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Wandlungsfähigkeit im Wertstromdesign als Einflussfaktor bei der ...

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Leibniz<br />

Universität Hannover<br />

<strong>Wandlungsfähigkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Wertstromdesign</strong><br />

<strong>als</strong> <strong>Einflussfaktor</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Fabrikplanung<br />

Dipl.-Ing. Tobias Mersmann<br />

Esslingen am Neckar, 28. März 2012<br />

Institut für<br />

Fabrikanlagen und Logistik<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Peter Nyhuis


Leibniz<br />

Universität Hannover<br />

Institut für<br />

Fabrikanlagen und Logistik<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Peter Nyhuis<br />

Institut für Fabrikanlagen und Logistik<br />

Vorstellung


Das IFA <strong>als</strong> integraler Bestandteil des PZH<br />

1<br />

Leitsätze • Ca. 230 PZH Wissenschaftliche Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

�• Ca. Konzentration 110 Technische <strong>der</strong> Produktionstechnik Mitar<strong>bei</strong>ter/Verwaltungsangestellte<br />

und Abbildung <strong>der</strong><br />

• Ca. Prozesskette 400 Studentische durch die Hilfskräfte Zusammenführung von 6 Instituten<br />

�• Ca. För<strong>der</strong>ung 1000 Studierende <strong>der</strong> Kommunikation <strong>der</strong> Produktionstechnik<br />

durch anspruchsvolle<br />

• Nutzfläche: Architektur22.000<br />

m²<br />

�• 18 Integration Firmen mit von ca. Wissenschaft 70 Mitar<strong>bei</strong>tern und Industrie<br />

2<br />

2<br />

3<br />

1 Versuchshallen und Labore 2 Bürobereich 3 Hörsaal und Bibliothek<br />

© Institut für Fabrikanlagen und Logistik M. Müller-Seegers<br />

Bild 3<br />

2<br />

2<br />

1<br />

1<br />

[PZH GmbH]


Das IFA <strong>als</strong> integraler Bestandteil des PZH [PZH GmbH]<br />

• Ca. 230 Wissenschaftliche Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

• Ca. 110 Technische Mitar<strong>bei</strong>ter/Verwaltungsangestellte<br />

• Ca. 400 Studentische Hilfskräfte<br />

• Ca. 1000 Studierende <strong>der</strong> Produktionstechnik<br />

• Nutzfläche: 22.000 m²<br />

• 18 Firmen mit ca. 70 Mitar<strong>bei</strong>tern<br />

© Institut für Fabrikanlagen und Logistik M. Müller-Seegers<br />

Bild 4


Modell <strong>der</strong> ganzheitlichen<br />

Produktionssystemgestaltung am IFA<br />

Strategische Querschnittsthemen<br />

<strong>Wandlungsfähigkeit</strong><br />

Prozessfähigkeit<br />

Werksstruktur<br />

Layout<br />

Fabrikplanung (FAP)<br />

Mensch<br />

Globale Produktion<br />

Prozesssicherheit Wertschöpfung<br />

Supply<br />

Chain<br />

Fertigung<br />

Lager<br />

Montage<br />

Anlagen<br />

Aufgaben<br />

Produktionsmanagement (PM) Produktionsgestaltung (PG)<br />

Ar<strong>bei</strong>tsorganisation Ar<strong>bei</strong>tswirtschaft Ar<strong>bei</strong>tsgestaltung<br />

Ar<strong>bei</strong>tswissenschaft (AWI)<br />

Logistische Produktionstheorie<br />

© Institut für Fabrikanlagen und Logistik P. Nyhuis<br />

Bild 5


Die Wertstromanalyse<br />

Ein Überblick<br />

Leibniz<br />

Universität Hannover<br />

Institut für<br />

Fabrikanlagen und Logistik<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Peter Nyhuis


Was ist eine Wertstromanalyse?<br />

� Visualisierung des Material und Informationsflusses<br />

� Aufnahme von Prozessdaten<br />

� Erhöhung <strong>der</strong> Transparenz<br />

� Einfache Erfassung <strong>der</strong> Ist-Situation vor Ort<br />

� Unverfälschte Informationen direkt vom Shop-Floor<br />

� Kompakte Visualisierung komplexer Produktionssysteme<br />

� Blick auf wesentliche Kennzahlen und Daten <strong>der</strong> Elemente<br />

� Schnelles Aufzeigen von Verbesserungspotentialen<br />

� Abbildung nur einer Produktfamilie bzw. eines Produkts<br />

� Schwanken<strong>der</strong> Bedarf über den Betrachtungszeitraum wird<br />

geglättet<br />

© Institut für Fabrikanlagen und Logistik T. Mersmann<br />

Bild 7


Kunde<br />

Kundensymbol<br />

Kunde<br />

Produktfamilie<br />

Anzahl Varianten<br />

Datenkasten für Kennzahlen<br />

Stückzahl<br />

Ar<strong>bei</strong>tstage<br />

Ar<strong>bei</strong>tszeit<br />

Kundentakt<br />

…<br />

Kunde<br />

Ein Kunde kann ein Endabnehmer eines Fertigprodukts<br />

o<strong>der</strong> ein nachfolgen<strong>der</strong>, externer Produktionsprozess<br />

sein.<br />

Kennzahlen zur Charakterisierung<br />

� Anzahl <strong>der</strong> Varianten<br />

� Benötigte Stückzahl je Zeitperiode<br />

� Kundentakt<br />

� ..<br />

Der Kunde best<strong>im</strong>mt mittels des Kundentakts die<br />

Produktionsgeschwindigkeit des Produktionssystems.<br />

© Institut für Fabrikanlagen und Logistik T. Mersmann<br />

Bild 8


Kundentakt<br />

Kundentakt<br />

� Der Kundentakt gibt an, wie groß das Zeitintervall ist um ein Produkt herzustellen, so<br />

dass <strong>der</strong> Kundenbedarf in <strong>der</strong> kompletten, betrachteten Zeitperiode erfüllt werden kann.<br />

� Der Kundentakt gibt in <strong>der</strong> Realität nur eine Idealgröße für die Produktion an. In einer<br />

realen Produktion gibt es <strong>im</strong>mer eine Vielzahl von Störgrößen, wie in etwa:<br />

� Die schwankende Nachfrage be<strong>im</strong> Kunden<br />

� Technische und organisatorische Störungen und Restriktionen<br />

���������� �<br />

����ü����� ������������<br />

�<br />

������������<br />

Reduzierung von Beständen und Vermeidung eines Lieferabrisses<br />

durch eine angepasste Produktionsmenge<br />

���������� � ������ �����������<br />

��ü������<br />

© Institut für Fabrikanlagen und Logistik T. Mersmann<br />

Bild 9


Produktionsprozesse<br />

Produktionsprozess<br />

Prozessbezeichnung<br />

# MA # MA<br />

Datenkasten für Kennzahlen<br />

Bear<strong>bei</strong>tungszeit<br />

Rüstzeit<br />

Zykluszeit<br />

Verfügbarkeit<br />

…<br />

Externer Produktionsprozess<br />

Prozessbezeichnung<br />

Lieferanten-Name<br />

Durchlaufzeit<br />

Produktionsprozess<br />

Technische Prozesse, <strong>bei</strong> denen Materialien und Teile<br />

wertschöpfend verän<strong>der</strong>t werden (inkl. logistischer<br />

Prozesse).<br />

Als Son<strong>der</strong>fall ist ein Prozess zu sehen, <strong>bei</strong> dem die<br />

Materialien die Fabrik verlassen.<br />

Kennzahlen zur Charakterisierung<br />

� Anzahl <strong>der</strong> Mitar<strong>bei</strong>ter und Anzahl <strong>der</strong> Ressourcen<br />

� Bear<strong>bei</strong>tungszeiten<br />

� Rüstzeiten<br />

� Zykluszeiten<br />

� Verfügbarkeit<br />

� Anzahl <strong>der</strong> Varianten<br />

� EPEI-Wert<br />

� …<br />

© Institut für Fabrikanlagen und Logistik T. Mersmann<br />

Bild 10


EPEI-Wert – Every Part Every Intervall<br />

EPEI-Wert<br />

Technische<br />

Verfügbarkeit<br />

Störung/<br />

Wartung<br />

Rüstzeit<br />

Maschinenbelegungszeit<br />

Bear<strong>bei</strong>tungszeit <strong>der</strong><br />

vier Varianten A-D<br />

Unterbrochen jeweils<br />

von <strong>der</strong> Rüstzeit<br />

A RZ B<br />

D RZ C<br />

Der EPEI ist ein Maß für die Flexibilität eines Produktionssystems<br />

© Institut für Fabrikanlagen und Logistik T. Mersmann<br />

Bild 11<br />

RZ<br />

RZ


Geschäftsprozesse<br />

Geschäftsprozess<br />

Geschäftsprozessbezeichnung<br />

� Einstufung des Geschäftsfalls<br />

� Weitere Aufgaben….<br />

# Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

Geschäftsprozess<br />

Generierung, Bear<strong>bei</strong>tung und Speicherung von<br />

Informationen, die zur Erfüllung <strong>der</strong> Kundenaufträge<br />

sowie zur Planung und Steuerung <strong>der</strong> Produktion<br />

benötigt werden.<br />

Die Aufgabenliste beschreibt die wichtigsten zu<br />

erledigenden Aufgaben.<br />

In <strong>der</strong> Regel wird ein Datenverar<strong>bei</strong>tungssystem zur<br />

Unterstützung verwendet.<br />

Der zeitliche Aufwand <strong>der</strong> Prozesse ist zunächst<br />

irrelevant. Wichtig ist <strong>der</strong> logische Ablauf.<br />

© Institut für Fabrikanlagen und Logistik T. Mersmann<br />

Bild 12


Informationsfluss<br />

Informationsflusspfeil<br />

Datensatz<br />

Dokument<br />

Liste<br />

Go-See-Steuerung<br />

EDV-Schnittstelle<br />

Informelle Abst<strong>im</strong>mung<br />

Informationsfluss<br />

Verbindung zwischen Geschäftsprozessen durch das<br />

Weiterreichen von Daten und Dokumenten.<br />

Verbindung von Geschäfts- und Produktionsprozessen<br />

zur Steuerung <strong>der</strong> Produktion.<br />

Kategorien von Informationen<br />

� Daten (z.B. CNC-Programme)<br />

� Dokumente (z.B. Etiketten für den Versand)<br />

� Listen (z.B. Produktionspläne, Ladelisten)<br />

� Informelle Abst<strong>im</strong>mung (z.B. Rückfragen zu<br />

Dokumenten)<br />

© Institut für Fabrikanlagen und Logistik T. Mersmann<br />

Bild 13


Materialfluss und Transport<br />

Innerbetrieblicher Transport<br />

Außerbetrieblicher Transport<br />

� Spedition<br />

� …<br />

Lager<br />

LKW und sonstige<br />

För<strong>der</strong>mittel<br />

För<strong>der</strong>technik<br />

Max. Teilemenge<br />

� Fahrplan<br />

Materialfluss<br />

Logistische Verkettung zwischen Produktionsprozessen<br />

Besteht aus:<br />

� Transportieren: Fortbewegen von Material<br />

� Lagern: Zeitweilige Liegen von Materialien<br />

Kennzahlen zur Charakterisierung<br />

� Anzahl <strong>der</strong> Lagerplätze<br />

� Bestandmenge<br />

� Reichweite <strong>im</strong> Lager<br />

� …<br />

© Institut für Fabrikanlagen und Logistik T. Mersmann<br />

Bild 14


Lieferant<br />

Lieferantensymbol<br />

Lieferant mit Ort<br />

Materialbezeichnung<br />

Typen<br />

Datenkasten für Kennzahlen<br />

Liefermenge<br />

Lieferanteil<br />

Wie<strong>der</strong>beschaffungszeit<br />

Verfügbarkeit<br />

…<br />

Lieferant<br />

Quelle von Hauptkomponenten und Rohmaterialien<br />

Kennzahlen zur Charakterisierung<br />

� Liefermenge pro Zeitraum<br />

� Prozentualer Lieferanteil<br />

� Wie<strong>der</strong>beschaffungszeit<br />

� …<br />

© Institut für Fabrikanlagen und Logistik T. Mersmann<br />

Bild 15


Das <strong>Wertstromdesign</strong><br />

Ein Überblick<br />

Leibniz<br />

Universität Hannover<br />

Institut für<br />

Fabrikanlagen und Logistik<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Peter Nyhuis


Was ist das <strong>Wertstromdesign</strong>?<br />

� Neugestaltung <strong>der</strong> Produktion hin zu einem effizienten und<br />

kundenorientierten Wertstrom (Ausgangspunkt bildet u. a. ein<br />

bestehen<strong>der</strong> Ist-Wertstrom).<br />

� Vermeidung von Verschwendung<br />

© Institut für Fabrikanlagen und Logistik T. Mersmann<br />

Bild 17


7 Arten <strong>der</strong> Verschwendung<br />

Beobachten des<br />

Maschinenlaufes<br />

Warten auf Material<br />

Anhäufung von<br />

Beständen<br />

Teilemangel<br />

Überproduktion und Mehrfachhandhabung<br />

Transport von Teilen über weite Strecken<br />

© Institut für Fabrikanlagen und Logistik Bild 18<br />

Lager<br />

Kurzfristiges Lagern


Was ist das <strong>Wertstromdesign</strong>?<br />

� Neugestaltung <strong>der</strong> Produktion hin zu einem effizienten und<br />

kundenorientierten Wertstrom (Ausgangspunkt bildet u. a. ein<br />

bestehen<strong>der</strong> Ist-Wertstrom).<br />

� Vermeidung von Verschwendung<br />

Vorgehensweise be<strong>im</strong> <strong>Wertstromdesign</strong><br />

1. Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Produktion: Produktionsstrukturierung<br />

2. Gestaltung <strong>der</strong> Produktionsprozesse: Kapazitätsd<strong>im</strong>ensionierung<br />

3. Gestaltung des Materialflusses: Produktionssteuerung<br />

4. Gestaltung des Informationsflusses: Produktionsplanung<br />

5. Planung <strong>der</strong> Umsetzung: Verbesserungsmaßnahmen<br />

© Institut für Fabrikanlagen und Logistik T. Mersmann<br />

Bild 19


1. Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Produktion<br />

Wareneingang<br />

Wareneingang<br />

Ressourcenorientierte Segmentierung Produktfamilienorientierte Segmentierung<br />

Drehen<br />

Schleifen<br />

Fräsen<br />

Lackieren<br />

Horizontale Segmentierung <strong>der</strong> Produktion nach<br />

Funktionen <strong>der</strong> Betriebsmittel<br />

Zusammenfassung <strong>der</strong> Prozesse für eine Produktfamilie<br />

in Segmente<br />

Nachfrageorientierte Segmentierung Marktorientierte Segmentierung<br />

Renner-Produkt<br />

Exoten-Produkt<br />

Montage<br />

Verpackung und<br />

Versand<br />

Verpackung und<br />

Versand<br />

Segmentierung <strong>der</strong> Produktion anhand Stückzahlanteile<br />

bzw. Artikelanzahlanteile<br />

Segmentierung <strong>der</strong> Produktion nach best<strong>im</strong>mten<br />

Kundengruppen bzw. Märkten<br />

© Institut für Fabrikanlagen und Logistik T. Mersmann<br />

Bild 20<br />

Wareneingang<br />

Wareneingang<br />

Drehen<br />

Schleifen<br />

Schleifen Lackieren<br />

Fräsen<br />

Fräsen<br />

Lackieren<br />

Produktion für Kunde A<br />

Produktion für Kunde B<br />

Montage<br />

Montage<br />

Verpackung und<br />

Versand<br />

Verpackung und<br />

Versand


2. Gestaltung des Produktionsprozesses<br />

Stanzen<br />

2 1<br />

BZ = 3 Min.<br />

LG = 16 Stk.<br />

RZ = 4 Min.<br />

V = 100 %<br />

Gestaltungsregel<br />

Zusammenfassung <strong>der</strong> Produktion in einer kontinuierlichen Fließfertigung<br />

Diskontinuierliche Fertigung Kontinuierliche Fertigung<br />

ZDL = 120 Min.<br />

Biegen<br />

1 1<br />

BZ = 2 Min.<br />

LG = 16 Stk.<br />

RZ = 3 Min.<br />

V = 100 %<br />

BZ = 48 Min. BZ = 32 Min.<br />

Gesamt ZDL = 200 Min.<br />

Stanzen<br />

2 1<br />

BZ = 3 Min.<br />

RZ = 10 Sek.<br />

V = 100 %<br />

BZ = 5 Min.<br />

ZDL pro Stück = 5 Min.<br />

ZDL pro Los = 80 Min.<br />

Biegen<br />

1 1<br />

BZ = 2 Min.<br />

RZ = 8 Sek.<br />

V = 100 %<br />

Gestaltungsregel<br />

Sollte die Integration von Prozessen in eine kontinuierliche Fließfertigung nicht möglich sein, so sollten<br />

benachbarte Prozesse in <strong>der</strong> Reihenfertigung mittels FIFO-Prinzip verbunden werden.<br />

BZ = Bear<strong>bei</strong>tungszeit LG = Losgröße RZ = Rüstzeit ZDL = Durchlaufzeit V = Verfügbarkeit<br />

FIFO = First In First Out<br />

© Institut für Fabrikanlagen und Logistik T. Mersmann<br />

Bild 21


3. Gestaltung des Materialflusses<br />

Stanzen<br />

2 1<br />

BZ = 3 Min.<br />

RZ = 4 Min.<br />

Gestaltungsregel<br />

Einführung einer Produktions-Kanban-Regelung zur Steuerung des Produktionsmenge<br />

Produktions-Kanban Entnahme-Kanban<br />

Supermarkt-Lager<br />

Anzahl Varianten<br />

Anzahl Behälter<br />

Reichweite<br />

� Verknüpfung von Produktionsprozessen mit<br />

deutlich abweichenden Rüstzeiten und unterschiedlichen<br />

Losgrößen<br />

� Erhöhung <strong>der</strong> Flexibilität<br />

LG<br />

Biegen<br />

1 1<br />

BZ = 2 Min.<br />

RZ = 3 Min.<br />

Regeln<br />

1. Nachproduktion in <strong>der</strong> Reihenfolge <strong>der</strong> Karten<br />

2. Produktion nur <strong>bei</strong> dem Eintreffen einer Karte<br />

3. Jede Karte bezieht sich auf einen Behälter<br />

4. Feste Plätze für Behälter<br />

5. Die Logistik übern<strong>im</strong>mt den Transport<br />

6. Regelmäßige Überprüfung <strong>der</strong> Karten-Menge<br />

Signal-Kanban Lieferanten-Kanban<br />

BZ = Bear<strong>bei</strong>tungszeit LG = Losgröße RZ = Rüstzeit<br />

� Externe Beschaffung von Material<br />

� Aufwandsreduzierung<br />

� Geeignet für teure, produktspezifische Teile,<br />

Baugruppen und Rohmaterialien in größeren<br />

Mengen<br />

© Institut für Fabrikanlagen und Logistik T. Mersmann<br />

Bild 22


4. Gestaltung des Informationsflusses<br />

Schrittmacher ≠ Engpass<br />

Gestaltungsregel<br />

Die Steuerung des Wertstroms erfolgt mit einem eindeutig festgelegten Schrittmacherprozess nach Kundentakt<br />

Fertigung<br />

2 1<br />

Produktions-Kanban Entnahme-Kanban<br />

Kundenauftragsanonyme Fertigung<br />

(i. A. Verbindung mittels Kanban)<br />

1. Fall<br />

2. Fall<br />

Stk.<br />

Stk.<br />

KEP<br />

Schrittmacherprozess<br />

1 1<br />

KEP = Kundenauftragsentkopplungspunkt<br />

Produktionsauftrag<br />

� Gefahr <strong>der</strong> Überproduktion<br />

Fertigung<br />

2 1<br />

© Institut für Fabrikanlagen und Logistik T. Mersmann<br />

Bild 23<br />

FIFO<br />

Produktionssteuerung<br />

Kundenauftragsbezogene Fertigung<br />

(i. A. Verbindung mittels FIFO)<br />

Gestaltungsregel<br />

Auftragsfreigabe muss sich am Engpass orientieren<br />

� Abriss des Materialflusses wahrscheinlich<br />

Gestaltungsregel<br />

Künstliche Reduzierung <strong>der</strong> Schrittmacherkapazität<br />

Stk. = Stückzahl FIFO = First In First Out


5. Typische Verbesserungsmaßnahmen<br />

Typischerweise gibt es eine Reihe an Maßnahmen zur Opt<strong>im</strong>ierung eines Wertstroms<br />

� Durchlaufzeitreduktion durch Festlegung eines Schrittmacherprozesses<br />

� Einhaltung des Kundentakts durch Vermeidung von Verschwendung<br />

� Instandhaltung und Steigerung <strong>der</strong> Prozesssicherheit zur Erhöhung <strong>der</strong> Verfügbarkeit<br />

eines Prozesses<br />

� Rüstzeitopt<strong>im</strong>ierung<br />

� Einführung einer Mehrmaschinenbedienung<br />

� Vermeidung von Verschwendung <strong>im</strong> allgemeinen Ar<strong>bei</strong>tsablauf<br />

� Miteinbeziehung von Lieferanten in die Wertstrommethode<br />

© Institut für Fabrikanlagen und Logistik T. Mersmann<br />

Bild 24


Der Fabrikplanungsprozess<br />

Nach VDI 5200<br />

Leibniz<br />

Universität Hannover<br />

Institut für<br />

Fabrikanlagen und Logistik<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Peter Nyhuis<br />

VDI Fachausschuss Fabrikplanung


Planungsprozess nach VDI 5200 VDI 5200<br />

Projektmanagement<br />

Phase 1 Phase 2 Phase 3 Phase 4 Phase 5 Phase 6 Phase 7<br />

Zielfestlegung<br />

�Analyse <strong>der</strong><br />

Unternehmensziele<br />

�Festlegung von<br />

Fabrik- und Projektzielen<br />

�Ermittlung<br />

Bewertungskriterien<br />

�Ableitung von<br />

Ar<strong>bei</strong>tspaketen<br />

Grundlagenermittlung<br />

�Informationsbeschaffung�Informationsauswertung<br />

Konzeptplanung<br />

�Strukturplanung<br />

�D<strong>im</strong>ensionierung<br />

�Idealplanung<br />

�Realplanung<br />

Detailplanung<br />

�Feinplanung<br />

�Erstellung von<br />

Genehmigungsanträgen<br />

�Erstellung <strong>der</strong><br />

Leistungsbeschreibung<br />

Realisierungsvorbereitung<br />

�Angebotseinholung<br />

�Vergabe<br />

�Überwachung <strong>der</strong><br />

Ausführungsplanung<br />

�Umsetzungsplanung<br />

Realisierungsüberwachung<br />

�Koordination,<br />

Überwachung<br />

�Abschlussdokumentation<br />

Hochlaufbetreuung<br />

�An- und Hochlaufbetreuung<br />

�Bewertung<br />

<strong>der</strong> Fabrik<br />

© Institut für Fabrikanlagen und Logistik T. Mersmann<br />

Bild 26


Die VDI 5200 <strong>im</strong> IFA VDI 5200<br />

Projektmanagement<br />

Phase 1 Phase 2 Phase 3 Phase 4 Phase 5 Phase 6 Phase 7<br />

Zielfestlegung<br />

Grundlagenermittlung<br />

�Analyse <strong>der</strong><br />

Unternehmensziele<br />

�Festlegung von<br />

Fabrik- und Projektzielen<br />

�Ermittlung<br />

Bewertungskriterien<br />

�Ableitung von<br />

Ar<strong>bei</strong>tspaketen<br />

�Informationsbeschaffung�Informationsauswertung<br />

Konzeptplanung<br />

�Strukturplanung<br />

�D<strong>im</strong>ensionierung<br />

�Idealplanung<br />

�Realplanung<br />

Detailplanung<br />

Realisierungsvorbereitung<br />

�Feinplanung<br />

�Erstellung von<br />

Genehmigungsanträgen<br />

�Erstellung <strong>der</strong><br />

Leistungsbeschreibung<br />

�Angebotseinholung<br />

�Vergabe<br />

�Überwachung <strong>der</strong><br />

Ausführungsplanung<br />

�Umsetzungsplanung<br />

Realisierungsüberwachung<br />

�Koordination,<br />

Überwachung<br />

�Abschlussdokumentation<br />

Hochlaufbetreuung<br />

�An- und Hochlaufbetreuung<br />

�Bewertung<br />

<strong>der</strong> Fabrik<br />

© Institut für Fabrikanlagen und Logistik T. Mersmann<br />

Bild 27


Einordnung <strong>der</strong> Wertstrommethode in den<br />

Fabrikplanungsprozess VDI 5200<br />

Projektmanagement<br />

Phase 1 Phase 2 Phase 3 Phase 4 Phase 5 Phase 6 Phase 7<br />

Zielfestlegung<br />

�Analyse <strong>der</strong><br />

Unternehmensziele<br />

�Festlegung von<br />

Fabrik- und Projektzielen<br />

�Ermittlung<br />

Bewertungskriterien<br />

�Ableitung von<br />

Ar<strong>bei</strong>tspaketen<br />

Grundlagenermittlung<br />

�Informationsbeschaffung�Informationsauswertung<br />

Konzeptplanung<br />

�Strukturplanung<br />

�D<strong>im</strong>ensionierung<br />

�Idealplanung<br />

�Realplanung<br />

Detailplanung<br />

�Feinplanung<br />

�Erstellung von<br />

Genehmigungsanträgen<br />

�Erstellung <strong>der</strong><br />

Leistungsbeschreibung<br />

Realisierungsvorbereitung<br />

�Angebotseinholung<br />

�Vergabe<br />

�Überwachung <strong>der</strong><br />

Ausführungsplanung<br />

�Umsetzungsplanung<br />

Realisierungsüberwachung<br />

�Koordination,<br />

Überwachung<br />

�Abschlussdokumentation<br />

Hochlaufbetreuung<br />

�An- und Hochlaufbetreuung<br />

�Bewertung<br />

<strong>der</strong> Fabrik<br />

© Institut für Fabrikanlagen und Logistik T. Mersmann<br />

Bild 28


Leibniz<br />

Universität Hannover<br />

<strong>Wandlungsfähigkeit</strong><br />

Nach WaProTek – Wandlungsför<strong>der</strong>liche<br />

Prozessarchitekturen<br />

Institut für<br />

Fabrikanlagen und Logistik<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Peter Nyhuis


Definition <strong>der</strong> <strong>Wandlungsfähigkeit</strong> WaProTek<br />

Produktionssystem E 3<br />

E1.2<br />

Stückzahl,<br />

Prozessqualität,<br />

Lieferzeit,<br />

Produkte,<br />

Kostenstruktur<br />

F ist<br />

Wist E<br />

A<br />

Technologie<br />

E 1.1<br />

Logistik<br />

Organisation Personal<br />

F ist<br />

Ist-Flexibilitätskorridor<br />

Wandlungskorridor<br />

Systemebene<br />

Aktivierungsaufwand<br />

TechnologieE 2 Logistik<br />

Technologie E 1.2 Logistik<br />

Technologie Organisation Logistik Personal<br />

Organisation Personal<br />

Organisation Personal<br />

Kosten<br />

t B<br />

F pot<br />

t B<br />

t E<br />

t N<br />

k1 k2 W ist<br />

t E<br />

A 1 A 2<br />

t 1<br />

t N1<br />

F pot1<br />

t N2<br />

Zeit<br />

F pot2<br />

Potenzieller Flexibilitätskorridor<br />

t 2<br />

Technologie<br />

WF = f(W,A)<br />

Erkennen des Wandlungsbedarfs<br />

Entscheidung über Wandlungsmaßnahmen<br />

Beginn <strong>der</strong> geplanten Wirkung einer Maßnahme<br />

© Institut für Fabrikanlagen und Logistik T. Mersmann<br />

Bild 30<br />

E 1.3<br />

Logistik<br />

Organisation Personal<br />

Zeit<br />

� Systemeigenschaft unter<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Wechselwirkungen <strong>der</strong><br />

Systemelemente<br />

� Potenzial, <strong>im</strong> Bedarfsfall<br />

technische, logistische,<br />

organisatorische und<br />

personelle Verän<strong>der</strong>ungen<br />

durchzuführen<br />

� Außerhalb vorgehaltener<br />

Flexibilitätskorridore eines<br />

Produktionssystems<br />

� In kurzer Zeit, mit geringen<br />

Investitionen<br />

� Anpassung in den D<strong>im</strong>ensionen<br />

des Wandels: Stückzahl-,<br />

Qualitäts-, Zeit-, Produkt- und<br />

Kostenstrukturverän<strong>der</strong>ungen


Wandlungstreiber repräsentieren interne und externe<br />

Einflüsse auf das Produktionssystem WaProTek<br />

Gesetzgeber<br />

(reg., nat., int.)<br />

� Test- und<br />

Prüfrichtlinien<br />

� Dokumentationsaufwand<br />

� …<br />

© Reichardt Archtekten<br />

Technologie<br />

� Technologietrends<br />

� Informationsverar<strong>bei</strong>tung<br />

� …<br />

Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

� Fachkräftemangel<br />

� Demografische<br />

Entwicklung<br />

� …<br />

© Reichardt Archtekten<br />

Unternehmensstrategie<br />

� Strategiewechsel<br />

� Sparteneinteilung<br />

� …<br />

Kunde/Markt<br />

� Produktvarianten<br />

� Nachfrage<br />

� …<br />

Lieferanten<br />

� Teilequalität<br />

� Lieferengpässe<br />

� …<br />

Wettbewerber<br />

� Neue<br />

Konkurrenten<br />

� Sinkendes<br />

Preisniveau am<br />

Markt<br />

� …<br />

Sonstiges<br />

� Umwelt<br />

� Wechselkurseinflüsse<br />

� …<br />

© Institut für Fabrikanlagen und Logistik T. Mersmann<br />

Bild 31<br />

© tommyS / Pixelio


Einordnung <strong>der</strong> <strong>Wandlungsfähigkeit</strong> in das <strong>Wertstromdesign</strong><br />

Lieferzeit<br />

� Durchlaufzeit<br />

nach dem KEP<br />

Die D<strong>im</strong>ensionen des Wandels werden an <strong>der</strong><br />

Wertstrommethode gespiegelt, um auf Verän<strong>der</strong>ungen<br />

reagieren zu können.<br />

Stückzahl<br />

� Anpassung des<br />

Kundentakts<br />

Prozessqualität<br />

� Über Kennzahlen,<br />

z.B.<br />

Verfügbarkeit,<br />

Instandhaltung<br />

KEP = Kundenauftragsentkopplungspunkt<br />

Varianten<br />

� Auswahl <strong>der</strong><br />

Produktfamilie<br />

für die Wertstrommethode<br />

Kosten<br />

� Ergeben sich aus<br />

Vermeidung von<br />

Verschwendung<br />

© Institut für Fabrikanlagen und Logistik T. Mersmann<br />

Bild 32


Buchtipp zum Thema Wertstromanalyse und -design<br />

Erlach, Klaus 2007 <strong>Wertstromdesign</strong>. Der Weg zur schlanken Fabrik. Springer Verlag<br />

© Institut für Fabrikanlagen und Logistik Bild 33


Weitere Fragen und Kontakt<br />

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung<br />

Institut für Fabrikanlagen und Logistik<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Peter Nyhuis Tel.: 0511 / 762-2440<br />

An <strong>der</strong> Universität 2 Fax.: 0511 / 762-3814<br />

30823 Garbsen www.ifa.uni-hannover.de<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

Dipl.-Ing. Tobias Mersmann Tel.: 0511 / 762-18198<br />

Fabrikplanung mersmann@ifa.uni-hannover.de<br />

© Institut für Fabrikanlagen und Logistik Bild 34

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