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Allgemeiner Kinderkatalog - Landesmuseum Niederösterreich

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AufentdeckungsreiseIrene Zeiner


ImpressumDiese Publikation für junge Leserinnen und Leser erscheint als Ausstellungsbegleiter durchdie Dauerpräsentationen der Kunst und Natur (Landessammlungen <strong>Niederösterreich</strong>) im<strong>Landesmuseum</strong> <strong>Niederösterreich</strong>.Ausstellungsveranstalter: <strong>Niederösterreich</strong>ische Museum Betriebs GmbHGeschäftsführung: Brigitte Schlögl, Peter WeissDirektion: Carl Aigner, Erich SteinerAutorin: Irene Zeiner unter redaktioneller Mitarbeit von Johannes KritzlIllustration Maskottchen „Poldi“: Lisa-Iruna Kacinari-BrucknerCover: Landessammlungen <strong>Niederösterreich</strong> (Foto: Peter Böttcher); Wikimedia Commons(Olaf Nies, Wilfried Fiebig)Grafische Gestaltung: schultz+schultz-Mediengestaltung, 1040 WienDruck: Janetschek GmbH, 3680 HeidenreichsteinMedieninhaber: <strong>Niederösterreich</strong>ische Museum Betriebs GmbH, 3100 St. Pöltenwww.landesmuseum.net© für den Textbeitrag: bei der Autorin© für die Broschüre: beim Medieninhaber© für die Abbildungen:Landessammlungen <strong>Niederösterreich</strong>:Fotos: Rita Newman (S. 2), Peter Böttcher (S. 2, 6, 10, 11, 12, 13, 14), Edith Jekel (S. 2),Monika Schaar-Willomitzer (S. 3, 4), Hans Peter Kloser (S. 4, 5), Reinhard Kasper (S. 7),Manfred Thumberger (S. 14)Photos.com (S. 3, 8, 23)Wikimedia Commons:Elke Wetzig (S. 8), LoKiLeCh (S. 16), Hans Jörg Hellwig (S. 20), Henrik Larsson (S. 22),JikJik (S. 23), Olaf Nies (S. 23), Wolfgang Simlinger (S. 24)Irene Zeiner (S. 9)Andreas Gießwein (S. 15)Johann Nesweda (S. 15, 16, 17, 18, 19, 20, 22, 25)Monika Schaar-Willomitzer (S. 21, 23)George Teichmann (S. 25)Bianca Gramm (S. 19)Alle Rechte, auch das des auszugsweisen Abdrucks und das der Reproduktion einer Abbildung,sind vorbehalten. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlichgeschützt. Jede Verwertung ist unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen,Mikroverfilmungen, Übersetzungen und die Einspeicherung in und Verarbeitung durchelektronische Systeme.Grüß Dich!Schön, dass Du ins <strong>Landesmuseum</strong> <strong>Niederösterreich</strong> gekommen bist! Wir,Kolo und Poldi, begrüßen Dich herzlich und freuen uns mit Dir gemeinsamdas <strong>Landesmuseum</strong> zu durchstreifen. Wir beide kennen das Museumsehr gut, weil wir schon viel Zeit hier verbracht haben und immer wiederkommen, um zu sehen, was denn in diesem großen Gebäude alles passiert.Im <strong>Landesmuseum</strong> <strong>Niederösterreich</strong> gibt es unglaublich viel zu erleben!Du kannst hier nicht nur spannende Dinge über die Natur <strong>Niederösterreich</strong>slernen, sondern auch wunderschöne Gemälde und Skulpturen inunserem Kunstbereich entdecken und mehr über die Geschichte <strong>Niederösterreich</strong>serfahren. Wir sind mit Dir unterwegs, um Dir allerlei zu zeigenund zu erklären. Kolo ist der Spezialist für Kunst und Geschichte. Poldikennt sich dafür viel besser mit den Pflanzen, Tieren und Gesteinen in<strong>Niederösterreich</strong> aus. Weil wir aber beide an allem im Museum sehr interessiertsind, erzählen und erklären wir einander gerne von unseren Entdeckungenund haben dabei schon so einiges voneinander gelernt. Heutekannst auch Du mitmachen!Schwierige Wörter haben wir übrigens mit einem versehen!Zu diesen Wörtern findest Du eine Erklärung ganz hinten.Poldi<strong>Landesmuseum</strong><strong>Niederösterreich</strong> –wo <strong>Niederösterreich</strong>zu Hause ist!Kolo3


kunstWenn Du bereit bist, nehme ich Dich und Poldi mit zu einerkleinen Zeitreise. Dazu müssen wir gemeinsam ins Obergeschoßdes Museums gehen und uns unseren Weg zumAnfang der Galerie bahnen. Bei der Orientierung hilft Dirdieses Foto. Findest Du dieses Fenster?Bevor wir in den ersten Raum der Kunstgalerieweitergehen, wollen wir gemeinsamüberlegen, was denn eine Galerieüberhaupt ist. Was gibt es in einer Galeriezu sehen?Wie Du vielleicht schon weißt, ist eineGalerie ein Ort, an dem Bilder, Figurenund andere kunstvolle Gegenstände zusehen sind. Man nennt die Dinge, die Duin einer Galerie finden kannst, auch Gemälde,Skulpturen und Kunsthandwerk.Kannst du die Begriffe „Gemälde“, „Skulptur“ und„Kunsthandwerk“ den richtigen Abbildungen zuordnen?Fenstergewände aus einer Burg in Krems,2. Hälfte 13. Jhdt., unbek. KünstlerUm den ersten Gegenstand, den wir uns gemeinsam ansehen wollen,zu finden, musst Du dieses kleine Rätsel lösen!Ich habe vier Beine und kanndoch nicht gehen.Ich bin sehr wild und doch ganzruhig. Mein Fell ist weich unddoch steinhart.Was bin ich?Die Lösung ist ganz einfach.Gemeint ist der Liegende Löwe zu Beginn der Galerie.Hast Du ihn entdeckt? KannstDu seine Mähne, seine Beine,sein Maul erkennen? Dieser Löweist schon fast 800 Jahre alt. Erbefand sich früher am Tor derPfarrkirche Schöngrabern imWeinviertel.Liegender Löwe, um 1220/30, unbek. KünstlerWerke von Anton Hanak(1875–1934)Stift Melk, Thomas Ender (1793–1875)Kurfürstenhumpen,um 1600, unbek. Künstler4 5Gemacht wurde dieser Löwe ausStein. Eine Figur aus Stein zuschlagen, nennt man meißeln.Dazu benötigt man spezielle Werkzeuge(z.B. Meißel und Hammer),mit denen man von einem SteinblockTeile absägen, ausbrechenoder abschleifen kann. So könnenaus einem eckigen Steinblock Figurenwie unser Löwe entstehen.


Flachau bei ZwettlSchöngrabern im WeinviertelDie Flachauer Madonna ist eine Skulptur, die auf ähnliche Weise wie derLiegende Löwe hergestellt wurde. Sie ist jedoch nicht aus Stein. Kannst Duerkennen, aus welchem Material diese Figur gemacht wurde? Schau ganzgenau! Kannst Du winzig kleine Löcher oder Risse erkennen? Sie verratenuns, dass diese Figur der Heiligen Maria mit dem Jesuskind aus Holzgemacht wurde, und zwar aus Lindenholz. Die winzigen Löcher, die wir anmanchen Stellen entdecken können, stammen von Holzwürmern.Die Flachauer Madonna ist übrigens schonüber 500 Jahre alt. Sie stand früher in einerKapelle im Waldviertel. Sieh sie Dir genau an!Wie sehen ihr Gesicht und ihre Haare aus?Welche Kleidung trägt sie? Was hält sie außerdem Jesuskind noch in ihren Händen?tipp für Zuhause:Versuche einmal selbst, aus einem Stück Speckstein einen Löwenherzustellen. Lass Dir dabei von einem Erwachsenen helfen!Du brauchst dazu:SpecksteinSchleifpapierverschiedene FeilenSchneller und einfacher geht es, einen Löwen aus einem StückKnetmasse zu formen. Du kannst Dir auch eine Geschichte zuDeinem selbstgemachten Löwen überlegen.Flachauer Madonna, 1500,unbek. KünstlerRätselfrage 1:Wie nennt man die Technik,bei der eine Figur aus Holzgeschnitten wird?Trage die richtige Antwort im Kreuzworträtselam Ende des Hefts ein!Hier kannst Du sie ausmalen unddie fehlenden Teile ergänzen!6 7


Was ist denn hier los? Was fehlt denn da in der Mitte des Bildes?Wovor könnten die beiden Männer flüchten?Dieses große Gemälde ist ein Familienporträt der Freifrau JosephineDietrich von Landsee und ihren Töchtern. Die Büste, an der die Frau lehnt,stellt ihren verstorbenen Mann dar. Das ist auch der Grund, warum FreifrauJosephine ein schwarzes Kleid trägt und sehr traurig zu Boden blickt. Sietrauert um ihren Mann. Die ältere Tochter hält die Hand ihrer Mutter undstützt sie am Arm. Sie versucht ihre Mutter zu trösten. Ihre kleine Schwestersitzt vor der Büste am Boden. Sie hält eine Puppe im Arm und schaut garnicht so traurig aus. Oder?Wenn Josephine und ihre Töchter sprechen könnten, was würden sie uns odereinander sagen? Hier kannst Du die Sprechblasen ergänzen!Der Ausbruch des Vesuv, Michael Wutky (1739–1822)Die Antwort verrät Dir das Gemälde in der Galerie! Wenn Du es gefundenhast, kannst Du den fehlenden Teil ergänzen.Das nächste Bild, das wir uns anschauen, ist sehr groß. Die dargestelltenMenschen sind so groß wie Du selbst oder sogar noch größer! Weißt Duschon, welches Gemälde ich meine? Hast Du es schon gefunden?Wie viele Personen sind auf diesem Bild dargestellt? Wer könnten sie sein?Sieh Dir die Kleidung genauer an! Welche Farbe hat das Kleid der Frauin der Mitte? Wo befinden sich die Frau und die beiden Mädchen? Wie,glaubst Du, fühlen sich die drei? Sehen sie glücklich oder eher traurig aus?Wen könnte die Büste auf der linken Seite im Gemälde darstellen?Freifrau Josephine Dietrich von Landsee mit ihren Töchtern,Johann Peter Krafft (1780–1856)8 9


Dieses Porträt von Freifrau Josephine und ihren Töchtern wurde von einemMaler namens Johann Peter Krafft vor ungefähr 200 Jahren auf Leinwandgemalt. Leinwand ist ein Stoff, der aus den Fasern der Leinpflanze, auchFlachs genannt, gewebt wird.Mit welcher Art von Farben, glaubst Du, hat derMaler Johann Peter Krafft auf seiner Leinwandgemalt? Er hat Ölfarben verwendet. Benannt istdie Ölfarbe nach ihrem wichtigsten Bestandteil,dem Öl. Zum Anreiben von Ölfarbe werden verschiedenePflanzenöle verwendet, besonders aberLeinöl, das Öl der schon genannten Leinpflanze.Wenn ich, Kolo, nun zum Beispiel rote, blaue oder gelbe Ölfarbe zum Malenherstellen möchte, brauche ich rotes, blaues oder gelbes Farbpulver, wie Dues auch in den kleinen Gläsern der Farbstationen in unserer Galerie sehenkannst. Dieses Farbpulver reibe ich mit Leinöl mithilfe einer kleinen Spachtelund einem so genannten Glasläufer auf einer glatten Fläche zu einerFarbpaste an.Maler spannten diesen Leinenstoff aufHolzrahmen auf, um ihn zu bemalen.10 11


Am nächsten Gemälde ist einiges los! Ein buntes Durcheinander vonTieren und Menschen. Am rechten Rand des Bildes kann man eine Kircheerkennen, links befindet sich hinter Bäumen ein Gasthaus.Weißt Du, welches Gemälde ich meine? Hast Du es schon entdeckt?Die Rede ist vom „Viehmarkt in Maria Plain bei Salzburg“ vom MalerFriedrich Gauermann.Rätselfrage 2:Wie viele Pferde und Fohlen hatFriedrich Gauermann insgesamt inseinem Bild vom Viehmarkt dargestellt?Der Maler Friedrich Gauermann hat sich übrigens auch selbst gemalt. IstDir schon das kleine Gemälde links vom Bild des Viehmarkts aufgefallen?Der dargestellte Herr, der einen hohen, braunen Hut mit einer dunkelgrünenFeder und einer rosa Blüte, einen Schnauzbart, eine graue Jacke, einebraune Lederhose, graue Wollstrümpfe und dunkelbraune Schuhe trägt, istder Maler Friedrich. Er sieht uns stolz an.Ein Bild, in dem man sich selbst malt oderzeichnet, nennt man „Selbstporträt“.Viehmarkt in Maria Plain bei Salzburg, Friedrich Gauermann (1807–1862)Selbstbildnis in ländlicher Tracht,Friedrich Gauermann (1807–1862)Friedrich Gauermann hat in diesem Bild dargestellt, wie Kühe und Pferdeim Salzburger Ort Maria Plain verkauft werden. Entstanden ist dieses Gemäldevor über 150 Jahren. Welche Tiere außer Kühen und Pferden kannstDu noch auf diesem Bild entdecken?tipp für Zuhause:Auch Du kannst versuchen, Dich selbst zu zeichnen! Alles, wasDu dazu brauchst, ist ein Blatt Papier, einen Bleistift, einenSpiegel und ein bisschen Geduld.12 13


Zu welchem Gemälde passt dieses Gedicht?Ein letztes Donnern, ein letzter Blitz,vorbei ist das Getöse und Gebrause.Der Regen gönnt sich eine Pause.In der Ferne noch ein leises Grollen,um die Ohren weht uns ein kühler Wind.Gut, dass wir bald zuhause sind!Die hohen Pappeln spiegeln sich in Pfützen,durch die dunklen Wolken kämpft sich die Sonne.Ist dieser Anblick nicht eine Wonne?Pappelallee nach dem Gewitter,Emil Jakob Schindler (1842–1892)Sicher hast Du das passende Gemäldeschon entdeckt! Gemeintist ein Bild, das von Emil JakobSchindler vor über 100 Jahrengemalt wurde. Er hat sein Bild„Pappelallee nach dem Gewitter“genannt. Was kannst Du auf demBild entdecken?Wir sehen eine lange Allee vonPappeln, die bis zum Horizontreicht. Neben dem Feldweg, auf dem nur wenige Frauen und Männer unterwegssind, liegen Wiesen und Felder. Der Himmel ist in dunkle Regenwolkengehüllt, die langsam weiter ziehen. Zwischen ihnen blitzt schonwieder die Sonne durch. Auf dem Weg hat der Regen große Pfützen hinterlassen.In ihnen spiegelt sich das Sonnenlicht.Welches Tier hält das Mädchen in seinen Armen?Hast Du dieses Gemälde schon in der Galerie gefunden?Es ist das „Mädchen mit Kaninchen“vom Maler Anton Romako. DiesesGemälde ist einige Jahre vor demBild „Pappelallee nach dem Gewitter“gemalt worden. Wir sehenein blondes Mädchen mit einemgelben, rotgemusterten Kopftuch.Es steht vor einem mit Efeu bewachsenenBaum, hält ein Kaninchenganz fest in seinen Armen undsieht uns mit großen Augen an.Hast auch Du ein Haustier oder einTier, das Du besonders gern hast?Hier kannst Du Dich mit DeinemLieblingstier zeichnen!Mädchen mit Kaninchen, Anton Romako (1832–1889)Rätselfrage 3:Was hält das Mädchenin seiner rechten Hand?Der Maler Emil Jakob Schindler hat sich besonders für die Natur und Landschafteninteressiert. Deshalb sehen wir auf diesem Bild nur wenige Menschen,aber dafür eine weite Landschaft. Er wollte darstellen, wie die Naturnach dem Regen oder nach einem Gewitter aussieht.Hast Du selbst schon einmal im Regen oder nach einem Regenschauereinen Spaziergang gemacht? Überlege, was Du hören, riechen und fühlenwürdest, wenn du selbst in dieses Bild schlüpfen könntest!14 15


Kannst Du das fehlende Wort in dieser Lied-Zeile ergänzen?„Es klappert dieam rauschenden Bach, klipp klapp.Bei Tag und bei Nacht ist der Müller stets wach, klipp klapp.“Es passt zu einem Gemälde, das vorungefähr 100 Jahren von einem Malernamens Egon Schiele gemalt wurde.Es heißt „Zerfallende Mühle“.Eine alte Mühle aus Holz fällt langsamin sich zusammen. Wild sprudeltdas Wasser des Baches, an dem siegebaut wurde, durch ein großes Lochin der Mühle. Sieh Dir genau an, wieEgon Schiele dieses wilde rauschendeWasser gemalt hat! Welche Farbtönehat er verwendet?Zerfallende Mühle, Egon Schiele (1890–1918)nAturKolo hat uns einiges in der Galerie gezeigt und erklärt!Nun möchte ich Dir meinen Lieblingsteil des Museumszeigen. Auf geht’s in die Natur <strong>Niederösterreich</strong>s!Weil wir gerade aus der Galerie kommen, befinden wir uns im Obergeschoßdes <strong>Landesmuseum</strong>s und hier wollen wir unseren Streifzug durch die Weltder Tiere, Pflanzen und Gesteine <strong>Niederösterreich</strong>s starten. Wie auch in derfreien Natur finden wir im obersten Stockwerk das Gebirge. Siehst Du dieGämsen auf den Felsen? Dort wollen wir zuerst hin!Auch bei einem weiteren Gemälde hat EgonSchiele Wasser gemalt. Dieses Werk zeigtBoote im Hafen von Triest. Hier sieht jedochdas Wasser ganz anders aus als das wildeWasser der „Zerfallenden Mühle“. Es ist ruhigund schlägt nur ganz leichte Wellen. WelcheFarbtöne hat Egon Schiele zum Malen diesesWassers verwendet?tipp für Zuhause:Hast Du selbst schon einmal versucht,Wasser zu malen? Versuche mit deinenWasserfarben oder Ölkreiden wieEgon Schiele einen wilden Bach undeinen ruhigen Teich zu malen!Boote im Hafen von Triest,Egon Schiele (1890–1918)Rätselfrage 4:Welche Farbe hat derBug des großen Bootesganz hinten im Bild„Boote im Hafen vonTriest“?ÖtscherEiner der höchsten Berge <strong>Niederösterreich</strong>sist der Ötscher. Er ist 1893 Meter hoch.St. Pölten liegt auf 267 Meter Seehöhe,also 267 Meter über dem Meeresspiegel.Der Gipfel des Ötschers liegt also ungefähr7x höher als St. Pölten. Wie Du Dir vorstellenkannst, ist das Leben auf so einem hohenBerg nicht immer gemütlich, besonders imWinter. Auf den Felsen, in Schnee, Eis undKälte können nur Spezialisten mit besondererAusrüstung überleben.Ötscher16 17


Die Gämsen sind solche Spezialisten. Siesind besonders trittsicher, das heißt, siesind sehr geschickte Kletterer und könnenohne Probleme schnell und sicher aufsteilen, felsigen Hängen unterwegs sein.Das ist jedoch nur möglich, weil die Hufeder Gämsen besonders gebaut sind. Siebestehen aus jeweils zwei Zehen, weshalbdie Gämsen zur Gruppe der Paarhufer gehören.Weil die Sohlen der Gämsen weichsind, sind diese Zehen sehr beweglich. DieHufe der Gämsen haften deshalb auchauf unebenem, steinigem Boden und Geröll.Außerdem haben Gämsen kleine Nebenhufe,die ihnen dabei helfen, nicht zutief im Schnee einzusinken.Ganz ähnlich ist es bei den Schneehasen.Ihre Pfoten sind besonders breit. Die Hasenkönnen so im tiefsten Schnee unterwegssein, ohne einzusinken.GämsenHast Du eigentlich schon einmal darüber nachgedacht, warum Schneehasenim Winter weiß und im Sommer grau-braun sind?Im Winter schützt das weiße Fell die Hasen vor Beutegreifern, die Jagdauf Schneehasen machen. Sie können sich dadurch wunderbar im Schneetarnen. Im Sommer jedoch wäre weißes Fell viel zu auffällig, deshalb wechseltdie Fellfarbe der Schneehasen im Frühling. In dieser Zeit tragen sie sowie im Herbst ein Übergangsfell, das weiß und braun gescheckt ist.Auch das Fell des Hermelins hat je nach Jahreszeit eine andere Farbe. Esist im Winter ebenso weiß wie das Fell des Schneehasen, im Sommer ist esbraun, im Frühling und Herbst tragen sie ein geschecktes Übergangsfell.Du kannst Dir die verschiedenen Fellfarben des Hermelins bei uns im Museumansehen, indem Du das kleine Rad vor dem Hermelin drehst.Kannst Du mir helfen?Welche Spur passt zuwelchem Tier?Verbinde die Bilder!Rätselfrage 5:Welches Nagetier, das inden Bergen lebt, machtbei Gefahr ein pfeifendesGeräusch und kann imMuseum beim Winterschlafentdeckt werden?SchneehaseSchneehaseHermelinGämsetipp für Zuhause:Wenn Du im Schnee spazieren gehen unddabei nicht zu tief einsinken möchtest,helfen Dir Schneeschuhe! Diese sindähnlich geformt wie die Pfoten derSchneehasen.Wir wollen nun ein Stück weitergehen und folgender Stiege nach unten ins Mittelgebirge.18 19


Wir befinden uns jetzt in einem anderen Lebensraum als zuvor. Geradehaben wir die Gämsen und Murmeltiere ganz oben, also im Hochgebirge,besucht. Jetzt stehen wir im Wald des Mittelgebirges. Dieses Stück Wald,das im Museum nachgebaut wurde, stellt einen kleinen Teil des WildnisgebietesDürrenstein dar. Dieses Wildnisgebiet in der Nähe des Ötschersund des Lunzer Sees steht unter besonderem Schutz. Denn hier gibt esnoch einen echten Urwald: ein ursprünglicher Wald, der nie von Menschenverändert wurde. Damit das so bleibt sind Baumfällungen, Jagd und auchBetreten strengstens verboten.Braunbären und Wölfe werden nach wie vor von den Menschen sehr gefürchtet.Vor allem Wölfe jagen immer wieder Schafe und Ziegen. Deshalbwurden sie in Österreich so lange gejagt bis es keine mehr gab. Um diewenigen Bären und Wölfe, die hin und wieder nach <strong>Niederösterreich</strong> einwandernzu schützen, dürfen sie nicht mehr gejagt werden.Durch diesen besonderen Schutz können hier viele Pflanzen und Tiere ganzungestört von Menschen wachsen, leben und gedeihen. Auch seltene Tierewie Braunbär und Luchs können hier leben.Beide kannst Du im Ausstellungsbereich sehen.WolfBraunbärDürrensteinEichhörnchenLuchsRätselfrage 6:Wie heißt die große Gruppevon Tieren, zu der dasEichhörnchen zählt?Rätselfrage 7:Welches ist daskleinste Waldinsekt,das Du im Guckkastenschräg gegenüber vomBären findest?20 21


Wir wollen jetzt unseren Wegfortsetzen und gehen weiter inRichtung Tal und Flachland, vorbeian der Wand der Reiher bis zuunserer großen Vogelwand. Hierbefinden sich verschiedene Vogelarten,die wir in <strong>Niederösterreich</strong>vom Gebirge bis in die Auen derDonau finden können.SteinadlerDu kennst bestimmt denSteinadler, der im Hochgebirgelebt. Er ist ein Greifvogel. Das bedeutet, dass er sich von Säugetierenund Vögeln ernährt. Zu seiner Beute zählen auch die Schneehasen,Hermeline und Murmeltiere, die wir schon gesehen haben.Vielleicht hast Du schon einmal einenTurmfalken in freier Wildbahn beobachtenkönnen. Auch Turmfalken sind Greifvögel,mit einer Körperlänge von ungefähr 35 cmund einer Flügelspannweite von ungefähr75 cm. Sie sind viel kleiner als Steinadler.Der Steinadler hingegen wird fast einenMeter lang und hat eine Flügelspannweitevon über 2 Meter.Turmfalken kannst Du in <strong>Niederösterreich</strong>fast überall finden, vom Gebirge bis insFlachland und sogar manchmal in derStadt. Typisch für den Turmfalken ist der so genannteRüttelflug. Dabei bleibt der Turmfalkean einem Punkt in der Luft stehen, indem erdie Flügel schnell auf und ab schlägt undseine Schwanzfedern breit auffächert. Sokann er besser nach Mäusen oder anderenBeutetieren Ausschau halten.TurmfalkeEntdeckst Du in diesem Bild das nächste Tier, das wir uns gemeinsamgenauer ansehen wollen?ÄskulapnatternHast Du sie zwischen den Ästen entdeckt, die Äskulapnatter? DieseSchlange klettert auf der Suche nach Nahrung oft auch auf Bäume. Dennsie frisst neben Mäusen auch Eier und Jungvögel. Um sich auf glattenStämmen und Ästen halten zu können, spreizt sie ihre Bauchschuppen einStückchen vom Körper ab.Die Äskulapnatter ist die längste Schlange, die in Österreich zuhause ist.Sie kann fast 2 Meter lang werden! Giftig ist sie, so wie alle anderen Nattern,jedoch nicht. Sie lebt in Laubwäldern, Gärten und Parks.Rätselfrage 8 :Zu welcher großenGruppe von Tieren wirddie Äskulapnattergezählt?Du kannst Dir merken: Die meistenNattern, wie die Äskulapnatter oderdie Schlingnatter, besitzen keine Giftzähne.Die Ottern jedoch, wie auchdie Kreuzotter, die in <strong>Niederösterreich</strong>lebt, sind Giftschlangen!22 23


Nachdem wir gerade ein in <strong>Niederösterreich</strong> lebendesReptil kennengelernt haben, wollen wir uns nun auf dieSuche nach den kleinsten im Museum lebenden Tierenbegeben. Um Dir die Suche zu erleichtern, gebe ich Direin paar Hinweise: Die Tiere, die wir suchen, haben sechsBeine, leben in großen Nestern zusammen und werden oftauch als die fleißigsten Bewohner des Waldes bezeichnet.Sicher weißt Du schon, um welches Tier es sich handelt. Die Rede istvon den Roten Waldameisen. Im <strong>Landesmuseum</strong> gibt es lebende Ameisen,die Du wunderbar beobachten kannst.Im Nest der Ameisen und in seiner Umgebung tummeln sich vor allem dieArbeiterinnen. Sie suchen Nahrung, füttern die Königin sowie die Larvenund erhalten das Nest. Bei den Waldameisen gibt es meistens nur eineeinzige Königin, die etwas größer ist als die Arbeiterinnen. Ihre wichtigsteAufgabe ist das Eierlegen. Männchen gibt es bei den Waldameisen nur imFrühjahr. Ihre einzige Aufgabe ist die Befruchtung von Königinnen.Wichtige Lebensräume für verschiedene Tiere bilden auch die Flüsse<strong>Niederösterreich</strong>s mit ihren Auen. Im größten Aquarium des Museumskannst Du Fische, die in der Donau und den beiden Flüssen March undThaya leben, beobachten.ThayaDonauMarchAmeisenhügel, wie Du sie aus dem Wald kennst, sind übrigens nur Teilevon viel größeren Nestern. Sie sind nur die obersten Kuppen. Der Großteileines Waldameisen-Baus befindet sich nämlich unter der Erde.Zu finden sind hier die Fischarten Wels, Hecht,Waxdick, Karpfen und Rotfeder.KarpfenTipp für Zuhause:WaxdickWenn Du eine Becherlupe oder eine kleine Taschenlupe zuhause hast,kannst Du Dich auf eine kleine Expedition in den nächstgelegenen Waldbegeben und den Boden genauer untersuchen. Sicher findest Du vielewinzige Bewohner des Waldes, die Du mit der Lupe wunderbar beobachtenkannst. Du kannst sogar in die Fußstapfen der großen Forscher tretenund versuchen eine Ameise oder ein anderes Insekt, dasDu entdeckst, zu zeichnen! Lass bitte die Tiere danachdort wieder frei, wo Du sie gefangen hast!RotfederWelsHecht24 25


In den Auen der Donau und March östlich von Wienlebt ein sehr seltenes Reptil, die EuropäischeSumpfschildkröte. Sie ist deshalb so selten,weil es nur noch wenige Auwaldgebiete gibt, indenen sie leben kann. Die Europäische Sumpfschildkrötesteht deshalb unter besonderemSchutz.Im Teich des Museums-Gartens lebt eine kleineGruppe von Sumpfschildkröten. Du kannst sie auchaus dem Ausstellungsbereich des Museums durchdicke Panzerglasscheiben beobachten.SumpfschildkröteDie Sumpfschildkröte ist, wenn sie aus dem Ei schlüpft, gerade einmal2-3 cm groß und kann bis zu 25 cm lang werden. Ihr Rückenpanzer istdunkelbraun oder schwarz mit einem dichten Muster aus gelben Punkten.Sie frisst Wasserinsekten, Schnecken und kleine Fische.In den kalten Wintermonaten begeben sich Sumpfschildkröten in den sogenannten Winterschlaf am Gewässergrund. Während dieser Zeit fressensie nichts, ihre Herzen schlagen dann nur 2-3 x in der Minute. Auch dieTiere des <strong>Landesmuseum</strong>s überwintern draußen.Wir wollen nun als Abschluss unseres Rundganges durch das <strong>Landesmuseum</strong>noch die Höhle des <strong>Landesmuseum</strong>s erforschen. Folge den Pfeilen undder Beschriftung am Boden zum Höhleneingang!Unsere Höhle ist natürlich keineechte Höhle. Sie wurde nach demVorbild von Kalksteinhöhlen im Süden<strong>Niederösterreich</strong>s, zum Beispielin der Gegend des Lunzer Sees unddes Ötschers, gebaut. Sicher istDir schon das große Skelett in derHöhle aufgefallen. Es ist das Skeletteines Höhlenbären.Höhlenbären sind vor ungefähr17.000 Jahren während der letztenEiszeit ausgestorben. Sie lebten imGebirge <strong>Niederösterreich</strong>s als Pflanzenfresserund ernährten sich vorSkelett eines Höhlenbärenallem von Kräutern und Beeren. Weil sieim Winter keine Nahrung fanden, verbrachten sie die kalte Zeit im Winterschlafin größeren Höhlen. Dort kann man noch heute ihre Knochen finden.Und das hat auch zu ihrem Namen beigetragen.Rätselfrage 9:Auch viele Säugetiere sind imWinter nicht aktiv und ruhen.Man nennt diese winterliche Ruhevieler Säugetiere jedoch nichtWinterstarre, sondernWinter . . . . . . . . . . . . .Ergänze das richtige Wort!26 27


9kreuzworträtselWir sind nun zwar am Ende unserer gemeinsamen Entdeckungsreise durchdas <strong>Landesmuseum</strong> angelangt, aber es gibt viele Dinge, die Du selbst nocherforschen kannst und auch zuhause ausprobieren und entdecken kannst.Sieh Dir einfach die Tipps für Zuhause noch einmal an!676912Hast Du auch schon alle Rätselfragen gelöst und das Kreuzworträtsel ausgefüllt?Die richtigen Antworten ergeben ein Lösungswort, mit dem Du Diran der Kassa eine kleine Belohnung abholen kannst!438485Wir, Kolo und Poldi, wünschen Dir noch viel Spaß undFreude am Entdecken, Beobachten und Forschen im<strong>Landesmuseum</strong> <strong>Niederösterreich</strong>!1573Lösungswort: entdecken6. Nagetiere7. Buchdrucker8. Reptilien9. SchlafLösung:1. schnitzen2. sieben3. Zweig4. blau5. MurmeltierLösungswort:1 2 3 4 5 6 7 8 9228 29


Schwierige Wörter:Büste:Eine Büste ist eine Figur, die nur den Kopf, den Hals, dieSchultern und die Brust eines Menschen zeigt.Freifrau:Eine Freifrau ist eine adelige Frau, ähnlich einer Gräfin oderHerzogin.Allee:Eine Allee ist ein Weg oder eine Straße, die an beiden Seitenvon Bäumen begrenzt ist.Bug:Der Bug ist der vorderste Teil eines Bootes oder Schiffes.Beutegreifer:Beutegreifer ist ein anderes Wort für Raubtier. Ein Beutegreiferist also ein Tier, das sich von Fleisch ernährt und deshalbJagd auf andere Tiere, seine Beute, macht.30

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