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Die Habanera

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Kurzbeschreibung:<br />

Ein nationaler Charakterzug Spaniens ist es, dass man - nicht erst seit Cervantes -<br />

problematische gesetzmäßige Ideen und Abstraktionen als gesellschaftliches Resultat<br />

negiert und sie als Sinn oder Unsinn lieber Personen anlastet. So wurde die arabische<br />

Untrennbarkeit von Gefühl und Sexualität und die christliche Fokussierung auf die Seele<br />

eben den Menschen Andalusiens zugeschrieben.<br />

<strong>Die</strong>se Ambivalenz der Sinnlichkeit ist es auch, durch welche gerade die Andalusierin zur<br />

Besonderheit avancierte und dem Text der <strong>Habanera</strong>* noch heute Aktualität verleiht. Ein<br />

junger Frauenarzt - ehemaliger Student in Sevilla - hatte sich dem Flamenco und der<br />

andalusischen Reiterei verschrieben. Er hatte sich in das Bildnis einer Andalusierin aus<br />

dem 13. Jahrhundert verliebt, welches er seit seiner Kindheit als Ölgemälde im Haus<br />

seiner Eltern kannte. Als er erfuhr, dass das Original in Arcos de la Frontera zu finden sei,<br />

und diese Zigeunerin dort einst eingemauert worden war, ging er den Spuren dieser Frau<br />

nach. Dabei offenbarte die Legende, wie sich der arabische, osmanische und asiatische<br />

Einfluss bis in unsere Zeit erhalten hat.<br />

Dann lernt der Arzt am Atlantik eine kurdisch-andalusische Gitana kennen, die ihn mit<br />

einer muslimisch-marokkanischen Gruppe zusammenbringt. Er wird mit der Problematik<br />

eines islamischen Glaubenskrieges konfrontiert.<br />

<strong>Die</strong>se Zusammenhänge von Liebe, Kultur und Aggression (wie sie schon Sigmund Freud<br />

beschrieben hatte), von Ritualität und Philosophie, von Attraktivität und funktionierender<br />

Sexualität, werden spannend und verständlich in einen leidenschaftlichen Liebes-Roman<br />

integriert.<br />

(* : Der Baske Sebastián Iradier /1809-1865/ vertonte ein spanisches Volkslied in Havanna<br />

nach dem Contradanza-Takt zu einer neuen Liedform, die man <strong>Habanera</strong> nannte.<br />

Georges Bizet passte die Noten des neuen Volksliedes der französischen Übersetzung<br />

an. So, wie Iradier nach Spanien >Madrid< zurückgekehrt war, so kam auch das<br />

spanische Volkslied mit neuem Takt über die Oper "Carmen" nach Spanien zurück.)

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