DVGW Gerhardy LG Saarland Dillingen 120523 ... - VEWSaar
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Umsetzung der TrinkwV 2001<br />
Die Änderungen der TrinkwV 2001<br />
Dr. Karin <strong>Gerhardy</strong><br />
Referentin Wassergüte<br />
Saarländische Installateurtagung Gas/Wasser 2012<br />
Historischer Abriss<br />
� Nationale Umsetzung:<br />
EU-Trinkwasserrichtlinie 98/83/EG<br />
Verordnung über die Qualität von Wasser für<br />
den menschlichen Gebrauch<br />
(Trinkwasserverordnung – TrinkwV 2001)<br />
vom 3. Mai 2011<br />
Ermächtigungsgrundlage ist das Infektionsschutzgesetz (IfSG)<br />
Folie 1<br />
Folie 2<br />
Dr. Karin <strong>Gerhardy</strong> 2
§ 17 Anforderungen an Anlagen für die Gewinnung,<br />
Aufbereitung oder Verteilung von Trinkwasser<br />
Anwendungspflicht der allgemein anerkannten Regeln der Technik:<br />
„Bei der Planung, dem Bau und Betrieb der in Satz 1 genannten Anlagen<br />
sind mindestens die allgemein anerkannten Regeln der Technik<br />
einzuhalten. Dies kann für die dabei betroffenen Verfahren und Produkte<br />
insbesondere sichergestellt werden, in dem durch einen akkreditierten<br />
Branchenzertifizierer zertifizierte Verfahren und Produkte eingesetzt<br />
werden.“<br />
Trinkwasserverordnung<br />
verweist 24mal auf die allgemein anerkannten Regeln der Technik<br />
§ 17 Anforderungen an Anlagen für die Gewinnung,<br />
Aufbereitung oder Verteilung von Trinkwasser<br />
Folie 3<br />
Dr. Karin <strong>Gerhardy</strong> 3<br />
(2)„Wasserversorgungsanlagen, aus denen Trinkwasser abgegeben wird,<br />
dürfen nicht ohne eine den a.a.R.d.T. entsprechende<br />
Sicherungseinrichtung mit Wasser führenden Teilen verbunden werden, in<br />
denen sich Wasser befindet oder fortgeleitet wird, das nicht für den<br />
menschlichen Gebrauch im Sinne von § 3 Nr. 1 bestimmt ist.<br />
DIN EN 1717 und DIN 1988-100<br />
z.B. Sicherungseinrichtung bei Gefahr von mikrobieller Kontamination<br />
ist der freie Auslauf.<br />
(2) Kennzeichnungs- und Sicherungspflicht<br />
Folie 4<br />
Dr. Karin <strong>Gerhardy</strong> 4
Technische Regeln Europa / Deutschland<br />
Einzuhaltende technische Regeln in der Trinkwasser-Installation:<br />
Umsetzung<br />
europäischer Normen in<br />
nationale Normen<br />
z.B. DIN EN 806 und<br />
DIN EN 1717<br />
Allgemeines<br />
Neue Bezeichnungen<br />
Europäische Ebene:<br />
CEN-Normen, z.B. EN 806<br />
Nationale Ergänzung der<br />
europäischen Normen<br />
z.B. DIN 1988-100<br />
Weitere nationale Normung<br />
z.B. DIN-Normen, <strong>DVGW</strong>-<br />
Regelwerk, VDI-Richtlinien<br />
Funktionalnormen:<br />
z.B. W 551, W 556-1 und W 557<br />
Produktnormen<br />
z.B. W 570<br />
Folie 5<br />
Dr. Karin <strong>Gerhardy</strong> 5<br />
• Trinkwasser (anstelle von „Wasser für den menschlichen<br />
Gebrauch“)<br />
• Trinkwasser-Installation (anstelle von „Hausinstallation“)<br />
• Wassertransport-Fahrzeuge (anstelle von „Tankfahrzeugen“)<br />
• Umfassende Untersuchungen (anstelle von „periodischen<br />
Untersuchungen“)<br />
Folie 6<br />
Dr. Karin <strong>Gerhardy</strong> 6
§ 2 Anwendungsbereich<br />
Die Trinkwasserverordnung gilt nicht für….<br />
….<br />
3. Schwimm- und Badebeckenwasser,<br />
4. Wasser, das sich in wasserführenden, an die Trinkwasser-Installation<br />
angeschlossenen Apparaten befindet, die<br />
a.) entsprechend den a.a.R.d.T. nicht Teil der Trinkwasser-Installation<br />
entsprechend den a.a.R.d.T. sind und<br />
b.) mit einer den a.a.R.d.T. entsprechenden Sicherungseinrichtung ausgerüstet<br />
sein müssen.<br />
und das sich hinter einer Sicherungseinrichtung nach Buchstabe b befindet.<br />
� Trennung der Rechtsbereiche (z.B. Trinkwasserrecht zu Lebensmittelrecht oder<br />
zum Medizingeräterecht)<br />
§ 3 (2) Begriffsbestimmungen<br />
Neueinteilung der Wasserversorgungsanlagen<br />
Buchstabe<br />
a.) zentrale Wasserwerke (WVA ≥ 10 m³/d oder ≥ 50 Personen)<br />
Folie 7<br />
Dr. Karin <strong>Gerhardy</strong> 7<br />
b.) dezentrale kleine Wasserwerke (WVA < 10 m³/d oder < 50 Personen, gewerblich<br />
oder öffentlich)<br />
c.) Kleinanlagen zur Eigenversorgung (WVA
§ 3 Begriffsbestimmungen<br />
Neue Definitionen:<br />
• Aufbereitungsstoffe<br />
(alle Stoffe, die bei der Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung des Trinkwassers bis zur<br />
Entnahmestelle eingesetzt werden und durch die sich die Zusammensetzung des<br />
entnommenen Trinkwassers verändern kann)<br />
• gewerbliche Tätigkeit<br />
(die unmittelbare oder mittelbare, zielgerichtete Trinkwasserbereitstellung im Rahmen einer<br />
selbstständigen, regelmäßigen und in Gewinnerzielungsabsicht ausgeübten Tätigkeit)<br />
• öffentliche Tätigkeit<br />
(die Trinkwasserbereitstellung für einen unbestimmten, wechselnden und nicht durch<br />
persönliche Beziehungen verbundenen Personenkreis)<br />
• technischer Maßnahmenwert<br />
• ein Wert, bei dessen Erreichen oder Überschreitung eine von der TW-Inst. ausgehende<br />
vermeidbare Gesundheitsgefährdung zu besorgen ist und Maßnahmen zur hygienischtechnischen<br />
Überprüfung der TW-Inst. im Sinne einer Gefährdungsanalyse eingeleitet werden<br />
Beschaffenheit des Trinkwassers<br />
§ 4 Allgemeine Anforderungen<br />
Folie 9<br />
Dr. Karin <strong>Gerhardy</strong> 9<br />
TrinkwV 2001 TrinkwV 2001 vom 3. Mai 2011<br />
… frei von Krankheitserregern… Trinkwasser muss so beschaffen sein,<br />
dass ….. eine Schädigung der<br />
menschlichen Gesundheit insbesondere<br />
durch Krankheitserreger nicht zu<br />
besorgen ist.<br />
Grund: Anpassung an Infektionsschutzgesetz !<br />
Folie 10<br />
Dr. Karin <strong>Gerhardy</strong> 10
§ 11 Aufbereitungsstoffe und Desinfektionsverfahren<br />
Liste gemäß § 11 TrinkwV 2001<br />
• keine TW-Abgabe bei Einsatz von Aufbereitungsstoffen entgegen § 11<br />
• Verstoß gegen § 11 bzw. Liste gemäß § 11 ist strafbewehrt<br />
Sie enthält Anforderungen zu Reinheit, Verwendungszwecken, zulässige Zugabe,<br />
zulässigen Höchstkonzentrationen von im Trinkwasser verbleibenden Restmengen<br />
und Reaktionsprodukten, etc.<br />
bei Einsatz Aufzeichnungs- und Anzeigepflichten (auch gemäß § 13 Absatz 4):<br />
• Aufzeichnung von Aufbereitungsstoffen (AS) und deren Konzentration<br />
mindestens wöchentlich<br />
• bei Beginn der Zugabe unverzüglich betroffenen Verbrauchern unmittelbar<br />
schriftlich bekannt geben<br />
• verwendete AS regelmäßig einmal jährlich betroffenen Verbrauchern unmittelbar<br />
schriftlich bekannt geben (z.B. durch Aushang)<br />
§ 9<br />
Folie 11<br />
Dr. Karin <strong>Gerhardy</strong> 11<br />
(7) Ist die GW-Überschreitung oder Nichteinhaltung der Anforderungen (§§ 5<br />
bis 7) auf die TW-Installation oder deren unzulängliche Instandhaltung<br />
zurückzuführen:<br />
� Anordnung von Maßnahmen zur Abwehr von möglicherweise<br />
resultierenden gesundheitlichen Gefährdungen<br />
� Anordnung, dass die Verbraucher über in ihrer eigenen Verantwortung<br />
liegenden zusätzlichen Maßnahmen angemessen informiert werden<br />
(öffentlich (bei gewerblich und privat = kann))<br />
(8) Legionellenuntersuchungspflicht bei Großanlagen<br />
Folie 12<br />
Dr. Karin <strong>Gerhardy</strong> 12
Legionellen<br />
Neben den Betreiberpflichten nach Trinkwasserverordnung können sich auch Pflichten<br />
(u.a. zur Probennahme) aus anderen Rechtsbereichen ergeben:<br />
z.B.<br />
• aus Hygienebestimmungen in Risikobereichen (z.B. Krankenhaushygieneverordnung)<br />
• aus der allgemeinen Verkehrssicherungspflicht (BGB § 823)<br />
• aus der Verkehrssicherungspflicht für Mitarbeiter auch nach der<br />
Arbeitsstättenverordnung<br />
• aus der Fürsorgepflicht als Arbeitgeber<br />
• etc.<br />
sowie<br />
§ 4 Allgemeine Anforderungen<br />
Wasser, das nicht den Anforderungen der TrinkwV entspricht, darf nicht als Trinkwasser<br />
abgegeben und anderen nicht zur Verfügung gestellt werden.<br />
� Straftatbestand<br />
Trinkwasserinstallation - Legionellen<br />
Betreiber hat Pflichten:<br />
§ 14 (3) Untersuchungspflicht (und ggf. Probennahmestellen einrichten)<br />
Folie 13<br />
Dr. Karin <strong>Gerhardy</strong> 13<br />
§ 13 (5) Anzeigepflicht Bestand � Musteranzeigeformular auf <strong>DVGW</strong>-Webseite<br />
§ 16 (1) Vorlage der Untersuchungsergebnisse beim GA (innerhalb 2 Wochen<br />
nach Abschluss der Untersuchung)<br />
§ 16 (1) Anzeigepflicht (unverzüglich) bei Nichteinhaltung der Anforderungen<br />
(hier: techn. Maßnahmenwert)<br />
§ 16 (3) Untersuchungen zur Aufklärung der Ursache/Sofortmaßnahmen<br />
Folie 14<br />
Dr. Karin <strong>Gerhardy</strong> 14
Untersuchungspflichten (Betreiberuntersuchungen Legionellen)<br />
§ 14 Abs 3: Untersuchungspflicht:<br />
bei gewerblicher oder öffentlicher TW-Abgabe<br />
und<br />
Vorhandensein einer Großanlage nach den a.a.R.d.T.<br />
und<br />
Vorhandensein von Duschen oder Einrichtungen zur Wasserverneblung<br />
• ergänzende systemische Untersuchungen an mehreren repräsentativen<br />
Probennahmestellen<br />
• Umfang und Häufigkeit (Anlage 4 Teil II b): mindestens 1x jährlich<br />
• Sicherstellung (durch Unternehmer und der sonstige Inhaber einer<br />
Wasserversorgungsanlage), dass geeignete Probennahmestellen nach den a.a.R.d.T.<br />
an den Wasserversorgungsanlagen (TW-Inst) vorhanden sind.<br />
• Probennahme, Anzahl und Beschreibung der repräsentativen Proben: nach den<br />
a.a.R.d.T<br />
Untersuchungen (einschließlich Probennahme)<br />
Folie 15<br />
Dr. Karin <strong>Gerhardy</strong> 15<br />
• dürfen im Rahmen der Trinkwasserverordnung nur von Laboratorien<br />
durchgeführt werden, die die Anforderungen der Trinkwasserverordnung<br />
einhalten (§ 15 Absatz 4).<br />
• Die Untersuchungsstellen, die diese Anforderungen erfüllen, sind in einer Liste<br />
der zuständigen obersten Landesbehörden oder einer von ihr benannten Stelle<br />
gelistet.<br />
Folie 16<br />
Dr. Karin <strong>Gerhardy</strong> 16
Möglichkeit des Einsatzes externer Probennehmer<br />
• Probenehmer müssen für eine Probenahme über eine ausreichende Qualifikation<br />
verfügen und unter der Verantwortung und Aufsicht eines akkreditierten Laboratoriums<br />
stehen (in Qualitätsmanagementsystem eingebunden sein).<br />
• Die Probenehmer müssen an externen Schulungen durch (anerkannte) Veranstalter<br />
teilnehmen, die Mindestinhalte vermitteln. Die Kenntnisse sind durch eine schriftliche<br />
Prüfung zu überprüfen und durch ein Zertifikat bestätigt (Sachkundenachweis) zu<br />
belegen.<br />
Fachliche Grundlage der Probennahmearbeiten sind die einschlägigen Normen und<br />
technischen Regeln.<br />
(Für Legionellenuntersuchungen sind dies u.a. DIN EN ISO 19458, <strong>DVGW</strong> W 551 und<br />
UBA-Empfehlungen sowie TWIN Nr. 6)<br />
Maßnahmen bei Nichteinhaltung des<br />
techn. Maßnahmenwertes<br />
§ 16 (1) Vorlage der Untersuchungsergebnisse beim GA (innerhalb 2<br />
Wochen nach Abschluss der Untersuchung)<br />
§ 16 (1) Anzeigepflicht (unverzüglich) bei Nichteinhaltung der<br />
Anforderungen (hier: techn. Maßnahmenwert)<br />
Folie 17<br />
Dr. Karin <strong>Gerhardy</strong> 17<br />
§ 16 (3) Untersuchungen zur Aufklärung der Ursache/Sofortmaßnahmen<br />
Betreiber:<br />
� unverzüglich, spätestens innerhalb von 30 Tagen eine Ortsbesichtigung<br />
durchführen oder durchführen zu lassen (und zu dokumentieren),<br />
sowie<br />
eine Gefährdungsanalyse und eine Überprüfung der TW-Inst. auf<br />
Einhaltung der a.a. R.d.T. zu veranlassen<br />
Folie 18<br />
Dr. Karin <strong>Gerhardy</strong> 18
Weitergehende Informationen zu Legionellen (inklusive Probennahme)<br />
� Musterformular zur Anzeige von Großanlagen<br />
� FAQ und Antworten zu Legionellen<br />
unter http://www.dvgw.de/wasser/trinkwasser-und-gesundheit/legionellen/<br />
Folie 19<br />
Dr. Karin <strong>Gerhardy</strong> 19<br />
§ 21 Information der Verbraucher und Berichtspflichten<br />
Neu:<br />
Informationspflicht bei Rohrleitungen aus Blei:<br />
Unternehmer und sonstige Inhaber haben ab dem 1.12.2013 die<br />
Verbraucher/Kunden zu informieren, wenn der Werkstoff Blei in WVA<br />
vorhanden ist und sie Kenntnis davon erlangen<br />
Folie 20<br />
Dr. Karin <strong>Gerhardy</strong> 20
Neue Webseite für Fachunternehmen und Verbraucher<br />
Vielen Dank für Ihre<br />
Aufmerksamkeit!<br />
Dr. Karin <strong>Gerhardy</strong>, Bonn<br />
gerhardy@dvgw.de<br />
Folie 21<br />
Dr. Karin <strong>Gerhardy</strong> 21<br />
Folie 22<br />
Dr. Karin <strong>Gerhardy</strong> 22