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test<br />

AutomAtikVAriAnten<br />

Der dreht elektronisch auf<br />

Der Prius kommt ohne Gänge klar – ihm hilft ein Elektromotor auf die Sprünge<br />

Toyota Prius<br />

Hybrid-Leistungsverzweigung<br />

Bei smart hakt es im Getriebe<br />

Der Kleine spart ganz automatisch. Aber komfortabel läuft das nicht ab<br />

Smart Fortwo<br />

Cabrio Autom. Schaltgetriebe<br />

Die Technik<br />

Von wegen Getriebe, der Prius<br />

schummelt. Tatsächlich gibt es im<br />

Prius kein Getriebe im herkömmlichen<br />

Sinne, geschaltete Übersetzungen<br />

fehlen. Im Prius mit Hybridantrieb<br />

arbeiten ein Benzinmotor<br />

und die Elektrokomponenten elektronisch<br />

kontrolliert zusammen, geben<br />

die Kraft auf verschiedenen Wegen<br />

an die Vorderräder weiter. Zwar<br />

gibt es im Prius einen Planeten­Zahnradsatz,<br />

der bietet jedoch nicht wie<br />

bei einer konventionellen Automatik<br />

mehrere Gang­Kombinationen. Im<br />

Prinzip bewegt der Verbrennungsmotor<br />

nur einen Generator, der entstehende<br />

Strom treibt über eine<br />

zweite E­Maschine die Räder an be­<br />

hybrid-Leistungsverzweigung<br />

Viel Elektrotechnik,<br />

kaum Zahnräder:<br />

Zwischen den beiden<br />

E-Maschinen des<br />

Prius sorgt ein nur<br />

faustgroßer Planeten-Zahnradsatz<br />

dafür, dass die Kraft<br />

an die Räder kommt.<br />

Der Verbrennungsmotor<br />

unterstützt dabei.<br />

Die Technik<br />

Was der Smart mit einem Ferrari<br />

F430 oder Audi R8 R­tronic zu tun<br />

hat? Ganz einfach, alle drei schalten<br />

nach dem gleichen Prinzip. Eigentlich<br />

steckt im kleinen Schwaben ein<br />

konventionelles Fünfganggetriebe.<br />

Die optionale Softouch­Automatik<br />

entbindet den Fahrer allerdings davon,<br />

zu kuppeln oder den Ganghebel<br />

zu führen. Eine Elektronik sorgt für<br />

die Gangwechsel, steuert dabei den<br />

hydraulisch betätigten Kupplungsgeber.<br />

Auch die Schaltbetätigung<br />

wird über Stellelemente geregelt.<br />

VorTeiLe: Die Lösung ist günstig<br />

und braucht wenig Platz. Das An­<br />

hier wechseln<br />

Motoren die Gänge<br />

Wie ein Roboter sortiert ein Stellmechanismus<br />

die Zahnräder – dort,<br />

wo sonst der Fahrer über<br />

den Schalthebel eingreift.<br />

Elektronik überwacht<br />

das Wechselspiel zwischen<br />

Kupplung und Schaltgabeln.<br />

Die Lösung braucht<br />

kaum Platz.<br />

ziehungsweise lädt die Fahrbatterie.<br />

Soll der Verbrenner direkt helfen,<br />

nutzt das System den Generator als<br />

Kupplung. Dabei wird die E­Maschine<br />

über elektrischen Widerstand abgebremst,<br />

die Kraft des Benziners<br />

gelangt über den Planeten­Zahnradsatz<br />

an die Antriebsräder.<br />

VorTeiLe: Der Verbrenner kann in<br />

einem vorteilhaften Lastbereich arbeiten<br />

– unabhängig von der Drehzahl<br />

des Antriebsstrangs. Er läuft<br />

effektiver, das spart Sprit.<br />

NAChTeiLe: Auch wenn hier nur<br />

ein stufenloses Getriebe per Elektronik<br />

simuliert wird, der Fahrer spürt<br />

die Nachteile eines echten CVT:<br />

Gummibandeffekt beim Beschleunigen,<br />

hohes Drehzahlniveau bei hohem<br />

Tempo.<br />

Das Auto<br />

Elektromotor und Vierzylinder arbeiten<br />

beim Anfahren perfekt zusammen.<br />

Der Prius beschleunigt<br />

ruckfrei aus dem Stand heraus,<br />

nimmt so zügig Fahrt auf wie ein dicker<br />

Diesel. Vor allem die Extraportion<br />

Kraft aus dem E­Antrieb verhilft<br />

ihm zu dem mühelosen Antritt.<br />

Wie bei einem mechanischen CVT<br />

irritiert allenfalls das gleichbleibend<br />

gequält klingende Motorgeräusch<br />

beim vollen Beschleunigen.<br />

Subjektiv bleibt hier Kraft auf der<br />

Strecke.<br />

fahrverhalten des kurzen Autos mit<br />

Hinterradantrieb lässt sich besser<br />

kontrollieren, das Kupplungspedal<br />

entfällt.<br />

NAChTeiLe: Beim Gangwechsel<br />

treten stark ausgeprägte Zugkraftunterbrechungen<br />

auf, das Rangieren<br />

erfordert Gewöhnung. Beim Herunterschalten<br />

stören lange Pausen bis<br />

zum erneuten Kraftschluss.<br />

Das Auto<br />

technische Daten<br />

Vierzylinder + E-Motor• Hubraum 1798 cmÍ<br />

• Systemleistung 100 kW (136 PS) • max.<br />

Drehmoment 142 Nm bei 4000/min und<br />

207 Nm (E-Motor) • Vorderradantrieb • elektrisch<br />

gesteuerte, stufenlos variable Automatik<br />

• 0–100 km/h in 10,4 s • Spitze 180<br />

km/h • EU-Mix 3,9 l Super • 89 g/km CO 2<br />

Preis: ab 25 750 Euro<br />

‡ Aus Komfort- und Sparsicht geht’s<br />

nicht besser. Der Fahrspaß bleibt jedoch<br />

auf der Strecke. Ganz klar: Das „Getriebe“<br />

des Prius kann es so nicht in anderen<br />

Autos geben. Die intelligente Kraftverteilung<br />

ist exakt auf den<br />

Hybriden zugeschnitten.<br />

58 www.autobild.de · Nr. 50 · 17. Dezember 2010 Nr. 50 · 17. Dezember 2010 · www.autobild.de 59<br />

Fotos: Hersteller (2), t. Bader (2)<br />

Wertung<br />

KaTEGoRiE<br />

Schaltkomfort<br />

Anfahrverhalten<br />

Steuerung<br />

Fun-Faktor<br />

Kosten<br />

GESaMT<br />

Fazit<br />

technische Daten<br />

Dreizyl., Turbo, hinten quer• Hubraum 999<br />

cmÍ • Leistung 62 kW (84 PS) bei 5250/min<br />

• max. Drehmoment 120 Nm bei 2000/min<br />

• Hinterradantrieb • automatisiertes Fünfganggetriebe<br />

• L/B/H 2695/1559/1565 mm<br />

• 0–100 km/h in 10,7 s • Spitze 145 km/h •<br />

EU-Mix 4,9 l Super/100 km • CO 2 115 g/km<br />

Preis: ab 16 060 Euro<br />

Wertung<br />

Der Smart ist für sein nervtötendes<br />

Nicken beim Beschleunigen berüchtigt.<br />

Diese ruckenden Gangwechsel<br />

entstehen beim schlagartig abreißenden<br />

Kraftschluss – immer dann, KaTEGoRiE<br />

wenn die Kupplung beim Schalten Schaltkomfort<br />

öffnet. Außerdem sind die Schalt­ Anfahrverhalten<br />

pausen lang. Der Effekt verstärkt<br />

Steuerung<br />

sich noch, weil das kurze Auto bei<br />

starken Beschleunigungsvorgängen<br />

Fun-Faktor<br />

heftig nickt. Besonders schwer tut Kosten<br />

sich die Automatik zudem beim GESaMT<br />

Kick­down. Gefühlt dauert es eine<br />

Ewigkeit, bis das Getriebe nach Fazit<br />

Durchtreten des Gaspedals in einen<br />

passenden Gang herunterschaltet. ‡ Günstig – aber leider nicht gut. Die<br />

Darüber hinaus muss der Smart mit Schaltpausen sind einfach zu lang, der<br />

fünf Gängen auskommen, der dreh­ daraus resultierende Komfortnachteil<br />

momentschwache Motor läuft so immens. Immerhin schafft es das auto-<br />

häufig in einem unpassenden Drehmatisierte Getriebe, uns beim Tanken ein<br />

zahlbereich. Wer also nicht restlos Lächeln zu entlocken.<br />

auf Fahrspaß verzichten möchte,<br />

schaltet lieber selbst.<br />

ã ã ã ã ã = sehr gut, ã ã ã ã = gut, ã ã ã = befriedigend, ã ã = ausreichend, ã = mangelhaft

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