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Das Internet und IP

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Interworking<br />

Auf dem Weg zum heutigen <strong>Internet</strong><br />

Problem: Interworking!<br />

Ziel:<br />

• Zusammenschaltung von Rechnern <strong>und</strong> Rechnernetzen unter Verwendung<br />

von einheitlichen Protokollen.<br />

Parallel zum ARPANET hatten sich noch weitere (kleinere) Netze entwickelt.<br />

All die LANs, MANs, WANs hatten<br />

unterschiedliche Protokolle, Medien, ...<br />

konnten zunächst nicht miteinander verb<strong>und</strong>en werden <strong>und</strong> schon gar nicht<br />

Eine besonders wichtige Initiative dazu ging aus von der ARPA<br />

(Advanced Research Project Agency, mit militärischen Interessen).<br />

Die Beteiligung des Militärs war die einzige Möglichkeit, ein außerordentlich<br />

anspruchsvolles <strong>und</strong> überaus teures Vorhaben sinnvoll angehen zu können.<br />

miteinander kommunizieren<br />

Die OSI-Spezifikation war noch lange nicht so weit.<br />

Ergebnis: ARPANET, 1969 (Vorläufer des heutigen <strong>Internet</strong>)<br />

Deshalb:<br />

Entwicklung einheitlicher Protokolle auf Transport- <strong>und</strong> Netzebene<br />

(ohne allzu exakte Definition dieser Ebenen, insbesondere ohne<br />

genaues Abstimmen mit den entsprechenden OSI-Ebenen).<br />

Designziel von ARPANET<br />

Die Funktionsfähigkeit des Netzes sollte selbst nach einer größten<br />

anzunehmenden Katastrophe, z.B. einem Atomkrieg, erhalten bleiben, daher:<br />

hohe Vermaschung<br />

Resultat: TCP/<strong>IP</strong>-Netze.<br />

Paketvermittlung<br />

Netzrechner <strong>und</strong> Hostrechner getrennt<br />

Kapitel 1: Gr<strong>und</strong>lagen Seite 87<br />

Kapitel 1: Gr<strong>und</strong>lagen Seite 86<br />

Vom ARPANET zum <strong>Internet</strong><br />

TCP/<strong>IP</strong><br />

1983 wurde TCP/<strong>IP</strong> offizielles Protokoll von ARPANET. ARPANET wurde mit<br />

vielen anderen USA-Netzen verb<strong>und</strong>en.<br />

Entwickelt 1974:<br />

Transmission Control Protocol / <strong>Internet</strong> Protocol (TCP/<strong>IP</strong>)<br />

Interkontinentale Anbindung von Netzen in Europa, Asien, Pazifik.<br />

<strong>Das</strong> so entstandene Gesamtnetz wurde zunehmend als weltweit verfügbares<br />

Netz (als “<strong>Internet</strong>”) aufgefasst <strong>und</strong> verlor allmählich seinen frühen<br />

militärisch dominierten Charakter.<br />

Anforderungen:<br />

Fehlertoleranz<br />

Maximal mögliche Zuverlässigkeit <strong>und</strong> Verfügbarkeit<br />

Nutzbare Anwendungen waren im Wesentlichen eMail (elektronische Post),<br />

Remote Login (Ausführung von Jobs auf fremden Rechenanlagen) <strong>und</strong> File<br />

Transfer (Austausch von Datenbeständen)<br />

Flexibilität (d.h. soll sich für Anwendungen mit sehr<br />

unterschiedlichen Anforderungen eignen)<br />

Kein festes, zentral verwaltetes Netzwerk, sondern ein weltweiter<br />

Zusammenschluss aus vielen einzelnen, verschiedenartigen Netzwerken<br />

unter lokaler Kontrolle (<strong>und</strong> Finanzierung)<br />

1990 bestand das <strong>Internet</strong> aus 3,000 Netzen mit 200,000 Rechnern. <strong>Das</strong> war<br />

aber erst der Anfang einer rasanten Entwicklung.<br />

<strong>Das</strong> Ergebnis:<br />

Netzwerkprotokoll <strong>IP</strong>; (<strong>Internet</strong> Protocol; verbindungslos)<br />

Ende-zu-Ende-Protokolle TCP (Transmission Control Protocol;<br />

verbindungsorientiert) bzw. UDP (User Datagram Protocol; verbindungslos)<br />

Kapitel 1: Gr<strong>und</strong>lagen Seite 89<br />

Kapitel 1: Gr<strong>und</strong>lagen Seite 88


Entwicklung des <strong>Internet</strong>s<br />

Entwicklung des <strong>Internet</strong>s<br />

<strong>Internet</strong> Hosts<br />

Bis 1990: <strong>Internet</strong> vergleichsweise klein, nach außen kaum sichtbar. Wenig<br />

mehr als Spielwiese für Universitäten <strong>und</strong> Forschungseinrichtungen.<br />

150.000.000<br />

69.600.000<br />

Ab 1990: <strong>Das</strong> WWW (World Wide Web) - zunächst entwickelt vom CERN<br />

zur Vereinfachung der Kommunikation im Bereich der Hochenergiephysik -<br />

wurde, zusammen mit HTML <strong>und</strong> Netscape-Browsern, die von wohl<br />

niemandem vorhergesehene “Killer Application”; das war der Durchbruch<br />

für die Akzeptanz des <strong>Internet</strong>s.<br />

Aug 97<br />

Aug 98<br />

Aug 99<br />

Aug 00<br />

Aug 01<br />

19.540.000<br />

Aug 89<br />

Aug 90<br />

Aug 91<br />

Aug 92<br />

Aug 93<br />

Aug 94<br />

Aug 95<br />

Aug 96<br />

33.000<br />

Aug 84<br />

Aug 85<br />

Aug 86<br />

Aug 87<br />

Aug 88<br />

213<br />

160000000<br />

140000000<br />

120000000<br />

100000000<br />

80000000<br />

60000000<br />

40000000<br />

20000000<br />

0<br />

Aufkommen sogenannter <strong>Internet</strong> Service Provider, d.h. Firmen, die ihre<br />

Rechner als Einwahlkonten in das <strong>Internet</strong> zur Verfügung stellen.<br />

Aug 81<br />

Aug 82<br />

Aug 83<br />

Millionen neuer, vorwiegend nichtakademischer Nutzer!<br />

Neue Anwendungen, z.B. E-Commerce<br />

1995: Backbones, Zehntausende LANs, Millionen angeschlossener<br />

Rechner, exponentiell steigende Nutzerzahlen<br />

Anfang 2002... (geschätzte) 150 Millionen Hosts an das <strong>Internet</strong> angeschlossen<br />

1998: Die Zahl angeschlossener Rechner verdoppelt sich ca. alle 6 Monate.<br />

1999: <strong>Das</strong> übertragene Datenvolumen verdoppelt sich in weniger als 4<br />

Monaten<br />

Kapitel 1: Gr<strong>und</strong>lagen Seite 91<br />

Kapitel 1: Gr<strong>und</strong>lagen Seite 90<br />

„<strong>Internet</strong>“ in Deutschland<br />

<strong>Internet</strong> <strong>und</strong> Intranet<br />

Der Verein zur Förderung eines Deutschen<br />

Forschungsnetzes e.V. (DFN)<br />

<strong>Internet</strong><br />

Kommunikation über das TCP/<strong>IP</strong>-Protokoll: ein Rechner „ist am <strong>Internet</strong>“,<br />

wenn er die TCP/<strong>IP</strong>-Protokolle verwendet, über eine <strong>IP</strong>-Adresse erreichbar<br />

ist <strong>und</strong> <strong>IP</strong>-Pakete versenden kann.<br />

fördert die Kommunikation <strong>und</strong> den Informations<strong>und</strong><br />

Datenaustausch<br />

in nationalen <strong>und</strong> internationalen Netzen<br />

insbesondere von Einrichtungen <strong>und</strong> Personen<br />

aus Wissenschaft, Forschung, Bildung <strong>und</strong> Kultur<br />

lokale Betreiber kontrollieren <strong>und</strong> finanzieren<br />

globale Koordination durch einzelne Organisationen<br />

<strong>Internet</strong>-Provider ermöglichen den Zugang für Privatleute<br />

Gigabit-Wissenschaftsnetz (G-WIN)<br />

paketvermittelnd<br />

Intranet<br />

unternehmensinterne Kommunikation mit gleichen Protokollen <strong>und</strong><br />

Anwendungen wie im <strong>Internet</strong><br />

Netzdienste<br />

� Rechner sind vom ‚globalen <strong>Internet</strong>‘ abgeschottet (Datensicherheit)<br />

� heterogene Netzstrukturen aus verschiedenen Unternehmensbereichen<br />

lassen sich mit TCP/<strong>IP</strong> leicht integrieren<br />

Verbindung zu internationalen Netzen, z.B. in<br />

das Europäische Wissenschaftsnetz <strong>und</strong> in die<br />

USA, Russland oder China<br />

� Nutzung von Anwendungen wie dem WWW zum internen<br />

Datenaustausch<br />

Kapitel 1: Gr<strong>und</strong>lagen Seite 93<br />

Kapitel 1: Gr<strong>und</strong>lagen Seite 92


Die TCP/<strong>IP</strong>-Protokollfamilie<br />

Deutsches G-Win<br />

Rostock<br />

Verbindungen<br />

z.B. in die USA<br />

Kiel<br />

Hamburg<br />

Application<br />

Layer<br />

FTP Telnet SMTP DNS TFTP<br />

HTTP<br />

Global Upstream<br />

Braunschweig<br />

Oldenburg<br />

Hannover<br />

Berlin<br />

Transport<br />

Layer<br />

Magdeburg<br />

UDP<br />

TCP<br />

Protokolle<br />

Bielefeld<br />

Leipzig<br />

Göttingen<br />

Essen<br />

Dresden<br />

St. Augustin<br />

<strong>Internet</strong><br />

Layer<br />

Ilmenau<br />

Marburg<br />

ICMP <strong>IP</strong> ARP RARP<br />

IGMP<br />

Core Node<br />

10 Gbit/s<br />

2,4 Gbit/s<br />

2,4 Gbit/s<br />

622 Mbit/s<br />

Würzburg<br />

Aachen<br />

Frankfurt<br />

Erlangen<br />

Host-tonetwork<br />

Layer<br />

Wireless LAN<br />

Ethernet Token Ring Token Bus<br />

Netze<br />

Heidelberg<br />

GEANT<br />

Regensburg<br />

Karlsruhe<br />

Kaiserslautern<br />

Garching<br />

Stuttgart<br />

Augsburg<br />

Anschluss an das<br />

europäische<br />

Wissenschaftsnetz<br />

Kapitel 1: Gr<strong>und</strong>lagen Seite 95<br />

Kapitel 1: Gr<strong>und</strong>lagen Seite 94<br />

<strong>IP</strong>-Paket (<strong>IP</strong>v4)<br />

<strong>IP</strong> - <strong>Internet</strong> Protocol<br />

32 Bits (4 Bytes)<br />

<strong>IP</strong>: verbindungslose, unzuverlässige Übertragung von Datagrammen bzw. Paketen<br />

(“Best effort”)<br />

Type of<br />

Version IHL<br />

Total Length<br />

Service<br />

DM<br />

Identification Fragment Offset<br />

F F<br />

Routing, Interoperabilität zwischen verschiedenen Netztypen<br />

<strong>IP</strong>-Adressierung (<strong>IP</strong>v4):<br />

<strong>IP</strong> Header,<br />

normalerweise 20 Bytes<br />

→ stellt eine logische 32-Bit-Adresse zur Verfügung<br />

Time to Live Protocol Header Checksum<br />

→ hierarchische Adressierung<br />

Source Address<br />

→ 3 Netzklassen<br />

Destination Address<br />

→ 4 Adressenformate (inklusive Multicast)<br />

Maximale Paketgröße: 64 Kbyte (in der Praxis: 1500 Byte)<br />

Padding<br />

Options (variable, 0-40 Byte)<br />

Fragmentierung <strong>und</strong> Wiederherstellung von Paketen<br />

Header Data<br />

DATA (variable)<br />

Derzeit flächendeckend eingesetzt: Version 4 des <strong>IP</strong>-Protokolls: <strong>IP</strong>v4<br />

Kapitel 1: Gr<strong>und</strong>lagen Seite 97<br />

Kapitel 1: Gr<strong>und</strong>lagen Seite 96


Fragmentierung<br />

Der <strong>IP</strong>-Header (1)<br />

eine zu große oder zu kleine Paketlänge verhindert eine gute Performance.<br />

Zusätzlich gibt es oft Größenbeschränkungen (Puffer, Längenangaben bei<br />

Protokollen, Standards, Kanalbelegungsdauer, ...). Daher kommt es vor, dass<br />

Router große Pakete vor der Übertragung fragmentieren.<br />

Die Datenlänge muss ein Vielfaches von 8 Byte sein. Ausnahme: das letzte<br />

Fragment, dort werden nur die restlichen Daten eingefügt.<br />

wenn das „Don`t Fragment“-Bit gesetzt ist, wird die Fragmentierung verhindert.<br />

Version: <strong>IP</strong>-Versionsnummer (mehrere <strong>IP</strong>-Versionen gleichzeitig einsetzbar)<br />

IHL: <strong>IP</strong>-Header-Length (in 32 Bit-Worten; zwischen 5 <strong>und</strong> 15, je nach Optionen)<br />

Type of Service: Angabe der gewünschten Eigenschaften bei der Übertragung:<br />

Kombination aus Zuverlässigkeit (z.B. Dateitransfer) <strong>und</strong> Geschwindigkeit (z.B.<br />

Audio)<br />

D T R frei<br />

Precedence<br />

Reliability<br />

Delay Throughput<br />

3 Bit Priorität<br />

(0 = normales Datagramm,<br />

7 = Steuerungspaket)<br />

777 x00 0 0 1200 Bytes<br />

Ident. Flags Offset Data<br />

<strong>IP</strong>-Header<br />

Total Length: Länge des gesamten Datagramms (in Byte, ≤ 2 16 -1 = 65535 Bytes)<br />

Identification: eindeutige Kennzeichnung eines Datagramms<br />

777 x01 0 0 511<br />

777 x01 64 512 1023<br />

Time-to-Live (TTL): Lebenszeit von Datagrammen begrenzen auf maximal 255<br />

Hops (verhindert endloses Kreisen von Paketen im Netz). Prinzipiell soll auch<br />

noch die Verweilzeit in Routern berücksichtigt werden, was allerdings in der<br />

Praxis nicht geschieht. Der Zähler wird bei jedem Hop verringert, bei 0 wird das<br />

Datagramm verworfen <strong>und</strong> ein Warnpaket an den Quellhost gesendet.<br />

777 x00 128 1024 1200<br />

Kapitel 1: Gr<strong>und</strong>lagen Seite 99<br />

Kapitel 1: Gr<strong>und</strong>lagen Seite 98<br />

Der <strong>IP</strong>-Header (3)<br />

Der <strong>IP</strong>-Header (2)<br />

Options: Spielraum für zukünftige Erweiterungen. Umfang: Vielfaches von 4 Byte,<br />

daher ist möglicherweise Padding notwendig, d.h. wenn kein Vielfaches von 4 Byte<br />

vorliegt, werden so viele zufällige Bits eingefügt, bis die Anzahl ein Vielfaches von 4<br />

Byte darstellt. Derzeit sind 5 Optionen zwar definiert, werden aber von keinem Router<br />

unterstützt:<br />

DF: Don't Fragment. Alle Router müssen Pakete bis zu einer Größe von 576 Byte<br />

bearbeiten, alles darüber hinaus ist optional. Größere Pakete mit gesetztem DF-Bit<br />

können daher nicht jeden möglichen Weg im Netz nehmen.<br />

MF: More Fragments. "1" - es folgen weitere Fragmente. "0" - letztes Fragment<br />

eines Datagramms.<br />

Security: wie geheim sind die transportierten Informationen?<br />

(Anwendung z.B. im Militär: Umgehung bestimmter Länder/Netze)<br />

Strict Source Routing: Vollständiger Pfad vom Quell- zum Zielhost, definiert<br />

durch die <strong>IP</strong>-Adressen der zu passierenden Router. (Verwendung z.B. durch<br />

Systemmanager für Zeitmessungen)<br />

Fragment Offset: Folgenummern der Fragmente eines Datagramms (213 = 8192<br />

mögliche Fragmente). Der Offset sagt aus, an welche Stelle eines Pakets<br />

(gerechnet in 8 Byte-Stücken) ein Fragment gehört. Daraus ergibt sich für ein Paket<br />

eine Maximallänge von 8192 * 8 Byte = 65536 Byte.<br />

Loose Source Routing: die mitgeführte Liste von Routern muss in<br />

angegebener Reihenfolge durchlaufen werden. Zusätzliche Router sind<br />

erlaubt.<br />

Protocol: welches Transportprotokoll wird im Datenteil verwendet (UDP, TCP, ...)?<br />

An welchen Transportprozess ist das Paket daher weiterzugeben?<br />

Header Checksum: Prüfsumme über den Header. Muss bei jedem Hop neu<br />

berechnet werden (da sich TTL ändert).<br />

Record Route: Aufzeichnung der <strong>IP</strong>-Adressen der durchlaufenen Router.<br />

(Maximal 9 <strong>IP</strong>-Adressen möglich, heutzutage zu wenig)<br />

Time Stamp: Record Route (je 32 Bit) sowie Zeitstempel für jeden Router (je<br />

32 Bit). Anwendung z.B. im Fehlermanagement.<br />

Source Address / Destination Address: Netz- <strong>und</strong> Hostadressen von sendendem<br />

<strong>und</strong> empfangenden Rechner. Diese Information benutzen die Router zur<br />

Wegebestimmung.<br />

Kapitel 1: Gr<strong>und</strong>lagen Seite 101<br />

Kapitel 1: Gr<strong>und</strong>lagen Seite 100


<strong>IP</strong>-Adresse<br />

<strong>IP</strong>-Adressierung<br />

137.226.112.0<br />

137.226.12.0<br />

137.226.12.1<br />

137.226.112.1<br />

Router<br />

Eindeutige <strong>IP</strong>-Adresse für jeden Host <strong>und</strong> für jeden Router.<br />

<strong>IP</strong>-Adressen sind 32 Bit lang <strong>und</strong> werden im Source Address- sowie im Destination<br />

Address-Bereich von <strong>IP</strong>-Paketen verwendet.<br />

Die <strong>IP</strong>-Adresse ist hierarchisch strukturiert <strong>und</strong> netzbezogen, d.h. Maschinen mit<br />

Anschluss an mehrere Netze haben mehrere <strong>IP</strong>-Adressen.<br />

Struktur der Adresse: Netzwerk-Adresse für physikalisches Netz (z.B. 137.226.0.0)<br />

<strong>und</strong> Rechner-Adresse für einen Host (z.B. 137.226.12.221)<br />

137.226.122.78<br />

137.226.12.21<br />

127 Netze<br />

224 Hosts adressierbar<br />

(ab 1.0.0.0)<br />

32 Bits<br />

Class<br />

10001001 11100010 00001100 00010101<br />

Binärformat<br />

16383 Netze<br />

216 Hosts<br />

(ab 128.0.0.0)<br />

0 Network Host<br />

A<br />

137.226.12.21<br />

Dotted Decimal Notation<br />

10 Network Host<br />

B<br />

jeder Host hat (wenigstens) eine weltweit eindeutige <strong>IP</strong>-Adresse<br />

Router oder Gateways, die mehrere Netze miteinander verknüpfen, haben für jedes<br />

angeschlossene Netz eine <strong>IP</strong>-Adresse<br />

C 110 Network Host<br />

2097151 Netze (LANs)<br />

256 Hosts<br />

D 1110 Multicast-Adresse<br />

(ab 192.0.0.0)<br />

1111 Für künftige Nutzung reserviert<br />

E<br />

Kapitel 1: Gr<strong>und</strong>lagen Seite 103<br />

Kapitel 1: Gr<strong>und</strong>lagen Seite 102<br />

<strong>IP</strong>-Adressen werden knapp...<br />

<strong>IP</strong>-Adressierung - Beispiele<br />

Probleme<br />

Die Darstellung der 32-Bit-Adresse erfolgt in 4 Teilstücken zu je 8 Bit:<br />

Niemand hatte mit einem derart starken Wachstum des <strong>Internet</strong> gerechnet<br />

(sonst hätte man von Anfang an längere Adressen definiert).<br />

Allzu viele Class A-Adressen wurden in den ersten <strong>Internet</strong>jahren vergeben.<br />

Ineffiziente Nutzung des Adressraums.<br />

Beispiel: wenn 500 Geräte in einem Unternehmen angeschlossen werden sollen,<br />

braucht man eine Class B-Adresse, die unnötigerweise mehr als 65.000<br />

Rechneradressen blockiert.<br />

137.226.12.174<br />

10001001 11100010 01110000 10101001<br />

Terminal<br />

“Shadow”<br />

Subnetz<br />

(Informatik 4)<br />

Class B-Adresse<br />

der RWTH Aachen<br />

Class B-Adresse<br />

Lösungsversuch<br />

Erweiterung des Adressraums bei <strong>IP</strong>v6 gegenüber der aktuellen Version <strong>IP</strong>v4<br />

⇒ <strong>IP</strong> Version 6 hat 128 Bit-Adressen<br />

⇒ 7 x 1023 <strong>IP</strong>-Adressen pro Quadratmeter der Erdoberfläche (incl. der Ozeane!)<br />

⇒ eine Adresse pro Molekül auf der Erdoberfläche!<br />

Aber: Der Erfolg von <strong>IP</strong>v6 ist keineswegs sicher! (Die flächendeckende Einführung<br />

von <strong>IP</strong>v6 ist ungeheuer schwierig: Interoperabilität, Kosten,<br />

Migrationsstrategien, ....)<br />

Besondere Adressen:<br />

Dieser Host<br />

0 0 0 ...............................................................0 0 0<br />

Host in diesem Netz<br />

0 0 ................. 0 0 Host<br />

1 1 1 ...............................................................1 1 1 Broadcast im lokalen Netz<br />

1 1 1 .................................1 1 1 Broadcast im entfernten Netz<br />

Netz<br />

Schleife, keine Ausgabe auf das Netz<br />

127 beliebig<br />

Kapitel 1: Gr<strong>und</strong>lagen Seite 105<br />

Kapitel 1: Gr<strong>und</strong>lagen Seite 104


<strong>IP</strong>-Subnetze<br />

<strong>IP</strong>-Subnetze<br />

mit einer <strong>IP</strong>-Netzwerk-Adresse können mehrere physikalische Netze<br />

adressiert werden, indem einige Bits der <strong>IP</strong>-Rechner-Adresse als<br />

Netzwerk-ID genutzt werden<br />

Problem: Class C-Netze sind sehr klein, Class B-Netze oft aber schon wieder zu<br />

groß. Daher gibt es die Möglichkeit, ein durch die <strong>IP</strong>-Adresse identifiziertes Netz<br />

in sogenannte Subnetze zu zerlegen.<br />

eine Subnetz-Maske identifiziert die „missbrauchten“ Bits<br />

Beispiele für Subnetze: Subnetz-Maske 255.255.255.0<br />

Ethernet A 128.10.1.0<br />

Network Host<br />

Class B-<br />

Adresse<br />

128.10.1.3 128.10.1.8 128.10.1.70 128.10.1.26<br />

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Subnetz-<br />

Maske<br />

Aller<br />

Verkehr<br />

für 128.10.0.0<br />

Ethernet<br />

A<br />

Host<br />

Ethernet<br />

A<br />

Host<br />

Ethernet<br />

A<br />

Host<br />

Router<br />

Rest<br />

10 Network Subnet Host<br />

128.10.2.1<br />

des<br />

Ethernet B 128.10.2.0<br />

alle Hosts eines Netzes sollten die gleiche Subnetz-Maske haben<br />

<strong>Internet</strong><br />

128.10.2.3 128.10.2.133 128.10.2.18<br />

Router können durch Kombination einer <strong>IP</strong>-Adresse <strong>und</strong> einer Subnetz-<br />

Maske ermitteln, in welches Teilnetz ein Paket geschickt werden muss.<br />

Ethernet<br />

B<br />

Host<br />

Ethernet<br />

B<br />

Host<br />

Ethernet<br />

B<br />

Host<br />

Kapitel 1: Gr<strong>und</strong>lagen Seite 107<br />

Kapitel 1: Gr<strong>und</strong>lagen Seite 106<br />

<strong>IP</strong>-Subnetze - Berechnung des<br />

Zielhosts<br />

<strong>IP</strong>-Subnetze - Berechnung des<br />

Zielhosts<br />

Keine Aufteilung in Subnetze, es liegt ein großes Class-B-Netz vor:<br />

120 . 2 . 35 . 210<br />

0111 0111 1000 1000 0000 0010 0010 0011 1101 0010<br />

AND<br />

<strong>IP</strong>-Adresse<br />

255 . 255 . 0 . 0<br />

1111 1111 1111 1111 0000 0000 0000 0000<br />

Der Eingangs-Router der RWTH, der das <strong>IP</strong>-Paket empfängt, weiß nicht, wo sich<br />

der Host ‘12.21‘ befindet.<br />

137 . 226 . 12 . 21<br />

0111 10001001 1000 11100010 00001100 00010101<br />

AND<br />

<strong>IP</strong>-Adresse<br />

255 . 255 . 225 . 0<br />

1111 1111 1111 1111 1111 1111 0000 0000<br />

Subnetz-Maske<br />

Subnetz-Maske<br />

120 . 2 . 0 . 0<br />

0111 1000 0000 0010 0000 0000 0000 0000<br />

137 . 226 . 12 . 0<br />

1000 1001 1110 0010 0000 1100 0000 0000<br />

Netzwerk des bezeichneten Hosts<br />

Netzwerk des bezeichneten Hosts<br />

Der Router weiß nun, dass die beiden letzten Byte den Zielrechner direkt bezeichnen.<br />

Der Router berechnet das Subnetz ‘137.226.12‘ <strong>und</strong> sendet das Paket an den<br />

Router, der dieses Teilnetz anschließt.<br />

Kapitel 1: Gr<strong>und</strong>lagen Seite 109<br />

Kapitel 1: Gr<strong>und</strong>lagen Seite 108


<strong>IP</strong>v6<br />

<strong>Das</strong> neue <strong>IP</strong> - <strong>IP</strong>v6<br />

Warum ein Wechsel, wenn <strong>IP</strong>v4 gut funktioniert?<br />

<strong>IP</strong>v6 (Dezember 1995)<br />

1. Veröffentlichung des Standards (Januar 1995)<br />

Spezifikation für <strong>IP</strong>ng (Dezember 1994)<br />

– Dramatisch anwachsender Bedarf für neue <strong>IP</strong>-Adressen<br />

– Bessere Unterstützung der Echtzeitanwendungen<br />

1. Anforderungen für <strong>IP</strong>ng (Dezember 1993)<br />

– Sicherheitsmechanismen (Authentifikation <strong>und</strong> Datenschutz)<br />

– Mehr Gewicht für Dienstarten, insbesondere für Echtzeitanwendungen<br />

einfachere Struktur . der Header<br />

mehr Automatismus<br />

– Unterstützung von Mobilität (Hosts können ohne Adressänderung auf<br />

Reisen gehen)<br />

einfachere Konfiguration<br />

– Vereinfachung des Protokolls, um eine schnellere Abarbeitung zu<br />

gewährleisten<br />

bessere Performance<br />

Migrationstrategien<br />

– Reduzierung des Umfangs der Routingtabellen<br />

– Möglichkeiten zur Fortentwicklung des Protokolls<br />

mehr Sicherheit<br />

größerer Adressraum<br />

<strong>IP</strong>v4 (September 1981)<br />

Kapitel 1: Gr<strong>und</strong>lagen Seite 111<br />

Kapitel 1: Gr<strong>und</strong>lagen Seite 110<br />

<strong>IP</strong>v6 Haupt-Header<br />

<strong>IP</strong>v6 - Eigenschaften<br />

1 4 8 16 24<br />

32<br />

Version: 4 Bit <strong>IP</strong>-Versionsnummer.<br />

Priority: 4 Bit für Priorität. 1 - News, 4 -<br />

FTP, 6 - Telnet, 8 bis 15 - Echtzeitverkehr.<br />

Adressgröße<br />

– 128-Bit-Adressen (8 Gruppen zu je 4 Hexadezimal-Zahlen)<br />

VerPrio- FlowLabel (24)<br />

sion (4) rity (4)<br />

PayloadLen NextHeader HopLimit<br />

FlowLabel: virtuelle Verbindung mit<br />

bestimmten Merkmalen/Anforderungen<br />

Verbesserter Optionsmechanismus<br />

– Vereinfacht <strong>und</strong> beschleunigt die Verarbeitung von <strong>IP</strong>v6-Paketen für Router<br />

SourceAddress<br />

PayloadLen: 16 Bit, Paketlänge nach<br />

dem 40-Byte-Header.<br />

Autokonfiguration von Adressen<br />

– Dynamische Zuordnung von <strong>IP</strong>v6-Adressen<br />

NextHeader: 8 Bit Selektor, gibt den Typ<br />

des folgenden Erweiterungs-Headers an<br />

(oder, falls kein Erweiterungsheader<br />

verwendet wird, den Transport-Prozess,<br />

der die Daten entgegennimmt).<br />

Verbesserung der Adressflexibilität<br />

– Anycast Address: Erreiche irgendeinen von mehreren<br />

DestinationAddress<br />

Unterstützung der Reservierung von Ressourcen<br />

– Markieren von Paketen für speziellen Verkehr<br />

HopLimit: 8 Bit, dekrementiert bei jedem<br />

Knoten. Bei Null wird das Paket<br />

verworfen.<br />

Sicherheitsmaßnahmen<br />

– Authentifizierung <strong>und</strong> Privacy<br />

Next header/data<br />

SourceAddress: 128 Bit, die Adresse des<br />

ursprünglichen Senders des Pakets.<br />

<strong>Das</strong> Präfix einer Adresse charakterisiert<br />

geographische Bereiche, Provider, lokale<br />

interne Bereiche, ...<br />

DestinationAddress: 128 Bit, die<br />

Adresse des Empfängers.<br />

Einfacher Header:<br />

– IHL: überflüssig, keine Optionen mehr<br />

– Protocol, Fragmentierung: überflüssig, wird durch Optionen mit abgedeckt<br />

– Checksum: Handhabung durch Schicht 2 <strong>und</strong> 4<br />

Kapitel 1: Gr<strong>und</strong>lagen Seite 113<br />

Kapitel 1: Gr<strong>und</strong>lagen Seite 112


<strong>IP</strong>v4 vs. <strong>IP</strong>v6: Header<br />

<strong>IP</strong>v6 Erweiterungs-Header<br />

4 8 16 32<br />

4 8 16 32<br />

Optionale Angaben folgen in Erweiterungs-Headern. Davon sind 6 definiert:<br />

Flow Label<br />

Priority<br />

Version<br />

Type of<br />

IHL Total Length<br />

Service<br />

Version<br />

Hop Limit<br />

Next<br />

Header<br />

PayloadLen<br />

Identification Fragment Offset<br />

Source Address<br />

Protocol Header Checksum<br />

Time to<br />

Live<br />

Hop-by-Hop (Informationen für Teilstrecken)<br />

Alle Router müssen dieses Feld prüfen. Momentan definiert ist nur die<br />

Unterstützung von Jumbogrammen, d.h. Paketen mit Überlänge (Hierbei wird eine<br />

Längenangabe eingetragen).<br />

Source Address<br />

Source Address<br />

Routing (Definition einer vollen oder teilweise festgelegten Route)<br />

Source Address<br />

Destination Address<br />

Source Address<br />

Options (variable) / Padding<br />

Destination Address<br />

DATA<br />

Fragmentierung (Verwaltung von Fragmenten)<br />

Unterschied zu <strong>IP</strong>v4: Nur die Quelle kann eine Fragmentierung vornehmen.<br />

Router, für die ein Paket zu groß ist, schicken eine Fehlermeldung an die Quelle.<br />

Destination Address<br />

Authentifikation (des Senders)<br />

Destination Address<br />

Verschlüsselte Sicherheitsdaten (Informationen zur Verschlüsselung der Daten)<br />

Destination Address<br />

Zieloptionen (Zusatzinformationen für das Ziel)<br />

NextHeader / DATA<br />

Der <strong>IP</strong>v6-Header ist zwar länger, doch dies<br />

liegt nur an den längeren Adressen.<br />

Ansonsten ist er ‚besser sortiert‘ <strong>und</strong> im<br />

Router einfacher abzuarbeiten.<br />

Kapitel 1: Gr<strong>und</strong>lagen Seite 115<br />

Kapitel 1: Gr<strong>und</strong>lagen Seite 114

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