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strassenbahn! hauptplatz? kontakt inhalt - Grüne Liste Traun - Die ...

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GRÜNE<br />

Zugestellt durch Post.at<br />

AUSGABE 74/Sept.2012<br />

DAS GEMEINDEMAGAZIN DER GRÜNEN<br />

DIE BRENNNESSEL<br />

Schwierige Überquerung<br />

des Hauptplatzes durch die Straßenbahn<br />

INHALT<br />

KONTAKT<br />

WWW.TRAUN.GRUENE.AT<br />

HTL ERÖFFNET S.3<br />

.............................................................<br />

WASSERSCHUTZGEBIET S.4<br />

.............................................................<br />

RADAR IN TRAUN S.5<br />

.............................................................<br />

VON TRAUN NACH MALY TROSTINEZ S.7<br />

.............................................................<br />

Mag. Gerhard Peterseil:<br />

� Tel: 07229-62435<br />

� traun.gruene@aon.at<br />

Maria Schartner-Ploier:<br />

� Tel: 0664/8317438<br />

� maria.schartner-ploier@gruene.at<br />

STRASSENBAHN!<br />

HAUPTPLATZ?<br />

Erfreulicherweise ist der Beschluss der<br />

OÖ Landesregierung zum Weiterbau der<br />

Straßenbahn Richtung <strong>Traun</strong> nun gefasst<br />

worden: 70 Millionen Euro, Fertigstellung<br />

2015 bzw. 2016 sind die jetzt aktuellen<br />

Zahlen.<br />

Da ich nach den endlosen Verzögerungen<br />

aller ÖV-Verbesserungen nach <strong>Traun</strong> an<br />

den erfolgreichen Straßenbahnbau erst<br />

glaube, wenn ich die ersten Baumaschinen<br />

auf dem <strong>Traun</strong>er Hauptplatz sehe,<br />

interpretiere ich so manche neue Meldung<br />

zunächst einmal skeptisch.<br />

Ein solche Meldung ist, dass nun neuerdings<br />

eine Umkehrschleife bei der Plus-<br />

City gebaut werden soll und eine erste<br />

Bauetappe 2015 bis dorthin fertig sein<br />

soll.<br />

Da die Plus-City auch die alte Grenze der<br />

ESG/Linz Linien-Busse darstellte, regt<br />

T R A U N<br />

sich bei mir die Furcht, dass bei etwaigen<br />

auftretenden Schwierigkeiten zB. bei der<br />

Planung in <strong>Traun</strong> oder bei einem kommenden<br />

Geldmangel oder beim Auftreten<br />

von glorreichen neuen Ideen diese Umkehrschleife<br />

bei der Plus-City die Endstation<br />

sein könnte.<br />

Daher noch immer: <strong>Traun</strong> muss auf der<br />

Hut sein, <strong>Traun</strong> muss vernünftig und<br />

schnell planen, sonst werden die Millionen<br />

auf anderen Strecken verbaut.<br />

Und damit sind wir auch schon bei der<br />

aktuellen Schwierigkeit: der Hauptplatz<br />

<strong>Traun</strong>. Nein, nicht „aktuelle“ Schwierigkeit,<br />

denn schon seit Anfang der Diskussion<br />

über die Straßenbahn, also seit 10<br />

Jahren weiß man, dass die Führung der<br />

� FORTSETZUNG AUF SEITE 02<br />

Foto: <strong>Grüne</strong> <strong>Traun</strong>


30. TRAUNER<br />

STANDLGESPRÄCH<br />

Standler: Ja, da treff ma uns endlich<br />

wieder! A ganzes Jahr…<br />

1. Passant: Aber jetzt san ma in<br />

Pension…<br />

2. Passant: Jetzt kumma ma regelmäßiger<br />

da her zu Ihna… sicher…<br />

Standler: Na, dann dazählts ma, was<br />

sich denn so tuat bei eich in <strong>Traun</strong>…<br />

1. Passant: <strong>Traun</strong>, <strong>Traun</strong>, <strong>Traun</strong>…<br />

2. Passant: A Hotel kriagn ma, glei links<br />

daneben wo des Hausberger Haus<br />

gstandn is. A Blickfang wird des. A<br />

Riesen-Hotel… A Riesen-Blickfang…<br />

1. Passant: D´Straßenbahn kummt…<br />

2. Passant: …amol…<br />

1. Passant: Da Stadtsaal kummt nu net.<br />

Da fehlt nu s´Geld dafür.<br />

2. Passant: Daher muass s`Volksheim<br />

nu länger in Betrieb bleiben…<br />

1. Passant: S´Volksheim in <strong>Traun</strong>…<br />

2. Passant: Ha! S´Volksheim in St.<br />

Martin hat scho wieder kan Pächter!<br />

1. Passant: Des is do nix Neues! Des is<br />

ja eh fast jedes Jahr a so!<br />

2. Passant: Es hat halt a schlechte<br />

� FORTSETZUNG VON SEITE 02<br />

Straßenbahn über den Hauptplatz, die<br />

ganzen damit einhergehenden Umbauten<br />

und Umordnungen des Straßenverkehrs,<br />

der Wegfall so mancher Parkplätze,<br />

die Situierung der Straßenbahnhaltestelle,<br />

die Situierung der Busstationen<br />

knifflig werden wird und man Vorund<br />

Nachteile der verschiedenen Möglichkeiten<br />

sorgfältig abwägen muss.<br />

Und doch wurde erst am 30. August<br />

Foto: <strong>Grüne</strong> <strong>Traun</strong><br />

Freitag, 07. September 2012<br />

mitgeschrieben von Gerhard Peterseil<br />

Lag´…<br />

1. Passant:<br />

Niemand weiß,<br />

dass es des<br />

Volksheim überhaupt<br />

gibt…<br />

2. Passant: …da hinter da Eisenbahn…<br />

1. Passant: A normaler Pächter schaffts<br />

dort net: zu wenig Einzugsgebiet, zu<br />

wenig konsumierendes Stammpublikum,<br />

abgschnittn vom Autoverkehr…<br />

2. Passant: Und a rühriger Pächter sucht<br />

sich bald a Lokal in aner besseren<br />

Lag´…<br />

1. Passant: 100.000 Euro müsst d´Stadt<br />

jetzt wieder investieren…<br />

2. Passant: Damit s´Restaurant weiter<br />

betrieben werden darf.<br />

1. Passant: Wieder 100.000 und ein,<br />

zwei, drei Jahr später: Wieder dasselbe,<br />

Pächter weg, an neuen suchen,<br />

Pächter weg, an neuen suchen. Des<br />

geht immer so dahin…<br />

2. Passant: Immer. Ewig…<br />

1. Passant: Zuasperren…<br />

2. Passant: Aber was tuat ma mit so an<br />

2012 die <strong>Traun</strong>er Politik damit befasst.<br />

Und gleichzeitig dazugesagt, dass schon<br />

bis 17. September die großen Entscheidungen<br />

gefällt sein müssten. Also nicht<br />

einmal 3 Wochen für Fragen wie: Wo<br />

liegen die Straßenbahnhaltestellen?<br />

Bleibt das Stadtcafe erhalten? Bleibt die<br />

Einbahnführung? Wie soll der Hauptplatz<br />

als gesamtes aussehen? Aber man<br />

kann in 3 Wochen keine Varianten planen<br />

lassen, man kann in 3 Wochen nicht<br />

genug Meinungen einholen, man kann in<br />

3 Wochen nicht die Auswirkungen überdenken.<br />

Eine so wichtige Entscheidung<br />

für das <strong>Traun</strong>er Zentrum wird daher<br />

ohne ausreichende Diskussion fallen.<br />

10 Jahre Nicht-Planen und dann 3<br />

Wochen Zeit geben; wieder und wieder<br />

und wieder einmal läuft das in <strong>Traun</strong> so.<br />

Zuletzt noch eine gute Nachricht: Man<br />

Gebäude dann? Wer kauft so was?<br />

Da Mahr? Da Trierenberg? Und<br />

Vereine san a drin…<br />

1. Passant: S´Restaurant zuasperrn…<br />

2. Passant: Mit Catering lassat si da viel<br />

machen…<br />

1. Passant: Und die Vereine kriagn jeder<br />

an extra Kühlschrank…<br />

2. Passant: In Oedt im Volksheim…<br />

1. Passant: …im Pfarrheim…<br />

2. Passant: … gibts auch ka Restaurant.<br />

1. Passant: Jaja…und geht a…<br />

Standler: Und zum Schluss nu was<br />

Positives?<br />

2. Passant: Ja! Da Oedtersee…<br />

1. Passant: …hat heuer gar keine<br />

Schlingpflanzn<br />

ghabt!<br />

Standler: Na also.<br />

plant, den Halbstunden-Takt<br />

der Busse<br />

zwischen Hauptplatz<br />

<strong>Traun</strong> und Meixnerkreuzung<br />

auf einen 15-Minuten-Takt<br />

zu verdoppeln. Das wäre eine außerordentlich<br />

wichtige Verbesserung. Denn<br />

beim jetzigen Halbstundentakt muss<br />

man in Linz immer auf der Hut sein und<br />

vorausrechnen, um die richtige Straßenbahn<br />

mit dem Anschluss-Bus nach <strong>Traun</strong><br />

nicht zu versäumen. Denn in diesem Fall<br />

steht man dann über 20 Minuten an der<br />

Meixnerkreuzung. Bei einem 15-Minuten-<br />

Takt fällt diese Rechnerei weg. Man<br />

nimmt irgendeine Straßenbahn und hat<br />

entweder gleich einen Anschluss oder<br />

muss höchstens 8 Minuten auf den<br />

nächsten Bus warten.<br />

Gerhard Peterseil<br />

02 GRÜNE TRAUN 74 / Sept. 2012<br />

Foto: <strong>Grüne</strong> <strong>Traun</strong><br />

Gerhard Peterseil


Im Jahr 2001 war die HTL Leonding<br />

viel zu klein geworden und <strong>Traun</strong><br />

wurde die Chance angeboten, eine eigene<br />

HTL für Informationstechnologie zu<br />

errichten. <strong>Traun</strong> griff zu und steckte in<br />

den folgenden Jahren etliches an Geld<br />

in dieses Schulprojekt. Denn der Bund<br />

zahlte zwar die Lehrerkosten, das Land<br />

zahlte die Hälfte der Betriebskosten,<br />

aber die andere Hälfte der laufenden<br />

Kosten - zuletzt ca. 460.000 Euro pro<br />

Jahr – trug die Stadt <strong>Traun</strong>; in Summe<br />

werden es einschließlich der Grundstückskosten<br />

für den Neubau an die 6<br />

Millionen Euro gewesen sein.<br />

Hatte man anfangs noch geglaubt, mit<br />

der Einmietung in ein Betriebsgebäude<br />

in der Holzbauernstraße nur wenige<br />

Jahre leben zu müssen, ergaben sich<br />

dann doch erhebliche Verzögerungen<br />

mit dem Bau der HTL. Der Bund drückte<br />

sehr lange mit einer definitiven Zusage<br />

einer „Verbundlichung“ der HTL, also<br />

der Übernahme aller entstandenen Baukosten<br />

durch den Bund, herum. Und<br />

ohne diese Zusage wollte <strong>Traun</strong> nicht<br />

das Wagnis eingehen, ein ca. 10 Millionen<br />

Euro teures Gebäude zu errichten<br />

und dann unter Umständen auf den<br />

Kosten und vielleicht gar auch auf Personalkosten<br />

sitzen zu bleiben.<br />

Aber dies alles ist Geschichte: der Neubau<br />

ist zeit- und kostengerecht verlaufen,<br />

der Bund wird alles übernehmen<br />

und <strong>Traun</strong> hat zu Realgymnasium und<br />

Handelsakademie/Handelsschule nun<br />

auch eine HTL bekommen.<br />

2 Anläufe für HTL-Kanalanschluss<br />

Angesichts der Freude über den Umzug<br />

in den Neubau nimmt sich die Frage<br />

nach dem vergessenen oder doch nur<br />

reparierten Kanalanschluss sehr nebensächlich<br />

aus. Aber die Sache hört sich<br />

irgendwie doch sehr ungereimt an:<br />

Der gerade neu gepflasterte und asphaltierte<br />

Vorplatz beim HTL-Neubau wurde<br />

wieder aufgerissen und ein zweiter Kanalanschluss<br />

an den Hauptkanal gesetzt.<br />

Grund für die sehr nach einer Aktion der<br />

Bürger von Schilda aussehende Aktion<br />

war angeblich nicht das „Vergessen des<br />

Kanalanschlusses“, sondern weil der<br />

GRÜNE TRAUN 74 / Sept. 2012<br />

ursprünglich verlegte Kanal die Dichtigkeitsprüfung<br />

nicht bestand. Nachdem<br />

mit Schulbeginn die Eröffnung angesetzt<br />

war, entschied man im Stadtbauamt<br />

kurzerhand das Setzen eines zweiten<br />

Kanalanschlusses. <strong>Die</strong> dadurch entstandenen<br />

Mehrkosten werden nach<br />

Auskunft des <strong>Traun</strong>er Bauamtchefs von<br />

der Baufirma getragen. Damit etwaigen<br />

Bedenken bezüglich der Kostentragung<br />

transparent entgegengetreten werden<br />

kann, werde ich im Prüfungsausschuss<br />

des Gemeinderates die Begutachtung<br />

der Abläufe und der Kostenübernahme<br />

beantragen.<br />

Oberösterreich hat 50 Sonnenschulen<br />

<strong>Traun</strong> ist leider nicht dabei<br />

Vor einem Jahr hat Energie-Landesrat<br />

Rudi Anschober die auch international<br />

einzigartige Förderaktion "PV macht<br />

Schule" gestartet. Dabei werden Photovoltaikanlagen<br />

gefördert, die auf oö.<br />

Schulgebäuden neu errichtet werden.<br />

<strong>Die</strong> Schulen setzen den Unterrichtsschwerpunkt<br />

"Sonnenenergie", bilden<br />

eine/n Pädagogin/en zur/zum Solarspezialistin/en<br />

aus, arbeiten im Unterricht<br />

mit dem sogenannten Solarkoffer<br />

und machen Energiesparen im Unterricht<br />

zum Thema.<br />

240 Schulen sind derzeit angemeldet -<br />

das derzeit 50. Sonnenkraftwerk im<br />

Rahmen der Aktion hat in Sarleinsbach<br />

den Betrieb aufgenommen.<br />

HTL<br />

eröffnet<br />

Foto: <strong>Grüne</strong> <strong>Traun</strong><br />

Warum die gerade neu<br />

errichtete <strong>Traun</strong>er HTL<br />

trotz eines beachtlichen<br />

Stromverbrauches und<br />

trotz der EDV-Ausrichtung<br />

nicht als Sonnenschule<br />

konzipiert wurde,<br />

ist mehr als ärgerlich und<br />

liegt an der Bundeskompetenzzugehörigkeit.<br />

Minister Berlakovich und Ministerin<br />

Schmied lassen hier eindeutig aus und<br />

gaben der BIG (Bundesimmobiliengesellschaft)<br />

offensichtlich keine<br />

Vorgaben.<br />

� Obwohl auf der Homepage der BIG<br />

über Photovoltaik und Solararchitektur<br />

zu lesen ist und beispielhafte Projekte<br />

angeführt werden: Wien (Gartenbauschule),<br />

Eisenstadt (Justizzentrum<br />

und Landespolizeikommando),<br />

Maria Zell (Bundesschulheim) und Wr.<br />

Neustadt (Cobra).<br />

� Obwohl sich die HTL selber als Klimapionier-<br />

und Ökologieschule positioniert<br />

und für energieeffizientes Verhalten<br />

nicht nur im Projektunterricht<br />

wirbt.<br />

Schade, wenn gerade einer so speziellen<br />

Schule die Erlebbarkeit einer Zukunftstechnologie<br />

vorenthalten wird.<br />

Maria Schartner-Ploier<br />

Maria Schartner-Ploier<br />

03


Aufgebrachte BürgerInnen aus<br />

Oedt hatten sich im Juni an einige<br />

GemeinderätInnen gewandt, um die<br />

Schlägerung von 80 Fichten zwischen<br />

dem Fußball- und Tennisplatz zu verhindern.<br />

Das „Vergehen“ der Fichten bestand<br />

darin, dass die Wurzeln in den<br />

Fußballplatz ragten und den Rasen dadurch<br />

beeinträchtigten. Wir <strong>Grüne</strong> <strong>Traun</strong><br />

bemühten uns um einen Sinneswandel<br />

bei Bürgermeister Harald Seidl, der in<br />

der Juli-Gemeinderatssitzung auf die<br />

diesbezügliche Frage von mir noch<br />

erklärte, „…dass die Stadt als Grundeigentümerin<br />

keinesfalls mit dem Fällen<br />

von 80 Bäumen einverstanden ist.“<br />

Das Umlegen dieser 80 Fichten auf dem<br />

Fußballplatz des ASKÖ Oedt-<strong>Traun</strong><br />

wurde flugs zu Ferienbeginn erledigt.<br />

Womit offensichtlich wird: hier wurde<br />

mit „gespaltener Zunge“ (und entgegen<br />

besseren Wissens) gesprochen – kein<br />

Vereinsvorstand kann es wagen gegen<br />

Eigentümerinteressen, noch dazu jene<br />

der öffentlichen Hand, zu handeln. Sollte<br />

die Stadt die Schlägerungen genehmigt<br />

haben, ohne zumindest Ersatzpflanzun-<br />

SPORTZENTRUM TRAUN<br />

Nach langen, nicht unkomplizierten<br />

Verhandlungen scheint es nun so weit:<br />

von den <strong>Traun</strong>er Fussballvereinen übersiedeln<br />

2 in das Sportzentrum <strong>Traun</strong>. Zu<br />

diesem Zweck müssen Räumlichkeiten<br />

und Trainingsmöglichkeiten im Sportzentrum<br />

ausgebaut werden. Es können<br />

aber nun Sportplätze, die teilweise inmitten<br />

von Wohnsiedlungen liegen, aufgelassen<br />

und als guter Wohnbaugrund<br />

verkauft werden.<br />

Das ist der Hintergrund der Absage an<br />

den Linzer LASK. Da eben nun mehrere<br />

Foto: <strong>Grüne</strong> <strong>Traun</strong><br />

Foto: <strong>Grüne</strong> <strong>Traun</strong><br />

gen zum Ausgleich vorzuschreiben, wird<br />

ihre Grünraumerhaltung zur Farce. Bei<br />

Ersatzpflanzungen ist mindestens auf<br />

einen Schlüssel von 1:2 und bei der<br />

Baumauswahl auf Standortgerechtigkeit<br />

zu achten.<br />

Vollends das Gesicht verliert eine Oberbehörde,<br />

wenn sie die angestrebte Trainingsfelderrichtung<br />

im Wasserschutzgebiet<br />

Oedt genehmigt. Man bedenke:<br />

ein nur mit einem Chemiecocktail zu<br />

pflegendes Spielfeld von 7000 m 2 im<br />

Wasserschutzgebiet!<br />

<strong>Traun</strong>er Vereine ihre Aktivitäten ins<br />

Sportzentrum verlegen werden, brauchen<br />

wir dort Plätze und Spielzeiten<br />

wahrscheinlich selbst.<br />

Sehr skeptisch stehen jedoch die Anrainer<br />

dem Ausbau des Sportzentrums<br />

gegenüber. Schon jetzt leiden sie unter<br />

dem Lärm, den Spielbetrieb und Zuschauer<br />

verursachen, besonders an den<br />

Wochenenden. Und hier sind insbesonders<br />

die mit quasi Rock-Konzerten verbundenen<br />

Spiele des American Football<br />

die Hauptquellen.<br />

<strong>Die</strong> Planungen für den Hotelbau an<br />

der Kreuzung Obere Dorfstraße/Kremstalstraße<br />

(an der Stelle des<br />

stehengebliebenen Transformatorhauses<br />

von Gruber&Kaja) gehen weiter. Wie<br />

groß wird das Hotel? Wie hoch?<br />

Verträgt sich der Bau mit dem gegenüberliegenden<br />

Schloss?<br />

TRAININGSFELD IM<br />

WASSERSCHUTZGEBIET?<br />

Hintergrunddetail: Beim ASKÖ Oedt gibt<br />

er sich auch vorerst spendabel:<br />

Großspediteur Grad, mit dem vor Jahren<br />

der Paschinger Fußball nach Höhenflügen<br />

ein harte Landung hinlegte und<br />

damit auch viele Subventionsgelder seitens<br />

der Gemeinde Pasching versenkt<br />

wurden. Grads Auftreten war mit ein<br />

Grund, dass die eingeleitete Fusionierungslösung<br />

der <strong>Traun</strong>er Fußball-Vereine<br />

geschrumpft ist.<br />

Maria Schartner-Ploier<br />

Beim<br />

CityLauf des<br />

TAW <strong>Traun</strong><br />

am 31. Mai<br />

gab es auch<br />

eine grüne<br />

Mannschaft:<br />

Maria-Schartner-Ploier, Jochen Meissner,<br />

Christian Sommer<br />

<strong>Die</strong> alte Tonanlage im Gemeinderatssaal<br />

war alt und reparaturbedürftig.<br />

<strong>Die</strong> neue Anlage spielt nun alle<br />

Stückerln, bis hin zum elektronischen<br />

Abstimmen und dem Sichtbarmachen<br />

durch einen Beamer, wer wie abgestimmt<br />

hat. Schön – aber die ganze<br />

Anlage hat auch 60.000 Euro gekostet.<br />

Ganz schön viel, wo sonst überall vom<br />

Sparen gesprochen wird.<br />

04 GRÜNE TRAUN 74 / Sept. 2012<br />

Foto: Katharina Sommer


Foto: <strong>Grüne</strong> <strong>Traun</strong><br />

Seit einigen Monaten sind an diversen<br />

Straßen in <strong>Traun</strong> fixe Radarkästen aufgestellt<br />

und nun auch in Betrieb. Wenn<br />

die ersten Strafverfügungen ausgeschickt<br />

werden, wird die öffentliche<br />

Aufregung wieder groß sein: Warum<br />

stellt <strong>Traun</strong> Radargeräte auf? Nur zum<br />

Abkassieren? Warum gerade diese<br />

Standorte? <strong>Die</strong>se Kästen sind<br />

so teuer und nützen doch gar<br />

nichts, usw. (Seien wir auch<br />

gespannt, ob und wie ÖVP und<br />

FPÖ gegen die Radarkästen<br />

argumentieren werden)<br />

Hier die Meinung der <strong>Grüne</strong>n.<br />

<strong>Traun</strong> hat in weiten Bereichen<br />

eine 30km/h-Zone. Am Anfang<br />

ungewohnt, hat man sich als<br />

Autofahrer inzwischen weitgehend<br />

daran gewöhnt: Ortsgebiet,<br />

Wohngebiet – hier darf ich nur 30<br />

fahren. Und so soll es ja auch sein: alle<br />

Verkehrsteilnehmer sollen sich darauf<br />

verlassen können, dass ALLE mit höchstens<br />

30 oder 35km/h unterwegs sind.<br />

Ein Jahr lang schwelte in der SPÖ<br />

der Groll über die Streichung der<br />

Subventionen für die Organisation „Kinderfreunde“.<br />

Auslöser für die Streichung<br />

war, dass die Junge Generation der SPÖ<br />

um eine Subvention für eine Veranstaltung<br />

angesucht hatte und diese auch<br />

von der SPÖ-Mehrheit im Ausschuss<br />

bewilligt bekommen hatte. Daraufhin<br />

hatte der Gemeinderat mit seiner Nicht-<br />

SPÖ-Mehrheit beschlossen, dass in Zu-<br />

GRÜNE TRAUN 74 / Sept. 2012<br />

RADAR<br />

IN TRAUN<br />

<strong>Die</strong>ses Vertrauen brauche ich dauernd:<br />

beim Überqueren der Straße als FußgängerIn<br />

oder RadfahrerIn, beim Ausparken,<br />

beim Ausfahren aus einer Einfahrt,<br />

beim Abbiegen. Ähnlich muss ich<br />

mich auf die E<strong>inhalt</strong>ung der 50km/h auf<br />

den übrigen Straßen verlassen können.<br />

Auch ist jedem klar, dass die Autogeräu-<br />

sche bei 30 bzw. 50km/h niedriger sind<br />

als bei 60 oder 70km/; die Anwohner<br />

von Weidfeldstraße und Mitterfeldstraße<br />

hören den Unterschied Tag für Tag und<br />

Nacht für Nacht. Und nicht zuletzt ver-<br />

kunft keine politische Jugendorganisation<br />

Subventionen bekommen dürfe.<br />

Und hatte somit auch die „Kinderfreunde“<br />

als Vorfeldorganisation der SPÖ<br />

vom Geld abschnitten.<br />

In der Sitzung des Gemeinderates am<br />

4. Juli stellte die SPÖ den Antrag, dies<br />

zu ändern. Nach einer längeren Debatte<br />

fand der Antrag in einer geheimen<br />

Abstimmung aber keine Mehrheit.<br />

läuft jeder etwaige<br />

Unfall umso harmloser,<br />

je langsamer ein Auto<br />

unterwegs ist.<br />

Doch nicht alle sehen das<br />

ein, nicht alle halten die<br />

Höchstgeschwindigkeiten<br />

ein. Daher gibt es seit<br />

Jahren Radarmessungen durch die<br />

<strong>Traun</strong>er Stadtpolizei, mit Zivilauto und<br />

Radarpistole. Da diese aber sehr personalaufwändig<br />

sind, gab es nur wenige<br />

Stunden Geschwindigkeitsmessungen<br />

pro Woche, so dass der „erzieherische“<br />

Effekt gering war.<br />

<strong>Die</strong> neuen fixen Radarkästen messen<br />

nun 7 Tage in der Woche, 24 Stunden<br />

am Tag, in beiden Fahrtrichtungen und<br />

in einem großen Entfernungsbereich.<br />

Man sollte daher annehmen, dass nach<br />

einiger Zeit – nach einigen Strafmandaten<br />

– die allgemeine Geschwindigkeit<br />

Richtung 30 bzw. 50 km/h sinken wird.<br />

Sollten sich einmal einzelne Standorte<br />

als unnötig erweisen, sollten mehr Radarkästen<br />

(die nicht alle immer<br />

ein Messgerät enthalten müssen)<br />

nötig sein, sollten weitere<br />

Standorte sich als wichtig herausstellen,<br />

sollten mehr Bodenmarkierungen<br />

sinnvoll sein, so<br />

wird man darauf reagieren.<br />

Foto: <strong>Grüne</strong> <strong>Traun</strong><br />

Es geht uns in <strong>Traun</strong> nicht ums<br />

Abkassieren, sondern um das<br />

E<strong>inhalt</strong>en von Höchstgeschwindigkeiten,<br />

um den Anwohnern<br />

eine Lärmminderung zu verschaffen und<br />

insgesamt die Verkehrssicherheit zu erhöhen.<br />

IMPRESSUM<br />

DIE BRENNNESSEL:<br />

Zeitung der <strong>Grüne</strong>n <strong>Traun</strong><br />

Gerhard Peterseil<br />

Gerhard Peterseil<br />

Medieninhaber, Herausgeber:<br />

<strong>Die</strong> <strong>Grüne</strong>n <strong>Traun</strong><br />

Amselweg 1, 4050 <strong>Traun</strong><br />

Erscheinungsort 4050 <strong>Traun</strong>.<br />

Verlag- und Aufgabepostamt <strong>Traun</strong>.<br />

05


REGIONALBAHNEN<br />

SCHNELL<br />

AUF SCHIENE<br />

JETZT REGIONALBAHNEN MODERNISIEREN<br />

INFORMIEREN<br />

UND MITMACHEN<br />

Immer topaktuell informiert über<br />

die oö Regionalbahnen unter:<br />

facebook >> tinyurl.com/9rhulo9<br />

DOWNLOADS<br />

Du willst auch für eine Modernisierung<br />

der oö Regionalbahnen aktiv<br />

werden? Download unserer Unterschriftenliste<br />

unter:<br />

OOE.GRUENE.AT/<br />

SCHNELLAUFSCHIENE/<br />

GRÜNE LANDESSEITE<br />

„Attraktivieren statt Kaputtsparen“: Obwohl das Verkehrsministerium<br />

den regionalen Bahnverkehr am liebsten aufs<br />

Abstellgleis schieben würde, kämpfen die <strong>Grüne</strong>n mit einem<br />

neuen S-Bahn-Konzept für die Zukunft der OÖ. Regionalbahnen.<br />

die Zukunft unserer Regionalbahnen betrifft, so wird dieser<br />

Herbst ganz entscheidende Weichenstellungen mit sich bringen“,<br />

„Was<br />

so die <strong>Grüne</strong> Verkehrssprecherin Ulrike Schwarz. Zum einen finden<br />

Verhandlungen mit dem Bund über eine mögliche Übernahme der Regionalbahnen<br />

statt, zum anderen wird der Landtag über ein Gesamtverkehrskonzept für<br />

den Großraum Linz entscheiden.<br />

Dass das Verkehrsministerium die Regionalbahnen am liebsten heute als morgen<br />

abtreten möchte, sieht Schwarz besonders kritisch: „Jahrelang wurde die<br />

Schieneninfrastruktur vernachlässigt, viele Bahnverbindungen fahrlässig heruntergewirtschaftet.<br />

Was wir aber brauchen, ist ein klares Bekenntnis zum Erhalt der<br />

regionalen Verkehrsinfrastruktur und keine Budgetsanierung auf dem Rücken<br />

der Regionen und PendlerInnen, die auf einen funktionierenden Regionalverkehr<br />

angewiesen sind“. Für uns <strong>Grüne</strong> ist klar: jetzt muss in die Regionalbahnen investiert<br />

werden, denn alle Bahnen sind erhaltenswert und haben erwiesenermaßen<br />

ausreichend Fahrgast-Potential. Sie sorgen für eine nachhaltige regionale Entwicklung,<br />

sichern (klimaschonende) Mobilität für ländliche Regionen und fördern die<br />

Unabhängigkeit vom immer teurer werdenden Auto.<br />

„Wir werden daher in den nächsten Wochen in den Verhandlungen ganz vehement<br />

auf dem Ausbau und die Modernisierung der Regionalbahnen beharren.<br />

Nach unseren Vorstellungen brauchen wir abgestimmte Regionalverkehrskonzepte<br />

und ein modernes S-Bahn-System für den Ballungsraum mit attraktiven Fahrzeiten,<br />

guten Taktfrequenzen und modernem Wagenmaterial. Dass dieses möglich<br />

ist, ist durch Studien belegt. Es würde eine effiziente, bequeme, rasche und auch<br />

kostengünstige Form der Mobilität für die hunderttausenden PendlerInnen in<br />

Oberösterreich schaffen“, so Schwarz. �Hadmar Hölzl<br />

06 GRÜNE TRAUN 74 / Sept. 2012


Einem Menschen konnte in der Juni-<br />

Ausgabe von Aktuell&Wissenswert nicht<br />

zu seinem 80. Geburtstag gratuliert werden:<br />

Herrn Gerald Bonyhady.<br />

Gerald Bonyhady, geboren am 1. Mai<br />

1932 in <strong>Traun</strong>, Sohn von Dr. Norbert<br />

Bonyhady, Arzt in <strong>Traun</strong> seit 1920, wurde<br />

bloß 10 Jahre alt. Am 20. Mai 1942 wurde<br />

er von Wien aus gemeinsam mit seiner<br />

Mutter „nach Minsk verschickt“. Das<br />

bedeutete, dass er, nach einem 6-tägigen<br />

Bahntransport nach Maly Trostinez<br />

in der Nähe von Minsk, am 26. Mai 1942<br />

gemeinsam mit ca. 1000 anderen Juden<br />

aus Österreich an den Rand einer Grube<br />

gestellt und erschossen wurde.<br />

In Wien wurde 2011 der Verein IM-MER<br />

gegründet, der sich dem Gedenken an<br />

die ca. 10.000 österreichischen Opfer in<br />

Minsk und Maly Trostinez widmet. Im<br />

Juni 2012 führte der Verein wieder eine<br />

Gedenkreise durch, bei der auch Namensschilder<br />

für die beiden <strong>Traun</strong>er angebracht<br />

wurden. <strong>Die</strong> Errichtung eines Denkmals in<br />

Wohnhaus der Familie Bonyhady in der<br />

Johann-Roithnerstraße<br />

Das AMS in der Christlgasse<br />

braucht mehr Platz. Nachdem die<br />

Erweiterung Richtung Badergasse doch<br />

nicht möglich war, suchte man einen<br />

neuen Standort. Im Zuge der großen<br />

Planungen im Stadtzentrum wurde nun<br />

als neuer Standort des AMS der Parkplatz<br />

in der Fabrikstraße angeboten. Er<br />

passt von der Größe, er passt von der<br />

Lage, er passt von der Verkehrserschließung<br />

her, die Nähe zur Papierfabrik<br />

macht dieses Grundstück für eine<br />

Wohnbebauung untauglich.<br />

Als Ersatz für den Parkplatz sind neue<br />

Parkplätze entlang der Fabrikstraße<br />

geplant.<br />

GRÜNE TRAUN 74 / Sept. 2012<br />

Foto: <strong>Grüne</strong> <strong>Traun</strong><br />

Maly Trostinez ist geplant, für das<br />

Bundespräsident Dr. Fischer die Finanzierung<br />

durch die Republik Österreich<br />

zugesagt hat.<br />

Näheres kann man der Homepage des<br />

Vereins entnehmen, siehe www.im-mer.at<br />

Grün-Gemeinderat ERWIN DORN<br />

bekommt aufgrund eines Beschlusses<br />

des Gemeinderats am 25.<br />

Oktober 2012 die Kulturmedaille der<br />

Stadt <strong>Traun</strong> verliehen.<br />

Eines seiner Hauptanliegen<br />

war und ist das<br />

Schultheater, das sich<br />

auch in eine größere Öffentlichkeit<br />

wagt.<br />

Dorn ist davon überzeugt,<br />

dass das Theaterspielen<br />

völlig neue Möglichkeiten<br />

des Erfahrens und des<br />

Ausdrucks in den Alltag<br />

von SchülerInnen bringt.<br />

Beschäftigung mit Kunst<br />

VON TRAUN NACH<br />

MALY TROSTINEZ<br />

ist für ihn immer auch Kulturarbeit im<br />

Sinne der Erfahrung mit den ältesten<br />

Ausdrucksmöglichkeiten des Menschen.<br />

Sein wichtigstes kulturpolitisches Anliegen<br />

ist der Erhalt und<br />

der Ausbau der Spinnerei<br />

und die Entwicklung<br />

neuer Kulturprojekte für<br />

<strong>Traun</strong>.<br />

Erwin Dorn ist auch<br />

beratendes Mitglied des<br />

Aufsichtsrates der gemeindeeigenenVeranstaltungsgesellschaft<br />

VEST.<br />

Foto: <strong>Grüne</strong> <strong>Traun</strong><br />

07<br />

Fotos: Verein IM-MER


Gute Bücher können das, manchmal<br />

auch Filme. Sie packen uns am Genick,<br />

schütteln uns durch, jagen uns durch<br />

sämtliche Gefühlsskalen, klären den Blick<br />

auf die Verhältnisse und auf uns selbst,<br />

fangen uns zum Schluss in einer Umarmung<br />

auf und lassen uns zurück, mit dem<br />

Gefühl nicht allein da zu stehen mit der<br />

ganzen Empörung über die Zustände in<br />

der Welt.<br />

Kai Degenhardt kann das auch - mit seiner<br />

Musik und seinen Texten.<br />

Der Sohn des 2011 verstorbenen Pioniers<br />

der Deutschen Liedermacherszene,<br />

Franz Josef Degenhardt, gastiert mit seinem<br />

eigenen Repertoire und Liedern seines<br />

Vaters im Kultcafe der Spinnerei<br />

<strong>Traun</strong>.<br />

KAI DEGENHARDT<br />

KULTCAFE DER SPINNEREI TRAUN<br />

MONTAG, 24. SEPTEMBER 2012 20 UHR<br />

Der „Preis der deutschen Schallplattenkritik“<br />

setzte sein neues Album „Näher<br />

als sie scheinen“ auf seine Bestenliste:<br />

„Das neue Album von Kai Degenhardt<br />

hört sich an wie ein spannender Roman:<br />

in sich geschlossen, mit gekonnten<br />

Tempowechseln, musikalisch klar, minimalistisch,<br />

voller Überraschungen.<br />

Gitarren treffen auf unaufdringliches<br />

Sampling, das Bänkellied steht neben<br />

Road-Movie und Kurzgeschichte, Erfundenes<br />

neben historischen Momentaufnahmen.<br />

Immer politisch, aber nie nur<br />

tagespolitisch, schenkt Degenhardt dem<br />

Hörer die Freiheit, weiter zu denken“.<br />

Politische Lieder –<br />

aus dem eigenen Repertoire<br />

und aus dem Werk seines Vaters<br />

Ich zähle meine Musik zu dem Genre,<br />

das die Anglo-Amerikaner „Singer-<br />

Songwriter“ nennen und das bei uns<br />

unter „Liedermacherei“ läuft. Natürlich<br />

mache ich politische Liede – was auch<br />

sonst? Ich schreibe und singe ja von mir<br />

und Gott und der Welt und<br />

wie das alles zusammenhängt.<br />

Im landläufigen TV-<br />

Talk-Sinne aber ist meine<br />

Musik absolut unpolitisch:<br />

Weder die Gesundheitsreform<br />

noch die Fiskalunion<br />

werden von mir behandelt.<br />

Ich bediene mich aus dem<br />

musikalischen Material der<br />

zeitgenössischen U-Musik;<br />

von Folk bis „Beats &<br />

Clongs“. <strong>Die</strong> verschiedenen<br />

Stilrichtungen benutze ich<br />

dabei für meine Zwecke. Das verdeutliche<br />

ich, indem ich ihnen ihre musikalischen<br />

Sättigungsbeilagen entziehe. Der<br />

dabei mitunter entstehende musikalische<br />

Verfremdungseffekt gefällt mir. Ich<br />

spiele außerdem gut Gitarre und – nicht<br />

so gut, aber effektiv – Melodica. Auf der<br />

Bühne benutze ich außerdem hier und<br />

da einen „Loop-Recorder“, mit dem ich<br />

kleinere musikalische Phrasen sample,<br />

übereinander schichte und als Live-<br />

Playback benutze. Zusammen nenne ich<br />

das mal: meinen Sound.<br />

Mit meinem Vater Franz Josef<br />

Degenhardt arbeitete ich viele Jahre als<br />

Arrangeur und Gitarrist zusammen und<br />

habe von 1987 an auf sämtlichen seiner<br />

Alben und diversen Tourneen mitgewirkt.<br />

Seit 1997 habe ich fünf eigene Alben<br />

veröffentlicht. Das letzte, „Näher als sie<br />

scheinen“, erschien im Frühjahr 2012.<br />

Auf meinen Konzerten präsentiere ich<br />

aber nicht nur die CD, sondern spiele<br />

auch Lieder aus dem Werk meines<br />

Vaters, der im letzten November gestorben<br />

ist.<br />

08 GRÜNE TRAUN 74 / Sept. 2012

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