Neue Gärten Gartengestaltung Das Extra Im Heft - Grütters GmbH

Bei der Planung eines extensiv begrünten
Daches ist Fachwissen gefragt. Das beginnt bei den
Berechnungen zur statischen Belastbarkeit der Dachkonstruktion
und geht bis zur Auswahl der für diesen extremen
Standort geeigneten Pflanzen. Entgegen der landläufigen
Meinung stellen extensiv begrünte Dächer keine
Gefahr für die Bausubstanz des Hauses dar. Im Gegenteil:
Bei fachgerechter Planung und Ausführung hat ein
begrüntes Dach eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer.
Die Ausgestaltung richtet sich nach vielen Faktoren wie
beispielsweise der Dachneigung, der Himmelsrichtung,
der Windexposition und den Niederschlagsmengen der
Region. Bei Flachdächern kann es leicht zu Staunässe im
Substrat kommen, welche die Pflanzen schädigen kann.
Hier ist es wichtig, eine Dränageschicht einzuplanen.
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Schöne Aussichten!
Die Grenzen zwischen einer klassischen Dachbegrünung (Bild rechts) und einem Dachgarten können – wie das Bild links zeigt – fließend sein. In den Bewuchs
aus Sedum-Arten wurden Holzdecks und -stege sowie kreisförmige, mit Cortenstahl eingefasste und mit Ziergräsern bepflanzte Hochbeete integriert.
Ideal ist eine Dachneigung von etwa fünf Prozent. Bei stärker
geneigten Dächern sorgen bauliche Vorkehrungen
dafür, dass das Substrat nicht abrutscht. Auf die Dachabdichtung
folgt in der Regel eine Schutzschicht und eine
Dränageschicht. Ein Filtervlies trennt diese von der darüberliegenden
Vegetationstragschicht aus speziell für
Dachbegrünung entwickelten Substraten. Bei extensiv
begrünten Dächern empfiehlt sich eine Substrathöhe von
5-20 Zentimetern. Die Höhe orientiert sich an der Dachlast
und Pflanzenauswahl. So kommen Moose und
Sedum-Arten mit 3-5 Zentimetern Substrathöhe aus, Wildgräser
und Kräuter hingegen benötigen eine Substrathöhe
von 14-18 Zentimetern. Moderne Substrate zeichnen sich
durch gute Wasserdurchlässigkeit, gleichzeitig aber auch
durch hervorragende Wasserspeicherkapazität aus.
Michael Busemann von den Gärtnern von Eden
TERRA Modellgärten ist ein anerkannter Fachmann im Bereich der
extensiven Dachbegrünung. Besonderes Augenmerk legt er auf die
standortgerechte Auswahl und Kombination der Pflanzen.
Sukkulenten
Tipps zur Planung Für den Dachgarten
Statik: Bei der Planung einer extensiven Dachbegrünung
sind zuerst die statischen Voraussetzungen zu
prüfen, denn durch die Begrünung erhöht sich die zu tragende
Last. Die Berechnungen müssen den wassergesättigten
Zustand des begrünten Daches zugrunde legen. Eine
Tragschicht von 20 Zentimetern Höhe wiegt im trockenen
Zustand etwa 240 Kilo pro Quadratmeter, im wassergesättigten
Zustand sind es 320 Kilo pro Quadratmeter.
Pflanzenauswahl: Die
Auswahl der Pflanzen für eine extensive Dachbegrünung
reicht von Moosen wie dem Dachmoos (Ceratodon purpurelis)
und Sukkulenten wie Sedum und Sempervivum über zahlreiche
Gräser wie Schaf-Schwingel (Festuca ovina) oder Erd-
Segge (Carex humilis) und sonnenliebende Stauden wie
Sandkraut (Arenaria tetraquetra), Felsennelke (Dianthus
anatolicus) oder Sonnenröschen (Helianthemum nummularium).
Heute werden schon fertige Vegetationsmatten mit
Pflanzenmischungen angeboten.
Buchtipp: Grüne
Dächer bilden wertvolle Biotope.
Der Bauratgeber zeigt praxisnah, wie
Wohngebäude, Garagen und Carports
begrünt werden können.
Gernot Minke: Dächer begrünen
einfach und wirkungsvoll. Oekobuch
Verlag, 94 Seiten, 12,95 €.
Dichtes, weiß gesponnenes Haar
umhüllt die Pflanzen des Spinnweb-Hauswurz
(Sempervivum
arachnoideum). Im Juni erscheinen
leuchtend rosarote Blüten.
Hellgrüne, rundlich-ovale Blätter
und aufrechte Dolden aus weißen
sternförmigen Blüten charakterisieren
das Teppich-Sedum (Sedum
spurium 'Album Superbum').
Rotbraun überlaufen sind die
kahlen keulenförmigen 4-6 mm
langen Blätter des Dunklen
Mauerpfeffer (Sedum atratum
ssp. atratum).
Der Garten-Rotmoos-Mauerpfeffer
(Sedum album 'Coral
Carpet') bildet dichte Teppiche.
Im Juni erscheinen kleine sternförmige,
weiße Blüten.
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