11.07.2015 Aufrufe

Download - Alpenverein Südtirol

Download - Alpenverein Südtirol

Download - Alpenverein Südtirol

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

301/13Foto: Alexandre BuisseICH LIEBE NATURIch liebe PerformanceMountainbiken<strong>Alpenverein</strong> & Mountainbike.................... 4Mountainbiken – Sicher und fair............ 7Umweltverträgliches Biken..................... 8Mit dem Fahrrad in die Berge.............10Mountainbike – Kaufhilfe.....................12Transfairalp.........................................14Die Olmbiker.......................................17Downhiller, die großen Unbekannten...19VereinWanderleiter.......................................2160 Jahre Ortsstelle Vintl..................... 225 Promille der Einkommenssteuer.......23Spendenaufruf für Oskar Andreaus.... 24Praktisch gedacht & finanziell relevant.24Natur & UmweltNatur- und Umweltschutz in Südtirol . 25Kröten in Nöten................................. 26Reptil des Jahres 2013...................... 27SportkletternIm Gespräch mit … Andi Sanin.......... 28Icefight wird zur Weltcupetappe......... 30Klettern in Sicherheit.......................... 32Juniorcup 2013................................. 33ClimBo 2013..................................... 33HochtourengruppeHochtourengruppe Lana.................... 34HüttenDie Tiefrastenhütte............................ 36Hüttenwirt gesucht............................ 37Bergferien für Familien....................... 37AVS-Bergheime................................. 37KulturAusstellungseröffnung: Berg Heil!...... 38Auf den Spuren von Sherpakindern... 40BerichteLangkofel – alpine Spielwiese............ 42Das Wunder von Sesvenna................ 44Südliche Ortlergruppe........................ 45Die fünf Hornspitzen.......................... 45Mit 80 auf den Tschigat..................... 45Wandern in der Hardangervidda........ 46BüchereckePassion verticale................................ 48Bücherecke ...................................... 49Liebe Mitglieder im AVS, liebeBergfreunde, werte Leser,Mountainbiken (MTB) ist dasSchwerpunktthema dieses Mitteilungsheftes.Mountainbike heißtzu Deutsch Bergfahrrad und istsomit auch für <strong>Alpenverein</strong>smitgliedervon einem gewissen Interesse.Mit verschiedenen Beiträgenmöchten wir die Thematikrund um die neue Trendsportartbeleuchten und auch Tipps füreine respektvolle Ausübung dieserSportart weitergeben.Ganz so neu ist das Bergradfahrenja nicht; Bergsteiger der älterenGeneration werden sich sichernoch daran erinnern, dasssie selbst mit dem Fahrrad zuden einzelnen Bergtouren gefahrensind oder von derartigen Unternehmungengehört und gelesenhaben. Das Fahrrad waralso auch schon in früherenZeiten ein Fortbewegungsmittel,um in die Berge zu kommen.Durch die neuen technischenEntwicklungen können immerleichtere Fahrräder entwickeltwerden; mit den großen Übersetzungenkönnen steilere Wegstückeleichter befahren werdenund für die Abfahrt werdenimmer bessere Bremsen entwickelt.Das Mountainbikegeschäftboomt und vor allem hatVorwortauch die Tourismuswirtschaftdiesen neuen Markt für sich entdeckt.Das Umfeld, in dem sichdie Sportart abwickelt, sind notgedrungenunsere Wanderwegeund es kann zu Konflikten zwischenWanderern und Fahrradfahrernkommen. Aus diesemGrund sind auch die <strong>Alpenverein</strong>eaufgefordert, die Entwicklungmit zu verfolgen und die positivenund negativen Aspekte aufzuzeigen.Gemeinsam sollen Lösungengefunden werden, damitalle Bergfreunde – und zu denenzähle ich auch einen großen Teilder Mountainbiker – voll auf ihreKosten kommen und im gegenseitigenRespekt unsere Bergweltgenießen können.Auch im eigenen Interesse (z. B.Wegeinstandhaltung) ist der <strong>Alpenverein</strong>bemüht, gemeinsammit den verschiedenen Nutzernund den Behörden Rahmenbedingungenzu schaffen, mitdenen alle leben können. Ichwünsche Ihnen eine angenehmeLektüre und viele angenehmeTage in unserer schönenBergwelt.Georg SimeoniErster VorsitzenderMen’s Crestone JacketDas VAUDE Umweltsiegel Green Shape steht fürgrüne Performance, die so funktionell wie nachhaltigist. Produziert wird ausschließlich nach strengstenökologischen Kriterien. 1% der Erlöse fließt direkt indie Naturschutzarbeit des WWF. Wir wollen die Naturerhalten, weil wir alle die Natur lieben. vaude.comTitelbild:TransfairalpFoto: Peter BraitoFoto: Peter Braito


01/13 Mountainbiken4 Mountainbiken 01/135<strong>Alpenverein</strong> & MountainbikeEine Umfeldanalyse und die InnensichtDie Auseinandersetzung desAVS mit dem Thema Mountainbikeist beinahe so alt wie dessenWahrnehmung als neue Formder Fortbewegung auf Wegenund Steigen. Der Trend, der sichin den 80er-Jahren auf Südtirolausdehnte, wurde seitdem vom<strong>Alpenverein</strong> Südtirol aktiv verfolgt.Als erste bedeutende Maßnahmewurde in Zusammenarbeitmit der ehemaligen Südtirol-Tourismus-Werbungund mitdem Verband der SportvereineSüdtirols die breit angelegte Informationskampagne„So fährtman gut Bergrad“ mit Verhaltenstippsin deutscher wie auchin italienischer Sprache umgesetzt.Bereits dort wurde das Mountainbike„als das umweltfreundlichsteVerkehrsmittel oderSportgerät“ bezeichnet, das,„richtig eingesetzt, neue undfaszinierende Möglichkeiten desUnterwegsseins im Gebirge eröffnet“.In Anlehnung an die vorhergehendePositionierung desDeutschen <strong>Alpenverein</strong>s – nichtzufällig ist der Trend aus dennördlichen Regionen übergeschwappt– war der wesentlicheTipp, nur dort zu fahren, woein „Vierradfahrzeug Platz hat“,sprich: „1,5 Meter Wegbreitesind das Mindeste!“ Die weiterenKriterien für eigenverantwortlichesund rücksichtsvollesVerhalten sind im Grunde nochheute aktuell, nur die 1,5 Meterhaben sich in der Realität niedurchgesetzt.Mountainbiken ist im Trend, auch im <strong>Alpenverein</strong>.Vielseitig konfrontiertDer AVS ist mit dem ThemaMountainbike konfrontiert, daein großer Prozentsatz seinerMitglieder mit dem Rad unterwegsist. Verschiedene Sektionenführen Mountainbiketourenin ihrem Tourenprogramm undverfügen hierfür über qualifizierteFührungskräfte. Zudem sinddie Mountainbiker auch aufWanderwegen unterwegs, die inSüdtirol großteils vom AVS gewartetund beschildert werden.Nicht zuletzt sind wir in touristischerSichtweise gefordert alslokaler Interessenvertreter derinternationalen Bergsteigergemeinschaft,welche die SüdtirolerBergwelt zu Fuß wie auchmit dem Mountainbike auf Wanderwegenund Steigen erlebenwill.Trotz dieser vielen Berührungsflächenist im <strong>Alpenverein</strong> bisheute kein eigenes Referatentstanden, das letzten Endesauch nur dann aktiv und nachhaltigwirkt, wenn sich ehrenamtlicheKräfte dafür engagieren.Im Grunde jedoch wäre der<strong>Alpenverein</strong> prädestiniert, dieseSpielform des Unterwegsseinsim Gebirge aktiv(er) in sein Tätigkeitsprogrammaufzunehmen.Foto: Jan KusstatscherAllein im Hinblick auf die interneAuseinandersetzung mit denInteressenskonflikten der Mehrfachnutzungvon Wanderwegen.KonfliktpotentialDas Mountainbiken beinhaltetnicht nur aus der Sicht der Wegehalterein Konfliktpotential,das auch die Ursache zahlreicherBemühungen verschiedenerSeiten für eine einvernehmlicheLösung zwischenden unterschiedlichen Interessengruppenbildet. Allem voransteht wohl die menschlicheKomponente, wenn es umdie Mehrfachnutzung der Wegedurch Wanderer und Mountainbikergeht. Der meist vereinsinternenGrundhaltung, dassSteige ausnahmslos dem Bergsteigervorbehalten sind, liegendabei oft die Auswüchse zugrunde,die von Mountainbikernim Massenauftritt und vom rücksichtslosenVerhalten einzelnerschwarzer Schafe verursachtwerden.Tatsachen, die nicht hintangestelltwerden dürfen und durchErosionsschäden in einzelnenGebieten, insbesondere bei labilerWegebeschaffenheit, zumUnmut von Wegehaltern führen.An Aufklärung und Informationin den eigenen Reihen und beiden Interessensgruppen der Akteuredürfte es mittlerweile nichtfehlen.Problematisch hingegen sinddie meist wirtschaftlichen Interessenvon Autoren und Herausgebernspezifischer Literatur, dieohne umfassende Rechercheihre Zielgruppe bedienen. Oderwenn bei Mountainbikeroutenim Weltnaturerbe einerseits aufdie behördliche Sperrung undandererseits auf die aktuellenVerhältnisse und die landschaftlichenReize verwiesen wird.Insel der SeligenZur Vorbeugung von Nutzungskonfliktenwurde einer Regelungdes Mountainbike-Sports in dentouristischen NachbarregionenNordtirol und im Trentino bereitsfrüh entsprechendes Augenmerkgeschenkt. Währendin Nordtirol ursprünglich nureine begrenzte Kilometerzahlan Forststraßen offiziell befahrbarwar, sieht das Tiroler Modellheute vertraglich ausgewieseneMountainbikerouten vor. In diesemKonzept ist u. a. auch derOeAV als maßgeblicher Partnermit eingebunden. Im Trentinohingegen gilt seit langem eineWegneigung von max. 20 %und als Mindestbreite des Wegesder Nabenabstand einesFahrrades. Dennoch wird weiteran den Bestimmungen gefeilt,da auch dieser Sport sich weiterentwickeltund differenziert.Verständlich ist, dass in Folgedieser Einschränkungen imtouristischen Umfeld der Druckauf eine normenlose Region wieSüdtirol steigt, deren dichtesWegenetz und landschaftlicheKulisse einen zusätzlichen Anreizbilden.Die „Einserkofelrunde“ in den Sextner Dolomiten wird in Internetforenbeschrieben, ist aber für Mountainbiker eine Tabuzone.Quelle: www.mountainbike.bzGesetzliche RegelungTatsache ist, dass Südtirol bisheute noch keine umfassendeoder einheitliche Regelungfür Mountainbikerouten vorweisenkann. Zwar wurden bereitsmehrere Modelle verfolgt, die jedochnur einseitig orientiert odernur bilateral geschnürt waren.Ein runder Tisch mit allen Parteienvor etlichen Jahren warein erster Lichtblick, der dannaus unverständlichen Gründennicht weiter verfolgt wurde. Obdie nunmehrige Rahmenvereinbarungzwischen Bauernbundund Tourismusorganisationenund die Vorgaben zur technischenErhebung ausgewiesenerMountainbikerouten seitensdes Landes zum Erfolg führen,unabhängig der bürokratischenund finanziellen Aufwände, kannaus unserer Sicht nur eine Frageder Konsensfindung zwischenGrundeigentümer und Betreibervon Mountainbikerouten sein,wobei der Wegehalter genausoPartner sein muss.Die letzte Initiative des TourismusvereinesLatsch-Martell, dienach Meinung der zuständigenLandesabteilung für TourismusSignalwirkung für ganz Südtirolhaben könnte, ist auf gutemWege, sofern es den Auftraggebernmit ihren professionellenDienstleistern gelingt, inder Entscheidungsfindung überdie Anzahl der ausgewiesenenMountainbikerouten auch dieehrenamtlich tätigen Partnermit ihrer dafür notwendigenIdentifikation einzubinden.Das Problem der HaftungDenn mit der zunehmendenMehrfachnutzung der Wanderwegeist u. a. auch die Haftungsfrageverbunden. Die Grundnutzungsvereinbarungfür Mountainbikeroutenund eine Haftpflichtversicherungder Tourismusorganisationenschützenden Grundeigentümer im Zuständigkeitsbereichder Touris-Die 1,5-Meter-Wegbreite konntesich nicht durchsetzen.


01/13 Mountainbiken10 Mountainbiken 01/1311Mit dem Fahrrad in die BergeDie Idee, mit dem Fahrrad indie Berge zu fahren, ist fastso alt wie das Fahrrad selbst.Unbefestigte Wege und holprigeStraßen voller Schlaglöcherwaren Ende des 19. Jahrhundertseher die Regel als dieAusnahme, und somit war fastjede Fahrt mit dem Fahrradeine Fahrt im Gelände. Als mitder größeren Verbreitung desAutos auch verbesserte Straßenbelägeaufkamen, blieb derReiz mit dem Velo abseits zufahren. Schon vor dem ErstenWeltkrieg fanden in vielen europäischenLändern „Cross-Rennen“im Gelände statt.Zu dieser Zeit hatte das Fahrradbereits die Form angenommen,die wir heute kennen. DerTrapezrahmen hatte sich gegendie Hochräder und andereKonzepte auf der ganzen Liniedurchgesetzt. Luftreifen, Felgenbremsenund Nabenschaltunggehörten schon bei vielenFahrrädern zur Grundausstattung.Das Radfahren setzt sichdurch„Wenn die körperliche Mobilitäteine wesentliche Voraussetzungfür Freiheit darstellt, dann istdas Fahrrad wahrscheinlich diewichtigste einzelne Erfindungseit Gutenberg“, stellte der HistorikerEric Hobsbawm fest. Fürviele begeisterte Bergsteiger botdas Fahrrad erstmals die Möglichkeit,überhaupt in die Näheder alpinistischen Ziele zu gelangen.Nach dem Ersten Weltkrieg kames zu einem Besucheransturmauf die Berge. Auto und Motorrad,aber auch die Bahn bliebenallerdings für viele „Bergvagabunden“unerschwinglich. EinzigeAlternative blieb das Fahrrad,Franz Schmid in Imperia auf dem Heimweg von der Erstbesteigung derMatterhorn-Nordwand, August 1931 Foto: Archiv des DAV, Münchenmit dem oftmals unglaublicheDistanzen zurückgelegt wurden,um in den Bergen Touren unternehmenzu können.Von München an die Ortler-NordwandAls sich im Juni 1931 Hans Ertlund Franz Schmid von Münchenaus auf den Weg machten, umals Erste die Ortler-Nordwandzu durchsteigen, waren dieTourenräder bereits äußerst robustgebaut und mit den neuengroßvolumigen Reifen bestensfür ruppige Wege und Straßengeeignet.Am Donnerstag um 8 Uhrabends pedalierten die beidenin München los und „jagten, jeder20 gepumpte Markl in derTasche, auf den Rädern denReschenpaß hinunter und hineinins Vintschgau. Unser »Auftrieb«ging so hoch auf Touren,daß wir weder die 200 Kilometernoch die Pfundsrucksäckespürten, und so hoben wir nach22-stündiger Radlerei am 19.Juni, abends 6 Uhr, in Suldenunser wundes Sitzfleisch ausdem Sattel.“ Nach einem Rasttag,um die Wand auszukundschaften,und einem gescheitertenVersuch, durchstiegen Ertlund Schmid am 22. Juni 1931als Erste die Ortler-Nordwandund zwar mit Steigeisen ohneFrontzacken. Den Heimweg vonSulden nach München legtendie beiden jungen Gipfelstürmerwieder mit dem Fahrrad zurück.Mit dem Rad in die DolomitenAuch viele Südtiroler Bergsteigernutzten in der Zwischenkriegszeitdas Fahrrad, um in die Bergezu kommen. Norbert Rudolph,nach dem Zweiten Weltkriegerster Landesleiter der Hochtouristengruppe,berichtet in seinemTourentagebuch über dieAnfahrt zu den Sellatürmen imJuni 1936: „Mühsam treten wirmit unseren schweren Rucksäckendurch Gröden, ich immerals letzter. Plötzlich erscheint einLastwagen und schon hängenwir alle drei dran. Das hilft unsweit, leider stürzt Fritz am Bahnübergangbei Runggaditsch,und wir müssen halten, währendder Lastwagen ohne uns davonfährt. Fritz hat sich Arme undBrust aufgeschlagen, doch wirfahren gleich wieder weiter undbedauern nur, dass wir selbsttreten müssen. Spät in der Nachterreichen wir das Sellajoch.“Egal ob zur Kletterpartie, zurHochtour oder sogar zur Skitour:Die Anfahrt erfolgte vielfachmit dem Fahrrad. Jungemotivierte Bergsteiger scheutendie teilweise erheblichen Distanzennicht. Die Tourenräder warenzwar schwerer als die auchbereits erhältlichen Rennräder,hielten aber dafür auch ruppigerenAuf- und Abfahrten im Geländestand.Gordon Burns, einer der jungenWilden, beim legendären Repack’s-Rennen in Kalifornien auf einemmodifizierten Fahrradrahmen ausden 1940er-Jahren, 1977 Foto: Wende Cragg PicturesMotorisierter Verkehr verdrängtdas FahrradDas Fahrrad blieb auch nachdem Zweiten Weltkrieg ein wichtigesVerkehrsmittel für Alpinisten,wurde aber dann im Laufeder Zeit von Motorrädern undPKWs verdrängt. Das vorläufigeEnde der Fahrradfahrten imGelände besiegelten allerdingsdie immer besseren Straßenbeläge.Die schweren Tourenrädermit breiten Reifen wurden vonden leichten Rennrädern, die fürFahrten auf Wegen und Schotterwegenmit Schlaglöchernnicht geeignet waren, verdrängt.Hippies als Radsport-RevoluzzerDie Neuentdeckung des Radelnsabseits von befestigtenStraßen erfolgte – wie kann esauch anders sein – in den USAund zwar im Sonnenstaat Kalifornien.Anfang der 1970er-Jahreüberlegten sich ein paar jungeWilde, wie sie von den Hügelnin Marin Country um den MountTamalpais auf zwei Rädern ambesten zu Tal brettern konnten.Und hier schließt sich wieder derKreis mit den Bergradlern derZwischenkriegszeit. Die Rennräderder jungen Kalifornier warenfür die rasanten Abfahrtennicht geeignet, deshalb besorgtensie sich von ihren Eltern undGroßeltern und sogar teilweisevon Schrottplätzen die schwerenTourenräder mit breiten Reifenaus den 1930er-Jahren. DieRahmen der alten Räder hieltenals einzige den enormen Belastungenstand.Gabeln, Bremsen und Nabenwaren allerdings hoffnungslosüberfordert, oft hielten die Bauteilenur eine Abfahrt. Unzufriedenmit Fahr- und Bremsverhaltender alten Räder machtendie Fahrrad-Pioniere die erstenModifikationen an ihren Rädern.„Dass wir eine neue Gattungdes Fahrrads erfanden, war unsdamals nicht klar, wir wolltennur den entscheidenden Vorteilbeim Rennen gegen unsereKumpels herausarbeiten“, so einerder Bastler. Damit war dasMountainbike (wieder)entdecktund begeistert seither Radfahrerauf der ganzen Welt.Florian TrojerErhard Aschberger und Fritz Marketmit Fotograf Norbert Rudolph aufdem Weg zu den Sellatürmen, Juni1936 Foto: Nachlass Norbert Rudolph


01/13 Mountainbiken16 17 Mountainbiken 01/13Die OlmbikerMountainbike-Club in der AVS-Ortsstelle FeldthurnsAuf Tuchfühlung mit Flora und Faunadennoch auf die ganze Gruppeabgestimmt sein. Gleichzeitigsollten die Teilnehmer auf regionaleund inhaltliche Themenschwerpunkteachten und diesemit in die Routenplanungeinbeziehen. Arbeitsauftrag wares, die einzelnen durchfahrenenRegionen genau unter die Lupezu nehmen und vor Ort durchInterviews und Gespräche dem„nachhaltigen Reisen“ auf denGrund zu gehen. Das eigenverantwortlicheMitwirken der Teilnehmeran der Routenplanungund letztendlich der Durchführungstellte einen Kernaspektder Transfairalp dar.Die Strecke… führte von Bad Hindelangim Allgäu über St. Anton unddas Paznaun zunächst in dieSilvretta, anschließend gelangtedie Gruppe über die Uina-Schlucht in das Vinschgau.Über den Tarscherpass unddas Ultental führte die Transalpweiter auf das Rabbijoch,hinunter nach Rabbi und überMadonna di Campiglio in dieBrentagruppe. Die letzte Etappehatte schließlich die AVS-Zeltwiese Laghel am Gardaseezum Ziel.Quelle: Markus RiefEindrücke… gab es genug! Die gemeinsameAlpenüberquerung hatnicht nur die Basis für neueFreundschaften geschaffen, sondernauch den selbstbewusstenund eigenverantwortlichenUmgang mit den unterschiedlichenFacetten des Mountainbikenssowie die Bereitschaft,Verantwortung für eine Gruppezu übernehmen, gestärkt.Es wurde ein scharfer Blick aufdas Spannungsfeld zwischenWanderern und Bikern geworfen.Meinungen unterschiedlichsterGesprächspartner zumMountainbikesport wurden unterwegsaufgenommen. Tourismus-und Erschließungskonzeptewurden ebenso diskutiertwie eine naturverträgliche touristischeNutzung der Alpen.Neben der inhaltlichen Auseinandersetzungermöglicht diesesProjekt den Jugendleiternihre neugewonnene Erfahrungan die diversen Jugendgruppenweiterzugeben und somit denKreis zugunsten der Jugendarbeitim <strong>Alpenverein</strong> zu schließen.Voraussetzung für all diese positivenBegegnungen und Effektewar sicherlich das um-Foto: Peter Braitosichtige und respektvolle Verhaltender Teilnehmer währendihrer Reise. Die Rückmeldungender Beteiligten zeigtenganz zentral, dass bei achtsamemVerhalten auf unterschiedlichstenWegen Platzfür Wanderer und Mountainbikersein kann. Immer wichtigerwird in Zukunft ein sensiblerUmgang mit der Natur, respektvollesVerhalten gegenüber anderenWegenutzern und einebewusste Auseinandersetzungmit sich verändernden Parameternim Mountainbikesportsein. Ob das Projekt zu 100 %nachhaltig war, bleibt offen.Jedenfalls wurde der Stein insRollen gebracht, der in den <strong>Alpenverein</strong>endie Basis für einGrundverständnis von nachhaltigemMountainbiken schaffenkann.Thimo Fiesel,Österreichische<strong>Alpenverein</strong>sjugendDie Jugendleiterhaben die Alpenüberquerungfilmischfestgehalten.Der Film ist unter www.alpenverein.itabrufbar!Mountainbiken ruft als Sportseit vielen Jahren Begeisterunghervor. Für klassische Bergwandererund Bergsteiger istes eine weitere Möglichkeit, dieWälder, die Almen und Schönheitunseres Landes zu erkundenund beide Sportarten –Wandern und Radfahren – zuverbinden.In Feldthurns haben die FreundeDietmar Dorfmann, Kurt Kusstatscher,Paul Villscheider und LuisVikoler in den Jahren 2001/2002begonnen, regelmäßige Ausfahrtenmit den Bikes zu unternehmenund dabei Feldthurnsund Umgebung zu erkunden.Daraus ist dann die Idee entstanden,einen Club zu gründen,um diese Begeisterung mit alleninteressierten Mountainbikern zuteilen und neue Möglichkeiten zueröffnen.Schnell wurde klar, dass ein einheitlichesAuftreten wichtig istund die Kameradschaft fördernwürde. Ein Dress wurde entworfen,und um die Anschaffungskostenfür Trikot, Hoseund Jacke zu reduzieren und einkleines Startkapital für Fahrkostenund verschiedene Unkostenzu haben, wurden Sponsorengesucht und auch gefunden, diedie Idee mitgetragen haben undals Gegenleistung auf den Trikotsin ganz Südtirol durch dieBiker präsentiert werden.Es stellte sich auch die Frage,ob der neue Verein eigenständigbleiben oder sich einemder großen Vereine anschließensollte. Sowohl der Sportvereinals auch der AVS haben sofortum den neuen Bike-Club geworben.Obwohl finanziell derSportverein interessanter gewesenwäre (als neue Sektionmit eigenen Sportvereinsbeiträgen),fiel die Entscheidung relativschnell auf den AVS, da dieKontakte zum AVS und zum damaligenOrtsstellenleiter HelmutDorfmann besser waren und dieIdeologie der Gründungsmitgliederund des Clubs besser zumAVS passten und immer nochpassen. Der Club bietet heuteals Freizeitclub für die Mitgliederinteressante und abwechslungsreicheTouren in SüdtirolsNatur an; ganz nach dem Motto„Kennst du deine Heimat?“Der Kontakt zum AVS wurdeintensiv gepflegt und viele Bike-Mitglieder nahmen und nehmenauch bei AVS-Veranstaltungenteil und umgekehrt. Anfangswaren nicht alle AVS-Mitgliederbegeistert, einen Mountainbike-Club im AVS zu beherbergen.Die Kritik hat sich im Laufe derJahre aber gelegt und die Zusammenarbeitist sehr gut.Wichtig sind der gegenseitigeRespekt und die Rücksichtnahme,wenn Biker auf Wandererstoßen.Der Verein hat inzwischen ca.100 Mitglieder aus Feldthurnsund der näheren und weiterenUmgebung. Geführt wirdder Club von einem fünfköpfigenAusschuss, der alle fünfJahre von den Mitgliedern neugewählt wird. Jährlich werdenauf Vorschläge der Mitgliederund des Ausschusses ungefähr15 Touren in alle Winkel Südtirolsdurchgeführt. Alle Tourenwerden in fünf Schwierigkeitsstufenunterteilt und zwar von„leicht“ (bis 600 Höhenmeter)bis zu „schwer“ (über 1.500Höhenmeter), damit für jedenGeschmack etwas dabei ist.Der entsprechende Tourenkalenderwird im Februar an dieMitglieder verteilt und die Einzelheitenwerden immer zehnTage vor Beginn der Tour aufder eigenen Homepage veröffentlichund über SMS-Serviceverbreitet. Am Beginn der Radsaisonwerden meist leichtereTouren angeboten, auch umneue Mitglieder besser kennenzulernenund auch EinsteigernFoto: Olmbiker


Scherzfragen rund um die NaturWas brennt Tag und Nacht und verbrenntdoch nicht?BrennnesselIch bin hart und braun und sitze in einemgrünen Gefängnis!Kastanie Kuckuck Specht Amsel6. Zu welchem Baum gehören dieseBlätter?10. Nennt mindestens zwei essbare Pilze,die wir im Wald finden können:Was hört ohne Ohren, spricht ohne Mundund redet in allen Sprachen?EchoWas ist noch schlimmer als ein tollwütigerFuchs?Zwei tollwütige Füchse11. Nenne drei giftige Pflanzen:In welchem Wald gibt es kein Laub?NadelwaldWelches Laub fällt nicht vom Baum?12. Welche Pflanze ist auf dem Foto abgebildet?UrlaubIlka Funke-Wellstein / pixelio.deDer Natur auf der SpurWer läuft ohne Beine übers Feld?1. Welcher Nadelbaum verliert im Winterseine Nadeln? Tanne Lärche Fichte2. Wie nennt man den Pilz mit roter Kappeund weißen Punkten? Rotmützenpilz Frankenpilz FliegenpilzWegNaturquiz4. Welche Blume entsteht aus den Buchstaben?R A E P L O N E S Rosen Alpenrose Edelweiß5. Erkennt ihr den Vogel auf dem Foto? Eiche Ahorn Buche7. Wie verläuft die Entwicklung einesSchmetterlings? Ei – Raupe – Puppe – Schmetterling Ei – Schmetterling – Puppe Puppe – Ei – Raupe – Schmetterling8. Woran erkennt man das Alter einesBaumes? an den Jahresringen an der Rinde an der Größe9. Was ist das? Schafgarbe Wiesensalbei Spitzwegerich6.) Buche 12.) Wiesensalbei5.) Specht 11.) selbst eintragenDer Natur auf der Spur3. Welches Tier ist keine Schlange? Kreuzotter Blindschleiche RingelnatterGabriela Neumeier / pixelio.deHöher ist´s als jeder Baum,Wurzeln hat´s, die sieht man kaum.Auch im Lichtwächst es nicht.4.) Alpenrose 10.) selbst eintragen3.) Blindschleiche 9.) Der Berg2.) Fliegenpilz 8.) Jahresringe1.) Lärche 7.) Antwort a)Auflösung Naturquiz:


Der Natur auf der Spur: WandervorschlägeAusflug ins „Arte Sella“ bei Trient„WaldWunderWelt“ in ToblachPilze in überdimensionaler Größe, eingroßes Baumdorf und vieles mehr.Zudem gibt es eine Geologiestation,welche über die Gesteinstypen rund umdas Gebiet informiert.Ausgangspunkt: Grand Hotel/Naturparkhausin ToblachGehzeit: ca. 10 MinutenTipp: Wenn ihr noch Lust habt, könnt ihranschließend noch einen Abstecher insNaturparkhaus „Drei Zinnen“ machen.Tipp: Bevor ihr wieder zum Auto zurückkehrt,empfehlen wir euch noch das SchlossWolfsthurn, das Landesmuseum für Jagdund Fischerei, anzuschauen.Gilfenklamm bei StangeDer Natur auf der SpurHierbei handelt es sich um einen Natur-Kunst-Wanderweg, der in einer gemütlichenWanderung an einer internationalen Ausstellungzeitgenössischer Kunst vorbeiführt. Esgibt Wölfe oder Wildschweine zu betrachten,ein überdimensionales Schneckenhaus,eine Brücke aus Papier, lauter Kunstwerke mitWeidengeflechten und viele andere Objekteder zeitgenössischen Kunst.Die Werke sind meistens dreidimensionalund bestehen aus Steinen, Blättern, Zweigen,Stämmen und Papier. Besonders sehenswertist die riesengroße Pflanzenkathedrale.Diese Wanderung hat zu jeder Jahreszeitihren Reiz!Informationen unter www.artesella.itAnfahrt: Fahrt von Trient ins Valsugana;dort vor Levico Terme Abzweigung insValle di Sella – Borgo di Valsugana; Parkplatzbei einem InfostandGehzeit: Es gibt mehrere Wanderwegevon kurz bis lang (ca. 1 Stunde bis max. 6Stunden für den gesamten Weg inklusiveRückweg); für die Besichtigung des Abschnittesum die Malga Costa ist Eintrittzu bezahlen.Höhenunterschied: ca. 100 MeterDie „WaldWunderWelt“ in Toblach eignetsich bestens zum Spielen und Verweilen inder Natur. Auf interaktive Weise könnenwir zudem etwas über die Natur lernen.Hierbei handelt es sich um eine Spiel-,Erlebnis- und Informationseinrichtungzum Thema Wald.Wurzelgesichter führen uns direkt insZentrum der „WaldWunderWelt“. Dortgibt es schöne Plätze zum Rasten, Spielen,Bäume zum Kraxeln, einen Barfußweg,ein Vogelnest zum Hineinklettern,Naturlehrpfad „Wasser und Wald“in MareitDiese kurze Rundwanderung gefällt allenNaturliebhabern, die sich gerne imWald aufhalten.Dabei umwandern wir Schloss Wolfsthurn.Dieser Naturerlebnisweg hat das Thema„Wasser und Wald“ zum Inhalt. Währendder Rundwanderung haben unsereKinder auf spielerische Art und Weisedie Möglichkeit den Lebensraum Waldin seiner Vielfalt besser kennenzulernenund sich mit Themen wie Wasser, Waldtiereusw. auseinanderzusetzen.Ausgangspunkt: Parkplatz im Dorfzentrumvon MareitGehzeit: ca. 1 StundeHöhenunterschied: geringBei Stange hat sich der Bach eine beeindruckende,enge Schlucht gegraben. Das Gesteinist hier weicher als der umliegende Fels:Es ist weißer Marmor. Die Gilfenklamm istdie einzige Marmorschlucht Europas.Die Gilfenklamm ist das beste Beispiel dafür,welche Gewalt das Element Wasser habenkann: Reißendes Wasser, das durch die engeSchlucht tost, Gischt sprüht, wo das Wassergegen die Felswände donnert, hie und da stürzenWasserfälle von den Felsen herab.Ausgangspunkt: Parkplatz in StangeGehzeit: ca. 2 StundenHöhenunterschied: 175 mGeöffnet von Anfang Mai bis Ende Oktober,Eintritt zu bezahlenDer Natur auf der Spur


27Natur & Umwelt 01/13Der Natur auf der SpurNaturdenkmal „Ultner Urlärchen“Die Ultner Urlärchen gelten als die ältestenNadelbäume Europas und sind somiteines der berühmtesten Naturdenkmälerin Südtirol. Ihr Alter wird meistauf über 1.000 Jahre geschätzt.Die Ultner Urlärchen sind von Wind undWetter gezeichnet und ragen 35 Meterhoch in den Himmel. Ihre Stämme sind… ob beim Klettern, Biwakieren, Wandernoder Iglubauen – unterwegs mit den AVS-Familiengruppen ist immer was los!Neben den traditionellen Sommerangebotenbietet der <strong>Alpenverein</strong> dieses Jahr aucheinige zusätzliche Wochenenden für dieganze Familie an. Anmeldung und Infos:siehe aktuelles Kursprogrammheft!Mit der Familie unterwegs ...bis zu 8 Meter dick. Blitzeinschläge habensichtbare Spuren hinterlassen.Ein Baumriese birgt sogar eine Höhlein sich, die unseren Kindern einen bequemenUnterschlupf verschafft.Ausgangspunkt: Parkplatz St. GertraudHöhenunterschied: 200 mGehzeit: ca. 1,5 Stunden„Orientierungskurs für Väter mit ihrenKindern“Sa. 01.- So. 02. Juni, Bergheim Zans„Bergabenteuer für Familien“So. 07.-Fr. 12. Juli, Karnische Alpen„Meine Familie am Seil - Alpinklettern“Do. 01.-So. 04. August, Bergheim Landro„Meine Familie am Seil – Sportklettern“Fr. 30. August - So. 01. September,Bergheim LandroFamilienwochenende „Über Stock undStein mit meiner Familie“Fr. 06.-So. 08. September,PeitlerknappenhütteVom unscheinbaren „Würger“zum Reptil des Jahres 2013Die Schlingnatter ist eine der amweitesten verbreiteten SchlangenartenEuropas und dochden meisten Menschen hierzulandeunbekannt. Sie gehörtwie alle heimischen Reptilienartenzu den streng geschütztenArten und wurde zum„Reptil des Jahres 2013“ gewählt.Die Schlingnatter ist eine verhältnismäßigkleine, zierlicheund ungiftige Schlange, derenschmaler, kleiner Kopf sich nurschwach vom Körper absetzt.An der Kopfseite zieht sichein dunkler Augenstreif vomNasenloch bis zum Hals. DieGrundfärbung der Körperoberseitevariiert in den verschiedenstenGrau- oder Brauntönen.Auf dem Rücken befindetsich eine paarige oder gegeneinanderversetzte, oft braunebis dunkelbraune Fleckenzeichnung.Die Schlingnatter fühltsich aufgrund ihrer ungekieltenRückenschuppen glatt an, sodasssie oft auch als Glattnatterbezeichnet wird.Nattern und VipernNicht selten wird die Schlingnattermit einer Kreuzotter verwechselt.Beide Arten gehörenjedoch unterschiedlichen Familienan – die Schlingnattergehört zu den ungiftigen Nattern,während die Kreuzotterzu den giftigen Vipern gehört.Die Kreuzotter ist im Gesamterscheinungsbildeher von plumperGestalt, der kurze Schwanzund auch der wesentlich kräftigereKopf sind im Vergleichzur Schlingnatter deutlich vomKörper abgesetzt. Auf derKopfoberseite ist zumeist einedeutliche x-förmige Zeichnungzu erkennen, und über den Rückenverläuft ein markantes, biszum Schwanzende geschlossenes,meist dunkles Zickzackband.Ein sicheres Unterscheidungsmerkmalist aber dasAuge: Die Pupille der Kreuzotterist senkrecht schlitzförmig, dieder Schlingnatter hingegen istrund.LebensweiseDie Schlingnatter ist wie alle Reptilienartenvon Klima- und Wetterverhältnissenabhängig, nachdenen sich ihre Jahres- und Tagesaktivitätrichtet. Zum Beutespektrumder Schlange zählenEchsen, aber auch Artgenossen,Blindschleichen, junge Kreuzotternund Kleinsäuger. Zu dennatürlichen Fressfeinden zählenFuchs, Hauskatze, Mäusebussard,Uhu, Waldkauz, Drosselnund diverse Rabenvögel.Die SchlingnatterLebensraumDie Schlingnatter besiedelt eineVielzahl unterschiedlicher Lebensräumemit offenem undhalboffenem Charakter. Dieseweisen eine heterogene, deckungsreicheVegetationsstrukturund ein Mosaik aus Versteck-und Sonnenplätzen auf.Durch die Intensivierung derKulturflächen und den starkenRückgang der extensiv genutztenLebensräume ist auch dieSchlingnatter vom Bestandesrückgangbetroffen. Die wichtigstenSchutzmaßnahmen sinddaher die Erhaltung und Optimierungnoch vorhandener Lebensräumeund zielen auf dieFörderung mosaikartiger Strukturenab, die besonders dasWärmebedürfnis der Natter berücksichtigen. Ivan Plasinger, Verein HerpetonFoto: Verein Herpeton


01/13 Sportklettern28 Sportklettern 01/1329Im Gespräch mit … Andi SaninFoto: Archiv RockarenaWie siehst du die Entwicklungder künstlichen Kletteranlagenin Südtirol?Wenn wir die Summe aller Kletteranlagenin Südtirol betrachten,können wir wirklich sagen, dasswir sehr gut bestückt sind. Geradewenn wir bedenken, dass diegeplante Kletterhalle Bruneck alsgroßes Projekt noch im Entstehenist. Wir haben somit in denvier größten Städten in Südtiroljeweils eine große Kletteranlageund peripher vom Vinschgau bisins Pustertal kleinere bzw. Boulderwände.Wichtig ist, dass diesein Zukunft fachgerecht geführtwerden. Die Sicherheitspräventionsoll dabei im Vordergrundstehen. Der ständige Zuwachsvon Kletterern stellt die Kletterhallenbetreibervor immer neueHerausforderungen. Für den Erfolgeiner Kletterhalle sind einekompetente Führung und vorallem die Ernennung eines Verantwortlichensehr wichtig, derals Zuständiger Entscheidungenfällen darf.Kannst du uns abschließendeine Anekdote oder etwas zumSchmunzeln aus deiner Sportkletterkarriereschildern?Erst kürzlich ist mir wieder eineKletterfahrt nach Südfrankreicheingefallen. Zusammen mit anderensieben Jugendlichen sind wirvor 20 Jahren auf Eigeninitiativemit einem alten VW-Bus gestartet,um die bekanntesten Klettergebieteabzuklappern. Interessanterweiseklettern alle nochheute und auch unsere Kinderüben diese Sportart aus und sindselbst begeisterte Kletterer!Danke für das Gespräch!Ulla WalderAndi Saningeboren am 29. April 1967 inMeran, Studium der Leibeserziehungund Geografie in Innsbruck;nebenbei Ausbildungzum Sportklettertrai ner.Seit 1998 maßgeblich am Aufbauder Sportklettertätigkeit,der Leistungsgruppen undWettbewerbsteams in Südtirolbeteiligt.Seit Gründung und Bau derKletterhalle Rockarena inMeran im Jahr 1998 ist AndreasSanin Geschäftsführerund technischer Leiter derselben.Außerdem sitzt er als Mitgliedim Ausschuss des nationalenFachverbands FASI und stehtder Kommission für Ausbildungvor.Nachdem wir unsere Sportklettersektionenim <strong>Alpenverein</strong> vorgestellthaben, möchten wir indieser neuen Serie Persönlichkeitenzu Wort kommen lassen,die das Sportklettern im <strong>Alpenverein</strong>prägen. Zu Wort werdenKletterer aus allen Bereichenkommen. Den Beginn machenwir mit Andi Sanin, der seit Anbeginnder Sportklettertätigkeitim <strong>Alpenverein</strong> mit dabei ist.Du warst maßgeblich am Aufbauder Sportklettertätigkeit inSüd tirol beteiligt. Kannst du bittekurz die Entwicklung seit derenAnfängen schildern?Der <strong>Alpenverein</strong> Südtirol hat dasSportklettern schon seit jeherals Teil des Bergsports angesehenund hat die Förderung desSportkletterns schon seit denfrühen 90er-Jahren beschlossen.Als ich 1997 wieder nachSüdtirol zurückkam, mit den TirolerSportklettererfahrungenim Rucksack, beschlossen wirgemeinsam mit Lukas Gollerund Karlheinz Messner die Kursundvor allem die Wettbewerbstätigkeitmit Kindern und Jugendlichenvoranzutreiben. 1999fand in der Kletterhalle Martell dererste regionale Jugendkletterbewerbals Juniorcup statt. Gleichzeitigentstanden auch die erstenAmateursportvereine im <strong>Alpenverein</strong>,die auch Mitglied desnationalen FachsportverbandesFASI wurden. Die ersten, die diesenSchritt gemacht haben, sindder AVS Meran und der AVSSt. Pauls.Durch deine Mitarbeit im nationalenVerband für Sportkletternhast du einen guten Überblick.Wie steht die Südtiroler Sportklettertätigkeitheute da?In Italien haben wir SüdtirolerSportklettervereine sicherlicheine Vorreiterrolle inne, was Jugendförderungund Organisationim Allgemeinen anbelangt.Eindeutig als Vorteil erweist sichbei uns die gute Förderung vonSeiten der öffentlichen Handund dass die einzelnen Sportklettervereineuntereinander gutzusammenarbeiten.Und in Nordtirol, wo Sportkletternzum Volkssport Nummerzwei nach dem Radfahren gehört,wie schaut es da mit einemVergleich aus?Hierin liegt der große Unterschied:Wenn Klettern alsVolksport angesehen wird, hatdas zur Konsequenz, dass esSchulen wie die Kletterhauptschulein Imst oder Sportgymnasiengibt, in denen die Athletenfür Training und Wettbewerbefreigestellt werden. Bei den Kletterhallenstehen wir denen inNordtirol sicher nicht nach. Einengroßen Unterschied gibt es nochim strukturellen Aufbau, u. a. gibtes in Nordtirol einen hauptamtlichenLandestrainer. Davon könnenwir hier in Südtirol nur träumenund können uns gleichzeitigauch auf die Schulter klopfen,was wir in den letzten Jahren erreichenkonnten.www.markenforum.comWer in denBergen nach Abenteuernsucht, muss irgendwo die richtigeAusrüstung finden.Die weltbesten Marken,umfangreiche Auswahl undBeratung von Experten - der besteMix für deine Kletter-, BoulderundOutdoor-Abenteuer.I-39100 BozenZwölfmalgreiner-Straße 8BTel. +39 0471 053 434Fax +39 0471 053 435www.mountainspirit.itwww.mountainspirit.itc l i m b i n g • t r e k k i n g • s k i t o u r i n g • s e r v i c e


01/13 Berichte48 Bücherecke 01/1349und Schnee entschieden wir,die Tour abzubrechen und denFahrweg am Stausee entlanghinaus zur Straße zu gehen. Irgendwiewürden wir wohl dieca. 30 Kilometer zurück zu unseremFahrzeug kommen.Die Hardangervidda kann mangetrost als extremes Wandergebietbezeichnen. Der norwegischeWanderverein unterhält dorteine Reihe von Selbstversorgerhütten,die mit Betten, Decken,Geschirr und Kocher ausgestattetsind. In manchen Hüttenkann man auch Lebensmittelerwerben (Fastfood!). Wege gibtes so gut wie nicht, nur mit Steinmännchenmarkierte Routen.Das Routenfinden wird zusätzlichdurch teils hohen Schnee bis weitin den Sommer hinein erschwert.Häufiger Nebel erschwert dieOrientierung zusätzlich.Am verregneten Vormittag deszweiten Tages auf der Hellevasbu-Hüttehatte ich Gelegenheit,BüchereckeWegweiser sind selten, aber trotzder rauen Witterung aus Holz;Entfernungsangaben fehlen.Passion VerticaleEin Jahr kletternd durch EuropaAb und zu trifft man auch auf sehraufwändige Brückenkonstruktionen.Fotos: Franz Mockmich mit der Hüttenwartin zu unterhalten.Laut ihrer Aussage willman die Wanderer nur lenken,keinesfalls gängeln. Wer nicht inder Lage ist, seinen Weg auchohne Hilfen zu finden, sollte bessernicht dorthin gehen. Suchaktionennach verirrten Wanderernkämen so gut wie nicht vor. VieleBesucher der Vidda sind auchmit dem Zelt unterwegs undbewegen sich abseits der markiertenRouten. Dem Gesprächentnahm ich, dass die Arbeit desDNT sehr viel stärker durch Ehrenamtlichkeiterfolgt als bei uns.Allerdings klang auch bei dieserjungen Frau bei allem Enthusiasmusfür die Idee eine leise Resignationdurch. Es ist wohl überalldasselbe: Undank ist der WeltenLohn!Franz MockWas schenkt man einem passioniertenKletterer: einen Kletterführer?Oder einen Reisebericht?Oder am besten gleichbeides zusammen? Genau soversteht sich das Buch von PriminBertle, Johannes Lüft undElena Rüb: Ein Jahr quer durchEuropa, kletternd und fotografierend.Der Autor versteht es gekonnt,mit Worten und faszinierendenBildern die schönsten KletterspotsEuropas dem Lesernäher zu bringen. Dabei stehtnicht nur das Klettern im Vordergrund,sondern örtliche Gegebenheiten;Geschichten undSagen runden die Erzählungenab. Durch Interviews mit denErschließern oder lokalen Kletterernbekommt man Einblickhinter die Kulissen. Die Erzählweiseals Tagebuch vermitteltdem Leser das Leben „on theroad“, ohne dabei langweiligoder überheblich zu werden.Das Buch zeigt nicht nur diesportlichen Aspekte beim Kletternund Reisen auf, sondernmacht Lust auf mehr. Es widerspiegeltdas Lebensmottoeines Kletterers: Mit Händenund Füßen kletternd die Weltentdecken!Christian PlatzerOswald Stimpfl, GeorgOberrauchSchneeschuhwandern inSüdtirolDie 60 schönsten TourenEvamaria WeckerKärnten51 Touren zwischen HohenTauern und KarawankenHelmut LangKarawankenUnd Steiner Alpen. 53 TourenThomas StriebigVogesen-DurchquerungAuf den GR 53 / 5 von Wissembourgnach Belfort. 37EtappenElmar BereuterSchwabenkinder-Wege.VorarlbergMit Grenzgebieten Tirol undLiechtensteinNeuerscheinungenLorenzo Rieg, MariusSchwager, Lea HartlPowderguide TirolDie besten Freeride-TourenHanspaul MenaraDie schönsten 2000er inSüdtirol80 schöne TourenGerhard HirtlreiterAntholz – Gsies60 Touren im NaturparkRieserferner, Hochpustertalund den DolomitenArmin OberhollenzerNördliche DolomitenAlpine Sportkletterrouten.Die schönsten Routen von5c bis 8aWerner EichhornBike Guide Sardinien46 MTB-Touren mit Höhenprofilenund GPS-Tracks


01/13 Bücherecke50 01/1351Reinhold MessnerCho Oyu – Göttin desTürkisReinhold Messner erzähltvon der Geschichte und Bedeutungeines der meistbestiegenenAchttausender.Die Monografie ist zugleichHommage an Herbert Tichy.Pit SchubertIm Himalaya ist vielesandersDie Fotografien des ExtrembergsteigersPit Schubertsind im Zeitraum von mehrals 40 Jahren entstandenund führen ein in die Welt derMenschen des Himalayas.Zuverlässige PARTNERfür einestarke SEILSCHAFTJochen HemmlebAustria 8000Österreichische Alpinistenauf den höchsten Gipfelnder Welt.Der Alpinhistoriker JochenHemmleb zeichnet ein Bildvon den ersten Pionierenzu den alpinen Trendsetternder heutigen Tage.Tilmann Waldthaler /Carlson ReinhardNordkap – Neuseeland,Noch einmal mit dem Fahrradum die Welt16.000 Kilometer vomNordkap in Norwegen bisnach Neuseeland ist TilmannWaldthaler geradelt.Ein Buch über Begegnungenund Erlebnisse!Adresskorrektur & MehrfachzustellungIm gegenseitigen Interesseund um nicht unnötig Papierzu verschwenden, möchtenwir alle Mitglieder bitten, eventuelleMehrfachzustellungen inder Familie oder falsche Adressenangabender Landesgeschäftsstelle(Tel. 0471/978141,mitglieder@alpenverein.it) bzw.der jeweiligen Sektion/Ortsstellezu melden.Impressum:Eigentümer und Herausgeber<strong>Alpenverein</strong> Südtirol, I-39100 Bozen,Vintlerdurchgang 16Tel. 0471 97 81 41 · Fax 0471 98 00 11www.alpenverein.itE-Mail: office@alpenverein.itPresserechtlich verantwortlich:Peter PalluaI-39100 Bozen,Montellostraße 11Schriftleitung: Ingrid BeikircherE-Mail: bergfried@dnet.itErmächtigung:Landesgericht BozenNr. 4/84 vom 27.1.1984Druck: Athesiadruck Gmbh, BozenMITTEILUNGENAVS-Zeitschrift30. Jahrgang, NR. 1/2013Redaktionsschluss für das nächste Heft:15.04.2013Verkaufspreis (Einzelpreis):– für Mitglieder im Mitgliedspreis enthalten– für Nicht-Mitglieder 2,00 €Die Drucklegung dieser Zeitschrift wird durchdie Kulturabteilung der Landesregierunggefördert.Foto: Simon Kehrer, Alpintage Eis 2012: Moritz & Damian am Piz Palü NordwestpfeilerProjekt „ALPINIST2010–2013“:Der AVS bietet jungen Bergsteigern die Möglichkeit,ihr Können, ihre Kompetenz und ihre Selbstständigkeitim alpinen Bergsteigen mit all seinen Spielformenzu verfeinern und zu erweitern. Erfahrene Alpinisten begleitendabei junge Bergsteiger bei ihren Unternehmungen und gebenihr Wissen weiter. Für die richtige Ausrüstung und fi nanzielleUnterstützung sorgen die langjährigen Partner des AVS:die BergsportartikelherstellerVAUDE, MEINDL und EDELRID.VAUDE, MEINDL und EDELRIDunterstützen das AVS-Projektfür junge Bergsteiger


5% Rabatt*+ BonuspunkteAls AVS-Mitglied bekommst du bei uns 5% Rabatt!*Einfach deine Sportler-Vorteilskarte und den AVS-Mitgliedsausweis bei der Kassevorlegen, den Rabatt genießen und Bonuspunkte sammeln.*Gültig bis einschließlich 31.12.2013 auf nicht bereits reduzierte Bergsportartikel.Best in the Alps!20 Filialen & 24h Shopping-Onlinewww.sportler.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!