06 November 2010 - Michels Kliniken
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Das Magazin Der <strong>Michels</strong> KliniKen | ausgabe <strong>06</strong> | noveMber <strong>2010</strong><br />
aphasiestationen an Den <strong>Michels</strong> KliniKen<br />
Ergotherapeutische Ziele:<br />
p Sicherer Umgang mit Hilfsmitteln (Einhänderbrett/griffver-<br />
dicktes Messer etc.)<br />
p Sichere Durchführung von Kompensationsstrategien<br />
p Vorhandene motorische Fähigkeiten in der oberen Extremität<br />
unterstützen<br />
p Sichere Umsetzung von motorischen Fähigkeiten der oberen<br />
Extremität in Alltagssituationen, z. B. rechte Hand als Halt-<br />
ehand, Glas festhalten, während der Patient sich etwas ein-<br />
gießt<br />
Beispiele für AOT:<br />
p Planung einer Mahlzeit, Durchführung Zubereitung einer<br />
Mahlzeit<br />
p Rollenspiele: z. B. Einkaufen – Käufer/Verkäufer<br />
p Spielerunde (Farben/Formen erkennen, benennen, sortieren)<br />
p Einkaufsplanung/Umgang mit Geld (Einkaufsplanung – Lebens-<br />
mittel aus Prospekten heraussuchen, Preise notieren, addieren)<br />
Ablauf einer Gruppentherapie (Beispiel: Zubereitung<br />
eines Obstsalats)<br />
p Im Vorhinein wird der Inhalt/Ablauf in den Kleingruppen<br />
(Aphasiegruppe mit Logopädin), teilweise auch in der Einzel-<br />
therapie der Ergotherapie geplant.<br />
AOT-Gruppe:<br />
p Begonnen wird immer mit einer Vorstellungsrunde (wich-<br />
tig: feste Rituale): Die Patienten schreiben ihre Namen auf;<br />
ein Patient liest alle Namen vor, die anderen müssen sich mit<br />
Handzeichen melden/zu erkennen geben, wenn ihr Name<br />
vorgelesen wird (Ziel: Reagieren auf eigenen Namen, sich<br />
melden, Handzeichen geben)<br />
p Die benötigten Zutaten/Geräte für den Obstsalat werden<br />
wiederholt: Die Patienten bekommen je nach sprachlichen<br />
Fähigkeiten Einkaufslisten mit Bildern oder den ausgeschrie-<br />
benen Wörtern, müssen die passenden Objekte finden. Die<br />
einzelnen Arbeitsschritte (Obst waschen oder schälen, schnei-<br />
den …) werden besprochen. Der Obstsalat wird gemeinsam<br />
hergestellt.<br />
p Die Patienten räumen zusammen auf und spülen.<br />
p Dann wird der Salat gemeinsam gegessen, wobei auch immer<br />
ein Resümee der Gruppentherapie stattfindet.<br />
p Zum Schluss wird der Obstsalat auf der Station an die anderen<br />
Patienten verteilt.<br />
Frühstücksgruppe<br />
Die Frühstücksgruppe ist eine Gruppentherapie in geschütztem<br />
Umfeld mit maximal sechs Patienten und zwei Therapeuten.<br />
p Teilweise gemischte Gruppe mit Aphasikern und Nicht-Apha-<br />
sikern<br />
p Kommunikationsmaterial (z. B. Bilder) wird sowohl in der Lo-<br />
gopädie als auch in der Ergotherapie genutzt<br />
p Beginn oft mit einem Getränk und einem Nahrungsmittel –<br />
Steigerung erfolgt in Absprache mit der Logopädin<br />
Ziele für die Aphasiker:<br />
Sie können Wünsche in Bezug auf das Thema „Frühstück“ so-<br />
wohl an den Therapeuten als auch an die Gruppe äußern. Hilfs-<br />
mittel:<br />
p Bildkarten – werden individuell mit dem Patienten ausge-<br />
wählt (je nachdem, was der Patient gerne isst und trinkt) und<br />
werden bei Entlassung auch nach Hause mitgegeben<br />
p Schriftkarten<br />
p reale Lebensmittel/Getränke<br />
Kommunikation wird trainiert und verbessert durch:<br />
p Lesen von Einzelwörtern<br />
p Einwortäußerungen, schrittweise Steigerung bis hin zu kompletten<br />
Sätzen<br />
p Einsetzen von Gesten (z. B. Zeigen auf Lebensmittel)