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Festivalregion<br />

rhein-neckar<br />

Das Magazin zu Den Top-FesTivals<br />

september bis Dezember 2008


inhalt<br />

auFtakt<br />

04 Tausend gute gründe: Die metropolregion<br />

rhein-neckar in zahlen<br />

05 Festivalregion: Alle top-Festivals im Überblick<br />

06 hinter den Kulissen: Die Festivalhelfer im Hintergrund<br />

Die Festivals<br />

Von september bis Dezember 2008<br />

08 WunDer Der prärie<br />

Kap der Angst!? – Das „raumlabor_berlin“ baut ein boot<br />

aus Abfallmaterialien und Fundstücken und fährt damit auf<br />

neckar und rhein von mannheim nach Ludwigshafen.<br />

11 enjoy jazz<br />

Jazz ohne Grenzen – Legenden, newcomer und Grenzgänger:<br />

Auch im zehnten Jahr bleibt das „Festival für Jazz und Anderes“<br />

seinem Konzept treu. ein rückblick zum Jubiläum.<br />

14 FesTspiele luDWigshaFen<br />

»tanzen, um zu leben« – das rudra ballett gastiert in<br />

Ludwigshafen. michel Gascard, künstlerischer Leiter der<br />

„ecole-Atelier rudra béjart“, über das erbe von maurice béjart<br />

und den tanz als schule fürs Leben.<br />

17 inTernaTionales FilMFesTival<br />

MannheiM-heiDelberg<br />

Jenseits des roten teppichs – in mannheim-Heidelberg setzt<br />

man nicht auf stars, sondern auf spannende entdeckungen.<br />

Qualität statt massenware lautet die cineastische Devise.<br />

zugabe<br />

20 volles programm! Weitere Festival-Highlights in der<br />

metropolregion rhein-neckar im Überblick<br />

23 pack den reiseführer ein … Kloster, burgen, schlösser –<br />

die metropolregion rhein-neckar ist auch jenseits der Festivals<br />

eine reise wert.<br />

26 Mitmachen und gewinnen! Fordern sie weitere<br />

infor mationen zu den Festivals und der Festivalregion an<br />

und gewinnen sie ein Festival-Wochenende mit Übernachtung.<br />

26 impressum<br />

2/08<br />

08<br />

11<br />

Festivalregion <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> · 2/2008<br />

DAS mAgAzin 03<br />

08<br />

14<br />

17


04<br />

Festivalregion <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> · 2/2008<br />

AuftAkt<br />

metropolregion rhein-neckar<br />

Tausend gute Gründe<br />

… gibt es, sich in der metropolregion rhein-neckar niederzulassen. seit 2005 ist sie offiziell als<br />

„euro päische metropolregion“ und damit als „motor der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und<br />

kulturellen entwicklung“ anerkannt. Und das zu recht: Hier lässt sich nicht nur gut arbeiten und forschen,<br />

sondern auch äußerst angenehm leben, wie ein blick auf die statistik beweist. Die region in zahlen.<br />

z<br />

ufall oder nicht – die Zahl Drei scheint in<br />

der <strong>Metropolregion</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> eine<br />

besondere Rolle zu spielen. So liegt die<br />

Region am Schnittpunkt der drei Bundesländer<br />

Baden-Württemberg, Hessen und<br />

<strong>Rhein</strong>land-Pfalz. Mit dem Pfälzer Wald,<br />

der Oberrhein ebene und dem Odenwald<br />

erstreckt sie sich über drei prägnante Kulturlandschaften<br />

und verfügt mit Mannheim, Heidelberg<br />

und Ludwigshafen über gleich drei Metropolen. Und<br />

schließlich vereint sie eine innovationsstarke Wirtschaft,<br />

brillante Wissenschaft und exzellente Lebensqualität zu<br />

einem ganz besonderen Dreiklang.<br />

109<br />

53<br />

80.612<br />

462<br />

510.000<br />

Etwas größer müssen die Zahlen sein, um diesen Dreiklang<br />

zu illustrieren: Knapp 2,4 Millionen Menschen leben<br />

hier in sieben Landkreisen und acht kreisfreien Städten.<br />

Rund 120.000 Unternehmen sind in der Region<br />

angesiedelt – darunter zahlreiche DAX-Konzerne. Neben<br />

21 Hochschulen sorgen eine ganze Reihe international renommierter<br />

Forschungsinstitute für akademische Exzellenz.<br />

Und kulturell gibt es neben 214 Museen und 81<br />

Bühnen vor allem die Festivalregion <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> mit<br />

ihren 15 Top-Festivals zu entdecken. So weit der Status<br />

quo, jetzt noch eine Zahl für die Zukunft: 2015. Das ist<br />

das Jahr, in dem die Region endgültig zu den attraktivsten<br />

und wettbewerbfähigsten Regionen Europas zählen soll.<br />

Kilometer <strong>Rhein</strong>,<br />

96 Kilometer <strong>Neckar</strong>, 1.257 Kilometer Fernstraßen und<br />

220 Fernzüge täglich sorgen für beste Verbindungen.<br />

Prozent der Güter,<br />

die in der <strong>Metropolregion</strong> produziert werden, gehen ins<br />

Ausland. Die nationale Exportquote liegt bei 38 Prozent.<br />

Studierende an 21 Hochschulen<br />

machen die Region zum Top-Ausbildungsstandort, der<br />

mit dafür sorgt, dass die Fachkräfte nicht ausgehen.<br />

Konzerte, Theaterabende, Lesungen,<br />

Vorstellungen und Vorträge sowie 368 Filmvorführungen<br />

locken rund 300.000 Besucher zu den Top-Festivals.<br />

Hektar Naturpark<br />

laden in Pfälzer Wald, Odenwald und <strong>Rhein</strong>ebene zu<br />

Ausflügen, Wanderungen und Entdeckungstouren.


Bad Dürkheim<br />

hambach<br />

neustadt<br />

landau<br />

Bad Bergzabern<br />

worms<br />

luDwigshaFen<br />

haßloch<br />

Speyer<br />

heppenheim<br />

mannheim<br />

heiDelberg<br />

schwetzingen<br />

Die top-Festivals in Der<br />

metropolregion rhein-neckar 2008/2009<br />

theater, musik, Kino, Kunst – die top-Festivals präsentieren jede menge<br />

kulturelle Highlights quer durch alle sparten. im mittelpunkt dieser<br />

Ausgabe stehen die Festivals von september bis Dezember. Das magazin<br />

zur Festivalregion bietet ihnen Hintergründe, Geschichten und die<br />

wichtigsten informationen auf einen blick.<br />

SEPTEMBER BiS DEZEMBER 2008<br />

Wunder der prärie 10. bis 20. september 2008, mannheim<br />

enjoy jazz 02. oktober bis 15. november 2008, mannheim, Heidelberg, Ludwigshafen<br />

iv. Festspiele ludwigshafen 24. oktober 2008 bis 20. mai 2009<br />

57. internationales Filmfestival Mannheim-heidelberg 06. bis 16. november 2008<br />

MäRZ BiS AUGUST 2009<br />

heidelberger Frühling 21. märz bis 25. April 2009<br />

schwetzinger Festspiele 02. mai bis 13. Juni 2009<br />

heidelberger stückemarkt 02. bis 10. mai 2009<br />

15. heidelberger literaturtage 17. bis 21. Juni 2009<br />

5. Festival des deutschen Films Juni 2009, Ludwigshafen<br />

15. internationale schillertage 19. bis 27. Juni 2009, mannheim<br />

heidelberger schlossfestspiele 26. Juni bis 09. August 2009<br />

internationales straßentheaterfestival ludwigshafen Juli 2009<br />

nibelungen-Festspiele Juli/August 2009, Worms<br />

Festivalregion <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> · 2/2008<br />

DAS mAgAzin 05<br />

Zwingenberg<br />

mosbach<br />

Buchen


06<br />

Festivalregion <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> · 2/2008<br />

AuftAkt<br />

nachgefragt<br />

Hinter den Kulissen<br />

HeiDeLberGer stÜCKemArKt<br />

Haik Büchsenschuss<br />

… lebt als Filmemacher in Berlin und<br />

produziert beim Heidelberger Stückemarkt<br />

filmische Autorenporträts.<br />

„seit 2007 bin ich mit meiner Digicam<br />

auf dem Festival unterwegs und drehe<br />

Kurzfilme über die Autoren, die im<br />

Wettbewerb sind. manchmal habe ich<br />

zeit, kann stücke anschauen und Heidelberg<br />

erkunden. Doch meist ist es<br />

stressig, etwa wenn ich mehrere porträts<br />

drehe und das material abends<br />

schneiden muss, damit der Film noch<br />

während des Festivals laufen kann.<br />

Für fünf minuten Film brauche ich<br />

zwischen 15 und 60 minuten material.<br />

manche Autoren muss ich zwischen<br />

tür und Angel interviewen. Andere<br />

lassen sich zeit, treffen sich mit mir in<br />

einem Café. ich stelle allen die gleichen<br />

Fragen: ‚ Woher kommst du? Wie bist<br />

du zum schreiben gekommen? Worum<br />

geht es in deinem stück? Wie gefällt<br />

dir der stückemarkt?’ mir macht<br />

das viel spaß, die Leute sind nett, und<br />

die stimmung ist toll.“<br />

HeiDeLberGer FrÜHLinG<br />

Martin Lang<br />

… studiert Kulturmanagement in<br />

Ludwigsburg und ist Spielstättenleiter<br />

beim Heidelberger Frühling.<br />

„meine Festspieltage sind sehr lang.<br />

ich fange morgens um halb neun an<br />

und komme selten vor zwei Uhr<br />

nachts ins bett. ich kümmere mich um<br />

die Veranstaltungen in der alten pädagogischen<br />

Hochschule. ich bereite die<br />

proben vor und koordiniere Aufbau,<br />

Umbau und Abbau der bühne, die<br />

technik, die Aushilfen und das Catering.<br />

Außerdem betreue ich die Künstler<br />

und sorge dafür, dass sie zufrieden<br />

sind. immer wieder kommen sachen<br />

hinzu, die man gar nicht auf dem plan<br />

hat. so wollte beim letzten mal eine<br />

Cellistengruppe vier Klavierbänke, die<br />

gar nicht so einfach aufzutreiben<br />

waren. Hektisch wird’s auch, wenn ich<br />

knapp vorm Konzert noten kopieren<br />

muss. Aber irgendwie klappt’s immer.<br />

Um die fünf Wochen Festival durchzustehen,<br />

muss man mit Leidenschaft<br />

dabei sein. mir macht es aber sehr viel<br />

spaß, und das team ist super.“<br />

FestiVAL Des DeUtsCHen FiLms<br />

Luís Duarte Pinto<br />

… lebt als freiberuflicher Kinotechniker<br />

in Amsterdam und ist beim Festival<br />

des deutschen Films für die Kinotechnik<br />

zuständig.<br />

„Als freier Kinotechniker bin ich das<br />

ganze Jahr unterwegs. neben Ludwigshafen<br />

und mannheim-Heidelberg<br />

mache ich viele andere Festivals in<br />

ganz europa, die oberhausener Filmtage<br />

etwa oder Festivals in den<br />

nieder landen und in Kroatien. egal<br />

wo, es ist immer eine Herausforderung,<br />

aus räumen, die kein Kino sind,<br />

ein Kino zu machen. Die zelte in Ludwigshafen<br />

sind natürlich was besonderes.<br />

Umso schöner ist es, wenn man<br />

echte Kinoatmosphäre hinbekommt.<br />

richtig stressig wird es nur, wenn pannen<br />

passieren. so wie in diesem Jahr,<br />

als an den ersten beiden tagen der<br />

projektor und dann der ersatzprojektor<br />

ausgefallen sind. bis ein dritter herangeschafft<br />

war, habe ich aus den beiden<br />

kaputten einen funktionierenden<br />

gebastelt. Die zuschauer haben es jedenfalls<br />

kaum bemerkt.“


sCHWetzinGer FestspieLe<br />

Thomas Angelkorte<br />

… ist Tonmeister beim SWR in Stuttgart<br />

und betreut seit über 20 Jahren die<br />

Radio aufzeichnungen auf den Schwetzinger<br />

Festspielen.<br />

„schwetzingen ist für mich jedes Jahr<br />

ein Highlight. ich freue mich darauf,<br />

zur schönsten zeit des Jahres hier zu<br />

sein und spaziere auch mindestens<br />

einmal durch den schlosspark. Gleichzeitig<br />

ist die Arbeit sehr anspruchsvoll.<br />

bei Aufzeichnungen hat man immer<br />

die möglichkeit, direkt im Anschluss<br />

nachaufnahmen zu machen. bei Live-<br />

Übertragungen muss aber alles auf<br />

den punkt genau stimmen. zudem<br />

sind die räume hier überakustisch:<br />

Wenn sie leer sind, gibt es extrem<br />

viel Hall, sobald der saal voll ist, wird<br />

der Hall geschluckt. Diese Differenz<br />

erschreckt viele Künstler im ersten<br />

moment, und auch für uns tontechniker<br />

ist das eine Herausforderung.<br />

Doch das ist alles nicht tragisch, da<br />

das künstlerische niveau in schwetzingen<br />

unglaublich hoch ist. man<br />

arbeitet hier wirklich mit den besten<br />

musikern und nimmt selbst als erfahrener<br />

tonmeister immer etwas mit.“<br />

HeiDeLberGer Liter A tUrtAGe<br />

René Plichta<br />

… ist freiberuflicher Veranstaltungstechniker<br />

und sorgt seit 2005 bei den Lesungen<br />

der Heidelberger Liter a turtage für<br />

den richtigen Ton.<br />

„mein Job ist es, im Hintergrund zu<br />

sein. Wenn ich gerne im Vordergrund<br />

stehen würde, hätte ich einen anderen<br />

beruf ergreifen müssen. bei den<br />

Literaturtagen sorge ich dafür, dass<br />

das publikum versteht, was die redner<br />

sagen. meist sind die jungen Autoren<br />

unerfahren im Umgang mit mikros.<br />

Deshalb stelle ich ihnen zwei auf den<br />

tisch. Das erhöht die trefferquote. ich<br />

bin dort, wo andere Leute ihre Freizeit<br />

verbringen. Dafür gehe ich privat<br />

kaum auf Veranstaltungen. Von den<br />

Lesungen bekomme ich inhaltlich<br />

allerdings meist auch nicht viel mit.<br />

Das ist schade. Doch der Arbeitstag<br />

beginnt für mich um elf Uhr und<br />

endet um mitternacht, vier tage am<br />

stück. Dennoch ist es eine tolle Veranstaltung,<br />

die hierher gehört und<br />

uns hoffentlich lange erhalten bleibt.“<br />

Festivalregion <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> · 2/2008<br />

DAS mAgAzin 07<br />

ohne sie geht nichts: All die fleißigen Helfer, die die regler<br />

bedienen, Kulissen aufbauen, bühnen einleuchten, säle<br />

aufschließen und dafür sorgen, dass alles zur richtigen zeit<br />

am richtigen ort ist. Das magazin zur Festivalregion hat die<br />

Helfer im Hintergrund ins rampenlicht geholt.<br />

HeiDeLberGer sCHLossFestspieLe<br />

iris Schmidt<br />

… ist Landschaftsplanerin. Seit 2001 hilft<br />

sie im Theater der Stadt Heidelberg aus<br />

und hat bei den Heidelberger Schlossfestspielen<br />

die Pyrotechnik unter Kontrolle.<br />

„Als ich zum ersten mal hier gearbeitet<br />

habe, stand ‚Der name der rose’ auf<br />

dem programm. ich dachte, als Aus -<br />

hilfe müsste ich stühle aufstellen und<br />

ein wenig anpacken. Dann sagte der<br />

bühnenmeister: ‚Du machst jetzt die<br />

pyro’. ein pyrotechniker aus Österreich<br />

hat mir Aufbau und Umgang mit den<br />

materialien erklärt. Am ende des stücks<br />

stand die gesamte bibliothek in Flammen.<br />

Das war großartig! später habe<br />

ich einen Kurs besucht. Das ist wie<br />

beim Führerschein: theorie und praxis<br />

müssen sitzen. in der prüfung habe<br />

ich jemanden ‚erschossen’ und ein paket<br />

explodieren lassen. im letzten Jahr<br />

habe ich beim ‚studentenprinz’ ein<br />

Feuerwerk steigen lassen. ich stand im<br />

brunnen des schlosshofes und habe<br />

die Feuerwerkskörper aus dem Wasser<br />

heraus gezündet.“<br />

Fotos: Dietrich bechtel, sWr/Alexander Kluge (thomas Angelkorte)


08<br />

Festivalregion <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> · 2/2008<br />

DiE fEStivAlS – WunDEr DEr präriE<br />

WunDer Der prärie<br />

Kap der Angst<br />

„Keine Angst!“ lautet in diesem Jahr die Festivalparole bei „Wunder der prärie“.<br />

Die Architekturaktivisten vom „raumlabor _berlin“ haben dazu eine kühne idee<br />

entwickelt: sie bauen ein boot aus materialresten und schippern damit über<br />

neckar und rhein von mannheim nach Ludwigshafen. „Cape Fear“ nennt sich das<br />

projekt – mutige seeleute und fleißige bootsbauer werden noch gesucht!<br />

trockendock: Alte Feuerwache, ma nheim stapellauf: neckar, Friedrich-ebert-brücke, mannheim mannheim-city ahoi: neckarkilometer 2,5 bis 1,5<br />

ÖFFentliche baustelle: Das cape-fear-trockendock vor der alten feuerwache in mannheim<br />

Eine Gruppe von Gänsen<br />

watschelt über die Wiese,<br />

ein Schwanenpaar zieht<br />

majestätisch seine Kreise,<br />

und vom anderen Ufer<br />

grüßt das eindrucksvolle<br />

Ensemble des Collini-<br />

Centers – ein ruhiger, beinahe<br />

beschaulicher Ort ist das hier am<br />

<strong>Neckar</strong>ufer. Mit der Beschaulichkeit<br />

wird es am 20. September jedoch vorbei<br />

sein. Denn dann soll hier das Cape-<br />

Fear-Boot vom Stapel laufen und vor<br />

großem Publikum seine Jungfernfahrt<br />

antreten, den <strong>Neckar</strong> hinunter, um die<br />

<strong>Neckar</strong>spitze herum und dann – gezogen<br />

von einem Motorschiff – den<br />

<strong>Rhein</strong> hinauf bis zur Ludwigshafener<br />

Wa l z m ü h l e .<br />

„Wir suchen zehn mutige Passagiere<br />

für diese Reise“, sagt Axel Timm und<br />

lacht. Timm ist Aktivist beim „raumlabor_berlin“,<br />

einer Gruppe von Architekten,<br />

die seit 1999 mit Aktionen<br />

und Projekten, die zwischen Architektur<br />

und Kunst changieren, regelmäßig<br />

und bundesweit für Aufsehen<br />

sorgt. Für die diesjährige Ausgabe von<br />

„Wunder der Prärie“, die unter dem<br />

übergreifenden Thema „Keine Angst!“<br />

steht, haben die raumlabor-Leute das<br />

Projekt „Cape Fear“ entwickelt.<br />

Stapellauf und Jungfernfahrt sind<br />

dabei nur der finale Akt. Das eigentliche<br />

Projekt beginnt bereits zehn Tage<br />

früher mit dem Bootsbau auf dem


auf kurs: mannheimer Hafen, neckarkilometer 1,5 bis 0,0<br />

eigens eingerichteten Trockendock vor der Alten Feuerwache<br />

in Mannheim. Ab dem 10. September, dem Eröffnungstag<br />

des Festivals, wird unter kundiger Leitung der<br />

raumlabor-Aktivisten und unter Mitarbeit von freiwilligen<br />

Helfern ein Boot entstehen – aus Sperrmüll, Offsetblechen,<br />

Dachpappe, Schichtholz, Autoreifen, Plexiglas und anderen<br />

Abfallstoffen.<br />

„Wir lieben die Bricolage, das Materialexperiment, das<br />

Beim-Bauen-Denken, Anpassen, Testen und Verbessern,<br />

das Umbauen, Recyceln und Aufblasen“, erklärt Axel<br />

Timm. „Das Experiment besteht jedes Mal darin, mit den<br />

gegebenen Materialien und Bedingungen höchste Qualität<br />

zu erreichen.“ Höchste Qualität heißt in diesem Fall „Seetauglichkeit“<br />

– und die wird am Ende des Bauprozesses ein<br />

ingenieur selbstverständlich ordnungsgemäß überprüfen.<br />

tägliches seemanns-training<br />

Am 10. September fällt ebenfalls der Startschuss für die<br />

künftigen Passagiere. Ab diesem Termin unterziehen sie<br />

sich einem täglichen Training, mit dem sie auf ihr Flussabenteuer<br />

vorbereitet werden. Genauso wie der Bootsbau<br />

ist dieses Training eine öffentliche Angelegenheit, bei der<br />

Passanten, Anwohner oder einfach nur Neugierige willkommen<br />

sind. „Unsere Projekte drehen sich auch immer<br />

um Kommunikation“, sagt Timm. „Unser Ziel ist, dass unterschiedliche<br />

Menschen, die sonst nur aneinander vorbeigehen<br />

würden, zusammenkommen und inter agieren.“<br />

improvisation, Experiment, Kommunikation und interaktion<br />

– das sind wichtige Elemente sämtlicher Projekte<br />

des raumlabors. Denn nicht zuletzt entstand die Gruppe als<br />

Reaktion auf die architektonische Neugestaltung Berlins,<br />

die ab Mitte der 90er Jahre ihren Lauf nahm. Einer Auffassung<br />

von Architektur, die vor allem durch Monumentalismus<br />

und Repräsentation geprägt ist und die die Stadtbewohner<br />

bestenfalls als Publikum einbezieht, stellen die<br />

Aktivisten des raumlabors in ihren Projekten ein offenes<br />

Festivalregion <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> · 2/2008<br />

DAS mAgAzin 09<br />

stapellauF: am mannheimer neckarufer geht das Boot zu Wasser.<br />

neue schauplätze<br />

kooperation mit Den kunstvereinen<br />

luDwigshaFen unD mannheim<br />

in diesem jahr kooperiert zeitraumexit bei „Wunder der prärie“<br />

erstmals mit dem mannheimer Kunstverein und dem<br />

Kunst verein Ludwigshafen. Unter dem titel „(keine) Angst“ hat<br />

der Kunstverein Ludwigshafen 18 Künstler eingeladen, die sich<br />

in Form von Fotografien, Videos, skulpturen und installationen<br />

mit dem phänomen Angst beschäftigen. mit Werken von<br />

unter anderem Christoph Draeger, tony oursler, nedko solakov<br />

und thomas ruff beleuchtet die Ausstellung exemplarisch<br />

einzelne Aspekte des themas Angst – im privaten sowie im<br />

öffentlichen bereich. Von der Furcht vor dem Fliegen, vor terrorangriffen<br />

und vor dem Klimawandel bis zur todesangst.<br />

„Me and my shadow“ ist der titel der einzelausstellung des<br />

nordirischen Künstlers Locky morris, der sein Atelier in Derry,<br />

der zweitgrößten stadt nordirlands hat. Derry war bis in die<br />

90er Jahre einer der Kristallisationspunkte des nordirland-Konflikts,<br />

unter anderem war die stadt 1972 schauplatz des „blutigen<br />

sonntags“. Als zeitzeuge kennt morris daher Ängste verschiedenster<br />

Art. in seiner Ausstellung zeigt der mannheimer<br />

Kunstverein objekte, Fotografien und installationen. in seiner<br />

Arbeit „thumbs up“ etwa rotiert eine schneekugel auf einem<br />

sockel, die innen ein Foto seines Daumens zeigt. statt schnee<br />

sind allerdings die Überreste viermonatigen nägelkauens zu<br />

besichtigen. Die zeit vergeht. Die Angst auch?<br />

„(keine) angst“, Kunstverein Ludwigshafen, bismarckstraße<br />

44–48, Ludwigshafen, 12.09. bis 02.11.08, Vernissage: 11.09.<br />

um 19 Uhr, Öffnungszeiten: Di–Fr 12 bis 18 Uhr, sa & so 11 bis<br />

18 Uhr, www.kunstverein-ludwigshafen.de<br />

„Me and my shadow“ von Locky morris, mannheimer Kunstverein,<br />

Augustaanlage 58, mannheim, 15.09. bis 12.10.2008,<br />

Vernissage: 14.09. um 11 Uhr, Öffnungszeiten: Di–so: 11 bis<br />

18 Uhr, www.mannheimer-kunstverein.de<br />

Fotos: siGnUm/Johannes bayer, Daniel Grieshaber


10<br />

Festivalregion <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> · 2/2008<br />

DiE fEStivAlS – WunDEr DEr präriE<br />

wenDemanÖver: ab der neckarmündung wird das Boot von einem motorschif rheinaufwärts gezogen …<br />

wendepunkt: neckarspitze auf kurs: rheinkilometer 428 bis 424 landung: Ludwigshafen-City, Höhe Walzmühle<br />

Architekturkonzept entgegen. Architektur und Stadtplanung<br />

entstehen für sie im Miteinander, im Sichaneignen<br />

von (öffentlichen) Räumen durch die Bewohner, durch gemeinsames<br />

Ausprobieren, Diskutieren und Agieren.<br />

„Cape Fear“ reiht sich damit nahtlos an andere Projekte<br />

des raumlabors an. „in Mannheim und Ludwigshafen hat<br />

uns die Nähe zum Wasser, zu <strong>Rhein</strong> und <strong>Neckar</strong>, interessiert,<br />

die allerdings in beiden Städten im öffentlichen Raum<br />

kaum spürbar ist“, sagt Axel Timm. „Mit Cape Fear wollen<br />

wir diese Nähe zum Ausdruck bringen.“ Und so werden<br />

Passagiere, Bootsbauer und Publikum an den elf Septembertagen<br />

erleben können, dass die Flüsse ihnen gehören –<br />

und dass sie sie nach Lust und Laune nutzen können.<br />

➔ Für „Cape Fear“ werden noch Menschen gesucht, die mitbauen<br />

und/oder mitfahren wollen. Voraussetzung für eine Bewerbung<br />

sind handwerkliches Geschick und Erfahrung, Seetauglichkeit,<br />

Teamgeist und ein Mindestalter von 18 Jahren. Informieren und<br />

bewerben kann man sich unter capefear@wunderderpraerie.de<br />

… und legt schließlich in ludwigshafen an.<br />

FESTiVAL<br />

Wunder der prärie<br />

Die internationale performance-Konferenz „Die Kunst des Handelns“<br />

legte vor acht Jahren den Grundstein. 2004 wurde daraus das Festival<br />

„Wunder der prärie“. in der region besetzt es die position für ungewöhnliche,<br />

internationale und interdisziplinäre projekte und verbindet<br />

performance, theater, tanz und Kunst. in diesem Jahr steht<br />

„Wunder der prärie“ unter dem thema „Keine Angst!“<br />

WANN<br />

10. bis 20. september 2008<br />

WO<br />

zeitraumexit, Turley barracks, alte Feuerwache Mannheim,<br />

Mannheimer Kunstverein, Kunstverein ludwigshafen<br />

FESTiVALLEiTER<br />

gabriele oßwald, Wolfgang sautermeister,<br />

elke schmid, Tilo schwarz<br />

KONTAKT<br />

zeitraumexit e. v.<br />

Hafenstraße 68–72, 68159 mannheim-Jungbusch<br />

tel.: 06 21-37 09 830<br />

e-mail: info@zeitraumexit.de<br />

internet: www.wunderderpraerie.de<br />

PREiSE<br />

10 bis 15 euro<br />

FESTiVALTiPPS<br />

„saving the world“, theaterperformance von Gob squad, koproduziert<br />

von zeitraumexit, 18. bis 20. september, 20 Uhr, turley barracks<br />

„2012“, performance von bill Aitchison (Uraufführung), 12. september,<br />

20 Uhr, zeitraumexit


enjoy jaZZ<br />

Jazz ohne<br />

Grenzen<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

in diesem Jahr steigt die zehnte<br />

Ausgabe von enjoy Jazz. mit seiner<br />

mischung aus großen namen,<br />

spannenden neuentdeckungen<br />

und Ausflügen über die Grenzen<br />

des Genres hinweg hat sich<br />

das Festival als top-Adresse in<br />

sachen Jazz etabliert – beim<br />

publikum und in der musikerszene.<br />

zeit für einen rückblick.<br />

nein, eine Gründungslegende gibt es bei<br />

Enjoy Jazz nicht. Keine durchzechte Nacht,<br />

an deren Ende drei Jazzfanatiker beschließen:<br />

„Wir stellen unser eigenes Festival auf<br />

die Beine, basta!“ Kein Erweckungserlebnis,<br />

bei dem der Geist von Miles Davis hinabsteigt<br />

und die Ankunft eines neuen<br />

Festivals befiehlt. Und auch kein Firmenerbe,<br />

der ein Bündel Scheine auf den Tisch legt und sich<br />

damit seinen Kindheitstraum eines eigenen Jazzfestivals erfüllen<br />

will. Und doch gab es auch bei Enjoy Jazz eine initialzündung:<br />

„ich war auf dem Jazzfestival von HR 2 und<br />

habe mich gefragt, warum ich eigentlich nach Frankfurt<br />

fahren muss, um großartige Musiker zu sehen“, erinnert<br />

sich Rainer Kern. „Sicher gab es damals auch hier bei uns<br />

rührige Veranstalter, die die eine oder andere Jazzgröße in<br />

die Region geholt haben, aber eben nicht in so komprimierter<br />

Form wie bei einem Festival.“<br />

1999<br />

renegade way featuring coleman,<br />

osby, thomas, coltrane<br />

Gleich bei der ersten Ausgabe kam<br />

es im Heidelberger Karlstorbahnhof<br />

zum saxofon-Gipfeltreffen. Das<br />

erste enjoy-Jazz-Konzert bestritt<br />

aber das britische elektronik-projekt<br />

nightmares on Wax. ein Hinweis<br />

darauf, dass man beim neu gegründeten<br />

Festival auch an den Grenzen<br />

des Genres unterwegs sein wird.<br />

Festivalregion <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> · 2/2008<br />

DAS mAgAzin<br />

11<br />

2000<br />

nils petter molvaer<br />

Jungle meets Jazz: auf diese vereinfachte<br />

Formel lässt sich die musik<br />

von nils petter molvaer bringen.<br />

Der norwegische trompeter setzte<br />

als einer der ersten Jazzer konsequent<br />

elektronische beats ein und<br />

bescherte dem Jazz damit eine kreative<br />

initialzündung. bei enjoy Jazz<br />

war er damit bestens aufgehoben.<br />

Rainer Kern ist Gründer und bis heute Macher von und<br />

kreativer Kopf hinter Enjoy Jazz. Dass es so weit überhaupt<br />

kommen und das Festival sich als institution etablieren<br />

würde, war zu Anfang nicht abzusehen. „Wir hatten beim<br />

ersten Mal gar nicht den Gedanken, dass aus Enjoy Jazz ein<br />

jährliches Festival werden könnte“, erzählt Kern. im Herbst<br />

1999 war das. Auf dem Programm standen damals 14 Termine<br />

an zwei Spielstätten in Heidelberg, dem Karlstorbahnhof<br />

und dem Deutsch-Amerikanischen-institut (DAi).<br />

Heute sind es in Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen<br />

jedes Jahr rund 50 Konzerte, hinzu kommen Matineen,<br />

Workshops, Seminare und die Masterclasses. Aus<br />

beachtlichen 7.000 Besuchern, die bei der Premiere dabei<br />

waren, sind inzwischen mehr als 20.000 geworden. Das<br />

Budget ist von 150.000 Mark auf 700.000 Euro gewachsen.<br />

Doch das sind nur die nackten Zahlen. Der Stellenwert von<br />

Enjoy Jazz lässt sich viel besser durch Namen und vor allem<br />

durch die magischen Momente begreifen. Der legendäre<br />

Fotos: stefan oldenburg, manfred rinderspacher, Jan Kricke


12<br />

Festivalregion <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> · 2/2008<br />

DiE fEStivAlS – Enjoy jAzz<br />

Es gibt in Deutschland kein zweites<br />

Festival, das mit einer derart<br />

gespenstischen seismografischen<br />

Sicherheit und stilistischen Breite<br />

Trends und Traditionen kombiniert<br />

und verbindet. Wenn die zeitgenössische<br />

Musik ein Festival wäre,<br />

wäre sie vermutlich Enjoy Jazz.<br />

JAzzpoDiUm<br />

2001<br />

charles lloyd Quartet<br />

ende der 60er Jahre gehörte<br />

Charles Lloyd mit seinem Quartett<br />

zu den superstars des Jazz.<br />

nachdem er in den 70ern in<br />

einer new-Age-induzierten Versenkung<br />

verschwunden war,<br />

holte ihn michel petrucciani in<br />

den 80ern zurück ins rampenlicht.<br />

Anfang des Jahrtausends<br />

legte er zwei heraus ragende<br />

Alben vor und präsentierte sich<br />

bei enjoy Jazz in Höchstform.<br />

2002<br />

abdullah ibrahim trio<br />

Für alle, die am 8. november<br />

im Heidelberger Karlstorbahnhof<br />

dabei waren, gehört das<br />

Konzert des südafrikanischen<br />

pianisten zu den magischen<br />

momenten in der an magie<br />

nicht armen Geschichte von<br />

enjoy Jazz. Wie entfesselt und<br />

gleichzeitig traumwandlerisch<br />

sicher spielte das trio<br />

auf – und kam ein Jahr später<br />

zu einer dreistündigen zugabe<br />

in die Heidelberger Heiliggeistkirche.<br />

Auftritt von Ornette Coleman im Jahr 2005 ist da nur ein<br />

Beispiel von vielen. Ob Charlie Haden, Jan Garbarek, Archie<br />

Shepp, McCoy Tyner oder Bill Frisell – sie alle haben<br />

in Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen ihre Spuren<br />

hinterlassen. Und diese Liste ließe sich beliebig verlängern.<br />

Jenseits der etablierten Größen ist Enjoy Jazz aber auch<br />

ein Festival der Entdeckungen, ein Festival, das die Grenzen<br />

des Genres auslotet (und gelegentlich auch überschreitet)<br />

und das zeigt, wo es künftig langgehen könnte mit dem<br />

Jazz. „Jazz ist von seiner Geschichte her eine unglaublich<br />

offene Musikform“, sagt Rainer Kern. „Von Anfang an war<br />

es unser Ziel, diese Offenheit abzubilden.“ Und so ist es<br />

kein Zufall, dass regelmäßig und schon frühzeitig Leute<br />

wie Nils Petter Molvaer, Erik Truffaz, Esbjörn Svensson<br />

oder Medeski, Martin & Wood zu sehen waren, die an der<br />

Renovierung des Jazz beteiligt waren und mitgeholfen haben,<br />

ihn aus seiner selbstgewählten Abschottung in den<br />

80er und 90er Jahren herauszuholen.<br />

Zudem ist das Programm zuverlässig mit Grenzgängern<br />

garniert. Namen wie Thievery Corporation, Living Colour<br />

oder Jon Spencer sorgen bei beinharten Jazzpuristen<br />

vermutlich für gerümpfte Nasen. „Wir wollen auch über<br />

den Tellerrand hinausschauen“, betont Kern. „Denn es sind<br />

genau diese Einflüsse, die im heutigen Jazz verarbeitet werden<br />

und die ihn letztlich jung halten.“<br />

Dieses offene Konzept funktioniert. Enjoy Jazz steht für<br />

Qualität – beim Publikum und bei den Musikern. Und so<br />

gehören heute große Namen ebenso wie heiß gehandelte<br />

Newcomer zum Standardrepertoire. Umgekehrt kann Kern<br />

auch sicher sein, dass die Besucher kommen, wenn er Unbekanntes<br />

und Experimentelles präsentiert. Enjoy Jazz hat<br />

damit das erreicht, was für ein Festival überlebenswichtig<br />

ist: Es ist zur Marke geworden. Und deshalb ist auch nach<br />

2008 noch lange nicht Schluss …<br />

2003<br />

pharoah sanders<br />

ruhig war es lange zeit um<br />

saxofon-Legende pharoah<br />

sanders, ehe er sich mitte<br />

der 90er Jahre mit zwei von<br />

bill Laswell produzierten Alben<br />

zurückmeldete. bei enjoy<br />

Jazz spielte er 2002 und<br />

2003, wobei vor allem das<br />

soundmäßig dezentere, dafür<br />

musikalisch umso intensivere<br />

Acoustic Quartet den<br />

besuchern noch heute in<br />

den ohren klingen dürfte.<br />

2004<br />

medeski, martin & wood<br />

zur „end of the World party<br />

(Just in Case)“ lud das Us-trio<br />

im oktober 2004. mit ihrem<br />

unglaublich dichten, new-<br />

York-City-gestählten sound<br />

gehören die drei zu den<br />

Grenzgängern, die dem Jazz<br />

eine radikale Verjüngungs-<br />

kur verpassten und ihn auch<br />

bei aufgeschlossenen rock-<br />

Jüngern szenefähig machten.<br />

Die idee hinter enjoy Jazz in<br />

reinform!<br />

Enjoy Jazz zeigt, dass es doch noch möglich ist,<br />

auch in Deutschland ein informiertes und<br />

strahlendes Jazzfestival zu veranstalten.<br />

Die tAGeszeitUnG (tAz)<br />

Nicht Jazz und Umfang, sondern vor allem<br />

Brillanz, die wie gewohnt über die Genregrenzen<br />

hinweg leuchtete, wussten über 20.000 Besucher<br />

zu schätzen. Den Jazz, dieses unbändige Wesen,<br />

so über Grenzen zu heben, ist großartig.<br />

JAzztHetiK


Nicht New York, Montreux oder<br />

Den Haag bieten das umfangreichste<br />

Jazzfestival weltweit,<br />

sondern Heidelberg, Mannheim<br />

und Ludwigshafen.<br />

FrAnKFUrter<br />

ALLGemeine zeitUnG<br />

2005<br />

ornette coleman Quartet<br />

Legendäre momente gab es<br />

viele bei enjoy Jazz, doch<br />

keiner hatte bislang eine<br />

strahlkraft wie jener 14. oktober<br />

2005. Für ein einziges<br />

Konzert war Coleman nach<br />

Deutschland gekommen<br />

und legte im bAsF-Feierabendhaus<br />

in Ludwigshafen<br />

einen denkwürdigen Auftritt<br />

hin. Grammy-nominierung<br />

und pulitzer-preis für den<br />

mitschnitt waren die logische<br />

Konsequenz.<br />

2006<br />

FESTiVAL<br />

enjoy jazz<br />

seit seiner premiere 1999 hat sich enjoy Jazz zu einem international<br />

anerkannten Festival entwickelt. neben Jazz-Legenden wie ornette<br />

Coleman oder Wayne shorter präsentiert das „internationale Festival<br />

für Jazz und Anderes“ auch die Größen der jüngeren Jazz-Generation<br />

und spannt den bogen zu anderen Genres wie Weltmusik, elektronik,<br />

Dancefloor und rock. Komplettiert wird das über 50 Konzerte<br />

umfassende programm durch Workshops, matineen und Vorträge.<br />

WANN<br />

02. oktober bis 15. november 2008<br />

WO<br />

heidelberg, Mannheim, ludwigshafen<br />

painkiller feat. John zorn<br />

nur knapp 40 minuten spielten<br />

painkiller am 20. oktober 2006<br />

in der mannheimer Feuerwache.<br />

Keine minute zu wenig, denn die<br />

intensität, mit der John zorn, bill<br />

Laswell und Yoshida tatsuya ihre<br />

instrumente bearbeiteten, hätte<br />

sonst unweigerlich zum Kollaps<br />

von musikern und zuhörern<br />

geführt. Das publikum jedenfalls<br />

war restlos erschöpft und begeistert.<br />

Und John zorn hatte<br />

wieder bewiesen, dass er keine<br />

musikalischen Grenzen kennt.<br />

2007<br />

charlie haden &<br />

brad mehldau<br />

ein ganz besonderes Geschenk<br />

zu seinem 70. Geburtstag machte<br />

sich Charlie Haden, als er im<br />

August 2007 im new Yorker blue<br />

note mit dem 33 Jahre jüngeren<br />

brad mehldau spielte. so fruchtbar<br />

und intensiv war der Abend<br />

in new York, dass sie sich entschlossen,<br />

dieses ereignis noch<br />

ein weiteres mal aufleben zu<br />

lassen – am 5. november 2007<br />

in der mannheimer Feuerwache.<br />

FESTiVALLEiTER<br />

rainer Kern<br />

KONTAKT<br />

enjoy jazz gmbh<br />

tel.: 06 221-58 35 850<br />

e-mail: info@enjoyjazz.de<br />

Web: www.enjoyjazz.de<br />

Festivalregion <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> · 2/2008<br />

DAS mAgAzin<br />

2008<br />

ornette coleman/<br />

herbie hancock<br />

mit einem Doppelschlag startet<br />

enjoy Jazz in die diesjährige<br />

Jubiläumsauflage. Während am<br />

2. oktober ornette Coleman in<br />

der Heidelberger stadthalle zu<br />

einem weiteren legendären<br />

Abend ausholt, demonstriert<br />

Herbie Hancock einen tag später,<br />

dass auch heute noch mit<br />

ihm zu rechnen ist und er völlig<br />

zu recht gerade einen Grammy<br />

abgeräumt hat.<br />

PREiSE<br />

10 euro bis 55 euro, Festivalpass 250/280 euro<br />

FESTiVALTiPPS<br />

paul Weller, 10. oktober 2008, stadthalle Heidelberg<br />

brad Mehldau-joshua redman Duo, 25. oktober 2008,<br />

Christuskirche, mannheim<br />

13<br />

Fotos: stefan oldenburg, manfred rinderspacher, Jan Kricke


DiE fEStivAlS – fEStSpiElE luDWighAfEn<br />

illustration: siGnUm/Johannes bayer 14 Festivalregion <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> · 2/2008<br />

feStSpiele luDWigShafen<br />

»Tanzen,<br />

um zu<br />

leben«<br />

in der „ecole-Atelier rudra béjart“ in Lausanne<br />

werden junge tänzer aus aller Welt unterrichtet.<br />

Ganz in der tradition ihres berühmten Gründers<br />

maurice béjart ver mittelt die schule ihnen nicht<br />

nur die Kunst des tanzes, sondern auch rückgrat<br />

und Kreativität. bei den Festspielen Ludwigs hafen<br />

ist das rudra ballett mit einer Uraufführung zu<br />

sehen. ein Gespräch mit michel Gascard, dem<br />

künstlerischen Leiter der schule.


Was hat sich seit Maurice Béjarts Tod im<br />

November 2007 für Sie verändert?<br />

Michel gascard: Nichts und alles.<br />

Maurice war ein fantastischer Mensch<br />

und Künstler. ich bin ihm zum ersten<br />

Mal 1973 begegnet. Danach hat er<br />

meine gesamte Karriere begleitet. Seit<br />

fünfzehn Jahren leite ich seine Schule.<br />

Er hat mich stets dabei unterstützt,<br />

mir aber auch viel Freiraum gelassen.<br />

Daher hat sich die Art, wie wir in der<br />

Schule arbeiten, nicht wirklich verändert.<br />

Wir alle haben jedoch einen<br />

großen Meister verloren. Täglich arbeiten<br />

wir daran, seine ideen neu zu<br />

leben, und irgendwie ist er immer da.<br />

Sie führen also das Erbe von Maurice<br />

Béjart an der Schule weiter?<br />

gascard: Eine Stärke unserer Schule<br />

ist gerade, dass wir nichts nur aus der<br />

Vergangenheit heraus tun. Natürlich<br />

profitieren wir von Maurice’ Wissen.<br />

Doch jedes Jahr kommen neue Schüler<br />

voller Elan, an denen wir uns orientieren.<br />

Sie fordern, was zu ihnen<br />

passt, sie wollen die Welt entdecken.<br />

Unsere Aufgabe ist es, ihnen diese<br />

Erfahrung zu ermöglichen. Du<br />

kannst von einem 16-Jährigen nicht<br />

erwarten, dass er an Tradition denkt.<br />

Er will er selbst sein. Uns geht es<br />

nicht um unsere Vergangenheit, sondern<br />

um die Zukunft unserer Schüler.<br />

Was konkret vermitteln Sie Ihren Schülern?<br />

gascard: Natürlich möchten wir<br />

ihnen helfen, exzellente Tänzer zu<br />

werden. Dabei verbinden wir Tanz<br />

mit anderen Kunstformen wie Musik,<br />

Theater oder Kampfsport. Außerdem<br />

geben wir den Schülern einen Querschnitt<br />

durch die internationale Tanzkultur<br />

mit auf den Weg – klassisches<br />

Ballett, moderne Choreografie, traditioneller<br />

Tanz. Renommierte Künstler<br />

unterrichten sie in indischem und<br />

afrikanischem Tanz, in Theater, Gesang,<br />

Perkussion und Kendo, dem japanischen<br />

Schwertkampf. All das soll<br />

den Geist der Schüler öffnen, damit<br />

sie zu sich selbst finden. Wir wollen<br />

sie stark machen fürs Leben.<br />

Sie wollen also eine Schule fürs Leben sein?<br />

gascard: Richtig. Überall auf der<br />

Welt findet man Krieg, Hass, Hunger,<br />

Schmerz, Gewalt. Wir müssen den<br />

Schülern helfen, in dieser Welt zu<br />

überleben. Der Tanz soll sie zu starken<br />

Persönlichkeiten mit Rückgrat machen.<br />

Für einen Tänzer ist sein Körper<br />

ein in strument, das seine Seele widerspiegelt<br />

und das er virtuos zum Klingen<br />

bringt. Das ist harte Arbeit, und<br />

deshalb ist die Schule zweigeteilt: in<br />

der „École“ verfeinern unsere Schüler<br />

ihre Technik. Das „Atelier“ bietet Platz<br />

für ihren eigenen Stil, ihre Träume,<br />

Geschichten und Choreographien –<br />

damit sie ihren Weg finden und selbst<br />

kreativ werden.<br />

Wie wählen Sie Ihre Schüler aus?<br />

gascard: Pro Jahr nehmen wir rund<br />

25 Schüler im Alter von 15 bis 20 Jahren<br />

auf. Alle Bewerber absolvieren bei<br />

uns in Lausanne eine Aufnahmeprüfung.<br />

Zur letzten kamen Tänzer aus<br />

über 30 Nationen. Die Nachfrage ist<br />

groß, da wir die einzige internationale<br />

Tanzschule weltweit sind, die kostenlos<br />

unterrichtet. Was wir suchen, sind<br />

junge Menschen mit Talent und Entwicklungspotenzial.<br />

Deshalb lehnen<br />

wir immer wieder gute Tänzer ab,<br />

weil wir glauben, dass sie eine Compagnie<br />

und keine Schule brauchen.<br />

Können Sie schon etwas über Ihr Projekt<br />

bei den Festspielen Ludwigshafen sagen?<br />

gascard: Das Projekt reflektiert,<br />

wie alle unsere Aufführungen, die<br />

Arbeit der Schule. Richtig Gestalt<br />

annehmen wird es aber erst im September,<br />

sobald die neuen Schüler<br />

angefangen haben. Denn eine Choreographie<br />

hängt von den Tänzern<br />

ab. Sie prägen und inspirieren ein<br />

Projekt – durch ihre individualität.<br />

Daher kann ich nichts sagen, bevor<br />

ich die neuen Tänzer kenne. Erst dann<br />

werde ich darüber nachdenken, in<br />

welche Richtung das Projekt gehen<br />

soll und was diese Schüler brauchen.<br />

Darauf bauen wir die Vorstellung auf.<br />

Ist eine Aufführung immer stärker auf die<br />

Schüler als aufs Publikum ausgerichtet?<br />

gascard: Zuerst zählt für uns tatsächlich<br />

der pädagogische Gedanke.<br />

Die Frage ist: Was kann ich den<br />

Schülern durch die Choreographie<br />

geben? Wo liegen ihre Fähigkeiten,<br />

Festivalregion <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> · 2/2008<br />

DAS mAgAzin<br />

ihre Stärken? Wir bauen jede Aufführung<br />

für die Schüler, damit sie ihrer<br />

Art und ihrem Stil entspricht. Passt<br />

sie irgendwann, wird sie auch zu einer<br />

Vorstellung für das Publikum, das<br />

die Rolle des letzten Lehrers übernimmt.<br />

Was ist für Sie das Besondere an den<br />

Festspielen Ludwigshafen?<br />

gascard: 2008 treten wir nur einmal<br />

in Deutschland auf: bei den Festspielen<br />

Ludwigshafen. ich war schon<br />

oft hier und habe mich immer wohl<br />

Michel Gascard …<br />

15<br />

… wurde am 8. oktober 1956 in La<br />

rochelle in Frankreich geboren. im<br />

Januar 1973 erhielt er als erster tänzer<br />

den prix de Lausanne. im september<br />

des gleichen Jahres wurde er zu maurice<br />

béjarts École mudra in brüssel zugelassen<br />

und erhielt seinen ersten Vertrag<br />

bei béjarts ballet du XXe siècle.<br />

1987 folgte er béjart nach Lausanne<br />

und wurde 1992 Co-Direktor der neu<br />

gegründeten „ecole-Atelier rudra<br />

béjart Lausanne“, die heute zu den<br />

angesehensten Ausbildungsstätten in<br />

der Welt des klassischen tanzes zählt.<br />

michel Gascard ist verheiratet, hat<br />

zwei söhne und lebt mit seiner Familie<br />

in Lausanne.<br />

Foto: Valérie Lacaze


DiE fEStivAlS – fEStSpiElE luDWighAfEn<br />

ein antiker krimi<br />

ÖDipus in luDwigshaFen<br />

Für hansgünther heyme, intendant des theaters im pfalzbau<br />

und initiator der Festspiele Ludwigshafen, ist sophokles’ „Ödipus“<br />

nicht nur der Höhepunkt der griechischen tragödie, sondern<br />

auch das „erste Kriminalstück der Literaturgeschichte“ mit<br />

allen wichtigen elementen der Gattung: Das dramatische Geschehen<br />

spielt sich im Vorfeld ab, auf der bühne wird nur noch<br />

geforscht und entdeckt und am ende der täter entlarvt.<br />

im zentrum der Konflikte um König Ödipus, der seinen Vater<br />

unwissentlich erschlägt, seine mutter heiratet, mit ihr Kinder<br />

zeugt und damit den orakelspruch erfüllt, sieht Heyme Ödipus’<br />

Verhältnis zur Gemeinschaft. Ödipus bleibt immer der Fremde,<br />

zur Heimatlosigkeit verurteilt. Von der mutter verstümmelt und<br />

ausgesetzt, wächst er bei fremden eltern auf. Die neu gefundene<br />

Heimat verliert er durch die enträtselung seiner Herkunft. er<br />

wird aus der Gemeinschaft verstoßen und irrt einsam umher.<br />

Für seine inszenierung greift Heyme dieses thema auf und<br />

bedient sich dabei eines besonderen Kunstgriffs: erstmals in<br />

der Aufführungsgeschichte des Dramas verkörpern Frauen<br />

sämtliche rollen. Angelehnt an die antike Aufführungspraxis<br />

spielen drei schauspielerinnen sämtliche personen und ergründen<br />

dabei das Geschehen aus weiblicher sicht. im spiel<br />

mit den Geschlechterrollen findet eine Verfremdung statt, die<br />

eine identifikation verhindert und einen unverstellten blick<br />

auf die sophokleischen themen ermöglicht. Als Ausstatterin<br />

konnte Heyme die medien-Künstlerin Danica Dakic gewinnen,<br />

die mit ihren Arbeiten bereits auf der documenta 12 in Kassel<br />

vertreten war.<br />

König Ödipus, 24. bis 26. Oktober und 26. bis 28. November 2008,<br />

jeweils 19.30 Uhr, Corso Film Theater, Ludwigshafen<br />

Abbildung: „Ödipus und die sphinx“ von Gustave moreau 16 Festivalregion <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> · 2/2008<br />

gefühlt. Generell ist es für uns sehr spannend, in Deutschland<br />

aufzutreten. Es gibt tolle Theater, die Zuschauer sind<br />

sehr interessiert und gut informiert. Das ist nicht überall<br />

so. Besonders an den Festspielen ist aber auch, dass wir<br />

dort zeigen dürfen, was wir können und wer wir sind.<br />

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?<br />

gascard: Gesundheit. Und dass die Schule und<br />

Maurice’ Gedanken weiter existieren – für die jungen<br />

Tänzer. Für mich ist Rudra eine „école de la vie“,<br />

eine Schule fürs Leben. Es ist unsere Pflicht, jungen<br />

Tänzern zu helfen und auf sie aufzupassen. Sie sind<br />

unsere Zukunft! ■<br />

➔ „Béjart: Rudra, une école de la vie“ – eine Hommage<br />

des Rudra Balletts an Maurice Béjart, 03. und 04. Dezember<br />

2008, 19.30 Uhr, Corso Film Theater, Ludwigshafen<br />

FESTiVAL<br />

Festspiele ludwigshafen<br />

Die „Festspiele Ludwigshafen“ zeigen seit der spielzeit 2005/2006 jeweils<br />

von oktober bis Dezember hochkarätige ballett- und tanzgastspiele<br />

sowie deutsche und ausländische schauspielproduktionen. in<br />

diesem Jahr findet das Festspielprogramm nochmals im Corso-Kino<br />

und in der Friedrich-ebert-Halle statt, da die sanierung des pfalzbaus<br />

erst im sommer 2009 abgeschlossen sein wird.<br />

WANN<br />

24. oktober bis 20. Dezember 2008<br />

WO<br />

Corso Film Theater, Wredestraße 18, 67059 Ludwigshafen<br />

Friedrich-ebert-halle, Ludwigshafen<br />

FESTiVALLEiTER<br />

hansgünther heyme<br />

KONTAKT<br />

Theater im pfalzbau<br />

Karten unter<br />

tel.: 06 21-504-25 58<br />

e-mail: pfalzbau.theaterkasse@ludwigshafen.de<br />

internet: www.theater-im-pfalzbau.de<br />

PREiSE<br />

20 bis 40 euro Friedrich-ebert-Halle<br />

10 bis 20 euro Corso Film theater<br />

FESTiVALTiPPS<br />

„unter dem Milchwald“ von Dylan thomas, Deutsches theater<br />

berlin, 2. november 2008, Corso Film theater<br />

„ermon und ramona – liebesgeschichte zweier lokomotiven“,<br />

marionettentheater aus tiflis, 24. und 25. november 2008,<br />

Corso Film theater


internationaleS filmfeStival mannheim-heiDelBerg<br />

Jenseits des roten Teppichs<br />

stars, rauschende Auftritte auf dem roten teppich und die premiere eines neuen<br />

Kassenknüllers – nicht wenige Filmfestivals sind heute vor allem pr-ereignisse.<br />

in mannheim-Heidelberg ist das anders: Qualität statt massenware heißt hier die<br />

Devise, die die macher konsequent umsetzen. mit erfolg.<br />

strahlenDer auFtritt: nach dem ausflug ans rheinufer im vergangenen jahr logiert das filmfestival 2008 wieder im mannheimer Stadthaus.<br />

Sicher, den roten Teppich gibt es in Mannheim-<br />

Heidelberg auch. Denn er ist nun einmal ein<br />

Accessoire, das in der Filmwelt dazugehört.<br />

im Unterschied zu vielen anderen Festivals ist<br />

hier der Teppich jedoch nicht der zentrale<br />

Schauplatz. Die wirklich wichtigen Orte in<br />

Mannheim-Heidelberg findet man eher jenseits<br />

des roten Teppichs: an der Festivalbar<br />

beispielsweise, wo Schauspieler mit Kollegen plauschen,<br />

Regisseure mit Besuchern fachsimpeln, Produzenten ihr<br />

nächstes Projekt ausbaldowern – und alle miteinander auf<br />

einen weiteren gelungenen Festivaltag anstoßen. Oder bei<br />

den Filmgesprächen, bei denen die jungen Filmemacher mit<br />

den Besuchern über das gerade gesehene Werk diskutieren<br />

und die Wogen häufig hochschlagen.<br />

Festivalregion <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> · 2/2008<br />

DAS mAgAzin<br />

17<br />

Das „internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg“<br />

pflegt eine andere Art der Filmkultur – jenseits eines snobistischen<br />

Starkults und entgegen einer in der Filmindustrie<br />

weit verbreiteten Auffassung, Festivals lediglich als<br />

PR-Events für neue Filme zu betrachten. „Wir nehmen<br />

das Kino als Kunstform ernst, ohne es als Spektakel zu<br />

verhökern“, erklärt Festivaldirektor Dr. Michael Kötz die<br />

Philosophie des Festivals. „Dabei fühlen wir uns ausschließlich<br />

der Qualität des Films und der Förderung neuer<br />

Filmemacher verpflichtet.“<br />

Diese Konsequenz verschafft Mannheim-Heidelberg<br />

einen einzigartigen Status in der Filmwelt. Kein anderes<br />

Filmfestival in Europa setzt ausschließlich auf junge, aufstrebende<br />

Regietalente und zeigt ausnahmslos Werke von<br />

Newcomer-Autoren.<br />

Foto: norbert bach


DiE fEStivAlS – intErnAtionAlES filmfEStivAl<br />

„Wir entdecken junge Talente, neue Filmregisseure, die<br />

am Anfang ihrer Karriere stehen und besonders begabt<br />

sind“, sagt Kötz. Newcomer – das bedeutet, in Mannheim-<br />

Heidel berg sind Werke von Regisseuren zu sehen, die bestenfalls<br />

in ihrem Heimatland einen Namen haben, international<br />

aber noch nicht hervorgetreten sind. „Das ist sicher<br />

immer wieder ein Wagnis, doch der Erfolg gibt uns recht“,<br />

betont Kötz. „Wir haben konstant hohe Zuschauerzahlen,<br />

und die Resonanz des Publikums ist jedes Jahr wieder<br />

überwältigend. Es gibt also bei den Kinogängern ein ausgesprochenes<br />

Bedürfnis nach anspruchsvollen, intelligenten<br />

Filmen.“ Und es gibt ein großes Angebot an Newcomerfilmen:<br />

Mehr als 600 Filme sichten die fünf Mitglieder<br />

des Auswahlkomitees – neben Kötz vier renommierte Filmjournalisten<br />

– jedes Jahr. Nur rund 40 Filme können im<br />

Programm des Festivals gezeigt werden. „Das ist jedes Mal<br />

wieder ein schwieriger Entscheidungsprozess mit heftigen<br />

Diskussionen“, sagt Kötz. „Doch was für uns am Ende zählt,<br />

ist die Qualität – da machen wir keine Kompromisse.“<br />

Neben der Qualität gibt es noch ein weiteres wichtiges<br />

Kriterium: Mannheim-Heidelberg ist ein echtes Premierenfestival.<br />

Die Filme, die im Wettbewerb zu sehen sind,<br />

dürfen nicht schon in Berlin, Cannes, Venedig oder auf<br />

Fotos: norbert bach 18 Festivalregion <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> · 2/2008<br />

einem anderen großen Festival gelaufen sein. „Das ist nicht<br />

nur ein Gewinn für die Besucher, die hier wirklich Neues<br />

sehen können, sondern macht Mannheim-Heidelberg auch<br />

für die Branche attraktiv“, erläutert Kötz. Die mehr als 120<br />

Einkäufer von Filmverleihen und Fernsehstationen aus Europa<br />

und Übersee hätten die Gewissheit, so Kötz weiter,<br />

dass sie hier echte Entdeckungen machen können.<br />

Der neue Filmkulturpreis<br />

Qualität statt Massenware – dieses Credo wird nicht nur im<br />

Programm des Filmfestivals umgesetzt, die Festivalmacher<br />

von Mannheim-Heidelberg setzen sich auch nachhaltig dafür<br />

ein, dass es auch in Zukunft ein anspruchsvolles Kino<br />

geben kann, bei dem der Film zuvorderst nicht als Konsumgut,<br />

sondern als Kunstwerk zählt. Ein weiterer Schritt<br />

in diese Richtung ist der neu geschaffene „Filmkulturpreis<br />

Mannheim-Heidelberg“, der auf dem diesjährigen Festival<br />

erstmals verliehen wird und der nach dem Wunsch der Festivalmacher<br />

zu einer festen institution werden soll. Mit<br />

dem Preis ausgezeichnet werden Unternehmen, institutionen<br />

oder Einzelpersonen, die sich über Jahre hinweg<br />

kontinuierlich um die Filmkultur in Deutschland verdient<br />

gemacht haben.<br />

Jubel, trubel, grosses kino: Das internationale filmfestival mannheim-heidelberg hat sich als wichtige adresse für filmentdeckungen und junge regietalente<br />

etabliert. und auch etablierte größen und Stars wie hannelore elsner (mitte oben) oder johanna ter Steege (mitte unten) schauen hier gerne vorbei.


prominente regiSSeure Zu gaSt<br />

master oF cinema<br />

Der Film ist eine Kunstform für sich – und in mannheim-<br />

Heidelberg ist in jedem Jahr ein herausragender Filmkünstler<br />

zu Gast, der das Kino und seine ästhetischen Facetten<br />

meisterhaft beherrscht – ein „master of Cinema“.<br />

Die regisseure zhang yimou, otar iosseliani, Theodor<br />

angelopoulos, raoul ruíz, edgar reitz, Wim Wenders<br />

und aleksandr sokurov zählen zu den ehrengästen, die<br />

in den vergangenen Jahren mit dem „master of Cinema“<br />

geehrt wurden.<br />

„Ich habe schon viel über das<br />

Internationale Filmfestival<br />

Mannheim­Heidelberg gehört,<br />

obwohl ich noch nie zuvor hier<br />

gewesen war. Es ist ein Festival,<br />

das auch bei uns in China einen<br />

sehr guten Ruf genießt.”<br />

Zhang Yimou<br />

„Ich habe meine ersten Filme<br />

in Mannheim gezeigt. Bis heute<br />

hat das Festival eine beneidenswerte,<br />

angesehene und<br />

beständige Tradition.”<br />

Wim Wenders<br />

„Ich bin hierhergekommen,<br />

weil ich anderswo schon<br />

lange keine Autorenfilme<br />

mehr gesehen habe.”<br />

Otar Iosseliani<br />

„Je gewaltiger das Medium, je größer die ökonomische<br />

Wucht, mit der Filme auf den Markt kommen, desto größer<br />

ist eigentlich die Verantwortung, Qualität zu produzieren“,<br />

erklärt Festivaldirektor Kötz. Die Realität sehe jedoch<br />

anders aus. in weiten Teilen der Branche, so Kötz weiter,<br />

sei es offenbar Konsens, dass sich das Schlichte und Schlechte<br />

besser verkaufen ließe als Qualität. „Es gibt jedoch Entscheidungsträger<br />

in den Redaktionen der Fernsehanstalten<br />

in Deutschland, in den Büros der Kinofilmverleiher und<br />

auch unter Journalisten, Politikern und Filmförderern, die<br />

sich dem Trend zur Verflachung widersetzen und das Publikum<br />

ernst nehmen“, betont Kötz. „Genau diese Akteure<br />

wollen wir mit dem Preis würdigen. Denn sie sind es, die<br />

den Film als Kunst am Leben erhalten.“ n<br />

FESTiVAL<br />

internationales Filmfestival Mannheim-heidelberg<br />

Das Filmfestival mannheim-Heidelberg, das in diesem Jahr seine<br />

57. Auflage erlebt, genießt als Forum für junge talente einen internationalen<br />

ruf. regisseure wie François truffaut, Wim Wenders, rainer<br />

Werner Fassbinder, Krzysztof Kieslowski, Jim Jarmusch, Lars von trier<br />

und thomas Vinterberg starteten mit ihren erstlingswerken in mannheim<br />

ihre Weltkarrieren. neben rund 60.000 besuchern kommen<br />

jedes Jahr etwa 1.000 internationale Gäste aus der Filmbranche.<br />

Dazu gehören Journalisten, Filmhändler, Verleiher und produzenten.<br />

WANN<br />

06. bis 16. november 2008<br />

WO<br />

Mannheim und heidelberg<br />

FESTiVALLEiTER<br />

Dr. Michael Kötz<br />

KONTAKT<br />

internationales Filmfestival Mannheim-heidelberg<br />

tel.: 06 21-10 29 43<br />

e-mail: info@iffmh.de<br />

internet: www.iffmh.de<br />

PREiSE<br />

3,50 bis 6,50 euro<br />

Festivalregion <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> · 2/2008<br />

DAS mAgAzin<br />

FESTiVALTiPPS<br />

Das komplette programm finden sie ab mitte oktober 2008<br />

auf der Website www.iffmh.de<br />

19


Fotos: Veranstalter, Denzi saylan (schwetzinger mozartfest)<br />

20<br />

Festivalregion <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> · 2/2008<br />

zugAbE<br />

Weitere feStivalS in Der metropolregion<br />

Volles Programm!<br />

pause machen gilt nicht. Der Kulturkalender in der<br />

metropolregion rhein-neckar ist auch jenseits der<br />

15 top-Fes tivals vollgepackt mit spannenden Festivals,<br />

Festen und Kulturtagen. ein Überblick über die<br />

Highlights vom Herbst 2008 bis zum Frühjahr 2009.<br />

b-seite<br />

schwetzinger mozartFest kinDertheaterFestival<br />

schÖner lügen<br />

weitere Festivals<br />

internationale musiktage<br />

„Dom zu speyer“<br />

neben der seit 1980 ausgerichteten<br />

„internationalen orgelwoche“ stehen<br />

chorkonzerte, liederabende, ein Workshop<br />

sowie zum finale ein großes Sinfoniekonzert<br />

auf dem programm. Dazu<br />

kommt das crossover-highlight „klassik<br />

trift jazz“.<br />

08.08. bis 03.10.08, Speyer, www.speyer.de<br />

Joseph-martin-kraus-tage<br />

Zur Würdigung des in Buchen aufgewachsenen<br />

komponisten, der als<br />

kapell meister am hof des schwedischen<br />

königs gustav iii. wirkte, hat die joseph-<br />

martin-kraus-gesellschaft die gleichnamigen<br />

tage ins leben gerufen.<br />

neben einem Studientag gibt es Stadtführungen,<br />

vorträge und konzerte.<br />

05. bis 07.09.08, Buchen und Amorbach,<br />

www.kraus­gesellschaft.de<br />

33. schwetzinger<br />

mozartFest<br />

Das mozartfest präsentiert sowohl<br />

Bekanntes als auch raritäten. ein höhepunkt<br />

in diesem jahr ist das opernprojekt<br />

„cosi fan tutte”, das durch neu-<br />

Übersetzung und -ver tonung der<br />

rezitative den Stof in die gegenwart<br />

überträgt.<br />

19.09. bis 12.10.08, Schwetzingen,<br />

www.mozartgesellschaft­schwetzingen.de<br />

mannheimer literaturFest<br />

Der räuber ’77<br />

mehrmals pro jahr stellen die autoren<br />

der literaturgruppe räuber ’77 ihre<br />

arbeiten der Öfentlichkeit vor. höhepunkt<br />

ist das literaturfest, bei dem in<br />

diesem jahr prosatexte zum thema<br />

„Danach“ mit dem „mannheimer<br />

heinrich-vetter-literaturpreis“ ausgezeichnet<br />

werden.<br />

27./28.09.08, Mannheim, www.raeuber77.de<br />

multikulti-Fest<br />

„viele kulturen – eine Stadt” lautet auch<br />

in diesem jahr das motto des multikultifestes.<br />

Der verein „neustadt gegen<br />

fremdenhass“ informiert und präsentiert<br />

musik, tanz und kulinarische genüsse<br />

aus unterschiedlichsten ländern.<br />

28.09.08, Neustadt an der Weinstraße,<br />

www.neustadtgegenfremdenhass.de


volles wort<br />

voraus!<br />

poezone 6<br />

heraus aus den seichtgebieten der fast-food-kultur und hinaus auf die<br />

ofene See des freien geistes – das ist auch in diesem jahr die kursrichtung<br />

von poeZone. für die sechste ausgabe des heidelberger World-poetry-festivals<br />

haben die macher wieder illustre gäste an Bord versammelt: aus heimischen<br />

gefilden wird sich der journalist und popliterat christian kracht die<br />

ehre geben, „Zimmer frei!“-moderatorin christine Westermann tritt zusammen<br />

mit ihrem kollegen, dem WDr-poetry-Slam-moderator jörg thadeusz,<br />

auf, und aus Berlin kommt der Schauspieler, Stand-up-comedian und Buchautor<br />

oliver polak zu Besuch. von ferneren gestaden werden der schwedische<br />

krimiautor håkan nesser, der australische Dichter und kritiker les<br />

murray sowie die beiden afrikanischen Schriftsteller nuruddin farah und<br />

Wole Soyinka erwartet. letztere zählen zu den bedeutendsten Schriftstellern<br />

ihres kontinents, Soyinka erhielt 1986 als erster afrikanischer autor den<br />

literatur-nobelpreis. neben den größen der internationalen literatur haben<br />

aber auch in diesem jahr die autoren ihren platz, die den Sprung ins internationale<br />

rampenlicht und in die Bestsellerlisten noch nicht geschaft haben.<br />

07. Oktober bis 30. November 2008,<br />

Heidelberg, www.dai-heidelberg.de<br />

07<br />

OktOber<br />

bis 30. november<br />

zu gast bei poezone 6: der australische lyriker und kritiker les murray, die isländische<br />

romancière Steinunn Sigurðardóttir und der popliterat christian kracht<br />

Fotos: Veranstalter, bruno Garcin-Gasser, eckhart nickel<br />

Festivalregion <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> · 2/2008<br />

DAS mAgAzin 21<br />

Jazz me<br />

eberbACHer JAzztAGe<br />

auch in diesem jahr dürfen sich die<br />

jazz-freunde auf ein vielfältiges programm<br />

freuen. konzerte mit hochkarätigen<br />

künstlern und ausgezeichneten<br />

Bands des Wettbewerbs „jugend jazzt<br />

2008“ in Baden-Württemberg stehen an.<br />

September bis November 2008, Eberbach,<br />

www.eberbach.de<br />

kinDertheaterFestival<br />

Zum zwölften mal präsentiert das<br />

hei delberger kulturfenster auf der<br />

neckarwiese ein buntes programm mit<br />

kindertheaterproduktionen aus ganz<br />

Deutschland. neben den auführungen<br />

gibt es aktionen und Workshops –<br />

für kleinere und größere Besucher.<br />

09. bis 12.10.08, Heidelberg,<br />

www.kulturfenster.de<br />

links<br />

neUe mUsiK UnD improVisAtion<br />

rohan de Saram, trio omega, ensemble<br />

meitar – die Biennale bietet viele<br />

hochkarätige namen. als rahmenprogramm<br />

gibt es musikwissenschaftliche<br />

Seminare und einen film abend mit<br />

livemusik. für das highlight zum abschluss<br />

sorgt das thomas Siffling trio.<br />

24. bis 31.10.08, Heidelberg,<br />

www.links­heidelberg.de<br />

b-seite<br />

VisUeLLe KUnst UnD JetztKULtUr<br />

Das festival präsentiert Spielarten moderner<br />

visueller kunst wie video-art,<br />

fotografie, interaktive projektionen sowie<br />

lichtdesign. im rahmenprogramm<br />

stehen die künstler den Besuchern<br />

rede und antwort.<br />

12. bis 16.11.08, Mannheim,<br />

www.jetztkultur.de<br />

theatertage heiDelberg<br />

11. HeiDeLberGer tHeAterpreis<br />

Bereits zum elften mal hebt sich der<br />

vorhang für die „freien theatergruppen“.<br />

ensembles aus dem gesamten<br />

deutschsprachigen raum treten im<br />

Wettbewerb um den heidelberger<br />

theaterpreis und den Wanderpokal<br />

„heidelberger puck“ an.<br />

27.11. bis 06.12.08, Heidelberg,<br />

www.theaterverein­hd.de


22<br />

Festivalregion <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> · 2/2008<br />

zugAbE<br />

literatur im<br />

schwimmbaD<br />

LeseFestiVAL bensHeim<br />

literarische erlebnisse der besonderen art präsentiert das lesefestival<br />

in Bensheim. ob gerichtssaal, Schwimmbad oder Weinberg – die lesungen<br />

finden an ungewöhnlichen orten statt, inklusive der passenden gastronomischen<br />

versorgung und musikalischen untermalung. So liest in diesem<br />

jahr peter Sodann, der bis zum april 2007 als leipziger tatort-kommissar<br />

Bruno ehrlicher Dienst tat, in einem Saal des Bensheimer amtsgerichts.<br />

Wiglaf Droste präsentiert im kirchberghäuschen inmitten der Bensheimer<br />

Weinberge sein neues Werk, das auf den schlichten titel „Wein“ hört und<br />

das er gemeinsam mit dem schwäbischen fernsehkoch vincent klink verfasst<br />

hat. Zu den weiteren gästen zählen kritikerpapst hellmuth karasek<br />

sowie gudrun Schury. letztere stellt ihre neue Wilhelm-Busch-Biographie<br />

vor, die zum 100. todestag des Dichters und Zeichners am 9. januar dieses<br />

jahres erschienen ist. Zu den weiteren highlights gehören die traditionelle<br />

kriminacht im pipapo-kellertheater sowie die neue „hör-Bar” im restaurant-<br />

café der caritas, in der die Besucher vier brandneuen hörbuch-produktionen<br />

bei Snacks und Wein lauschen dürfen.<br />

20. bis 26. Oktober 2008,<br />

Bensheim, www.bensheim.de<br />

20<br />

OktOber<br />

bis 26. oktober<br />

Das basinusbaD im hessischen bensheim: literatur an ungewöhnlichen orten<br />

Foto: Lesefestival bensheim<br />

winter in schwetzingen<br />

3. bAroCKFest im roKoKotHeAter<br />

mit der premiere der vivaldi-oper „Die<br />

olympiade“ startet das Barockfest in<br />

den olympischen Winter. in den folgenden<br />

Wochen stehen konzerte und lesungen<br />

auf dem programm. ein weiteres<br />

highlight ist das Weihnachtskonzert<br />

des cembalisten Benjamin alard.<br />

14.12.08 bis 14.02.09, Schwetzingen,<br />

www.theaterheidelberg.de<br />

imaginale 09<br />

FiGUrentHeAtertAGe mAnnHeim<br />

Zum zweiten mal präsentiert die<br />

imaginale die ganze Bandbreite zeitgenössischen<br />

figurentheaters – vom<br />

puppen- und objekttheater bis zu den<br />

grenzbereichen tanz, bildende kunst<br />

und neue medien. für kinder und erwachsene.<br />

22. bis 30.01.09, Mannheim,<br />

www.altefeuerwache.com<br />

lesen.hÖren 3<br />

LiterAtUrFest mAnnHeim<br />

lesen.hören hat sich als hochkarätiges<br />

festival für deutschsprachige gegenwartsliteratur<br />

etabliert. auch bei der<br />

dritten auflage stellen renommierte<br />

autoren in lesungen und gesprächen<br />

mit kritikern ihre aktuellen Werke vor.<br />

20.02. bis 07.03.09, Mannheim,<br />

www.altefeuerwache.com<br />

carambolage<br />

KAbArett- & KLeinKUnstFestiVAL<br />

„carambolage“ steht für „aufeinandertrefen“,<br />

und so trift bei diesem festival<br />

so ziemlich alles aufeinander, was<br />

die kleinkunst-kabarett-comedy-Szene<br />

zu bieten hat: spannende konzepte,<br />

große namen und „absolute Beginner“.<br />

16. bis 31.01.09, Heidelberg,<br />

www.karlstorbahnhof.de<br />

schÖner lügen<br />

DAs 9. CHAnsonFestiVAL<br />

große emotionen und kleine gemeinheiten<br />

– auch in diesem jahr gibt sich<br />

bei „Schöner lügen“ wieder die elite der<br />

deutschen chanson-Szene die ehre.<br />

unter anderem mit dabei sind tanja<br />

ries, tim fischer und johanna Zeul.<br />

05.02. bis 21.03.09, Heidelberg,<br />

www.schoener­luegen.de


kulturlanDSchaft rhein-neckar<br />

Auf historischen Pfaden<br />

Von mittelalterlichen burgen über barockschlösser bis zur „Wiege der Demokratie“ –<br />

in der metropolregion lassen sich überall spuren der deutschen Geschichte entdecken.<br />

Wir haben für sie eine Auswahl an historischen orten zusammengestellt. eine reise<br />

durch die Kulturlandschaft rhein-neckar in zehn stationen.<br />

burg triFels<br />

Wenn auch sein Aufenthalt im Jahr 1193 keineswegs freiwillig<br />

war, so sollen die Pfälzer Burgherren ihren königlichen „Gast“<br />

Richard I., genannt „Löwenherz“, durchaus fürstlich behandelt<br />

haben. Auf Betreiben Kaiser Heinrichs des Vi. war<br />

Löwen herz auf der Rückkehr von einem Kreuzzug festgesetzt<br />

worden und saß drei Wochen auf der Burg, die über dem südpfälzischen<br />

Annweiler auf einem dreiteiligen Felsen thront.<br />

Den Aufstieg zur Burg sind neben der wunderbaren Aussicht<br />

vor allem die Repliken der Reichskleinodien wert. Sie erinnern<br />

daran, dass Reichsapfel, Krone, Zepter und Schwert der Kaiser<br />

und Könige des Heiligen Römischen Reichs tatsächlich<br />

von 1125 bis 1298 in der Burg aufbewahrt wurden.<br />

www.trifelsland.de<br />

wormser Dom<br />

„Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir, amen.“ Auch wenn dieses<br />

berühmte Diktum Martin Luthers nicht historisch verbürgt ist, so steht doch<br />

fest, dass Luther am 17. April 1521 vor den Fürsten und Reichsständen, die<br />

sich im Wormser Dom St. Peter versammelt hatten, seine reformatorischen<br />

Thesen verteidigte. Und auch zuvor hatte der Dom Geschichte geschrieben:<br />

im Jahr 1048 fand hier die einzige Papstwahl auf deutschem Boden statt, 1122<br />

wurde mit dem Wormser Konkordat der investiturstreit beendet. Worms ist<br />

außerdem als „Stadt der Nibelungen“ bekannt, da hier laut Nibelungenlied die<br />

Burgunder ihren Sitz gehabt haben sollen. Zudem galt Worms bis zur NS-<br />

Zeit als wichtiges jüdisches Zentrum und war in der jüdischen Welt sogar<br />

als Klein-Jerusalem bekannt. Spuren dieser Tradition finden sich heute noch<br />

in Gestalt des alten jüdischen Friedhofs „Heiliger Sand“, der Synagoge und<br />

Mikwe im Juden viertel sowie des jüdischen Museums „Raschi-Haus“.<br />

www.worms.de<br />

2<br />

1<br />

Festivalregion <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> · 2/2008<br />

DAS mAgAzin<br />

23<br />

hambacher schloss unD Die Deutsche weinstrasse<br />

„Jene Hambacher Tage waren der letzte Termin, den die Göttin der Freyheit<br />

uns gewährte …“, schrieb Heinrich Heine über das Hambacher Fest, enttäuscht<br />

darüber, dass trotz der 30.000 Freiheitskämpfer, die sich an jenem 27. Mai<br />

1832 zum Hambacher Fest versammelt hatten, die „allgemeine Umwälzung in<br />

Deutschland“ weiter auf sich warten ließ. Mehr als 175 Jahre später sind Demokratie<br />

und Freiheit hierzulande Selbstverständlichkeiten, und so gilt das<br />

Hambacher Schloss heute als „Wiege der deutschen Demokratie“. Die schwarzrot-goldene<br />

Fahne, die an jenem Tag erstmals als deutsches Nationalsymbol<br />

wehte, ist noch heute im Schloss zu bewundern. Wer den Aufstieg unternimmt,<br />

wird zudem mit einem Ausblick über das Rebenmeer der Deutschen<br />

Weinstraße und über die <strong>Rhein</strong>ebene belohnt.<br />

www.hambacher-schloss.de<br />

3<br />

Fotos: istockphoto (2), Fotoarchiv institut für stadtgeschichte Worms


24<br />

Dom zu speyer<br />

Spätestens mit Hape Kerkelings Reisebericht dürfte der Jakobsweg<br />

allgemein bekannt sein. Was aber nur wenige wissen: Auch Speyer,<br />

die alte Römerstadt am <strong>Rhein</strong>, ist Startpunkt des Pilgerpfades. Ein<br />

imposanter Jakobspilger aus Bronze, geschaffen vom Münchener<br />

Bildhauer Martin Mayer, weist den Weg, der über Neustadt an der<br />

Weinstraße durch den Pfälzerwald und von dort über Frankreich<br />

nach Spanien führt. Doch bevor man diese Reise antritt, sollte man<br />

auf keinen Fall den Dom links liegen lassen, der seit 1981 zum<br />

UNESCO-Weltkulturerbe zählt. 71 Meter hoch ragen die zwei Osttürme<br />

des größten noch erhaltenen romanischen Bauwerks der Welt<br />

in den Himmel, dessen Bau Kaiser Konrad ii. bereits im Jahr 1030<br />

veranlasste. Unbedingt einen Abstecher wert ist auch die Krypta, die<br />

dem Geschlecht der Salier als Grabstätte diente.<br />

www.speyer.de<br />

5<br />

Festivalregion <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> · 2/2008<br />

schwetzinger schloss<br />

„ich will, bevor ich sterbe, noch einer Pflicht genügen und<br />

einen Trost genießen: ich will Schwetzingen wiedersehen“,<br />

schrieb Voltaire an seinen ehemaligen Sekretär Cosimo<br />

Alessandro Collini, der inzwischen am Hof des Kurfürsten<br />

Carl Theodor tätig war. Und wenn auch das Pathos dieser<br />

Zeilen heute übertrieben anmutet, so begeistert das Schloss<br />

mit seinem Rokokotheater und seinem weitläufigen Park<br />

noch heute Zehntausende von Besuchern. Denn was Carl<br />

Theodor Mitte des 18. Jahrhunderts mit dem Ausbau des<br />

Jagdschlosses zur Sommerresidenz schuf, ist einzigartig: Die<br />

seinerzeit viel diskutierte Kluft zwischen streng geometrischer<br />

französischer und naturnaher englischer Gartenkunst<br />

löste der Kurfürst, indem er beiden Stilen eine harmonische<br />

Koexistenz ermöglichte. Das Schloss selbst war ein<br />

wichtiger Treffpunkt: Auf Einladung des kunstsinnigen<br />

Kurfürsten waren hier Persönlichkeiten wie Mozart, Schiller,<br />

Gluck oder eben Voltaire zu Gast.<br />

www.schwetzingen.de<br />

6<br />

mannheimer schloss<br />

Leben im Quadrat – der Slogan, den sich die Stadt Mannheim anlässlich ihres 400-jährigen<br />

Jubiläums im vergangenen Jahr gegeben hat, ist durchaus wörtlich gemeint: in der<br />

Mannheimer innenstadt gibt es statt Straßennamen nur Quadratbezeichnungen. U 4,6<br />

lautet eine typische Adresse für einen Quadrate-Bewohner. Zurück geht diese ungewöhnliche<br />

Praxis auf die Stadtgründung im Jahr 1607. Kurfürst Friedrich iV. hatte<br />

damals die neue Stadt nach modernsten Erkenntnissen auf dem Reißbrett planen und<br />

gitterförmig anlegen lassen. Nach der Zerstörung der Stadt im Dreißigjährigen Krieg<br />

erweckte sie erst Kurfürst Karl Philipp zu neuem Leben: im Jahr 1720 erkor er Mannheim<br />

zur neuen Residenz und ließ das bis heute erhaltene Schloss erbauen, nach Versailles<br />

die zweitgrößte Barockanlage Europas. Unter seinem Nachfolger Carl Theodor<br />

erlebte Mannheim eine kulturelle Blüte, während der Persönlichkeiten wie Schiller,<br />

Mozart und die Komponisten der Mannheimer Schule hier wirkten. Das Schloss, das<br />

Nationaltheater, das im Krieg zerstört und an anderer Stelle als moderner Bau errichtet<br />

wurde, sowie zahlreiche andere Gebäude in den Quadraten verweisen noch heute auf<br />

diese Blütezeit. Mit dem Friedrichsplatz, zu dem Wasserturm, Rosengarten und Kunsthalle<br />

gehören, verfügt Mannheim zudem über ein einmaliges Jugendstil-Ensemble.<br />

www.mannheim.de<br />

➔ Weitere Informationen und Ausflugsziele finden Sie im Reiseführer „<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong>“, erschienen im DuMont-Reiseverlag.<br />

4<br />

Fotos: istockphoto, Landesmedienzentrum baden-Württemberg, Dirk Altenkirch


7<br />

9<br />

weinheim unD Die bergstrasse<br />

„Hier beginnt Deutschland, italien zu werden“, soll Kaiser Joseph<br />

ii. begeistert gerufen haben, als er 1764 frisch gekrönt von<br />

Frankfurt zur Bergstraße kam. im Zentrum der von Darmstadt<br />

bis Wiesloch führenden Bergstraße, die bereits zur Römerzeit als<br />

wichtiger Verkehrsweg galt, liegt die Zwei-Burgen-Stadt Weinheim.<br />

Sie macht ihrem Kosenamen alle Ehre, denn oberhalb der<br />

Stadt ragen die Burg Windeck und die Wachenburg aus dem<br />

Wald, von denen man einen herrlichen Blick auf Schlosspark,<br />

Marktplatz und die verwinkelten Gassen des Gerberbachviertels<br />

hat. Auf jenem Marktplatz lässt es sich bei rund 1.500 Sonnenstunden<br />

im Jahr selbst im Winter gut im Freien sitzen.<br />

www.weinheim.de<br />

kloster lorsch<br />

Neben dem Speyerer Dom und dem <strong>Neckar</strong>-Odenwald-Limes ist das Kloster<br />

Lorsch das dritte UNESCO-Weltkulturerbe in der <strong>Metropolregion</strong>. im Jahre 764<br />

erstmals urkundlich erwähnt, sind heute noch die Königshalle, der Torso der<br />

Klosterkirche und Teile der Mauer erhalten. Die Klosterbibliothek der ehemaligen<br />

Benediktiner-Abtei ist inzwischen in aller Welt verstreut. Allein dreihundert<br />

Bände stehen im Vatikan, darunter eine Vergil-Handschrift aus dem fünften<br />

Jahrhundert. im Mittelalter sah das Kloster viele berühmte Gäste: Karl der<br />

Große machte hier im Jahr 774 Station. Später trug man hier Ludwig den Deutschen,<br />

den ersten „deutschen“ König, zu Grabe. Und auch die Karolinger fanden<br />

im Kloster ihre letzte Ruhestätte.<br />

www.kloster-lorsch.de<br />

heiDelberger schloss<br />

Was soll man zum Heidelberger Schloss noch sagen? Es ist schließlich einer der<br />

meist besuchten – und meist besungenen – Orte Deutschlands. Und das zu Recht:<br />

Denn nicht nur die Anlage selbst, die Bauten aus verschiedenen Stilepochen vereint,<br />

sondern auch die malerische Umgebung mit Blick auf den <strong>Neckar</strong>, die<br />

Heidelberger Altstadt und den am anderen Ufer gelegenen Philosophenweg laden zu<br />

herrlichen Spaziergängen ein. 1693 wurde das Schloss im Pfälzischen Erbfolgekrieg<br />

auf Geheiß von Louis XiV. von französischen Soldaten geplündert und in<br />

Brand gesteckt. Seitdem thront es als Ruine über der Stadt am <strong>Neckar</strong>. Doch<br />

gerade diese Zerstörung hat den heutigen Ruf begründet, denn in der deutschen<br />

Romantik wurde das verfallene und dennoch majestätische Bauwerk zur Kultstätte,<br />

die Dichter wie Brentano, Hölderlin, Eichendorff und selbstverständlich<br />

auch Goethe lyrisch würdigten. Wer es lieber etwas handfester mag, kommt im<br />

Schloss ebenfalls auf seine Kosten: Denn das größte Holzweinfass der Welt, das<br />

satte 195.000 Liter fasst, ist ebenfalls hier beheimatet.<br />

www.heidelberg.de, www.schloss-heidelberg.de<br />

10<br />

neckarsteinacher burgen<br />

im Anschluss an den obligatorischen Heidelberg-Aufenthalt sollten<br />

Entdeckungsreisende in der <strong>Metropolregion</strong> auf jeden Fall noch einen<br />

Abstecher den <strong>Neckar</strong> hinauf machen. Hier liegt etwa das Städtchen<br />

<strong>Neckar</strong>steinach, das man am besten mit einem Ausflugsdampfer ansteuert<br />

– als Hommage an die Bewohner, die noch bis weit ins 20. Jahrhundert<br />

überwiegend von der Schifffahrt lebten. Gleich mit vier Burgen<br />

trumpft die mittelalterliche Stadt auf, die oberhalb der Stadt inmitten<br />

von dichten Wäldern liegen und durch einen Wanderweg miteinander<br />

verbunden sind. Vorder- und Mittelburg sind heute noch bewohnt, die<br />

beiden Ruinen Hinterburg und Schadeck, genannt „Schwalbennest“,<br />

laden zu einer Pause mit herrlicher Aussicht über das <strong>Neckar</strong>tal ein.<br />

www.neckarsteinach.de<br />

8<br />

Festivalregion <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> · 2/2008<br />

DAS mAgAzin<br />

25<br />

Fotos: Verwaltung der staatlichen schlösser und Gärten Hessen, stadt- und tourismusmarketing Weinheim/ eck, Landesmedienzentrum baden-Württemberg, marco bollheimer


26<br />

Jetzt anForDern – alle inFos zu Den top-<br />

Festivals Der metropolregion rhein-neckar<br />

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Festivalregion <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> · 2/2008<br />

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Wunder der prärie 10.–20. 09. 2008<br />

enjoy jazz 02. 10.–15. 11. 2008<br />

iv. Festspiele ludwigshafen 24.10.2008–20. 05. 2009<br />

57. internationales Filmfestival Mannheim-heidelberg 06.–16.11.2008<br />

heidelberger Frühling 21. 03.–25. 04. 2009<br />

schwetzinger Festspiele 02. 05.–13. 06. 2009<br />

heidelberger stückemarkt 02.–10. 05. 2009<br />

15. heidelberger literaturtage 17.–21. 06. 2009<br />

5. Festival des deutschen Films 06/2009<br />

15. internationale schillertage 19.–27. 06. 2009<br />

heidelberger schlossfestspiele 26. 06.–09. 08. 2009<br />

internationales straßentheaterfestival ludwigshafen 07/2009<br />

nibelungen-Festspiele 07–08/2009<br />

ich möchte das magazin zur Festivalregion rhein-neckar künftig kostenlos<br />

von der metropolregion rhein-neckar erhalten.<br />

ich möchte am Gewinnspiel teilnehmen.<br />

Unter allen einsendern, die das Kästchen zur Gewinnspiel-<br />

teilnahme angekreuzt haben, verlosen wir folgende preise:<br />

1. und 2. preis: 1 x 2 eintrittskarten für eine Veranstaltung bei einem top-Festival<br />

ihrer Wahl inklusive Hotel übernachtung im best-Western-Hotel steubenhof<br />

(www.steubenhof.de) in mannheim und ein Dumont-reiseführer „rhein-neckar“<br />

3. bis 10. preis: 1 x 2 eintrittskarten für eine Veranstaltung bei einem top-<br />

Festival ihrer Wahl und ein Dumont-reiseführer „rhein-neckar“<br />

11. bis 20. preis: ein Dumont-reiseführer „rhein-neckar“<br />

schicken sie bitte den Coupon an folgende adresse:<br />

metropolregion rhein-neckar<br />

Arbeitsgruppe Kulturvision 2015<br />

postfach 10 21 51<br />

68021 mannheim<br />

einsendeschluss für das gewinnspiel ist der 15.12.2008<br />

Die im rahmen des Gewinnspiels verlosten eintrittskarten sind für die Festivalsaison 2009 gültig. eine person kann nur<br />

einmal am Gewinnspiel teilnehmen. eine barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Der rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

ihre personenbezogenen Daten werden im Fall der Gewinnspielteilnahme ausschließlich im rahmen der Durchführung<br />

des Gewinnspiels und im Fall des erbetenen erhalts von informationsmaterial aus schließlich zu diesem zweck und unter<br />

beachtung der Datenschutzbestimmungen verarbeitet und genutzt.<br />

Impressum<br />

herausgeber:<br />

metropolregion rhein-neckar GmbH,<br />

Arbeitsgruppe „Kulturvision 2015“, n 7, 5–6,<br />

68161 mannheim; postfach 10 21 51, 68021 mannheim;<br />

tel.: 06 21-12 987-31, Fax: 06 21-129 87-51,<br />

e-mail: info@m-r-n.com, internet: www.m-r-n.com<br />

herstellung:<br />

siGnUm communication Werbeagentur GmbH,<br />

Lange rötterstr. 11, 68167 mannheim;<br />

tel.: 06 21-33 974-0, Fax: 06 21-33 974-20;<br />

e-mail: mail@signum-web.de,<br />

internet: www.signum-web.de<br />

redaktion:<br />

Daniel Grieshaber, Gabriele Jörg, rosa ortega sanchez<br />

projektleitung:<br />

Christiane Désiré<br />

Kreativ-Direktion:<br />

matthias birkenbach<br />

art-Direktion:<br />

Johannes bayer<br />

layout:<br />

nicole Hahner<br />

Druck:<br />

pva, Druck und medien-Dienstleistungen GmbH,<br />

Landau/pfalz, internet: www.pva.de<br />

Titelbild:<br />

Wunder der prärie: stefanie Grubenmann,<br />

Foto: peter empl<br />

auflage und erscheinungsweise:<br />

300.000 exemplare; zwei Ausgaben pro Jahr.<br />

Alle rechte vorbehalten. reproduktion nur mit<br />

ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers und<br />

der redaktion. Für unverlangt eingesandtes material<br />

übernimmt die redaktion keine Gewähr. Die nächste<br />

Ausgabe erscheint im märz 2009, redaktionsschluss dieser<br />

Ausgabe: 19. Dezember 2009.<br />

sie möchten das Festivalmagazin bestellen?<br />

im internet unter www.festivalregion.de oder unter<br />

der Hotline: 0 18 05-888 133 (14 Cent pro min. aus dem<br />

dt. Festnetz, abweichende tarife aus anderen netzen<br />

sind möglich). Unter der Web-Adresse können sie auch<br />

die ersten drei Ausgaben des Festivalmagazins<br />

nachbestellen – solange der Vorrat reicht.<br />

Mit freundlicher unterstützung von:


Ein Unternehmen<br />

in der<br />

In dieser Region spielt die Musik.<br />

Und wir spielen mit.<br />

Mit uns gewinnt die Region!<br />

Die BASF engagiert sich in der <strong>Metropolregion</strong><br />

und fördert Projekte aus den Bereichen Jugend<br />

und Bildung, Innovation und Wissenschaft,<br />

Kultur, Sport sowie Lebensqualität. So tragen<br />

wir dazu bei, dass das Umfeld unseres<br />

Standorts immer attraktiver wird. Und damit<br />

gewinnen auch wir.<br />

www.basf.de/mit-uns-gewinnt-die-region


Wirtschaft Wissenschaft Lebensqualität<br />

Leben in Bewegung<br />

Wir sind Europäische <strong>Metropolregion</strong>:<br />

ein Grund, stolz zu sein.<br />

Die Region <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> ist Europäische <strong>Metropolregion</strong>!<br />

Was Sie davon haben? Erstklassige Bildungs- und Berufschancen.<br />

Hohe Lebensqualität, die ihresgleichen sucht in Deutschland. Und vor<br />

allem: hervorragende Zukunftsaussichten. Denn als <strong>Metropolregion</strong><br />

haben wir entscheidende Vorteile bei allen Standortentscheidungen.<br />

Wir gehören damit zum Kreis der Top-Regionen in Europa.<br />

Und darauf können auch Sie mit Recht stolz sein!<br />

www.metropolregion-rhein-neckar.com

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