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Grußworte - Bergrettung Neukirchen

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<strong>Grußworte</strong><br />

Wir, Bruno Widmann und Franz<br />

Stotter, übten vor der Übernahme<br />

des Amtes durch Hanspeter Stotter<br />

bei der Jahreshauptversammlung<br />

2001 viele Jahre die Funktion des<br />

<strong>Bergrettung</strong>-Ortsstellenleiters aus<br />

(Bruno Widmann von 1958 bis<br />

1988, Franz Stotter von 1988 bis<br />

2001). Wir sind stolz, dass wir an<br />

der Spitze des <strong>Bergrettung</strong>sdienstes<br />

stehen und dessen Entwicklung<br />

durch unsere Arbeit und unsere<br />

Ideen mitgestalten durften. Mit der<br />

Niederlegung des Leiterpostens<br />

haben wir aber keinesfalls auch<br />

Franz Stotter, Bruno Widmann, Hanspeter Stotter<br />

unsere Arbeit für die <strong>Bergrettung</strong><br />

eingestellt, sondern stehen dieser,<br />

so es unsere Gesundheit zulässt, auch weiterhin als <strong>Bergrettung</strong>smänner zur Verfügung.<br />

Unsere Vorgänger leisteten mit damals im Vergleich zur heutigen Zeit noch sehr primitiven Hilfsmitteln<br />

Großartiges im Dienste der Allgemeinheit. Der <strong>Bergrettung</strong>sdienst erfuhr aber insbesondere in den letzten 50<br />

Jahren eine enorme Aufwertung, beispielsweise durch technische Verbesserungen der Geräte, konsequente<br />

Aus- und Weiterbildung der Mannschaft oder die Anerkennung der erbrachten Leistungen in der Öffentlichkeit.<br />

Unser besonderes Anliegen ist seit jeher eine gut funktionierende „Kameradschaft“. Bei Nacht und Nebel,<br />

Regen und Schneefall, am Gletscher oder am Seil in einer Wand, wir Bergretter müssen uns auf den anderen<br />

verlassen können und uns gegenseitig helfen. Der einzelne Mensch ist oft zu schwach, aber eine Gruppe gut<br />

ausgebildeter <strong>Bergrettung</strong>smänner und -frauen kann so manch Unmögliches möglich machen. Beispiele solcher<br />

Zusammenarbeit werden Sie bei der Lektüre dieser Chronik erfahren.<br />

Von den Medien wird häufig über oftmals spektakuläre Einsätze berichtet. Unfälle passieren und wir Menschen<br />

glauben immer, einen Schuldigen dafür finden zu müssen. Wir Bergretter sollten jedoch immer versuchen,<br />

uns aus der Diskussion über Schuldfragen herauszuhalten und auf Schuldzuweisungen zu verzichten,<br />

wenn auch nicht selten allzu große Sorglosigkeit die Ursache für ein solches Unglück ist. Die Notsituation des<br />

Verunglückten, der seelische Schmerz der Angehörigen und die enorme psychische und physische Belastung<br />

der Retter stellt für alle Beteiligten eine Ausnahmesituation dar, in der ein unbedachtes Wort viel Unheil<br />

anrichten kann. Deshalb appellieren wir an alle, auch an unsere eigenen Leute, unsere oftmals ohnedies schon<br />

schwierige Arbeit nicht durch unqualifizierte Äußerungen zusätzlich zu erschweren.<br />

Selbstverständlich sind auch wir Bergretter vor Fehlern nicht gefeit. Die Hektik des Einsatzes verlangt oft<br />

rasche Entscheidungen, und das Gelingen einer Bergung setzt das reibungslose Zusammenspiel aller beteiligten<br />

Kräfte voraus. Aus jedem Fehler aber lernen wir und versuchen, es beim nächsten Mal besser zu machen.<br />

Eines aber können wir mit ruhigem Gewissen behaupten: wir geben bei jedem Einsatz unser Bestes und riskieren<br />

auch nicht selten unser eigenes Leben.<br />

So manches mal lesen wir mit Bewunderung in den Aufzeichnungen unserer Vorgänger, über deren gefahrenvolle<br />

Einsätze, aber auch über unsere eigenen Ausrückungen, und wünschen uns, dass die Zukunft weniger<br />

Unglücke mit sich bringen wird und dass die Menschen lernen, die Gefahren der Berge besser einzuschätzen.<br />

Lassen wir die Hektik unserer Zeit etwas in den Hintergrund treten, genießen wir unsere schöne Bergwelt und<br />

leben wir in Ehrfurcht mit unserer Natur!<br />

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen dieser Chronik.<br />

100 Jahre <strong>Bergrettung</strong> <strong>Neukirchen</strong><br />

Grußwort<br />

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