Epiphanias-Gemeindebrief Frühjahr 2008 - Lutherische ...

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Es ist Januar… seit gut einem Monat hört man jeden Tag in den Medien etwas über jugendliche Straftäter. Überall in München stehen Werbeplakate der CSU die mehr Sicherheit fordern und dies durch mehr Überwachung erreichen wollen. Ein Plakat sticht besonders hervor: Eine Szene aus dem Überwachungsvideo der Münchner U-Bahn. Ein weißer Fleck (das Opfer wurde einfach aus der Szene rausgeschnitten) wird von einem Mitbürger zusammengeschlagen. Der Focus liegt ganz eindeutig auf dem Täter. Eigentlich ist das ja auch nachvollziehbar. Es ist schließlich Wahlkampf, und mit Programmen für Opfer von Gewalt lassen sich halt keine werbewirksamen Kampagnen gestalten. Aber ist das die richtige Lösung? Ist die totale Überwachung der Bürger und die härtere Bestrafung von Gewalttätern das richtige Mittel zum Zweck? Man kann über diese Fragen sicher geteilter Meinung sein, aber ich glaube, dass die von den Politikern auf Stimmenfang geforderten Maßnahmen keinen nennenswerten Erfolg versprechen. Vielmehr kommt es darauf an, dass wir als Bürger und Christen unsere Verantwortung ernst nehmen und für Menschen in Not einstehen, und das jungen Menschen Perspektiven eröffnet werden, dass es erst gar nicht zu derart aggressiven Verhaltensmustern kommen muss. Szenenwechsel: Es ist Silvester 2007. Das junge Jahr 2008 ist noch nicht einmal eine Stunde alt und unsere kleine Feiergruppe ist auf dem Weg von der Donnersberger Brücke zurück zu der Wohnung in der wir Feiern. Die Stimmung ist gut, und es wird viel gelacht. Wir haben schon fast unser Ziel erreicht, da werden wir auf ein Auto aufmerksam, dass schräg am Bordstein steht. Ein junger Mann brüllt eine noch jünger wirkende Frau an, sie solle in den Wagen steigen. Die Frau ist den Tränen nahe und sagt, dass sie so nicht mehr weiterfeiern wolle. Wir bleiben wie angewurzelt stehen. Der Streit wird immer heftiger und schließlich Zum Thema Zivilcourage 18 schubst der Mann die Frau gegen das Auto. Die Beschwichtigungsversuche eines zweiten Mannes bleiben weitgehend erfolglos. Der Täter bemerkt uns und rennt laut schimpfend und drohend auf uns zu. Angst und Fassungslosigkeit macht sich breit. Wir rufen die Polizei an. Als wir bei der Leitstelle durchkommen geht alles auf einmal sehr schnell. Irgendwie sind alle drei bei dem Streit beteiligten wieder im Auto und fahren mit quietschenden Reifen davon. Uns bleibt nichts anderes übrig, als der Polizei mitzuteilen, dass der Konflikt nicht mehr greifbar ist. Wieder in der Wohnung ist die Stimmung erstmal auf dem Tiefpunkt und will auch nicht mehr so recht in Schwung kommen. Bei allen ist das Gefühl da, dass wir mehr hätten unternehmen müssen und können. Aber die Situation zeigt, dass es nicht so einfach ist über sich hinauszugehen, Zivilcourage zu zeigen und in brenzligen Situationen für andere, vielleicht sogar völlig unbekannte Personen einzustehen. Mit Jugendlichen sprechen wir viel über das Thema Zivilcourage. Auf dem Konficamp zum Beispiel beschäftigen wir uns einen ganzen Tag mit dem Thema. In theoretischen Fallbeispielen und Rollenspielen üben wir gemeinsam mit den Konfirmanden helfendes Handeln ein. Wir lernen wie man sich am besten verhalten sollte, und was getan werden kann um angespannte Situationen zu entspannen. Und trotzdem ist es nicht immer einfach das gelernte anzuwenden. Vielleicht hilft es sich immer wieder Vorbilder vor Augen zu halten, die Zivilcourage auch in dem dunkelsten Abschnitt deutscher Geschichte, in Zeiten von Terror und totaler Überwachung, gezeigt und gelebt haben. Die Evangelische Jugend München erinnert regelmäßig mit dem Motto „Wir Münchner haben gute Vorbilder“ an die Mitglieder der weisen Rose. Vielleicht hilft uns die Erinnerung unsere Ohnmacht zu überwinden und vom Zuschauen zum Handeln zu kommen. Ihr Diakon,
Sternengarten Nachrichten aus dem Sternengarten: Eigentlich sollte hier ein Bericht über das Winterfest im Januar stehen. Wie das aber so mit den „eigentlichs“ ist, hier steht keiner. Wie wir erfahren haben sind viele ErzieherInnen krank und die Kinder wollen trotzdem gut betreut sein. Also muss man Prioritäten setzen! Wir wünschen „Gute Besserung“ und freuen uns im nächsten Gemeindebrief wieder über euch lesen zu können. (cm) Ein Hilferuf! Unsere große Stütze im Gemeindebrief-Team, Franz-Otto Retzke, hat seine Arbeit beendet. Er hatte die Aufgabe den GB zu gestalten und die gesamte Organisation übernommen. Deshalb wundern sie sich bitte nicht, wenn der vorliegende GB nicht so perfekt ist wie die vorhergehenden. Wir suchen dringend jemanden, der diese Aufgaben übernehmen möchte. Gute PC-Kenntnisse, und ein Gefühl für Seitengestaltung sollten vorhanden sein. Wir arbeiten im Team. Wer Lust und Zeit hat sich hier zu engagieren melde sich bitte im Pfarrbüro: 089/ 812 51 26 Nachwuchs für unseren Gemeindebrief gesucht 19
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Seite 8 und 9: Viele Kinder und Jugendliche wachse
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Seite 20 und 21: FAM Begegnungstag für Alleinerzieh
Seite 22 und 23: Epiphanias - Aktuell Wanderung im I
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