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test<br />
AutomAtikVAriAnten<br />
Porsche Panamera<br />
Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe PDK<br />
Porsche schaltet wie geölt Dieser A4 muss nicht schalten technische<br />
Doppelkupplungsgetriebe schalten schnell und effizient. Das passt zum Panamera.<br />
Seine Kraft erfordert jedoch eine stabile Kraftübertragung – Lamellen im Ölbad<br />
Die Technik EU-Mix 9,3 l SP • CO2 218 g/km Die Technik<br />
So ein Tropfen Öl hat<br />
manches Mal schon Wunder<br />
gewirkt. Das weiß auch Porsche.<br />
Und lässt die Kupplungen<br />
seines Doppelkupplungsgetriebes<br />
gleich in einer<br />
ganzen Wanne voll Öl<br />
laufen. Das schont das Material<br />
und kühlt gleichzeitig,<br />
sodass die hohen Drehmomente<br />
des Panamera ohne<br />
Risiken und Nebenwirkungen<br />
übertragen werden können.<br />
Trockene Kupplungen<br />
wie im A1 würden ruck, zuck<br />
verrauchen.<br />
Ansonsten arbeiten Audi<br />
und Porsche nach dem gleichen<br />
Prinzip. Sieben Übersetzungen<br />
verteilen sich auf<br />
zwei Getriebehauptwellen,<br />
gerade und ungerade Gänge<br />
liegen jeweils auf einer gemeinsamen<br />
Welle. So kann<br />
der nächsthöhere Gang bereits<br />
eingelegt werden, während<br />
der Kraftfluss über die<br />
andere Welle läuft.<br />
Doppelkupplung im Detail<br />
Grün und Grau kennzeichnen die beiden Kraftwege: Die geschlossene<br />
innere Kupplung ermöglicht hier den rot markierten Verlauf.<br />
Grau wird erst mit Schließen des äußeren Lamellenpakets aktiv.<br />
VorTeiLe: Wie beim Audi<br />
A1 – die Doppelkupplung arbeitet<br />
schnell und sparsam.<br />
Die nassen Kupplungen vertragen<br />
außerdem mehr Hitze<br />
und Drehmoment.<br />
NAChTeiLe: Auch hier gilt:<br />
Herunterschalten dauert länger.<br />
Dazu ist der Wirkungsgrad<br />
schlechter, die im zähen<br />
Ölbad rotierenden Kupp<br />
lungspakete rauben Kraft.<br />
Das Anfahrverhalten ist mitunter<br />
ruppig.<br />
Das Auto<br />
Der Panamera schaltet blitzschnell<br />
und sanft hoch, auf<br />
Knopfdruck auch knallhart<br />
mit herzhaft „einrastenden“<br />
Gängen. Nur beim Anfahren<br />
bockt die Automatik. Rollt<br />
technische Daten<br />
V6, vorn längs • Hubraum 3605<br />
cmÍ • Leistung 220 kW (300 PS)<br />
bei 6200/min • max. Drehmoment<br />
400 Nm bei 3750/min • Hinterradantrieb<br />
• Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe<br />
• L/B/H<br />
4970/1931/1418 mm • 0–100<br />
km/h in 6,3 s • Spitze 259 km/h •<br />
Preis: 79 410 Euro<br />
Wertung<br />
KaTEGoRiE<br />
Schaltkomfort<br />
Anfahrverhalten<br />
Steuerung<br />
Fun-Faktor<br />
Kosten<br />
GESaMT<br />
Fazit<br />
der Porsche im zweiten Gang<br />
los (Normalmodus), rückt<br />
die Anfahrkupplung am Ende<br />
der Schlupfphase stets<br />
leicht ruckend ein. Beim<br />
Rangieren ist zudem ein ruhiger<br />
Gasfuß angesagt. Vorbildlich:<br />
Im Gegensatz zum<br />
geschalteten Panamera verbraucht<br />
die PDKVariante<br />
zwei Liter Benzin weniger.<br />
ã ã ã ã ã = sehr gut, ã ã ã ã = gut, ã ã ã = befriedigend, ã ã = ausreichend, ã = mangelhaft<br />
‡ Sportlicher Panamera plus<br />
schnell und effektiv arbeitendes<br />
PDK – eine beinah perfekte Kombination.<br />
Nur am Anfahrverhalten<br />
muss Porsche noch feilen,<br />
das können die Konzernkollegen<br />
durchaus besser.<br />
CVT ermöglicht unendlich viele Übersetzungen, die stufenlos ineinander übergehen.<br />
Das macht das Beschleunigen komfortabel. Aber der Spaß fehlt, und der Durst steigt<br />
Das CVTGetriebe hat<br />
etwas von einer Rennrad<br />
Gangschaltung. Auf einer<br />
Seite läuft eine Kette auf immer<br />
kleiner werdenden Radien,<br />
auf der anderen Seite<br />
beschreibt sie immer größere<br />
Kreise. Allerdings springen<br />
im Auto nicht nur 21,<br />
sondern unzählig viele „Kettenpositionen“<br />
heraus. Denn<br />
statt auf festen Zahnkränzen<br />
läuft das Antriebsband (hier<br />
eine Laschenkette) zwischen<br />
je zwei Kegelscheiben, die<br />
sich stufenlos zusammen<br />
oder auseinanderschieben<br />
lassen. Entsprechend gleitend<br />
ergeben sich die unterschiedlichenÜbersetzungsmöglichkeiten.<br />
VorTeiLe: Die Motordrehzahl<br />
lässt sich auf einen definierten<br />
Bereich festlegen,<br />
das verhilft dem Wagen entweder<br />
zu optimalen Beschleunigungswerten<br />
oder<br />
zum optimalen Verbrauch.<br />
NAChTeiLe: Die beim Beschleunigen<br />
gleich bleibende<br />
Drehzahl nimmt der Fahrer<br />
als gummibandartige Charakteristik<br />
wahr. Subjektiv<br />
kein schönes Gefühl, wie bei<br />
einer schleifenden Kupplung.<br />
Zudem läuft die Laschenkette<br />
mit viel Reibung, was den<br />
Verbrauch erhöht. Und: CVT<br />
vertragen keine großen Drehmomentwerte.<br />
Das Auto<br />
Der Audi A4 beschleunigt<br />
im Normalmodus nach dem<br />
Der A4<br />
gibt Kette<br />
Diese Laschenkette<br />
überträgt im audi CVT<br />
die Kraft. Sie läuft zwischen<br />
zwei Kegelscheibenpaaren,<br />
die sich<br />
zusammen- oder<br />
auseinanderschieben,<br />
so<br />
verschiedene<br />
Übersetzungenermöglichen.<br />
Nachteil: Die<br />
reibende<br />
Kette kostet<br />
Kraft, so-<br />
mit Sprit.<br />
oben beschriebenen „Gummi<br />
bandprinzip“. Je nachdem<br />
wie stark der Fahrer das<br />
Gaspedal durchdrückt, pegelt<br />
sich die Motordrehzahl<br />
auf spritsparende 2000 Touren<br />
oder sprintfreudige 4000<br />
Um drehungen ein und verharrt<br />
in diesen Bereichen.<br />
Dagegen steht: Im FahrProgramm<br />
S simuliert das CVT<br />
Getriebe des A4 sportliche<br />
Gang sprün ge, beim Beschleunigen<br />
erlebt der Fahrer<br />
ein normales Automatik<br />
Gefühl.<br />
Beim Anfahren fällt es<br />
schwer, die Kraft zu dosieren,<br />
besonders nach dem<br />
Kaltstart reagiert der A4 ruppig.<br />
Rund ein Liter Mehrverbrauch<br />
im Vergleich zu<br />
einem A4 2.0 TDI mit Schaltung<br />
sind außerdem zu viel.<br />
Und das CVTGetriebe ist<br />
defektanfällig. So musste es<br />
in unserem Dauertestfahrzeug<br />
A4 2.0 TDI nach rund<br />
60 000 Kilometer Fahrstrecke<br />
bereits ersetzt werden.<br />
Audi A4 2.0 TDi<br />
Stufenloses Getriebe Multitronic<br />
Daten<br />
Vierzylinder, Turbo, vorn längs•<br />
Hubraum 1968 cmÍ • Leistung 105<br />
kW (143 PS) bei 4200/min • max.<br />
Drehmoment 320 Nm bei 1750/<br />
min • Vorderradantrieb • stufenloses<br />
Automatikgetriebe • L/B/H<br />
4703/1826/1427 mm • 0–100<br />
km/h in 9,4 s • Spitze 210 km/h •<br />
EU-Mix 5,7 l Diesel • CO2 149 g/km<br />
Preis: ab 33 750 Euro<br />
‡ Das subjektiv hektische Aufbrausen<br />
beim Beschleunigen<br />
lässt sich in Sportstellung unterdrücken<br />
– im Grunde optimal.<br />
Aber der Mehrverbrauch<br />
stört, verhagelt so die gute<br />
CVT-Bilanz.<br />
56 www.autobild.de · Nr. 50 · 17. Dezember 2010 Nr. 50 · 17. Dezember 2010 · www.autobild.de 57<br />
Wertung<br />
KaTEGoRiE<br />
Schaltkomfort<br />
Anfahrverhalten<br />
Steuerung<br />
Fun-Faktor<br />
Kosten<br />
GESaMT<br />
Fazit<br />
ã ã ã ã ã = sehr gut, ã ã ã ã = gut, ã ã ã = befriedigend, ã ã = ausreichend, ã = mangelhaft<br />
Fotos: Hersteller (2), t. Bader (2)