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Blue Moon - Striebel-gitarrenbau.de

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Willkommen bei Joe <strong>Striebel</strong> Gitarrenbau!18.01.08 18:01Rhythm-Machine<strong>Striebel</strong> „<strong>Blue</strong> <strong>Moon</strong>"von Wolfgang Niemannerschienen in: Akustik Gitarre FachmagazinZusammenfassung / Fazit:Ein Mix aus Tradition und neuen Fertigungsmetho<strong>de</strong>n? Sicher kann diese Frage erst aus <strong>de</strong>rRetrospektive beantwortet wer<strong>de</strong>n. Vielleicht gibt es ja bald eine Archtop mit Zarge/Bo<strong>de</strong>n ausWalnussholz (gab es mal bei Epiphone) und einer Decke aus Ze<strong>de</strong>r (das wäre neu)? Sicher ist:Das Thema Archtopgitarre bleibt weiterhin spannend. Auch durch die Instrumente vonJohannes <strong>Striebel</strong>, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Musiker zu einem reellen und fäiren Preis eine exzellent gebauteGitarre von hoher Qualität und Individualität an die Hand gibt, die in <strong>de</strong>r Lage ist, eine großeBandbreite von Stilen abzu<strong>de</strong>cken. Ist einen Seitensprung wert...!Abstracthttp://www.striebel-<strong>gitarrenbau</strong>.<strong>de</strong>/Seite 1 von 4


Willkommen bei Joe <strong>Striebel</strong> Gitarrenbau!18.01.08 18:01A combination of tradition and new production methods? This question can only be answeredfrom the retrospective. Perhaps soon there will be an Archtop with walnutwood si<strong>de</strong>s/back(Epiphone used to carry one) and the top ma<strong>de</strong> from cedar (that would be new). But one thingis certain: The topic 'Archtopguitars' remains an interesting one. Not alone because of theinstruments of Johannes <strong>Striebel</strong>, who gives the musician an extremely well built guitar of onlythe highest quality and individuality at a realistic and fair price, that can easily cover thewhole spectrum of styles. Definitely worth a try…!TestberichtTradition bietet <strong>de</strong>m Gitarrenbauer die Möglichkeit, auf <strong>de</strong>r Basis bekannter und bewährterKonzepte Instrumente zu fertigen. Doch Tradition ist nicht statisch und darf nicht als einfestgeschriebener, unverrückbarer Zustand wer<strong>de</strong>n. Sie lebt, wan<strong>de</strong>lt und verän<strong>de</strong>rt sich.Kurz vor seinem Tod im Jahre 1995 baute D'Aquisto, <strong>de</strong>r wohl innovativste Archtopgitarren-Bauer <strong>de</strong>r letzten 50 Jahre, eine leuchtend blaue Archtopgitarre, eine „Centura Deluxe", dieihren Besitzer Scott Chinery dazu inspirierte, 22 weitere hoch talentierte Gitarrenbauer miteiner Interpretation einer „<strong>Blue</strong> Guitar" zu beauftragen. Aus dieser Unternehmung entstand einebeeindrucken<strong>de</strong> Sammlung mo<strong>de</strong>rner Archtopgitarren, die heute einen eigenen Teil <strong>de</strong>rbekannten „Chinery Collection" darstellt. So bringt Johannes <strong>Striebel</strong> mit seiner „<strong>Blue</strong> <strong>Moon</strong>"eine Archtopgitarre, die zwar mit ihrer äußeren Erscheinung überrascht, sich dabei aber inallerbester Gesellschaft befin<strong>de</strong>t. Mit <strong>de</strong>m Prototyp dieses Mo<strong>de</strong>lls legte er 1998 seineGesellenprüfung ab und wur<strong>de</strong> darüber hinaus als „Bun<strong>de</strong>ssieger <strong>de</strong>sZupfinstrumentenmachernachwuchses" ausgezeichnet.Konzept und KonstruktionBeim ersten Öffnen <strong>de</strong>s Koffers hält man zuerst einen Augenblick inne und betrachtet dasungewohnt blau leuchten<strong>de</strong> Instrument. Gera<strong>de</strong> bei einer Archtopgitarre, die meist doch in <strong>de</strong>ntraditionellen Lackierungen Sunburst o<strong>de</strong>r Natur gehalten sind, hat diese Farbe einen ganzbeson<strong>de</strong>ren Reiz.Bei <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>r Hölzer hält sich <strong>Striebel</strong> an die bewährte Kombination ausFichte (Alpenfichte) für die handgestochene, gewölbte Decke und Riegelahorn für Zargen undBo<strong>de</strong>n. Wie bei allen <strong>Striebel</strong>-Archtops Ist die Decke in <strong>de</strong>r ihr eigenen Weise gearbeitet. Sehrdünn und gleichmäßig gewölbt mit einem von innen verleimten X-Bracing, das an <strong>de</strong>n äußerenSchenkeln mit zusätzlichen Querleisten verstrebt wur<strong>de</strong>.Mit diesem Kunstgriff ist eine dünnereAusarbeitung <strong>de</strong>r zum Hals und Saitenhalter gerichteten Deckenflächen möglich.Normalerweise wer<strong>de</strong>n aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Stabilität bei einem X-Bracing diese Flächen dickerausgearbeitet. Denn im Gegensatz zu einer Flattogitarre üben bei einer Archtop die Saiten zwarkeine Zugkräfte auf die Dicke aus, dafür ist <strong>de</strong>r Saitendruck aber ungleich höher. Eineanspruchsvolle Aufgabenstellung für <strong>de</strong>n Gitarrenbauer, das Dreieck aus Stabilität,Schwingungsvermögen und Klangfärbung auszubalancieren. Bei <strong>de</strong>r <strong>Blue</strong> <strong>Moon</strong> ist dieser„Drahtseilakt" fein gelungen.Um die stoßgefähr<strong>de</strong>ten Kanten zu schützen, ist <strong>de</strong>r Korpus auf <strong>de</strong>r Ober- und Unterseite miteinem schillern<strong>de</strong>n Perloidstreifen eingebun<strong>de</strong>n. Ob man nun <strong>de</strong>n opulenten Zierrat mag, sollteje<strong>de</strong>r für sich selbst entschei<strong>de</strong>n.Zumin<strong>de</strong>st setzt sich das Binding in starkem Kontrast ab,harmoniert mit <strong>de</strong>r Farbe und betont die Proportionen <strong>de</strong>s Korpus. Optisch in gelungenemGegensatz dazu steht <strong>de</strong>r dreiteilig aus Riegelahorn gefertigte Hals, <strong>de</strong>r mit einemabgeflachten, gleichmäßig zunehmen<strong>de</strong>n D-Profil mo<strong>de</strong>rn und angenehm geschnitten ist. In dashttp://www.striebel-<strong>gitarrenbau</strong>.<strong>de</strong>/Seite 2 von 4


Willkommen bei Joe <strong>Striebel</strong> Gitarrenbau!18.01.08 18:01abgeflachten, gleichmäßig zunehmen<strong>de</strong>n D-Profil mo<strong>de</strong>rn und angenehm geschnitten ist. In dasaufgeleimte Ebenholzgriffbrett, bestückt mit 20 schmalen, hohen Bün<strong>de</strong>n (perfekt abgerichtet;ta<strong>de</strong>lloser Fretjob!), fin<strong>de</strong>t sich lediglich am 12. Bund eine geschmackvolle Einlegearbeit ausPerlmutt. „Neo-Classic" nennt sich dieser Stil und wirkt gera<strong>de</strong> wegen seiner Simplizität e<strong>de</strong>lund mo<strong>de</strong>rn.Auch die Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Halsbefestigung ist mo<strong>de</strong>rn und hat mit Tradition nichts am Hut.Geschraubt! Ging vor Jahren, als Instrumente von Taylor und an<strong>de</strong>ren innovativen Herstellernmit dieser Art <strong>de</strong>r Hals-Korpus-Verbindung auf <strong>de</strong>n Markt kamen, ein „Aufschrei" durch dieGitarrenszene, ist diese Metho<strong>de</strong> mittlerweile anerkannt und steht im Punkt Stabilität einerverleimten Verbindung in nichts nach. Meiner persönlichen Meinung nach hat sie aber aucheine klangliche Auswirkung. Bitte nicht als Wertung zu verstehen! Auf die gleichfalls schlichtgestaltete Kopfplatte sind gekapselte Schaller-Mechaniken montiert, <strong>de</strong>ren Flügel ebenfalls ausPerloid bestehen. Eine harmonische Verbindung Zur Optik <strong>de</strong>s Korpus und eine willkommeneGewichtserleichterung.Exakt und leichtgängig bringen sie die Saiten in Stimmung, die in einemmassiven Halter aus Ebenholz befestigt sind und von einem zweiteiligen Steg (Ebenholz) überdas Griffbrett geführt wer<strong>de</strong>n.ElektrikFast wie eine optische Verlängerung <strong>de</strong>s Griffbretts wirkt <strong>de</strong>r sauber in ein Ebenholzgehäuseeingelassene „Carlos"-Humbucker (zweispulig). Mit Hilfe einer beidseitig an dieGriffbrettverlängerung verschraubten Klammer schwebend (floating") montiert, wird die Deckein ihrer Schwingungsfreudigkeit nicht beeinträchtigt. Ein auf das Pickguard montiertesMinipoti regelt <strong>de</strong>n „Stromfluss" (Lautstärke), <strong>de</strong>r seinen Ausgang dann durch eine in <strong>de</strong>runteren Zarge montierte Klinkenbuchse fin<strong>de</strong>t.Edle Komponenten und klasssischesSchaltungslayout.Mehr braucht´s nicht.Klang- und SpieleigenschaftenAngenehm fest und einla<strong>de</strong>nd liegt <strong>de</strong>r gut profilierte Hals in <strong>de</strong>r Hand, ohne auch nur miteiner Spur von Klobigkeit zu irritieren. Zielsicher fin<strong>de</strong>n die Finger <strong>de</strong>r Greifhand ihregewünschte Position; in allen Lagen erfreut die <strong>Blue</strong> <strong>Moon</strong> mit einer angenehmen undgleichmäßigen Saitenlage. Eventuelle Än<strong>de</strong>rungen auf die individuell gewünschte Höhe sindleicht am zweiteiligen Steg einzustellen. Das gewählte schmale und hohe Bundprofil unterstütztein locker-entspanntes Spiel. Auch mit stärkeren Saitensätzen gehen Bendings leicht undzielgenau von <strong>de</strong>r Hand. Der venezianische (run<strong>de</strong>) Cutaway erlaubt <strong>de</strong>r linken Hand imZusammenspiel mit <strong>de</strong>r nicht zu tiefen Zarge einen ausreichen<strong>de</strong>n und bequemen Zugang zu<strong>de</strong>n hohen Lagen. Ihr geringes Gewicht, gute Balance auf <strong>de</strong>m Knie und ein Korpusmaß von17" (43,5cm) machen diese Gitarre zu einem komfortablen Instrument, dass zu langem,intensivem Spielen gera<strong>de</strong>zu einlädt. Bereits bei einem ersten zaghaften Anspielen zeigt sichunmissverständlich <strong>de</strong>r Grundsound <strong>de</strong>r <strong>Blue</strong> <strong>Moon</strong>: straff und sehr akzentuiert! Die Abbildung<strong>de</strong>s Bassbereichs ist präsent, in Akkor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utlich zu hören und steht in einem ausgewogenenVerhältnis zum verfügbaren Tonspektrum. Die Höhen klingen frisch und klar, ohne zu„zirpsen".Rein akkustisch gespielt geht <strong>de</strong>r <strong>Blue</strong> <strong>Moon</strong> bei Single-Notes allerdings auf <strong>de</strong>r h- und e-Saitein <strong>de</strong>n hohen Lagen etwas die Luft aus. Die Leichtigkeit, <strong>de</strong>r man in <strong>de</strong>n unteren Lagenbegegnet, muss dann mit einem stärkeren Anschlag kompensiert wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r Summe ist die<strong>Blue</strong> <strong>Moon</strong> eine fantastische „Rythm-Machine",die mit ihrer ungemeinen Perkussivitätbegeistert und an Durchsetzungskraft nichts vermissen lässt. Beson<strong>de</strong>rs mit einem akustischenhttp://www.striebel-<strong>gitarrenbau</strong>.<strong>de</strong>/Seite 3 von 4


Willkommen bei Joe <strong>Striebel</strong> Gitarrenbau!18.01.08 18:01Setup (i.e. Bronzesaiten, hohe Saitenlage) „bläst" es ganz gewaltig aus <strong>de</strong>n F-Löchern! Jetztaber mal elektrisch und fix das Kabel mit <strong>de</strong>r Klinkenbuchse verbun<strong>de</strong>n.Schon überzeugend, wie transparent und offen <strong>de</strong>r akustische Charakter <strong>de</strong>r Gitarre mit <strong>de</strong>mCarlos-Pickupübertragen wird, die Eigenschaften <strong>de</strong>r jeweils verwen<strong>de</strong>ten Saite exakttransportiert wer<strong>de</strong>n. Ein bis in die Wurzel (o<strong>de</strong>r Spule...) ehrlicher Tonabnehmer, <strong>de</strong>r aberauch <strong>de</strong>n spieltechnischen Input eins zu eins wie<strong>de</strong>rgibt. Die Klangregelung <strong>de</strong>s Verstärkers(AER) muss für <strong>de</strong>n gewünschten Ton kaum bemüht wer<strong>de</strong>n; vielleicht einmal, um sich <strong>de</strong>nräumlichen Gegebenheiten anzupassen. Feinfühlig und spontan reagiert <strong>de</strong>r Pickup auf Positionund Dynamik <strong>de</strong>s Anschlags. Das Lautstärkeverhältnis <strong>de</strong>r einzelnen Saiten zueinan<strong>de</strong>r ist sehrausgewogen &endash; ein wichtiger Punkt, wenn das Einstellen einzelner Pole-Pieces nichtmöglich ist.Elektrisch verstärkt ist die <strong>Blue</strong> <strong>Moon</strong> ein echter Allroun<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r von Solo bisEnsemble <strong>de</strong>n gesamten Anfor<strong>de</strong>rungskatalog beherrscht. Rein akustisch gespielt, erinnert siean eine gute, alte Epiphone.Auf <strong>de</strong>n PunktEin Mix aus Tradition und neuen Fertigungsmetho<strong>de</strong>n? Sicher kann diese Frage erst aus <strong>de</strong>rRetrospektive beantwortet wer<strong>de</strong>n. Vielleicht gibt es ja bald eine Archtop mit Zarge/Bo<strong>de</strong>n ausWalnussholz (gab es mal bei Epiphone) und einer Decke aus Ze<strong>de</strong>r (das wäre neu)? Sicher ist:Das Thema Archtopgitarre bleibt weiterhin spannend. Auch durch die Instrumente vonJohannes <strong>Striebel</strong>, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Musiker zu einem reellen und fäiren Preis eine exzellent gebauteGitarre von hoher Qualität und Individualität an die Hand gibt, die in <strong>de</strong>r Lage ist, eine großeBandbreite von Stilen abzu<strong>de</strong>cken. Ist einen Seitensprung wert...!http://www.striebel-<strong>gitarrenbau</strong>.<strong>de</strong>/Seite 4 von 4

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