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Die Sonne steht hoch am wolkenlosen Ho-
rizont, und der Blick durch das Zielfernrohr
geht vorbei an mannshohem Gras und Ge-
strüpp zu einer großen, palmenumsäumten
Villa, die sich malerisch an einen Berghang
schmiegt. Das klingt sehr nach Urlaubsträu-
men, ist aber Kulisse für City Interactives knall-
harten Taktikshooter „Sniper Ghost Warrior“.
Darin übernimmt man als Spieler die Rolle
von Sergeant Tyler Wells, seines Zeichens
Scharfschütze eines amerikanischen Spezi-
alkommandos. Der wird auf die Insel Trueno
entsandt, wo nach einem Putsch das Militär
regiert und Angst und Schrecken verbreitet.
Da das Regime zudem eine Uranmine kontrol-
liert, droht eine kritische Weltsituation. Grund
genug also für die USA, mit Hilfe eines Spe-
zialkommandos gegen die skrupellose Macht
vorzugehen und wieder demokratische Ver-
hältnisse herzustellen. Der Ansatz orientiert
sich zwar an realen Konflikten, die Orte im
Spiel sind aber fiktiv.
verbesserTe versioN
Für xbox 360 ist „Sniper Ghost Warrior“ be-
reits erhältlich. Technisch gab es daran bis
auf einige Grafikfehler und die nicht immer
gut funktionierende künstliche Intelligenz der
Gegner wenig auszusetzen. Anfang nächsten
▼
Um sicher ans Ziel zu
gelangen, ist geschickte
Tarnung wichtig
Im Laufe des Spiels kommen vier Scharfschützengewehre
und zahlreiche weitere Waffen zum Einsatz
Als Scharfschütze
ist es wichtig,
sich möglichst
lautlos zu bewegen
Von einem Hubschrauber
abgesetzt,
erreicht das Spezialkommando
die
malerische Insel
„sniper“ versteht sich als ultrarealistischer stealth-shooter,
was zum glück nicht ganz wörtlich zu nehmen ist. Denn während
in der realität untätiges Warten für scharfschützen an
der tagesordnung steht, geht es hier ordentlich zur sache:
im namen der Demokratie ballert man sich durch wunderbar
gestaltete Landschaften. Die rahmengeschichte ist aber eher
nebensache, denn hier steht nur eines im Vordergrund: Action
pur. Dass der titel dabei nicht in kinderhände gehört, versteht
sich wohl von selbst.
14 ZH 1/11 Action i SHooter Action i SHooter ZH 1/11 15
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Die optischen
Effekte des
Spiels sind sehr
gelungen und
tragen zur Atmosphäre
bei
In den einzelnen Missionen müssen sehr
unterschiedliche Ziele erreicht werden
Jahres wird der Shooter nun auch für Playstati-
on 3 erscheinen. Dass es sich dabei um mehr
handelt als eine bloße Portierung, zeigt ein Blick
auf die Erweiterungen gegenüber der xbox-Aus-
gabe. Die PS3-Version soll in Sachen Grafik und
Gameplay verbessert werden. Ebenso bekommt
sie neue Waffen wie die Scharfschützengewehre
L96 und M200 Intervention spendiert.
Neue missioNeN
Für Einzelspieler kommen neue Missionen
und im Hardcore-Modus die Möglichkeit, das
Programm komplett ohne Anzeigen auf dem
Monitor zu spielen. Außerdem wird es neue
Multiplayer-Karten sowie einen „Capture the
Flag“-Modus für Mehrspieler geben.
Ebenso sollten die Entwickler darauf achten,
dass wir beim Spielen auf der Sony-Konsole
nicht an einigen Stellen hängen bleiben, was
insbesondere dann ärgerlich ist, wenn man
sich bereits nahe an einen Gegner herange-
robbt hat und wegen des Fehlers die Mission
neu beginnen muss. Besonders fällt bei „Sniper
Ghost Warrior“ die gelungene optische Umset-
zung auf. So bewegt man sich durch detailliert
gestaltetes Terrain, in dem selbst an Blättern
noch deren Struktur zu erkennen ist. Die Licht-
und Schatten-Effekte lassen schnell Urlaubsge-
fühle aufkommen. Man sollte sich aber bei aller
Begeisterung für die malerische Landschaft
nicht von seiner Aufgabe ablenken lassen, denn
die Gegner sind zahlreich und schlafen nicht.
Wer ungeschickt vorgeht oder sich zu weit aus
der Deckung wagt, ist schnell sein virtuelles Le-
ben los. Also gilt es, stets die Augen offen zu
halten und notfalls auf den richtigen Augenblick
zu warten, um weiterzukommen.
Damit wir nicht zu lange im hohen Gras lauern
müssen, übernehmen wir als Spieler zeitweise
die Rolle eines Elitesoldaten, die ansonsten nur
▼
An vielen Stellen gilt es als Scharfschütze, auf den
richtigen Moment zum Zuschlagen zu warten
als computergesteuerte Kameraden an der
Seite des Spielers unterwegs sind. Und das be-
deutet Ballern, bis die Rohre glühen, während
der Sniper in seiner Position verharrt. Dann
zählen weniger Präzision und Taktik, sondern
es kommt allein auf die Schnelligkeit an. Auf
diese Weise ergibt sich in einigen Missionen
ein häufiger Wechsel zwischen den beiden sehr
unterschiedlichen Vorgehensweisen. So um-
geht man zunächst als Sniper die Gegner, setzt
eine Markierung, stürmt dann als Elitesoldat
vor und erledigt den Rest schließlich wiederum
als Scharfschütze.
rolleNTausCh
Um die Aufgaben zu lösen, steht ein üppiges
Waffenarsenal zur Verfügung. An erster Stel-
le stehen dabei natürlich vier verschiedene
Scharfschützengewehre, aber auch Pistolen,
Granaten und Sprengstoffe kommen im Laufe
des Spiels zum Einsatz. Sehr gelungen ist das
ballistische Verhalten der abgefeuerten Ku-
geln. Wer im schwersten Modus spielt, muss
nicht nur eine ruhige Zielhand haben, sondern
auch Wind und Schwerkraft mit einbeziehen,
um einen erfolgreichen Schuss abzufeuern.
Das sorgt für zusätzliche Spannung, aber auch
für Frust bei Anfängern, weshalb diesen zum
leichten Schwierigkeitsgrad geraten sei, bei
dem es nur auf das Zielen ankommt. „Sniper
Ghost Warrior“ ist ein Stück gute Action-Unter-
haltung, allerdings nur für Erwachsene.
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Jörg Pitschmann
redakteur
JP@zocker-heaven.de
sniPer gHost WArrior
City interactive
reLeAse: Frühling 2011
AngesPieLt AuF: Ps3
www.sniperghostwarrior.com