektriker<br />

und Elektroniker. Funktionen und die Bedienung<br />

elektrotechnischer und elektronischer Komponenten<br />

bilden hier die Schwerpunkte.<br />

Die im Fachkurs WKS 210 erworbenen Kenntnisse<br />

werden im Aufbaukurs WKS 310 im Rahmen praktischer<br />

Arbeiten an der Anlage vertieft.<br />

Im Rahmen des Fachkurses WKS 220 werden die<br />

Mechaniker mit den Funktionsgruppen und Anlageteilen<br />

sowie deren Wartung und Unterhalt vertraut<br />

gemacht. Im Aufbaukurs WKS 320 wird das Gelernte<br />

direkt an der Anlage umgesetzt. Das Hauptgewicht<br />

wird hier auf die Vornahme von Einstellungen<br />

gemäss Betriebsanleitung gelegt.<br />

evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

Kompetenz rund um den<br />

Kundensupport (v.l.):<br />

Bruno Huber,<br />

Lazar Bulatovic,<br />

Stefan Rüegsegger,<br />

Reto Gurtner,<br />

Urs Zwahlen,<br />

Danilo Bonaventura,<br />

Jürg Klopfstein,<br />

Thomas Tännler,<br />

Erich Schmid,<br />

Hans Sterchi,<br />

Jean Paul Clemencon<br />

21


Robert Laucournet<br />

Fünf Add-on-Türme für Ouest-France<br />

Ouest-France, die nach Auflage<br />

und Anzahl der Ausgaben grösste<br />

französische Tageszeitung, vertraut<br />

WIFAG die Erweiterung von<br />

fünf NOHAB-Rotationen mit Addon-Türmen<br />

des Typs evolution 371<br />

an. Die Erweiterung betrifft die Produktionsstandorte<br />

Chantepie (Illeet-Villaine)<br />

und La Chevrolière<br />

(Loire-Atlantique).<br />

Die Wahl berücksichtigt den sofortigen Bedarf an<br />

mehr Vierfarben-Seiten und untermauert die Zukunftsstrategie<br />

des Unternehmens, von den fortschrittlichen<br />

Technologien, wie sie die evolution 371<br />

bietet, zu profitieren.<br />

Die Zukunft beginnt mit der<br />

evolution 371<br />

Bereits die Einführung der ersten wellenlosen Rotationsdruckmaschine,<br />

gefolgt vom fliegenden Plattenwechsel<br />

(PCU, PCU +) war revolutionär. Mit der<br />

evolution 371 weist WIFAG den Weg in die Zukunft,<br />

durch den Einsatz von neuen technischen Lösungen,<br />

welche den aktuellen Bedürfnissen und Interessen<br />

der Presseunternehmen angepasst sind.<br />

Basierend auf den durch integrierte Industrie-PC’s<br />

verarbeiteten Bilddaten, bietet sich auf der WIFAG<br />

evolution 371 ab sofort die Möglichkeit, prozessfreie<br />

Platten direkt in der Rotationsdruckmaschine zu<br />

belichten und das Schnittregister ohne zusätzliche<br />

Messinstrumente zu regeln.<br />

Mittelfristig sind eine interaktive Regelung der<br />

Farbe-/Wasser-Dosierung und die Verwendung<br />

löschbarer und wiederbeschreibbarer Druckplatten<br />

geplant.<br />

Indem WIFAG die Grenzen der Druckvorstufe öffnet,<br />

wandelt sie die Rotationsdruckmaschine zur<br />

unmittelbaren Endstufe der redaktionellen Informatiksysteme.<br />

22 evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

Die Unterzeichnung<br />

Die Unterzeichnungszeremonie fand am 16. April<br />

20<strong>03</strong> in den Räumen der Pariser-Redaktion der Zeitung<br />

statt. Unterzeichner waren François Régis<br />

Hutin, Verwaltungsratsvorsitzender von Ouest-France<br />

und Ursula Wirz, Verwaltungsratspräsidentin der<br />

WIFAG. Für Ouest-France waren ausserdem anwesend:<br />

F. Teitgen, Vizepräsident und Delegierter<br />

des Verwaltungsrats, J. P. Boucher, Stellvertretender<br />

Generaldirektor, E. Hédan, technischer Vorstand<br />

sowie der Projektleiter, B. Bertrand. WIFAG<br />

war vertreten durch G. Sola, Regionalverkaufsleiter,<br />

P. Schurter, Area Sales Manager und R. Laucournet,<br />

Geschäftsführer von WIFAG France.<br />

Zuvor hatten Urs Sigrist und Patrick Jean im Namen<br />

von ABB einen Vertrag über die Aktualisierung des<br />

Vorbereitungs- und Steuersystems der NOHAB-Rotationsdruckmaschinen<br />

unterzeichnet.<br />

Konkrete Lösungen von WIFAG<br />

Der mit WIFAG abgeschlossene Vertrag ist das Ergebnis<br />

einer langen, partnerschaftlichen Evaluations-<br />

und Projektphase, die in konstruktiver Atmosphäre<br />

gemeinsam mit dem Team des technischen<br />

Vorstands von Ouest-France, Herrn Emile Hédan<br />

sowie kommerziell und technisch Mitarbeitenden<br />

seitens WIFAG durchgeführt wurde.<br />

WIFAG konnte mit dem unbestreitbaren Know-how<br />

beim Einbau von Add-on-Türmen in vorhandene<br />

Rotationsdruckmaschinen, die Vorgaben von Ouest-<br />

France mit konkreten Lösungen erfüllen: den verfügbaren<br />

Raum optimal nutzen, ein Farbwerk mit<br />

Farbinjektionspumpen sowie eine Plattenspannvorrichtung,<br />

welche an die aktuellen Platten von Ouest-<br />

France angepasst sind. Die Add-on-Türme werden<br />

ab Januar 2005 nach und nach in Betrieb genommen.<br />

Unabhängigkeit gewahrt<br />

Ouest-France, die elftgrösste europäische Zeitung,<br />

wurde am 4. August 1944 von Paul Hutin-Desgrées<br />

gegründet und ist heute mit einer täglichen Auflage<br />

von 800 000 Exemplaren und 42 Ausgaben die grösste<br />

französische Tageszeitung. Im Jahr 1998 startete


Vordere Reihe, v.l.: Urs Sigrist, Dr. Ursula Wirz, François<br />

Régis Hutin, Francis Teitgen;<br />

Hintere Reihe, v.l.: Robert Lacournet, Emile Hédan,<br />

Peter Schurter, Gioachino Sola, Jean Paul Boucher,<br />

Bruno Bertrand, Patrick Jean.<br />

Ouest-France die Sonntagszeitung «Dimanche<br />

Ouest-France», deren Auflage kontinuierlich wächst.<br />

Ouest-France beschäftigt heute 1845 Mitarbeiter,<br />

davon 553 Journalisten und 2750 Korrespondenten.<br />

Diese sind eine aussergewöhnliche Datenquelle für<br />

die 540 Seiten, die von den Druckeinheiten, sechs in<br />

Chantepie und eine in La Chevrolière, jede Nacht<br />

produziert werden müssen.<br />

Um jedem Übernahmeversuch des Titels zu begegnen,<br />

wird Ouest-France seit 1990 über die SIPA-<br />

Gruppe von einer eingetragenen Stiftung («Association<br />

Loi 1901») verwaltet. Diese starke und<br />

unabhängige Position der Zeitung wird im Zitat des<br />

Verwaltungsratsvorsitzenden François Régis Hutin<br />

deutlich: «Die Zeitung ist kein Selbstzweck. Sie dient<br />

dem Menschen und den Gemeinschaften, aus denen<br />

die Gesellschaft besteht». Darin kommt der humanistische<br />

Ansatz der Zeitung ebenso zum Ausdruck wie<br />

der ganze Respekt dem Leser gegenüber und der<br />

Umgebung, in der er lebt.<br />

Im konsolidierten Umsatz der SIPA-Gruppe von 750<br />

Millionen Euro und einer gesamten Belegschaft von<br />

6200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind neben<br />

dem Unternehmen Ouest-France auch Publihebdos,<br />

Précom und Sofiouest enthalten.<br />

Ouest-France, die nach Auflage und Anzahl der Ausgaben grösste französische Tageszeitung, wird fünf NOHAB-Rotationen<br />

mit je einem Add-on-Turm des Typs evolution 371 erweitern. Die bestehenden Rollenwechsler werden weiterhin<br />

eingesetzt. Der Ausbau betrifft die Produktionsstandorte Chantepie (Ille-et-Villaine) und La Chevrolière (Loire-<br />

Atlantique). Die Inbetriebnahme der fünf Add-on-Türme erfolgt phasenweise ab Januar 2005.<br />

evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

23


Noel Mc Evoy<br />

Abbildung 1<br />

Erste Ausbaustufe<br />

1971–1984<br />

Abbildung 2<br />

Vertragsunterzeichnung<br />

am 2.12.2002<br />

WIFAG OF 470 GTD für Keskisuomalainen Oyj<br />

in Finnland<br />

Am 2. Dezember 2002 unterzeichneten<br />

Keskisuomalainen Oyj, Finnland<br />

und WIFAG einen Vertrag für<br />

die Lieferung der ersten Phase einer<br />

neuen WIFAG OF 470 GTD Rotation.<br />

Der neue Achterturm, der 2:5:5<br />

Klappenfalzapparat und der Rollenwechsler<br />

werden an die bestehende<br />

WIFAG OF 790 angefügt und mit<br />

dieser gemeinsam produzieren.<br />

Die neue Erweiterung wird im 4. Quartal 2004 in der<br />

bestehenden Druckhalle in Jyväskylä in Betrieb<br />

genommen. Honeywell wird die Steuerungen für<br />

die neue Maschine liefern und in das bestehende<br />

System integrieren. Keskisuomalainen Oyj hat seinen<br />

Sitz in Jyväskylä, der Hauptstadt Mittelfinnlands.<br />

Ein bescheidener Anfang<br />

Die Zeitung «Keski-Suomi», die Heikki Fabian ins<br />

Leben rief, wurde erstmals am 7. Januar 1871 veröffentlicht.<br />

Damals wurden wöchentlich stolze 220<br />

Exemplare des Blattes hergestellt. Schon zu Beginn<br />

war die Zeitung der Förderung der finnischen Kultur<br />

und des nationalen Bewusstseins gewidmet. Kombiniert<br />

mit der Qualität der Zeitung, war dies zweifellos<br />

einer der Gründe, welcher zu Renommee und<br />

Popularität geführt hat.<br />

1889 kam ein Mitbewerber auf den Markt, und<br />

«Keski-Suomi» erhöhte ihre Auflage auf drei Erscheinungsdaten<br />

pro Wochen. 1917 wurden die beiden<br />

Konkurrenzblätter «Keski-Suomi» und «Suomalainen»<br />

schliesslich doch zur «Keskisuomalainen» verschmolzen,<br />

die dann sechsmal wöchentlich erschien.<br />

1920 war die Auflage auf 5’800 Zeitungen<br />

täglich angestiegen.<br />

Nach mehrmaligem Besitzerwechsel wurde «Keskisuomalainen»<br />

1932 von den Verlegern der «Saariärven<br />

Paavo» übernommen, die in Jyväskylä gegründet<br />

worden war. «Keskisuomalainen» wurde eines der<br />

führenden regionalen Blätter. Zwischen 1932 und<br />

1938 stieg die Auflage von 10000 auf beachtliche<br />

30000 Exemplare pro Tag.<br />

Ein modernes Unternehmen<br />

Keskisuomalainen – was übersetzt soviel bedeutet<br />

wie «Mittelfinnische Zeitung» – deckt heute den<br />

24 evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

gesamten mittelfinnischen Raum ab. Das Blatt<br />

erscheint an sieben Tagen in der Woche in einer Auflage<br />

von etwa 78000 Exemplaren und wird derzeit<br />

acht von zehn Haushalten zugestellt.<br />

Keskisuomalainen ist die wichtigste Tageszeitung<br />

ausserhalb von Helsinki. Das Unternehmen produziert<br />

zahlreiche weitere Zeitungen und andere Produkte.<br />

Von den insgesamt 330 Angestellten arbeiten<br />

270 am Sitz im Stadtviertel Aholaita. Das 15000 m 2<br />

grosse Gebäude beherbergt auch die neuesten technischen<br />

Anlagen.<br />

Ein treuer Kunde<br />

Keskisuomalainen war der erste Käufer der neuen<br />

doppelbreiten WIFAG OF 5 Offset Rotations-Drukkmaschine<br />

im 1971. Das Hauptziel war, die Titelseiten<br />

farbig drucken zu können. 1974, 1978 und 1984<br />

wurde die Maschine in drei Schritten mit zusätzlich<br />

acht OF 5- und 16 OF 7-Druckwerken nachgerüstet<br />

1990 entschloss sich Keskisuomalainen, angesichts<br />

1984<br />

WIFAG OF 7<br />

1978<br />

WIFAG OF 7<br />

1971<br />

WIFAG OF 5<br />

der Nachfrage nach hochqualitativem Vierfarbendruck,<br />

in drei Türme der neuen WIFAG OF 790 mit<br />

übereinander gestapelten Zehnzylinder-Druckwerken<br />

zu investieren. Nach erfolgreicher Inbetriebnahme<br />

der Maschine wurden die WIFAG OF 5 und die<br />

WIFAG OF 7 weiterverkauft. Mit der Bestellung der<br />

neuen WIFAG OF 470 GTD im Jahre 2002 wird die<br />

erfolgreiche Geschäftsbeziehung zwischen Keskisuomalainen<br />

und WIFAG fortgesetzt.<br />

1974<br />

1984<br />

WIFAG OF 7


Eine langjährige Beziehung<br />

Produkte verkaufen sich nicht von selbst, und Firmen<br />

können ohne unternehmungsfreudige und<br />

bahnbrechende Leute nicht erfolgreich sein. Alle<br />

erfolgreichen Beziehungen beruhen auf Vertrauen<br />

und Loyalität. Versprechen müssen gehalten und<br />

Leistungen erbracht werden. Partnerschaft beruht<br />

auf Gegenseitigkeit. Die langjährige Beziehung zwischen<br />

Keskisuomalainen und WIFAG ist auch die<br />

Geschichte von Menschen. Die Beziehung zur Vergangenheit<br />

verkörpert in Jyväskylä die Familie Katainen.<br />

Interessanterweise war es der Vater des heutigen<br />

technischen Direktors, der sich 1971 als erster<br />

für die WIFAG OF 5 entschloss. Zusammen mit dem<br />

damaligen technischen Direktor Aare Paloahde legte<br />

er den Grundstein für eine langjährige Beziehung.<br />

Die beiden nächsten Schritte zur Anlagenerweiterung<br />

wurden 1974 und 1978 vom geschäftsführenden<br />

Direktor K. V. Poussa und dem Entwicklungsleiter<br />

P. Perttule entschieden. 1974 wurde die WIFAG<br />

OF 5 erweitert, und 1978 eine neue WIFAG OF 7<br />

Sektion an die bestehende WIFAG OF 5 angefügt.<br />

1984 orderten K. V. Poussa und der technische Direktor<br />

Olli Katainen die zusätzlichen WIFAG OF 7 als<br />

nächste und abschliessende Erweiterung der WIFAG<br />

OF 5/7 Produktionsanlage.<br />

Dann führte Olli Katainen unterschiedliche Druckmaschinen-Nachforschungen<br />

durch und entschied<br />

sich im Jahre 1990 erneut für eine WIFAG OF 790.<br />

Den Vertrag über diese bedeutende Grossinvestition<br />

handelte Olli Katainen aus und wurde unterzeichnet<br />

von seinem Onkel, dem Aufsichtsratsvorsitzenden P.<br />

Vesterinen, und dem geschäftsführenden Direktor E.<br />

Petäjäniemi.<br />

Kurz nach dem Beginn des neuen Jahrtausends<br />

befasste man sich erneut mit den künftigen Produktionskapazitäten<br />

und -bedürfnissen. Wiederum wurden<br />

durch Olli Katainen gründliche Analysen durchgeführt,<br />

die dann zur Entscheidung führten in eine<br />

weitere WIFAG OF 470 zu investieren. Zusammen<br />

mit dem geschäftsführenden Direktor Erkki Poranen<br />

unterzeichnete Olli Katainen am 2. Dezember 2002<br />

den entsprechenden Vertrag.<br />

In Bern fungierte Ruedi Brand als aktiver Ansprechpartner<br />

für Keskisuomalainen, seine Unterschrift<br />

lässt auf allen Vereinbarungen finden. Mit der Unterstützung<br />

mehrerer motivierter Teams arbeitete<br />

1990<br />

WIFAG OF 790<br />

Klaus Hämäläinen während dieser Zeit in Bern ständig<br />

im Hintergrund. Ruedi Brand ist für die Key<br />

Accounts verantwortlich, während Noel McEvoy mit<br />

der nächsten Runde betraut wurde. 1989 fing Noel<br />

McEvoy an, zusammen mit Ruedi Brand in Finnland<br />

zu arbeiten, und Keskisuomalainen war sein erstes<br />

Projekt. Die positiven Erfahrungen erklären, warum<br />

wir bis heute Partner geblieben sind. Aber die neue<br />

Phase wurde gerade erst eingeläutet. Die Schlüssel<br />

zu unseren vergangenen Erfolgen, d.h. Partnerschaft,<br />

Produkte und Leistungen, bleiben unverändert.<br />

Wir wünschen unserem treuen Kunden, dass<br />

die neue Investition ihm den erwarteten Geschäftserfolg<br />

bescheren möge.<br />

Jyväskylä – die Hauptstadt der Provinz<br />

Mittelfinnland<br />

2002<br />

WIFAG OF 470<br />

Jyväskylä wurde 1837 im Seengebiet Mittelfinnlands<br />

gegründet. Heute ist es ein dynamisches Wirtschafts-, Ausbildungs-,<br />

Sport- und Kulturzentrum. Die Region Jyväskylä,<br />

d.h. die Stadt selbst und vier umliegende Gemeinden,<br />

zählt über 140’000 Einwohner. Jyväskylä ist eine Schulund<br />

Universitätsstadt mit 38’000 Studenten während der<br />

Semester und bietet ein breit gefächertes Bildungsspektrum<br />

für jedes Alter. Dank der multidisziplinären Universität<br />

und polytechnischen Fachschule hat sich Jyväskylä zu<br />

einem von Finnlands fünf Wachstumszentren entwickelt,<br />

das besonders bekannt für sein Know-how auf dem Gebiet<br />

der Papierherstellung und Papiermaschinenindustrie<br />

sowie der Energieproduktion, des Umwelt-, Informationsund<br />

Wellness-Technologie ist. Der Raum Jyväskylä ist auf<br />

dem Land- und Luftweg bequem zu erreichen: vom 270<br />

Kilometer entfernten Helsinki dauert der Flug nur 35<br />

Minuten. Wer mit dem Auto oder der Eisenbahn fahren<br />

will, braucht rund drei Stunden.<br />

evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

Abbildung 3<br />

Zweite Ausbaustufe<br />

1990–2002<br />

25<br />

Zukünftige<br />

Erweiterung


Andreas Thüler<br />

Abbildung 1<br />

Die technischen Leiter<br />

der Druckstandorte<br />

Essen und Hagen:<br />

Klaus Schütz (links)<br />

und Heinz Gerdes<br />

Abbildung 2<br />

Eine der 17 bestellten<br />

WIFAG OF 470 GTD<br />

Rotationen der WAZ<br />

WIFAG OF 470 GTD für die WAZ:<br />

Ein Projekt der Sonderklasse<br />

Im Frühjahr 2002 erteilte die WAZ<br />

Mediengruppe der Firma WIFAG<br />

den Auftrag zur Lieferung von 17<br />

48-seitigen Zeitungsrotationen für<br />

die Druckstandorte Essen und Hagen<br />

in Deutschland. Schon die Auftragsgrösse<br />

ist eine Klasse für sich,<br />

dies ist aber nicht das einzig Besondere<br />

...<br />

Die WAZ Mediengruppe hat eine lange Tradition der<br />

Zusammenarbeit mit WIFAG. Bereits vor über 20 Jahren<br />

wurden die ersten WIFAG OF 7 Rotationen<br />

bestellt und stehen bis heute im Dienst der grössten<br />

regionalen Zeitungsgruppe Europas. Bei der Evaluation<br />

der neuen Rotationen, die nun schrittweise die<br />

OF 7 Anlagen ablösen werden, fand ein intensiver<br />

Erfahrungsaustausch zwischen den Anwendern der<br />

WAZ und den Technikern der WIFAG statt. Daraus ist<br />

ein Maschinenkonzept entstanden, das in vielen<br />

technischen Merkmalen zur Sonderklasse gehört.<br />

Ideen umgesetzt<br />

Die beiden technischen Leiter der Druckstandorte<br />

Essen, Herr Klaus Schütz, und Hagen, Herr Heinz<br />

Gerdes, sind sich einig: «Durch den Rückfluss unserer<br />

Praxiserfahrungen in die neuste Maschinentech-<br />

26 evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

Maschine M<br />

48 Seiten<br />

nik sind Lösungen entstanden, die für uns eindeutige<br />

Mehrwerte und Mehrnutzen bringen. WIFAG hat<br />

viele unserer Ideen im Bereich der Ergonomie und<br />

der Einsparung von Rüstzeiten umgesetzt: so das<br />

Galeriekonzept, die neue Verschalung der Drucktürme,<br />

die Anordnung der Wendeetagen über dem Falzapparat<br />

mit zum Teil drei Trichtern auf einer Ebene,<br />

die neue Steuerungsplattform mit einheitlichen<br />

Antrieben vom Rollenkeller bis zu den Wendeetagen,<br />

der pneumatisch abklappbare Farbmesserbalken,<br />

sowie das vor kurzem entwickelte Einziehsystem<br />

WIFAG autotrack und der zentrumsgetriebene<br />

Rollenwechsler WIFAG autopaster».<br />

32 Seiten<br />

64 Seiten


Täglich 1,15 Millionen Zeitungen<br />

Die WAZ Mediengruppe ist die grösste regionale Zeitungsgruppe<br />

in Europa. Das Ruhrgebiet mit den zwei Druckstandorten<br />

Essen und Hagen bildet das Herzstück der<br />

europaweit tätigen Gruppe.<br />

Rund 1,15 Millionen Zeitungsexemplare, aufgeteilt in fünf<br />

Zeitungstitel und 145 Ausgaben, verlassen täglich die<br />

Rotationen in Essen und Hagen. Sie werden im ganzen<br />

Ruhrgebiet, einem der am dichtesten bevölkerten Ballungsräume<br />

Europas sowie im anschliessenden Niederrhein<br />

und in Südwestfalen verteilt. Neben den verlagseigenen<br />

Produkten belegen zahlreiche Arbeiten im<br />

Lohndruck die Rotationen im Mehrschichtbetrieb. Das auf<br />

den Rotationen verarbeitete Papiervolumen beläuft sich<br />

auf rund 100 000 Tonnen jährlich.<br />

Klaus Schütz: «Die gute Zusammenarbeit mit WIFAG<br />

bei der praxisnahen Weiterentwicklung der Maschine,<br />

der präzise Druck der OF 470 sowie die allgemein<br />

bekannte Langlebigkeit der WIFAG-Maschinen<br />

waren mit die kaufentscheidenden Faktoren zugunsten<br />

von WIFAG».<br />

Klaus Schütz: «Rund ein Viertel unserer Druckprodukte<br />

in Essen und Hagen sind verlagsfremde Aufträge,<br />

für die wir eine grösstmögliche Flexibilität der<br />

Rotationen benötigen. Dazu tragen die bestellte<br />

Spreizvorrichtung und die drei Trichter in einer<br />

Ebene am Falzapparat wesentlich bei. Die von<br />

WIFAG neu entwickelte Spreizvorrichtung (siehe<br />

auch Artikel S. 14) erlaubt uns das Drucken von<br />

mehreren verschiedenen Breitenformaten mit unserer<br />

Zeitungsrotation, und dies mit minimalem<br />

Umrüstaufwand».<br />

Die Ablösung der bestehenden OF 7 Rotationen hat<br />

bereits begonnen: In Hagen werden die ersten vier<br />

Rotationen im Sommer und Herbst 20<strong>03</strong> in den<br />

Neubau eingebracht und montiert.<br />

Disziplin und Professionalität<br />

Sobald die ersten zwei Rotationen in Hagen in Produktion<br />

sind, werden zwei OF 7-Rotationen in Essen<br />

in der bestehenden Halle ersetzt. Dasselbe geschieht<br />

in der bestehenden Halle in Hagen sobald zwei weitere,<br />

neue Rotationen die Produktion aufgenommen<br />

haben. Dieses Austauschverfahren in Zweierpaketen<br />

wiederholt sich, bis im Sommer 2006 alle 17 neuen<br />

Rotationen in Betrieb sind.<br />

Heinz Gerdes: «Dieser Ablauf, der die laufende Produktion<br />

in keiner Weise gefährden darf, erfordert<br />

eine minutiöse Planung und eine engste Zusammenarbeit<br />

zwischen Druckerei, Bau und Maschinenlieferant.<br />

Ein diszipliniertes und professionelles<br />

Vorgehen aller Beteiligter ist erforderlich, dass ein<br />

solches Grossprojekt gelingen kann. Die bisherigen<br />

Erfahrungen sind äusserst positiv und stimmen uns<br />

zuversichtlich für den weiteren Verlauf dieses anspruchsvollen<br />

und spannenden Projekts».<br />

evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

Abbildung 3<br />

Im Druckzentrum Hagen<br />

befinden sich die ersten<br />

vier Rotationen im<br />

Aufbau<br />

Abbildung 4<br />

Galeriekonzept auf vier<br />

Ebenen mit optimaler<br />

Zugänglichkeit<br />

27


Valdo Lehari jr.<br />

Abbildung 1<br />

Der hohe<br />

Automatisierungsgrad<br />

des autopaster<br />

ermöglicht gerade bei<br />

häufigen<br />

Umfangwechseln ein<br />

konzentriertes und<br />

ruhiges Arbeiten<br />

Erfolgreiche Produktionsaufnahme<br />

in Reutlingen<br />

Anfang 2000 haben sechs Tages-zeitungsverlage<br />

der Region Neckar-<br />

Alb in Baden-Württemberg eine<br />

zeitungsdrucktechnische Zusammenarbeit<br />

vereinbart, und zu diesem<br />

Zweck die Realisierung eines<br />

gemeinsamen Druckzentrums mit<br />

Sitz in Reutlingen beschlossen. Diese<br />

mutige Entscheidung trägt nun,<br />

gute drei Jahre später, ihre Früchte.<br />

Unter der Führung von Herrn Valdo Lehari jr., Verleger<br />

des Reutlinger General-Anzeiger und Geschäftsführer<br />

der neu gegründeten DRUCKZENTRUM NEC-<br />

KAR-ALB GmbH & Co. KG, REUTLINGEN begann<br />

unmittelbar nach Gründung dieser Firma die Evaluation<br />

der benötigten Ausrüstung für das neue<br />

Druckzentrum. Höchst qualitativer Druck, bestmögliche<br />

Erledigung der Kundenanforderungen im Zeitungsdruck<br />

und in der Versandtechnik, höchstmögliche<br />

Wirtschaftlichkeit und Kapazitätsauslastung;<br />

das waren die Ziele die sich die neu gegründete<br />

Druckzentrumsgesellschaft gegenüber den Gesellschafterverlagen<br />

auf die Fahne schrieb. Hierbei sollte<br />

die Rotationsmaschine sozusagen das Herzstück<br />

der neuen Produktionsstätte bilden.<br />

28 evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

Ergonomie entscheidend<br />

verbessert<br />

Die Maschinenfabrik WIFAG erhielt am 1. August<br />

2000, also am Nationalfeiertag der Schweiz, den<br />

Zuschlag für die Lieferung einer WIFAG OF 470<br />

GTD. Der festliche Projektstart löste einen interessanten<br />

und wertvollen Prozess aus, in welchem<br />

Besteller und Lieferant in einem ausserordentlich<br />

engen Verhältnis die zu realisierende Maschine einer<br />

nochmaligen, intensiven Prüfung unterzogen. Das<br />

Resultat waren entscheidende Verbesserungen an<br />

der Ergonomie. Ein komfortabler Zugang in den<br />

Tunnel zwischen den Druckwerken, breite Treppen<br />

und grosszügige Galerien, eine bedienerfreundliche<br />

Anordnung der Antriebs- und Steuerschränke und<br />

natürlich die Vollintegration der Farbversorgung für<br />

alle Farbwerke, die Gummituchwaschanlage von<br />

rotoclean und die Farbwerkwaschanlage. Das bisher<br />

erstmalige Farbkonzept der Anlage wurde mit viel<br />

Innovationsfreude und Überzeugungskraft von Seiten<br />

des Herr V.Lehari jr. und des Architekten vollständig<br />

überarbeitet und setzt heute neue Massstäbe<br />

im Maschinendesign. Ganz im Zentrum des Verbesserungsprozesses<br />

stand jedoch die gemeinsame<br />

Entscheidung zwei frisch gestartete Entwicklungsprojekte<br />

zu integrieren und zu betreiben, den<br />

zentrumsangetriebenen Rollenwechsler autopaster


und das motorische Einziehsystem autotrack. Zum<br />

Bewusstsein, dass nur mit diesen Neuentwicklungen<br />

die definierten Ziele nach effizienter Personalbesetzung<br />

und hoher Automatisierung erreicht werden<br />

können, gesellte sich auch das Risiko der<br />

ungewissen und zeitkritischen Realisierbarkeit, geschah<br />

doch der mutige Entscheid praktisch vom<br />

Reissbrett aus und dies bei der immensen Herausforderung<br />

des Gesamtprojektes.<br />

Planmässige Inbetriebnahme<br />

Entsprechend gespannt stand Konrad Goebel, Leiter<br />

Technik und Betrieb, mit seinem DRUCKZENTRUM<br />

NECKAR-ALB Geschäftsführer Valdo Lehari jr. und<br />

Mitarbeitern der WIFAG am 17. Oktober 2002 auf<br />

dem Gelände des neuen, und auf die Minute pünktlich<br />

bereitgestellten Anbaus, als die ersten Komponenten<br />

der Rotationsmaschine, die zentrumsangetriebenen<br />

Rollenwechsler, angeliefert wurden. Dank<br />

der Modulbauweise, die es erlaubte die einzelnen<br />

Komponenten mit dem vorhandenen 20-Tonnen-<br />

Hallenkran einzubringen, wuchs die Maschine in<br />

rascher Folge. Sektion 1 mit einer Kapazität von 48<br />

Seiten 4/4 farbig, war ab Mitte März 20<strong>03</strong>, also fünf<br />

Monate nach der Anlieferung produktionsbereit. In<br />

der Nacht vom 31. März 20<strong>03</strong> konnte die erste Ausgabe<br />

des Reutlinger General-Anzeiger auf der WIFAG<br />

OF 470 GTD gedruckt werden. Mit diesem Erfolg im<br />

Rücken begannen die Arbeiten zur Inbetriebnahme<br />

der zweiten Sektion.<br />

Konstruktive Verbesserungen<br />

zahlen sich aus<br />

Nach einem detailliert geplanten Ablauf, der sowohl<br />

die produktionstechnische und digitale Integration,<br />

als auch die Anbindung der einzelnen Redaktionen<br />

und Vorstufen berücksichtigte, übernahm nun das<br />

DRUCKZENTRUM NECKAR-ALB in äusserst kurzer<br />

Reihenfolge auch die Zeitungen der anderen Gesellschafterverlage:<br />

Hohenzollerische Zeitung, Metzinger-Uracher<br />

Volksblatt, Zollern-Alb Kurier, Schmiecha-Zeitung<br />

und ab Juli 20<strong>03</strong>, Schwäbisches Tagblatt<br />

und Neckar-Chronik.<br />

Je mehr Zeitungen in der Nachtproduktion dazu<br />

kamen umso deutlicher zeigten sich schon die<br />

ersten Vorteile der konstruktiven Verbesserungen<br />

und der integrierten Neuentwicklungen an der Rota-<br />

tion und der gleichzeitigen digitalen Automation.<br />

Die komplett überarbeitete Antriebsseite mit<br />

Schränken, die sowohl die Antriebe als auch die<br />

Steuerung verkleiden, trägt wesentlich zur Lärmdämmung<br />

mit und lässt die Maschine, auch durch<br />

den hellen, silbern metallisierten Farbton, kompakt,<br />

leicht und zeitlos erscheinen. Im Rollenkeller kann<br />

dank dem hohen Automatisierungsgrad des autopaster<br />

gerade bei den häufigen Umfangwechseln vorausdenkend<br />

geplant und ruhig gearbeitet werden.<br />

Das autotrack hilft dabei die Papierbahn rasch und<br />

sicher bis zu den Trichtern einzuziehen.<br />

evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

Abbildung 2<br />

Konrad Goebel, Leiter<br />

Technik und Betrieb, auf<br />

der Brücke seiner WIFAG-<br />

Rotation<br />

29


Abbildung 3<br />

Über WIFAG-autotrack<br />

wird die Papierbahn<br />

rasch und sicher bis zu<br />

den Trichtern eingezogen<br />

Dass heute, sechs Monate nach der ersten Nachtproduktion<br />

die Umrüstung von einem Druckauftrag<br />

zum anderen, inklusive Umfang- und Ausgabenwechsel,<br />

sowie vereinzelten Farbwechseln in weniger<br />

als 25 Minuten vollzogen wird, ist beachtlich.<br />

Das hängt einerseits mit den erwähnten Verbesserungen<br />

zusammen, andererseits und das zum grösseren<br />

Teil, an der hochmotivierten, gut geschulten<br />

und effizient arbeitenden Bedienmannschaft. Dieser<br />

hohe Ausbildungsstand verbunden mit der Freude<br />

30 evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

an der neuen Technik ist das Resultat einer partnerschaftlichen<br />

Zusammenarbeit zwischen DNA und<br />

WIFAG während des gesamten Projektes hauptsächlich<br />

jedoch während der Montage, Ausbildung und<br />

Inbetriebnahme der Anlage. Verständlich, dass der<br />

diesjährige WIFAG User Club an diesem, für beide<br />

Unternehmen bedeutsamen Ort stattfinden wird.<br />

Der Unabhängigkeitswille<br />

verbindet<br />

Drei Jahre nach der Auftragserteilung, am 1. August<br />

20<strong>03</strong>, sind alle geplanten Zeitungsprodukte übernommen<br />

und werden im neuen Druckzentrum produziert.<br />

Nicht nur das Datum des Schweizer Nationalfeiertages<br />

ist eng mit der Entstehung des<br />

DRUCKZENTRUM NECKAR-ALB verbunden: Vor<br />

über 700 Jahren haben sich an diesem Tag, so erzählt<br />

es die Legende, drei unabhängige helvetische Volksgruppen<br />

verbündet um gemeinsame Aufgaben zu<br />

meistern und gleichzeitig dem föderalistischen<br />

Gedanken treu zu bleiben. Dieses Modell haben sich<br />

auch die sechs Zeitungsverlage der Region Neckar-<br />

Alb zu Nutzen gemacht. Sich dort zu verbinden wo<br />

Synergien entstehen, wo die Effizienz deutlich<br />

gesteigert werden kann um dadurch gestärkt als<br />

unabhängige Zeitungsverlage auch in Zukunft bestehen<br />

zu können.<br />

Das Projekt DNA mit den technischen und organisatorischen<br />

Herausforderungen und Neuentwicklungen<br />

steht daher zur Zeit im Zentrum der Branchenbeobachtung<br />

und kann Erfolgreiches berichten.


WIFAG verschickt Maschinen nach Halifax<br />

Halifax, die Hauptstadt von Nova<br />

Scotia in Kanada, ist eine Hafenstadt<br />

mit langer Seefahrergeschichte.<br />

Anders als früher, als hölzerne<br />

Segelschiffe wie die berühmte Bluenose<br />

(siehe Kasten) die Wogen<br />

durchpflügten, brachten in diesem<br />

Sommer Schiffe aus Stahl und Metall<br />

modernes Druckequipment für<br />

die grösste Zeitung von Nova Scotia.<br />

Fünf Schiffe beförderten, in<br />

42 Containern verpackt, die neue<br />

WIFAG OF 370 PCU, welche für den<br />

neu gebauten Produktionsstandort<br />

des Halifax Herald ausserhalb des<br />

Stadtzentrums bestimmt ist.<br />

Noch ehe die Container eingeschifft wurden, kam<br />

Sarah Dennis, Vizepräsidentin und Tochter des Verlegers,<br />

für Ursula Wirz, Präsidentin von WIFAG, zu<br />

Besuch nach Bern. Beide Damen, die privat geführte<br />

Unternehmen vertreten, trafen sich mit Ian Scott,<br />

Produktionsleiter des Halifax Herald, und Noel<br />

McEvoy, Regional-Verkaufsleiter von WIFAG, um<br />

über den Projektstand zu diskutieren. Nach der Besprechung<br />

besichtigte die Gruppe die Montagehallen<br />

von WIFAG. Der grösste Teil der Maschine für<br />

Halifax war bereits verpackt und versandfertig.<br />

Besuch bei Ringier, Il Mattino<br />

und Il Messagero<br />

Nach dem Treffen mit Frau Wirz besuchte Frau<br />

Dennis das Druckzentrum von Ringier Print in Luzern,<br />

wo eine WIFAG OF 370 «ganz schön Druck<br />

macht». Danach besichtigte sie die Druckerei der<br />

Morgenzeitung Il Mattino in Neapel, wo eine ähnliche<br />

Anlage wie die für Halifax die Produktion<br />

sichert. Den Abschluss ihrer Rundreise bildete Il<br />

Messagero in Rom, wo zwei neue WIFAG Maschinen<br />

mit EAE-Steuerung, doppelten Falzapparaten und<br />

PCU installiert sind. Die Gastfreundlichkeit von Antonio<br />

Mastrodonato, dem technischen Direktor der<br />

beiden italienischen Druckereien, und seine offenen<br />

Antworten auf Frau Dennis Fragen trugen massgeblich<br />

zum Erfolg dieser kurzen, aber wichtigen Besuches<br />

bei.<br />

Schulung<br />

Der Wechsel vom Hochdruck zum Offsetdruck, wie<br />

der von den Druckmaschinen aus den 50er Jahren<br />

zu einer wellenlosen Maschine des 21. Jahrhunderts,<br />

ist schon eine ganz schöne Herausforderung.<br />

Um auf die neue Maschine vorbereitet zu sein, investierte<br />

der Halifax Herald in ein Fortbildungsprogramm<br />

für das Bedienpersonal und die Techniker.<br />

Lehrgänge in Halifax<br />

Vor einer intensiveren Schulung in Bern organisierte<br />

WIFAG Lehrgänge für die Drucker, Manager und<br />

Techniker in Halifax. Dieser Einführungskurs diente<br />

als Grundlage für alle, die im Unternehmen direkt<br />

von dem Projekt betroffen sind.<br />

Speziallehrgänge in Bern<br />

Zwei Gruppen Elektriker und Mechaniker nahmen<br />

an einem theoretischen und praktischen Lehrgang<br />

in den WIFAG Montagehallen in der Schweiz teil. In<br />

Bern konnten die Techniker unseres Kunden Drukkwerke,<br />

Falzapparate und Rollenwechsler in den<br />

unterschiedlichen Etappen der Montage sehen. Herr<br />

Scott und der Leiter der Maschinenfertigung, Mike<br />

Murtha, gesellten sich ebenfalls zu den Kursteilneh-<br />

evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

Noel Mc Evoy<br />

Abbildung 1<br />

Sarah Dennis und<br />

Dr. Ursula Wirz in der<br />

Montagehalle von WIFAG<br />

31


Abbildung 2<br />

Eine Halifax Schulklasse<br />

(von links): Joel Mills, Ian<br />

Scott, Urs Zwahlen, Jim<br />

Smith, Andrew<br />

Cunningham, Mike<br />

Murtha, Thomas Tännler<br />

und Terry Hilchey<br />

Abbildung 3<br />

Das Halifax Team in der<br />

WIFAG Montagehalle<br />

(von links nach rechts):<br />

Scott Cummings, Urs<br />

Zwahlen, Marc Chiasson,<br />

Bob Martin, Ian Scott,<br />

Martin Giezendaner,<br />

Mike Murtha und<br />

Thomas Tännler<br />

32 evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

mern und nahmen an den Projektbesprechungen<br />

mit den WIFAG-Ingenieuren teil. Vertreter von EAE,<br />

welche die Steuerung herstellt, kamen während dieser<br />

Zeit ebenfalls für spezifische Besprechungen<br />

nach Bern.<br />

Produktionsstart 2004<br />

Wenn Sie diese Zeilen lesen, werden Installation<br />

und Inbetriebnahme in Halifax auf vollen Touren<br />

laufen. Für das Halifax Team geht damit die praktische<br />

Schulung weiter. Der Wissens- und Erfahrungstransfer<br />

in Sachen Druck und Maschinen wird in der<br />

Praxis zwischen unserem Installationsteam, den<br />

Druckinstruktoren und den Technikern des Kunden<br />

fortgesetzt.<br />

Der Produktionsstart ist für das erste Quartal 2004<br />

geplant. Das Projekt nähert sich dem Ende, und wir<br />

wünschen dem Halifax Herald Limited in seiner<br />

neuen Produktionsstätte viel Erfolg mit der neuen<br />

Anlage.<br />

Halifax Herald und die Bluenose<br />

Unter anderem ist Nova Scotia für den Schoner Bluenose<br />

berühmt, der die kanadische 10 Cent-Münze ziert. Nachdem<br />

1920 eine America’s Cup Regatta abgesagt worden<br />

war, weil eine Windstärke von 23 Knoten als zu gefährlich<br />

für die teilnehmenden Schiffe erachtet wurden, beschlossen<br />

die Fischer Neuenglands und der Maritimes, eine<br />

eigene Regatta abzuhalten. Der Halifax Herald spendierte<br />

den Siegerpokal und erstellte die Regeln für den Wettkampf.<br />

Im Laufe der Jahre sollte die International Fisherman’s<br />

Trophy, bei der Fischereischiffe aus Gloucester,<br />

Massachusetts und Lunenberg, Nova Scotia, um den Titel<br />

kämpften, zum nationalen Stolz werden.<br />

Die Bluenose wurde in Auftrag gegeben, um den hohen<br />

Ansprüchen der Fischerflotte von Lunenburg gerecht zu<br />

werden und das Wettsegeln zu gewinnen. Sie lief 1921<br />

vom Stapel, gewann bereits im selben Jahr den Pokal, und<br />

blieb viele Jahre hintereinander ungeschlagen. Die Bluenose<br />

sank 1946, nachdem sie vor der Küste von Haiti auf<br />

ein Riff lief. 1963, 42 Jahre später, wurde die Bluenose II<br />

nachgebaut und fungiert noch heute als segelnder Botschafter<br />

der Provinz Nova Scotia.


WIFAG vom 16. bis 19. Juni auf der<br />

Nexpo/SuperConference in Las Vegas<br />

Die Messe Nexpo<br />

Die jährliche Messe des amerikanischen Zeitungsverbands<br />

«Newspaper Association of America» (NAA)<br />

Nexpo fand dieses Jahr gemeinsam mit der «New-<br />

spaper Operations SuperConference» der NAA im<br />

Hilton Convention Center in Las Vegas statt. Auch<br />

die «Classified Conference» der NAA wurde in Verbindung<br />

mit der Nexpo abgehalten.<br />

Die 2700 Teilnehmer bedeuten laut NAA im Vergleich<br />

zum Vorjahr einen Zuwachs von 18%. Im Jahr<br />

2002 hatte die Nexpo 2298 Besucher. 258 Unternehmen<br />

(davon 52 Neuzugänge) präsentierten sich<br />

auf einer Fläche von fast 12000 Quadratmetern.<br />

Besucher und Aussteller waren in diesem Jahr<br />

wesentlich optimistischer gestimmt.<br />

Die SuperConference<br />

Michael Stern, Produktionsdirektor von « Post-Standard»<br />

in Syracuse im Bundesstaat New York, stellte<br />

im Rahmen der Maschinen & Material Konferenz<br />

«New on the Block» seine neuen Produktionsanlagen<br />

vor. Mit einer hervorragenden Präsentation,<br />

begleitet von einem gemeinsam mit WIFAG erstellten<br />

Video, zeigte Herr Stern wie erfolgreich ein<br />

Multi-sourcing-Projekt sein kann.<br />

Im Forum «Turning Presses into Profit» zum Thema<br />

Wirtschaftlichkeit von Druckmaschinen, sprach Patti<br />

McAluney, Produktionsleiterin aus Syracuse, über<br />

die zusätzlichen Druckaufträge, welche bisher<br />

ausser Haus gedruckt wurden und nun auf der<br />

neuen WIFAG OF 370 PCU des Unternehmens produziert<br />

werden.<br />

Dr. Reinhold Güth stellte an der Konferenz «Hot<br />

New Technology», bei der es um brandneue Technologie<br />

ging, das neue Rotationsmaschinen-Projekt<br />

WIFAG evolution 471 für die NZZ in Zürich in der<br />

Schweiz vor. WIFAG ist auf dem Weg zum digitalen<br />

Zeitungsdruck. Schon heute sind Investitionen in<br />

die Zukunft möglich. Die neue Generation von Nassoffset-Rotationsmaschinen<br />

der Reihe WIFAG evolution<br />

wurde von Grund auf so ent-wickelt, dass sie<br />

eine optimale Plattform für die Integration digitaler<br />

Technologie bildet, sobald diese verfügbar wird.<br />

Auf Wiedersehen in Washington<br />

Im Jahr 2004 wird die Nexpo/SuperConference vom<br />

19. bis 22. Juni in Washington, D.C. stattfinden.<br />

evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

33


Einweihung des neuen Druckzentrums der<br />

XIN HUA Daily in Nanjing, China<br />

Im April dieses Jahres wurde das neue Druckzentrum<br />

der XIN HUA Daily Corp. am Stadtrand von<br />

Nanjing, China feierlich eingeweiht.<br />

Der Einweihung wohnten über 100 Delegierte von<br />

Zeitungsdruckereien aus allen chinesischen Provinzen<br />

bei. Ansprachen hielten unter anderem der Gouverneur<br />

Zhang Taolin der Provinz Jiangsu und der<br />

Schweizer Generalkonsul in Shanghai Dr. Hans J.<br />

Roth, letzterer in hervorragendem Chinesisch.<br />

Das vorzügliche und emotional geladene Dinner mit<br />

hohem Unterhaltungswert war ein weiterer Höhepunkt<br />

des Anlasses. Zu umfangreich würde eine eingehende<br />

Beschreibung chinesischer Gastfreundschaft<br />

ausfallen.<br />

34 evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

Ein neues Qualitätsverständnis<br />

Mit der Investition in die zukunftsorientierte WIFAG<br />

OF 370 «shaftless»-Technologie wurde die Zeitungsproduktion<br />

optimiert. Für die Haupttitel in Nanjing,<br />

«XIN HUA Ribao», eine Zeitung im Broadsheet Format<br />

und für die<br />

Tabloid-Zeitung, das «YANGTZE Wanbao», bedeutet<br />

dies beste Druckqualität.<br />

Die IFRA-Drucktests wurden erfolgreich und problemos<br />

mit chinesischen Materialien durchgeführt.<br />

«XIN HUA Daily» wurde im Januar 1938 gegründet<br />

und umfasst heute fünf verschiedene Zeitungen mit<br />

einer Auflage von über 2,6 Millionen. Es sind reine,<br />

aber umso wichtigere Regionalzeitungen, deren Ausbreitung<br />

bis in die Wirtschaftsmetropole Shanghai<br />

reicht.<br />

Die Auflagen der beiden genannten Blätter mit täglich<br />

450000 Exemplaren, respektive 1500000<br />

Exemplaren, nehmen stetig zu, so dass bereits eine<br />

zweite Maschine ins Auge gefasst wurde.


Von Regierung ausgezeichnet<br />

«XIN HUA Daily» erhielt von der chinesischen Regierung<br />

die Auszeichnung als eine von vier «Central<br />

Government News Publication Reform Provincial<br />

Newspaper Test Points». Nicht zuletzt dank ihrem<br />

zukunftsorientiertem Investitionsentscheid für modernste<br />

Drucktechnologie.<br />

Starke Sino-Swiss-Connection<br />

Die WIFAG OF 370 GTD steht seit dem 25. Dezember<br />

2002 ohne Probleme in Betrieb. Dies ist nicht zuletzt<br />

auf die ausgezeichnete Kundenschulung sowie das<br />

motivierte Druckpersonal zurückzuführen.<br />

Ein umfassendes Schulungsprogramm, angeboten<br />

von WIFAG und ABB, bildete den Grundstein für<br />

den erfolgreichen Start und ein für China bereits<br />

bewährtes Element des Customer Relation Managements.<br />

Die starke SCC «Sino-Swiss-Connection» trug<br />

wesentlich dazu bei, wird doch die WIFAG- Rotation<br />

mit einem METSO-Rollenhandling-System ausgerüstet<br />

und durch ABB Leitstandtechnik betrieben. Für<br />

den Zeitungstransport in den Versandraum wird ein<br />

Newsgrip-System von Müller Martini zum Einsatz<br />

kommen.<br />

evolution <strong>36</strong> • Oktober 20<strong>03</strong><br />

35


Maschinenfabrik WIFAG, Wylerringstrasse 39, Postfach 8865, CH-3001 Bern, Schweiz<br />

Telefon +41 31 339 33 33, Telefax +41 31 339 <strong>36</strong> 66, info@wifag.ch, www.wifag.ch

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