DEFINITIV INFORMATIV 06
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PROTESTMARSCH GEGEN EINSPARUNGEN<br />
ALLE SEMESTER, BILDUNG & BERUF<br />
Diesen Mittwoch, 24.10. ab 12 Uhr vom Mikadoplatz in<br />
die Innenstadt<br />
Bestimmt hast du es auch schon gemerkt: An unserer<br />
Uni scheint irgendetwas nicht mit rechten Dingen<br />
zuzugehen. Hier studieren deutlich mehr, als es die<br />
Kapazität der Hochschule und die Anzahl des beschäftigten<br />
Lehrpersonals zulässt. Dadurch sind Seminare<br />
massiv überfüllt und mutieren zu Vorlesungen: Die<br />
Ausbildung verliert also ein großes Maß an Qualität.<br />
Doch was ist geschehen, dass wir uns heute in dieser<br />
Situation befinden? Wie konnte man es so weit kommen<br />
lassen? Nun ja, Geld regiert die Welt – und somit<br />
auch die Bildung.<br />
Die durch die Politik eingeführte Schuldenbremse<br />
zwingt die Universität dazu, jährlich 3,5 bis 4 Millionen<br />
Euro einzusparen. Hinzu kommt der Wegfall der Langzeitstudiengebühren.<br />
Mittel, die der Hochschule jetzt<br />
fehlen und für die es keinen finanziellen Ausgleich<br />
gibt. Was bleibt sind jedoch die Kosten für die Ausbildung<br />
jedes einzelnen Studierenden (im Bundesdurchschnitt<br />
ca. 50.000€), welche die Universität zahlen<br />
muss und die höchstwahrscheinlich – eben durch den<br />
Wegfall der Langzeitstudiengebühren – noch ansteigen<br />
werden.<br />
Woher also soll das Geld kommen, um weiterhin eine<br />
gute Ausbildungsqualität gewährleisten zu können?<br />
Warum hat dich das zu interessieren?<br />
Kurz gesagt: Die Qualität deiner Ausbildung leidet darunter<br />
extrem!<br />
Obwohl jedem Studierenden das Recht zusteht, in Regelstudienzeit<br />
abzuschließen, ist ein längeres Studium<br />
auf eigene Kosten abzusehen. Auf der einen Seite<br />
erhältst du keinen Seminarplatz, weil du mal wieder im<br />
Losverfahren verloren hast, auf der anderen Seite sitzt<br />
dir das BAföG-Amt im Nacken und verlangt nach ECTS-<br />
Punkten, die aber gar nicht mehr zu erreichen sind.<br />
Willst du das?<br />
Solltest du doch einen der heißbegehrten Seminarplätze<br />
ergattern, wirst du feststellen, dass man in derart<br />
großen Gruppen nur sehr schlecht arbeiten kann<br />
und aufgrund fehlender Diskussion und Übungseinheiten<br />
wenig mitnimmt. Auch die Betreuung von Haus-<br />
und Abschlussarbeiten kann nicht mehr gesichert werden<br />
oder findet nur noch zwischen Tür und Angel statt.<br />
Willst du das?<br />
Doch nicht nur die Studierenden leiden unter der aktuellen<br />
Situation: Auch die Lehrenden sind betroffen.<br />
Sie sind es, deren Stellen nicht verlängert werden. Sie<br />
sind es, die Studierende aus Seminaren rauswerfen<br />
müssen, damit das Seminar überhaupt noch stattfinden<br />
kann. Es gilt bei gleichbleibender Bezahlung und<br />
unsicherer Zukunft immer mehr Studierende zu versorgen.<br />
1. Pro Erstsemester, den die Universität einschreibt,<br />
erhält sie (je nach Studiengang) 10.000€-22.000€ aus<br />
der Landeskasse. Um die Ausbildung eines einzelnen<br />
Studierenden zahlen zu können, müssen also mehrere<br />
Erstsemester eingeschrieben werden. Diese zusätzlichen<br />
Studierenden haben aber keinen Raum am Campus,<br />
weswegen versucht wird, sie innerhalb der ersten<br />
Semester z.B. durch schwere Klausuren wieder loszuwerden.<br />
2. Zugleich wurde das sog. „Lehrdeputat“ (= Unterrichtsverpflichtung)<br />
des Lehrpersonals von 8 auf 9<br />
Stunden pro Woche angehoben. Das ist ein Mehraufwand<br />
für aktuelle Beschäftigte, die dann weniger<br />
Zeit für die Betreuung, z.B. von Hausarbeiten, haben.<br />
Zudem ermöglicht es der Hochschulleitung, Stellen<br />
einzusparen. Auf der anderen Seite sinkt damit aber<br />
auch die Vielfältigkeit der angebotenen Veranstaltungen,<br />
die das Studium interessanter und umfassender<br />
machen (früher gab es z.B. kostenlose Sprachkurse in<br />
Spanisch).<br />
3. Durch die (teilweise) Schließung ganzer Institute<br />
oder der Abschaffung von Studiengängen/-fächern<br />
bzw. der Zentralisierung eines Studienfaches an einem<br />
der beiden Standorte spart die Universität natürlich<br />
ebenfalls Gelder ein. Prominenteste Beispiele wären<br />
die Fächer Kunst und Musik – Wirtschaft & Arbeit wird<br />
diesem wohl folgen.<br />
Beschäftige der Universität würden gerne an dieser<br />
Situation etwas ändern, ihnen sind jedoch über den<br />
Arbeitsvertrag die Hände gebunden: Sie dürfen nicht<br />
demonstrieren. Deswegen brauchen sie deine Hilfe!<br />
Außerdem betreffen auch dich die Einsparungen direkt!<br />
Sie verschlechtern die Qualität deiner Ausbildung<br />
und spielen mit deiner Zukunft! Niemand will schlecht<br />
ausgebildete Lehrer. Und überhaupt: Wer weiß, ob<br />
das nächste eingesparte Fach nicht das deine ist? Bestimmt<br />
hast du keine Lust, Universität, Wohnort und<br />
Freundeskreis zu wechseln.<br />
Deshalb:<br />
Geh auf die Straße! Beziehe Stellung! Zeige der Politik,<br />
dass dir deine Ausbildung wichtig ist! Es ist deine<br />
Zukunft!<br />
WANN & WO?<br />
Diesen Mittwoch, 24.10. ab 12 Uhr vom Mikadoplatz in<br />
die Innenstadt – Du hast hier ganz sicher Zeit! Auch<br />
wenn es dich nicht betrifft, sei solidarisch! Je mehr<br />
Teilnehmer, desto eher ändert sich etwas!<br />
PS: Kein Dozent wird dir böse sein, wenn du eine um<br />
14 Uhr startende Veranstaltung wegen Teilnahme an<br />
der Demo erst später besuchst. Schließlich kämpfst du<br />
auch für seine Zukunft!<br />
Wenn doch, schreib uns eine E-Mail *zwinker*