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Tätigkeitsbericht - Wiener Gasometer

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06Interview07www.thyssenkrupp.atwww.huennebeck.comwww.ferroglas.co.atwww.interlux.at„Wir bringen ThyssenKrupp erfolgreich in unseren Markt!“Die Thyssen Austria-Gruppe steht für alle Geschäftsaktivitätenvon ThyssenKrupp Materials und ThyssenKruppServ. Der Unternehmensverbund mit Hauptsitz in Wien(1,8 Millionen Einwohner) dient als Brückenkopf für dengesamten Dienstleistungsbereich des Konzerns.ThyssenKrupp inside sprach mit ThyssenAustria-Chef Hans Meinhart über die aktuellenEntwicklungen.Herr Meinhart, wie laufen die Geschäfte?Die Thyssen Austria-Gruppe erwirtschaftet mit500 Mitarbeitern einen Gesamtumsatz von 2,4Milliarden Schilling, etwa 170 Millionen Euro.Das ist ein Plus von sieben Prozent gegenüberdem letzten Geschäftsjahr. In Österreich verteiltsich unser Tätigkeitsschwerpunkt auf den Handelund das Dienstleistungsgeschäft (Gerüste,Schalungen, IT), in Osteuropa dominiert dieklassische Distribution von Stahl und Kunststoffen.Unser Arm reicht nach Tschechien,Slowenien, Kroatien, Serbien und Ungarn.Wie behauptet sich Thyssen Austria gegenüberdem Wettbewerb?Wir gehören zu den TOP 300-UnternehmenÖsterreichs und haben vor allem in Osteuropanachweisbar wertvolle Aufbauarbeit geleistet.Entscheidend ist die Bandbreite und Qualitätunseres Lieferprogramms gekoppelt mit demInnovationspotenzial des Konzerns. Der NameThyssenKrupp hat auch hier Gewicht. Wir bietenals Drehscheibe zum Südosten Europas jedem,der will, die Möglichkeit zum Markteintritt –ohne erhebliche Anlaufkosten. Schließlichhaben wir einen hohen Bekanntheitsgrad undkennen uns mit den speziellen Mentalitäten vorOrt sehr gut aus (Citizen Competence).Alles im Sinn des One-Stop-Shopping?One-Stop-Shopping ist aus unserem Geschäftnicht mehr wegzudenken. Aber dieses „Allesaus einer Hand“ wird immer anspruchsvoller.Bei den Dienstleistungen geht nämlich derTrend in allen Teilgewerken ganz klar hin zumSpezialistentum. Diese Spezialisten zu findenund zu bündeln, ist die Aufgabe eines erfolgreichenGeneralunternehmers. Ein Netzwerkvon guten Beziehungen – wie wir es pflegen –ist beim Auftragsgewinn das A und O. Gleichzeitigmuss auch der Preis stimmen, sonstgeht gar nichts.In welchen Bereichen sieht es gut aus, wo läuftes schlecht?Wir sind zufrieden, was die Kunststoffe, denarchitektonischen Glasbau und den Edelstahlangeht. Gleiches gilt für die Gerüst-, SchalungsundIT-Dienstleistungen.Verbesserungspotential sehen wir im Metallurgiehandel,bei der Bautechnik und beim GrundundQualitätsstahl. Das Thema Anarbeitungmuss weiterentwickelt werden. Grundsätzlichgilt: Bevor uns bei Thyssen Austria eine Sparteauf Dauer Probleme macht, schließen wir sie.Ist die Segmentierung für Sie von Vor- oderNachteil?Der Anspruch, Transparenz zu schaffen, istnatürlich richtig. Allerdings wird das durchunscharfe Begriffe wie „Materials“ oder „Serv“nicht erreicht. Es ist vielmehr wichtig, dieoperativen Tätigkeiten, die dahinter stecken,stärker herauszuarbeiten. Beispielsweise„ThyssenKrupp Materials – Kunststoffe“ oder„ThyssenKrupp Serv – Gerüstdienstleistungen“.Da weiß jeder, was gemeint ist!Was sind Ihre aktuellen Projekte?Unsere Tochter Ferroglas hat einen Glasfassaden-Großauftragfür das Technikcenter inLinz gewonnen. In Wien realisieren wir gewaltigeLichtkuppeln für die vier ehemaligen <strong>Gasometer</strong>der Stadt, die gerade zu Wohnkomplexenumgebaut werden. An der Lassallestraßehaben wir auf anderthalb Kilometer Länge diegrößten Bürokomplexe der Stadt mitgebaut,unter anderem für IBM, SAP und die BankAustria. Außerdem führen wir in Österreichunsere Kunststoffaktivitäten (Interlux) mitRöhm zusammen – die Zweimarkenstrategiebleibt. Zudem stellen wir das Kuppelgerüst fürdie Sanierung der <strong>Wiener</strong> Otto-Wagner-Kircheam Steinhof.➊In Deutschland flaut die Baukonjunktur ab. Wiesieht es bei Ihnen aus?Die Bauwirtschaft in Österreich ist ebenfalls inein konjunkturelles Tief gerutscht und nähertsich zusehends dem Niveau in Deutschland.Die öffentliche Hand hält sich mit Investitionenstark zurück. Der Konzentrationsprozess istebenfalls noch nicht abgeschlossen. Es gibtderzeit eine harte Auslese durch die zunehmendenInsolvenzen. Vor diesem Hintergrundwäre ein mittelfristiges Null-Wachstum schonbemerkenswert.Welchen Einfluss hat die Euro-Einführung aufIhr Geschäft?Insgesamt hat uns die Umstellung viel zu langegedauert. Grundsätzlich sehen wir die Sacheaber positiv. Der Zahlungsverkehr wird transparenter,Kursschwankungen werden bereinigt.Das ist gut fürs Geschäft. Die steuerliche Harmonisierungsteht allerdings noch aus. Außerdembesteht die Gefahr, dass einige schwarze Schafeversuchen, versteckte Preiserhöhungendurchzusetzen. Da gilt es wachsam zu sein.➋Wie beurteilen Sie die EU-Öffnung nachOsteuropa?Die osteuropäischen Märkte werden sich miteinigem Auf und Ab positiv entwickeln. Beiausreichenden Übergangsfristen für die potenziellenEU-Beitrittskandidaten werden am Endefür alle Seiten die Vorteile überwiegen. Es gibtallerdings eine kleine Minderheit an Neulingen,die politisch einfach noch nicht reif ist.Welche Bedeutung hat die Osteuropa-DrehscheibeWien mittlerweile?Wien hat dank seiner geopolitischen Lage nachwie vor seine Drehscheibenfunktion, diebeispielsweise von den Amerikanern gernegenutzt wird. Allerdings gibt es zwischen denwestlichen Ländern immer mehr Querverbindungennach Osteuropa. Wien mussaufpassen und weiterhin seinen Ruf als interessanterFinanzplatz stärken.Wie ist es in Ihrem geschäftlichen Umfeld umdie Zahlungsmoral bestellt?Wir machen unsere Geschäfte in Osteuropabekanntlich nur auf gesicherter Basis. Da istes besser geworden. Das gilt allerdingsnicht für Österreich. Durch dieschwache Konjunktur und die vielen➌Insolvenzen, insbesondere in der Baubranche,liegt einiges im Argen.Wo besteht Ihrer Meinung nach Handlungsbedarf?Der gesamte ThyssenKrupp Konzern setzt inÖsterreich und Osteuropa 6,3 Milliarden Schilling,450 Millionen Euro, um. Wir sind deshalbstark an einer engeren Verzahnung mit demKonzern interessiert. Wie gesagt, wir sindbereit und in der Lage, jedes ThyssenKrupp-Produkt erfolgreich in den Markt zu bringen.Wir bieten dafür unser Know-how und einezentrale Verwaltung, um Synergien zu nutzen.Es muss uns gelingen, auch zukünftig zeitgemäßeProdukte und Dienstleistungen zuentwickeln und anzubieten. Nur so können wirwettbewerbsfähig bleiben.Stefan Ettwig➍Projekte von Thyssen Austria: 1) Lassalle Straßemit Blick auf die Donaucity, 2) <strong>Gasometer</strong> in Wien,3) Technikcenter Linz, 4) Otto-Wagner-Kirche amSteinhof

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