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Aller guten Dinge sind vier - Stadtwerke Lübeck Marathon

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Dienstag,<br />

32 23. Oktober 2012<br />

<br />

<strong>Marathon</strong> kompakt<br />

Menken schießt und walkt: Eine<br />

halbe Stunde vor dem ersten<br />

Wettkampf stand Renate Menken<br />

schon bereit. Aber nicht<br />

zum Laufen. „Ich soll den Startschuss<br />

für den Volkslauf geben“,<br />

sagte die Chefin der Possehl-Stiftung,<br />

die es beim Sport gerne ruhiger<br />

angehen lässt. „Ich walke<br />

lieber um die Wakenitz.“<br />

Listengott im Börsensaal: Auf<br />

dem Markt wart es laut, im Börsensaal<br />

fast mucksmäuschenstill.<br />

„Ich bekomme von draußen<br />

kaum was mit“, meinte Hans-<br />

Hinrich Kleiminger von Pro<br />

Event, der Ergebnisse verwaltete,<br />

Urkunden druckte, T-Shirts<br />

herausgab und schmunzelnd ergänzte:<br />

„Aber dafür heiße<br />

ich auch Listengott.“<br />

Sportlichste Familie:<br />

Über die Auszeichnung<br />

„Sportlichste Familie“<br />

freuten sich René Tacken<br />

(46) mit Marthe<br />

(44) und den Kindern<br />

Saskia (18), Selene<br />

(16), Melina (13), Maria (12)<br />

und Finja (10). Die Familie läuft<br />

so gut wie jeden Tag, trainiert<br />

beim TSV Lensahn.<br />

Nils Junker (Leiter DAK-Servicezentrum)<br />

und Volker<br />

Hunwardsen (Leiter der<br />

DAK-Vertriebsregion) gratulierten<br />

Familie Tacken.<br />

Für Statistiker: Älteste Teilnehmer<br />

waren Kati Eickhorst und<br />

Gerhard Gotthard (beide 80),<br />

jüngste die erst sechsjährigen<br />

Lars Sörensen, Jörg Sandmann<br />

und Ralf Giercke.<br />

Letzter Sieger: Ein Sieger war<br />

auch Daniel Thomsen. Der<br />

26-Jährige aus Reinbek kam gut<br />

drei Stunden nach dem Sieger<br />

Jens Hollmann in 5:17,28 Stunden<br />

als <strong>Marathon</strong>-Schlusslicht<br />

ins Ziel. Doch er hat die<br />

42,195-km-Prüfung bestanden;<br />

78 kamen nicht ins Ziel.<br />

Saarland als Ausnahme: Bis auf<br />

das Saarland waren beim <strong>Stadtwerke</strong><br />

<strong>Lübeck</strong> <strong>Marathon</strong> alle<br />

Bundesländer vertreten, insgesamt<br />

2004 LäuferInnen am<br />

Start, davon 376 (gemeldet) allein<br />

beim <strong>Marathon</strong>.<br />

Schnelle Ziele-Crew: Um<br />

15.30 Uhr fiel gestern der Hammer.<br />

Die Orga-Crew um Klaus<br />

Ziele meldete beim Abbau Vollzug.<br />

Ziele: „Es ist alles wieder<br />

auf Null. So schnell waren wir<br />

noch nie.“<br />

Termin-Kollision: Der <strong>Lübeck</strong>er<br />

Citylauf rückt 2013 näher an<br />

den <strong>Marathon</strong>-Termin ran, ist<br />

nur eine Woche zuvor am<br />

13. Oktober geplant. <strong>Marathon</strong>-Organisator<br />

Roman Klawun<br />

findet das „unglücklich“<br />

und fragt: „Warum legt der Citylauf<br />

seinen Termin nicht in den<br />

Mai? So wäre beiden Events geholfen<br />

und wir würden, wie<br />

beim Sieben-Türme-Triathlon<br />

auch in der Orga gern helfen.“<br />

<strong>Marathon</strong>-Video: Ein Video mit<br />

Eindrücken vom <strong>Marathon</strong> gibt<br />

es auf www.ln-online.de/video<br />

Rund ums Rathaus<br />

Run auf den<br />

<strong>Marathon</strong> im<br />

Herzen der City<br />

Mit Staunen und Jubel verfolgten<br />

Zehntausende die Leistungen der 3200.<br />

<strong>Lübeck</strong> – Die Freudentränen <strong>sind</strong><br />

getrocknet, die Laufsachen längst<br />

gewaschen. Doch mancher Muskel<br />

schmerzt noch, und die Erinnerung<br />

an den großen Tag <strong>sind</strong> präsent.<br />

Was für ein Tag, was für eine<br />

Stadt im sportlichen Ausnahmezustand:<br />

Zehntausende Zuschauer<br />

säumen die Strecken, und seit dem<br />

Morgen stehen die Fans mit<br />

Papp-Klatschen, Kameras und<br />

klopfenden Herzen bereit, um den<br />

fast 3200 Läufern der fünf Wettkämpfe<br />

zuzujubeln. Start und Ziel<br />

<strong>sind</strong> auf dem <strong>Lübeck</strong>er Markt und<br />

in der Breiten Straße, und hier gibt<br />

es ein munteres Gewimmel vieler<br />

Menschen.<br />

Nach dem 10-Uhr-Startschuss<br />

für die mehr als 400 Läufer des <strong>Marathon</strong>s<br />

geht es mit viel Tempo zwischen<br />

den Start- und Ziellinien wei-<br />

ter. Kaum ist ein neuer<br />

Wettkampf gestartet,<br />

kommen schon<br />

die ersten Läufer eines<br />

vorherigen ins<br />

Ziel. Und nebenher<br />

laufen Siegerehrungen.<br />

Die City ist bevölkert von einer<br />

bunten Menge aus stolzen Eltern,<br />

jubelnden Freunden, staunenden<br />

Großvätern und all den kleinen<br />

und großen Lauf-Helden, die<br />

einfach nur dabei <strong>sind</strong>.<br />

Mit 1120 Sportlern (112 Zehnerteams)<br />

bilden die Staffeln die größte<br />

Gruppe, dicht gefolgt von den<br />

953 Aktiven, die die 21 Kilometer<br />

des Halbmarathons laufen. Auch<br />

der neue Zehn-Kilometer-Lauf ist<br />

mit 337 Anmeldungen ein Erfolg,<br />

ebenso wie der DAK-Familienlauf<br />

(171 Läufer) und der Schüler-Lauf<br />

(92). Dass mit den rund 3200 Teilnehmern<br />

(2834 im Ziel) der Rekord<br />

des Vorjahres geknackt ist, freut<br />

den Cheforganisator sehr: „Es ist eine<br />

wahnsinnige Geschichte und<br />

ein riesiger Erfolg für den Sport in<br />

<strong>Lübeck</strong>“, sagt Klaus Ziele vom <strong>Lübeck</strong>er<br />

<strong>Marathon</strong> Verein am Ziel.<br />

Mit La Ola, Countdown und Sportinfos<br />

sorgen hier und auf der Bühne<br />

Moderatoren Arne Welenz und<br />

Matthias Bohn für Stimmung. „Ich<br />

bin selber Läufer und weiß, worauf<br />

es ankommt“, verrät Welenz zwischen<br />

Startschüssen, Interviews<br />

Hingucker: Als Staffelstäbe fungierten<br />

Keulen, Spritzen, Schnecken<br />

und Telefone.<br />

Aus einer Bierlaune heraus entstand bei Tommy Bendel<br />

(r.) und Matthias Plaschka die Idee, beim Halbmarathon<br />

in originellen Kuh-Outfits aufzulaufen.<br />

D)D) Es ist ein riesiger<br />

Erfolg für den Sport<br />

in <strong>Lübeck</strong>.“<br />

Organisator Klaus Ziele<br />

Auch ein Halbmarathon<br />

ist<br />

lang und die<br />

Strecke an manchen<br />

Stellen<br />

einsam. Damit<br />

sich niemand<br />

verläuft, <strong>sind</strong><br />

nette Begleiter<br />

dabei. Radfahrer<br />

Martin<br />

Lenz (41) fuhr<br />

zum Beispiel<br />

der ersten Läuferin<br />

beim<br />

Halbmarathon<br />

voraus.<br />

und Wettkämpfen. Ein paar Meter<br />

weiter hat Carolyn Bieletzki (13) gerade<br />

den Schüler-Lauf geschafft,<br />

wischt sich Tränen und Schweiß<br />

aus dem Gesicht. „Bin einfach erschöpft“,<br />

sagt sie, lächelt aber<br />

schon wieder. Mutter Yvonne erklärt,<br />

dass in der Familie alle laufen:<br />

Vater Uwe (43) ist gerade beim<br />

<strong>Marathon</strong> unterwegs, Albert (17)<br />

macht sich für den Zehner bereit<br />

und Aaron (8) hat die 2,1 Kilometer<br />

geschafft. „Die Strecke ist perfekt,<br />

die Betreuung super“, lobt die Mutter<br />

und freut sich über die Medaillen,<br />

die ihre Kinder bekommen haben.<br />

Doch nicht nur sie. Jeder Teilnehmer,<br />

der das Ziel erreicht, kann<br />

sich über so eine Auszeichnung<br />

freuen und bekommt die bronzefarbene<br />

Medaille gleich an der Zielli-<br />

nie um den Hals gehängt.<br />

Dafür steht<br />

Claudia Kibbel mit<br />

den Jungs der D-Jugend<br />

des VfB-<strong>Lübeck</strong><br />

bereit. Der<br />

zwölfjährige Lars<br />

hat zwar noch ein rotes Gesicht,<br />

weil er selber einen Wettkampf mitgemacht<br />

hat. Doch schon ist er für<br />

seinen nächsten Job zur Stelle.<br />

„Macht einfach Spaß“, sagt der junge<br />

Fußballer und hält stolz die vielen<br />

orangefarbenen Bänder in die<br />

Höhe.<br />

Damit die Läufer sicher ins Ziel<br />

kommen, <strong>sind</strong> nicht nur Sanitäter,<br />

Physiotherapeuten, Polizei, Feuerwehr<br />

und viele Helfer mehr zur Stelle.<br />

Es gibt auch reichlich Verpflegung.<br />

„Wir haben Äpfel, Bananen,<br />

heiße Brühe, Müsliriegel und natürlich<br />

viele Getränke da“, erklärt<br />

Tanja Schmidt (41) am großen<br />

Hauptversorgungsstand unter<br />

dem Kaak. Die 41-Jährige vom<br />

SGV Pönitz gehört zu den über 540<br />

Ehrenamtlichen aus Vereinen, Verbänden<br />

und Schulen, die für den<br />

<strong>Marathon</strong> unverzichtbar <strong>sind</strong> –<br />

ebenso wie die Sportler. Für sie hat<br />

Stadtpräsidentin und Schirmherrin<br />

Gabriele Schopenhauer schließlich<br />

noch anerkennende Worte: „Alle<br />

haben viel Lob verdient, egal an<br />

welcher Stelle sie ins Ziel gekommen<br />

<strong>sind</strong>.“<br />

<strong>Lübeck</strong> – Nicht nur in sportlicher<br />

Hinsicht haben die Staffelläufer<br />

viel zu bieten. Auch ihre Kreativität<br />

lässt keine Wünsche offen. Denn<br />

die zehn Teams gehen nicht mit<br />

schnöden Staffel-Stäben an den<br />

Start: Sie rennen mit Maiskolben,<br />

Knochen, Riesen-Schlüsseln, Pinseln,<br />

Handschuhen, Polizeikellen,<br />

Spülbürsten und vielem mehr um<br />

die Wette. So wie das Team der Sana<br />

Kliniken, das sich an der Wendemarke<br />

in der Breiten Straße eine<br />

große Spritze überreicht und mit<br />

viel Humor und ein wenig Herzklopfen<br />

an den Start geht. „Ich bin<br />

schon ein bisschen aufgeregt“, verrät<br />

Pia Buchmann (16), deren Mut-<br />

Ein Höhepunkt: Für die mehr als 400 „<strong>Marathon</strong>is“ ging es nach dem Start rund ums Holstentor.<br />

Yvonne (42), Carolyn (13) und Aaron<br />

(8) Bieletzki <strong>sind</strong> <strong>Lübeck</strong>-Fans.<br />

ter auf der Intensivstation arbeitet.<br />

Während die Team-Kollegen<br />

schon auf der Strecke <strong>sind</strong>, stärken<br />

sich Pia und Lea-Sophie (12) noch<br />

schnell mit einem Crêpe mit Zimt<br />

und Zucker . Das gibt Kraft. Immerhin<br />

müssen alle zehn Mitglieder eines<br />

Staffel-Teams zusammen<br />

42-<strong>Marathon</strong>-Kilometer schaffen.<br />

Für jeden Läufer eine Strecke von<br />

4,2 Kilometern.<br />

„Das ist der <strong>Lübeck</strong>-Lauf“, jubelt<br />

Marketingchef Frank Stahmann<br />

vom Hauptsponsor <strong>Stadtwerke</strong><br />

<strong>Lübeck</strong> und nennt die Staffeln<br />

aus Vereinen und Firmen „das<br />

Herz der Stadt“. Und diese Form einen<br />

<strong>Marathon</strong> zu laufen, ist bei den<br />

Zeigt her Eure Staffelstäbe, ruft Moderator Arne<br />

Welenz und amüsierte sich mit den Zuschauern<br />

über Maiskolben, Knochen und allerlei mehr.<br />

Marvin (12) und Vivien (10) stehen am Hauptversorgungsstand unterm<br />

Kaak und bieten den Läufern Getränke, Obst und mehr an.<br />

Die Staffeln: Mit Spritzen und Schnecken am Start<br />

Sportlern besonders beliebt. Nachdem<br />

sich im Vorjahr noch 98 Gruppen<br />

angemeldet haben, <strong>sind</strong> in diesem<br />

Jahr schon 112 Staffeln dabei.<br />

Das gefällt auch den Zuschauern.<br />

Diana Weigel steht an der oberen<br />

Breiten Straße und hält für ihren<br />

Bruder die Daumen. „Ich finde die<br />

Staffel klasse, weil ein toller Teamgeist<br />

entsteht“, sagt die 34-Jährige<br />

und lobt außerdem, „dass jeder mitmachen<br />

kann.“<br />

In diesem Sinne ist auch die Vorwerker<br />

Diakonie mit einem integrativen<br />

Team am Start. „Wir <strong>sind</strong> mit<br />

Läufern mit und ohne Behinderungen<br />

dabei“, sagt Lutz Regenberg.<br />

Der Sprecher betont die integrati-<br />

onsfördernde Rolle des Sports,<br />

aber auch die Freude: „Es geht uns<br />

in erster Linie um den Spaß an der<br />

Sache – und den haben wir.“<br />

Ebenso wie Ärztin Eve Hassemer,<br />

die mit den Laufkollegen vom<br />

DRK-Krankenhaus Middelburg<br />

(Ostholstein) dabei ist. „Ich bin<br />

zwar am Anfang zu schnell losgelaufen<br />

und hatte die ganze Zeit Seitenstiche“,<br />

sagt sie, „aber es hat total<br />

Spaß gemacht.“ Und nicht nur<br />

das. Für den kreativsten Staffelstab<br />

(eine gebastelte Schnecke) <strong>sind</strong><br />

die „Speed-Schnecken“ aus Middelburg<br />

sogar ausgezeichnet worden.<br />

Ihr Gewinn: ein Segeltörn mit<br />

der „Lisa von <strong>Lübeck</strong>“.<br />

Heilende Hände: Cordula Schäfer massiert Enrico Zienke<br />

(Preetz) nach seinem Halbmarathon-Lauf. Die <strong>Lübeck</strong>er<br />

Praxis Wiggert Physio ist beim <strong>Marathon</strong> von Beginn an<br />

(seit 2008) dabei, diesmal mit sieben Physiotherapeuten.

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