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Herzlichen Glückwunsch! - Katholische Kirche - Flingern/Düsseltal

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2InhaltsverzeichnisEditorialDr. Ansgar Steinke234Kapitel 1<strong>Herzlichen</strong> Glückwunsch!Agathe Schüren10Kapitel 2Heimat – wo gibt’s das noch?Dr. Paul Compes16Kapitel 3<strong>Kirche</strong> – nurFliegen ist schöner!Wolfgang Holsteiner22Kapitel 4BeziehungskistenIlona Indra28Kapitel 5SpaziergangAnke Schwarzer34Kapitel 6A-Zett42Kontakt/Information43Impressum/Quellenverzeichnis


Kapitel 145<strong>Herzlichen</strong> Glückwunsch!


Kapitel 167kerungsaustausch mit erheblichen Folgen: 20 Prozentaller Bewohner sind zwischen 31 und 40 Jahre alt, dieGruppe der 21-50-Jährigen macht bereits die Hälfteder Bevölkerung aus. Nur jeder sechste Einwohner istjünger als 20 Jahre. Familien mit Kindern können sichdas Viertel einfach nicht mehr leisten. Eingeborene<strong>Flingern</strong>er und Düsseltaler vermissen zunehmend diedörfliche Vertrautheit der alten Nachbarschaften; neuHinzugezogene werden trotz (oder wegen?) der Szenenicht wirklich heimisch.Der Wandel hat auch die <strong>Kirche</strong>n erfasst. Drei hieransässige Klöster verschwanden. Von den ehemalsfünf katholischen <strong>Kirche</strong>n ist heute eine abgerissenund eine verpachtet an eine Freikirche. Manches früherSelbstverständliche am Gemeindeleben ist längstausgestorben oder zumindest stark geschrumpft. Nurnoch 4 Prozent aller Katholiken im Bezirk besuchen regelmäßigden Gottesdienst.Also Diaspora in <strong>Flingern</strong> und Düsseltal?Auch das stimmt so nicht. Die <strong>Kirche</strong> hat sich hierselbst zu einem Teil der Szene entwickelt, etwa durchKunstaktionen und Beteiligung an Stadtteilinitiativender heimischen Geschäftsleute, um auch für die neuenBewohner erfahrbar zu werden. Vor 14 Jahren wurdevon den katholischen Gemeinden in unserem Stadtbezirkder Verein „<strong>Flingern</strong> mobil e.V.“ gegründet. Inihm engagieren sich mehrere Hundert Haupt- und Ehrenamtlichein Drogenhilfe, Kinderbetreuung und fürMenschen in sozialen Notlagen.Auch dieser Pfarrbrief ist eine Reaktion auf den Wandel.Wir wollen Ihnen zeigen, wie <strong>Kirche</strong> im Pfarrverbandlebt und laden Sie ein, Ihre <strong>Kirche</strong>(n) im Viertelnäher kennen zu lernen.Herzlich willkommen!Agathe Schüren


Kapitel 1„Der Herr sprach zu Abram: Zieh weg aus deinem Land, von deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus indas Land, das ich dir zeigen werde. Ich werde dich zu einem großen Volk machen, dich segnen und deinen Namengroß machen. Ein Segen sollst du sein. Ich will segnen, die dich segnen; wer dich verwünscht, den will ich verfluchen.Durch dich sollen alle Geschlechter der Erde Segen erlangen. Da zog Abram weg, wie der Herr ihm gesagt hatte.“89(Genesis 11, 1- 4)Was macht,daß ich so fröhlich binIch bin vergnügterlöstbefreitGott nahm in seine HändeMeine ZeitMein Fühlen DenkenHören SagenMein TriumphierenUnd VerzagenDas ElendUnd die ZärtlichkeitWas macht daß ich so fröhlich binIn meinem kleinen ReichIch sing und tanze her und hinVom Kindbett bis zur LeichWas macht daß ich so furchtlos binAn vielen dunklen TagenEs kommt ein Geist in meinem SinnWill mich durchs Leben tragenWas macht daß ich so unbeschwertUnd mich kein Trübsal hältWeil mich mein Gott das Lachen lehrtWohl über alle WeltHanns Dieter HüschDas Lied von der StadtHier ist die Stadt gebaut,schließt uns schon ringsum ein,Häuser und Bäume undMenschen aus Licht und Stein.Menschen aus Fleisch und Blut,sicher und ungewiß,Häuser des Friedens vollleben sie bittersüß.Überall Hast und Verkehr,der so ziellos schwärmt,Wolken des Lärms wie einFeuer, das nicht erwärmt.Reden die Menschen leichtWorte für Freud und Leid,Schmerz der Geburt sind sie,Worte der Traurigkeit.Jeder, er weiß nicht wie,will zu dem anderen hin.Jeder geht seinen Weg,aber wer weiß wohin.Wüste und Überflußwandern sie durch zu zwein.Suchen nach Wohnung undwollen geborgen sein.Stadt: das ist Mann und Frau,aufstehn und schlafen gehn,Menschen, die jeden Tagsterben und fortbestehen.Leben heißt Liebe tun,uralte Wege ziehn:Menschen sind Vater undSohn, und so geht es hin.Leben ist überallzwischen Fabrik und Haus,Blumen und Kinderspieltönen als Licht hinaus.Gibt es denn eine Stadt,todlos und ohne Nacht,kommt eine Stadt, die auchSonne unnötig macht?Huub Oosterhuis


Kapitel 21011Heimat – wo gibt’s das noch?


Kapitel 2Heimat – wo gibt’sdas noch?<strong>Flingern</strong>/Düsseltal ist für die meisten Bewohner einStadtteil zum Wohlfühlen. „Wir gehen mal eben in’sDorf“, heißt es, wenn man auf die Rethel- oder Ackerstraßezum Einkaufsbummel geht. Dem einen oder anderenBekannten läuft man sicherlich über den Weg.Doch diese Idylle ist nur oberflächlich. Wer genauerhinsieht, erkennt, dass Vieles auf temporär eingestelltist, auf ein Kommen und Gehen. Alte <strong>Flingern</strong>er musstender Kunstszene Platz machen; das Großbürgertumim Zooviertel bekommt Nachbarn, die ihre exzentrischenVorstellungen großzügig in Beton umsetzen,und die Kunstszene fällt wiederum der Luxussanierungzum Opfer. Hinter der schönen Fassade vollzieht sichder Wandel immer schneller: Es bleibt nichts wie esist. Und auf das, was wird, haben wir immer wenigerEinfluss. Die Entwicklung des Stadtteils spiegelt die Lebenswirklichkeitseiner Bewohner wider: Für viele ister, freiwillig oder nicht, nur eine Durchgangsstation.Wer weiß schon, wo es ihn beruflich oder privat nochhin verschlägt?Und trotzdem hängen wir doch alle an der Idylle. Wirsuchen einen festen Bezugspunkt im Leben, den wirHeimat nennen können. Wir möchten aktiv unser Lebenund unsere Umwelt gestalten und nicht zum Spielballfremder Interessen und anonymer Kräfte werden.Als Christen sind wir damit heute wieder da angekommen,wo wir herkommen und wo wir auch hingehören.Die <strong>Kirche</strong> ist nämlich ursprünglich eine <strong>Kirche</strong>auf Wanderschaft: Abraham war ein Nomade, die Israelitenauf Wanderschaft durch die Wüste und auchChristus war als Wanderprediger unterwegs. Das Zentrumunserer <strong>Kirche</strong> ist also kein Tempel oder heiliger


Kapitel 21213Ort, sondern ist jeweils da, wo Christus ist – und der istunterwegs zu den Menschen.In einer Welt, in der nichts mehr gewiss und alles imFluss ist, gibt uns der Glaube an Christus das Gefühlvon Heimat und Geborgenheit. Daraus wachsen dieKraft und der Mut zum Handeln und der Optimismus,dass sich die Dinge zum Guten wenden werden.„Ihr habt aber Gottvertrauen!“ Im Deutschen ist damitauch ein gewisses Maß an Naivität gemeint. Nehmenwir diese abschätzige Bemerkung ruhig auf und haltenuns an die Empfehlung „Werdet wie die Kinder, dennihrer ist das Himmelreich!“ Damit ist kein blindes Gottvertrauengemeint, sondern ein tiefes Vertrauensverhältnis,um das wir uns ständig neu bemühen müssen,das uns dann aber auch in scheinbar ausweglosenSituationen noch handlungs- und gestaltungsfähigmacht. Um diese Kraft zu schöpfen und aufzutankenfeiern wir jeden Sonntag die Gemeinschaft mit Christusin der Eucharistie. „Wo zwei oder drei in meinemNamen zusammen sind, da bin ich mitten unter ihnen“.Aufbau und Entwicklung dieser inneren Heimatstehen im Zentrum unseres Gemeindelebens.Dr. Paul CompesAnmerkung: Wenn wir in die Geschichte zurückblicken,dann gibt es wohl keine Zeit mit so dramatischenUmwälzungen, wie den 30-jährigen Krieg im17. Jahrhundert: verwüstete Landstriche, Hunger, zerstörteDörfer und Städte, marodierende Soldaten, einBevölkerungsrückgang von über 30 Prozent in Kerneuropa.Und gerade in dieser Zeit sind einige der anrührendsten<strong>Kirche</strong>nlieder entstanden – zum Beispiel:„Wer nur den lieben Gott lässt walten …“


„Unsere Heimat aber ist im Himmel. Von dorther erwarten wir auch Jesus Christus, den Herrn, als Retter.“Philipperbrief 3, 20Kapitel 21415Möge dann und wanndeine Seele aufleuchtenim Festkleid der Freude.Möge dann und wanndeine Last leicht werdenund dein Schritt beschwingtwie im Tanz.Möge dann und wannein Lied aufsteigenvom Grunde deines Herzens,das Leben zu grüßenwie die Amsel den Morgen.Juni-PsalmHerrEs gibt Leute die behauptenDer Sommer käme nicht von dirUnd begründen mit allerlei und vielerlei TamtamUnd Wissenschaft und HokuspokusDaß keine Jahreszeit von dir geschaffenUnd daß ein Kindskopf jederDer es glaubtUnd daß noch keiner dich bewiesen hätteUnd daß du nur ein HirngespinstIch aber hör nicht draufUnd hülle mich in deine WärmeUnd saug mich voll mit SonneUnd laß die klugen Rechner um die Wette laufenIch trink den Sommer wie den WeinDie Tage kommen groß daherUnd abends kann man unter deinem Himmel sitzenUnd sich freuenDaß wir sindUnd unter deinen AugenLebenHanns Dieter HüschMöge dann und wannder Himmelüber deine Schwelle treten.Antje Sabine Naegeli


Kapitel 3<strong>Kirche</strong> – nur Fliegenist schöner!Christus ja, <strong>Kirche</strong> nein! Mehr und mehr scheint sich inunserer Gesellschaft diese Kompromissformel durchzusetzen,mit der es sich immer besser und bequemerleben lässt. Immer öfter begegnen uns einzelne Menschen,kleinere und größere Gruppen – oft Institutionen–, die durchaus angetan sind von der Person, derLehre und der Lebensphilosophie Jesu Christi. Und diedie <strong>Kirche</strong> zuweilen sogar als wichtigen Hort der Ethikund Moral gegen den ständigen „Werteverfall“ ansehen.Aber teilnehmen an dieser <strong>Kirche</strong>? Die Vorbehaltegegen die Amtskirche sind Legion. Die Einrichtung„katholische <strong>Kirche</strong>“ wird oft als verfilzte Organisationkategorisch ablehnt. Sie wird gesehen als ein verkrusteterRepressionsapparat der geistigen Unfreiheit, indem Leute den moralischen Ton angeben, die allemalbesser vor ihrer eigenen Tür kehren sollten.Aber immer noch machen sich Menschen auf denWeg in diese <strong>Kirche</strong>, gehen einen großen Teil ihres eigenenLebens mit ihr, stellen Lebenszeit und -raum zurVerfügung, versuchen, sich auf eine konkrete Gottesideeeinzulassen. Auch hier in Düsseldorf, in <strong>Flingern</strong>und Düsseltal.In allen Situationen seines Lebens ist der Mensch ein„Warum“-Frager, schon als Kleinkind. Besonders aberwährend seines Erwachsenenlebens in allen Augenblickender Sinnfindung. Egal, ob mit 18 oder mit 88Jahren. Christus hat eine klare Antwort gegeben aufdiese Warum-Frage: „Ich bin der Weg, die Wahrheitund das Leben“. Eine oft gestellte Frage bleibt: warum<strong>Kirche</strong>, warum Gemeinde, warum diese Riten undTraditionen?Vom Wirken Gottes erfahren die Gläubigen durch dasgesprochene und geschriebene Wort seit der Einsetzungder <strong>Kirche</strong> vor 2.000 Jahren. Aber nicht nur. DerMensch benötigt zum „Erklimmen“ des Glaubensbergsoft praktische Hilfe, also im übertragenen SinnePickel und Bergseil. Diese Aufgabe übernehmen seitalters her die Sakramente und Riten. Martin Lutherbeschrieb, dass die Sakramente dazu dienen „denGlauben ins Leben zu ziehen“ und nach dem antiken<strong>Kirche</strong>nvater Augustinus sind Sakramente heilige,sichtbare Zeichen, die auf eine unsichtbare Wirklichkeithindeuten.Wenn Menschen zu Gott beten, wie ihnen zumute ist,tun sie dies meist in Form eines inneren Betens. Häufiggeschieht dies aus großer Not oder Dankbarkeit heraus,oder einfach, um sich in Gott zu versenken. Dabeibrauchen wir einen konkreten Bezug für unser Beten,einen Zielpunkt. Ein solcher Anker für dieses innere,abstrakte Beten ist oft etwas Alltägliches um uns herum.Das können einfache Dinge sein, die uns vertrautsind: die Schönheit einer Landschaft oder die Anmuteines Tieres. Oder es ist ein konkreter Anlass, beispielsweisedie Versöhnung mit einem Mitmenschen. Beidiesem inneren Beten brauchen wir in der Regel keineRituale, da dieses Beten aus einem tiefen inneren Gefühlheraus entsteht.Aber in vielen Situationen haben wir diese tiefe, spontaneSpiritualität nicht. Dann können Rituale helfen,einen Weg zu Gott zu finden. Rituale, wie wir sie beimGottesdienst in der <strong>Kirche</strong> finden, im gemeinsamenBeten und Singen, beim Feiern der Hochfeste wieWeihnachten und Ostern. Rituale sind wie der Handlaufan der Treppe des Glaubens, sie helfen uns, zuunserer Spiritualität zu gelangen. Wir brauchen aberZeit, um diese Rituale zu erlernen und vor allem, umzu lernen, das persönliche Alphabet unseres Glaubensbuchstabieren zu können. Es braucht Zeit, Gott in seinerVielfältigkeit kennen zu lernen.


Kapitel 31819Deshalb hat Gott den Menschen Zeit gelassen, als Jesusauf die Welt kam. Seine nähere Umgebung konntesich an Jesus gewöhnen, ihn kennen lernen und Lebenserfahrungmit ihm sammeln. Gott hat ihnen dasGefühl gegeben, dass er mit ihnen ist. Er hat sich persönlichtief mit den Menschen verbunden. Wie sonstist es zu erklären, dass der Mensch gewordene Gottviele Jahre nichts Besseres zu tun hatte als im entlegenstenWinkel des römischen Imperiums Bretter zuhobeln und Tische anzufertigen? Jesus war Menschunter Menschen; er hat menschliches Leiden und Lebengespürt; er hat Einsamkeit, Untreue, Erfolglosigkeit,seelischen und körperlichen Schmerz ertragen.Glaube ist also keineswegs eine Art „Gefühls-Doping“für Sonntagschristen, sondern hat etwas damit zu tun,“um die eigene Ecke schauen zu können“ (FriedrichNietzsche).Das Leben ist mit Höhen und Tiefen durchsetzt, egalob mit oder ohne Gott, mit oder ohne <strong>Kirche</strong>. Die Tiefenzeigen sich deutlich, zum Beispiel in Krankheit,Leid oder Tod. Wer hier nicht „um die eigene Ecke“sehen kann, läuft Gefahr, schnell zu verzweifeln. DerAusweg aus einer Verzweiflung ist nicht die „aufgeklärteInformation“, nicht die „Erklärung“. Christensind keine Besserwisser, sie verstehen oft auch nicht,warum dies oder das passiert. Sie kennen aber einen,der sie versteht! Ein gläubiger Blick um die eigeneEcke kann helfen, in den vielfältigen Situationen desAlltags menschlicher und bewusster zu reagieren. DieGemeinschaft mit Menschen innerhalb einer Gemeindeergibt eine tiefere Einschätzung des Alltags, in derBewältigung der eigenen Lebenssituation oder in derBegegnung mit dem nächsten. Rituale, die Geborgenheitliefern, braucht jeder Mensch in jeder Religion,damit der Blick um die Ecke gelingen kann und es eineneue und umfassende Orientierung gibt. Das alles zusammenmacht die Motivation aus, die Gläubige veranlasst,sich auf den Weg zu machen.Gott wünscht sich in seiner <strong>Kirche</strong> eine Gefolgschaftund eine Atmosphäre, die frei bleibt im Geist und starkist im Gewissen. Eine Gefolgschaft, die sich ärgern undfreuen kann, die zweifelt aber nie hoffnungslos ist. Dieheiße Eisen anfasst und sich engagiert streitet. EineGefolgschaft, die den Mut hat, sich nicht auf bequemeweil ungefährliche Positionen zurückzuziehen. EineGefolgschaft, die Gottes Autorität akzeptiert ohnesich duckmäuserisch unter <strong>Kirche</strong>nbänken zu verkriechen.Ihr Wesen soll innerhalb und außerhalb der <strong>Kirche</strong>nmauernsein: Vertrauen statt Furcht, Liebe stattAngst, Freude an Gott statt schlechtem Gewissen, insFreie führende Hoffnung, weckende Fragen statt fixund fertige, Angst erzeugende Antworten.Diese Aufgabe aber lässt sich nicht mit der am Anfangaufgeführten Kompromissformel lösen. Der Menschbraucht Gemeinschaft mit Gott und Gott will Gemeinschaftmit allen Menschen. Diese Gemeinschaft heißt<strong>Kirche</strong> und diese <strong>Kirche</strong> will gelebt werden durch uns.Durch Sie und mich! Gott will die Menschen bei sichund ihre in allen Belangen dynamische Entwicklung.Wer es wagt, diese Dynamik, seine Erfahrung, seineFragen und Antworten des Lebens in die <strong>Kirche</strong> einzubringen,erfüllt trotz der vielleicht damit verbundenenSchwierigkeiten den Auftrag Christi an Petrus, dannwird <strong>Kirche</strong> ein aus Menschen gebautes Haus undsomit kompromisslos zum Haus Gottes. Wagen Siees doch auch einmal, denn nach Pickel und Bergseilkommt nur noch das Fliegen …Wolfgang Holsteiner


„Seht, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung der Welt!“Matthäusevangelium 28,20Kapitel 32021Ein Christ, katholisch, sagen wir: aus Wien,und wenn Sie wollen prominent,wird eines Tags befragtnach Christentum und <strong>Kirche</strong>und beider Aussicht für die Zukunft.Er zuckt die Achseln, unser Christ,und meint: Na ja, ich denk‘ halt immer so:Wenn der Herr Jesus ist der Chef,dann ist, verstehn‘s,halt ER der Chef! –Und ist der Jesus nicht der Chef –na ja, sag‘ ich, alsdannfür was reg‘ ICH mich auf !?Lothar ZenettiIch spüre, dass ganz tief in mir,im Kern meiner Existenzeine Kraft ist, die es unnötig macht,mich mit anderen zu vergleichen,eine Kraft, die mich ermutigt,Verkümmertes zu entwickeln,eine Kraft, die mich freuen lässt an dem,was erreicht ist,eine Kraft, die mich einsehen lässt,wo meine Grenzen sind,eine Kraft, die mich ja sagen lässt,ja zu mir, so wie ich bin.Ich will mich ihr nähern,dieser geheimnisvollen Kraft.Ich nenne sie Gott.Max FeigenwinterText: Thomas LaubachMusik: Thomas Quastaus: Das Schweigen bricht, 1987alle Rechte im tvd-Verlag Düsseldorf


Kapitel 42223Beziehungskisten


Kapitel 4BeziehungskistenBeziehungskisten sind so eine Sache. Jeder von unshat welche. Es gibt Beziehungen, die wir führen wollen,aber nicht können. Weil der andere nicht will. Esgibt Beziehungen, die wir nicht führen wollen, ausdenen wir aber nicht rauskommen. Es gibt gesundeBeziehungen und es gibt ungesunde Beziehungen.Aber was ist eine gesunde Beziehung? GegenseitigerRespekt; Versöhnlichkeit und Vergebung; Treue undVerantwortung; Mitmenschlichkeit und Solidarität –das sind die Leitlinien, an denen sich eine gesundeBeziehung erkennen läßt. Nur Wenige würden hierwidersprechen. Und so lebt es uns Jesus Christus vor:Eine gesunde Beziehung bevormundet nicht und hältdie Balance zwischen dem Ich, dem Du und dem Wir.Anders sieht es aus bei der Frage, welche Form einegesunde Beziehung annehmen soll. Wochenendbeziehungensind für den einen perfekt, für den anderenundenkbar. Rituale engen den einen ein, dem anderengeben sie Halt.Keiner kann sagen, welche Form „besser“ ist als dieandere. Keiner kann uns vorschreiben, wie eine Beziehunggeführt werden soll. Liebe lässt sich nicht an derAnzahl der Verabredungen oder Liebesschwüre ablesen.Wir können nur unserem Gefühl folgen und unsfragen „Tut mir diese Beziehung gut?“ oder genauer„Tut mir diese Beziehung langfristig gut?“. Wir allehaben schon erlebt, wie das momentane Glücksgefühlschwindet, wenn die netten lieben Komplimente undGeschenke, die uns so gut tun, sich als Deckmantelfür Untreue, Unaufrichtigkeit oder Schlimmeres herausstellen.Kurzfristiges „Gut-tun“ ist verführerisch.Aber in einer wahren gesunden Beziehung geht es umDauerhaftigkeit.


Kapitel 42425Das gilt auch für unsere Beziehung zu Gott. Wie dieseBeziehung ausgelebt wird, was der Maßstab für eine„gute“ Beziehung zu Gott ist, muss jeder selbst mitsich ausmachen. Lebensphasen prägen unsere Beziehungenzu den Menschen um uns herum, wie auchunsere Beziehung zu Gott. So gibt es intensive Phasen,Phasen in denen man sich streitet, in denen mansich verträgt; Phasen, in denen man sich aus dem Weggeht. Gesunde Beziehungen halten das aus. GesundeBeziehungen führen immer wieder zueinander. – Siehaben keine Beziehung zu Gott? Das ist das Tolle daran:Das ist nicht möglich.Denn eine Beziehung zu Gott zu haben, heißt eineBeziehung zu anderen Menschen zu haben. Und umgekehrt.Gott hat sich uns als Mensch gezeigt – in derGestalt seines Sohnes Jesus Christus. In der Begegnungmit ihm begegnen wir Gott. In der Begegnungmit anderen Menschen, begegnen wir Gott. Das isteine große Chance. Für alle, die sich ihrer Beziehungzu Gott wieder bewusst werden wollen, aber nichtwissen wie. Denn Gott kündigt keine Beziehung. DieGemeinde kann helfen, die Beziehung wieder aufzunehmen.Unsere Türen sind immer offen. Nicht nurdie <strong>Kirche</strong>ntüren. Auch die Türen zum gemeinsamenSingen im Chor, Ausflügen in der Jugendfreizeit, Erlebnissenin Konzerten, Erfolgen im Ehrenamt, Spielenim Kindergarten …Wir laden ein. Wir laden ein, Beziehungen zu unsaufzunehmen. Unterschiedliche. Einmalige, länger andauernde,inoffizielle, offizielle, intensive, sporadische,spontane, geplante … zu allen Beziehungen, die Ihnenund uns gut tun. Gleichzeitig stehen Sie in Kontakt zuGott. Ob Sie wollen oder nicht. Und dann können Siefür sich bewerten, was das für Sie bedeutet.Ilona Indra


„Denn welche große Nation hätte Götter, die ihr so nah sind,wie Jahwe, unser Gott, uns nah ist, wo immer wir ihn anrufen?“Deuteronomium 4, 7Kapitel 42627wußten sie schondaß die nähe eines menschengesund machenkrank machentot und lebendig machen kannwußten sie schondaß die nähe eines menschengut machenböse machentraurig und froh machen kannwußten sie schon daß das wegbleibeneines menschen sterben lassen kanndaß das kommeneines menschen wieder leben läßtwußten sie schon daß die Stimmeeines menscheneinen anderen menschenwieder aufhorchen läßtder für alles taub warwußten sie schon daß das wort oderdas tun eines menschen wiedersehend machen kanneinen der für alles blind warder nichts mehr sahder keinen sinn mehr sahin dieser welt und in seinem lebenwußten sie schondaß das zeithaben für einen menschenmehr ist als geldmehr als medikamenteunter umständen mehrals eine geniale operationwußten sie schon daß das anhöreneines menschen wunder wirktdaß das wohlwollen zinsen trägtdaß ein vorschuß an vertrauenhundertfach auf uns zurückkommtwußten sie schondaß tun mehr ist als redenwußten sie das alles schon(...)wilhelm willmsBetenindem man atmetnachdenkt die Augenschließt sich verwahrtsich auftut und schautplant organisiert esgut machen willdie Sache einrenktweiterdenktBeten im Gehnauf eigenen Beinenauf dieser Straßein und mit dieser WeltGebet als Arbeitdie Phantasie und dieschwielige Hoffnungdie Aufmerksamkeitder innere Ruckdas Telefongesprächoder am Reißbrett amSchalter am Schreibtischdie Feile in der Handdie Schürze umBeten im Alltagin allem und jedemzu Hause das Glück dasGlas in der HandUmarmung im SchweißGebet mit der Hautmit den Fingern der Zungegeflüstert gestreicheltverströmende sichvergessende Andachtdas Einssein der Pulsdie Mitternachtsmetteund der Morgen in Graudas Augenreibgebetauf ein Neues mach‘s gutund ach Gott und nur sound docheinfach VertrauenLothar Zenetti


Kapitel 52829Spaziergang


Kapitel 5SpaziergangVon Düsseldorfs nahezu 600.000 Einwohnern sindetwa zwei Drittel Christen verschiedener Konfessionen(mit sinkender Tendenz). Die katholischen Christenverteilen sich auf 15 Seelsorgebereiche. DieseSeelsorgebereiche umfassen die unterschiedlichstenStadtviertel: sie liegen am Stadtrand, mitten in dergeschäftigen City, dörflich, innenstädtisch, in ehemaligenIndustrievierteln, an sozialen Brennpunkten oderauch in privilegierten Wohnlagen … Man trifft dortauf Menschen in verschiedensten Lebenssituationen,aus unterschiedlichen Milieus und mit vielfältigen Le-bensperspektiven, Sichtweisen und Lebensentwürfen.Die „gute alte <strong>Kirche</strong>ngemeinde“ mit ihren traditionellenKreisen und Treffpunkten wird der differenziertenStruktur der verschiedenen Stadtviertel längst nichtmehr gerecht. Viele Gemeinden gehen daher neueWege, um die Menschen zu erreichen. Sie reagierenauf Spezialsituationen, gehen auf verschiedene Typenchristlichen Lebens ein, setzen Akzente, um dereigenen Gemeinde ein Gesicht zu geben. Größere<strong>Kirche</strong>ngemeinden (sogenannte Gemeindeverbände)bieten neue Chancen. Was das für die <strong>Katholische</strong><strong>Kirche</strong> <strong>Flingern</strong>/Düsseltal bedeutet? Das erkläre ichIhnen gerne auf einem kleinen Spaziergang durch diedrei Gemeinden.Zuallererst stoßen wir auf drei markante Kirchbauten,jeder für sich städtebaulich höchst interessant: Selbstbewusstfreistehend die Pauluskirche an der Lindemannstraße,nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg1954 wiedererbaut, eine unverputzte Mauer ausSteinen der Vorgängerkirche gibt Zeugnis davon; dieLiebfrauenkirche – fast dörflich ruhig gelegen „amPlatz“ an der Degerstraße; die typische StadtkircheSt. Elisabeth mit den nicht zu übersehenden rotenPortalen – eingebaut in die Häuserfront am Vinzenzplatz.Damit sind auch schon die vier Namen der Patronedieser Pfarrkirchen genannt. Sie sind Programm,nicht nur für die einzelnen Gemeinden, sondern fürden ganzen Gemeindeverband:


Kapitel 53031Die Heilige Elisabeth: Soziales Engagement bestimmteihr Leben, wie auch das des Heiligen Vinzenz. Dazupasst die pointiert caritative Arbeit der katholischen<strong>Kirche</strong> in <strong>Flingern</strong>/Düsseltal: Die kirchliche Initiative“<strong>Flingern</strong> mobil“ begegnet uns mit einer großenZahl Haupt- und Ehrenamtlicher im ganzen Gemeindeverband,die sich in vielfältiger Weise im sozialenund caritativen Bereich engagieren – angefangen beider Trägerschaft von Kindertagesstätten und offenenGanztagsschulen (mittlerweile im ganzen Stadtgebiet),über die Jugendfreizeiteinrichtung, Drogenhilfe,„Der Laden“, Streetworker, bis hin zu der jährlichenKinderzeltstadt am Flinger Broich.Der Völkerapostel Paulus: Sein Anliegen waren die Verkündigungdes Evangeliums und die Begegnungen mitMenschen vieler Völker auf seinen Missionsreisen. Inseinem Sinne offen sein – neue Wege suchen und wagen!Auch sein Ansatz findet sich in allen drei Gemeinden.Wir sehen offene Mauern: Ein großes Schaufensteran der Liebfrauenkirche bietet Einblicke und locktmanchen Fußgänger an; das Kunstprojekt „SakralerRaum“ mit modernen Fotografien in der Pauluskirchezeigt Blicke auf sonst verschlossene Räume kirchlichenLebens; ein außergewöhnlicher Schrein in Gestalt einesriesigen Tores mit einer brotförmigen Öffnung imVorraum der Elisabethkirche birgt die Elisabethreliquieund zieht sofort die Blicke der vielen täglichen Besucherauf sich; die breit angelegte kirchenmusikalischeArbeit für Jung und Alt des Fördervereins „Klangwelt“u.a. mit den Sommernachtsmusiken lockt sonntags inden Sommerferien viele Menschen in die Liebfrauenkirche;Gastfreundschaft: Die Büchereien in St. Paulusund Liebfrauen ziehen zahlreiche Leser, insbesondereKinder an (sonntags und unter der Woche); <strong>Kirche</strong>ncafésnach den Sonntagsmessen in allen Gemeindenladen zu Begegnung, Kennenlernen und Plaudern ein.Das Bemühen um eine intensive Ausweitung der gottesdienstlichenGemeinschaft wird deutlich.Maria, die Mutter Jesu: Herzfigur christlicher Spiritualität!Engagiert vorbereitete und gestaltete Gottesdienstekönnen wir in den drei <strong>Kirche</strong>n mitfeiern, einebesonders dichte, ursprüngliche Form der Messe etwasonntags um 19 Uhr; oder der regelmäßige Kleinkindergottesdienst.Akzente zum Innehalten im Alltagund intensiver Spiritualität werden immer wieder gesetzt,z.B. in der Fastenzeit oder durch die traditionelle„Geistliche Woche“ zu Beginn der Adventszeit.Solche Aktivitäten, Angebote und Gottesdienste kennzeichnenunser Gemeindeleben. Man spürt einen gutenGeist, ein starkes Engagement vieler Gemeindemitgliederund offensives Interesse für andere Menschen. Dabeierleben wir in jeder Gemeinde etwas andere „Typen“und Formen des Miteinanders; jede Gemeinde hatihren eigenen Charakter, ihr eigenes Gesicht. Aus dieserVielfalt und Verschiedenheit erwächst viel Potenzial fürneue Ideen, vielleicht auch einmal ein Experiment zuwagen und mit Spaß und Begeisterung dabei zu seinund zu bleiben und gerade dadurch den eigenen Glaubenweiterzuentwickeln und in ihm zufrieden zu bleiben.Diese Einstellung gleicht die Realität schrumpfenderGemeinden hier mehr als deutlich aus. Interesse, dasalles einmal live zu erleben und uns kennenzulernen?Herzliche Einladung zu: 4 Stunden > 3 <strong>Kirche</strong>n> 2 Schuhe > 1 Imbiss > 0 Euro!Anke Schwarzer


Kapitel 5„Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie;und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt. Auch der Leib besteht nicht nur aus einem Glied, sondern aus vielen Gliedern.Wenn der Fuß sagt: Ich bin keine Hand, ich gehöre nicht zum Leib!, so gehört er doch zum Leib. Und wenn das Ohr sagt: Ich bin keinAuge, ich gehöre nicht zum Leib!, so gehört es doch zum Leib. Wenn der ganze Leib nur Auge wäre, wo bliebe dann das Gehör?Wenn er nur Gehör wäre, wo bliebe dann der Geruchssinn? Nun aber hat Gott jedes einzelne Glied so in den Leib eingefügt, wiees seiner Absicht entsprach. Ihr aber seid der Leib Christi und jeder Einzelne ist ein Glied an ihm.“32331. Korintherbrief 12, 13 - 18.27Trimm dich durch KirchgangBei einer sozio-ökonomischenUntersuchung, lese ich,stieß der amerikanische WissenschaftlerDr. George Comstock vom Hygiene- undGesundheitsinstitut der John Hopkins-Stiftungauf eine interessante Tatsache:Regelmäßige Kirchgänger erweisen sichstatistisch gesehen als gesünderals ihre nicht so frommen Zeitgenossen.Regelmäßiger schlagen ihre Herzen.Besser funktionieren die Lebern.Seltener befällt sie Brustkrebs oderchronische Bronchitis, undpsychische Schäden kennen sie kaum.Von hunderttausend Testpersonen,allesamt Kirchgänger,waren nur fünfhundert vonArterienverkalkung befallen,unregelmäßiger Besuch der <strong>Kirche</strong>steigerte die Rate indessen schonauf neunhundert.Die Erklärung lieferteDoktor Comstock gleich dazu:Glaubensüberzeugung prägt den Lebensstil,mäßigt Alkohol- und Nikotingenuß,verhindert Ausschweifungen, wecktLangschläfer auf und birgt seelischeAusgeglichenheit. Das muß sich jaeinfach positiv auswirken auf denGesundheitszustand. Das muß jaeinfach die Lebenserwartung vergrößern!Vorausgesetzt freilich,dies vergaß der große Doktor,der Gottesdienst regt einennicht auf.Jesus zum Beispielwurde nur dreiunddreißig.Lothar ZenettiText: Mt 18,20Melodie: Jesus-Bruderschaft, Gnadenthal© Präsenz-Verlag, Gnadenthal


Kapitel 63435A-Zett


Kapitel 6ABCDA-ZettAberglaubeTalisman, schwarze Katze, Esoterik – wo der Glaubesich zurückzieht, da macht sich der Aberglaube breit,„dann kommen die Gespenster“ (Emanuel Geibel).BeerdigungUm die Trauer zu verarbeiten, haben die MenschenRituale entwickelt, die ihnen seelische Unterstützungund Hoffnung geben. Dazu zählt auch die kirchlicheBegräbnisfeier. Traditionsgemäß wird sie als Erdbestattungin einem Sarg vollzogen. Seit einiger Zeit ist alternativeine Feuerbestattung möglich.BeichtstuhlDer klassische (aber nicht der einzig mögliche) Ort fürdas persönliche Sündenbekenntnis, dem die Lossprechungdurch den Priester folgt. In letzter Zeit etwasaus der Mode gekommen.ChorwocheDie Chorwoche bringt jeden Sommer eine Woche langunterschiedliche Menschen mit Lust am ChorsingenAbend für Abend zusammen. Am Ende steht ein Konzertin der Reihe der_Sommernachtsmusiken.DogmaFest definierter Lehrsatz, dessen Wahrheitsgehalt unumstößlichzu sein scheint. In der Praxis wird er seltenvon Päpsten, dafür umso mehr von kommunistischenParteiführern gebraucht._UnfehlbarkeitEFEheEines der 7 Sakramente. Aus christlicher Sicht eine inder Feier der kirchlichen Hochzeit begründete Lebensgemeinschafteines Mannes und einer Frau, die aufdem Versprechen lebenslanger Treue beruht.ElisabethHeilige (1207-1231), sozial engagierte Landgräfin vonThüringen, Namenspatronin der Elisabethkirche. Beider Kontrolle eines Brotkorbes, den sie verbotenerweisevon der Wartburg zu Armen schmuggeln wollte,sollen die Brote zu Rosen geworden sein. Fest: 19.11.Dabei werden in der Elisabethkirche Rosen an alle Gemeindemitgliederverteilt.EucharistieDas Geheimnis des Glaubens schlechthin. In der Eucharistiefeier(der Heiligen Messe) werden Brot undWein zu Jesus Christus als Mensch von Fleisch und Blutverwandelt (die Wandlung). DER-VON-DEN-TOTEN-AUFERSTANDENE ist dann wirklich unter uns. Näheran Gott geht nicht.Fastenzeit„Aber, Herr Pastor, Sie essen ein Stück SchwarzwälderKirschtorte während der Fastenzeit?“ – „Aber natürlich,mein Kind, außerhalb der Fastenzeit äße ich zweiStücke!“ (rheinisches Fastenverständnis).FischzeichenDer Fisch ist Symbol für die (unter Wasser) verborgeneWahrheit und steht dabei für Jesus Christus als Wegweiserzur Wahrheit. Seit den 1970er Jahren ist derGHFisch als Kennzeichen christlicher Gesinnung wiedervermehrt zu sehen.<strong>Flingern</strong> mobil e.V.<strong>Flingern</strong> mobil ist DER Verein unseres Pfarrverbandes!Sein Thema ist „Caritas“: die Sorge um Menschen inArmut, Problemen und bedrängenden Lebenslagen.Gleichzeitig schafft er Lebensräume für Kinder undJugendliche.FronleichnamDas mittelhochdeutsche „Fron“ bedeutet „Herr“, und„Lichnam“ bezeichnet den lebendigen Leib. Wir feierndie bleibende Gegenwart Jesus Christus in der Eucharistiemit einer Prozession durch die Straßen.Geistliche Woche„Spezialität“ unseres Pfarrverbandes in der ersten Adventswoche;mit täglichen Gebetszeiten und Roratemessezu einem bestimmten Thema. Bewusster Einstiegin die Adventszeit.GlaubenUmgangssprachlich für vermuten. Im Christentum stehtGlauben einerseits für festes Vertrauen auf Gott und andererseitsfür den Inhalt des christlichen Bekenntnisseszum dreifaltigen Gott (Vater, Sohn und Heiliger Geist).HallelujahAus dem Hebräischen und bedeutet soviel wie „PreisetGott!“. Umgangssprachlich ein Ausruf der Erleichterung:„Hallelujah – das ist ja gerade noch mal gutgegangen!“


IIkoneLiebfrauenOÖffnungszeitenKapitel 63637JKLMeist in orthodoxen Ostkirchen gebräuchliche KultundVerehrungsbilder von Heiligen. Gern werden sieauch zu Dekorationszwecken in Wohn- oder Arbeitsräumenaufgestellt.JudasJünger Jesus, der dessen Festnahme ermöglichte. Strittigist, ob er Jesus „verraten“ – also als Feind handelte– oder ihn „übergeben“ hat und damit Gottes Vorsehungerfüllte. In Deutschland ist Judas als Kindsnamenicht erlaubt – wegen der Assoziation zu Verräter.KlangweltKlangwelt ist ein Verein, der kreative Ideen und qualitativhochwertige Konzerte im Rahmen der kirchenmusikalischenAngebote entwickelt und fördert. Hiersind Kinder wie (un)bekannte Musiker gleichermaßengefragt.KonradKonrad von Parzham (1818-1894) war Laienbruder imKapuzinerkloster von Altötting. Als Pförtner kümmerteer sich besonders um Arme und Außenseiter. Konradwurde 1934 heiliggesprochen. Er ist Namenspatron eineraufgegebenen <strong>Kirche</strong> im Pfarrverband an der KreuzungSterntalerweg/Zum Märchenland. Fest: 21.04.Der LadenMotto: „Soziale Preise gegen soziale Härte“. Im „Laden“von <strong>Flingern</strong> mobil e.V. können Menschen ohne odermit geringem Einkommen Lebensmittel und Gegenständedes täglichen Bedarfs für kleines Geld einkaufen.MNKurzform des <strong>Kirche</strong>nnamens Mariä Himmelfahrt (frz.Notre Dame), z.B. der Pfarrkirche an der Degerstraße.Der Name steht für die katholische Überzeugung vonder Aufnahme Marias mit Leib und Seele in den Himmel.Fest: 15.8.LiturgieForm follows function: Die Liturgie gibt dem <strong>Kirche</strong>njahr,den kirchlichen Feiertagen und der Heiligen Messeihre äußere Form und Gestalt.MinistrantMinistranten stehen selten im Vordergrund, sind aberunentbehrlich bei jeder Messfeier als Helfer von Priesterund Diakon. In unserem Pfarrverband übernehmendieses Amt ca. 75 Jungen und Mädchen, meist in roteTalare und weiße Chorhemden gekleidet.MiteinanderDer Leitfaden unserer drei Gemeinden. Das Heft istunsere wöchentliche Orientierungshilfe in Sachen Termine,Ansprechpartner und wichtige Themen.NamenstagDen Familiennamen erwirbt man durch die Geburt.Der Vorname ist frei und stammt in der christlichenTradition aus der Bibel oder von einem Heiligen, andessen Gedenktag Namenstag gefeiert wird – eigentlicheine Erinnerung an die_Taufe.Gottes Ohr ist immer offen! Irdisches wie die aktuelleGottesdienstordnung, Namen und Telefonnummerndes Seelsorgeteams und die Öffnungszeiten der dreiPfarrbüros erfahren Sie auf unserer Homepage oder imMiteinander. www.katholisches-flingern-duesseltal.de


Kapitel 6OPOsternDAS Fest im kirchlichen Jahreskreis; Feier der AuferstehungJesus Christus, seines Sieges über den Todund des Geschenks des ewigen Lebens. Höhepunkt:die Feier der Osternacht. Jede Sonntagsmesse ist ein„kleines Osterfest“.PaulusNamenspatron der Pauluskirche (Lindemannstraße).Zunächst Verfolger des jungen Christentums, durcheine Begegnung mit dem auferstandenen Christusdessen 13. Apostel, obwohl er den irdischen Jesuswohl nicht kannte. V. a. ihm verdankt die <strong>Kirche</strong> ihrWachstum über das Judentum hinaus. Märtyrertod inRRom, dort begraben in St. Paul vor den Mauern. Fest:25.1. (Bekehrung des Heiligen Paulus)PfarrfestOrt: im Wechsel an einer der drei PfarrkirchenTermin: Sonntags nach Fronleichnam/Herzliche Einladungzum Live-Konzert am Vorabend, am Sonntagvormittagzur Heiligen Messe und zur Prozession, amNachmittag zum Straßen- und Gemeindefest!ReliquieRheinisch „Knöcksken“. Sozusagen der „Missing Link“zwischen bodenständiger Frömmigkeit und göttlichenSphären.RSRosenkranzDer Rosenkranz hilft bei der Abfolge der Gebete, diezum Rosenkranzgebet gehören: das „Vaterunser“,das „Ave Maria“ und das „Ehre sei dem Vater“. Rosensymbolisieren in der christlichen Ikonographie dieMutter Jesus.„Sakraler Raum“Der „Sakrale Raum“ beschreibt das Kunstprojekt inder Pauluskirche mit Fotografien von Andreas Thein.Es beschäftigt sich mit der besonderen Atmosphäredes <strong>Kirche</strong>nraums; die Fotografien kehren das Innerenach Außen.SeelsorgeMitarbeiter/innen des Seelsorgeteams im Pfarrverbandbegleiten die Menschen in Lebens- und Glaubensfragen.Dies geschieht z.B. im persönlichen Gespräch,durch Gebet, durch Segensgesten (_Segen), aber auchdurch soziale Unterstützung.Segenlat. signare – mit dem Zeichen des Kreuzes versehen.Symbolische Zuwendung Gottes zu Personen oderSachen mittels Gebärden, z.B. Handauflegung, Kreuzzeichen,mit der Zusicherung von Schutz und Bewahrung,Geschenk eines Anteils an göttlicher Kraft oderGnade.SommernachtsmusikJährliche Konzertreihe in der Liebfrauenkirche an allenSonntagen der Sommerferien ab 21:30 Uhr, jeweilsmit anschließender Einladung zu einem Glas Wein.


Sonntag3839Nach christlichem Verständnis der erste Tag der neuenWoche. Oder nur noch das Ende vom Wochenende?Schauen Sie doch einmal in Ihren Kalender!TTaufeUrzeichen der Verbundenheit der Menschen mit Gottund in allen christlichen Konfessionen das Zeichen fürden Eintritt in das Leben als Christ.TeufelDer Teufel als Personifizierung des Bösen ist im griechischenSprachursprung nichts anderes als ein „Durcheinanderwerfer“.Er verdreht die Fakten, verleumdetdie Wahrheit und verwirrt so alle Beteiligten. Vielleichtist er aber auch nur der Sündenbock für unsere eigeneSchlechtigkeit.UUnbefleckte EmpfängnisKein biologisches Faktum, sondern eine theologischeAussage: Maria ist von Gott aus dem Zusammenhangder Erbsünde herausgenommen, sie ist also sozusagenwie der frisch von Gott erschaffene erste Mensch.UnfehlbarkeitDogma der katholischen <strong>Kirche</strong>, die Aussagekraft einerals unfehlbar verkündeten Lehrentscheidung einesPapstes betreffend (sehr selten).VVaterunserlat. Pater noster. Bekanntestes Gebet des Christentums,welches Jesus selbst seine Jüngern gelehrt hat(vgl. Lukasevangelium 11, 2-4).


VKapitel 6VinzenzFranzösischer Heiliger (1581-1660). Gilt als einer derErfinder organisierter Caritas in der Zeit des 30-jährigenKrieges. Patron der früheren <strong>Flingern</strong>er PfarrkircheSt. Vinzenz (Albertstraße), die seit 2000 an die FreikircheNew Life Church verpachtet ist. Fest: 27.9. in derElisabethkirche gefeiert in Verbindung mit Erntedank.WWeihrauchKönnte bald knapp werden, denn eine Käferart mit langenHörnern (Ähnlichkeiten mit dem Teufel rein zufällig)macht dem Boswellia-Baum, aus dessen Rinde dasWeihrauch-Harz gewonnen wird, schwer zu schaffen.WiedereintrittNichts ist unmöglich! Wenn Sie den Wunsch haben,wieder Gemeindemitglied zu werden, wenden Sie sichbitte an eines unserer Pfarrbüros. Einer der Seelsorgerwird ein Gespräch dazu mit Ihnen vereinbaren.ZZehn GeboteGottes Leitfaden für das Verhalten der Menschen untereinandersowie ihm gegenüber. „Du sollst nichttöten“, „Du sollst nicht ehebrechen“ und „Du sollstneben mir keine anderen Götter haben“ sind die Bekanntesten.ZölibatBeschreibt die mit dem Priesteramt und dem Ordenslebender katholischen <strong>Kirche</strong> verbundene Lebensformder Ehelosigkeit und damit eine besondere Form derBindung an Gott und an das Evangelium von JesusChristus.


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Kontakt/InformationPfarrbüro St. Elisabeth und VinzenzVinzenzplatz 1 | 40211 DüsseldorfTelefon 0211 355931-0Fax 0211 355931-122ÖffnungszeitenMo 9 bis 12 UhrDi 9 bis 12 Uhr und 14 bis 17 UhrDo 9 bis 12 Uhr und 14 bis 17 UhrFr 9 bis 12 UhrPfarrbüro LiebfrauenDegerstraße 27 | 40235 DüsseldorfTelefon 0211 664226Fax 0211 6700222ÖffnungszeitenDi 9 bis 12 UhrMi 9 bis 12 UhrDo 9 bis 12 Uhr und 15 bis 18 UhrFr 9 bis 14 UhrPfarrbüro St. PaulusPaulusplatz 2 | 40237 DüsseldorfTelefon 0211 671161Fax 0211 661161ÖffnungszeitenMo 9 bis 12 Uhr und 14 bis 16 UhrMi 9 bis 12 Uhr und 14 bis 17 UhrDo 9 bis 12 UhrFr 9 bis 12 UhrSonntagsgottesdiensteVorabend18:00 Uhr Vorabendmesse LiebfrauenSonntag09:45 Uhr Heilige Messe St. Elisabeth11:15 Uhr Heilige Messe St. Paulus19:00 Uhr Abendmesse Chorkapelle Liebfraueninfo@katholisches-flingern-duesseltal.de | www.katholisches-flingern-duesseltal.de4 STUNDEN3 KIRCHENFalls Sie die Karte nicht vorfinden,die an dieser Stelle eingeklebt war,wenden Sie sich bittean eines unserer Pfarrbüros.2 SCHUHE1 IMBISS0 EUROKichen_Begegnungskonzept_120515-KS.indd 1 15.05.12 15:16Prozessfarbe CyanProzessfarbe MagentaProzessfarbe GelbProzessfarbe SchwarzPANTONE 1235 C


Herausgeber<strong>Katholische</strong>r <strong>Kirche</strong>ngemeindeverband<strong>Flingern</strong>/DüsseltalPfarrer Dr. Ansgar SteinkeDegerstraße 2740235 DüsseldorfTelefon 0211 664226Fax 0211 6700222Text und RedaktionDr. Paul Compes, Wolfgang Holsteiner, Ilona Indra,Susanne Körber, Agathe Schüren, Anke Schwarzer,Dr. Ansgar SteinkeFotosS. 4: Wolf R. UsslerAndreas Thein:Alle Fotos C-Print, DiasecTitel: Altarplatte 2, 120 x 88 cmS. 25: Gebetsbücher, 61 x 59 cmS. 37: Tabernakel 5, 80 x 58 cmS. 38: Schublade 4, 175 x 92 cmS. 39: Schublade 5, 70 x 67 cmS. 40: Schrank 3, 183 x 120 cmS. 41: Schublade 3, 175 x 92cmAlle anderen Fotos: Johanna DegensGrafik Ula Grewe, wortundform.orgLitho Norbert SchreyDruck Plan u. Druck GbRImpressum/QuellenverzeichnisDer Abdruck der angegebenen Texte sowie der Lieder erfolgt mit freundlicher Genehmigung derVerlage bzw. Autoren.S. 9: Hanns Dieter Hüsch, Was macht, daß ich so fröhlich bin, aus: Hanns Dieter Hüsch/Uwe Seidel,Ich stehe unter Gottes Schutz, Seite 140, 2011/2012, © tvd-Verlag Düsseldorf, 1996S. 9: Huub Oosterhuis, „Das Lied von der Stadt“, aus: Huub Oosterhuis, Im Vorübergehn.Aus dem Niederländischen von Nikolaus Greitemann und Peter Pawlowsky,© Verlag Herder GmbH, Freiburg i. Br. 2 1971, S. 344-345S. 15: Antje Sabine Naegeli, Möge dann und wann... aus: Jeden Augenblick segnen,Verlag am Eschbach der Schwabenverlag AG, 2 2008S. 15: Hanns Dieter Hüsch, Juni-Psalm, aus: Hanns Dieter Hüsch/Uwe Seidel,Ich stehe unter Gottes Schutz, Seite 62, 2011/12, © tvd-Verlag Düsseldorf, 1996S. 21: Max Feigenwinter, Ich spüre ..., aus: Jeden Augenblick segnen,© Verlag am Eschbach der Schwabenverlag AG, 2 2008S. 21: Lothar Zenetti: Ein Christ, Katholisch ... aus: ders. Die wunderbare Zeitvermehrung.Variationen zum Evangelium, Verlag J. Pfeiffer, München 3 1987S. 27: Wilhelm Willms, wußten sie schon ... aus: ders., der geerdete himmel,© 1974 Butzon & Bercker GmbH, 47623 Kevelaer, 7 1986, 5.5, www.bube.de – gekürzt –S. 27: Lothar Zenetti: Beten ... aus: ders., Texte der Zuversicht.Für den einzelnen und für die Gemeinde, Verlag J. Pfeiffer, München 4 1979S. 33: Lothar Zenetti, Trimm dich ... aus: ders., Texte der Zuversicht.Für den einzelnen und für die Gemeinde, Verlag J. Pfeiffer, München 4 19794243Kein Nachdruck ohne ausdrückliche Genehmigung des <strong>Katholische</strong>n <strong>Kirche</strong>ngemeindeverbandes <strong>Flingern</strong>/Düsseltal. Alle Rechte vorbehalten. Diese Broschüre ist urheberrechtlich geschützt.Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des <strong>Katholische</strong>n <strong>Kirche</strong>ngemeindeverbandes <strong>Flingern</strong>/Düsseltal.

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