16.08.2012 Aufrufe

DER JUBILÄUMS4 WEIHNACHTSMARKT

DER JUBILÄUMS4 WEIHNACHTSMARKT

DER JUBILÄUMS4 WEIHNACHTSMARKT

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Seite 1<br />

10<br />

weihnAChtsgesChiChte<br />

LACKIERUNGEN<br />

GmbH & Co. KG<br />

Das Calbenser Blatt 12/09<br />

SCHÖNEBECK<br />

Zum Jahreswechsel möchten<br />

wir uns bei unseren Kunden für<br />

die vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit<br />

recht herzlich bedanken.<br />

Wir wünschen ein frohes und gesegnetes<br />

Weihnachtsfest sowie Glück, Gesundheit und<br />

persönliches Wohlergehen für das neue Jahr.<br />

Am Stremsgraben 11, 39218 Schönebeck, Tel. 03928/842775<br />

Internet: http://www.lackierungenlorenz.de<br />

Partner für Autohäuser, freie Werkstätten,<br />

Industrie- und Privatkunden<br />

Unsere Leistung für<br />

Haushalt - Gewerbe - Industrie<br />

E-Scheck<br />

Sicherheit in Haus, Wohnung und Betrieb<br />

Nur bei Ihrem Innungsfachbetrieb<br />

Wir danken unseren treuen<br />

Kunden und Geschäftspartnern<br />

für ihr langjähriges Vertrauen,<br />

wünschen frohe Festtage und<br />

ein friedliches, gesundes<br />

neues Jahr.<br />

Ing. J. Höppner<br />

Hinter den Gärten 1 • 39240 Calbe (Saale)<br />

Telefon: (03 92 91) 2916 • Funktel.: (01 77) 4 23 44 85<br />

Telefax: (03 92 91) 7 39 42<br />

Text und Fotos Dieter Horst Steinmetz<br />

Ein Kind und seine letzte Kriegsweihnacht<br />

Calbe. Weihnachten, das wohl<br />

schönste fest des Jahres, ist nicht<br />

nur die feier der geburt des Kindes,<br />

nämlich des Jesuskindes in<br />

der Krippe zu bethlehem, sondern<br />

auch das fest der Kinder.<br />

Wie tief die eindrücke sind, die<br />

brennende lichter am Weihnachtsbaum,<br />

die schwer zu beschreibenden<br />

weihnachtlichen<br />

düfte und die feierliche, erwartungsvolle<br />

Stimmung bei den<br />

Kleinen hinterlassen, können<br />

wir an den strahlenden augen<br />

unserer Kinder und enkel sehen,<br />

ganz besonders in der entscheidenden<br />

Stunde, der Weihnachtsbescherung.<br />

und wenn wir selbst<br />

uns als erwachsene an unsere<br />

Kindheit erinnern, liegen die bilder<br />

von Weihnachten ganz weit<br />

vorn, weil sie in unserem inneren<br />

ein längst vergangenes kindliches<br />

gefühl von geborgenheit und<br />

glück wieder anklingen lassen.<br />

Weihnachten 1944 hat sich, wohl<br />

zum ersten mal, in meinem kindlichen<br />

gedächtnis eingeprägt.<br />

Zwei Wochen später wurde ich 5.<br />

Wir wohnten damals im wahrhaftigen<br />

Weihnachtsland, im land<br />

der „rachermannl“, nussknacker<br />

und Weihnachtspyramiden – im<br />

erzgebirge. die nachrichten aus<br />

dem „Volksempfänger“ klangen<br />

trotz des verbreiteten krampfhaften<br />

optimismus, wie ich fand,<br />

gar nicht gut: die russen und<br />

amis nahmen das deutsche reich<br />

in die Zange, und die erwachsenen<br />

erzählten sich leise, dass jene<br />

bald da sein würden. Seit 1943<br />

war mein Vater bei den Soldaten.<br />

„der hitler hat ihn geholt“, sagte<br />

meine mutter mit verzweifelter<br />

Stimme. Sie sagte das wie: „der<br />

teufel hat ihn geholt!“ nun war<br />

mein Vater 1944 mit seiner Pionier-einheit<br />

in dresden-loschwitz<br />

am „blauen Wunder“, einer der<br />

ersten deutschen metall-auslegerbrücken,<br />

stationiert, sollte<br />

sichern, dass anfang 1945 die<br />

zurückflutenden deutschen truppen<br />

möglichst heil über die elbe<br />

kamen, und kurz vor der ankunft<br />

der roten armee die brücke als<br />

amtierender brückenverantwortlicher<br />

– seine zwei Vorgesetzten<br />

hatten sich schon in richtung Westen<br />

abgesetzt - sprengen lassen.<br />

und genau das tat er nicht. das<br />

blaue Wunder blieb uns bis heute<br />

erhalten. aber all das erfuhr ich<br />

erst später.<br />

Vater hatte uns zu Weihnachten<br />

ein Päckchen geschickt. da er ein<br />

guter Schnitzer war, lagen nun<br />

unter dem Weihnachtsbaum hölzerne<br />

bemalte haustiere und ein<br />

beweglicher Weihnachtsmann,<br />

der eine Schräge herunter laufen<br />

konnte. mutter hatte aus noch<br />

vorhandenem Vogelfutter und<br />

aus Kartoffelschalen Plätzchen<br />

gebacken, und der Volksempfänger<br />

verbreitete Weihnachtslieder.<br />

eine trügerische idylle,<br />

denn mehrere male in der Woche<br />

ertönte die Sirene: fliegeralarm.<br />

die anglo-amerikanischen bombengeschwader<br />

kamen fast nur<br />

nachts. dann wurde ich im tiefschlaf<br />

aus dem bett geholt, in<br />

decken gewickelt, und ab ging es<br />

in den Keller, der nun luftschutzraum<br />

hieß. manchmal, wenn die<br />

flieger noch weiter weg waren<br />

und z.b. gerade aue zerbombten,<br />

zeigte mir meine mutter „Christbäume“<br />

am himmel. das waren<br />

leuchtraketen, die die Piloten,<br />

um die dunkle nacht taghell zu<br />

erleuchten, abgesetzt hatten<br />

und die sich nach unten tannenbaumartig<br />

ausbreiteten. trotz<br />

meinem Staunen konnte ich mich<br />

an dem Schauspiel nicht so richtig<br />

erfreuen, denn ich spürte die<br />

angst meiner mutter.<br />

heute weiß ich, dass mir damals<br />

die letzte Kriegsweihnacht in<br />

meinem bisherigen leben widerfahren<br />

ist. das schönste Weihnachtsgeschenk<br />

aber kam im<br />

Sommer 1945 auf dem marktplatz<br />

von Schwarzenberg auf<br />

mich zu, ein müder und verstaubter<br />

Soldat ohne Koppel und<br />

rangabzeichen: mein Vater. n

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!