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Namensanklebung - GenWiki - Familienforschung in Lippetal

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<strong>Namensanklebung</strong> − <strong>GenWiki</strong>http://wiki-de.genealogy.net/wiki/<strong>Namensanklebung</strong>von 3 08.10.2007 14:29Aufsitzern f<strong>in</strong>den sich zunächst meist unter ihren e<strong>in</strong>gebrachten Namen <strong>in</strong> den Kirchenbüchern wieder, aber bei denTaufen werden die Eltern manchmal nach dem Vaternamen oder angenommenen Hofesnamen geme<strong>in</strong>sam bebannt.Den K<strong>in</strong>dern fremd aufgekommener Hofesaufsitzer wurde regelmäßig der Hofesname angeklebt. Dies hat zurKonsequenz, daß die Taufe<strong>in</strong>tragung der unter dem Hofesnamen heiratenden K<strong>in</strong>der so nicht im Kirchenbuchgefunden werden kann und über diesen Weg damit auch nicht deren reale Eltern nachgewisen werden können, da sienur <strong>in</strong> sche<strong>in</strong>barer Kont<strong>in</strong>uität zu den namensgleichen Vorbesitzern stehen. H<strong>in</strong>zu kommt, daß bei Heiratse<strong>in</strong>trägenvor 1790 / 1800 regelmäßig die Eltern der Brautleute <strong>in</strong> Kirchenbüchern fehlen.Für die Verfahrensweise gab es weder feste Regeln, noch durchgängige Verfahrensweisen, weder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>emKirchspiel, noch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em festen Zeitabschnitt (Amtszeit des zeitlichen Geistlichen) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kirchspiel. So konnte <strong>in</strong>e<strong>in</strong>em Fall bei e<strong>in</strong>em <strong>in</strong> den Hof e<strong>in</strong>heiratendem Vater nur dem erbenden K<strong>in</strong>d (Tochter oder Sohn) der Hofesname <strong>in</strong>den Kirchenbüchern bei der Heirat angeklebt werden und bei den anderen K<strong>in</strong>dern nicht, während <strong>in</strong> allen anderenFällen, im gleichen Zeitsbschnitt <strong>in</strong> diesem Kirchspiel, jeweils unterschiedlich anders verfahren wurde.Zweitname oder Be<strong>in</strong>ameHäufiger f<strong>in</strong>det man bei <strong>Namensanklebung</strong>en e<strong>in</strong>en zweiten Namen mit dem Zusatz "modo", welches <strong>in</strong> diesemZusammenhang soviel bedeutet wie "jetzt, nunmehr, auch", oder "vulgo" (genannt), "conditionalis, condicta"(beziehungsweise), "alias" (anders), "sive" (oder), "olim" (e<strong>in</strong>st), "nunc" (nun, jetzt), "vel" (wahlweise).Der starke Be<strong>in</strong>ame e<strong>in</strong>er Aufsitzerfamilie konnten im 17. und auch noch im 18. Jahrhundert im Volksmundbeibehalten werden, ohne im Kirchenbuch zu ersche<strong>in</strong>en, um dann plötzlich und sche<strong>in</strong>bar unbegründet e<strong>in</strong>erFolgegeneration auf dem Hof wieder <strong>in</strong> den Kirchenbüchern und amtlichen Unterlagen angeklebt werden. Die Quelledafür kann dann 3 bis 4 Generationen zurück liegen und kann dann Abstammungsh<strong>in</strong>weise geben, welche über dieZeit der Kirchenbücher h<strong>in</strong>aus gehen. Heute scheibar unbegründete Namensbrüche <strong>in</strong> den Kirchenbüchern gehenmanchmal e<strong>in</strong>her mit der E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es neuen Pfarrers.Solche Be<strong>in</strong>amen hielten sich <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren Orten <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfällen durchaus noch bis um das Jahr 2000 und waren daeigentlich auch nur noch bei altansässigen Familien bekannt. Mit dem lokalen Rückgang der niederdeutschen Sprachegehen auch die Kenntnisse über die alten Be<strong>in</strong>amen verloren, dies steht im direkten Zusammenhang.Genannt NameIn der Übergangsphase bis zu den gesetzlichen Vorschriften der Namensregelungen im 20. Jahrhundert kam esAnfang des 19. Jahrhunderts zu dem Nenn-Namen als Namenszusatz (Beispiel: Müller genannt Meier). Es gab ke<strong>in</strong>eRegeln dafür, dass der Geburtsname zu erst genannt werden sollte und erst danach der angeklebte Name. Dies bleibder Willkür der Beteiligten überlassen. Die preußische Gesetzgebung hatte <strong>in</strong> der Namensgebung <strong>in</strong> der Prov<strong>in</strong>zWestfalen e<strong>in</strong>e Übergangszeit von etwa 80 Jahren, und es zählte immer noch, Veränderungen im Namnsrecht h<strong>in</strong> undher, der E<strong>in</strong>trag des Standesbeamten, welcher mancherorts <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfällen auch im 20. Jahrhundert, weder derGesetzgebung, noch der Logik folgte.Auslauf der <strong>Namensanklebung</strong>Die Sitte der <strong>Namensanklebung</strong> von Hofesnamen auf dem platten Lande lief bereits im 19. Jahrhundert allmählichaus und wurde durch die Vorerwähnten Formen ersetzt. War durch Todesfälle und Wiederheiraten dieBlutsverwandschaft zu den Vorbesitzern der Höfe oder Kotten unterbrochen, erhielten die K<strong>in</strong>der im Regellfallbereits im 19. Jahrhundert den Familiennamen des Vaters als Standart mit auf ihrem Lebensweg, dies konnte auch e<strong>in</strong>Doppelname mit oder ohne B<strong>in</strong>dewort se<strong>in</strong>.HilfsmittelZur Lösung des Problems der Elternf<strong>in</strong>dung bei Vorfahren mit angeklebten Hofesnamen sollten unbed<strong>in</strong>gt erhalteneAkten des Grundbesitzers h<strong>in</strong>zugezogen weden, wozu auch Rechnungsbücher zählen. H<strong>in</strong>zu kommen Akten derlokalen Kirche, die über die Kirchenbücher h<strong>in</strong>aus gehen. Von Belang s<strong>in</strong>d dann auch darüber h<strong>in</strong>aus Akten aus derzeitlich zuständigen Behördenstruktur und Akten benachbarter Gundherren und regional zuständiger Institutionen.Dazu gehören gehören auch als Quelle die meist bei den Gerichten verwahrten Kontraktenprotokolle, welche meit mitden Laufzeiten der Gerichtsprotokolle e<strong>in</strong>hergehen. Geeignet s<strong>in</strong>d da beispielsweise auch die <strong>in</strong> vormals preußischen


<strong>Namensanklebung</strong> − <strong>GenWiki</strong>http://wiki-de.genealogy.net/wiki/<strong>Namensanklebung</strong>von 3 08.10.2007 14:29Gebieten seit 1764 geführten Kantonsrollen oder die im 19. Jhdt. aufkommenden Hauslagerbücher bzw.Hauskatasterbücher.Von „http://wiki-de.genealogy.net/wiki/<strong>Namensanklebung</strong>“Kategorien: Forschungstipps | Familienname | OnomastikDiese Seite wurde zuletzt am 3. Oktober 2007um 06:41 Uhr geändert.Home News Regional Vere<strong>in</strong>e Datenbanken Software Mail<strong>in</strong>glisten L<strong>in</strong>ks Hilfen/FAQs

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