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HEIKE VAN BENTUM - Adamski Gallery for Contemporary Art

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<strong>HEIKE</strong> <strong>VAN</strong> <strong>BENTUM</strong>


Untitled, 2012 / Pigment print


Untitled, 2012 / Pigment print


Untitled, 2012 / Pigment print


Untitled, 2012 / Pigment print


“Aargh”, 2012 / Pigment print


Untitled, 2011 / Pigment print


Untitled, 2012 / Pigment print


“Fong”, 2010 / Pigment print


“Field Of Dreams”, 2010 / Pigment print


“La River”, 2011 / Pigment print


„300 Ft From Santa Susana Field Test Facility“, 2011 / Pigment print


“Monsanto”, 2011 / Pigment print


“Bayer”, 2011 / Pigment print


“Yellow 01”, 2011 / Pigment print


“Magenta 01”, 2011 / Pigment print


Untitled, 2011 / Pigment print


„We Have Eyes To See, But“, 2011 / Pigment print


„Schiessstand“, 2009 / Pigment print


“Beton“, 2010 / Pigment print


“Keibelstrasse“, 2009 / Pigment print


<strong>HEIKE</strong> <strong>VAN</strong> <strong>BENTUM</strong><br />

Der Versuch, die Werke von Heike van Bentum einem bereits ausgedeuteten fotografischen Sujet zuordnen<br />

zu wollen, ist ein schwieriges Unterfangen. Einige Motive lassen sich sowohl der dokumentarischen<br />

als auch der topografischen Fotografie zuordnen, andere Aufnahmen scheinen hingegen streng inszeniert,<br />

aber auch vor kitschigen Stimmungsbildern schreckt sie nicht zurück. Wirken einige Aufnahmen fast didaktisch,<br />

so bleiben andere wiederum sehr abstrakt und ungeklärt. An dieser Stelle kommt die Interpretation<br />

nicht weiter, es fehlt ein wichtiges Detail.<br />

In der ernsthaften Dokumentarfotografie geht es um die Auseinandersetzung mit der Welt, um den Versuch,<br />

Inhalte fotografisch zu generieren und zu vermitteln. Wir stehen der Welt nicht statisch gegenüber,<br />

weil wir sie durch unser Tun - und dazu gehört auch das Berichten - ständig kreieren und verändern. Das<br />

Schöpferische, das Kreative in der Fotografie oder im Film ist die Auswahl exemplarischer Konstellationen<br />

der Wirklichkeit und nicht wie in der bildenden Kunst das Erfinden neuer.<br />

Heike van Bentum ist Fotografin aber auch Szenenbildnerin. Als Fotografin unterwirft sie sich den technischen<br />

Möglichkeiten der analogen Fotografie, ihre Aufnahmen geben stets ausschliesslich die Situation<br />

vor der Kamera wieder. Erst im Abzug zeigen zeigen sich die kleinen Details, die man im komplexen<br />

Gefüge der Wirklichkeit zunächst nicht erkennen kann.<br />

Das, was wir sehen, ist maßgeblich von dem geprägt, was wir wissen und was sich, wie Walter Benjamin<br />

1931 bemerkte, aus einem „optischen Unbewußten“ speist. Benjamin meinte seinerzeit die Fotografie,<br />

und er meinte nicht weniger, als die Fotografie und das optische Unbewußte mit der Psychoanalyse und<br />

dem „instinktiven“ Unbewußten in Verbindung bringen zu können. Es ist eben diese Betrachtungsweise<br />

durch die van Bentums Arbeiten um eine viel tiefere Ebene erweitert werden und die eine Interpretation<br />

ermöglicht.<br />

Heike van Bentums Bilder sind “Filmstills”. Es sind die Momentaufnahmen eines inneren Films, dem die<br />

Bühne des Lebens immer wieder neue Geschichten liefert. Die Motive dazu findet sie in den Peripherien<br />

urbaner Räume, an den Übergängen zwischen Stadt- und Industrielandschaft und den Bruchstellen<br />

zwischen Stadtraum und Natur. Es ist dieser Blick auf die Ränder, der in der Umkehrung den Blick von<br />

dort wieder auf das Zentrum richtet und neu justiert.<br />

Heike van Bentum dokumentiert weniger die phänomenalen Gegebenheiten einer historischen Realität,<br />

ihr Schwerpunkt liegt vielmehr auf ihrer persönlichen Beziehung zu dieser Realität. Sie dokumentiert ihr<br />

individuelles Leiden, so daß erkennbar wird, daß es sich dabei keineswegs um ein individuelles Problem<br />

handelt. Man merkt ihren Fotos die Subjektivität und Emotionalität an, mit denen sie ihre Objekte<br />

wahrnimmt - und das ist gut so, insbesondere bei einem Medium, das nach landläufiger Meinung eine<br />

objektive Wiedergabe des Geschehenen liefert. Ihre Arbeiten bilden Alltäglichkeiten ab; im Alltäglichen<br />

entdecken sie das Inhumane oder das Groteske, im Vertrauten fördern sie Unbekanntes, weil Übersehenes,<br />

vermeintlich nicht Notierenswertes zutage.<br />

Es ist eben dieses aussergewöhnliche Talent der Szenenbildnerin Heike van Bentum, das sie mit großer<br />

Sicherheit atmosphärische Momente aufspüren lässt, die der Dramaturgie des Lebens diese Bilder liefert,<br />

in denen wir uns als Betrachter wiederfinden können - als Protagonisten unseres eigenen, ganz persönlichen<br />

Films.<br />

EDUCATION<br />

85-86 School <strong>for</strong> photography, Hamburg<br />

1986-91 Film- and theatre-dramatics, english studies, FU Berlin<br />

EXHIBITIONS / PROJECTS / FILM<br />

2012 <strong>Adamski</strong>, Berlin (S)<br />

2011 “Auch Dabei”, <strong>Adamski</strong>, Berlin (G)<br />

“Untitled”, <strong>Adamski</strong>, Berlin (G)<br />

2006 „one-armed-bandit” interaktive photography/ videoinstallation<br />

World Championship 2006<br />

Berlin, Club 103<br />

2005/ 2006 Stagedesign: „Ein idealer Gatter”, Oscar Wilde<br />

Director: Armin Holz<br />

Production: Schauspielhaus Bochum<br />

Grosses Haus Bochum<br />

Theaterplay<br />

2005 Stagedesign: „Under”<br />

Directors: Matanicola, Yasmin Godder<br />

Production: Matanicola/ Sasha Waltz & Guests<br />

Berlin, Villa Elisabeth & Radialsystem<br />

Dance piece<br />

2004 Productiondesign: „Opfergang“<br />

Director: Armin Holz<br />

Production: ZDF/<strong>Art</strong>e/Novapool<br />

Productiondesign: „Kombat 16“<br />

Director: Mirko Borscht<br />

Production: ZDF/Credofilm<br />

2002 Productiondesign: „Bastard !“<br />

Director: Mirko Borscht<br />

1998 Productiondesign: „Gierig“<br />

Director: Oskar Roehler<br />

Production : Filmpool Köln<br />

1997 Productiondesign: „Angel Express“<br />

Director: Rolf Peter Kahl<br />

Production : Erdbeermund Filmproduktion

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