Wikinger Heringe Landärzte… - Angelner Dampfeisenbahn
Wikinger Heringe Landärzte… - Angelner Dampfeisenbahn
Wikinger Heringe Landärzte… - Angelner Dampfeisenbahn
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<strong>Wikinger</strong><br />
<strong>Heringe</strong><br />
<strong>Landärzte…</strong><br />
…wissen warum!
Seite 3<br />
4<br />
5<br />
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16<br />
Herzlich willkommen<br />
bei der <strong>Angelner</strong> <strong>Dampfeisenbahn</strong> und der Reederei Müller<br />
In der Schleistadt Kappeln sind wir seit mehr als 30 Jahren verlässliche Partner von<br />
Reiseveranstaltern und Busunternehmen und wünschen Ihnen einen angenehmen und<br />
erlebnisreichen Aufenthalt.<br />
Wir wollen Sie auf eine nostalgische Bahnreise durch die wunderschöne Hügellandschaft<br />
Angelns mitnehmen und Ihnen weitere Landschaften auf dem längsten Fjord Deutschlands,<br />
der Schlei, zeigen.<br />
Bevor wir Ihnen im Folgenden eine Übersicht jener Touren geben,<br />
die wir im Programm haben, möchten wir Ihnen kurz<br />
die <strong>Angelner</strong> <strong>Dampfeisenbahn</strong> und die Ausflugsschiffe der Reederei Müller<br />
näher bringen. Zudem möchten wir Sie einstimmen, auf das was Sie in<br />
Kappeln und Süderbrarup erwartet.<br />
.<br />
Für Anmeldungen, weitere Informationen oder Anregungen<br />
nutzen Sie bitte folgende Möglichkeiten:<br />
<strong>Angelner</strong> <strong>Dampfeisenbahn</strong>: Tel.: 0 46 31 – 20 95 oder www.angelner-dampfeisenbahn.de<br />
Reisedienst Gerda Müller: Tel.: 0 46 42 – 65 32 oder www.schleiraddampfer.de<br />
<strong>Angelner</strong> <strong>Dampfeisenbahn</strong><br />
Raddampfer<br />
Kappeln<br />
Süderbrarup<br />
Tour A Stadt | Land | Schlei<br />
Tour B Erlebnisrundreise<br />
Tour C Das <strong>Wikinger</strong>land erleben<br />
Tour D Kulinarische Köstlichkeiten<br />
Tour E Bahn | Fahrrad | Schiff<br />
Tour F Abends in Angeln I<br />
Tour F.1 Abends in Angeln II<br />
Karte<br />
Promotion<br />
Schleswig-Holstein<br />
Die nördlichste Museumsbahn Deutschlands<br />
Schlei-Schifffahrt Reederei Müller<br />
Eine alte Stadt auf dem Sprung in die Zukunft<br />
Von der Opferstätte zum größten Jahrmarkt<br />
Auf Entdeckungsreise entlang des Ostseefjords<br />
Die Landarzt-Region mit Bahn und Schiff erleben<br />
Haithabu hautnah – die raue Wirklichkeit der <strong>Wikinger</strong><br />
Käse aus Holtsee, Fisch aus Schlei und Ostsee<br />
Angeln auf Rädern – von Süderbrarup zum Anleger<br />
Auf der Schlei in den Sonnenuntergang<br />
Musikalische Schleifahrt in den Sonnenuntergang<br />
<strong>Angelner</strong> Übersicht<br />
Dörpstuv Mohrkirch<br />
Historischer Streifzug
„Julchen“ – die dampfende Museumsbahn<br />
Die 1904, also vor über hundert Jahren erbaute Bahnstrecke von Kappeln nach Süderbrarup ist die<br />
letzte noch erhaltene Eisenbahntrasse eines umfangreichen Kleinbahnnetzes von immerhin 348 km im<br />
nördlichen Landesteil von Schleswig-Holstein.<br />
Diese historische Eisenbahnverbindung führt heute noch von Süderbrarup an der Strecke Flensburg-Kiel<br />
in einer S-Kurve durch eine einzigartige Hügellandschaft, vorbei an blühenden Rapsfeldern und saftigen<br />
Wiesen nach Kappeln an der Schlei. Sie wird seit 1979 vom Verein der <strong>Angelner</strong> <strong>Dampfeisenbahn</strong> als<br />
Deutschlands nördlichste Museumseisenbahn betrieben. Zum Einsatz kommen zwei nostalgische<br />
skandinavische Dampflokomotiven (darunter das Prunkstück „Julchen“; siehe unten), ein historischer<br />
Dieseltriebwagen sowie Reisezugwagen aus den 20er Jahren.<br />
Technische Daten:<br />
F654 („Julchen“)<br />
Baufirma: Frichs; Aarhus; DK<br />
Baujahr: 1949<br />
Spurweite: 1435 mm<br />
Achsfolge: C<br />
Ø Treibrad: 1225 mm<br />
Leistung: 250 PS<br />
Gewicht: 37,5 t<br />
Kohlebehälter: 2,3 t<br />
Wasser: 3,5 m³<br />
Kesseldruck: 12 bar<br />
Rostfläche: 1 m²<br />
Länge (ü. Puffer): 9,17 m<br />
max. Geschwindigkeit: 50 km/h<br />
Maschine: 2-Zylinder-<br />
Volldrucknaßdampf<br />
Der kulturhistorische Charakter aller Eisenbahnfahrzeuge konnte bis heute erhalten werden und versetzt<br />
den Fahrgast in eine romantische Reise in die Vergangenheit.<br />
Für Interessierte ist es sogar möglich, museale Technik auf dem Führerstand einer Dampflok live zu<br />
erleben; wie der Dampf erzeugt wird, den die Lokomotive für ihre Leistung benötigt.<br />
Die Unterhaltung der historischen Fahrzeuge wird von dem gemeinnützigen Verein der Freunde des<br />
Schienenverkehrs Flensburg e.V. durchgeführt, der auch Lok- und Zugpersonal zur Verfügung stellt.<br />
Unterstützt werden die ehrenamtlichen Mitglieder des Vereins durch Mitarbeiter eines Beschäftigungs-<br />
und Qualifizierungsprojektes des Kreises Schleswig-Flensburg.<br />
Finanziert wird die Museumseisenbahn aus den Einnahmen der Fahrten, sie ist jedoch zusätzlich auf<br />
Spenden, Sponsoren und öffentliche Zuschüsse angewiesen.<br />
Dampfende „Julchen“ Firmenschild der Erbauer Abfahrt aus dem Bahnhof<br />
3
Raddampfer Schlei Princess<br />
Die Schlei Princess ist ein 1993 in Finnland nach authentischem Vorbild erbauter Schaufelraddampfer<br />
mit Heckantrieb. Diese Bauweise wurde bei Fluss-Schiffen traditionell bevorzugt, weil die Gefahr einer<br />
Beschädigung durch Treibgut geringer war als bei einem Antrieb mit Seitenrädern. Zudem störten die<br />
breiten Radkästen bei den auf Binnengewässern häufiger durchgeführten Anlegemanövern.<br />
Mit der Schlei Princess lebt auch in unserem Fahrgebiet eine alte Tradition wieder auf.<br />
Bis zum Jahr 1865 befuhr der bei der Büdelsdorfer Ahlmann-Hüte gebaute Raddampfer Merkur die<br />
Schlei im Liniendienst von Schleswig bis hinauf nach Maasholm. Durch die sorgsam bewahrten<br />
nostalgischen Details, verbunden mit modernster Technik, bietet die Schlei Princess den Fahrgästen ein<br />
Höchstmaß an Komfort und Atmosphäre.<br />
Frischluftfans werden von unserem großen, teilweise überdachten Freideck begeistert sein. Zudem<br />
sollte der Fotoapparat stets griffbereit sein, denn für ein Erinnerungsfoto ist die herrliche freie Sicht auf<br />
die Uferlandschaften die beste Voraussetzung. Unter Deck erwarten Sie gemütliche Salons und Bars mit<br />
einer Kapazität von bis zu 200 Sitzplätzen. Lassen Sie sich von unserem Küchenchef und dem<br />
aufmerksamen Servicepersonal kulinarisch verwöhnen.<br />
Die Schlei Princess ist speziell für Charterfahrten mit voller Bewirtung vorgesehen und bietet für<br />
Veranstaltungen aller Art den passenden Rahmen. Die gut eingerichtete Küche braucht in ihrer<br />
Leistungsfähigkeit keine Vergleiche zu scheuen. Ob Sie sich für ein Tellergericht, eines unserer Menüs<br />
oder eines der Luxus-Buffets entscheiden,<br />
Ihre Zufriedenheit ist unser Maßstab.<br />
<strong>Wikinger</strong> Princess Atmosphäre & Aussicht<br />
Förde Princess<br />
4<br />
Technische Daten:<br />
Schlei Princess<br />
Länge: 35,00 m<br />
Breite: 6,90 m<br />
Tiefgang max: 1,80 m<br />
Ø Antriebsrad: 5,50 m<br />
Die Sitzplätze in den Salons<br />
sind ausgelegt für 200 Personen.
Kappeln, wie die Zeit vergeht!<br />
Irgendwann zwischen dem Ende des 13. und dem Anfang des 14. Jahrhunderts gab es Wichtigeres, als<br />
zu klären, ob das Gewässer, an dem man siedelte, nun ein Fluss war oder nicht. Die Menschen scherten<br />
sich nicht darum. Und da mag es ihnen so ergangen sein, wie es vermutlich heute noch den meisten<br />
geht. Fluss, Fjord, Förde? Im täglichen Kampf ums Überleben war es egal, heute wie damals.<br />
Wenngleich man heute hierzulande natürlich nicht mehr vom Überlebenskampf spricht. Damals war<br />
einzig und allein wichtig, dass dieser Meeresarm der Ostsee Arbeit bedeutete. Und Arbeit bedeutete,<br />
zumeist, einen vollen Magen. Wer von Arbeit sprach, der meinte Brot. Genauer: Fisch. Vom Wasser in<br />
die Netze, von dort in die Hand, von der Hand in den Mund. Und wenn einem Gottesfürchtigen<br />
Menschen dazu noch die himmlische Gnade zuteil werden würde, dann konnte man, harte Extrem-<br />
Winter ausgenommen, von einem guten Leben sprechen. Also entschloss man sich, ein Gotteshaus zu<br />
bauen. Auf der Anhöhe dort oben, rechte Hand, landeinwärts. Es wurde keine Kirche, es wurde eine<br />
Kapelle. Damals freilich noch mit „C“ geschrieben. Und wenn es dann später darum ging, wo man sich<br />
treffen sollte, Gottesdienste, Markttage, etc., dann traf man sich also bei der Cappelle. Nun ist<br />
hinlänglich bekannt, dass der hiesige Menschenschlag sich auch dadurch auszeichnet, nicht unnötig<br />
viele Worte zu verlieren. Also traf man sich nicht „an der Cappelle“, sondern man sagte schlicht<br />
„Capelle“. Kurz, bündig und knapp. Unmissverständlich. Und der Ort war nicht länger nur eine winzige,<br />
namenlose Anhäufung kleiner Fischerhäuser. Er bekam einen Namen. Der Name veränderte sich. Die<br />
Schreibweise veränderte sich. Aus dem damaligen Cappeln mit „C“ wurde Kappeln mit „K“. Eine<br />
Fischersiedlung an der Schlei, die ganz genau im Jahre des Herrn 1357 erstmals urkundlich erwähnt<br />
wurde.<br />
Von damals bis heute ist eine ganze Menge passiert. Menschen kamen und gingen. Der Ort wurde groß<br />
und größer. Wurde immer wichtiger. Aus einer Ansammlung Häuser wurde ein Gerichtsort, daraus<br />
schließlich ein Ort mit Stadtrecht. Aus Leibeigenen wurden selbstbestimmende Bürger. Heute tummeln<br />
sich nicht ganz zehn Tausend von ihnen in der Stadt und seinem Einzugsgebiet. Liegenschaften in<br />
Kappelns Speckgürtel wurden im Laufe der Jahre eingemeindet. Mit Olpenitz als Marinestützpunkt<br />
entstand in den 1970er Jahren ein enorm wichtiger Wirtschaftsfaktor, von dem bis zu 4.000 Menschen<br />
direkt beruflich profitierten. Und damit nicht zuletzt die gesamte Region. Doch als die Marine abzog,<br />
wurde aus Olpenitz Olpenix. Gleichermaßen verbissen wie vergeblich wurde um den Erhalt des<br />
Stützpunktes gekämpft. Am Ende zogen die Soldaten von dannen und andere Ideen wurden erörtert.<br />
Schließlich, nach vielen „Hin und Hers“, nach unzähligen „Auf und Abs“, erschien ein Licht am Horizont<br />
der Ostsee. Port Olpenitz.<br />
Dort, wo einst Kasernenhof war, soll künftig ein touristisches Zentrum Gäste aus nah und fern anlocken.<br />
Kappeln wird zur Ferien-Hochburg. Noch dauert es ein wenig, bis die Tore geöffnet werden, aber, wir<br />
wissen doch alle, wie’s geht: einmal kurz mit den Fingern geschnippt, und schon ist Morgen da. Einmal<br />
kurz den Kopf gedreht, und schon liegt das, was heute Zukunft ist, hinter uns. Ein Beispiel:1357 wurde<br />
Kappeln erstmals urkundlich erwähnt. 1357! Vor 652 Jahren. 2007 gab es also einen runden Geburtstag.<br />
650 Jahr-Feier. Und es wurde gefeiert. Beinah ein ganzes Jahr lang. Und das ist nun auch schon wieder<br />
ein paar Jahre her. Ein paar Jahre. Kappeln, wie die Zeit vergeht!<br />
Ralf Möller-Dietz<br />
Kappelns Klappbrücke Mühle Amanda<br />
St. Nikolaikirche<br />
5
Süder-Dämmerung<br />
28 Meter über Normal Null liegt Süderbrarup. Und das ist wirklich gut so. Denn – Süderbrarup liegt im<br />
Landesteil Angeln und Angeln ist eine Insel. Na ja, keine richtige Insel, eine Halbinsel, aber… Und es<br />
gibt viele, die sagen, dass das, was eine Insel ausmacht, nämlich das Wasser, hier zumeist von oben<br />
kommt. Aber das stimmt nicht. Außerdem macht nicht das Wasser eine Insel aus, sondern das Land.<br />
Denn wo zwar Wasser aber kein Land ist, da ist auch keine Insel. Richtig ist zudem, dass Süderbrarup<br />
heutzutage nicht nur ein anerkannter Erholungsort ist, sondern zum Element Wasser eine kulturhistorische<br />
Beziehung hat. Befand sich im Ort doch eine radiumhaltige Quelle, die bereits in<br />
vorchristlicher Zeit unzählige Menschen zur Wallfahrt ermunterte. Mit dem Bau des Sportstadions ist<br />
diese Quelle jedoch versiegt.<br />
Süderbrarup und vorchristliche Zeit? Ja. Süderbrarup ist alt, richtig alt. In und um den Ort herrscht seit<br />
der Bronzezeit menschliches Leben. Und die Bronzezeit, also jene Epoche, in der die Metall-<br />
Gegenstände hauptsächlich aus Bronze hergestellt wurden, reicht vom Ende des dritten bis zum Beginn<br />
des ersten Jahrtausend vor Christi Geburt. Vor, wohlgemerkt.<br />
Im Sprachgebrauch der Einheimischen wird Süderbrarup, das 1231 erstmals urkundliche Erwähnung<br />
fand, oft nur mit „Süder“ oder aber auch mit „Brarup“ benannt. In seinen skandinavischen Anfängen<br />
lautete die Bezeichnung Syndräbrathorp und meinte das „südlich am Hang gelegene Dorf“. Quasi als<br />
Gegenstück gibt es auf der anderen Seite Norderbrarup, das bis ins 19. Jahrhundert der bedeutendere<br />
Ort war.<br />
Die Bewohner aller im Umkreis liegenden Ortschaften trafen sich seit ihren Anfängen vor allem an zwei<br />
Orten. In Kummerhy und im Thorsberger Moor, die unweit voneinander liegen. Vor rund 2700 Jahren<br />
wurde das Hünengrab Kummerhy errichtet, das erstmals 1861 geöffnet wurde. Heute führen 22 Stufen<br />
den Besucher hinauf, der sich dann einem Steinkreis gegenüber sieht und vielleicht erahnen kann<br />
welche Bedeutung dieser Platz für die Menschen von einst hatte. Im gesamten Gebiet befinden sich 21<br />
weitere Grabhügel dieser Art.<br />
Richtig viel Leben herrschte auch im Thorsberger Moor, aus dem bislang eine Moorleiche geborgen<br />
wurde. Dazu natürlich unzählige Waffen, Gebrauchs- und kunstgewerbliche Gegenstände. Das Moor<br />
war eine weithin bekannte Opferstätte, die dem germanischen Kriegs-Gott Thor geweiht war. Es wird<br />
vermutet, dass das Thorsberger Moor die wichtigste Kultstätte in der gesamten Region war.<br />
Trafen sich die Menschen früher also vornehmlich am Grabhügel Kummerhy oder im Thorsberger Moor,<br />
so ist der heutige Anziehungspunkt zweifelsfrei der Brarup-Markt. Und auch der kann auf eine lange<br />
Tradition zurück blicken. Erstmals wurde er 1593 schriftlich erwähnt, was nicht nur bedeutet, dass er<br />
mittlerweile auch schon über 400 Jahre auf dem Buckel hat, sondern inoffiziell wahrscheinlich noch viel<br />
älter ist. Er entwickelte sich vom bäuerlichen Markt zu einem regelrechten Volksfest mit Schaustellern<br />
und Künstlern aus Nah und Fern und ist heute ein Jahrmarkt mit den modernsten Fahrgeschäften.<br />
Tradition wird dennoch gepflegt; am Brarup-Markt-Montag findet alljährlich der Pferdemarkt statt, bei<br />
dem Verkäufer und Käufer nach alter Art per Handschlag Verträge beschließen. Alljährlich lockt dieser<br />
größte ländliche Jahrmarkt in Schleswig-Holstein am letzten Juli-Wochenende tausende Menschen an.<br />
Bundesweite Bekanntheit erlangte Süderbrarup als Heimatort des Bahnhofs „Deekelsen“ aus der ZDF-<br />
Vorabend-Serie „Der Landarzt“. Tatsächlich ist Deekelsen ein Fantasie-Name, ein Fantasie-Ort, der im<br />
Wesentlichen aus Kappeln und Süderbrarup „zusammengesetzt“ wurde. Der Bahnhof freilich existiert<br />
tatsächlich. Er ist Durchgangsstation auf der DB-Strecke Kiel-Flensburg. Vor allem aber ist er Ziel-<br />
Bahnhof des Museumszugs der <strong>Angelner</strong> <strong>Dampfeisenbahn</strong>, die von Mai bis Oktober regelmäßig auf der<br />
Strecke Kappeln-Süderbrarup verkehrt.<br />
Ralf Möller-Dietz<br />
Hügelgrab in Kummerhy Thorsberger Moor Traditioneller Pferdemarkt<br />
6
Tour A | Sonntag<br />
Ort Zeit Programm Dauer (ca.) Optional<br />
Schleswig 10.00 Uhr<br />
Führung durch den "Holm",<br />
Schleswigs wunderschönen<br />
historischen Stadtkern. Der Holm<br />
ist ein über tausend Jahre altes<br />
Fischer-Viertel im Randgebiet der<br />
Schleswiger Altstadt. Zu Zeiten der<br />
Gründung war der Flecken noch<br />
eine Insel (dänisch: Holm). Ein<br />
kleiner Friedhof mit eigener Kapelle<br />
bildet das Zentrum. Der Holm ist<br />
ohne Zweifel ein norddeutscher<br />
Publikumsmagnet.<br />
1 Std. 15 min.<br />
Schleswig 11.15 Uhr Abfahrt mit<br />
Ihrem Bus nach 30 min.<br />
Süderbrarup / Bhf.<br />
Süderbrarup 12.00 Uhr Fahrt mit der <strong>Dampfeisenbahn</strong> durch<br />
Bhf. die <strong>Angelner</strong> Hügellandschaft 50 min.<br />
nach Kappeln.<br />
Führung:<br />
p. Person<br />
8,00 Euro;<br />
Kinder bis<br />
6 Jahre<br />
frei;<br />
Kinder bis<br />
12 Jahre<br />
½ Preis<br />
Kappeln 12.50 Uhr Ankunft im Bahnhof in<br />
Bhf. Kappeln mit anschließendem 10 min. Snack in<br />
Spaziergang zum Nordhafen. der Bahn<br />
und / oder<br />
Kappeln 13.15 Uhr "Check in" Mittagessen<br />
Nordhafen 13.45 Uhr Abfahrt Raddampfer. 1 Std. 15 min. auf dem<br />
Raddampfer.<br />
Lindaunis 15.00 Uhr Ankunft Anleger Lindaunis;<br />
Bus-Transfer. 30 min.<br />
Mohrkirch 15.30 Uhr Ankunft Gaststätte<br />
Dörpstuv - Kaffee und Kuchen. 1 Std.<br />
ENDE ca. 16.30 Uhr > Ankunft bis Abfahrt < 6 Std. 30 min.<br />
7<br />
Stadt | Land | Schlei<br />
Auf Entdeckungsreise entlang des Ostseefjords<br />
Bahn- & Schifffahrt, Kaffeetafel ab 23,- € / p.Pers.<br />
Historischer Stadtkern „Holm“ Wie in alter Zeit Idyllische Süderholmstraße
TOUR B Mittwoch Erlebnisrundreise<br />
Die Landarzt-Region mit Bahn und Schiff erleben<br />
Ort Zeit Programm Dauer (ca.) Optional<br />
Lindau 10.00 Uhr Ankunft mit dem Bus am<br />
Drehort der ZDF Kultserie<br />
"Der Landarzt". 30 min.<br />
Lindau 10.30 Uhr Transfer mit Ihrem Bus nach Wagersrott<br />
Wagersrott 10.45 Uhr<br />
Wagersrott 11.45 Uhr<br />
Gretchen Bartel führt über ihren<br />
Holländerhof und erzählt Lustiges und<br />
Wissenswertes von zahlreichen<br />
Landarzt-Drehtagen. Der Hof beherbergt<br />
nicht nur "Hinnerksens Kräutergarten",<br />
sondern auch einen Rosengarten mit<br />
über 120 verschiedenen deutschen<br />
Rosenarten.<br />
15 min.<br />
1 Std.<br />
Transfer mit Ihrem<br />
Bus nach Mohrkirch 15 min.<br />
Mohrkirch 12.00 Uhr Mittagessen in der<br />
gemütlichen<br />
Gaststätte Dörpstuv. 1 Std. 30 min.<br />
Mohrkirch 13.30 Uhr<br />
Transfer mit Ihrem Bus<br />
nach Kappeln/Bhf. 20 min.<br />
Kappeln 14.00 Uhr Fahrt mit der <strong>Dampfeisenbahn</strong> durch<br />
Bhf. die <strong>Angelner</strong> Hügellandschaft Kaffee &<br />
nach Süderbrarup. 50 min. Kuchen<br />
Süderbrarup 15.00 Uhr Transfer mit Ihrem Bus<br />
Bhf. zum Anleger Lindaunis 20 min.<br />
Lindaunis 15.20 Uhr Schifffahrt mit dem Schleidampfer Kaffee &<br />
nach bis auf dem Ostseefjord Schlei Kuchen<br />
Kappeln 16.45 Uhr nach Kappeln. 1 Std. 25 min.<br />
ENDE ca. 16.45 Uhr<br />
> Ankunft bis Abfahrt < 6 Std. 45 min.<br />
Holländerhof & Mittagessen, Bahn- & Schifffahrt ab 29,-€ / p.Pers.<br />
– -<br />
ZDF-Landarzt-Praxis<br />
Holländerhof im Sommer<br />
8<br />
Landarzt-Kneipe von oben
Tour E | Sonntag Bahn | Fahrrad | Schiff<br />
Ort Zeit Programm Dauer (ca.) Optional<br />
Kappeln bis "Check in" der Fahrräder Leih-<br />
Bhf. 10.30 Uhr in die Museumsbahn. Fahrräder<br />
Kappeln 11.00 Uhr Fahrt mit der <strong>Dampfeisenbahn</strong> durch<br />
die <strong>Angelner</strong> Hügellandschaft<br />
nach Süderbrarup. 50 min.<br />
Süderbrarup 11.50 Uhr Ankunft; "Check out" mit<br />
Lunch-Paket.<br />
Süderbrarup 12.00 Uhr Fahrrad-Tour nach Lindaunis zum<br />
Schiffsanleger mit der Möglichkeit,<br />
den Drehort der ZDF-"Landarzt-<br />
Praxis" in Lindau zu besichtigen.<br />
Angeln auf Rädern – zum Anleger nach Lindaunis<br />
3 Std. 10 min.<br />
Lindaunis 15.20 Uhr "Check in" der Fahrräder und<br />
Abfahrt mit dem Ausflugsschiff<br />
zurück nach Kappeln. 1 Std. 30 min.<br />
ENDE ca. 17.00 Uhr > Ankunft bis Abfahrt < 5 Std. 20 min.<br />
Romantisch durch den Raps<br />
Anmeldung erforderlich!<br />
Lunch-Paket, Bahn- & Schifffahrt inkl. Fahrrad-Transport ab 25,- € / p.Pers.<br />
ZDF-Landarzt-Praxis Klapp-Brücke in Lindaunis<br />
11
<strong>Angelner</strong> <strong>Dampfeisenbahn</strong> & Reederei Müller ~ <strong>Angelner</strong> <strong>Dampfeisenbahn</strong> & Reederei Müller ~ <strong>Angelner</strong> <strong>Dampfeisenbahn</strong> & Reederei Müller ~ <strong>Angelner</strong> <strong>Dampfeisenbahn</strong> & Reederei Müller ~ <strong>Angelner</strong> <strong>Dampfeisenbahn</strong> & Reederei Müller ~ <strong>Angelner</strong> <strong>Dampfeisenbahn</strong> & Reederei Müller ~ <strong>Angelner</strong> <strong>Dampfeisenbahn</strong> & Reederei Müller ~ <strong>Angelner</strong> <strong>Dampfeisenbahn</strong> & Reederei Müller ~ <strong>Angelner</strong> <strong>Dampfeisenbahn</strong> & Reederei Müller ~ <strong>Angelner</strong> <strong>Dampfeisenbahn</strong> & Reederei Müller ~ <strong>Angelner</strong> <strong>Dampfeisenbahn</strong> & Reederei Müller ~ <strong>Angelner</strong> <strong>Dampfeisenbahn</strong> & Reederei Müller ~ <strong>Angelner</strong> <strong>Dampfeisenbahn</strong> & Reederei Müller ~ <strong>Angelner</strong> <strong>Dampfeisenbahn</strong> & Reederei Müller ~<br />
L 23<br />
Mohrkirch<br />
Brebel<br />
Brebelholz<br />
K 119<br />
Breau<br />
Steinfeld<br />
Wackerade<br />
WAGERSROTT<br />
X<br />
Bünderies Gangerschild<br />
Süderbrarup<br />
Kius<br />
Saustrup<br />
Norderbrarup<br />
Nottfeld<br />
L 252<br />
SÜDERBRARUP<br />
BAHNHOF<br />
K 119X Route 2<br />
Knappersfeld Lindau<br />
Gunneby<br />
Dollrottholz<br />
201<br />
Güderott<br />
Schlei<br />
Route 1<br />
SCHEGGERROTT<br />
X<br />
Toesdorf<br />
Justrup<br />
Dollrottfeld<br />
Uhlekuhl<br />
AAN<br />
Kiesby<br />
Boren<br />
Petersfeld Fahrtoft<br />
Ketelsby<br />
Papenfeld<br />
Affegünt<br />
LINDAUNIS<br />
ANLEGER<br />
X<br />
Oersberg<br />
Rabenkirchenholz<br />
Rabenkirchen-Faulück<br />
Wattlück<br />
Kaltoft<br />
Ekenis<br />
X<br />
Faulück<br />
SIESEBY<br />
ANLEGER<br />
L 283 K 77<br />
Guckelsby<br />
Boknis<br />
Pageroe<br />
Wittkiel<br />
Wilhelminenhöh<br />
Marienhof<br />
Karschau<br />
Roest<br />
Bienebek<br />
201<br />
Neuwerk<br />
Habertwedt<br />
Grummark<br />
Sandbek<br />
L 21<br />
Mehlby<br />
X<br />
KAPPELN<br />
X<br />
BAHNHOF<br />
Grödersby<br />
Sensby<br />
Hoheluft Thumby<br />
Königstein<br />
Arnis<br />
Winnemark<br />
Emers<br />
Staun<br />
X<br />
Grimsnis<br />
NORDHAFEN<br />
Ellenberg<br />
K 77<br />
203<br />
Kopperby<br />
Loitmarkfeld<br />
Heide<br />
K 123<br />
Krähenberg<br />
Ort / Bahnhof / Anleger<br />
Schifffahrtsstrecke<br />
Ellerüh<br />
203<br />
Bahnstrecke ca. 15 km<br />
Fahrrad-Route 1 ca. 9,5 km<br />
Fahrrad-Route 2 ca.12,2 km<br />
RMD
Schleswig-Holstein<br />
Nördlicher geht’s in Deutschland nicht<br />
Wenn im Rest der Republik von Norddeutschland die Rede ist, dann ist bei weitem nicht immer nur Schleswig-<br />
Holstein gemeint. Norddeutschland beginnt für viele bereits kurz hinter Kassel. Also in Hessen. Göttingen, im<br />
Süden des Landes Niedersachsen gelegen, zählen sehr viele ohne Scheu allemal dazu. Viele. Aber beileibe<br />
nicht alle. Unzählige der rund 2,84 Millionen Einwohner des nördlichsten Bundeslandes neigen dazu,<br />
Norddeutschland diesseits, nicht etwa der Elbe bei Hamburg, sondern des Nord-Ostsee-Kanals beginnen zu<br />
lassen. Ganz Hartgesottene tauschen bei entsprechenden Diskussionen den Kanal gerne auch mal gegen die<br />
Schlei aus. Eigentlich könnte es, wenn von Schleswig-Holstein die Rede ist, auch gut und gerne Nord-<br />
Norddeutschland heißen. Immerhin geht es von hier aus auch nicht recht viel weiter in Deutschland. Überhaupt,<br />
Richtung Norden kommt dann sowieso nur noch etwas Skandinavien, danach der Nordpol und was dann kommt,<br />
dass weiß der liebe Gott…<br />
Egal, Schleswig-Holstein ist und bleibt das nördlichste aller Bundesländer und das einzige, das zwischen zwei<br />
Meeren liegt. Insgesamt ist S-H, nach dem Saarland übrigens das kleinste Flächenland, eine sehr wässrige<br />
Gegend. Da ist nicht nur die Nordsee im Westen und direkt gegenüber die Ostsee. Da sind zudem der bereits<br />
erwähnte Kanal, sowie viele kleinere und größere Seen, Flüsse, Bäche und Auen. Und da ist, zugegeben, der<br />
eine oder andere Regenschauer, Regenguss. Ja, auch mal Dauerregen. Es ist allerdings ein Irrtum zu glauben,<br />
dass die durchschnittliche Niederschlagsmenge im deutschlandweiten Mittel mit wenig mehr als 750 Liter pro<br />
Quadratmeter in S-H aus dem Rahmen fällt.<br />
„Schleswig-Holstein meerumschlungen“, heißt es in der landeseigenen Hymne. Schaut man nord- oder südwärts<br />
stellt man schnell fest, dass das zwar nicht so ganz stimmt, aber das macht auch nichts. Es stimmt nämlich auch<br />
nicht, dass die Landeshymne so heißt – „Schleswig-Holstein meerumschlungen“. Oder das sie „Das Schleswig-<br />
Holstein-Lied“ heißt. Ebenfalls falsch. „Wanke nicht, mein Vaterland“, lautet der fast schon untergegangene Titel<br />
des Werkes.<br />
Untergegangen, versunken in einer tollwütigen Sturmflut, ist in Schleswig-Holstein im Jahre 1362 die friesische<br />
Stadt Rungholt. Ein Name, der noch heute im Ganzen, beinah 15.800 km² großen Land auf so manchem Schiff,<br />
Boot, Kahn oder Kutter zu finden ist. Daran kann man erkennen, dass sich die Schleswig-Holsteiner noch heute<br />
furchtlos den immer wiederkehrenden Naturgewalten entgegen stemmen. So wie auch vor 30 Jahren.<br />
Untergegangen ist zum Jahreswechsel 1978/1979 nämlich ganz Schleswig-Holstein. Oder zumindest der<br />
nördliche Teil davon. Zunächst. Nord-Nord-Norddeutschland sozusagen.<br />
Drei Tage vor Sylvester begann es nachmittags zu schneien. „Fünf Tage zu spät“, ärgerten sich manch Voreilige,<br />
die sich eine weiße Weihnacht gewünscht hatten. Und irgendwie muss dieser Spruch mit den fünf Tagen beim<br />
Wettergott gelandet sein. Allerdings hatte er es wohl in den falschen Hals gekriegt. Oder es war eine<br />
klimatechnische Kriegserklärung. Denn schließlich entwickelte sich das anfängliche, sachte danieder<br />
schwebende Weiß, mit einem kurzen Gestöber-Übergang zu einem ausgewachsenen Schneesturm. Und der<br />
hatte es in sich. Windgeschwindigkeiten bis zur Stärke 10 fegten gnadenlos über das schöne, flache Land.<br />
Inzwischen über das ganze Land. Fünf volle Tage lang. Die so genannte Schneekatastrophe war geboren, wurde<br />
so getauft und an weiße Weihnachten dachte längst niemand mehr.<br />
Mit der Schneekatastrophe einher ging ein Ostseesturm-Hochwasser, das seines Gleichen suchte und nur<br />
eineinhalb Monate später auch prompt fand. Mitte Februar ’79 stieg das Wasser erneut unaufhaltsam. In<br />
Flensburg erreichte es eine Höhe von 1,60 Meter über Normal Null. Aus Auen wurden Bäche, aus Bächen Flüsse<br />
und die Ostsee peitsche Wellen über die Ufer, als wollte sie damit angeben. Die Schlei, im Allgemeinen ein<br />
verlässlich ruhiger Meeresarm der Ostsee, der die Landesteile Schwansen im Süden und Angeln im Norden<br />
trennt, schickte sich an, Nord- und Ostsee innerhalb eines Tages miteinander zu verbinden. Den Nord-Ostsee-<br />
Kanal überflüssig zu machen. Apropos Meeresarm. Die Zuordnung Förde oder Fjord ist wegen der<br />
Entstehungsgeschichte nicht ganz eindeutig. Was den meisten Anwohnern und Bewohnern aber ziemlich egal<br />
sein dürfte. Ungeteilt ist die Meinung hingegen, dass die Schlei eine Länge von 42 Kilometer aufweist. Das sie im<br />
Durchschnitt 1,3 km breit und drei Meter tief ist.<br />
„Ungeteilt“ und zwar „auf ewig“ lautet auch der Wahlspruch der Schleswig-Holsteiner. In der „Landessprache“,<br />
also auf Platt, klingt es dann so: „Up ewig ungedeelt“. Dieser Spruch symbolisiert die historische Verbindung von<br />
Schleswig und Holstein. Ganz so, wie in der Landeshymne der Wunsch nach einem geeinten, unabhängigen<br />
Schleswig-Holstein besungen wird.<br />
Ralf Möller-Dietz