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2.1.3 Lichtkonzepte - VELUX Schweiz AG

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planung mit tageslicht<strong>Lichtkonzepte</strong>Ein gebräuchliches Merkmal zur Unterscheidung von <strong>Lichtkonzepte</strong>n istdie Zuordnung als Seitenlicht oder als Oberlichtfall. Dabei wird zunächstan die Urtypen der Halle oder der Arena gedacht. Diese unterscheiden sichelementar dadurch, dass der Raum im einen Fall nur durch die Dachflächeund im anderen nur durch die Seitenwände markiert ist. So fällt hier dasLicht durch die fehlenden Seitenflächen und dort durch die fehlendeDeckenfläche. Funktional betrachtet dient das Seitenlicht nicht nur alsLichtquelle, sondern stellt insbesondere den visuellen Bezug zum Aussenraumher. Unter Ausnützung des intensiven Zenitallichts erweist sich dasOberlicht primär als effiziente Tageslichtquelle, welche dank seiner überKopf liegenden Position Räume mit grosser Raumtiefe sowie gefangeneRäume mit genügend Tageslicht versorgen kann. Die Kombination beiderTypologien führt oftmals zu räumlich spannenden und lichttechnischidealen Lösungen.Grundsätzliche<strong>Lichtkonzepte</strong>Museum in GiornicoPeter MärkliBeim Betrachten des Seitenlichtkatalogs stellt man fest, dass es keineswegsgleichgültig ist, ob das Fenster mittig, am Boden, unter der Deckeoder sogar darüber sitzt (als hohes Seitenlicht), ob das Licht von obendurch einen Schacht geholt werden muss oder ob der Raum – wie beieinem Atelierfenster bzw. bei einer tonnenüberwölbten Halle – auch erhält.In letzteren Fällen handelt es sich um Grenzfälle, die zum Oberlichttendieren. Die Zuordnung als Seitenlicht- oder als Oberlichtfall ist nichtimmer so eindeutig, wie beispielsweise das traditionell (auf Augenhöhe)angeordnete Dachfenster im Steildach aufzeigt: Dieses stellt einerseitseinen – wenn auch etwas eingeschränkten – Aussenbezug her, während dasRauminnere infolge des steilen Einfallswinkels gleichzeitig vom Zenitallichtund intensiver Besonnung profitiert.SeitenlichtSeitenlichtkatalog (D9)Kapitel 2 • PLANUNG MIT T<strong>AG</strong>ESLICHTK.2.1.12-D-05/13


planung mit tageslicht<strong>Lichtkonzepte</strong>Auch beim Betrachten des Oberlichtkatalogs stellt man eine erstaunlicheVielfalt fest, obwohl keineswegs Anspruch auf Vollständigkeit erhobenwird. Vom Urtypus der Arena, einem Raum unter freiem Himmel, führt derWeg über die Urform mediterranen Wohnens, das Hofhaus, bei dem alleRäume um einen zentralen Lichtschacht geordnet sind, zur zwei- odermehrstöckigen Passage, die sich längs eines mittig oder seitlich angeordnetenLichtbandes erstreckt. Vom Oberlichtschacht, der in frei wählbarenAbständen – massiert oder auch vereinzelt – zur flächigen Ausleuchtungoder auch zur Betonung besonderer Situationen eingesetzt werden kann,gelangt man zur Oberlichtlaterne. Ausgehend von einseitig, meist nachNorden orientierten Shedoberlichtern kann man zu zweiseitig orientiertenLösungen kommen, die das Licht zu den Raumwänden führen. Bei Zentralräumenspielen Lichtöffnungen im Kuppelscheitel oder im Kuppelfuss einebesondere Rolle. Die hier anskizzierten Oberlichtfälle sind von Räumenabgeleitet, die unterschiedlichsten Nutzungen dienen. Auch im Oberlichtkatalogsind <strong>Lichtkonzepte</strong> enthalten, die von der Seite Licht empfangen. DerBetrachter im Raum wird jedoch dieses Licht als Oberlicht empfinden.OberlichtOberlichtkatalog (D10)Oberstufenzentrum OberbürenSTAUFER & HASLER ArchitektenKapitel 2 • PLANUNG MIT T<strong>AG</strong>ESLICHTK.2.1.13-D-05/13


planung mit tageslicht<strong>Lichtkonzepte</strong>Eine besondere Bedeutung für die Wirkung des Raumes hat die Figurationdes Oberlichtes. Nicht die Höhe der mittleren Beleuchtungsstärke aufder Fussbodenebene, sondern der Bezug zu den vertikalen Begrenzungenund den Wänden sowie das Perforationsbild der Decke sind visuellentscheidend:Figurationena) Ein Oberlicht in Raummitte wirkt für sich, bleibt aber isoliert.b) Vier Oberlichter, jeweils den Raumecken zugeordnet, wirkenraumbildend. Die beleuchteten Ecksituationen reichen aus,um die Dimension des Raumes abzuschätzen. Die Zwischenzonenwerden mental eingefügt.c) Oberlichter, in Raummitte gereiht, erfassen einen Teil der Stirnwände.Die Längsausdehnung ist taxierbar. Bei der Abschätzung derBreitenausdehnung treten Unsicherheiten auf. Der Raum wirkt nichtals Einheit, sondern geteilt.d) Oberlichter, an den Längswänden gereiht, unterstützen die perspektivischeWahrnehmung des Raumes. Die Mitte wird mental ergänzt.Der Raum wirkt einheitlich.Oberlichtfigurationen (D11)e) Oberlichter, in einem quadratischen Raster geordnet, markieren dieAusdehnung der Decke, was hilfreich ist, da die Decke im Gesichtsfeldpräsent ist. Die Wände werden in Längs- und Querrichtung visuellwirksam. Allerdings wird die Raumwirkung auch vom Verhältnis deroffenen und geschlossenen Deckenflächenanteile («Ornament») impositiven oder negativen Sinne bestimmt.f) Oberlichter als deckenfüllendes Raster aus Pyramidenschächten ergebenden Eindruck einer schwebenden Decke, die den gesamten Raum mitLicht erfüllt. Diese Anordnung bildet den grösstmöglichen Kontrast zuFiguration a).Tageslichtkonzept Bibliothek ViipuriAlvar Aalto (D12)Kapitel 2 • PLANUNG MIT T<strong>AG</strong>ESLICHTK.2.1.14-D-05/13

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