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Ausgabe 09/ 2006<br />
Sachkundig<br />
Ministerpräsident Günther H. Oettinger<br />
für Abbau bürokratischer Verordnungen<br />
In Baden-Württemberg wird nicht nur geredet<br />
sondern auch gehandelt<br />
gefordert<br />
Klaus Wowereit<br />
Alter und Neuer Regierender Bürgermeister?<br />
Die Berliner Senat ist aufgefordert die Rahmenbedingungen<br />
des Gewerbes zu verbessern<br />
WegWeiSend<br />
Mit Carmen Roithmeier an der Spitze des TVD-Bayern<br />
laufen die Uhren des bayerischen <strong>Taxi</strong>gewerbes jetzt<br />
ganz anders und zukunftsorientiert.<br />
Neue Perspektiven für bayerische <strong>Taxi</strong>unternehmen.<br />
1. Jahrgang • 4. Ausgabe 2006<br />
Journal des TVD – <strong>Taxi</strong> Verband Deutschland<br />
F a c h b l a t t u n d S p ra c h ro h r<br />
d e s d e u t s c h e n Ta x i - u n d<br />
M i e t w a g e n g e w e r b e s<br />
Solidarischer Kampf des Gewerbes<br />
in Baden-Württemberg<br />
gemeinsam sind wir stark<br />
<strong>Taxi</strong>notstandsgebiet Berlin<br />
BZP in Auflösung?<br />
<strong>Taxi</strong>-Funk-Zentrale Karlsruhe kündigt Mitgliedschaft<br />
Neuer Landesverband TVD Bayern
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Der Passat als <strong>Taxi</strong>
<strong>Taxi</strong>Spiegel<br />
Deutscher <strong>Taxi</strong>tag 2006<br />
Der Deutsche <strong>Taxi</strong>tag 2006 in Stuttgart ist nicht gerade eine<br />
Veranstaltung, an der es vor lauter Chrom blinkt und blitzt<br />
– und damit alle Probleme des <strong>Taxi</strong>gewerbes in den Schatten<br />
stellt, oder nur beiläufig behandelt. Vielmehr ist es ein »<strong>Taxi</strong>tag<br />
der Gewerbepolitik«. Hier sind Meinungsmacher gefragt.<br />
Kommunikation ist Trumpf! Das ist der wesentliche Inhalt,<br />
unter dem der TVD Deutschland am 16. September nach<br />
Stuttgart einlädt. „Miteinander, statt gegeneinander“ ist das<br />
Motto, um die wirtschaftliche Gesamtsituation zu verbessern.<br />
Überall eine Lobby zu haben und damit taxigewerbepolitische<br />
wie ergebnisorientierte Ziele zu erreichen, erfordert einen<br />
starken Bundesverband.<br />
Wie haben die Münchener Taxler noch vor 5 Jahren die<br />
Berliner und Hamburger <strong>Taxi</strong>fahrer bedauert. Heute bedauern<br />
sie sich selbst. Wie lachen heute noch einige Landtaxiunternehmer<br />
auf Grund ihrer Festfahrten, bis auch ihnen ihre<br />
Grundlage entzogen wird, um überleben zu können. Da muss<br />
ein aufgeklärtes Bewusstsein für die momentan katastrophale<br />
Gesamtsituation her. Die Verantwortung der Verwaltungsbehörden,<br />
der Politiker und den Ministerien ist die gesetzliche<br />
Voraussetzung; die Verantwortung Einfluss zu nehmen, ist Sache<br />
des <strong>Taxi</strong>gewerbes selbst.<br />
Dadurch, dass der industriell hoch geförderte BZP, seit<br />
einem Jahrzehnt nur noch die persönlichen Interessen der eigenen<br />
Funktionäre und seiner Fördermitglieder auf Bundesebene<br />
vertreten hat, befindet sich das gesamte Gewerbe wirtschaftlich<br />
am Boden.<br />
Am 16. September 2006 haben nicht nur Verbandsvorsitzende<br />
und Zentralenleiter, sondern auch Unternehmer die<br />
Möglichkeit, an einer Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />
für das <strong>Taxi</strong>gewerbe mitzuarbeiten.<br />
<strong>Taxi</strong>zentralen: Nur Macht oder Mächtig?<br />
Die Macht einer <strong>Taxi</strong>zentrale ist immer insofern gegeben,<br />
dass sich <strong>Taxi</strong>unternehmer gezwungenermaßen anschließen<br />
müssen, um in den Genuss einer Auftragsvermittlung zu kommen.<br />
Leider gibt es auch einige Großzentralen in Deutschland<br />
deren Vorstände und Geschäftsführer, die ihre Funkteilnehmer<br />
nicht als selbständige Unternehmer sehen. Obwohl die<br />
Geschäftsführer als gewählte Organe einer Genossenschaft<br />
verpflichtet wären, nur ihrer Mitglieder zu vertreten, stehen<br />
oft nur ihre eigenen, persönlichen finanziellen Interessen im<br />
Vordergrund. Die wirtschaftlichen Interessen der angeschlossen<br />
Unternehmer bleiben dabei sehr oft auf der Strecke.<br />
Nicht so in Baden-Württemberg. Seit Anfang August kämpfen<br />
die Vorstände aller größeren <strong>Taxi</strong>zentralen gemeinsam,<br />
nicht nur für wirtschaftliche Belange ihrer Funkteilnehmer,<br />
sondern für die <strong>Taxi</strong>unternehmer gesamten Bundeslandes.<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
Mit dieser einmaligen solidarischen Vorgehensweise wollen<br />
sie verhindern, dass ein von den Geschäftsführern der drei<br />
BZP Landesverbände, gegen den Willen des TVD Landesverband<br />
Baden-Württemberg mit den Krankenkassen abgeschlossener<br />
Rahmenvertrag wirksam wird. Ein Vertrag der<br />
zwangläufig, jeden von Krankenfahrten abhängigen ländlichen<br />
<strong>Taxi</strong>- oder Mietwagenunternehmer, in den Ruin oder<br />
die Illegalität treiben würde. Es ist für außen stehende Beobachter<br />
kaum vorstellbar, mit welchen Mitteln und Methoden<br />
die hoch bezahlten Geschäftsführer der drei BZP Landesverbände,<br />
gemeinsam mit dem Verhandlungsführer der AOK<br />
Baden-Württemberg, gegen die Interessen des <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
kämpfen.<br />
Gezeitenwechsel<br />
Auch im hohen Norden, in Schleswig-Holstein kämpft<br />
der TVD Landesverband verbissen gegen einen vom Kieler<br />
BZP Verband mit den Kassen abgeschlossen Rahmenvertrag.<br />
Für 0,59 Euro incl. Mehrwertsteuer pro gefahrenen Kilometer,<br />
wäre kein Unternehmer mehr in der Lage wirtschaftlich<br />
zu arbeiten. Unterstützung im Kampf gegen den Kieler BZP<br />
Landesverband und die erhält er dabei nur vom Bundesverband<br />
TVD Deutschland.<br />
Ebbe und Flut sind nicht entscheidend für die Existenz der<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer an der Nordsee, sondern die Erträge die mit<br />
ihren Taxen erwirtschaften. Der, erst vor einem Jahr gegründete<br />
TVD Landesverband Schleswig-Holstein, setzt nun die<br />
Messlatte, um mit den Verwaltungsbehörden und Ministerien<br />
neue Akzente zu setzen, die zukünftig tragbar sind. Dass nur<br />
solche Verträge mit den Kassen abgeschlossen, die den Unternehmern<br />
ein wirtschaftliches Überleben garantieren. Der Widerstand<br />
gegen die Willkür gewerbefremder BZP Funktionäre<br />
wächst, von den Deichen bis zu den Alpen.<br />
Bayern braucht Entwicklungshilfe<br />
In den ersten drei Jahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg haben<br />
viele bayerische Unternehmer hauptsächlich von den Subventionen<br />
der jeweiligen Bundesregierung und der Europäischen<br />
Gemeinschaft gelebt. Aber im Gegensatz zur bayrischen Industrie<br />
und Wirtschaft hat sich das bayerische <strong>Taxi</strong>gewerbe in<br />
den letzten zwei Jahrzehnten nicht vorwärts sondern nur noch<br />
rückwärts entwickelt. Dank eines ehemaligen Bierbrauers, der<br />
sich von Einwagentaxiunternehmer zum Boss der Münchner<br />
<strong>Taxi</strong> e. G. und Vorsitzenden des bayrischen BZP Landesverband,<br />
mit nicht immer ganz sauberen Methoden hochgearbeitet<br />
hat. Der neu gegründete »TVD Bayern« wird diesen<br />
Missstand, 61 Jahre nach dem letzten Weltkrieg, abrupt ein<br />
Ende bereiten: ”Ziele verfolgen. Zeitnah handeln. Zukunft<br />
sichern.“ Das ist das Konzept des TVD Bayern.
taxiaktuell 07/2006<br />
G r u ß w o r t<br />
Mit dem „Deutschen <strong>Taxi</strong>tag 2006“ knüpfen der Bundesverband<br />
des <strong>Taxi</strong>verbands Deutschland und der baden-württembergische<br />
Landesverband an eine kleine Tradition an: In den Jahren<br />
1989 bis 1999 fanden in Stuttgart die <strong>Taxi</strong>tage statt, von denen<br />
mancher Impuls für positive Veränderungen für das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
ausging.<br />
Die wirtschaftliche Lage hat sich für das <strong>Taxi</strong>gewerbe in den<br />
vergangenen Jahren nicht entspannt. Eine Schwierigkeit stellen<br />
sicher auch gesetzgeberische Vorschriften dar, die der Bundesgesetzgebung<br />
unterliegen. Auf Länderebene schafft Baden-Württemberg<br />
für das <strong>Taxi</strong>gewerbe bereits seit mehr als einem Jahrzehnt<br />
im Rahmen seiner gesetzgeberischen Möglichkeiten Freiräume.<br />
So wurde seit dem Jahr 1995 die Liberalisierung der Eigenwerbung<br />
für <strong>Taxi</strong>unternehmer aktiv verfolgt. Als erstes Land ermöglichte<br />
Baden-Württemberg die Freigabe von Werbung auf<br />
Dachträgern. Zuletzt erlaubte das Land die Vergrößerung von<br />
Werbeflächen an den Fahrzeugen. Außerdem stellt die Landesregierung<br />
den <strong>Taxi</strong>unternehmern frei, Taxen in Farben ihrer Wahl<br />
zu betreiben.<br />
Auf dem diesjährigen <strong>Taxi</strong>tag diskutieren Experten und Betroffene<br />
zentrale aktuelle Fragen des <strong>Taxi</strong>- und Mietwagengewerbes.<br />
Ich wünsche den Veranstaltern und den Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmern in Anknüpfung an die Stuttgarter <strong>Taxi</strong>tage eine erfolgreiche<br />
Veranstaltung mit wichtigen neuen Ideen für die Zukunft<br />
des Gewerbes.<br />
Günther H. Oettinger<br />
Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg
Gute Laune und konstruktive Gespräche<br />
beim Berliner Familien Sommerfest der SPD<br />
im Rudolph-Wilde-Park<br />
ab Seite 09<br />
Neuer TVD Landesverband im Süden<br />
TVD Bayern gegründet<br />
ab Seite 20<br />
Berliner CDU lud <strong>Taxi</strong>verbände in Berlin‘s edelste<br />
Garage „Meilenwerk“ ein<br />
Seite 25<br />
Die hoch subventionierte Bahn schikaniert das<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe.<br />
Seite 26<br />
Sven Schulz MdB – pro Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
Seite 27<br />
Inhalt<br />
03 <strong>Taxi</strong>Spiegel<br />
06 Zu Gast bei Kollegen<br />
09 Krankenfahrten Baden-Württemberg<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe kämpft solidarisch gegen Krankenkassen<br />
11 Die Berliner SPD, Wowereit<br />
und die <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
14 Befindet sich der BZP in Auflösung?<br />
Karlsruher <strong>Taxi</strong>-Funk-Zentrale verlässt den BZP<br />
15 Alles was Recht ist<br />
16 TVD gegen Gurtpflicht<br />
18 BZP Vorstand Dirk Senkbeil<br />
im Kreuzfeuer der Kritik<br />
20 Spatenstich für Bayern<br />
24 Der Wahnsinn regiert weiter<br />
25 TVD Berlin<br />
CDU lud die drei Berliner Verbände zum Gespräch ein<br />
26 „Ich will‘s wissen, Frau Eichstädt-Bohlig<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
27 Moderne Piraterie<br />
Ausgrenzung und Mobbing in der Nürnberger <strong>Taxi</strong>genossenschaft nehmen zu<br />
30 Termine und Sudoku<br />
31 Impressum
taxiaktuell 07/2006<br />
Zu Gast bei Kollegen<br />
„Miteinander statt gegeneinander!“ ist das Motto dieser größten Veranstaltung für das <strong>Taxi</strong>gewerbe in<br />
Deutschland, am 16. und 17. September 2006. Willkommen sind alle Mitstreiter aus dem bundesweiten<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe, Vertreter aus Politik, Wirtschaft und den Verbänden. Die Weichen für die <strong>Taxi</strong>gewerbepolitik<br />
des folgenden Jahres werden an diesen Wochenendtagen gestellt.<br />
„Willkommen bei Kollegen,“ heißt es im Stuttgarter Rathaus<br />
Der TVD, als Veranstalter,<br />
setzt mit dem »Deutschen<br />
<strong>Taxi</strong>tag 2006« seine maßgebliche<br />
Philosophie um: „Das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
ist unsere gemeinsame Sache,“ sagt<br />
der Vorsitzende Peter Kristan. Damit<br />
meint er nicht nur die <strong>Taxi</strong>unternehmer,<br />
sondern auch alle Beteiligten aus<br />
Politik, Verwaltung und Wirtschaft.<br />
„Die wirtschaftliche Situation hat sich<br />
für die meisten <strong>Taxi</strong>unternehmern<br />
massiv verschlechtert. Wir bekommen<br />
nur eine Lobby, indem wir näher zusammenrücken.<br />
Dafür ist dieser <strong>Taxi</strong>tag<br />
in Stuttgart die einzige und beste<br />
Plattform.“<br />
Kompetent und inhaltlich<br />
Weniger Chrom und Blitz, dafür<br />
mehr <strong>Taxi</strong>profis stehen an diesem Wochenende<br />
im Mittelpunkt. Die Namensliste<br />
der Referenten aus Politik,<br />
Verwaltung und Wirtschaft ist herausragend<br />
und sucht seines Gleichen. Von<br />
”Unternehmerischen Freiheiten durch<br />
Bürokratieabbau zu Gunsten der <strong>Taxi</strong>unternehmen“,<br />
über die ”Kritische<br />
Betrachtung der Freistellungsverordnung“,<br />
bis hin zur ”Liberalisierung des<br />
Ordnungsrahmens im Personenbeförderungsgesetz“<br />
geht die Spannbreite<br />
der Themeninhalte der Fachleute bei<br />
der Podiumsdiskussion. Dabei begeben<br />
sich die Kompetenzen aus Politik, Verwaltung,<br />
Recht und Wirtschaft auf ein<br />
heißes Pflaster. Es gehört eine Portion<br />
Mut dazu, den <strong>Taxi</strong>kollegen aus allen<br />
Bundesländern Rede und Antwort zu<br />
stehen.<br />
Nächste Ausfahrt – Hartz IV<br />
Im Bau- und Gebäudereinigungsgewerbe<br />
gibt es einen Mindestlohn, der zumeist<br />
über dem Stundenlohn eines <strong>Taxi</strong>unter-<br />
nehmers liegt. Auch die meisten angestellten<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer würden sich über eine<br />
solche, gesetzlich verankerte Mindestlohngarantie<br />
freuen. Ärzte streiken wegen<br />
ihrer 50-Stunden-Woche monatelang.<br />
Viele <strong>Taxi</strong>unternehmer und –fahrer würden<br />
sich freuen, wenn sie mit einer 60-<br />
Stunden-Woche auf das Einkommensniveau<br />
einer Putzfrau kommen würden.<br />
Neues Selbstbewusstsein<br />
„So kann das nicht weiter gehen. Der<br />
TVD wird auf jeder Stadt-, Landkreis-,<br />
Länder- und der Bundesebene maßgeblich<br />
mit den Verwaltungsbehörden, Regierungsbezirksdirektionen<br />
und Ministerien<br />
wegweisende Konzepte erarbeiten,“<br />
beschreibt Peter Kristan das Planziel des<br />
TVD. Durch den immensen Mitgliederzulauf<br />
und der ständig steigenden<br />
Zahl neuer TVD-Landesverbände wird<br />
der Verband weiter einflussreich wie nie
zuvor. Das spiegelt sich auch in der Gästeliste<br />
dieser Veranstaltung wieder. Da<br />
geht’s nicht ums Beschönigen, sondern<br />
ums Eingemachte. Die kompetente Riege<br />
aus Ministerien, Wirtschaftvertretern<br />
und der IHK zeichnet die Qualität dieser<br />
Veranstaltung aus.<br />
<strong>Taxi</strong>tarife schätzen<br />
Schon bei der Feststellung für jeden<br />
örtlichen <strong>Taxi</strong>tarif entziehen sich 90%<br />
aller Genehmigungsbehörden aus ihrer<br />
gesetzesmäßigen Verantwortung. Sie<br />
lassen weder verfassungsgemäß Gutachten<br />
erstellen, noch werden sie ihrer<br />
Verantwortung gerecht, sich ihrer permanenten<br />
Störung des Verkehrsmarktes<br />
bewusst zu werden. Tarife werden über<br />
den Daumen gepeilt und festgelegt.<br />
Sie bewilligen x-Millionen für die Subvention<br />
des »Öffentlichen Personennahverkehr«<br />
(ÖPNV), aber befassen sich<br />
nicht annähernd professionell mit dem<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe.<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer sterben früher<br />
Kein Wunder, aber statistisch erwiesen<br />
– sterben <strong>Taxi</strong>fahrer früher, als ihre Altersgenossen<br />
aus anderen Berufssparten.<br />
Kein Wunder, wenn man ihre Arbeitszeiten<br />
mit ihren Einkommensverhältnissen<br />
gegenrechnet. Bewegungsmangel<br />
und Stress, bei niedrigstem Einkommen,<br />
sind dabei die Hauptursachen. <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
sind bei allen Krankenkassen in einer hohen<br />
Risikogruppe klassifiziert.<br />
Karin Roth wird, als Parlamentarische Sekretärin<br />
des Bundesverkehrsministeriums,<br />
zu den Problemen des <strong>Taxi</strong>gewerbes Stellung<br />
nehmen<br />
Umgekehrt<br />
Krankenkassen sind inzwischen bei<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmern bundesweit als Risikokunde<br />
klassifiziert. Die Anzahl der<br />
Krankenkassen wird sich in den nächsten<br />
Jahren zunehmend halbieren. Ihr<br />
Personalbestand wird sich weiter dem<br />
entsprechend verringern. So manchen<br />
Entscheidungsträger der Kassen wird<br />
man dann, aus seiner eigenen Verzweiflung<br />
mangels Einkommen, als neuen<br />
<strong>Taxi</strong>kollegen auf ”Hartz IV-Niveau“ begrüßen<br />
dürfen.<br />
Kann es sein, dass die Aufsichtsbehörden<br />
der Krankenkassen, also die<br />
Ministerien der Länder und das Bundesgesundheitsministerium,<br />
ohne jede<br />
Gesetzesgrundlage und Verantwortung,<br />
wirtschaftliche <strong>Taxi</strong>tarife massiv von<br />
der Willkür der Krankenkassen unterwandern<br />
lassen? Auch dieses Thema<br />
wird bei der »Offenen Diskussion« mit<br />
den Fachreferenten und Vertretern der<br />
Verbände für Zündstoff sorgen.<br />
„Mercedes – Du bist mein Stern“<br />
Zündende Ideen, um den Motor des<br />
weltweiten <strong>Taxi</strong>gewerbes am Laufen<br />
zu halten, hatte die »DaimlerChrysler<br />
AG« immer schon. Der Vertriebschef<br />
»Mercedes-Benz-Pkw und Maybach«,<br />
Peter Kuespert, wird dem »Deutschen<br />
<strong>Taxi</strong>tag 2006« nicht nur Glanz verleihen,<br />
sondern die Konzeption seiner<br />
Produktlinie für die <strong>Taxi</strong>wirtschaft klar<br />
in den Vordergrund stellen. Die schwindenden<br />
Einnahmen des <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
sind auch bei der »DaimlerChrysler<br />
AG« zu spüren.<br />
Bis ins letzte Detail, der zukunftsweisenden<br />
”Alternativen Antriebe“, wird<br />
Dr. Hans-Otto Herrmann Antworten<br />
geben, um Mercedes nachhaltig, als<br />
weltweit führender Autohersteller für<br />
den <strong>Taxi</strong>markt, in das Bewusstsein der<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer, ”Qualität statt Mogelpackung“,<br />
zu etablieren.<br />
Recht - vor links<br />
Cornel Pottgiesser, Rechtsanwalt<br />
des »TVD-Bundesverband«, wird<br />
nicht nur über die Freistellungsverordnung<br />
referieren. Die »FreistellungsVO«<br />
wird dem <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
noch Millionen-Verluste bescheren,<br />
– wenn das weiter so lax gehandhabt<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
wird und da nicht Cornel Pottgiesser<br />
wäre.<br />
Er ist die Instanz, um so genannte<br />
gemeinnützige Unternehmen,<br />
die ohne jegliche Konzessionierung,<br />
Krankenfahrten durchführen, in ihre<br />
Schranken zu verweisen. Als Podiumsteilnehmer<br />
wird er auch alle Fragen<br />
zur BOKraft, des PBefG und der EU-<br />
Vorschriften sicher und kompetent<br />
beantworten.<br />
<strong>Taxi</strong> im 21. Jahrhundert<br />
Was tut eigentlich die IHK für das<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe? Grundsätzlich herrscht<br />
die Meinung, dass <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
Zwangsmitglieder der örtlichen Industrie-<br />
und Handelskammern sind. Der<br />
stellvertretende Hauptgeschäftsführer<br />
der IHK Berlin, Christian Wiesenhütter,<br />
begibt sich beim <strong>Taxi</strong>tag in<br />
Stuttgart – in die Höhle der Löwen.<br />
Mit innovativen Konzepten, für das<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe des 21. Jahrhunderts der<br />
IHK, wird er sich im Diskussionsforum<br />
stellen.<br />
Achim Walter Neunzling gibt Zukunftsperspektiven<br />
für neue Märkte<br />
Märkte & Chancen<br />
Auch Achim Walter Neunzling ist<br />
eine zentrale Persönlichkeit des Stuttgarter<br />
<strong>Taxi</strong>tages. Er ist die Institution,<br />
um <strong>Taxi</strong>unternehmen den bundesweiten<br />
Markt der Behindertenfahrten zu<br />
erschließen. Alles in allem werden das<br />
zwei spannende Tage, die alle Beteiligten<br />
sicher vorwärts blicken lassen.
taxiaktuell 07/2006<br />
am Samstag, den 16. September 2006<br />
von 9.00 bis 17.00 Uhr<br />
Motto Deutsches <strong>Taxi</strong>gewerbe in der Krise!<br />
Ein Opfer der Bürokratie?<br />
ab 10.00 Uhr Fachreferate<br />
jeweils anschließend Podiumsdiskussion<br />
im großen Sitzungssaal.<br />
Peter Kristan Vorsitzender des TVD Deutschland<br />
Begrüßung der Referenten und Gäste<br />
Rudolf Köberle MdL<br />
Staatssekretär Innenministerium Baden-Württemberg<br />
Grußwort der Landesregierung<br />
Michl Burgmann Ministerialdirigent a. D.<br />
bis Februar 2006 Unterabteilungsleiter im<br />
Bundesministerium für Verkehr, Bau- und<br />
Wohnungswesen Abt. Straßenverkehr, Bonn<br />
Thema: „Ist der geltende Ordnungsrahmen noch<br />
zeitgemäß? Sind Liberalisierung und<br />
Deregulierung die Lösung?“<br />
Peter Diekmann<br />
Ministerialrat im Innenministerium Baden-Württemberg<br />
Thema: „Straßenverkehrswirtschaft – Vollzug im<br />
Land Baden-Württemberg und Tätigkeit der<br />
<strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer“<br />
Cornel Pottgiesser Rechtsanwalt des TVD Deutschland<br />
Thema: „Sondervereinbarungen im Tarifgebiet sinnvoll?<br />
Freistellungsverordnung – ein Freibrief<br />
für unlauteren Wettbewerb?“<br />
Christian Wiesenhütter<br />
Stellv. Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin<br />
Thema: „<strong>Taxi</strong> im 21. Jahrhundert“<br />
Deutscher <strong>Taxi</strong>tag 2006<br />
unter der Schirmherrschaft von<br />
Staatssekretär Rudolf Köberle MdL<br />
Innenministerium Baden-Württemberg<br />
im Stuttgarter Rathaus<br />
TVD Bundesverband TVD Landesverband Baden-Württemberg<br />
des <strong>Taxi</strong>- und Mietwagengewerbes e.V.<br />
Dr. Hans-Otto Herrmann Direktor DaimlerChrysler AG<br />
Thema: „Die Kraftstoffe und Antriebe der Zukunft“<br />
Achim Walter Neunzling<br />
1. Vorsitzender des Bundes behinderter Autobesitzer BbAB<br />
Thema: „Mobilität der Rollstuhlfahrer durch Taxen“<br />
Moderation<br />
Heinz Peter Ehrenpräsident des TVD<br />
1969 -1995 Vorsitzender der Berliner <strong>Taxi</strong>innung<br />
1974 -1983 Vize- und bis 1995 Präsident des BZP<br />
1987 -1995 Präsident der International Road Transport<br />
Union (IRU) – Sektion <strong>Taxi</strong> und Mietwagen<br />
TVD - Empfang im Stuttgarter Rathaus<br />
am Samstag, den 16. September 2006<br />
ab 19.00 Uhr<br />
Peter Kristan Begrüßung der Gäste<br />
Grußworte<br />
Günther H. Oettinger MdL<br />
Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg<br />
Karin Roth MdB<br />
Parlamentarische Staatssekretärin im<br />
Bundesministerium für Verkehr,<br />
Bau- und Wohnungswesen<br />
Dr. Hans-Ulrich Rülke MdL<br />
Wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion<br />
Dr. Martin Schairer<br />
Bürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart<br />
Peter Kuespert DaimlerChrysler AG<br />
Vertriebschef Mercedes-Benz Pkw und Maybach
<strong>Taxi</strong>gewerbe kämpft solidarisch gegen Krankenkassen<br />
Die geschäftsführenden Vorstände<br />
aller großen <strong>Taxi</strong>zentralen<br />
aus Baden-Württemberg trafen<br />
sich auf Initiative des TVD Baden-<br />
Württemberg bereits zwei mal um die<br />
Vorgehensweise gegen die unlauteren<br />
Methoden der Krankenkassen und der<br />
drei BZP-Verkehrsverbände (VV Württemberg,<br />
Nord- und Südbaden) festzulegen.<br />
Im Schulterschluss versuchen diese<br />
einen Rahmenvertrag für Krankenfahrten<br />
durchzusetzen, der erstens bis 2010 unkündbar<br />
ist und die vereinbarten Entgelte<br />
mit 63 Cent/km (inkl. MWSt.) deutlich<br />
unter denen liegen, die im Rahmenvertrag<br />
von 2002 vereinbart wurden. Darüber hinaus<br />
sollen diese ab dem 1. Juni 2006 geltenden<br />
unwirtschaftlichen Preise zukünftig<br />
auch innerhalb des Pflichtfahrgebietes<br />
für sämtliche Rechnungsfahrten der Krankenkassen<br />
gelten und den Unternehmern<br />
auch nur in dieser Höhe erstattet werden.<br />
Dagegen steht die landesweite Front des<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbes, die sich von den Kassen und<br />
den drei BZP-Verkehrsverbänden nicht in<br />
die Insolvenz oder Illegalität treiben lassen<br />
werden. Der Rahmenvertrag der ohne Beteiligung<br />
des TVD Landesverbandes vor<br />
zwei Monaten geschlossen wurde stößt<br />
auf heftigsten Widerstand aller Orten.<br />
Die Vorstände aller großen baden-württembergischen<br />
<strong>Taxi</strong>zentralen signalisierten<br />
nach bekannt werden des neuen Rahmenvertrags<br />
unisono, dass ihre Mitglieder diesem<br />
wirtschaftlich katastrophalen Vertrag<br />
niemals akzeptieren werden. Auch von<br />
den <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmern<br />
in ländlichen Bereichen, deren Anteil an<br />
Krankenfahrten oft 80 – 90 Prozent ihrer<br />
Fahrten ausmacht, wird der Vertrag als<br />
ruinös bezeichnet. „Um nicht plötzlich<br />
auftragslos dazustehen habe auch ich die<br />
Verpflichtungserklärung zum neuen Rahmenvertrag<br />
unterzeichnet, im vollen Bewusstsein,<br />
dass ich nun umsonst arbeite“,<br />
so der Kommentar eines Unternehmers.<br />
Um sich gegen den Druck der Kassen zu<br />
wehren, aber auch um den fast wehrlosen<br />
ländlichen Unternehmern den Rücken zu<br />
stärken, hat der TVB Baden-Württem-<br />
berg gemeinsam mit den Vorständen der<br />
<strong>Taxi</strong>zentralen Heidelberg, Mannheim,<br />
Heilbronn, Karlsruhe, Freiburg, Pforzheim,<br />
Stuttgart, Ludwigsburg, Böblingen,<br />
Esslingen und Ulm bei der Versammlung<br />
beschlossen, ab dem 15. August sämtliche<br />
Krankenfahrten nur mit der <strong>Taxi</strong>uhr auszuführen,<br />
die die Patienten notfalls bar<br />
bezahlen (in Stuttgart bereits seit dem 1.<br />
August) und mit ihren Kassen selbst abrechnen<br />
müssen. Aber welcher Patient hat<br />
schon die finanziellen Mittel, um mehrmals<br />
innerhalb einer Woche eine Krankenfahrt<br />
mit dem <strong>Taxi</strong> vorzufinanzieren?<br />
Die Krankenkassen versuchen sich auf die<br />
Kosten ihrer Patienten und auf den Tod<br />
des baden-württembergischen <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
gesund zu stoßen.<br />
Wie die Rechtsanwälte des TVD inzwischen<br />
eindeutig festgestellt haben,<br />
besitzt der alte Rahmenvertrag entgegen<br />
den Behauptungen der Krankenkassen,<br />
seit dem 01.01.2004 keine Gültigkeit<br />
mehr. D.h. in ganz Baden-Württemberg<br />
gibt es derzeit keinen für das <strong>Taxi</strong>- und<br />
Mietwagengewerbe verbindlichen landesweit<br />
gültigen Rahmenvertrag. Der TVD<br />
Baden-Württemberg hat alle <strong>Taxi</strong>- und<br />
Mietwagenunternehmer aufgefordert,<br />
alle Krankenfahrten, auch außerhalb<br />
des Pflichtfahrgebietes nur noch nach<br />
dem gültigen <strong>Taxi</strong>tarif auszuführen. Abmahnungen,<br />
wie sie schon einige Stuttgarter<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer von der AOK erhalten<br />
haben, werden von unseren Anwälten<br />
zurückgewiesen.<br />
Bei den Versuchen das <strong>Taxi</strong>- und Mietwagengewerbe<br />
unter Druck zu setzen<br />
drohen die Kassen mit Internetausschreibungen<br />
(AOK) oder bedienen sich auch<br />
eines so genannten „Krankenfahrtenvermittlers“<br />
DKC, wobei sie mit diesem bereits<br />
Verträge abgeschlossen haben.<br />
Der TVD Baden-Württemberg hat<br />
bereits vor Wochen die baden-württembergischen<br />
<strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer<br />
in einem Rundschreiben<br />
davor gewarnt, in Geschäftsbeziehungen<br />
mit dem zumindest landesweit operie-<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
renden Krankenfahrtenvermittler DKC<br />
– Deutsche Krankenfahrten Community<br />
- zu treten. Dieser in Schriesheim<br />
ansässige Krankenfahrtenvermittler und<br />
Ex-<strong>Taxi</strong>unternehmer versucht, die von<br />
den gesetzlichen Krankenkassen an ihn<br />
übergebenen Krankenfahrten für Dauerpatienten<br />
(zur Dialyse-, Strahlen- oder<br />
Chemotherapie) zu Dumpingpreisen an<br />
ortsansässige <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmen<br />
zur Durchführung weiter zu<br />
vermitteln. Vertragsgemäß sollen dann<br />
auch die gesamten Abrechnungen dieser<br />
Fahrten über die DKC abgewickelt<br />
werden.<br />
Wie unserem Verband jetzt schriftlich<br />
vom Mannheimer Landgericht mitgeteilt<br />
wurde, besitzt die DKC, vertreten durch<br />
Herrn Lampertsdörfer, keine Inkassoerlaubnis<br />
für die Abrechnung von Krankenfahrten.<br />
Die <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmen<br />
sollen vertragsgemäß die<br />
Rechnung für die durchgeführten Krankenfahrten<br />
an das DKC stellen. Dieses<br />
berechnet dann die Beträge weiter an die<br />
gesetzlichen Krankenkassen und nimmt<br />
dabei die Stelle eines Inkassobevollmächtigten<br />
ein.<br />
Aufgrund der fehlenden Inkassoerlaubnis<br />
hat das Mannheimer Landgericht bereits<br />
aufsichtsrechtliche Schritte angekündigt.<br />
Obendrein verwundert auch, dass<br />
unter der Schriesheimer Adresse das DKC<br />
für das Landgericht Mannheim postalisch<br />
nicht zu erreichen war.<br />
Dass die gesetzlichen Krankenkassen,<br />
voran die AOK Baden-Württemberg,<br />
mit dem DKC als Krankenfahrtenvermittler<br />
zusammen arbeiten, ohne dessen<br />
Zulassungs-Voraussetzungen für eine<br />
ordnungsgemäße Abrechnung auch nur<br />
ansatzweise zu prüfen, ist für das <strong>Taxi</strong>-<br />
und Mietwagengewerbe aber auch für die<br />
Versicherten ein Schlag ins Gesicht, muss<br />
doch jedes <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmen,<br />
bevor es mit den Krankenkassen<br />
abrechnen kann, ein ausführliches<br />
Zulassungsverfahren über sich ergehen<br />
lassen.
10<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
Die Kassen verletzen durch die Einschaltung<br />
des DKC ihre gesetzliche Fürsorgepflicht<br />
gegenüber den oft schwerstkranken<br />
Versicherten, dass alle Fahrten pünktlich<br />
und korrekt durchgeführt werden. Denn<br />
es ist anzunehmen, dass kein einziger <strong>Taxi</strong>-<br />
oder Mietwagenunternehmer, auch wenn<br />
er vertragliche Vereinbarungen mit dem<br />
DKC eingegangen ist, nach dieser Information<br />
weiterhin im Auftrag des DKC<br />
Krankenfahrten durchführen wird. Er<br />
muss doch zu Recht befürchten, am Ende<br />
seine dem DKC gegenüber kreditierten<br />
Fahrtkosten nicht zu erhalten.<br />
Deutscher <strong>Taxi</strong>tag 2006 Stuttgart<br />
Bereits in den nächsten Tagen wird in<br />
einem erneuten Treffen der Zentralenchefs<br />
über die weitere Vorgehensweise beraten.<br />
Letztendlich muss auch bei Krankenfahrten<br />
innerhalb des Tarifgebiets gelten:<br />
Der <strong>Taxi</strong>tarif bleibt unantastbar!
Die Berliner SPD, Wowereit und die<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer . . .<br />
Eigentlich wollte der Vorsitzende<br />
des TVD das Wochenende nicht<br />
in Berlin, sondern zu Hause in<br />
Stuttgart verbringen. Doch als ihn Ingrid<br />
Holzhüter einlud, gemeinsam mit<br />
Ihr am Samstag, den 19. August auf das<br />
Sommerfest der Berliner SPD in den Rudolph-Wilde-Park<br />
zu gehen, buchte er<br />
seinen Rückflug kurzerhand um. Schließlich<br />
ist die engagierte Politikerin Ingrid<br />
Holzhüter nicht nur Ehrenmitglied des<br />
TVD, sondern auch ein richtiges Ur-<br />
taxi-aktuell<br />
Das Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbe liegt wirtschaftlich<br />
am Boden und zählt heute zu<br />
den Notstandsgebieten des deutschen<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbes. Vergleichbar nur noch<br />
mit Hamburg und einigen Großstädten<br />
in den neuen Bundesländern. Deshalb<br />
betrachten nicht wenige <strong>Taxi</strong>fahrer das<br />
Wahlkampfplakat der SPD mit dem<br />
Zeitung lesenden <strong>Taxi</strong>fahrer und dem<br />
Spruch „Konsequent gastfreundlich.<br />
Über 6 Millionen Gäste lieben unseren<br />
Humor“ als Hohn. Denn sie fühlen<br />
sich vom Rot/Roten Senat verraten und<br />
in Stich gelassen. Auch sie waren vom<br />
Verlauf des Gespräches und der Aussage<br />
von Senatorin Junge-Rayer „Ich mache<br />
nichts“ tief enttäuscht. Teilen Sie die<br />
gestein der Berliner SPD. Von 1985 bis<br />
1994 war sie Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses<br />
und des SPD Landesvorstandes<br />
und von 1994 bis 2002 Mitglied<br />
des Bundestages. Es gibt wohl keinen<br />
Berliner SPD Politiker, der Ingrid nicht<br />
kennt und nicht wenige Karrieren heute<br />
führender Berliner SPD Politiker wurden<br />
von ihr positiv beeinflusst und gefördert.<br />
Eigentlich wollte taxi aktuell statt diesem<br />
Bericht und Bilden vom Sommerfest<br />
Interview mit dem TVD Vorsitzenden Peter Kristan<br />
Ingrid Holzhüter MdB a.D.<br />
Meinung der Berliner <strong>Taxi</strong>fahrer in Bezug<br />
auf den Rot/Roten Senat?<br />
Peter Kristan<br />
Nachdem ich in den vergangenen Tagen<br />
nicht nur mit SPD Politikern, sondern<br />
auch mit Vertretern der Berliner<br />
CDU und Bündnis 90/Die Grünen gesprochen<br />
habe, bin ich davon überzeugt,<br />
dass nicht die Politik oder den Rot/Roten<br />
Senat, sondern das Gewerbe selbst die<br />
Hauptschuld an der wirtschaftlichen Misere<br />
trifft, in der sich das Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
seit Jahren befindet.<br />
taxi-aktuell<br />
Warum dieser Meinungsumschwung?<br />
Haben nicht Sie selbst die Berliner Senatorin<br />
Junge-Reyer nach dem Gespräch<br />
im November vergangen Jahres für ihre<br />
niederschmetternde Aussage „Ich mache<br />
nichts!“ scharf kritisiert?<br />
Peter Kristan<br />
Konrad Adenauer hat einmal gesagt<br />
„was interessiert mich mein Geschwätz<br />
von gestern, wenn ich heute klüger bin“.<br />
Nach den Gesprächen mit Berliner Politikern<br />
aller Parteien bin ich klüger<br />
geworden und habe sogar Verständnis<br />
dafür, warum und weshalb Junge-Reyer<br />
mich damals mit dieser Aussage brüskiert<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
der Berliner SPD ein Interview mit dem<br />
Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit<br />
bringen. Wir haben - nachdem<br />
Peter Kristan (Dank Ingrid Holzhüter)<br />
nicht nur mit Klaus Wowereit und dem<br />
SPD Bundesparteivorsitzenden Kurt<br />
Beck, sondern auch mit zahlreichen SPD<br />
Angeordneten und Mitgliedern des Senats<br />
persönlich gesprochen hat - uns entschlossen,<br />
den TVD Vorsitzenden zum<br />
Ergebnis seiner auf dem Sommerfest geführten<br />
Gespräche zu befragen.<br />
hat. Von 1969 bis 1995 war Heinz Peter<br />
Vorsitzender der Innung des Berliner<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbes. Bis dahin war die Berliner<br />
<strong>Taxi</strong>innung, mit über 3000 Mitgliedern,<br />
der mit Abstand größte und auch gewerbepolitisch<br />
erfolgreichste Landesverband<br />
in ganz Deutschland. Nach seinem<br />
Rücktritt ist das Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbe in<br />
ein tiefes Loch gefallen. Wolfgang Wruck,<br />
sein Nachfolger, war leider eine totale<br />
Fehlbesetzung für dieses Amt. Während<br />
Heinz Peter jeden Donnerstag in der<br />
Lobby des Berliner Abgeordnetenhauses<br />
saß und auch sonst jede Gelegenheit<br />
wahrnahm, um vom Regierenden, dem<br />
Senat und den Abgeordneten zum Wohle<br />
des Berliner Gewerbes nicht übersehen<br />
zu werden, wartete sein Nachfolger Wolfgang<br />
Wruck 10 Jahre lang vergeblich in<br />
11
12<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
PK im Gespräch mit Ministerpräsident<br />
Kurt Beck – SPD Parteivorsitzender<br />
der Geschäftsstelle der Innung darauf ,<br />
dass der Regierende Bürgermeister oder<br />
einer der verantwortlichen Senatoren bei<br />
ihm um einen Termin ansucht. Und nach<br />
Geschäftsschluss fuhr er, vermutlich tief<br />
enttäuscht darüber, dass kein Bürgermeister<br />
und Senator Interesse an einer Audienz<br />
bei ihm zeigte, nach Hause oder in<br />
seinen Schreibergarten, um sich von seinem<br />
anstrengenden Job hinterm Schreibtisch<br />
zu erholen. Schade dass Wruck, der<br />
10 Jahre keinen Ruck für das Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
gemacht hat, nicht von seinem<br />
Vorgänger Heinz Peter gelernt hat. Politik<br />
wird meist nicht während der normalen<br />
Geschäftszeit, sondern nach Feierabend<br />
gemacht. Natürlich hat auch Wruck einige<br />
Gespräche mit Politikern und der Senatsverwaltung<br />
geführt. Doch bei diesen<br />
Gesprächen hat das linientreue BZP Mitglied<br />
nicht die Berliner <strong>Taxi</strong>fahrer, sondern<br />
die von Hans Meißner vorgegebene<br />
unternehmerfeindliche Gewerbepolitik<br />
oder die persönlichen Interessen der Bosse<br />
der großen Zentralen, die die Innung<br />
finanziell unterstützen, vertreten. Den<br />
größten Schaden aber hat er aber angerichtet,<br />
wenn er gemeinsam mit seinem<br />
Kontrahenten Manfred Günter, dem<br />
Vorsitzenden des kleinen Mehrwagenverbandes<br />
TVB, gegenüber Politikern<br />
oder der Senatsverwaltung aufgetreten<br />
ist. Selten waren sie einer Meinung und<br />
am Ende dieser Gespräche wusste kein<br />
Politiker oder Senator, was diese beiden<br />
Gewerbevertreter eigentlich wirklich<br />
wollten. Deshalb gab es in den vergangen<br />
10 Jahren einen absoluten Stillstand seitens<br />
des Senats und das Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
ist dabei auf der Strecke geblieben.<br />
Die Aussage von Senatorin Junge-Reyer<br />
„Ich mache nichts“ ist deshalb m. E.<br />
nur das Ergebnis der gewerbepolitischen<br />
Fehlleistung der beiden alten Berliner<br />
Verbände Innung und TVB! Schade dass<br />
den Berliner Kolleginnen und Kollegen<br />
diese beiden gewerbepolitischen Versager<br />
Wolfgang Wruck und Manfred Günther<br />
nicht erspart geblieben sind.<br />
taxi-aktuell<br />
Wolfgang Wruck ist im Frühjahr dieses<br />
Jahres von seinem Amt als Innungsvorsitzender<br />
zurückgetreten und sein Stellvertreter<br />
Bernd Dörendahl führt als designierter<br />
Vorsitzender die Innung. Im<br />
Herbst, bei der Jahreshauptversammlung,<br />
soll Dörendahl offiziell zum Nachfolger<br />
von Wruck gewählt werden. Besteht da-<br />
Gute Laune bei Michael Müller dem Landesvorsitzenden<br />
und Wowi dem Regierenden<br />
durch nicht die Hoffnung, dass man den<br />
festgefahren Karren des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
wieder flott bekommt?<br />
Peter Kristan<br />
Nachdem Bernd Dörendahl bereits vor<br />
einigen Monaten in einem Kommentar<br />
mit dem Titel „Kein Kurswechsel“ im<br />
Verbandsorgan RAL 1015 angekündigt<br />
hat, dass er den „erfolgreichen“ Kurs<br />
von Wolfgang Wruck fortführen möchte,<br />
ist wohl dem letzten Berliner <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
klar, dass es auch mit dem strammen<br />
Bernd keinen großen Ruck geben wird.<br />
Nachdem ich selbst vor wenigen Tagen<br />
als stiller Beobachter und Zuhörer miterlebt<br />
habe, wie sich Bernd Dörendahl und<br />
Manfred Günther vor den CDU Politikern<br />
gegenseitig ans Schienbein getreten<br />
haben, bezweifle ich, dass mit der Innung<br />
und einem Vorsitzenden Dörendahl die<br />
Rettung für das Berliner Gewerbe naht.<br />
Zudem hat die Innung, nachdem in den<br />
vergangen Jahren über 90 % der Mitglieder<br />
ausgetreten sind, heute kaum<br />
mehr politisches Gewicht als ein kleiner<br />
Schrebergartenverein.<br />
taxi-aktuell<br />
Warum sind Sie dennoch überzeugt,<br />
dass es mit dem Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
nach 10 Jahren Stillstand und Rückschritt<br />
wieder aufwärts gehen wird. Naht<br />
die Rettung doch aus Stuttgart?<br />
Peter Kristan<br />
Mit Sicherheit wird die Rettung des<br />
Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes nicht aus Stuttgart<br />
kommen. Als Vorsitzender des TVD<br />
Landesverband Baden-Württemberg, der<br />
innerhalb eines Jahres seine Mitgliederzahl<br />
fast vervierfacht hat und nach dem<br />
Versagen der drei BZP Landesverbände<br />
inzwischen die gewerbepolitischen Interessen<br />
von über 3400 Unternehmer gegenüber<br />
den Genehmigungsbehörden in<br />
44 Land- und Stadtkreise vertritt, kann<br />
ich mich über einen Mangel an Arbeit<br />
nicht beklagen. Auch als Vorsitzender des<br />
TVD Bundesverbandes ist es nicht meine<br />
Aufgabe, mich in die Gewerbepolitik<br />
der TVD Landesverbände einzumischen.<br />
„Also Herr Benneter – Auch die SPD muss<br />
für das <strong>Taxi</strong>gewerbe richtig kämpfen!“
Deshalb kann die Rettung nur aus Berlin<br />
selbst kommen.<br />
taxi-aktuell<br />
Der im vergangenen Jahr gegründete<br />
neue Landesverband TVD Berlin ist bisher<br />
noch kaum in Erscheinung getreten.<br />
Weshalb sollte sich dies in naher Zukunft<br />
ändern?<br />
Peter Kristan<br />
Auch ich bin enttäuscht, dass sich in<br />
den ersten Monaten nach der Gründung<br />
nur eine halbes Dutzend Berliner Kollegen<br />
für den Verband engagiert haben.<br />
Aber in den letzten Monaten ist endlich<br />
Bewegung in den Verband gekommen.<br />
Dem Verband sind Kolleginnen und<br />
Kollegen beigetreten, die erkannt haben,<br />
dass sie ihre Situation nur dann verbessern<br />
können wenn sie bereit sind, auch<br />
etwas für andere zu tun. Am 6. Septem-<br />
Im Gespräch mit Mitgliedern des Berliner<br />
Abgeordnetenhauses<br />
ber soll bei der Jahreshauptversammlung<br />
ein neuer Vorstand gewählt werden und<br />
nachdem ich diese Kolleginnen und Kollegen<br />
kennen gelernt habe, bin ich davon<br />
überzeugt, dass der TVD Berlin schon<br />
in naher Zukunft die gewerbepolitische<br />
Richtung in der Hauptstadt bestimmen<br />
wird. Natürlich werden der TVD Bundesverband<br />
und ich die Berliner Kolleginnen<br />
und Kollegen bei ihrer Arbeit<br />
unterstützen, wenn dies von ihnen gewünscht<br />
wird.<br />
taxi-aktuell<br />
Zurück zum Sommerfest der Berliner<br />
SPD. Wie waren die Gespräche mit<br />
Wowereit, Beck und den alten und<br />
neuen SPD Kadidaten für das Berliner<br />
Abgeordnetenhaus.<br />
Peter Kristan<br />
Dank Ingrid Holzhüter konnte ich bei<br />
diesem SPD Sommerfest mit zahlreichen<br />
Politikern Gespräche über das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
führen. Weder bei Wowereit noch<br />
einem anderen SPD Politiker hatte ich<br />
das Gefühl, dass Ihnen die wirtschaftliche<br />
Notlage des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes egal<br />
ist. Im Gegenteil, ich hatte bei allen den<br />
Eindruck, dass sie mit großem Interesse<br />
erfahren haben, wie es tatsächlich mit<br />
dem Gewerbe steht. Vor allen Dingen,<br />
wo die Ursachen für den wirtschaftlichen<br />
Niedergang des Berliner Gewerbes liegen.<br />
Weshalb auch die Qualität der Dienstleistung<br />
<strong>Taxi</strong> in den vergangen Jahren nachgelassen<br />
hat und immer wieder im Mittelpunkt<br />
der öffentlichen Kritik stand.<br />
Natürlich auch welche Beitrag die Politik<br />
und der Senat zur Verbesserung der wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen des<br />
Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes leisten müsste und<br />
durch welche Maßnahmen die Qualität<br />
der Dienstleistung <strong>Taxi</strong> in der Hauptstadt<br />
angehoben werden könnte.<br />
taxi-aktuell<br />
Sind Sie überzeugt, dass diese positiven<br />
Gespräche mit Klaus Wowereit und seiner<br />
Mannschaft nicht nur leere Wahlkampfversprechen<br />
waren und sich ihr<br />
persönliches Engagement auf dem SPD<br />
Sommerfest für das Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
gelohnt hat? Haben auch andere Berliner<br />
Gewerbevertreter diese Gelegenheit<br />
genutzt um mit „ihren“ Politikern Gespräche<br />
zu führen.<br />
Peter Kristan<br />
Ich bin Realist genug um zu wissen,<br />
dass nach der Wahl nicht gleich, vor<br />
der Wahl ist. Aber<br />
nach meiner 20<br />
jährigen Erfahrung<br />
als Gewerbevertreter<br />
und<br />
Umgang mit Politikern,<br />
bin ich<br />
davon überzeugt,<br />
dass es auch nach<br />
der Wahl, unabhängig<br />
davon wie<br />
sich die Berliner<br />
Bürger am 17.<br />
September ent-<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
Karin Seidel-Kalmutzki nahm sich Zeit für<br />
ein Gespräch mit Peter Kristan<br />
scheiden werden , mit Wowereit und den<br />
Berliner Genossen fruchtbare Gespräche<br />
geben wird. Außer unseren Ehrenpräsidenten<br />
Heinz Peter und einige Berliner<br />
TVD Mitglieder habe ich auf diesem<br />
Sommerfest keinen einzigen Berliner<br />
Gewerbevertreter, weder von der Innung<br />
noch vom TVB gesehen. Schade, denn es<br />
beweißt einmal mehr, dass Desinteresse<br />
der beiden etablierten Landesverbände<br />
an der Gewerbepolitik.<br />
Alte Bekannte: Heinz Peter hier mit Anne<br />
Momper, der Gattin von Walter Momper,<br />
Präsident des Abgeordnetenhauses<br />
Karin Schubert Justizsenatorin von Berlin und Frank Zimmermann<br />
MdA in angeregter Unterhaltung mit Peter Kristan<br />
1
1<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
Befindet sich der BZP in Auflösung?<br />
Auch die <strong>Taxi</strong>-Funk-Zentrale Karlsruher verlässt den BZP<br />
Der Vorstand der Karlsruher <strong>Taxi</strong>zentrale<br />
hat mit Schreiben vom<br />
10. August 2006 die Mitgliedschaft<br />
der <strong>Taxi</strong>-Funk-Zentrale im BZP<br />
aufgekündigt. Dabei gehörte Karlsruher<br />
<strong>Taxi</strong>genossenschaft sogar zu den Gründungsmitgliedern<br />
des erst 1977 gegründeten<br />
BDT, aus dem 1984 nach der Fusion<br />
mit dem BDP Bundesverband der <strong>Taxi</strong>-<br />
und Mietwagenunternehmer der BZP<br />
Bundes-Zentralverband-Personenverkehr<br />
hervorging<br />
Natürlich interessiert die Leser von taxi aktuell<br />
warum die <strong>Taxi</strong>-Funk-Zentrale Karlruhe<br />
nach fast 30 Jahren die Mitgliedschaft im<br />
BZP aufgekündigt hat. Wir haben deshalb<br />
Roland Koffler, dem Vorstandvorsitzenden<br />
und Geschäftsführer der Karlsruher <strong>Taxi</strong>-<br />
Funk-Zentrale, telefonisch folgende Fragen<br />
gestellt:<br />
taxi-aktuell<br />
Herr Koffler, der Vorstand der Karlsruher<br />
<strong>Taxi</strong>zentrale e. G. hat vor drei Wochen die<br />
Mitgliedschaft im BZP aufgekündigt. Welche<br />
Gründe haben den Vorstand zu diesem<br />
Schritt bewogen?<br />
Roland Koffler:<br />
Ich gehöre nicht zu den Menschen, die<br />
spontan und vorschnell wichtige Entscheidungen<br />
treffen. Deshalb habe ich diesen<br />
Schritt, die BZP Mitgliedschaft aufzukündigen,<br />
erst vollzogen, nachdem ich mich<br />
persönlich davon überzeugt habe, dass in<br />
diesem Bundesverband nicht mehr die Interessen<br />
meiner Mitglieder auf Bundesebene<br />
vertreten werden. Die Art und Weise,<br />
wie der Vorstand seine „einsam“ gefassten<br />
Beschlüsse bei den Versammlungen durchsetzt,<br />
ohne Rücksicht auf die Interessen der<br />
Unternehmer zu nehmen, kann ich nicht<br />
unterstützen. Den rustikalen Führungsstil<br />
des Präsidenten Hans Meißner verbunden<br />
mit einer selbstherrlichen Arroganz finde<br />
ich für eine Organisation in dieser Größe<br />
als unangemessen. Herr Meißner behandelt<br />
Vorsitzende von Landesverbänden und<br />
Mitglieder der Fachgruppe-Z, die sich erlauben<br />
anderer Meinung zu sein, bei BZP<br />
Versammlungen unglaublich respektlos<br />
und lässt sie kaum zu Wort kommen. Er<br />
scheint dabei zu vergessen, dass wir von<br />
unseren Mitgliedern gewählt wurden, um<br />
ihre Interessen auch im Bundesverband zu<br />
vertreten.<br />
Leider sehe ich keinen Sinn mehr darin,<br />
diese für die Mitglieder der <strong>Taxi</strong>-Funk-<br />
Zentrale Karlsruhe eG völlig fruchtlose<br />
Mitgliedschaft im BZP nur aus Tradition<br />
aufrecht zu erhalten. Ja, es wäre meines<br />
Erachtens sogar verantwortungslos, wenn<br />
ich als geschäftsführender Vorstand den<br />
BZP weiterhin mit Beiträgen unterstützen<br />
würde, die von meinen Mitgliedern den<br />
Unternehmern in harter Arbeit verdient<br />
werden müssen. Es erweckt sich bei mir<br />
immer mehr der Eindruck, dass der BZP<br />
mehr die Interessen der Industrie als die<br />
Interessen der <strong>Taxi</strong>-Unternehmer, welche<br />
ihr tägliches Brot auf der Straße verdienen<br />
müssen, vertritt.<br />
taxi-aktuell<br />
Hat das Verhalten der drei baden-württembergischen<br />
BZP Verbände beim Abschluss<br />
und der Durchsetzung ihres Rahmenvertrages<br />
mit den Kassen Ihren Entschluss<br />
beim BZP zu kündigen beeinflusst?<br />
Roland Koffler:<br />
In letzter Konsequenz führte die Unterzeichnung<br />
des bis Ende 2010 unkündbaren<br />
Rahmenvertrages endgültig zum Entschluss<br />
der Kündigung unserer Mitgliedschaft<br />
beim BZP.<br />
Für mich ist es unfassbar dass die Geschäftsführer<br />
der drei BZP Verkehrsverbände,<br />
die Herren Lauth, Klug und Dr. Didier<br />
einen Vertrag, dessen vereinbarte Preise<br />
schon heute unwirtschaftlich sind und die<br />
nicht ausreichen die fixen und variablen<br />
Kosten der Unter-nehmen (ohne Lohnkosten)<br />
zu decken, unterzeichnen können.<br />
Der Versuch, gegen den Willen des gesamten<br />
Gewerbes zu Gunsten der Krankenkassen<br />
den <strong>Taxi</strong>tarif im Pflichtfahrbereich<br />
auszuhebeln, ist der absolute Gipfel und<br />
unterstreicht die Unfähigkeit einer solchen<br />
Gewerbevertretung. Mit dieser Aktion haben<br />
Sie sich endgültig als Gewerbevertreter<br />
disqualifiziert. Ich kann nur jedem Unternehmer,<br />
der noch in einem der drei Baden-<br />
Württembergischen Verkehrsverbände Mitglied<br />
ist, raten, unverzüglich auszutreten,<br />
damit diese Herren zukünftig nur noch den<br />
Spediteuren aber nicht mehr uns <strong>Taxi</strong>unter-<br />
nehmern, durch ihre Unfähigkeit kostendeckende<br />
Verträge auszuhandeln, großen<br />
Schaden zufügen können.<br />
Dies veranlasste uns auch dem Aufruf des<br />
TVD zu folgen und solidarisch mit allen<br />
großen <strong>Taxi</strong>zentralen in Baden-Württemberg,<br />
von Mannheim bis Ulm, gegen den<br />
Versuch der Kassen uns in den Ruin zu treiben<br />
zu kämpfen.<br />
taxi-aktuell<br />
Sollten die Unternehmer Ihrem Aufruf<br />
folgen, dann muss der BZP kommendes<br />
Jahr mit der Kündigung der Mitgliedschaft<br />
von drei weiteren Landesverbänden rechnen.<br />
Wie lange kann Meißner und sein<br />
BZP diese Schwindsucht von Mitgliedern<br />
verkraften.<br />
Roland Koffler:<br />
Der BZP ist vermutlich auf Grund hoher<br />
Summen, die er von Fördermitgliedern<br />
aus Industrie und Wirtschaft erhält, auf die<br />
Beiträge von Landesverbänden nicht angewiesen.<br />
Schwierig wird es erst werden, wenn<br />
den Fördermitgliedern klar wird, dass der<br />
BZP nicht das Gewerbe, sondern nur sich<br />
selbst vertritt. Denn nicht die Funktionäre,<br />
sondern zirka 35 000 Unternehmer sind<br />
die Kunden, die Fahrzeuge, Ersatzteile, Reifen,<br />
Funkgeräte usw. kaufen und Versicherungen<br />
abschließen. Meiner Meinung nach<br />
werden die Interessen dieser Kunden schon<br />
seit Jahren nicht mehr vom BZP, sondern<br />
mehrheitlich vom TVD auf Bundesebene<br />
als auch in Baden-Württemberg vertreten.
Alles was Recht ist<br />
Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz<br />
tritt in Kraft<br />
Wer kennt die Situation nicht: Nach<br />
Schließung des letzten Lokals verlangt ein<br />
zwielichtiger Fahrgast Beförderung außerhalb<br />
des Pflichtfahrbereichs. Stimmt<br />
der Umsatz bereits, lehnt man gerne ab.<br />
Doch seit dem 18. August 2006 ist dabei<br />
aber jetzt das Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz<br />
zu beachten.<br />
Das neue Gesetz bringt bei Abschluß,<br />
Durchführung und Beendigung von Verträgen<br />
mit Kunden und Lieferanten neue<br />
Regelungen.<br />
Das Gesetz verbietet Benachteiligungen<br />
wegen der Rasse, der ethnischen<br />
Herkunft, des Geschlechts, der Religion,<br />
der Weltanschauung, einer Behinderung,<br />
des Alters oder der sexuellen Identität.<br />
Das gilt nicht nur für den Personenverkehr,<br />
sondern auch für die arbeitsrechtli-che<br />
Anstellung von Mitarbeitern.<br />
Wegen der Folgen, wie Schmerzensgeld<br />
und Schadenersatz, sollte jeder <strong>Taxi</strong>- und<br />
Mietwagenunternehmer sich umfassend<br />
informieren. Den aktuellen Gesetzestext<br />
finden Sie unter www.bgblportal.de/<br />
BGBL/bgbl1f/bgbl106s1897.pdf.<br />
Umlage für <strong>Taxi</strong>zentrale muß geregelt<br />
sein<br />
In Zeiten eines umkämpften Marktes<br />
kennen die oft genossenschaftlich organisierten<br />
<strong>Taxi</strong>zentralen das Problem: die<br />
Umlagen zum Betrieb der Funkzentrale<br />
werden immer widerwilliger gezahlt.<br />
Allerdings ist dem genossenschaft-lich<br />
organisierten <strong>Taxi</strong>unternehmer zugute zu<br />
halten, daß diese Umlagen in letzter Zeit<br />
oft auch stark erhöht wurden.<br />
Jede Genossenschaft sollte daher darauf<br />
achten, daß die Umlagepflicht möglichst<br />
exakt in der Satzung festgelegt ist, um<br />
unnötige Streitereien zu vermeiden. In<br />
die-sem Falle ist eine erhöhte Umlage<br />
aber nur durch Satzungsänderung möglich.<br />
Dies folgt aus dem Verbot der wesentlichen<br />
Pflichten mehrung.<br />
Unabhängig davon kann mit jedem<br />
Mitglied der Genossenschaft ein einzelner<br />
Vertrag zur Nutzung der Funkzentrale<br />
abgeschlossen werden. Dieser Vertrag<br />
ist dann ge-sondert von der Mitgliedschaft<br />
zu behandeln.<br />
Soweit das Mitglied der Genossenschaft<br />
die Funkzentrale aber tatsächlich<br />
durch Auftragsvermittlung in Anspruch<br />
nimmt, besteht zumindest eine schlüssige<br />
Verein-barung über die Vergütung<br />
dieser Leistung. Die Umlage kann dann<br />
entsprechend erhoben werden.<br />
Kein effektiver Rechtsschutz<br />
gegen das Geschäftsgebaren<br />
der Krankenkassen bei<br />
Krankenfahrten<br />
Die Verhandlungen mit den Kran-kenkassen<br />
über Rahmenverträge zur Abrechnung<br />
von Krankenfahrten sind seit der<br />
Gesundheitsreform 2000 sehr zäh geworden.<br />
Obwohl jeder Gesundheitspolitiker<br />
behauptet, zwischen den Krankenkassen<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
sollte Wettbewerb bestehen, wurden<br />
die Krankenkassen für den Bereich der<br />
Leistungs-erbringung nach dem Sozialgesetzbuch<br />
V von der Geltung sowohl<br />
des Wettbewerbs- als auch des Kartellrechts<br />
ausgenommen. Der Bundesgerichtshof<br />
hat dies in einer Entscheidung<br />
vom 23. Februar 2006 bestätigt (Az. I<br />
ZR 164/03). Erschwerend kommt hinzu,<br />
daß ausschließlich die Sozialgerichte<br />
über wettbewerbs- oder kartellwidriges<br />
Verhalten der Krankenkassen zu entscheiden<br />
haben. Diese Gerichte sind für<br />
Entscheidungen in diesem Rechtsgebiet<br />
nicht ausgebildet. Die Spezialkammern<br />
der ordentlichen Gerichte bleiben außen<br />
vor. Darüber hinaus müssen die Sozialgerichte<br />
noch konkrete Regeln aus den<br />
Grundrechten der Berufsfreiheit und<br />
dem Gleichheitssatz ableiten, da es keine<br />
konkreten Einzelregelungen gibt. Das<br />
ist eine fast unlösbare Aufgabe. Der Gesetzgeber<br />
hat wissentlich die Rechtsprechung<br />
im Bereich der Leistungserbringung<br />
nach dem Sozialgesetzbuch V<br />
alleingelassen, so daß die Krankenkassen<br />
hier quasi nur staatlicher Kontrolle durch<br />
die Aufsichtsbehörden unterliegen. Diese<br />
Aufsicht funktioniert nach leidlicher<br />
Erfahrung nicht, weil auch die Aufsichtsbehörden<br />
nicht zuletzt weder im Wettbewerbs-<br />
noch im Kartellrecht ausreichend<br />
geschult sind. Der Gesetzgeber ist aufgerufen,<br />
seinen politischen Erklärungen<br />
Taten folgen zu lassen und diesen Mißstand<br />
wieder zu beseitigen.<br />
Urteile kurz und knapp:<br />
Nicht rückzahlbares Eintrittsgeld<br />
für <strong>Taxi</strong>genossenschaft<br />
unzulässig<br />
Nach einer Entscheidung des O-berlandesgerichts<br />
München (Urteil v. 13.<br />
März 2006, Az. U (K) 4148/05) darf<br />
eine <strong>Taxi</strong>genossenschaft den Zugang<br />
eines <strong>Taxi</strong>unternehmers zu einer von ihr<br />
markt-beherrschend betriebenen Auftragsvermittlung<br />
nicht von einem Beitritt<br />
des <strong>Taxi</strong>unternehmers zur Genossenschaft<br />
abhängig machen unter der Bedingung,<br />
1
1<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
daß bei Austritt ein nicht rückzahlbares<br />
Eintrittsgeld zu erbringen ist.<br />
Das Oberlandesgericht begründete<br />
diese Entscheidung mit einem Verstoß<br />
gegen das Wettbewerbsrecht. Demnach<br />
liegt hier ein Ver-stoß gegen § 20 Abs. 1,<br />
2 GWB a.F. vor, als die Genossenschaft<br />
sich weigert einen Anschlußvertrag anstatt<br />
der von ihr gefor-derten Mitgliedschaft<br />
abzuschlie-ßen. Aus der Gleichartigkeit<br />
der Marktteilnahme beider<br />
Parteien resultiere eine Verpflichtung der<br />
marktbeherrschenden Zentrale (eG), den<br />
Zugang zu diesem Markt nicht unangemessen<br />
zu behindern.<br />
Das Urteil wird zur Zeit vom Bundesgerichtshof<br />
überprüft. Sollte es bestätigt<br />
werden, ist die langjährige Praxis von<br />
Eintrittsgeldern zu Genossenschaften<br />
nicht mehr zulässig.<br />
Sammeltransport bei Krankenfahrten<br />
verboten<br />
Das Oberlandesgericht München<br />
(Az. 6 U 5417/05) hat am 7. März 2006<br />
entschieden, daß Sammelfahrten von Dialysepatienten<br />
mit Mietwagen unzulässig<br />
sind. Diese Fahrten seien kein nach § 49<br />
Abs. 4 S. 1 PBefG zulässiger Mietwagenverkehr,<br />
nachdem die Fahrzeuge nicht<br />
im Ganzen angemietet und abgerechnet<br />
werden dürfen, sondern eine unzuläs-<br />
TVD gegen Gurtpflicht<br />
Der, bei der BZP Versammlung in Leipzig, gefasste Beschluss<br />
zur Gurtpflicht ist nur ein weiteres Indiz dafür, in wie weit sich<br />
dieser Bundesverband der Zentralen vom <strong>Taxi</strong>- und Mietwagengewerbe<br />
entfernt hat. Fast täglich wird eine <strong>Taxi</strong>fahrerin oder ein<br />
-fahrer von einem Fahrgast tätlich angegriffen und oft schwer<br />
verletzt. Seit Anfang der neunziger Jahre sind mehr als 70 Fahrerinnen<br />
und -fahrer in ihrem <strong>Taxi</strong> ermordet worden. Die Zahl<br />
der zu beklagenden Todesopfer wäre sicher noch wesentlich höher,<br />
wären die <strong>Taxi</strong>fahrer angeschnallt und deshalb bei der Abwehr<br />
des Angreifers eingeschränkt, oder bei der Flucht aus dem<br />
Fahrzeug behindert gewesen. Auch in Stuttgart haben zwei <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
einen Überfall nur deshalb überlebt, weil sie sich gegen<br />
den plötzlich, mit einem Messer auf sie einstechenden Fahrgast<br />
wehren und aus dem Fahrzeug Sicherheit bringen konnten. Wären<br />
sie angeschnallt gewesen, hätten beide Kollegen nicht die<br />
geringste Chance gehabt, diesen brutalen Angriff zu überleben.<br />
sige Einzelsitzplatzvermietung vorliegen<br />
würde.<br />
Rettungswagen contra Pkw<br />
Obwohl der Fahrer eines Rettungsfahrzeuges<br />
während eines Einsatzes<br />
mit Blaulicht und Martinshorn bei<br />
Verringerung seiner Ge-schwindigkeit<br />
einen Unfall an einer Kreuzung hätte<br />
verhindern können, sah das Landgericht<br />
Schweinfurt (Az. 32 S 149/05)<br />
das Hauptverschulden bei einem Pkw-<br />
Fahrer. Dieser fuhr im Stadtgebiet mit<br />
über 60 km/h bei grüner Ampel in<br />
den Kreuzungsbereich ein. Der Unfall<br />
hätte vermutlich vermieden werden<br />
können, wären beide Fahrzeuge mit<br />
angepaßter Geschwindigkeit gefahren.<br />
Die vom Gericht vorgenommene Abwägung<br />
sah jedoch das überwiegende<br />
Verschulden beim Pkw-Fahrer, der mit<br />
überhöhter und der Straßenführung<br />
nicht angepaßter Geschwindigkeit in<br />
den Kreuzungsbereich eingefahren<br />
war. Unter Berücksichtigung der Tatsache,<br />
daß der Rettungswagen im<br />
Einsatz mit Sondersignalen fuhr, war<br />
der Fahrer jedoch nicht gehalten, im<br />
Kreuzungsbereich lediglich 30 km/h<br />
zu fahren (§ 35 Abs. 5a StVO). Der<br />
Verursachungsbeitrag des Rettungswagenfahrers<br />
tritt hinter dem Verschulden<br />
des Pkw-Fahrers zurück.<br />
Handybenutzung auch dann verboten,<br />
wenn nicht telefoniert<br />
wird<br />
Das Oberlandesgericht Thüringen entschied<br />
mit Beschluß vom 31. Mai 2006<br />
(Az. 1 Ss 82/06), daß die „Benutzung<br />
eines Mobiltelefons“ im Sinne des § 23<br />
Abs. 1a StVO nicht nur dann vorliegt,<br />
wenn das Gerät zum Telefonieren verwendet<br />
wird. Der Begriff der Benutzung<br />
schließe nach dem allgemeinen Sprachgebrauch<br />
die Inanspruchnahme sämtlicher<br />
Bedienfunktionen der nach üblichem<br />
Verständnis als Mobiltelefon bezeichneten<br />
Geräte ein; so zum Beispiel beim<br />
Gebrauch des Mobiltelefons als Diktiergerät.<br />
Dafür, daß das Mobiltelefon als<br />
Telefon genutzt werden müsse, sei dem<br />
Gesetzeswortlaut nichts zu entnehmen.<br />
Autor und Verfasser<br />
Cornel Pottgiesser<br />
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Es ist für Außenstehende schon deshalb verwunderlich, dass ein<br />
Bundesverband, der vorgibt auch das <strong>Taxi</strong>gewerbe zu vertreten,<br />
sich überhaupt mit diesem Thema beschäftigt. Richtig ist, dass<br />
man die Interessen der Berufsgenossenschaften mit berücksichtigen<br />
muss.<br />
Der Beschluss, die Abschaffung der Anschnallprivilegierung<br />
für <strong>Taxi</strong>fahrer, wird am Veto des TVD, scheitern. „Kein Beamter<br />
oder Politiker wird bereit sein, die Verantwortung dafür zu<br />
übernehmen, wenn eine Fahrerin oder ein Fahrer angeschnallt<br />
und ermordet in seinem <strong>Taxi</strong> aufgefunden wird“ so Peter Kristan.<br />
Nur die <strong>Taxi</strong>fahrer selbst können seiner Ansicht nach die<br />
Verantwortung darüber übernehmen. Deshalb sollten sich <strong>Taxi</strong>fahrerinnen<br />
und -fahrer keine Sorgen darüber machen, dass sie<br />
durch andere Propaganda weiter verunsichert werden.<br />
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S & J
1<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
BZP Vorstand Dirk Senkbeil im Kreuzfeuer der Kritik<br />
Nach dem Beschluss auf der<br />
Frühjahrssitzung des BZP<br />
“Streichung des § 21 a Abs.<br />
1 Satz 2 Nr. 1 StVO“ (Befreiung der<br />
Anschnallpflicht für <strong>Taxi</strong>fahrer) stehen<br />
viele Vorsitzende der dem BZP noch<br />
angeschlossenen 20 Landesverbände im<br />
Kreuzfeuer der Kritik ihrer Mitglieder.<br />
Einer von ihnen, der <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
Carsten Neef aus Halle (Saale), Mitglied<br />
der <strong>Taxi</strong>genossenschaft, schrieb an den<br />
Vorstand des BZP und stellte ihm unter<br />
anderem folgende Fragen:<br />
1. Woher nimmt der BZP das Recht, für<br />
das ganze Deutsche <strong>Taxi</strong>gewerbe zu<br />
sprechen?<br />
2. Warum hat der Vorsitzende des BZP<br />
Landesverbandes Sachsen-Anhalt<br />
Dirk Senkbeil als Mitglied des BZP<br />
Vorstandes mit seiner Stimme nicht<br />
verhindert, dass dieser Beschluss gefasst<br />
wurde?<br />
3. Warum hat er als Vorstand des BZP<br />
seine Stimme zu diesen Beschluss<br />
nicht zurückgezogen, nachdem die<br />
Generalversammlung der TAZ Halle<br />
ihn am 18.06.2006 in dazu beauftragt<br />
hat?<br />
4. Warum hat Dirk Senkbeil in seiner<br />
Funktion als BZP Vorstand sich auch<br />
über das Votum der Mitglieder seines<br />
Landesverbandes Sachsen-Anhalt<br />
hinweggesetzt?<br />
In diesem Schreiben teilte Carsten<br />
Neef dem Vorstand des BZP auch mit,<br />
dass Herr Senkbeil weder für den Landesverband<br />
Sachsen-Anhalt noch für die<br />
<strong>Taxi</strong>zentrale e. G. Halle Saale eine Vollmacht<br />
besitzt, um für deren Mitglieder<br />
zu sprechen. Seine Amtzeit im Landesverband<br />
wäre bereits im November 2005<br />
abgelaufen. Die Einberufung der Jahresversammlung<br />
2005 wird vom (Noch-)<br />
Vorsitzenden Dirk Senkbeil eigenmächtig<br />
immer wieder verschoben. Zuletzt am<br />
28. Juni 2006 auf den Herbst 2006.<br />
Aus der Antwort des BZP Geschäftsführers<br />
Thomas Grätz geht hervor, dass<br />
der BZP Vorstand offensichtlich davon<br />
überzeugt ist, dass die <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
in den neuen Bundesländern 17 Jahre<br />
nach dem Fall der Mauer wie zu DDR<br />
Zeiten immer noch alles schlucken, was<br />
von einer Handvoll Bonzen diktiert<br />
wird. Aus dem Schreiben von Carsten<br />
Neef geht auch hervor, dass Dirk Senkbeil<br />
seinen Mitgliedern bis heute verschwiegen<br />
hat, dass er innerhalb des<br />
BZP nicht den geringsten Einfluss hat.<br />
Auch dann nicht wenn der anstatt 500<br />
Euro 5 000 an den BZP überweisen<br />
würde, könnte er keinen vom Vorstand<br />
gefassten Beschluss stoppen. Vermutlich<br />
hat er den Mitgliedern sogar vorgegaukelt,<br />
wie einflussreich und mächtig er<br />
als Vorstand im Klub der Funktionäre<br />
ist, in dem es nach Aussage von Herrn<br />
Grätz sogar eine „demokratische“ Struktur<br />
geben soll.<br />
Die Wahrheit ist, dass der liebe Dirk<br />
Senkbeil seit dem Beitritt der <strong>Taxi</strong>genossenschaft<br />
Halle/Saale zum BZP noch<br />
nie unangenehm aufgefallen ist und Beschlüssen,<br />
die Meißner, Zillmann, Bartels<br />
und Zander - selbstherrlich, ohne<br />
Zustimmung der restlichen vier Dutzend<br />
BZP-Mitglieder - gefasst haben, kritiklos<br />
zugestimmt hat. Ein Kritiker hätte<br />
bei Meißner niemals die Chance, in den<br />
Vorstand aufzusteigen. Dass nicht wenige<br />
dieser einsamen Vorstandsbeschlüsse<br />
gegen die Interessen der Unternehmer<br />
und damit auch seiner eigenen Mitglieder<br />
gerichtet waren, hat ihn offenbar<br />
niemals gestört.<br />
Umfragen unter den <strong>Taxi</strong>unternehmern<br />
hat der BZP selbst noch nie durchgeführt.<br />
Diese wären auch wenig aussagekräftig,<br />
nachdem die Mitgliederzahl in den BZP<br />
Landesverbänden nur noch etwa 10 %<br />
der <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer<br />
als Mitglieder organisiert sind.<br />
Vermutlich aber hat der Dirk Senkbeil<br />
schon beim Beitritt mit der <strong>Taxi</strong>genossenschaft<br />
Halle/Saale in die Z-Gruppe,<br />
die Satzung des BZP genau studiert und<br />
wie sein Vorgänger Kunsch erkannt,<br />
dass jeder Widerstand gegen Entschei-<br />
dungen, die vom Vorstand beschlossen<br />
worden sind, völlig sinnlos wäre. Denn<br />
was Thomas Grätz als „demokratische<br />
Struktur“ bezeichnet, ist in Wahrheit<br />
Diktatur pur! Die Diktatur des Kapitals.<br />
Nur Funktionäre, Vorstände von<br />
Landesverbänden und <strong>Taxi</strong>zentralen<br />
und Fördemitglieder aus der Industrie<br />
und Wirtschaft, aber keine „normalen<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer“ können dem BZP als<br />
Mitglied beitreten. Ein solcher Beitritt<br />
bedeutet aber noch lange nicht, dass ein<br />
Mitglied im BZP Einfluss auf Entscheidungen,<br />
Beschlüsse oder Wahlen innerhalb<br />
dieses elitären Funktionärsklub<br />
nehmen kann. Denn das Stimmrecht im<br />
BZP muss erst gekauft werden. Laut § 7<br />
Abs. 8 der BZP Satzung hat Dirk Senkbeil<br />
jährlich für 1 BZP Stimme 500.00<br />
Euro aus der Genossenschaftskasse an<br />
den BZP überwiesen.<br />
Nachdem Meißner und seine Kollegen<br />
Bartels, Zillmann und Zander, mit den<br />
Stimmen der Z-Gruppe, allein schon<br />
über mehr als 65 % der gesamten knapp<br />
500 BZP Stimmen verfügen, hätte Dirk<br />
Senkbeil deutlich mehr als 100 000 Euro<br />
an den BZP als Jahresbeitrag überweisen<br />
müssen, um den Vorstandsbeschluss “<br />
Streichung des § 21 a Abs.1 Satz 2 Nr.1<br />
der StVO“ zu kippen. Selbst wenn Dirk<br />
Senkbeil die Unterstützung sämtlicher<br />
nicht dem Vorstand angehörenden BZP<br />
Landesverbände erhalten hätte, wäre er<br />
gegen Meißner und Co mit seinem Antrag<br />
kläglich gescheitert. Die BZP Landesverbände<br />
spielen unter der Regentschaft
von Hans Meißner heute nur noch eine<br />
Statistenrolle innerhalb des BZP. Eines<br />
Verbandes, von dessen Existenz nur noch<br />
die sieben Vorstände profitieren. Denn<br />
nur diese Sieben erhalten Spesenersatz<br />
und zusätzlich für jeden Sitzungstag eine<br />
hohe Aufwandsentschädigung. Natürlich<br />
werden auch die anderen lukrativen Pöstchen,<br />
wie z. B. in der BG, unter ihnen<br />
aufgeteilt. Für die übrigen 48 BZP Mitglieder<br />
gibt es bei den Versammlungen<br />
nichts zu holen. Schon gar nicht für ihre<br />
eigenen Mitglieder in den Landesverbänden<br />
und <strong>Taxi</strong>zentralen.<br />
Ob und wie lange es Meißner und<br />
Grätz noch schaffen, diesen gegen die<br />
Interessen des Gewerbes agierenden Verein<br />
am Leben zu erhalten, hängt aber<br />
nicht von angeschlossenen Landesverbänden<br />
und Zentralen ab. Denn den<br />
Löwenanteil seines Jahresetats kassiert<br />
es nicht von den Zentralen und schon<br />
gar nicht von den unter Schwindsucht<br />
leidenden BZP Landesverbänden. Ohne<br />
die hohen finanziellen Zuwendungen der<br />
Fördermitglieder aus Wirtschaft und Automobilindustrie<br />
wären die Lichter in der<br />
BZP Geschäftsstelle in der Zeisselstraße<br />
11, in Frankfurt am Main schon vor Jahren<br />
ausgegangen.<br />
Hinter den Kulissen des BZP Theaters<br />
scheint es nach der Kündigung der Mitgliedschaft<br />
von Landesverbänden und<br />
mehreren Zentralen nun aber schwer zu<br />
krachen. Denn der sonst so überaus loyale<br />
BZP Vizepräsident Hans-Günther Bartels<br />
als Vorsitzender des LV Niedersachsen in<br />
einem Schreiben an Meißner und Grätz<br />
unverhohlen mit Konsequenzen gedroht,<br />
wenn die Belange der Landesverbände<br />
im BZP nicht ausgewogen berücksichtigt<br />
werden.<br />
Dirk Senkbeil, BZP Vorstand von<br />
Meißners Gnaden, plagen offensichtlich<br />
ganz andere Sorgen. Wird ihm von der<br />
Generalversammlung der <strong>Taxi</strong>genossenschaft<br />
Halle/Saale die Rote Karte<br />
„Der Letzte macht das Licht aus!“<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
gezeigt, dann ist er nicht nur seinen Posten<br />
als Vorstand der Zentrale, sondern<br />
auch die finanziell wesentlich lukrativeren<br />
BZP Pöstchen ein für alle mal<br />
los. Dann muss er anstatt auf Kosten<br />
anderer umherzureisen wieder wie seine<br />
Kolleginnen und Kollegen in sein <strong>Taxi</strong><br />
sitzen und versuchen, mit diesen Einnahmen<br />
über die Runden zu kommen.<br />
Erst dann würde der gute Dirk Senkbeil<br />
merken, welchen wirtschaftlichen<br />
Schaden er als linientreuer BZP Funktionär<br />
seinen Kolleginnen und Kollegen<br />
in den neuen Bundesländern zugefügt<br />
hat. Dass ausgerechnet die Vorsitzenden<br />
der Landesverbände und Zentralen der<br />
neuen Bundesländer sich Hans Meißner<br />
so bedingungslos unterworfen und jeden<br />
unsinnigen und für ihre Mitglieder<br />
teuren Beschluss des Vorstandes abgenickt<br />
haben, ist mir bis heute ein Rätsel<br />
geblieben. Schließlich waren es sie, die<br />
Jahrzehnte unter einer Diktatur gelitten<br />
haben.<br />
S. G.<br />
1
20<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
Spatenstich für Bayern<br />
Das Spatenhaus in der Residenzstraße in München ist der Gründungstempel des neuen TVD Bayern<br />
Die Probleme im bayerischen<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe türmen sich:<br />
<strong>Taxi</strong>tarife, Krankenfahrten,<br />
Konzessionstopp, Farbfreigabe und noch<br />
viel mehr beschreiben die turmhohe Problemliste!<br />
Auf jeden Fall reichte sie bis in<br />
die erste Etage des »Spatenhaus« zu München.<br />
Dort, im »Maximiliansstüberl«, benannt<br />
nach dem ehemaligen König von<br />
Bayern, Maximilian II. (1848–1864),<br />
der als ”Der Friedliebende“ in die bayerische<br />
Geschichte einging, traf sich eine<br />
verschworene Gemeinschaft, die sicher<br />
als ”Die Streitbaren“ in die Geschichtsbücher<br />
der bayerischen <strong>Taxi</strong>gewerbepolitik<br />
eingehen wird.<br />
Sturz des letzten, lebenden, bayerischen<br />
Monarchen?<br />
Die bayerische Monarchie, lassen<br />
wir uns da nichts vormachen, wurde<br />
schon vor langer Zeit verfassungsgemäß<br />
abgeschafft. Dem ungekrönten,<br />
doch selbsternannten »König der Ta-<br />
xigewerbepolitik aus Bayern« muss<br />
man eigentlich „danke“ sagen. Dieser<br />
letzte Hansel, der versucht seine monarchischen<br />
Strukturen, auf München-,<br />
Bayern- wie Bundesebene bis in<br />
König Maximilian II. brachte vor allem<br />
viel Bildung nach Bayern, indem er zahlreiche<br />
Professoren, die so genannten ”Nordlichter“,<br />
nach München holte<br />
die Gegenwart zu retten, gilt auch als<br />
<strong>Taxi</strong>-Lobbyist inzwischen als untragbares<br />
Auslaufmodell. Unberücksichtigt<br />
davon, schafft der »TVD-Bayern« neue<br />
Inhalte und Akzente.<br />
”Demokratie neu!“<br />
So heißt es ab jetzt für die <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />
in Bayern, die bayerischen<br />
Ministerien und allen angeschlossenen<br />
Verwaltungsbehörden: „Bis in den letzten<br />
Winkel des Landes wird der Landesverband<br />
»TVD Bayern« die berechtigten<br />
Interessen aller <strong>Taxi</strong>unternehmer vertreten,“<br />
so die inhaltliche Zielsetzung des<br />
neuen, bayerischen TVD-Vorstands.<br />
Logisch und Logistik<br />
Auch der »TVD Bayern« ist als Landesverband<br />
kein Anhängsel eines Bundesverbandes.<br />
Das begreifen, über Bayern<br />
hinaus, viele <strong>Taxi</strong>unternehmer deutschlandweit<br />
nicht. Jeder »TVD-Landesverband«<br />
ist völlig eigenständig. Die meisten<br />
Probleme des <strong>Taxi</strong>gewerbes finden nicht<br />
auf Bundesebene, sondern in den Städten<br />
und Landkreisen statt. Somit liegt die<br />
Verantwortung und Kompetenz immer<br />
bei den TVD-Mitgliedern vor Ort. Aber,
Der neue Vorstand: Matthias Schmidt, Aschaffenburg · Carmen Roithmeier, München · Matthias Glowatsch, Nürnberg<br />
die bisher verschlossenen Türen wird der<br />
Landesverband »TVD Bayern« öffnen. In<br />
sämtlichen Städten und Regierungsbezirken<br />
Bayerns können sich alle <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
bei ihren Genehmigungs- und<br />
Verwaltungsbehörden Gehör verschaffen.<br />
Der »TVD-Bayern« maßregelt nicht; er<br />
begleitet. Er ist eine Institution, die neue<br />
Maßstäbe setzt, indem er von null auf<br />
hundert die <strong>Taxi</strong>macht überall in Bayern<br />
neu definiert. Die eigentliche Mitverantwortung<br />
müssen alle Mitglieder eines<br />
jeden TVD-Landesverbandes immer<br />
wieder beweisen; in Bayern ist das eine<br />
Selbstverständlichkeit.<br />
Vorstand des Vertrauens<br />
Carmen Roithmeier wird als erste Vorsitzende<br />
die Zukunft der bayerischen<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbepolitik maßgeblich mitgestalten.<br />
Darauf müssen sich alle Verwaltungsbehörden<br />
und verantwortlichen<br />
Ministerien einstellen. Dass man ein Ehrenamt<br />
auch professionell ausüben kann,<br />
zeigte sich allein schon in ihrer Vorberei-<br />
tung auf diese Gründungsversammlung,<br />
– aber: Das war nur ihre erste Etappe!<br />
Ihre eigentliche Zielsetzung ist, dem <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
in Bayern ein neues Selbstbewusstsein,<br />
Inhalte und weiter reichende<br />
Einflüsse zu geben. Die Umsetzung der<br />
Interessen aller bayerischen <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
wird dabei zu einem Teil ihres<br />
Lebensinhaltes; sie dabei zu unterstützen,<br />
ist die Verantwortung aller bayerischen<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer.<br />
Matthias Schmidt wurde als zweiter<br />
Vorstand gewählt. Als wenn er nicht<br />
schon genug damit zu tun hätte, seine<br />
»calltaxi24–Zentrale« in Aschaffenburg<br />
zu leiten. Alle, die ihn kennen, wissen:<br />
Rufe nachts um 2 Uhr Matthias Schmidt<br />
an, dass er in 10 Stunden die Interessen<br />
eines TVD-Mitglieds vor Ort, 300 Kilometer<br />
und weiter entfernt, vertreten soll:<br />
Er wird da sein! Man sollte von solchen<br />
Attacken auf Matthias Schmidt absehen<br />
und sein Engagement besser nutzen. Er<br />
ist ein <strong>Taxi</strong>gewerbepolitiker, aus einer<br />
eigentlich vergangenen Zeit. Exzellente<br />
Kenntnisse, effiziente Umsetzung, ma-<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
ximale Bereitschaft und Bescheidenheit<br />
zeichnen ihn aus. Das alles ist kostenfrei<br />
für TVD-Mitglieder – und sind seine<br />
Markenzeichen in seinem TVD-Ehrenamt,<br />
die den <strong>Taxi</strong>unternehmern aus dem<br />
nördlichen Teil von Bayern weiter das<br />
notwendige Gewicht verleihen werden.<br />
Im TVD-Bundesvorstand geht nichts<br />
mehr ohne ihn.<br />
Matthias Glowatsch macht die ”<strong>Taxi</strong>macht<br />
in Bayern“ komplett. In der Achse<br />
»TVD Nord-, Mitte-, Südbayern« ist er<br />
die zentrale Kompetenz aus Nürnberg. Es<br />
ist ein schwieriges Feld, das er zu bestellen<br />
hat. Allein die ”BZP- dopingverdächtigen<br />
Boxbeutel“ der Nürnberger <strong>Taxi</strong>genossenschaft<br />
sind für ihn Anlass genug, seine<br />
Aktivitäten für eine konstruktive <strong>Taxi</strong>gewerbepolitik<br />
auf Mittelfranken auszuweiten.<br />
Da ist er zwar schon seit langer<br />
Zeit aktiv, aber jetzt hat er den Rückhalt<br />
eines starken TVD-Landesverbandes.<br />
Gegner hat er aus der unverbesserlichen<br />
»Nürnberger <strong>Taxi</strong>genossenschaft« genug;<br />
die Kollegen aus Fürth und allen anderen<br />
mittelfränkischen Städten und Land-<br />
21
22<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
kreisen sind nun aufgerufen Matthias<br />
Glowatsch, als Mitstreiter, in Anspruch<br />
zu nehmen. Er bestellt das neue Feld der<br />
mittelfränkischen <strong>Taxi</strong>gewerbepolitik<br />
von Nürnberg aus.<br />
15 Stimmen + eine Enthaltung<br />
Wer zur Wahl ansteht, enthält sich<br />
mit seiner eigenen Stimme. Innerhalb<br />
des »Münchener Kreises« gab es darüber<br />
hinaus nur eine Enthaltung mehr.<br />
Wenn zwei sich momentan nicht leiden<br />
können, kann aber die Mehrheit damit<br />
leben. Ansonsten herrschte Einstimmigkeit.<br />
Das lag nicht gerade daran, dass<br />
sich alle kennen würden; vor allem lag es<br />
daran, dass sich hier eine starke Truppe<br />
zusammen gefunden hat, die den bayerischen<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmen landesweit Zu-<br />
Die Idee für diesen neuen Landesverband entstand Monate<br />
vorher. Der TVD, mit seinem Vorstandsvorsitzenden Peter<br />
Kristan, fördert zunehmend den direkten Einfluss der Landesverbände<br />
und gibt Schützenhilfe zu deren bundesweiter<br />
Gründung. Ziel ist es, auf diese Weise unser im Moment arg<br />
gebeuteltes und angeschlagenes <strong>Taxi</strong>gewerbe regionsnah und<br />
effektiv vor den örtlichen Ministerien, Gremien und Behörden<br />
zu vertreten.<br />
Peter Kristan und einige seiner Mitstreiter im Bundesverband<br />
hatten von der Zivilcourage einer Carmen Roithmeier in<br />
München gehört, die dort unerschrocken und uneigennützig<br />
für ein wieder besseres und sauberes Image unseres Gewerbes<br />
kämpft. So blieb es nicht aus, dass die Gründungsväter Peter<br />
Kristan, Matthias Schmidt, Matthias Glowatsch und Christian<br />
Linz sich im Frühsommer mit der engagierten Dame in<br />
Aschaffenburg trafen und ihre Ideen für einen neuen Landesverband<br />
in Bayern konkretisierten. Carmen Roithmeier war<br />
begeistert von dieser selbstlosen kleinen Mannschaft, die da<br />
tatkräftig, motiviert und kompetent für unser <strong>Taxi</strong>gewerbe im<br />
Einsatz und von dem Willen beseelt ist, unser Geschäft wieder<br />
voran zu bringen, anzukurbeln und ortsnah zu vertreten.<br />
Schnell wurde klar, die Ziele sind eins! Genauso schnell wurde<br />
der Gründungstag und -ort fixiert.<br />
Aus der Taufe gehoben wurde der neue bayerische Landesverband<br />
dann am 2. August 2006 im Spatenhaus an der<br />
Oper zu München, im Maximiliansstüberl, benannt nach dem<br />
Friedliebenden. Ein gutes Omen für die kleine, geladene<br />
Schaar interessierter und aktiv für unser Gewerbe kämpfender<br />
Kollegen und Kolleginnen, die trotz vereinzelt vorhandener<br />
gegenseitiger und persönlicher Animositäten, sich an einem<br />
kunftsperspektiven geben will und klare<br />
Konzepte hat..<br />
Zeit wird’s! In der Vergangenheit wurden<br />
die Probleme des bayerischen <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
allenfalls verwaltet.<br />
Meißner als Gründungsmitglied<br />
des »TVD-Bayern«<br />
Die Namensgleichheit ”Meißner“ ist<br />
ein willkommener Zufall. Oliver Meißner,<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer aus Bamberg,<br />
wurde bei der Gründungsversammlung<br />
mit 15 Stimmen und seiner Selbstenthaltung<br />
zum Beigeordneten gewählt.<br />
Auf Grund seines Nachnamens stand<br />
er im Fokus. Was haben alle gescherzt.<br />
Nebenbei sei erwähnt: Er reiste nur auf<br />
zwei Rädern an, – mit seinem Motorrad.<br />
Oliver Meißner wird weiter eine professi-<br />
Ideen und Ziele<br />
onelle und ehrliche für das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
in Oberfranken leisten, zumal er die Probleme<br />
der Basis besser kennt. Der TVD-<br />
Landesverband gibt ihm dabei die volle<br />
Unterstützung, mit samt seiner professionellen<br />
Infrastruktur.<br />
Kompetenz ohne Kompromisse<br />
Franz-Joseph Kuntz, <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
aus München, wurde als Mitglied in den<br />
erweiterten Vorstand gewählt. Eins kann<br />
man ihm sicher nicht nachsagen: „Er gibt<br />
schnell auf!“ – Im Gegenteil: Er hat den<br />
wechselnden Vorständen der »<strong>Taxi</strong> München<br />
eG« oft erst beibringen müssen, sich<br />
nach dem Genossenschaftsgesetz zu richten.<br />
Als stellvertretender Vorstand und<br />
Schatzmeister der »<strong>Taxi</strong>vereinigung München<br />
e.V. « wird er weiter am Nabel der<br />
Tisch zusammenfanden, um gemeinsam für den neuen Landesverband<br />
bereitzustehen.<br />
Nachdem Peter Kristan einige Anekdoten aus der Verbandshistorie<br />
zum Besten gab, zeigte die designierte Vorsitzende<br />
die Zielrichtung der künftigen Verbandsarbeit auf.<br />
Der TVD Bayern will nicht in Konkurrenz treten, im Gegenteil,<br />
sofern die Ziele dieselben sind, gilt es, diese als bayerische<br />
Landesverbände miteinander und dann um so schlagkräftiger<br />
vor den örtlichen Gremien zu vertreten.<br />
Wichtig ist es, die Verbandsarbeit transparent und für jedes<br />
Mitglied verständlich und nachvollziehbar darzustellen.<br />
Die <strong>Taxi</strong>unternehmer müssen erfahren, was die Funktionäre<br />
für uns tun und wie sie unser Gewerbe wieder voranbringen<br />
möchten.<br />
Der Kontakt zu den Ministerien, Behörden und zu den<br />
Kollegen, soll eng, im regen Austausch und Miteinander sein.<br />
Es wird unumgänglich, kundenorientierte und klare Tarife<br />
auszuarbeiten, die den sich ändernden und wachsenden Wirtschaftsräumen,<br />
zum Beispiel in Flughafenregionen, gerecht<br />
werden. Nationale und internationale Geschäftskunden sollen<br />
in der Lage sein, mit einem verständlichen Tarif ihre <strong>Taxi</strong>fahrten<br />
und -budgets zu planen.<br />
Der verkrustete Ordnungsrahmen soll, wie der TVD seit<br />
langem bundesweit fordert, endlich novelliert und den tatsächlichen,<br />
aktuellen Gegebenheiten angepaßt werden. Das Ansehen<br />
unseres Berufsstandes muss wieder deutlich steigen. Unsere<br />
Betriebe und unser Personal müssen wieder Achtung erfahren.<br />
Die künftigen Mitglieder dürfen sich in absehbarer Zeit von<br />
der Kompetenz und dem Einsatz ihrer neuen Funktionäre<br />
überzeugen.
taxiaktuell 07/2006<br />
Gruppenfoto, wobei ein paar Gründungsmitglieder fehlen v.l.n.r.: Zora Radocaj · Oberding/Erding, Peter Kristan · TVD-Vorsitzender,<br />
Jasin Elma · Neufahrn/Freising, Michael Junius · Langenzenn/Fürth, Carmen Roithmeier · München, Mansur Chaudry · Nürnberg,<br />
Matthias Glowatsch · Nürnberg, Oliver Meißner · Hirscheid/Bamberg, Gerdi Schlemmer-Irani · München, Kornelia Riess · Ingolstadt,<br />
Christian Linz · Nürnberg, Lorenz Weiß · München, Wolfgang Derm als Gast aus Stuttgart, Johann Billmeier · München<br />
Münchener <strong>Taxi</strong>gewerbepolitik sein. Auf<br />
landespolitischer Ebene ist er im Kern ein<br />
Glücksfall für den »TVD Bayern«.<br />
Damit begibt sich Franz-Joseph Kuntz<br />
in die erweiterte Schar seiner Mitstreiter<br />
des »TVD Bayern«, die eigenständig, mit<br />
aller Verantwortung für die bayerischen<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer mehr Bewegung ins Tagesgeschäft<br />
bringen wollen und sich niemals<br />
unterjochen lassen.<br />
Gut gerechnet<br />
Zwei weitere Münchener <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
haben sich für das wichtige Amt der<br />
Revision zur Verfügung gestellt. Franz Locher<br />
und Johann ”Finsinger Hans“ Billmeier<br />
haben schon Erfahrungen mit der „optimierten<br />
Buchhaltung“ der »<strong>Taxi</strong> München<br />
eG« gesammelt. Nicht, dass sie jetzt diese<br />
Erfahrungen weitergeben wollen. Im Gegenteil:<br />
Sie bürgen für einen professionellen<br />
und gesetzeskonformen Finanzhaushalt.<br />
Der »TVD Bayern« wird eigenständig handeln<br />
und weitestgehend finanziell unabhängig<br />
von dem TVD-Bundesverband bleiben.<br />
Völlig vernetzt<br />
Bald ist es soweit. Unter ...<br />
· www.taxiverband.de<br />
wird auch der »TVD-Bayern« als Landesverband<br />
im Netz leicht zu finden sein.<br />
Infos, Ansprechpartner und ein Chatforum<br />
für Mitglieder sind die wesentliche<br />
Grundlage, um mehr Transparenz zu<br />
bieten und bessere Perspektiven für das<br />
bayerische <strong>Taxi</strong>gewerbe aufzuzeigen.<br />
TVD Bayern Landesverband der<br />
<strong>Taxi</strong>- und Mietwagengewerbes e.V.<br />
Gerner Str. 7, 80638 München<br />
Telefon 089-15780-076<br />
Fax 089-15780-781<br />
tvd.bayern@t-online.de<br />
tvd.bayern.vorstand@t-online.de<br />
Zügig und professionell wickelte Matthias Schmidt, als Versammlungsleiter und der Verbands<br />
unabhängige Erwin Haarpaintner (Bildmitte, hinten im Eck), als Protokollführer<br />
die Gründungsveranstaltung ab<br />
2
2<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
Der Wahnsinn<br />
regiert weiter<br />
Unsere Aufsichtsbehörde hat die<br />
Anforderungen für die Erteilung<br />
und Verlängerungen von<br />
Konzessionen verschärft. Das betrifft<br />
überwiegend Mehrwagenbetriebe. Sie<br />
müssen nun eine Liste ihrer Angestellten<br />
und als Nachweis für die Entrichtung der<br />
Sozialabgaben von den Krankenkassen<br />
aller Angestellten Unbedenklichkeitsbescheinigungen<br />
beifügen. In der ersten<br />
Version des neuen Merkblattes sollten diese<br />
sogar „personenbezogen“ sein. Außerdem<br />
müssen sie je Fahrzeug mindestens<br />
eine Vollzeitkraft bzw. entsprechend viele<br />
Teilzeitkräfte nachweisen. Damit erhöht<br />
sich zwar der bürokratische Aufwand und<br />
die Jobs in der Verwaltung sind gesichert,<br />
die Schwarzarbeit wird man aber, solange<br />
Rentner, Arbeitslose und Minijobber ganz<br />
legal ein bisschen <strong>Taxi</strong> fahren dürfen, so<br />
kaum eindämmen können. Auch die Vermietung<br />
von Taxen an Alleinfahrer lässt<br />
sich so nicht wirksam verhindern. Beim<br />
Nachweis von zwei Vollzeitkräften je<br />
Mehrwagenunternehmertaxe, der angesichts<br />
der Ertragslage in Hamburg schon<br />
aus Gründen der betriebswirtschaftlichen<br />
„Plausibilität“ geboten wäre, sähe das<br />
schon ganz anders aus. Die Vermietung an<br />
Alleinfahrer hätte sich damit erledigt und<br />
auch der Spielraum für den Einsatz von<br />
nicht oder nur unvollständig gemeldeten<br />
Arbeitskräften würde deutlich kleiner.<br />
Der bürokratische Wahnsinn<br />
Einige Verschärfungen, die auch alleinfahrende<br />
Unternehmer getroffen hätten,<br />
nahm die Behörde auf unseren Einwand<br />
hin zurück. So sollten ursprünglich Fahrzeuge<br />
im Vermögensnachweis nur bei<br />
Vorlage des Fahrzeugbriefes berücksichtigt<br />
werden. Damit hätte jeder, der ein Neufahrzeug<br />
finanziert und den Brief als Sicherheit<br />
hinterlegt hat, Probleme bekommen<br />
können, weil die geleistete Anzahlung<br />
nicht mehr als Eigenkapital berücksichtigt<br />
worden wäre. Wir konnten die Behörde<br />
davon überzeugen, dass eine solche Bestimmung<br />
rechtlich fragwürdig und angesichts<br />
der wünschenswerten Reduzierung<br />
des Durchschnittsalters Hamburger Taxen<br />
(zur Zeit. 6-7 Jahre!) kontraproduktiv ist.<br />
Die Behörde gibt sich jetzt mit der Vorlage<br />
des Fahrzeugscheines, des Kreditvertrages,<br />
einer schriftlichen Eigentumserklärung<br />
und eines Wertgutachtens zufrieden. Ein<br />
Wertgutachten macht unter Umständen<br />
bei abgeschriebenen Fahrzeugen Sinn,<br />
bei neuwertigen Taxen sollte die Behörde<br />
schlicht den Buchwert akzeptieren, um<br />
den Unternehmern unnötige Kosten zu<br />
ersparen. Über diesen und einige andere<br />
Punkte werden wir uns Anfang September<br />
mit den Beamten noch mal unterhalten.<br />
Verbandsfunktionäre<br />
wiederbelebt<br />
Neulich fiel mein Blick zufällig auf das<br />
Protokoll der April-Sitzung des Hamburger<br />
Tourismusverbandes. Eigentlich geht<br />
mich das nichts an, weil der HTV dort<br />
kein Mitglied ist. Als ich jedoch die Namen<br />
der anwesenden Leute sah, rieb ich<br />
mir verwundert die Augen. Was macht<br />
Gerd Christ dort? Der ehemalige LHT-<br />
Vorsitzende hat doch seit einem Jahr keine<br />
Funktion mehr! Und was ist mit Uwe<br />
Lange? Der verdient sein Geld doch mit<br />
Versicherungen. Also schaute ich mir den<br />
Text etwas genauer an.<br />
Unser Gerd Christ, der nach der abrupten<br />
Beendigung seiner Funktionärskarriere<br />
folgerichtig zum Ehrenmitglied des<br />
Hansa-Funks ernannt worden war, vertrat<br />
auf dieser Sitzung nicht etwa „seine“<br />
Genossenschaft, nein, er fuhr auf dem Ticket<br />
der Konkurrenz-Zentrale! Wie sehr<br />
muss dieser Mann nach Verlust seines<br />
Amtes unter Phantomschmerzen leiden,<br />
dass er sich zwanghaft als Gewerbevertreter<br />
präsentiert, obwohl er, wie schon in<br />
seiner aktiven Zeit, nichts zu sagen hat.<br />
Qualitäts-Missmanagement<br />
Da ist Uwe Lange schon von anderem<br />
Kaliber. Der ehemalige LPVG-Vorsitzende,<br />
der in die Annalen des Hamburger<br />
Taxengewerbes als der Gewerbespalter<br />
schlechthin eingegangen ist, weil er Anfang<br />
der neunziger Jahre die vom <strong>Taxi</strong>-<br />
Volk beschlossene Fusion der beiden Verbände<br />
platzen ließ, pries laut Protokoll das<br />
so genannte „Qualitätsmanagement“ am<br />
Flughafen und wiederholte die fragwürdige<br />
Behauptung von der deutlichen Tourenzunahme,<br />
die auch im laufenden Gerichtsverfahren<br />
gegen die Flughafengebühr<br />
eine wesentliche Rolle spielt. Unser Anwalt<br />
hat in der Beschwerde beim OVG diese<br />
Desinformation der Flughafengesellschaft<br />
dokumentiert und widerlegt. Hätte sich<br />
Herr Lange damit begnügt, wäre das hier<br />
keine Zeile wert. Die graue Eminenz des<br />
LPVG ging aber noch weiter als seine Marionetten<br />
Lux und Neugebauer und regte<br />
ein vergleichbares „Qualitätsmanagement“<br />
auch an Bahnhöfen und Hotels an.<br />
Versicherungsvertreter oder<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbevertreter?<br />
Ja, das muss man sich auf der Zunge zergehen<br />
lassen! Ein abgehalfterter Funktionär,<br />
der schon seit vielen Jahren kein Mandat<br />
mehr hat und seitdem mit einer Versicherungsagentur<br />
am Gewerbe verdient, spielt<br />
sich im Vertrauen darauf, das es keiner<br />
merkt, als Vertreter des Hamburger Taxengewerbes<br />
auf und haut uns dabei alle in die<br />
Pfanne, indem er in Gegenwart von Vertretern<br />
des Hotelgewerbes für kostenpflichtige<br />
Taxenstände vor deren Haustür plädiert.<br />
Er täuscht aber auch seinen Brotgeber, die<br />
VdK-Versicherung, der, wie uns bekannt<br />
ist, seine gewerbepolitischen Eskapaden<br />
auch nicht schmecken.<br />
Da Herr Lange kein Mandat hat, kann<br />
man ihn für diesen Frevel auch nicht abwählen.<br />
Man kann aber die Mitgliedschaft in<br />
einem Verband kündigen, der so undurchsichtigen<br />
Strukturen wie der LPVG hat<br />
(Stichtag ist der 30. September!). Und auch<br />
Herrn Lange persönlich kann man treffen.<br />
Wer bei der VdK versichert ist, sollte die<br />
Versicherung direkt anschreiben und unter<br />
Hinweis auf diese Machenschaften um den<br />
Wechsel zu einer anderen VdK-Agentur<br />
bitten. Vielleicht kommt der ausrangierte<br />
Uwe Lange dann zur Ruhe.
CDU lud die drei Berliner Verbände zum Gespräch ein<br />
Auf Initiative von Heinz Peter<br />
lud die CDU die Vertreter des<br />
Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes zu einem<br />
Gespräch in Berlins edelste Garage, das<br />
Meilenwerk, ein. Die Vorstände aller drei<br />
Landesverbände (Innung, TVB und TVD<br />
Berlin) waren gekommen, um gemeinsam<br />
mit den CDU Politikern über die<br />
Sorgen und Probleme des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
zu diskutieren. Am Ende dieser<br />
Veranstaltung war für den Vorsitzenden<br />
des Bundesverbandes TVD Deutschland<br />
Peter Kristan klar, warum Berlin heute<br />
zu den Notstandsgebieten des deutschen<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbes zählt. Denn die Vorstellung,<br />
die der designierte Vorsitzende der<br />
Innung Bernd Dörendahl und der TVB<br />
Vorsitzende Manfred Günther vor den<br />
Berliner CDU Politikern ablieferten,<br />
war ein Trauerspiel. Der Verkehrsexperte<br />
Alexander Kaczmarek und Volker<br />
Liepelt, stellvertretender Kreischef der<br />
CDU Mitte, sowie Bürgermeister von<br />
Mitte Joachim Zeller und die Stadträte<br />
Dirk Lamprecht und Klaus-Dieter Gröhler,<br />
wussten nach dieser Veranstaltung<br />
mit Sicherheit nicht für wen und für was<br />
sie sich als Berliner Politiker beim Senat<br />
einsetzen sollen. Während der Eine sich<br />
für einen Konzessionstop aussprach, war<br />
der Andere dagegen. Auch bei der Frage<br />
Erhöhung der <strong>Taxi</strong>tarife vertraten Bernd<br />
Dörendahl und Manfred Günther völlig<br />
unterschiedliche Meinungen. Kein Wunder,<br />
dass am Ende des offiziellen Teils<br />
dieser für das Berliner Gewerbe traurigen<br />
Veranstaltung Kaczmarek erklärte,<br />
dass er gegen den dringend notwendigen<br />
Konzessionsstopp sei. Zugleich betonte<br />
er aber, dass die Qualität der Dienstleitung<br />
<strong>Taxi</strong> in Berlin dringen angehoben<br />
werden müsse. Wie dies von den Berliner<br />
<strong>Taxi</strong>fahrern, deren Einkommen das eines<br />
Hartz IV Empfänger schon weit unterschritten<br />
hat, ohne Konzessionsstopp<br />
und Tariferhöhung bewerkstelligt werden<br />
soll, hat der Berliner CDU Finanz-<br />
und Verkehrsexperte Alexander Kaczmarek<br />
den Anwesenden nicht erklärt. Aber<br />
welche positive Entscheidung können<br />
die Berliner <strong>Taxi</strong>fahrer von Politik und<br />
Senat denn erwarten, wenn<br />
die Vorsitzenden der Berliner<br />
Innung und des TVB<br />
selbst nicht wissen, was sie<br />
eigentlich wollen! Man vertritt<br />
dort nur noch die persönlichen<br />
Interessen und die<br />
der Zentralen, aber nicht die<br />
Interessen des Gewerbes!<br />
Dass dieser Abend mit den<br />
Berliner CDU Politikern<br />
letztendlich doch noch einen positiven<br />
Ausklang für das Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
fand, ist Volker Liepelt und Joachim<br />
Zeller zu verdanken. Beide nahmen sich<br />
nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung<br />
noch eine Stunde Zeit, um sich mit<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
den Vorstandsmitgliedern des erst im<br />
vergangen Jahr gegründeten TVD Landesverband<br />
Berlin Burkhard Bründel,<br />
Farrokh Aleguilany und Stefan Bernd zu<br />
unterhalten. Nach diesem Gespräch stand<br />
für Peter Kristan fest, dass die Rettung<br />
für die Berliner Gewerbe nicht aus Stuttgart<br />
naht, sondern von den engagierten,<br />
ehrenamtlich arbeitenden Vorständen<br />
des TVD Berlin. Er zweifelt auch nicht<br />
daran, dass sie mit ihren berechtigten<br />
Forderungen nach Verbesserungen der<br />
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen,<br />
bei allen Politikern und dem Senat Verständnis<br />
und Unterstützung finden werden.<br />
Unabhängig davon, wer oder welche<br />
Partei nach dem 17. September 2006 in<br />
Berlin regiert.<br />
v.l.n.r.: Stefan Bernd, Joachim Zeller, Volker Liepelt, Burkard Bründel<br />
2
2<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
„Ich will`s wissen . . . – Frau Eichstädt-Bohlig!”<br />
Eine der Wahlkampfparolen<br />
der Grünen Berlin lautet ”Ich<br />
will`s wissen . . .“. Franziska<br />
Eichstädt-Bohlig, Diplomingenieurin,<br />
Architektin und Stadtplanerin war von<br />
1994 bis 2002 für das »Bündnis 90/<br />
Die Grünen Mitglied« des Deutschen<br />
Bundestages. Am 12. September 2002<br />
stand Franziska Eichstädt-Bohlig neben<br />
Peter Kristan, Guido Westerwelle,<br />
Michael Glos und Petra Pau auf der<br />
Bühne des TVD vor dem Brandenburger<br />
Tor, als Vertreterin der Grünen<br />
Fraktion im Bundestag. „Soziale Gerechtigkeit“<br />
lautete die Forderung des<br />
TVD Deutschland an die Rot/Grüne<br />
Bundesregierung, die mit ihrem Steuerentlastungsgesetz<br />
nur die große Industrie<br />
und Wirtschaft entlastet und<br />
dem mittelständischen <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
nur zusätzliche Belastungen aufgebürdet<br />
hatte.<br />
Mit ihrer Ansprache an die Berliner<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer erntete die grüne Franziska<br />
damals viel Beifall von den Kolleginnen<br />
und Kollegen, die mit ihrem <strong>Taxi</strong> nicht<br />
nur aus Berlin, sondern aus allen teilen<br />
der Republik zur <strong>Taxi</strong>demo angereist<br />
waren. „<strong>Taxi</strong> ist ein wichtiger und<br />
unverzichtbarer Teil des ÖPNV und<br />
wir Grünen sind für<br />
die volle Anerkennung<br />
des TAXI als Mittel des<br />
ÖPNV! Wir fordern<br />
deshalb, dass Taxen<br />
bei der Ökosteuer von<br />
der Bundesregierung<br />
gleich behandelt werden<br />
wie Bus und Bahn.<br />
Wir sind auch gegen<br />
Standplatzgebühren<br />
an den Flughäfen und<br />
Bahnhöfen“, waren die<br />
Aussagen, mit denen<br />
die Grüne Bundespolitikerin<br />
bei den <strong>Taxi</strong>fahrern<br />
Hoffnungen<br />
weckte.<br />
Nach der Bundestagswahl<br />
erhielt Peter<br />
Kristan von Rezzo<br />
Schlauch, damals noch<br />
Vorsitzender der Fraktion der Grünen<br />
im Bundestag, die niederschmetternde<br />
Auskunft, man hätte sich beim großen<br />
Koalitionspartner SPD mit dieser<br />
Forderung zugunsten des <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
leider nicht durchsetzen können.<br />
Vor der Wahl ist nicht gleich nach der<br />
Wahl!<br />
Am 17. September 2006 wird Franziska<br />
Eichstädt-Bohlig als Spitzenkandidatin<br />
der Grünen ins Berliner Abgeordnetenhaus<br />
einziehen. Auch wenn<br />
damit noch lange nicht feststeht, ob<br />
es zu einer Koalition kommt, an der<br />
die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen<br />
beteiligt sein wird, ließ es sich Peter<br />
Kristan nicht nehmen, der Spitzenkandidatin<br />
Franziska in Berlin eine Frage<br />
zu stellen.<br />
Ich will´s wissen…. Frau Eichstädt-<br />
Bohlig ob sie`s noch wissen …was sie<br />
uns Taxlern vor vier Jahren versprochen<br />
haben. Sie wusste es und versprach dem<br />
TVD Vorsitzenden bei diesem Zusammentreffen,<br />
dass sie sich im Berliner<br />
Abgeordnetenhaus für die Gleichbehandlung<br />
der Taxen als Mittel des<br />
ÖPNV und gegen Standplatzgebühren<br />
am Flughafen, einen Konzessionsstopp<br />
und kostendeckende <strong>Taxi</strong>tarife einsetzen<br />
wird. Der TVD Vorsitzende wird<br />
die grüne Franziska bestimmt schon in<br />
den nächsten Monaten an ihr Versprechen<br />
erinnern.<br />
S.G.
Sven Schulz MdB pro Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
Moderne Piraterie<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
Bereits Anfang August hatte der TVD Vorsitzende Peter<br />
Kristan die Gelegenheit, mit dem Sprecher der Berliner<br />
SPD Bundestagsabgeordneten Swen Schulz, ein ausführliches<br />
Gespräch über die Probleme des deutschen und natürlich<br />
auch des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes führen. Thema des Gespräches<br />
war die wirtschaftliche Schieflage des <strong>Taxi</strong>gewerbes und die Forderung<br />
des TVD nach Entbürokratisierung und Entschlackung<br />
des Ordnungsrahmens im PBefG. Dass Peter Kristan dabei auch<br />
nicht die schon als dramatisch zu bezeichnende wirtschaftliche<br />
Situation des Berliner Gewerbes dem Berliner Bundestagsabgeordneten<br />
vorenthielt, versteht sich von selbst. Swen Schulz versprach<br />
dem TVD Vorsitzenden, sich nach Prüfung der TVD<br />
Forderungen nicht nur für das bundesdeutsche <strong>Taxi</strong>gewerbe,<br />
sondern im Rahmen seiner Möglichkeiten auch für die Berliner<br />
Droschkenkutscher stark zu machen. Schließlich ist Swen<br />
Schulz nicht nur gebürtiger Berliner, sondern seit 1998 auch<br />
Vorsitzender der SPD Spandau und Mitglied des Landesvorstandes<br />
der Berliner SPD und will seinen Einfluss weiter geltend<br />
machen.<br />
S.G.<br />
Ausgrenzung und Mobbing in der Nürnberger <strong>Taxi</strong>genossenschaft nehmen zu. Nach dem „<strong>Taxi</strong>abitur“, der<br />
Ausgrenzung der GmbH´s und weiterer zielgerichteter Maßnahmen gegen die eigenen Mitglieder geht der<br />
Vorstand zum Frontalangriff über. Mit einem rechtlich fragwürdigen Funkbeitrag sollen Betriebe mit Personal<br />
ausgegrenzt werden. Der Einzelunternehmerverein von zweifelhaftem Ruf mischt dabei kräftig mit<br />
ohne die Konsequenzen zu überblicken.<br />
S. Volkert<br />
Es hat Methode in Nürnberg. Die<br />
systematische Ausgrenzung professionell<br />
geführter, innovativer<br />
Qualitätsbetriebe. Der ideologisch verbohrte<br />
Genossenschaftsvorstand um den<br />
Meissner-hörigen Wolfgang Ziegler und<br />
seinen „Wadlbeisser“ Ulrich Romeike<br />
treibt diese Ausgrenzungspolitik bereits<br />
seit Jahren. Als fünfte Kolonne fungiert<br />
dabei eine willfährige Aufsichtsratsmehrheit<br />
und der dubiose <strong>Taxi</strong> NEU Verein.<br />
Diese selbsternannte Interessenvertretung<br />
der Einzelunternehmer gibt vor, unabhängig<br />
für das Gewerbe zu handeln.<br />
In Wahrheit sind es Hilfstruppen und<br />
Handlanger des Vorstandes. Vier der<br />
sechs Aufsichtsräte gehören inzwischen<br />
diesem Verein an und der Vereinsvorsitzende<br />
verdient sein Geld auch in der<br />
Zentrale, weshalb er hinter vorgehaltener<br />
Hand unter Kollegen als „Monica<br />
Lewinsky der <strong>Taxi</strong>zentrale“ bezeichnet<br />
wird.<br />
Fakten, Fakten, Fakten<br />
Selbstverständlich bestreiten Vorstand,<br />
Aufsichtsratsmehrheit und <strong>Taxi</strong> NEU<br />
Verein gegen eine bestimmte Unternehmergruppe<br />
vorzugehen. Die Fakten sind<br />
jedoch andere. Viele relevante Entscheidungen<br />
der letzten Jahre benachteiligten<br />
ganz klar die Betriebe mit Personal ohne<br />
den selbstfahrenden Einzelunternehmern<br />
irgendeinen Vorteil zu bringen.<br />
Das faktische Verbot jeglicher Außenwerbung<br />
außer auf den seitlichen Türen<br />
und die Einführung einer völlig überzogenen<br />
Gebühr für den Einsatz eines<br />
Ersatztaxis mit Datenfunk waren nur der<br />
Anfang. Es folgte die rechtswidrige – so<br />
inzwischen vom Amtsgericht festgestellt<br />
– Ausgrenzung der GmbH´s und das so<br />
genannte „<strong>Taxi</strong>abitur“ um nur die wichtigsten<br />
Maßnahmen der Vorstandsfundamentalisten<br />
zu nennen.<br />
Totschlagsargument<br />
„Dienstleistung“<br />
Dabei geht es um eine Prüfung, die<br />
jeder neue Fahrer ablegen muss, um<br />
eine Fahrerkarte zu bekommen, welche<br />
Vorraussetzung ist, um an der genossenschaftlichen<br />
Fahrtenvermittlung teilzunehmen.<br />
Argument der Prüfungsbefürworter<br />
ist die notwendige Steigerung der<br />
Dienstleistungsqualität. Dass an diesem<br />
Punkt gearbeitet werden muss, bestreitet<br />
allerdings niemand.<br />
2
2<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
Besagte Prüfung hat aber wenig mit<br />
Dienstleistung zu tun. Selbst Prüfungsteilnehmer,<br />
die bestanden haben, berichten<br />
von unangemessenem Zeitdruck,<br />
Fragen, die mit der <strong>Taxi</strong>praxis nichts<br />
zu tun haben, fehlerhaften Unterlagen,<br />
einem nach oben offenem Prüfungsstoff<br />
und unverschämt hohen Gebühren. „Die<br />
Servicequalität wird so nicht verbessert.<br />
Es geht darum, den Unternehmen mit<br />
Personal das Wasser abzugraben und den<br />
Einsatz neuer Fahrer zu verhindern. Es<br />
wird massiv in die wirtschaftlichen Geschäftsbetriebe<br />
eingegriffen“, so Christian<br />
Linz, Geschäftsführer der <strong>Taxi</strong>profis,<br />
einem über die Grenzen Nürnbergs<br />
hinaus anerkannter Musterbetrieb.<br />
„<strong>Taxi</strong>abitur“: Ziel verfehlt!<br />
Allerdings erreichten die Protagonisten<br />
des „<strong>Taxi</strong>abiturs“ ihre Ziele nicht. Sie<br />
wollten neue Fahrer verhindern und<br />
so den „Umsatzkuchen“ anders verteilen.<br />
Gerade durch die seit Jahren angespannten<br />
Arbeitsmarktlage in Franken<br />
hält aber der Zustrom durchaus geeigneter<br />
Interessenten fast ungebremst an.<br />
Somit haben die Mehrwagenunternehmer<br />
kaum Probleme ihre Fahrzeuge im<br />
Zwei- oder Dreischichtbetrieb auszulasten.<br />
Fahrer, welche die Prüfung nicht<br />
ableisten werden einfach auf die „Einsteigerplätze“<br />
geschickt und die „Doppelfunker“<br />
weichen mit diesen Fahrern auf<br />
die zweite Funkzentrale aus.<br />
„An den Bahnhof brauchst Du gar nicht<br />
mehr fahren. Da können die ein Schild<br />
aufstellen: Wegen Überfüllung geschlossen“,<br />
so ein langjähriger <strong>Taxi</strong>fahrer.<br />
Das sind die schlimmen Folgen, welche<br />
die Hybris des Vorstandes, er könne das<br />
<strong>Taxi</strong>angebot in Nürnberg steuern, und<br />
die Amateur-Ökonomie der Fundis von<br />
<strong>Taxi</strong> NEU zu verantworten haben.<br />
Die Machenschaften von<br />
<strong>Taxi</strong> NEU<br />
Bis vor zwei Jahren wehrten die Generalversammlungen<br />
der <strong>Taxi</strong>genossenschaft<br />
zumindest die abstrusesten Vorstellungen<br />
von Vorstand und Aufsichtsrat<br />
ab. So wollte der Vorstand beispielsweise<br />
allen Ernstes in den Geschäftsunterlagen<br />
der Mitglieder herumschnüffeln und<br />
Denunziantentum im Gewerbe hoffähig<br />
machen.<br />
Also mussten die Einzelunternehmer<br />
als nützliches Stimmvieh instrumentalisiert<br />
und dafür radikalisiert werden. Über<br />
zwei Aufsichtsräte als Strippenzieher im<br />
Hintergrund wurde <strong>Taxi</strong> NEU als Hilfstruppe<br />
gegründet, wobei dessen Vorsitzender<br />
sofort einen Job in der Zentrale<br />
bekam. Inzwischen hat sich dieser Verein<br />
krakenartig und durchaus erfolgreich<br />
breitgemacht, wobei die Methoden aber<br />
höchst unfein sind.<br />
Regelmäßig vor den Generalversammlungen<br />
verschickt dieser Verein Schreiben<br />
an die Mitglieder. Dabei besteht der Verdacht,<br />
dass sich <strong>Taxi</strong> NEU die Mitgliederadressen<br />
direkt bei der <strong>Taxi</strong>zentrale besorgt.<br />
Datenschutzrechtlich ist das höchst<br />
bedenklich.<br />
Weiterhin werden vor und, bei nicht<br />
genehmen Abstimmverhalten, auch nach<br />
den Generalversammlungen, Einzelunternehmer<br />
eingeschüchtert und bedroht.<br />
„Ich habe gegen den GmbH-Antrag und<br />
gegen die Kapitalerhöhung in der vorgeschlagenen<br />
Form gestimmt“, so ein Einzelunternehmer<br />
zu taxi aktuell, der aus<br />
nahe liegenden Gründen nicht namentlich<br />
genannt werden will. „Einige Tage<br />
nach der Versammlung wurde ich heftig<br />
angemacht. Bei einem Unfall oder Überfall<br />
würde man Verrätern wie mir eben<br />
nicht helfen.“<br />
Biedermann oder Brandstifter?<br />
Es stellt sich die Frage, wie ernst man<br />
Generalversammlungen nehmen soll,<br />
in denen Mitglieder bedroht werden,<br />
schamlos die Wahrheit verdreht wird<br />
sowie Chauvinismus und Frauenfeindlichkeit<br />
fröhliche Urständ feiern. Fakt ist<br />
jedoch, dass es <strong>Taxi</strong> NEU gelang einen<br />
Arbeitsauftrag durchzuboxen, welcher<br />
ruinöse Funkbeiträge für alle Betriebe<br />
mit Personal vorsieht. Damit hat <strong>Taxi</strong><br />
NEU die Maske des Biedermannes fallenlassen<br />
und sich als Brandstifter an der<br />
Einheit der Genossenschaft betätigt.<br />
Die Fakten: Bisher wird in Nürnberg ein<br />
monatliches Funkteilnahmeentgelt von<br />
€185,-- netto pro Fahrzeug gezahlt. Ab<br />
01.11.2006 sind pro Fahrzeug €60,-- und<br />
pro eingesetzten Fahrer ebenfalls €60,-- zu<br />
entrichten, wobei eine zweimonatige Testphase<br />
vorgeschaltet wird. Dabei hat sich<br />
die Zentrale etwas besonders bürokratisches<br />
einfallen lassen. Man muss monatlich<br />
seine Fahrer melden und das separat<br />
für jede Firma. Das bedeutet, z.B., dass<br />
ein Unternehmer, der zwei <strong>Taxi</strong>betriebe<br />
hat und einen Fahrer bei beiden Betrieben<br />
arbeiten lassen will, für diesen Fahrer auch<br />
zweimal Funkbeitrag zahlen muss.<br />
Das ganze System bedeutet eine Kostensteigerung<br />
zwischen 50 und mehreren<br />
100% für die Mehrwagenbetriebe.<br />
Der altmodische Ordnungsrahmen,<br />
nachdem <strong>Taxi</strong>betriebe nur im Ganzen<br />
verkauft werden sollen, spielt dabei den<br />
Protagonisten des neuen Funkbeitrages<br />
noch in die Hände.<br />
Traditionsbetriebe vor dem Aus?<br />
Gerade die Chefs der alteingesessenen<br />
Nürnberger <strong>Taxi</strong>unternehmen sorgen<br />
sich ernsthaft um ihre Existenz. Es handelt<br />
sich dabei um solide Familienbetriebe,<br />
die mit Fleiß und unternehmerischer<br />
Tatkraft gesunde mittelständische<br />
Strukturen geschaffen haben.<br />
Die Firma Meierhöfer mit derzeit 16<br />
Taxen in sechs Betrieben ist ein solches<br />
Unternehmen, welches in Nürnberg nur<br />
den allerbesten Ruf genießt.<br />
„Das veraltete PBefG zwingt uns zur<br />
Aufteilung unserer Fahrzeuge auf verschiedene<br />
Betriebe. Die neue Funkumlage<br />
bringt uns einen erheblichen logistischen<br />
Mehraufwand bei der Meldung<br />
der Fahrer und eine erhebliche finanzielle<br />
Mehrbelastung bei der Funkumlage. Ich<br />
empfinde das als unrechtmäßigen Eingriff<br />
in die internen Belange unseres Unternehmens.<br />
Ich verstehe nicht, warum<br />
die Zentrale das bewährte System nicht<br />
beibehalten kann“, so der dynamische<br />
Junior-Chef Oliver Meierhöfer.<br />
Neuer Funkbeitrag:<br />
Strafe für Qualitätsbetriebe!<br />
Kein Verständnis haben aber auch<br />
Unternehmer, die es nicht so arg trifft.<br />
Matthias Glowatsch ist nicht nur stell-
vertretender Vorsitzender im<br />
Landesverband Bayern des<br />
TVD sondern auch <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
in Nürnberg mit fünf<br />
Taxen in einer einzigen GmbH.<br />
Er beklagt, dass mit dem neuen<br />
Funkbeitrag der Vorstand seine<br />
eigenen Qualitätsansprüche<br />
konterkariert. „Wir legen Wert<br />
darauf, dass unsere neuen Fahrer<br />
aus der eigenen Ausbildung<br />
auch die Fahrerkartenprüfung<br />
machen. Hat ein Fahrer dann<br />
die Prüfung bestanden, wird<br />
gleich €60,-- Strafgeld pro<br />
Monat fällig. Das ganze ist ein<br />
schlechter Witz“, so Glowatsch.<br />
Ein, aufgrund der Einschüchterungen<br />
von <strong>Taxi</strong> NEU, ungenannt<br />
bleibender Einzelunternehmer<br />
setzt noch einen drauf:<br />
„Meist fahre ich alleine, aber<br />
Freitag und Samstag Nachts<br />
setze ich eine Aushilfe ein. Wird der<br />
Mann mal krank oder kann nicht fahren,<br />
so hole ich mir einen zweiten Aushilfsfahrer.<br />
Für den wird dann wieder das<br />
volle Funkgeld fällig, obwohl ich keine<br />
Schicht mehr belege. Da hat sich der Romeike<br />
doch die Lizenz zum Gelddrucken<br />
besorgt. Solange die Hammelherde aber<br />
<strong>Taxi</strong> NEU hinterher rennt wird das nicht<br />
besser“. Drastische, aber wahre Worte.<br />
Vorstand:<br />
Fehler macht man zweimal<br />
Zunächst werden die betroffenen<br />
Betriebe ihre Fahrer weiter einsetzen.<br />
Nur, Mitarbeiter mit wenig Schichten<br />
oder auch schwächere Festfahrer<br />
werden dann nicht mehr gemeldet<br />
und können nur noch auf die Einsteigerplätze<br />
fahren. Gerade am Hauptbahnhof<br />
wird das Chaos sich weiter<br />
vergrößern. Die Fehleinschätzung des<br />
Vorstandes bei den Konsequenzen des<br />
„<strong>Taxi</strong>abiturs“ wird sich hier in verschärfter<br />
Form wiederholen.<br />
Zudem stärkt der Vorstand seine eigene<br />
Konkurrenz. Nachdem die zweite<br />
Nürnberger Funkzentrale, City-<strong>Taxi</strong>,<br />
aufgrund deren schwer durchschaubarer<br />
Geschäftspolitik so vor sich hin<br />
dümpelte, interessieren sich plötzlich<br />
Matthias Glowatsch<br />
Unternehmer für den Doppelfunk, die<br />
vorher nie dran gedacht haben.<br />
„Die Arbeitslosen des<br />
Herrn Ziegler“<br />
Viel wahrscheinlicher ist es, dass es<br />
irgendwann zu gigantischen Stellenkürzungen<br />
im Gewerbe kommt. Das wird<br />
zunächst viele Aushilfsfahrer treffen,<br />
welche sich vom häufig lebensnotwendigen<br />
zweiten Standbein verabschieden<br />
müssen.<br />
Im zweiten Schritt werden aber auch<br />
umsatzschwächere Festfahrer gehen<br />
müssen. Das sind häufig Kollegen, welche<br />
sich aus der Arbeitslosigkeit – in<br />
den letzten Jahren gab es in Nürnberg<br />
Massenentlassungen u.a. bei Grundig<br />
und AEG - im <strong>Taxi</strong> eine neue Existenz<br />
geschaffen haben, aber auch viele Altunternehmer<br />
und langjährige Genossenschaftsmitglieder,<br />
welche ihre letzten<br />
Jahre bis zur Rente noch als angestellte<br />
Fahrer weiterarbeiten.<br />
„Betriebswirtschaftlich wird ein solcher<br />
Schritt vielleicht nicht zu verhindern sein.<br />
Das sind dann aber nicht die Arbeitslosen<br />
von Frau Merkel oder Herrn Müntefering,<br />
sondern einzig und allein die des<br />
Herrn Ziegler“, so Christian Linz.<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
Die Messe endet mit dem<br />
Segen<br />
Selbstverständlich wird es<br />
nicht so einfach sein, gerade<br />
die erfolgreichen Nürnberger<br />
<strong>Taxi</strong>betriebe aus den Angeln zu<br />
heben. Ein derart massiver Eingriff<br />
in die unternehmerische<br />
Entscheidungsfreiheit ist genossenschafts-<br />
und kartellrechtlich<br />
hoch problematisch.<br />
Es hat sich bereits eine Klagegemeinschaft<br />
einer ansehnlichen<br />
Zahl von Unternehmern<br />
gebildet, welche zusammen<br />
weit mehr als 100 Taxen haben,<br />
also ca. 25% der an der genossenschaftlichen<br />
Vermittlung<br />
beteiligten Fahrzeuge. Sie hat<br />
den Nürnberger Rechtsanwalt<br />
Dietmar Dorn beauftragt, welcher<br />
schon mehrfach erfolgreich<br />
Nürnberger <strong>Taxi</strong>unternehmer gegen die<br />
Genossenschaftsführung gerichtlich vertreten<br />
hat.<br />
Es kann einfach nicht sein, dass ein ideologisch<br />
verblendeter Vorstand und eine<br />
radikalisierte Generalversammlung über<br />
das wirtschaftliche Geschick von Erfolgsbetrieben<br />
entscheiden. Somit sieht<br />
auch Matthias Glowatsch die Sache noch<br />
nicht verloren: „Niemand klagt gerne gegen<br />
die eigene Zentrale. Aber jede Messe<br />
endet mit dem Segen und in diesem Fall<br />
spricht ihn dann das Amtsgericht.“<br />
Ob der Vorstand aber nach der zu erwartenden<br />
Niederlage kompromissbereit<br />
wird, bleibt abzuwarten. Vielmehr ist<br />
eher zu befürchten, dass die Giftpfeile<br />
für die Generalversammlung 2007 schon<br />
präpariert sind.<br />
Gerüchteweise hört man von der Ausweitung<br />
des „<strong>Taxi</strong>abiturs“ auf alle Fahrer,<br />
also auch auf Kollegen, die sich jahrzehntelang<br />
nichts zu Schulden kommen<br />
ließen. Wer sich da weigert, wird dann<br />
von lukrativen Fahrten ausgeschlossen.<br />
Jetzt muss der Vorstand nur einen Dreh<br />
finden, damit die Funktionäre von <strong>Taxi</strong><br />
NEU die neue Prüfung dann garantiert<br />
bestehen.<br />
2
0<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
Europäische<br />
<strong>Taxi</strong>messe<br />
Ein weiterer Höhepunkt des Jahres<br />
wird die Europäische <strong>Taxi</strong>messe<br />
in der Messe Köln sein.<br />
Am 27. und 28.Oktober treffen sich<br />
all, die im <strong>Taxi</strong>gewerbe was zu sagen<br />
haben. Das Ausstellerangebot ist wie<br />
immer überwältigend. Freier Eintritt<br />
und kostenloses Parken an beiden<br />
Messetagen sind dem Veranstalter, der<br />
Fachvereinigung Personenverkehr Nordrhein,<br />
<strong>Taxi</strong>-Mietwagen e.V. (FPN)<br />
zu verdanken. Nähere Informationen<br />
sind unter www.eurotaximesse.de zu<br />
erfahren.<br />
<strong>Taxi</strong>tag Deutschland 2006<br />
Selbstverständlich können auch Nichtmitglieder, die Interesse<br />
an den gewerbepolitischen Themen, welche am Deutschen Ta-<br />
Sudoku – Langeweile am <strong>Taxi</strong>stand war gestern<br />
Die Sudoku-Mania hat auch Deutschland erfasst.<br />
Das japanische Rätsel ist das beste Fitnesstraining<br />
für die grauen Zellen. Die Regeln sind ganz einfach.<br />
Das Feld unterteilt sich in 9 Zeilen, 9 Spalten und 9<br />
Boxen (3x3 Ziffernfeld). Das ganze Feld muss mit den Zif-<br />
9 3<br />
3<br />
8<br />
6<br />
2<br />
4<br />
1<br />
9<br />
5<br />
4<br />
7<br />
2<br />
5<br />
8<br />
9<br />
1<br />
3 7<br />
6<br />
9<br />
1<br />
4<br />
6<br />
4 1<br />
1<br />
9<br />
3<br />
5<br />
2<br />
8<br />
xitag 2006 behandelt werden, teilnehmen. Anmeldung bitte<br />
unter Telefon 07 11 / 55 3 98 -0 · Fax 07 11 55 23 89<br />
Infos über günstige Übernachtungsmöglichkeiten erhalten Sie<br />
ebenfalls unter oben genannter Telefonnummer.<br />
fern 1 – 9 ausgefüllt werden. Dabei dürfen die Ziffern von 1<br />
– 9 in jeder Zeile, jeder Spalte und in jeder Box nur einmal<br />
vorkommen.<br />
Bleistift und Radiergummi sind optimale Partner. Viel<br />
Spaß beim lösen! Und gute Fahrt!<br />
5<br />
2<br />
7<br />
4<br />
5<br />
2<br />
6<br />
8 4<br />
1<br />
9<br />
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4<br />
4<br />
1<br />
9<br />
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4<br />
3<br />
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2<br />
6<br />
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7<br />
5
Impressum<br />
taxi aktuell<br />
erscheint 6 x im Jahr<br />
Auflage 20.000<br />
Herausgeber<br />
<strong>Taxi</strong>verband Deutschland e.V. TVD<br />
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<strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer<br />
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10787 Berlin<br />
V.i.S.d.P.<br />
Peter Kristan<br />
Chefredakteur<br />
P. Kristan<br />
Redaktion Stuttgart<br />
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Telefon: (07 11) 75 47 5-01<br />
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Hiermit erkläre ich meinen Beitritt<br />
zum <strong>Taxi</strong>verband Deutschland e.V. (TVD)<br />
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70771 L.-Echterdingen<br />
Firma / Zentrale .................................................<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
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Telefon ............................................... mobil ..................................................................<br />
geb. am ................................................. e-mail ..................................................................<br />
<strong>Taxi</strong> Nr. ............................................... Gewerbe wird ausgeübt seit .....................................<br />
zugelassene Taxen ................................................. Mietwagen ...................................................................<br />
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Verwaltungsgebühr (wenn keine Einzugsermächtigung vorliegt): € 5,50 – Aufnahmegebühr: € 10,50<br />
Hinweis: Bei Eintritt während der ersten Jahreshälfte (bis 30.6.) ist der volle,<br />
bei Eintritt innerhalb der zweiten Jahreshälfte (ab 1.7.) der halbe Jahresbeitrag zu leisten.<br />
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