Die Roller-Biene 1/2005 - Vespa-Club Darmstadt eV
Die Roller-Biene 1/2005 - Vespa-Club Darmstadt eV
Die Roller-Biene 1/2005 - Vespa-Club Darmstadt eV
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<strong>Vespa</strong> -<strong>Club</strong><br />
<strong>Darmstadt</strong><br />
<strong>Die</strong> <strong>Roller</strong>-<strong>Biene</strong> 1/<strong>2005</strong><br />
Das Magazin mit (be)stechendem Inhalt<br />
Inhalt:<br />
. Äppelwoi-Tour<br />
. Berichte über:<br />
– Hamburg<br />
– Odenwald-Tour<br />
– Schlauchbootfetz<br />
. Heitere Berichte<br />
über Blechroller<br />
und alles was dazu<br />
gehört<br />
. <strong>Vespa</strong>-Treffen 2006<br />
www.vespaclub.de<br />
info@vespaclub.de
<strong>Vespa</strong>-Veranstaltungen<br />
12. Feburar Hidden Power S.C. Custom-Show in Hagen<br />
www.custom-show.de<br />
25. Februar Lords of Destiny S.C. Custom-Show in Bremen<br />
www.lod-sc.de<br />
10./12. März VC Illingen 12. Internat. Freundschaftstreffen<br />
auf der Inter-Moto<br />
28. April/1. Mai Green Onions S.C. 7. Tuscany Scooter Rally auf der Insel Elba<br />
www.greenonions-sc.com<br />
12./14. Mai 2. Förde-Run in Falkenstein bei Kiel<br />
2./4. Juni Restless S.C. Oslo 9. Classic Scooter Run<br />
www.classicscooterrun.no<br />
3./5. Juni Lakescooters S.C. Pfingstrun<br />
9./11. Juni VC Oldenburg Internat. Freundschaftstreffen<br />
zum 20jährigen Bestehen<br />
16./18. Juni Stoneheads S.C. Run & Race<br />
www.stoneheads.de<br />
16./18. Juni VC Torino EURO-VESPA 2006<br />
14./16. Juli VC Lehrte Internat. Freundschaftstreffen<br />
22./23. Juli VC Regensburg Sommerfest<br />
28./30. Juli VOF München 3. Welt-Oldtimer-Treffen „60 Jahre <strong>Vespa</strong>“<br />
11./13. August Lambretta- & <strong>Vespa</strong>-<strong>Club</strong> Scooter-Run in Paderborn<br />
www.cloud9-sc.de<br />
11./13. August VC „Los Piratos“ Voerde Internat. Freundschaftstreffen<br />
2./3. September VC Singen <strong>Vespa</strong>-Treffen<br />
www.vespaclub-singen.de<br />
30. September Cannonball-Rennen<br />
in Hamburg
Das unblitzbare <strong>Roller</strong>-Gespann<br />
Alexander Linke (22) ist ein praktischer Typ mit<br />
Sinn fürs Ästhetische. Deshalb studiert er (im ersten<br />
Semester) Industriedesign am Fachbereich<br />
Gestaltung der Fachhochschule <strong>Darmstadt</strong>. Dort<br />
oben auf der Mathildenhöhe entdeckte ihn am<br />
Mittwoch unser Fotograf mit seinem skurrilen Gespann.<br />
Ein Auto ist dem Studenten aus Dreieich zu teuer,<br />
ein Motorrad auch. Also fährt er <strong>Roller</strong>. Zwei<br />
dieser Brummis sind ihm schon geklaut worden,<br />
nun versucht er es mit einer <strong>Vespa</strong>. Es ist keine<br />
historische Wespe aus den fünfziger Jahren,<br />
sondern ein aktuelles Modell, aber immerhin mit<br />
Anklängen an den Klassiker.<br />
Der Nachteil nur: Mit einem <strong>Roller</strong> kann man<br />
nichts rechtes transportieren. Also braucht der<br />
Mann einen Anhänger. Linke fischte ihn aus dem<br />
Internet. Ein tschechisches Modell, Baujahr 1972,<br />
und „ganz schön runtergekommen“.<br />
Doch für einen Industriedesigner ist das nur eine<br />
Herausforderung. Linke möbelte das putzige Gefährt<br />
auf und lackierte es beige in der Farbe seiner<br />
<strong>Vespa</strong>. Links und rechts bekam es zwei Blinkleuchten.<br />
<strong>Die</strong> stammen, das ist der Clou, vom<br />
Lenker einer Harley Davidson.<br />
Fehlte nur noch die Verbindung zum <strong>Roller</strong>. Denn<br />
der alte Einrad-Anhänger war ‘mal für ein tschechisches<br />
Motorrad der Marke Java konstruiert<br />
worden. Linke hat ihn umgebaut, und nun schnurrt<br />
er auf seinem Rädchen hinter dem <strong>Roller</strong> her und<br />
legt sich sogar richtig mit ihm die Kurve.<br />
Nur vollbeladen muss der Student Kompromisse<br />
machen. Vor wenigen Monaten fuhr er nach Pre-<br />
Neuheiten aus Paris<br />
Auf dem Pariser Salon Anfang Oktober wurde<br />
eine Sonderserie „PX Mods“ präsentiert. Mit verchromtem<br />
Zubehör und Karos auf den Seitenhauben<br />
soll wohl der glorreichen Zeiten gedacht<br />
werden. Fehlen nur noch die Spiegel und Lampen.<br />
In Frankreich soll das Modell 2.980,– Euro<br />
kosten, ob es auch nach Deutschland geliefert<br />
wird ist ungewiß.<br />
row an der Ostsee, 800 Kilometer nonstop in 24<br />
Stunden. Hinten im Anhänger war „alles, was<br />
man so braucht, vom Stativ bis zum Schlafsack“.<br />
Dafür brachte es die <strong>Vespa</strong> („eine Fuffziger“)<br />
freilich nur noch auf maximal 47 Stundenkilometer.<br />
„Außer, wenn’s bergab geht. Dann schiebt<br />
der Anhänger, und es können ‘mal neunzig werden.“<br />
Bergauf dagegen kann ein Jogger schon<br />
‘mal nebenher laufen. Das hat Linke bei Nordhausen<br />
in den Bergen erfahren.<br />
Dass sein Fahrzeug der Straßenverkehrsordnung<br />
entspricht, hat ihm seine Versicherung bescheinigt.<br />
Darunter fällt auch die Kuriosität mit dem<br />
Nummernschild.<br />
Das Schild muss vorne an der <strong>Vespa</strong> sein. Ein<br />
zweites wird nicht ausgestellt, das Originalschild<br />
darf auch nicht am Anhänger montiert<br />
werden, weil der als Fahrradanhänger deklariert<br />
ist. Also kann man das Nummernschild nicht<br />
lesen. Linke, verschmitzt: „Vorne kein Schild, hinten<br />
kein Schild. Ich bin unblitzbar.“<br />
Darmstädter Echo 14.1.2004
1. Darmstädter Äppelwoi-Tour<br />
Vor langer, langer Zeit, kam die Idee auf, etwas<br />
ähnliches wie die Kohlfahrten im Bremer Umland<br />
in’s Hessische zu übertragen.<br />
Und dieses Jahr wurde sie dann umgesetzt – die<br />
1. Äppelwoi-Tour des VCD. Holgi fand im vorderen<br />
Odenwald, genauer gesagt in Steigerts,<br />
eine Hütte des Odenwald-<strong>Club</strong>s die wie geschaffen<br />
für dieses Vorhaben sein sollte. 2 Schlafräume,<br />
Küche, großer Aufenthaltsraum mit Ofen (auch in<br />
diesem Sommer konnte es abends kalt werden),<br />
davor eine Terasse mit Grill.<br />
Unsere beiden einzigen Gäste, Herbert Bauer<br />
und Ullrich Trettin, der auch dieses Jahr wieder<br />
den weiten Weg aus dem Schwäbischen in’s<br />
Hessische nicht gescheut hattte, trafen im Laufe<br />
des Freitagnachmittags ein. Zu diesem Zeitpunkt<br />
war ein Teil des harten Kerns schon damit beschäftigt,<br />
die wichtigste Frage des Lebens zu<br />
klären: Kommt in den Äppler weiße, gelbe<br />
oder gar keine Limonade?<br />
Der Abend plätscherte so<br />
dahin, Gregor und Minni sowie<br />
einige Bekannte von<br />
Thomas und Heike kamen<br />
vorbei und der Abend wurde recht kurzweilig<br />
bei allerhand leckerem Essen und dazu passenden<br />
Getränken.<br />
Der nächste Morgen begann mit einem ordentlichen<br />
Frühstück. Schließlich wollte man ja gestärkt<br />
und mit leichter Grundlage für die spätere<br />
Verkostung der einheimischen Kaltgetränke gerüstet<br />
sein. Der Ex-Präsi kam mit seinen älteren<br />
Töchtern vorbei und Andi fuhr gegen 11 Uhr<br />
heimwärts um Emilia und Moni zu holen.<br />
Gegen 12 Uhr machte sich unser kleiner Trupp<br />
auf den Weg, bewaffnet mit 2 Bollerwagen, gut<br />
gefüllt mit Brezeln und Äppler sowie den passenden<br />
Streckungszusätzen. Es war geplant, an jeder<br />
Kreuzung eine Verköstigung einzulegen,<br />
welches auch bis zum Ende ohne Probleme beibehalten<br />
werden konnte.<br />
<strong>Die</strong> Tour zog sich durch Wiesen und Wälder<br />
über die Kuralpe, geschotterte Wege und herrliche<br />
Landschaften in das Felsenmeer hinein, vor-<br />
bei an interessanten Gärten. Über extrem enge<br />
oder schwierige Passagen mußte das eine oder<br />
andere Mal auch Hand angelegt werden, aber im<br />
großen und ganzen kamen wir ohne Probleme<br />
voran und hatten auch keine Verluste zu beklagen.<br />
Da der Zwischenstopp in der angedachten Kneipe<br />
wegen mangelndem einheimischen Essen ausfiel,<br />
waren wir pünktlich zur Kaffeezeit<br />
wieder in Steigerts zurück,<br />
wo auch sogleich die<br />
Kuchentafel eröffnet werden<br />
konnte. Im Laufe des<br />
Nachmittags trafen dann<br />
noch weitere <strong>Club</strong>mitglieder<br />
ein und alle labten sich an<br />
leckeren süßen und herzhaften<br />
Dingen – Kuchen zum Start und Handkäs’ mit<br />
Musik zum Abschluß! Und wem das noch nicht<br />
langte, konnte sich am frühen Abend noch an<br />
gegrilltem erfreuen.<br />
Im Laufe des Abends wurde es merklich kühler,<br />
so dass wir beschlossen, die weiteren Festivitäten<br />
nach drinnen zu verlegen. Stephan hatte mit<br />
tatkräftiger Unterstützung von Thomas W. schon<br />
den Ofen zum glühen gebracht und sorgte so für<br />
eine heimelnde Atmosphäre.<br />
Nach ereignisloser Nacht besuchte uns Thomas<br />
W. am nächsten Morgen zum Frühstück und mit<br />
vereinten Kräften konnten wir nach einiger Zeit<br />
uns alle wieder Richtung Heimat bewegen.<br />
Ich denke, es hat allen Beteiligten gut gefallen<br />
und es wird 2006 erneut eine Äppelwoi-Tour<br />
geben. Im Herbst, zur Kelterzeit, wenn es auch<br />
Most und Rauscher gibt!
Schlauchboot-Wochenende am Neckar<br />
Na prima!!! Kaum eine Woche vorher mit Kind,<br />
Kegel und Holländervilla aus Berchtesgaden vor<br />
dem Regen geflohen, bittet der VCD zum alljährlichen<br />
Schlauchboot-Event an den Neckar.<br />
Nicht nach Zwingenberg, nein, weil unser Stammcampingplatz<br />
in diesem Jahr geschlossen ist,<br />
ging’s nach Neckargemünd in Richtung Heidelberg.<br />
Mein Wohnwagen war nach knapp einer<br />
Woche Boxenstop noch gut mit dem nötigsten<br />
gefüllt, da ging die Reise am Freitagmittag bei<br />
herrlichem Wetter los an den Neckar. Bei gemütlicher<br />
Fahrt und jeder Menge Autos hinter mir<br />
musste ich kurz hinter Erbach feststellen, das sich<br />
der Himmel merklich verdunkelte.<br />
Am Fluss nun angekommen<br />
Bogen wir nach rechts in<br />
Richtung Heidelberg auf<br />
eine große, breite Landstraße<br />
ab. Vorbei ging es<br />
an alten Burgruinen und<br />
malerischen Flußbiegungen.<br />
<strong>Die</strong> Autoschlange hinter mir<br />
hatte wohl nicht soviel Zeit, sich die<br />
Schönheiten anzuschauen, sie hat sich<br />
einfach aufgelöst. Der Himmel wurde nun immer<br />
dunkler, die Wolken immer grauer. Kurz vor unserem<br />
Zielort Neckargemünd erwischten uns einige<br />
heftige Windböen die den Wohnwagen<br />
ganz schön ins schlingern brachten. Auch erste<br />
zarte Regentröpfchen platschten hernieder als<br />
wir die rettende Rezeption des Campingplatzes<br />
erreichten. Weil wir schon erwartet wurden, und<br />
das polizeiliche Kennzeichen unseres Zugfahrzeuges<br />
bereits bekannt war (Big Brother), ging<br />
die Anmeldung schnell vonstatten.<br />
Langsam im Schrittempo trafen wir mit reichlich<br />
Wind und Regen an Standplatz ein. <strong>Die</strong> bereits<br />
Anwesenden Erik, Thomas J., Marco, Holgi, Team<br />
Gude-Brink und Steffen sind derweil hektisch damit<br />
beschäftigt, Zelte, Pavillons, Tische, Stühle<br />
und ganz wichtig, die Getränke, mit höchstem,<br />
körperlichem Einsatz vor Wind und Regen zu<br />
schützen.<br />
Wir warteten jetzt erst mal die nasse Situation<br />
ab und stärkten uns mit einigen Kaltgetränken<br />
und schmackhaftem Kirschstreuselkuchen. So ging<br />
einige Zeit vorbei. Der Chef-Präsi verband der-<br />
weil das Nützliche mit dem Praktischen. Beim<br />
Aufbau seines Nachtquartiers, einem Tunnelzelt<br />
vom Typ „Berliner Reichstag“ (ohne Tiefgarage),<br />
nahm er gleichzeitig eine Naturdusche in voller<br />
Montur. Fehlte nur noch die Seife. Respekt!! Der<br />
Rest beobachtete das Geschehen aufmerksam,<br />
gab ab und zu kluge Tips, ohne die der Prachtbau<br />
naturgemäß heute noch nicht stehen würde.<br />
Aber irgendwann war der Aufbau schließlich<br />
beendet, der Chef-Präsi in trockenem Tuch gewandet<br />
und sogar der Regen ließ jetzt nach.<br />
Nun wurde es Zeit das nächste Problem zu lösen.<br />
Mein Wohnwagen musste fest aufgestellt werden,<br />
das Grillfeuer entfacht, und der bereits<br />
fehlende Getränkebestand, der<br />
sich irgendwie verflüchtigte,<br />
nachgefüllt werden. Weil<br />
keiner mehr des Autofahrens<br />
mächtig war, bin<br />
ich losgedüst zur nächsten<br />
Tanke. Dort angekommen,<br />
hat das junge<br />
Mädel hinter der<br />
Theke fast in die Kassenschublade<br />
gebissen als ich meinte: „Ich will nicht<br />
tanken, ich brauche ‘n Kasten Bier!“ Für das<br />
Mädchen war das wohl ein und dasselbe, so<br />
entsetzt sie mich anstarrte. Als ich jedoch an’s<br />
Kühlregal ging und begann die Ressourcen von<br />
Becks, Warsteiner und Radler zu plündern, hat<br />
Sie’s wohl kapiert, und von hinten einen Leerkasten<br />
besorgt. Na also, geht doch. Mit exakt<br />
8 Grad gekühltem Getränk wurde ich zurück erwartet,<br />
mit der Aussicht auf leckere Steaks und<br />
Würstchen.<br />
So gingen noch sehr lustige Stunden den Neckar<br />
abwärts, als sich plötzlich und ohne Vorwarnung
zu dem allviertelstündlichen Eisenbahnrauschen<br />
ein ohrenbetäubender Pressluftmeisel (der Arbeiter<br />
hieß bestimmt Bernhard) hinzugesellte. Beides<br />
war in Sicht,- und Hörweite auf der anderen<br />
Flußseite. Noch ein Grund mehr, etwas tiefer ins<br />
Glas zu schauen. Es wurde für mich jedenfalls<br />
eine sehr ruhige Nacht in gemütlichen vier Wänden<br />
auf Rädern.<br />
Unaufhaltsam nahte der nächste Morgen. <strong>Die</strong><br />
Sonne hatte ihren Kampf mit den Wolken fast gewonnen,<br />
als so langsam jeder erwachte und aus<br />
seiner Nachtstätte hervor schaute. <strong>Die</strong> Brötchen<br />
waren schon geordert, das VCD-Frühstücksbuffet<br />
bereits aufgebaut. So konnte sich jeder nach <strong>Vespa</strong>-<br />
<strong>Club</strong>sitte den Magen voll schlagen. Denn gleich<br />
im Anschluss sollten einige Schlauchbootyachten<br />
zu Wasser gelassen werden um dem Wassersport<br />
zu frönen. Nach und nach trafen auch noch einige<br />
Gäste ein.<br />
Mario Grummbach aus Mannheim mit seinem<br />
wunderschönen Motorkuli-Anhänger für seine PX.<br />
Ein tolles Ding, währe auch was für mich. Aber<br />
naja, erst mal haben!<br />
So, nun schnell die Luft in die Boote, den lästigen,<br />
hektischen Angler vom Bootssteg verscheuchen,<br />
und ab in die tosenden Fluten des Neckars. Weil<br />
ich meine zwei Mädels nicht davon überzeugen<br />
konnte, das es eine elementare Grundregel beim<br />
paddeln ist, sich auf eine Richtung zu einigen,<br />
musste ich eben die Damen über den Fluss<br />
schippern.<br />
Ab und zu kam ‘mal ein etwas größeres Schiff<br />
vorbei, welches unsere Schlauchboote etwas in<br />
Unruhe versetzte. Doch für erfahrene Neckarkapitäne<br />
kein Problem. <strong>Die</strong> Sonne bekam nun die<br />
Übermacht und heizte uns ganz schön ein. Um<br />
einer Überbelastung von Herz und Kreislauf zu<br />
entgehen, gingen wir mit allen Booten an Land.<br />
Schließlich mußte ja noch das Mittagsmenü und<br />
die Kochstellen vorbereitet werden. Zu Familie<br />
Ott, die mittlerweile eingetroffen war, gesellten<br />
sich jetzt auch Claudi und Herbert dazu. <strong>Die</strong> fröhliche<br />
Runde war nun komplet. Sämtliche Spezialitäten,<br />
die jeder so mitgebracht hatte, wurden nun<br />
zu mittäglicher Stunde bei schwülen Temperaturen<br />
mit reichlich kühlen Getränken vernichtet.<br />
Der frühe Abend nahte unaufhaltsam. Leider,<br />
leider mussten meine Familie und ich das lustige<br />
Treiben aus terminlichen Gründen schon am<br />
Samstag Nachmittag verlassen. Alle wichtigen<br />
Campingutensilien wie Tisch, Stühle, Schlauchboot,<br />
Ehefrau und Kinder waren schnell weggepackt.<br />
<strong>Die</strong> Heimfahrt konnte beginnen.<br />
Nächstes Jahr nehmen wir uns mehr Zeit. Aber<br />
Spass gemacht hat das Wochenende dennoch.<br />
Bis dahin, Gruß<br />
P.S.: Katja und Andy aus Stuttgart ließen es sich<br />
auch nicht nehmen, mehr oder weniger viel Zeit<br />
am Wochenende mit uns zu verbringen.
55 Jahre <strong>Vespa</strong>-<strong>Club</strong> Hamburg<br />
Ein größeres Treffen pro Jahr war dieses Jahr die<br />
Devise bei mir. Ausgesucht hatte ich mir wegen<br />
der sehr positiven Erfahrungen von anderen Hamburger<br />
Veranstaltungen das Treffen an der Elbe.<br />
Da meine Anfahrt seit dem Umzug nach Baden<br />
100 km länger geworden ist, hatte ich mir auch<br />
schon Freitag Urlaub gegönnt. Leider war ich<br />
der einzige per <strong>Roller</strong> vom VCD und anderen<br />
Angereisten der Region. Früh morgens bei traumhaft<br />
schönem Wetter war die Autobahnstrecke<br />
bis Gießen schnell geschafft, ab da bin ich getourt,<br />
über Frankenberg und Brilon, ein Stück A 33<br />
an Paderborn vorbei, ab Porta Westfalica wieder<br />
Landstraße über Nienburg und ein Stück Lüneburger<br />
Heide bei Soltau nach Winsen/Luhe, bis<br />
dahin 630 kurzweilige Kilometer. Im nahen Hoopte<br />
direkt an bzw. hinterm Elbdeich, fand das Treffen<br />
statt, gekennzeichnet durch einen an der Straße<br />
stehenden <strong>Roller</strong>. Dahinter dann ein Sportlerheim<br />
mit Partyräumen, Sanitäranlagen, Duschen; auf<br />
der Wiese dahinter war ausreichend Platz zum<br />
Zelten, daneben Bier-, Grillstand und Partyzelt,<br />
Fun-Games-Wiese und ein kleines Nebengebäude<br />
für die Oldtimer-<strong>Roller</strong>-Ausstellung. Unter einem<br />
Pavillon standen auch die beiden (original bepackten)<br />
Tourenroller von der Hamburg-Kapstadt-Fahrt.<br />
<strong>Die</strong>s alles und die nach und nach eintrudelnden<br />
<strong>Roller</strong>fahrer habe ich mir dann angeschaut und<br />
auch ein Stündchen vom Elbdeich den Schiffen<br />
nachgeguckt. Nach und nach kamen dann Matthias,<br />
Grit und Isabell, Claudi, Herbert und<br />
Ärisch und sogar die Ulli flog am Samstag noch<br />
ein (wirklich – mit der Lufthansa auf’s <strong>Vespa</strong>-Treffen!).<br />
Ein Platzregen verlegte die Veranstaltung<br />
dann nach drinnen aber auch so wurde es ein<br />
langer Abend.<br />
Am Samstag wie gewohnt ein sehr reichhaltiges<br />
Frühstück und die Ausfahrt nach Winsen. Im dortigen<br />
Stadtmuseum war eine Ausstellung mit<br />
50/60er Jahre Mopeds zu sehen, auch mit einer<br />
kleinen <strong>Vespa</strong>-Abteilung. Später fand dann<br />
noch eine Korsofahrt an der Elbe entlang statt,<br />
inkl. Elb-Überquerung per Fähre, Stadtrunde in<br />
Winsen und Getränkepause (hochprozentig). <strong>Die</strong><br />
nächsten Programmpunkte auf dem Platz: die<br />
üblichen Fungames (ohne unsere Beteiligung) und<br />
die ausgezeichnete abendliche Verpflegung (Suppe,<br />
Salate und Braten). Höhepunkt des Treffens meines<br />
Erachtens dann der Diavortrag von Christian<br />
und Jan von der Hamburg-Kapstadt-Tour, sehr<br />
witzig mit vielen Anekdoten geschmückt und natürlichen<br />
vielen Extrem-Bildern (<strong>Roller</strong> im Schlamm<br />
festgefahren, neben wilden Tieren u.s.w.). Wer<br />
wollte konnte sich noch tanzend austoben, in<br />
der Vereinskneipe sogar bei Live-Musik des örtlichen<br />
Pfarrers (keine Kirchenmusik, Rock & Pop!).<br />
Am Sonntag habe ich und ein paar weitere wetterfeste<br />
vom gleichen Kirchenmann den <strong>Roller</strong><br />
segnen lassen, für eine unfallfreie Heimfahrt und<br />
Saison und das hat dann auch ganz gut geklappt.<br />
<strong>Die</strong> Rückfahrt dann eher das Gegenteil von der<br />
entspannten Anreise, nach 10 km schon ein Platzregen,<br />
der mich unter das Vordach eines Supermarktes<br />
zwingt, dann wechselhaft (eine Regenkombifahrt)<br />
über die elend langweilige A 7 bis<br />
Kassel, die Abkürzung A 49/B 3 und ab Gießen<br />
wieder A 5 bis heim. Ein langer Tag.<br />
Trotz alledem: Hamburger Treffen sind’s allemal<br />
wert.
<strong>Vespa</strong> – <strong>Die</strong> alte Liebe zu den <strong>Roller</strong>n<br />
Historische Motorroller sind heiß begehrt<br />
und teuer.<br />
Beim ersten Tritt auf den Kickstarter tut sich<br />
nichts, auch der zweite ist erfolglos. Erst der dritte<br />
Versuch fruchtet. Mit einem satten Schnurren<br />
erwacht die rot-weiße Schönheit zum Leben,<br />
tuckert mit ihren 150 Kubik betulich vor sich hin:<br />
Baujahr 1962, zunächst exportiert nach Vietnam,<br />
die Lieblingsvespa von Jochen Haseleu. Er<br />
erwarb den <strong>Roller</strong> kürzlich für 2700 Euro. Für<br />
Ausfahrten mit seiner Frau steht in der Garage<br />
noch eine neue <strong>Vespa</strong> Gran Tourismo 200, der<br />
Tochter leiht er manchmal sein „Baby“, eine PK<br />
50 Automatik aus dem Jahr 1988.<br />
Typenbezeichnungen wie PX 200, <strong>Vespa</strong> 125<br />
Primavera, <strong>Vespa</strong> 125 Hoffmann, <strong>Vespa</strong> 150<br />
GS oder <strong>Vespa</strong> 150 Sprint Veloce lassen Augen<br />
wahrer Liebhaber aufleuchten. Auf Grund der<br />
verstärkten Nachfrage steigt auch der Wert der<br />
antiken <strong>Roller</strong>. Konnte man vor zehn Jahren noch<br />
alte Modelle für Schnäppchenpreise von ein<br />
paar hundert D-Mark ergattern, muss man heute<br />
für <strong>Roller</strong> mit Originallackierung zwischen 2.000<br />
und 4.000 Euro anlegen, für die begehrte SS-<br />
Reihe sind es gar bis zu 10.000 Euro.<br />
Haseleus Liebe zu den <strong>Roller</strong>n erwachte schon im<br />
Jungenalter. Mit 17 Jahren kaufte er sich seine erste<br />
<strong>Vespa</strong>, für den stolzen Preis von 1.140 Mark.<br />
Ein Jahr später legte er sich eine <strong>Vespa</strong> 150 GS<br />
zu, die er in den nächsten zehn Jahren so oft zerlegte<br />
und wieder zusammenschraubte, dass er<br />
<strong>Vespa</strong>-<strong>Roller</strong> heute noch im Schlaf reparieren kann.<br />
Damals begann auch seine Tätigkeit im Frankfurter<br />
<strong>Vespa</strong> <strong>Club</strong>, einem der ältesten der Republik.<br />
Mit dem 50jährigen Jubiläum von <strong>Vespa</strong><br />
begann Mitte der Neunzigerjahre die alte Liebe<br />
der Deutschen zu den <strong>Roller</strong>n wieder aufzuleben.<br />
<strong>Die</strong> Treffen der deutschen <strong>Vespa</strong>-<strong>Club</strong>s in<br />
der Sommersaison können sich heute über Teilnehmermangel<br />
nicht beklagen.<br />
Wie der VW Käfer, die Citröen-Ente oder der<br />
Renault R4, so hat auch die klassische <strong>Vespa</strong><br />
eine weltweite Fangemeinde. In <strong>Vespa</strong>-<strong>Club</strong>s<br />
vom kalifornischen Santa Monica bis zum indischen<br />
Bombay hegen und pflegen <strong>Vespa</strong>-Lieb-<br />
haber ihre Blechroller. <strong>Die</strong> Betonung liegt auf<br />
Blech. Denn anders als die heutigen Modelle<br />
wurden die <strong>Roller</strong> damals noch nicht aus Kunststoff<br />
gefertigt.<br />
So praktisch die heutigen Modelle mit Elektro-<br />
Starter, Automatikgetriebe und Getrenntschmierung<br />
auch sein mögen, nur dem guten alten<br />
Blechroller mit der Lampe über dem Vorderrad,<br />
dem Reserverad neben dem Hinterrad und seinem<br />
rissigen Polsterbuckel haftet jene hauchzarte<br />
Erotik an, die echte Oldtimer ausstrahlen.<br />
Für die Menschen der Nachkriegszeit waren die<br />
motorisierten Zweiräder aus Italien ein erschwingliches<br />
Fortbewegungsmittel. Autos konnten sich<br />
zu jener Zeit noch nicht so viele Menschen leisten.<br />
<strong>Die</strong> Presse gab sich damals begeistert: <strong>Die</strong><br />
<strong>Vespa</strong> sei „der geglückte Versuch, das Motorrad<br />
damenfähig zu machen“, notierte 1950 das<br />
„Handelsblatt“.<br />
Liebevolle Handarbeit ist bei den Oldies freilich<br />
auch heute noch vonnöten. Dazu gehört auch<br />
das Betanken: Da die <strong>Roller</strong> von Zweitakt-Motoren<br />
angetrieben werden, ist darauf zu achten,<br />
dass Öl und Benzin im richtigen Verhältnis von<br />
1:50 gemischt werden. Marco Bottke und Mike<br />
Pakzad, die in Berlin den Motorrollerladen „Blechreiter“<br />
betreiben, raten ihren Kunden auch, „immer<br />
Glühbirne, Zündkerze, Zündkerzenschlüssel<br />
und einen Zug für Schaltung und Kupplung im<br />
Gepäck zu haben“, um unterwegs kleinere Reparaturen<br />
selbst durchführen zu können.<br />
Um aber überhaupt noch in den Genuss der<br />
Blechroller-Wonnen zu kommen, sollte man keine<br />
Zeit verlieren. „Blechroller werden von Jahr<br />
zu Jahr begehrter und somit teurer“, erzählen<br />
die Experten von den „Blechreitern“, „die Italiener<br />
wissen ihre Oldies inzwischen selber zu<br />
schätzen.“<br />
Aus fivetonine, dem Lifestyle-Magazin der WirtschaftsWoche, 3/<strong>2005</strong>
Oh Wunder, eine Ausfahrt mit <strong>Roller</strong>!<br />
Der 23. Oktober <strong>2005</strong> wird in die Geschichte<br />
des <strong>Club</strong>s eingehen! Seit ewigen Zeiten ‘mal wieder<br />
eine <strong>Club</strong>ausfahrt mit <strong>Roller</strong>n, selbst angetrieben,<br />
ist geplant. Der Termin wurde nach Absprache<br />
mit Petrus so gesetzt, das die Wochenenden<br />
davor und danach jeweils schönstes Wetter<br />
war. Als ich an diesem Sonntagmorgen erst<br />
die Augen und dann den Rolladen öffnete, sah<br />
ich den Herbst in all’ seinen Grautönen feuchtfröhlich<br />
vor mir. <strong>Die</strong> Straßen nass, die Temperaturen<br />
frisch, so begab ich mich regendicht verpackt<br />
in Richtung Garage.<br />
Mangels Batteriespannung erwachte meine PX<br />
nur wiederwillig um sich dann mit einer gewaltigen<br />
Qualmwolke von Zuhause zu verabschieden.<br />
Mit der festen Überzeugung, das bei diesem<br />
Wetter eh’ keiner zum Treffpunkt kommt, fuhr ich<br />
nach <strong>Darmstadt</strong>.<br />
Naja, 20 Min. hin und 20 Min. zurück, das halte<br />
ich aus und die <strong>Vespa</strong> wurde auch ‘mal wieder<br />
bewegt und betankt. Da bin ich zum Mittagsmahl<br />
wieder zeitig zurück.<br />
Dachte ich mir. Doch als ich die Straße zum<br />
Ludwigsplatz herunter fuhr, traute ich meinen<br />
Augen nicht. <strong>Roller</strong> ... ja ... richtige <strong>Roller</strong> mit Besatzung.<br />
Ärisch, Holgi und Matthias mit Bananen-<strong>Vespa</strong>,<br />
nicht so krumm, aber so lackiert.<br />
Ganz und gar überrascht stieg ich vom <strong>Roller</strong><br />
und begrüßte die Anwesenden. Nach kurzem<br />
Plausch über <strong>Die</strong>s und Das und Gott und die Welt<br />
im speziellen gesellte sich auch noch unser Gregor<br />
dazu. Also waren wir zu fünft, Wahnsinn,<br />
und das im Oktober bei Regen! Wir warteten<br />
noch ein paar Minuten um sicher zu gehen, das<br />
wir keinen vergessen. Es kam aber keiner mehr.<br />
Nun rauf auf die <strong>Roller</strong> und ab auf die nasse<br />
Piste. Denkste!<br />
Wir währen nicht der VCD, wenn jetzt nicht eine<br />
Panne aufträte. Schließlich ist Gregor mit dabei<br />
und ein Missgeschick in greifbarer Nähe. Und<br />
siehe da, ein Plattfuß am <strong>Roller</strong> und natürlich hinten.<br />
Und bei wem ... na ... nee nee, dem Holgi ist<br />
hinten Luft ausgegangen. Peinlich, so ein Ärger.<br />
Glücklicherweise hatte ja unser Langstreckenfahrer<br />
ein top Ersatzrad dabei, aus Gewichtsgründen<br />
auch ohne Luft. So weit so gut. Ihr schraubt die<br />
Kiste auseinander (das Lüfterrad muß ab!) und<br />
ich nehme das Ersatzrad mit und befülle es mit<br />
Luft, schlug ich vor. Gregor blieb ja dabei, ich<br />
wußte also den Rest in sicheren Händen.<br />
So ein Radwechsel geht bei uns ja razzfazz.<br />
Los geht’s, Mühle an und ab Richtung Rossdorf.<br />
Gundernhausen, Groß- und Klein-Zimmern, Semd,<br />
die ganzen kleinen Käffer, sie flogen an uns vorbei<br />
und Gregor hinterher. An der Semder Kreuzung<br />
zur B 45 sahen wir Rot auf der Ampel. <strong>Die</strong>s<br />
sah auch die Bananen-<strong>Vespa</strong> vom Matthias und<br />
versagte den <strong>Die</strong>nst. Sie wollte nicht mehr. Erst<br />
eine neue Zündkerze brachte sie ins Leben zurück<br />
und schließlich nach Groß-Umstadt. Dort<br />
wartete auch noch Michael. Nicht mit seinem<br />
mystischem Superroller, genannt „The never ending<br />
Story“ sondern mit seiner kleinen 125er<br />
Straßensäge – Wirklich nettes Teil! Hier an der<br />
Tanke konnten wir alle noch mal Treibstoff nachfüllen.<br />
Sechs Vespen trotzen den Naturgewalten und bahnen<br />
sich Richtung Dorndiel ihren Weg, kämpfen<br />
sich durch Wald-Amorbach, fallen in Rai-Breitenbach<br />
ein, um Seckmauern zu erklimmen. Das<br />
kleine Örtchen Wörth durcheilen wir in Richtung<br />
Klingenberg, um dann die Regenschlacht in Großheubach<br />
zu beenden.<br />
In der Schänke zu Kloster Engelberg wollen wir<br />
zur Rast verweilen. Während die Mehrheit der<br />
Gruppe die Parkplätze für Zweiräder bezieht,<br />
wählt unser Gregor ein Bushaltestellenhäuschen<br />
als überdachte Parkmöglichkeit für seinen feinen<br />
<strong>Roller</strong> aus. Auf dem steilen Fußweg zur Schänke<br />
treffen wir plötzlich das Team Gude-Brink, welch
Zufall! Ein Tisch im Gasthaus war schnell gefunden<br />
und ein Menü aus der sehr übersichtlichen,<br />
zehnpunktigen Speisekarte – vorzugsweise kalt –<br />
gleich gewählt und bezahlt beim Chefmönch.<br />
Das dunkle Bier im bedienerfreundlichen Gebinde<br />
zu 0,5 l harmonierte perfekt zum belegten Brot<br />
mit Kuchen zum Nachtisch.<br />
So verging die Zeit in gemütlicher Runde recht<br />
schnell. Es wurde wieder über <strong>Die</strong>s und Das gesprochen<br />
und warum den die blaue Sprint V. von<br />
Matthias nicht mehr wollte.<br />
So kam dann der Punkt der Abfahrt. Nach der<br />
Verabschiedung vom Team Gude-Brink fuhren<br />
wir gen Heimat.<br />
Das Wetter hatte sich Gott-sei-dank noch nicht<br />
spürbar gebessert, im Gegenteil, nach Weilbach<br />
im dusteren Ohrnbachtal begann es richtig<br />
zu schütten. Kleine Pause am Straßenrand, um<br />
sich noch dichter gegen Regen einzupacken.<br />
Und schon ging es weiter, immer weiter gegen<br />
die Stömmung nach Vielbrunn, gleichzusetzen<br />
mit „Vielwasser“.<br />
Bei Bad König hat uns dann Michael 125er-Heuver<br />
verlassen, warum auch immer, keine Ahnung!<br />
Und im Brombachtal, auf der B 47 ist dann auch<br />
noch unser Gregor abhanden gekommen. Aber<br />
er hatte bestimmt einen eminent wichtigen Grund,<br />
bei Gelegenheit ‘mal nachfragen.<br />
So fuhr nun der letzte hart Kern, eben alles Pitbull-Streichler<br />
und Hooligans-Schubbser, weiter<br />
durch die Unwillen der Natur. In Gersprenz,<br />
nicht im gleichnamigen Fluß, sondern dem Ort,<br />
sagten Matthias, Ärisch und ich dann Tschüüüüß<br />
und gut Fahrt zu Holgi, der nun Richtung Führt/<br />
Weinheim in See stach. Der Rest trennte sich in<br />
Münster, womit der offizielle Teil dieser Sonntagsausfahrt<br />
beendet war.<br />
Mir persönlich hat die Tour großen Spaß gemacht.<br />
Auch wenn das Wetter nicht so prickelnd<br />
war. Wir machen so was viel zu selten. Einfach<br />
‘mal sagen, wenn’s Sonntags trocken ist, 10 Uhr<br />
treffen, und losfahren. Maximal gegen 13 Uhr<br />
zurück. Da müssen wir hin kommen.<br />
Gruß
<strong>Die</strong> <strong>Vespa</strong> – eine Königin und Diva<br />
Wie landläufig bekannt, ist die<br />
<strong>Vespa</strong> weiblich. Eine Anhäufung<br />
davon heißt <strong>Vespa</strong>s –<br />
nicht Vespen, wenn doch<br />
würde jeder Sammler für<br />
einen Imker mit Honigallergie<br />
gehalten. Der <strong>Vespa</strong> wurde von ihrem Erfinder<br />
bewusst ein weibliches Aussehen aufgepresst,<br />
so dass sie wegen ihrer erhabenen<br />
Schönheit bis heute konkurrenzlos jeden Preis zu<br />
gewinnen in der Lage ist. Obwohl man an ihrer<br />
Form, je nach Zeitgeschmack, variantenreiche<br />
Korrekturen vorgenommen hat, wurde großer<br />
Wert darauf gelegt dem Hintern seine erotische<br />
Ausstrahlung zu erhalten. Erst die Ära der Plastikroller<br />
machte dieses Attribut zunichte.<br />
Wie bei allen Dingen, die sich wegen ihres Liebreizes<br />
einer großer Freundesschar erfreuen, gibt<br />
es auch Sammler die sich zum Ziel gesetzt haben<br />
entweder – wenn es sich um ältere Modelle handelt<br />
– den Originalzustand wieder herzustellen<br />
(was bei Menschen trotz genialer kosmetischchirurgischer<br />
Fortschritte immer noch nicht zufriedenstellend<br />
gelingt) oder durch allerlei Verzierungen<br />
die Schönheit noch zu unterstreichen.<br />
Treffen also die Begriffe weiblich, Schönheit und<br />
Ausstrahlung zusammen fügt sich die Sexualität<br />
zwanglos in die Betrachtungsweise ein, was auch<br />
erklärt, warum die Herren Restauratoren stundenlang<br />
mit allerlei Mixturen an dem Hintern ihrer<br />
<strong>Vespa</strong> herumreiben um die gewünschten Effekte zu<br />
erzielen. Aus unzähligen Gesprächen mit Bastlern<br />
aller Altersgruppen ging hervor, dass es offenbar<br />
eine allgemein gültige Vorgehensweise nicht<br />
gibt, sondern es von der Behandlung mit 800er<br />
Korn, nass, ebenso viele Anhänger vorkommen<br />
wie solche, die lieber trocken reiben. Auch bei<br />
der Auswahl des Lackes findet die ganze Palette<br />
von Original bis scheißegal ihre Anwendung.<br />
Wie auch bei den menschlichen Schönheiten<br />
eignet sich besonders die Vorderfront bzw. der<br />
Ausschnitt um dekorativ und kunstvoll ausstaffiert<br />
zu werden, was gleichzeitig Rückschlüsse auf<br />
Geschmack und Bedeutung seines Besitzers zulässt.<br />
Auch hier bewirkt eine zurückhaltende<br />
Eleganz die gewünschte Ausstrahlung. Bei der<br />
<strong>Vespa</strong> heißt dieser Teil im Fachjargon völlig unromantisch<br />
Beinschild – und wie schnell man<br />
durch ungeeignete Mittel diesen Blickfänger verschandeln<br />
kann, ist uns durch Tatoos und Piercings<br />
an den unmöglichsten Stellen bei den Zweibeinern<br />
hinlänglich bekannt.<br />
Auch Manipulation zur Verbesserung der Fahreigenschaften<br />
werden in vielfältiger Form vorgenommen,<br />
wobei man über den moralischen<br />
Wert durchaus unterschiedlicher, ja gegensätzlicher<br />
Meinung sein kann, da bekanntlich bei<br />
dieser „Sportart“ noch keine Dopingrichtlinien<br />
und damit auch keine Kontrollen gibt welche<br />
das Ergebnis der Wertung einschränken könnten.<br />
So werden dem einen oder anderen Preisrichter<br />
bei einem kurzen Blick unter den Rock die<br />
8 Schrauben am Lüfterrad nicht entgehen und er<br />
wird sofort wissen, dass es sich hier um eine auf<br />
12 Volt umgerüstete GS/3 handelt, was eine erhebliche<br />
Verbesserung der Leistungsfähigkeit darstellt.<br />
(Schönheitsköniginnen müssen sich ja auch<br />
einem Intelligenztest unterziehen um weiter nach<br />
vorne zu kommen und etwas dafür tun). Wie er<br />
das nun auf seinem Punkzettel wertet hängt von<br />
seiner persönlichen Einstellung ab – oder sollten<br />
inzwischen auch hier Bestechungen oder mafiöse<br />
Strukturen im Hintergrund erkennbar werden?<br />
Wieder andere Manipulatoren – der Ersatz von<br />
Alukolben oder das Feilen am Zylinderkopf, Hochleistungsvergaser<br />
oder der Zusatz von Kampfstoffen<br />
zum Gemisch sind zusätzlich verbreitete<br />
Maßnahmen. Sie alle haben, wie uns seit über<br />
40 Jahren bekannt, den von uns allen geschätzten<br />
Pilleneffekt, der die Ausdauer und Leistungsfähigkeit<br />
verbessert und mit Sicherheit eine<br />
Schwangerschaft verhütet.<br />
Wie alle Schönheiten zeigen auch <strong>Vespa</strong>s häufig<br />
ein divahaftes Verhalten indem sie nicht anspringen,<br />
nicht durchhalten, selbst bei optimalen<br />
Verkehrsverhältnissen plötzlich nicht mehr weiter<br />
machen und selbst in ebenem Gelände zum Stillstand<br />
kommen. Hierbei sieht man dann oft den<br />
Fahrer am Straßenrand neben seinem Schätzchen<br />
kauern, den Kopf in Sattelhöhe mit Blickrichtung<br />
auf die gegenüberliegende Straßenseite<br />
und mit einer Hand – denn mehr Platz ist nicht<br />
vorhanden – und mit viel Gefühl in den Tiefen<br />
unter dem Tank die Handgriffe auszuüben, die<br />
ein Weitermachen ermöglichen.
Unabhängig von diesen Macken benötigt man<br />
zur Beherrschung einer <strong>Vespa</strong> viel Erfahrung<br />
und ein ausgeprägtes Gleichgewichtsgefühl im<br />
Gesäß. Immer wieder wurden mir auf Swingerveranstaltungen<br />
mit Partnertausch von Motorradliebhabern<br />
eidesstattliche Erklärungen abgegeben,<br />
sich nie wieder auf eine <strong>Vespa</strong> zu setzen,<br />
da sie hier ja nichts zwischen den Beinen haben<br />
und damit keinen Schenkeldruck ausüben können<br />
um auch im Kurven ein sicheres Gefühl zu<br />
haben oder um freihändig fahren zu können.<br />
<strong>Die</strong>se Leute weise ich dann immer auf die alte<br />
Volksweisheit hin, nach der man Dinge mit<br />
„F“ auch nicht verleiht ... Frauen, Federhalter,<br />
<strong>Vespa</strong>s u.s.w.<br />
Zum Schluss sei noch ein Hinweis auf die Geschichte<br />
erlaubt in der es genügend Beispiele<br />
gibt, wo Hochkulturen auf dem Höhenpunkt ihrer<br />
politischen Macht ihres gesellschaftlichen und<br />
kulturellen Lebens plötzlich von der Bildfläche<br />
verschwinden oder zur Bedeutungslosigkeit verkommen,<br />
wie die alten Römer.<br />
Unsere<br />
<strong>Vespa</strong>-Vertretung<br />
MOTOTECH<br />
Ausgerechnet das schönste und vollkommenste,<br />
ja das über alles bisher da gewesene erhabene<br />
Gefährt aus dem Hause <strong>Vespa</strong> Hoffmann erlitt<br />
diese Schicksal. <strong>Die</strong> Königin, oder lateinisch Regina,<br />
schwebte in goldfarbenem Gewand mit<br />
reichlich Chromschmuck und zwei Lampen<br />
1954 über die Landstraßen bis der Daumen des<br />
italienischen Stadthalters nach unten wies und<br />
somit der Königin und ihrem Schöpfer der Garaus<br />
gemacht wurde, und zwar nur weil sie –<br />
wenn auch unerlaubt – mit ein paar technischen<br />
Verbesserungen den Königsthron verteidigen<br />
wollte. So beklagenswert dieser Rückschlag vor<br />
gut 50 Jahren war, er hat dennoch über die Jahre<br />
die Fangemeinde dieses <strong>Roller</strong>s nicht geschmälert,<br />
im Gegenteil, wo auch immer eine<br />
Königin auftaucht – in welch jämmerlichem Zustand<br />
auch immer, sie kann sich der aufopferungsvollen<br />
Hingabe ihres Besitzers sicher sein <strong>Vespa</strong>-Veteranen-<strong>Club</strong><br />
und wenn sie dann im Glanz und voller Schönheit<br />
wieder erstrahlt, wird sie sich über Liebesentzug<br />
ihres Herrn bestimmt nicht beklagen kön- Vandenesch,<br />
nen. Ihren Artgenossen geht es nicht anders. A.<br />
Christopher Hirt & Menno Ortner<br />
Kirschberg 18<br />
64347 Griesheim (bei DA)<br />
Tel. (0 61 55) 66 58 99<br />
Zweiradmechanikermeister<br />
www.mototech-griesheim.de
Grazie mille!<br />
Carola Rönneburg ist Journalistin, lebt in Berlin und schreibt u. a.<br />
für die „Tageszeitung“, die „Frankfurter Rundschau“ und den<br />
„Deutschlandfunk“. Sie hat sich mit dem Thema beschäftigt, wie<br />
die Italiener in den letzten 50 Jahren unser Leben beeinflußt, verschönert<br />
haben.<br />
Wer denkt da nicht sofort an die ersten Eisdielen, die ersten Pizzerien,<br />
die Mode, das Essen, wer möchte heute auf den kleinen Espresso<br />
danach verzichten. Wir kannten gerade ‘mal den Chianti<br />
in seinen bauchigen, bastumwickelten Flachen, die noch einige<br />
Jahre als Halter bunter Tropfkerzen dienten. Knoblauch war damals<br />
verpönt.<br />
Naütrlich darf in diesem Segment die <strong>Vespa</strong> nicht fehlen und so<br />
wurde Jürgen Rahmer von den <strong>Vespa</strong>-Veteranen gebeten, seine<br />
ersten Kontakte zu diesem Kultroller in einem Artikel wiederzugeben:<br />
„Pass auf, jetzt kommt eine <strong>Vespa</strong> um die Ecke.“<br />
Ein nettes Büchlein, wen es interssiert. Verlegt in der Reihe Herder Spektrum, Nr. 5494 beim Herder<br />
Verlag Freiburg, Preis 6,– Euro, ISBN 3-451-05494-9.
Individuelle Weinverkostung<br />
Am 26. November fand bei Holgi in Karlsruhe<br />
die diesjährige Weinprobe des VCD statt. Teilgenommen<br />
haben Claudia, Herbert, Holgi, Erik,<br />
Michael, Gabi und ich.<br />
Zur Auswahl standen diesmal verschiedene Weine<br />
aus Australien, Deutschland, Frankreich und<br />
Italien. Verköstigt wurde zuerst der Ellsecco vom<br />
Weingut Manfred Eller & Sohn aus Alsheim in<br />
Rheinhessen.<br />
Danach folgte ein 2003er Portugieser Rosé vom<br />
gleichen Weingut. Zur bestellter Pizza und Pasta<br />
ließen wir uns dann einen australischen Rotwein<br />
namens Cabernet Shiraz munden. Der darauffolgende<br />
rote Italiener, ebenfalls aus dem 2003er<br />
Jahrgang, hörte auf den Namen Salento vom<br />
Weingut Terre Avare. Danach ging es weiter zu<br />
den Franzosen (das sollte den Rest des Abends<br />
auch so bleiben), der erste hörte auf den Namen<br />
Cambras aus St. Priest. Zum Schluß kam dann<br />
noch ein Bordeaux Grand Cru „Les Remparts de<br />
la Tour“ aus dem Jahre 2003 dran (Anm. Holgi:<br />
Höhepunkt des Abends).<br />
Zusammengefaßt läßt sich sagen, daß keiner<br />
der Weine Kopfschmerzen bereitet hat, nicht<br />
‘mal die Kombination aus allen sechsen war zu<br />
sowas fähig. Nach einer ereignislosen Nacht<br />
genehmigten wir uns am Sonntag Morgen noch<br />
ein ausgiebiges Frühstück, um dann gegen Mittag<br />
wieder gen Heimat zu fahren.
• 3, 5 oder 10 Tage – <strong>Roller</strong> inklusive.<br />
• Schöne Unterkunft am südwestlichsten Punkt<br />
Europas.<br />
• Komplette Organisation mit Flug und Transfer<br />
möglich.<br />
• Auch individuelle Touren- und Tagesgestaltung.<br />
• Evtl. Mehrtagesfahrten, z.B. nach Lissabon.<br />
• Perfekte Surfspots in direkter Umgebung.<br />
• Boot-, Enduro-, Jeep-, Mountainbikefahrten<br />
vor Ort buchbar.<br />
• Ermäßigung bei Gruppenbuchungen.<br />
Matthias Schäfer<br />
Tel.: (01 63) 6 83 89 30<br />
aha-matze@gmx.de<br />
Tour Angebot<br />
zum Beispiel:<br />
• 5 geführte Tagestouren<br />
• 7 Übernachtungen mit Frühstück<br />
in Hotel / Pension.<br />
• Benzin inklusive.<br />
• ab 449,– Euro,<br />
pro Person im Doppelzimmer<br />
(ohne Flug & Transfer).