Angehörige
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Aktuell<br />
«Ich wurde gut, offen und freundlich<br />
aufgenommen.»<br />
Ruth Nadler besucht ihren Mann<br />
sechsmal pro Woche im Pflegezentrum<br />
und kennt das Haus sehr<br />
gut. Sylvia Rebekka Hochstrasser<br />
Wie lange lebt Ihr Mann schon im Pflegezentrum<br />
Entlisberg?<br />
Ruth Nadler: Mein Mann lebt seit etwa zweieinhalb<br />
Jahren hier. Er kam zuerst einen Monat zum Probewohnen.<br />
Da dies gut verlief, zügelte er anschliessend definitiv<br />
in ein Zweierzimmer auf der Demenzabteilung.<br />
Warum haben Sie sich für das Pflegezentrum Entlisberg<br />
entschieden?<br />
Mein Mann wurde bereits in der Memory-Klinik Entlisberg<br />
abgeklärt. Danach ging er einmal pro Woche ins<br />
Tageszentrum. Deshalb kannte ich das Haus bereits,<br />
und es war naheliegend, dass ich meinen Mann für den<br />
Daueraufenthalt hier anmeldete.<br />
Hatten Sie Befürchtungen, Ängste vor dem Eintritt?<br />
Ja, ich hatte Angst, dass mein Mann sich nicht einlebt<br />
und mich, wenn ich zu Besuch komme, damit konfrontiert,<br />
dass er nach Hause möchte. Zum Glück traf das<br />
nicht zu! Er freut sich immer über meinen Besuch und<br />
lässt mich auch ohne Einwände wieder nachhause gehen.<br />
Wie wurden Sie im Pflegezentrum aufgenommen?<br />
Ich wurde gut aufgenommen. Das Personal geht offen<br />
und freundlich auf mich zu. Da mein Mann schon länger<br />
6<br />
Ruth und<br />
Theophil Nadler<br />
gehen oft im<br />
Garten spazieren.<br />
im Tageszentrum war, kannte ich das Haus und auch<br />
verschiedene Mitarbeitende. Es war schön, in der Eingewöhnungsphase<br />
bekannte Personen zu sehen und<br />
mit ihnen ein paar Worte wechseln zu können.<br />
Werden Sie in die Pflege und Betreuung Ihres<br />
Mannes einbezogen?<br />
Ich kenne den Tagesablauf meines Mannes und weiss,<br />
welche Verrichtungen die Pflegenden täglich bei ihm<br />
durchführen. Da er eher ein Langschläfer ist, komme ich<br />
immer erst am Nachmittag zu Besuch. Auf meinen<br />
Wunsch überlassen mir die Pflegenden die Maniküre<br />
und das Zurechtschneiden des Oberlippenbartes. Zudem<br />
gehen wir spazieren, setzen uns im Garten eine<br />
Weile hin um zu kneippen, oder gehen ins Café.<br />
Sind Sie im Abteilungsalltag integriert?<br />
An sechs Tagen pro Woche besuche ich meinen Mann,<br />
daher kennen mich alle. Ich werde begrüsst, die Leute<br />
setzen sich zu mir, sprechen mit mir, fragen nach kleinen<br />
Hilfestellungen, laden mich zum Kaffee ein. Die<br />
Anlässe im Haus besuchen mein Mann und ich sehr<br />
gerne. Es sind schöne Veranstaltungen, und sie bieten<br />
etwas Abwechslung.<br />
Welche Wünsche haben Sie?<br />
Ich würde mir wünschen, dass die Bewohnerinnen und<br />
Bewohner mehr von ihren Verwandten und Bekannten<br />
besucht würden, weil sie dann andere Gesichter sehen<br />
würden und jemanden hätten, der in dieser Zeit nur für<br />
sie da ist. Viele haben nämlich keinen Besuch, und das<br />
Pflegepersonal hat neben seiner sonstigen Arbeit zu wenig<br />
Zeit, mit allen zu spazieren oder ins Café zu gehen.