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Die Blutgruppen - (Das Landsteiner-Experiment)

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<strong>Die</strong> <strong>Blutgruppen</strong> - (<strong>Das</strong> <strong>Landsteiner</strong>-<strong>Experiment</strong>)<strong>Das</strong>s man bei der Blutübertragung von Mensch zu Mensch die <strong>Blutgruppen</strong> beachten muss, ist heutebekannt. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts war das anders. Nur knapp die Hälfte aller Menschenblut-Übertragungenverlief bis dahin zufriedenstellend. Vielen brachten sie schwere Gesundheitsschädenoder den Tod.Untersuchte man die an der Übertragung Gestorbenen, dann zeigte es sich, dass ihre Blutkörperchenverklumpt und deshalb die feinen Blutgefäße verstopft waren. Unerklärlich blieb es aber lange Zeit, warumsich diese Folgen so völlig unberechenbar einstellten. <strong>Das</strong> entscheidende <strong>Experiment</strong> zur Klärungdieser Frage machte der Wiener Arzt Dr. Karl <strong>Landsteiner</strong> im Jahre 1901. Er entnahm fünf seiner Mitarbeiterund sich selbst Blut und trennte es jeweils in Serum und Blutkörperchen (Blutserum ist Blutplasma,aus dem das Fibrin entfernt wurde). Sein entscheidender Versuch „Alle gegen Alle" brachte folgendesErgebnis:<strong>Die</strong> Blutkörperchen von Dr. Störk und Dr. <strong>Landsteiner</strong> wurden von keinem Serum verklumpt. <strong>Die</strong> Blutkörperchender übrigen vier Mitarbeiter verhielten sich gegenüber den verschiedenen Seren unterschiedlich,und zwar immer zwei in gleicher Weise. Es muss demnach mindestens drei verschiedene<strong>Blutgruppen</strong> geben.Im Jahr darauf wurde eine vierte, seltener vorkommende Blutgruppe entdeckt.<strong>Die</strong> vier „klassischen“ <strong>Blutgruppen</strong>, die man mit A, B, AB und 0 bezeichnet, spielen bei der Blutübertragungdie entscheidende Rolle. Zwei Bedingungen müssen dabei beachtet werden:Im Blutserum kommen Verklumpungsstoffe vor, die sich an die Roten Blutkörperchen anderer <strong>Blutgruppen</strong>anlagern, diese also miteinander verklammern und somit verklumpen.<strong>Die</strong> Blutgruppe A enthält den Verklumpungsstoff Anti-B.<strong>Die</strong> Blutgruppe B enthält den Verklumpungsstoff Anti-A.1


<strong>Die</strong> Blutgruppe 0 enthält sowohl Anti-A als auch Anti-B.<strong>Die</strong> Blutgruppe AB macht eine Ausnahme: sie enthält keinen Verklumpungsstoff.Von der Oberfläche der Roten Blutkörperchen hängt es ab, ob sie überhaupt verklumpt werden könnenund von welchem Verklumpungsstoff.<strong>Die</strong> Blutgruppe A verklumpt mit Anti-A (in Blutgruppe B enthalten).<strong>Die</strong> Blutgruppe B verklumpt mit Anti-B (in Blutgruppe A enthalten).<strong>Die</strong> Blutgruppe AB verklumpt mit Anti-A und Anti-B.<strong>Die</strong> Blutgruppe 0 besitzt Blutkörperchen, die keinen Ansatz .zur Verklumpung besitzen.Um die <strong>Blutgruppen</strong>zugehörigkeit zu bestimmen, genügen 2 Testseren, die der <strong>Blutgruppen</strong> A und B.Auf einem Objektträger werden 2 Blutstropfen mit Testserum der <strong>Blutgruppen</strong> A (Anti-B) und Testserumder Blutgruppe B (Anti-A) vermischt.<strong>Die</strong> <strong>Blutgruppen</strong>zugehörigkeit ändert sich im Laufe eines Lebens nicht, sie ist erblich festgelegt.<strong>Die</strong> Anlagen A und B folgen dem intermediären Erbgang; sie sind „gleich stark“. Beide sind gegenüber 0dominant. Daraus folgt, dass jeder Träger der Blutgruppe 0 ganz sicher reinerbig (00) ist.Träger der Blutgruppe AB besitzen sowohl die Anlage für A als auch die Anlage für B. Bei den Trägernder Blutgruppe A und B kann sowohl Reinerbigkeit (AA oder BB) als auch Mischerbigkeit mit einer Anlagefür 0 (A0 oder B0) vorliegen.2

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