Journalistische Darstellungsformen - zukunft-bilden.com
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ZUKUNFT<br />
BILDEN<br />
Die Bildungsinitiative der Region<br />
November 2011<br />
<strong>Journalistische</strong> <strong>Darstellungsformen</strong><br />
Teil 2<br />
Das Projekt zur Bildungsförderung für Auszu<strong>bilden</strong>de – getragen von starken Partnern<br />
Initiatoren:<br />
Förderer und Stiftungspartner:
ZUKUNFT<br />
BILDEN<br />
Die Bildungsinitiative der Region<br />
INHALT<br />
<strong>Journalistische</strong> <strong>Darstellungsformen</strong> (Teil 2)<br />
1. Das Interview Seite 3–4<br />
2. Die Kritik Seite 5–6<br />
3. Die Glosse Seite 7–8<br />
4. Das Foto Seite 9–10<br />
Dieses medienpädagogische Material genießt urheberrechtlichen Schutz. Es basiert in Teilen auf dem Material von Klasse!, dem Medienprojekt für Schulen<br />
der Neuen OZ. Sie dürfen die Materialien nur im Zusammenhang mit dem Projekt ZUKUNFT BILDEN verwenden, verbreiten und vervielfältigen. Jede Nutzung<br />
oder Weitergabe zu einem anderen Zwecke ist nicht erlaubt. Copyright © by Neue Osnabrücker Zeitung, Breiter Gang 10–16, 49074 Osnabrück.<br />
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ZUKUNFT<br />
BILDEN<br />
Die Bildungsinitiative der Region<br />
JOURNALISTISCHE DARSTELLUNGSFORMEN<br />
1. Das Interview<br />
Gesprächspartner<br />
Interviewer<br />
Frage und Antwort<br />
im Wortlaut<br />
Meinungsäußerung<br />
Das Interview erschien im Juli 2010 in einer ungekürzten Fassung in der Neuen OZ und ihren Regionalausgaben.<br />
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BILDEN<br />
Die Bildungsinitiative der Region<br />
JOURNALISTISCHE DARSTELLUNGSFORMEN<br />
1. Das Interview<br />
h Wenn Journalisten jemanden zu einem Thema befragen, so heißt diese Befragungstechnik im<br />
Regelfall „Interview“. Das Interview findet in den meisten Medien Anwendung. Als journalistische<br />
Darstellungsform findet man in der Tageszeitung das Interview oft als „Wortlaut-Interview“.<br />
h Das Wortlaut-Interview ist die direkte Form der Meinungswiedergabe eines Befragten (Künstlers,<br />
Politikers, Sportlers) zu Fragen, die von den Journalisten vorbereitet wurden. Spontane Kurz-Interviews,<br />
wie beispielsweise im Fernsehen oder Radio, kommen in der Zeitung als Wortlaut-Interviews selten vor.<br />
Spontane Aussagen werden in der Zeitung oft in andere <strong>Darstellungsformen</strong> (Nachricht, Reportage)<br />
eingebaut.<br />
h Bei Wortlaut-Interviews werden Fragen und Antworten abgedruckt, die beim Interview selbst meist mit<br />
einem Tonband mitgeschnitten wurden. Das Wortlaut-Interview in seriösen Zeitungen/Zeitschriften<br />
wird vom Gesprächspartner noch einmal gelesen, bevor es gedruckt wird. Auch die berühmten Interviews<br />
des Magazins „Spiegel“ werden vom Interview-Partner noch einmal gelesen. In der Fachsprache<br />
nennt man dies autorisieren.<br />
h Wird nach einem Interview (beispielsweise auch am Telefon) kein Wortlaut-Interview veröffentlicht,<br />
sondern nur einige Aussagen, bekommt der Interview-Partner diese Artikel im Regelfall vor der<br />
Drucklegung nicht zu lesen.<br />
Übungen<br />
h Wortlaut-Interviews in der Zeitung suchen.<br />
h Aussagen eines Interviews in Artikeln suchen (Zitate).<br />
h Kurze Interviews zu bestimmten Themen führen<br />
und als Wortlaut-Interview schreiben.<br />
h Ein aktuelles Thema aus der Zeitung aussuchen:<br />
Wer könnte ein interessanter Interview-Partner sein<br />
(generell und vor Ort)?<br />
h In einem Unternehmen fragen, von welchen Kriterien<br />
sie sich bei der Einstellung von Azubis leiten lassen.<br />
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Die Bildungsinitiative der Region<br />
JOURNALISTISCHE DARSTELLUNGSFORMEN<br />
2. Die Kritik<br />
Meinung eines<br />
Autors<br />
Aktuelle<br />
Information<br />
Wertungen<br />
Seeeds Solist<br />
Peter Fox lässt sein Publikum im Rosenhof lange warten und begeistert dann<br />
Von Kristina Schwarte<br />
OSNABRÜCK. Kurz, aber heftig<br />
– so lässt sich das Konzert<br />
von Peter Fox im Rosenhof<br />
wohl am besten beschreiben.<br />
Denn das, was da über die Zuschauer<br />
hineinbrach, glich<br />
einem musikalischen Inferno.<br />
Ein Konzert wie ein Gewitter:<br />
Erst das lange Warten<br />
auf den ersten Tropfen, dann<br />
ein reinigender Platzregen,<br />
und zurück bleibt ein gutes<br />
Gefühl, gepaart mit einer gewissen<br />
Ratlosigkeit. Das gute<br />
Gefühl rührte von einem Peter<br />
Fox in Bestform und einer<br />
Band der Spitzenklasse. Ratlosigkeit<br />
erzeugte hingegen<br />
die Kürze des Konzerts. Denn<br />
nach knapp 60 Minuten war<br />
der Spuk auch schon wieder<br />
vorbei. Geduld und Leidensfähigkeit<br />
mussten die Fans<br />
ebenfalls mitbringen, da sie<br />
erst mit zweistündiger Verspätung<br />
in den Konzertsaal<br />
gelassen wurden und in der<br />
eisigen Kälte ausharren<br />
mussten.<br />
Doch zuerst einmal fühlte<br />
sich das Publikum im ausverkauften<br />
Rosenhof mächtig<br />
gebauchpinselt. Denn Peter<br />
Fox, auch bekannt als Pierre<br />
Baigorry, startete seine erste<br />
Deutschlandtour auf Solopfaden<br />
in Osnabrück. Die<br />
Lieder seines Albums „Stadt-<br />
Diese Kritik erschien in der Neuen OZ.<br />
Allein, aber doch auch ein Stück Seeed: Peter Fox. Foto: Hermann Pentermann<br />
affe“ wurden somit zum ersten<br />
Mal live den Fans präsentiert.<br />
Entsprechend frenetisch<br />
wurde der Seeed-Frontmann<br />
auch von der Menge<br />
begrüßt und umjubelt.<br />
Dann wirbelte der Berliner<br />
auch schon wie ein Tornado<br />
über die Bühne und heizte<br />
den Fans kräftig ein. Wummernde<br />
Bässe, rhythmische<br />
Trommeleinlagen und eingängige<br />
Beats brachten den<br />
Saal zum Beben. Herrschte<br />
bei der Vorband „Marteria“<br />
noch verhaltene Stimmung,<br />
war nun Party angesagt. Von<br />
der ersten bis zur letzten<br />
Reihe schossen die Arme em-<br />
por, und es wurde getanzt,<br />
gehüpft und gesprungen.<br />
Ekstatisch tanzte die Menge<br />
bei „Schüttel Deinen Speck“.<br />
Bei den Singles „Alles neu“<br />
und „Haus am See“ war es<br />
dann komplett um die Zuschauer<br />
geschehen. Die Stimmung<br />
war am Siedepunkt angelangt.<br />
Die Fans genossen<br />
sichtlich die intime Atmosphäre<br />
des Clubs und waren<br />
beseelt von der Nähe zu ihrem<br />
Star.<br />
Da das Album nur Bühnenmaterial<br />
für eine 45-minütige<br />
Show hergab, wurde<br />
improvisiert, gecovert und<br />
gejammt, was das Zeug hält.<br />
Fast ein wenig beschämt erklärte<br />
Fox seinem Publikum<br />
immer wieder, dass eben<br />
nicht mehr Lieder da seien.<br />
Deshalb gab er noch ein paar<br />
Seeed-Stücke zum Besten, coverte<br />
Nelly Furtados „Give it<br />
to me“ und setzte mit seinen<br />
Musikern zum improvisierten<br />
Trommelsolo an. Doch<br />
die Fans nahmen es ihm<br />
nicht übel. Als Fox den Seeed-<br />
Klassiker „Dickes B“ anstimmte,<br />
drängte sich der Gedanke<br />
auf, dass den Fans eigentlich<br />
egal war, ob nun Fox<br />
alleine oder die ganze Combo<br />
auf der Bühne steht. Dafür ist<br />
Fox eben doch zu sehr Seeed.<br />
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2. Die Kritik<br />
h Die Kritik, auch Rezension genannt, behandelt aktuelle kulturelle Themen: Theateraufführungen,<br />
Konzerte, Bücher, Filme, Fernsehsendungen und Ähnliches. Sie bezieht sich immer auf ein spezielles<br />
Ereignis.<br />
h Die Sprache einer Kritik richtet sich nach dem Thema, das rezensiert wird, und damit auch nach der<br />
Lesergruppe und deren Sprachstil (zum Beispiel Jugendsprache). Eine Kritik über ein Bushido-Konzert<br />
ist in einem anderen Stil geschrieben als die Kritik über eine Kunstausstellung.<br />
h Eine Kritik ist immer die persönliche, subjektive Meinung eines Autors, die er dem Leser mitteilt<br />
und die er auch begründen muss.<br />
Übungen<br />
h Wo finden sich in der aktuellen Zeitung Kritiken? (Beispiele: CD-Besprechungen,<br />
aktuelle Film-Kritiken am Samstag, täglich auf der Kultur-Seite)<br />
h Sprache der verschiedenen Kritiken vergleichen<br />
h Kurze Kritik schreiben (aktuelle CD, Theateraufführung, Konzert, Buch)<br />
Sendet Eure Kritik an k.schwarte@noz.de.<br />
Gute Texte werden in der Neuen OZ veröffentlicht!<br />
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3. Die Glosse<br />
h Hier handelt es sich um einen Spezialfall: Zwei Autoren haben zufällig zum selben Thema völlig<br />
unabhängig voneinander eine Glosse geschrieben. Welche gefällt Euch besser?<br />
WELCH EIN TAG WELCH EIN TAG<br />
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JOURNALISTISCHE DARSTELLUNGSFORMEN<br />
3. Die Glosse<br />
h Die Glosse ist eine von der Sprache her sehr anspruchsvolle journalistische Darstellungsform.<br />
h Die Glosse beschreibt witzig oder „bissig“ ein Thema.<br />
h Die Glosse gibt es zu ernsten Themen, aber auch zu witzigen Ereignissen, zu „großen“ weltpolitischen<br />
Themen genauso wie zu „kleinen“ lokalen Geschehen oder auch zu persönlichen Erlebnissen.<br />
h In der Neuen OZ und ihren Regionalausgaben erscheinen Glossen oft als so genannte „Lokalspitzen“<br />
(Beispiele: „Till“ in Osnabrück, „Kiepenkerl“ in der Westfälischen Tagespost, „Else“ in Melle.<br />
Übungen<br />
h In der aktuellen Zeitung eine Glosse suchen<br />
h Thema suchen, das sich für eine Glosse eignen würde<br />
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4. Das Foto<br />
Skaterevent an der Liebigstraße . . . Foto: Detlef Heese<br />
Bildunterzeile Fotograf<br />
h Das Foto bringt Informationen auf einen Blick.<br />
h Das Foto transportiert Nachrichten und veranschaulicht<br />
Zusammenhänge.<br />
h Das Foto lenkt den Blick auf den dazu gehörenden Text.<br />
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.<br />
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4. Das Foto<br />
h Zeitungsfotos entstehen aus aktuellem Anlass.<br />
h Zeitungsfotos sind Momentaufnahmen des Zeitgeschehens.<br />
h Zeitungsfotos halten Ereignisse im lokalen Umfeld, in Deutschland und<br />
weltweit fest.<br />
h Zeitungsfotos entstehen auch bei Presseterminen (Tagungen, Ehrungen etc.).<br />
h Zeitungsfotos sind Zeitdokumente<br />
– Menschen<br />
– Natur<br />
– Bebauung (Neubauten, Schlösser, Burgen)<br />
– neue Produkte (Autos, Mode usw.)<br />
h Die Zeitung erhält ihre Fotos von:<br />
– fest angestellten Fotografen<br />
– freien Mitarbeitern in Stadt und Land<br />
– Presseagenturen<br />
– Fotoagenturen<br />
– Archiv<br />
h Das größte Foto auf einer Zeitungsseite wird als Titelbild oder<br />
Aufmacherfoto bezeichnet<br />
h Pro Tag laufen tausende von Fotos in der Redaktion ein<br />
➠ über Agenturen & Fotografen<br />
h Gibt es mehrere Fotos von einer Veranstaltung stellen die Redakteure<br />
die Bilder auf die Internetseite www.noz.de<br />
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