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EINE FRAGE DES Blickwinkels

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<strong>EINE</strong> <strong>FRAGE</strong> <strong>DES</strong> BLIcKWINKELS<br />

Trotz ihres hohen Alters könnte es die Lentikulartechnik<br />

noch weit bringen. Dafür ver antwort<br />

lich ist eine Gruppe von Liebhabern.<br />

Es gehört schon Leidenschaft<br />

dazu, heute noch an die Zukunft<br />

einer Technologie zu glauben, deren<br />

Wirkung nicht von Nullen und<br />

Einsen abhängt. Lentikular, zu<br />

deutsch Linsenraster, ist so eine<br />

Technologie und sie hat Zukunft,<br />

auch weil sie nicht digital ist. 1903<br />

vom US-Amerikaner Frederick E.<br />

Ives unter dem Namen Parallaxen-Stereogramm<br />

patentiert, basiert<br />

sie seit jeher auf einem simplen<br />

optischen Trick: stäbchenförmige<br />

Linsen, die je nach Betrachtungswinkel<br />

nur bestimmte<br />

Ausschnitte eines darunterliegenden<br />

Rasterbildes zeigen. Auf<br />

diese Weise lassen sich Wechsel-<br />

1<br />

Die Datei wird spiegelverkehrt auf eine Selbstklebefolie<br />

gedruckt.<br />

4<br />

Beim Justieren kommt es auf den<br />

richtigen Betrachtungsabstand an.<br />

oder Wackelbilder, 3D-Drucke<br />

und kurze Filmsequenzen produzieren,<br />

die ohne jede Stromversorgung<br />

– geschweige denn Digitalelektronik<br />

– funktionieren.<br />

Trotz des vermeintlichen Mankos<br />

gelingt es Lentikularen, mit einfachen<br />

Mitteln ihre Betrachter zu<br />

fesseln.<br />

Glaubt man Elmar Spreer, dem<br />

Inhaber des Lentikular-Unternehmens<br />

Digi-Art, hat das viel mit<br />

Kontrollaspekten zu tun. Nicht<br />

das Medium dominiere seinen Benutzer,<br />

der irgendwann abzustumpfen<br />

drohe, sondern der Betrachter<br />

entscheide, wann, wie oft<br />

und in welcher Richtung und Ge-<br />

2<br />

schwindigkeit das Lentikular „abgespielt“<br />

wird. Weil das die Menschen<br />

fasziniert, überrascht es<br />

nicht, dass nach solcher Werbung<br />

im Postkartenformat nun die Plakatwerbung<br />

den Lentikulardruck<br />

für sich entdeckt hat. Kleine Lentikularbilder<br />

und -bildfolgen wurden<br />

bereits in den Sechzigerjahren<br />

massenhaft im Offsetverfahren<br />

gedruckt. Erst mit den heute<br />

verfügbaren, hochauflösenden<br />

Ink jetdruckern ist es rentabel geworden,<br />

geringe Auflagen großformatiger<br />

Plakate und Displays<br />

herzustellen. Auch die Qualität<br />

handelsüblicher Lentikularfolien<br />

und -platten ist heute besser, die<br />

Auswahl größer als noch vor einigen<br />

Jahren.<br />

„Lange Zeit“, bestätigt Karsten<br />

Pieper von Klenke Druck in Dissen,<br />

„bestimmte das verfügbare<br />

Vor dem Aufbringen der Linsenplatte wird die<br />

Schutzschicht auf der Klebeseite entfernt.<br />

5 6<br />

Wenn die Position der Linsenplatte stimmt, wird der<br />

Schwimmfilm herausgerakelt.<br />

3<br />

48<br />

LFP<br />

Folien- und Plattenmaterial die<br />

Gestaltung der Lentikulare. Das<br />

war für Werbezwecke nicht flexibel<br />

genug. Heute steht das Material<br />

eher im Hintergund.“ Dr. Holger<br />

Burmeister, Inhaber von Werbeservice<br />

Burmeister in Berlin und<br />

Händler asiatischer Lentikularplatten,<br />

ergänzt: „Außerdem gibt es<br />

kaum professionelles Marketing.<br />

Die Leute wissen gar nicht, was<br />

mit Lentikularen möglich ist.“<br />

VIELE HAUcHDÜNNE<br />

STREIFEN<br />

Doch Material und technische<br />

Ausrüstung sind für die Herstellung<br />

hochwertiger Lentikulare<br />

zwar notwendig, aber längst nicht<br />

hinreichend. Wichtiger sind handwerkliche<br />

Routine, jahrelange<br />

drucktechnische Erfahrung sowie<br />

Die Linsenplatte wird schwimmend mit einer seifigen<br />

Lösung auf dem Druck positioniert.<br />

Je nach Betrachtungswinkel ist im fertigen Lentikularposter<br />

nur ein bestimmter Ausschnitt des Gesamtbildes zu sehen.<br />

WERBETECHNIK 3.2008


LFP 49<br />

detailliertes Fachwissen und Prä-<br />

Mit der neuen CUBE 260.<br />

rande kommen Bis und zu Herstellerun- 260 cm Breite. verwendeten Linsen ein gezision.<br />

Kaum ein späterer Begenauigkeiten der Lpi-Werte Mit 720 be- dpi. streckter Arm nicht mehr austrachter<br />

ahnt, wie komplex der rücksichtigen können. Farbe und Je nach Weiss. reicht, um das Bild zu testen.“<br />

Herstellungsprozess ist, beispiels- Höhe und Auf Breite fast der alle Bilder Materialien, kom- Gleichzeitig z.B.: können schon geringe<br />

weise eines Wechselbild-Plakates men manche Rips dabei Holz, an Glas, ihre Abweichungen von der Idealposi-<br />

in 90 mal 60 Zentimeter. Zu- Grenzen“, weiß Kunststoffe, Elmar Spreer. Metall, Vinyl, tion dazu führen, dass das Lentinächst<br />

gilt es, das richtige Linsen- Mit einem HP-Drucker Karton, Papier und usw. kularbild später nicht perfekt<br />

rastermedium für die gewünschte<br />

Anwendung auszuwählen. Drei<br />

wasserbasierten<br />

bis<br />

Vivera-Tinten<br />

100 mm Stärke.<br />

funktioniert. „Klenke Druck hat<br />

druckt der Experte aus Apen bei 2005 das mit sieben mal vier Me-<br />

Kennziffern sind hierfür ausschlagtern<br />

größte Wechselbild Eugebend:<br />

die Zahl der Linsen pro<br />

ropas produziert“, sagt<br />

Zoll (lpi), der Betrachtungswinkel<br />

Karsten Pieper und ernüch-<br />

und die zugehörige Betrachtungstert:<br />

„Je größer das Plakat,<br />

distanz, die sich nach der Brenn-<br />

desto größer sind schon die<br />

weite der Linsen richtet. Grund-<br />

Abweichungen durch Drusätzlich<br />

unterscheidet man zwicker<br />

und Material. Gerade<br />

schen Folie und Platte. Letztere<br />

bei großen Lentikularen ist<br />

ist mindestens 0,7 Millimeter stark<br />

daher jahrelange Erfahrung<br />

und verfügt über eine Auflösung<br />

beim Herstellen des Raster-<br />

von höchstens 62 lpi. Karsten Pie- Um den exakten Lpi-Wert festzustellen, bildes und dem Verkleben<br />

per erklärt: „In der Regel werden bedient man sich dieses Pitch-Tests. des Drucks mit der Linsen-<br />

für größere Drucke in Sichtentfolie<br />

unabdingbar, auch, weil<br />

fernungen ab drei Metern Platten Oldenburg die entstandene Datei ein Test der Großplakate vor Aus-<br />

mit niedrigeren Lpi-Werten von spiegelverkehrt auf die nicht klelieferung kaum möglich ist.“ Nach-<br />

10 bis 40 verwendet.“ Entscheibende Seite einer transparenten dem Elmar Spreer den Druck an<br />

dend bei der Auswahl ist, stets<br />

den späteren Einsatzzweck und<br />

-ort im Auge zu behalten: Für ani-<br />

Selbstklebefolie und laminiert eine die ideale Position geschoben hat,<br />

weiße Schutzschicht OUTDOOR<br />

darüber. rakelt er die Schwimmschicht he-<br />

COLORPRINTING<br />

Nachdem er die Schutzfolie der raus und verklebt auf diese Weimierte<br />

Sequenzen eignen sich bei- Klebeseite entfernt hat, Reparatur wird es se die Linsenplatte dauerhaft mit<br />

spielsweise Folien und Platten mit knifflig: Das Bild Vertrieb muss exakt & Service auf dem Streifenbild.<br />

relativ weiten Betrachtungswin- der Rückseite der Laminatoren<br />

Linsenplatte Im Fall des Riesenplakates von<br />

keln zwischen 40 und 60 Grad am positioniert werden. Schneideplotter<br />

Dazu bringt Klenke Druck, das für zwei neue<br />

besten, wohingegen 3D-Bilder<br />

durch engere Winkel mehr Tiefe<br />

erhalten.<br />

Ist das richtige Linsenmaterial<br />

– meist aus Acryl (PMMA) oder<br />

Polyethylenterephthalat (PET) –<br />

Elmar Spreer zwischen<br />

InkJet-Plotter<br />

ihr und Frankfurter Bürotürme des Bau-<br />

der bedruckten Folie eine wässkonzerns Hochtief warb, kamen<br />

Harzband-Plotter<br />

rige Schwimmschicht auf. Dies lei- nach Produktionsende weitere<br />

Lösemittel-Plotter<br />

tet einen schwierigen Prozess ein, Schwierigkeiten hinzu: Beispiels-<br />

UV-Drucker<br />

während dessen der Drucker imweise mussten die Unebenheiten<br />

Textildrucker<br />

mer wieder die Lage des Folien- am Traggerüst durch Beilagschei-<br />

gefunden, kann mit der Produktidrucks justiert, überprüft<br />

Flachbettdrucker<br />

und korben ausgeglichen werden, um<br />

on begonnen werden: Zunächst rigiert. Sein Ziel Spezialmaschinenbau<br />

ist es, ihn so un- eine plane Oberfläche zu errei-<br />

müssen alle „Frames“ des später den Linsen Verbrauchsmaterialien auszurichten, dass chen & und einen gleichmäßigen<br />

teren Lentikulars mit einer spezi- keine Trennungsunschärfen Zubehör – so- Wechselbildeffekt auf allen acht<br />

ell entwickelten Software in Streigenanntes Ghosting – zwischen Einzelpaneelen des Lentikulars zu<br />

fen zerlegt und miteinander ver- einzelnen Teilbildern Danziger des Lentiku- Straße 20 gewährleisten. „Nicht nur in solch<br />

woben werden. „Die Software lars entstehen. D-74613 „Problematisch Öhringen komplizierten Fällen ist es sehr<br />

muss im Extremfall mit den Da- wird es ab Tel. einer 0 Plakatgröße 79 41 / 64 von 74 wichtig, 99 - 0 schon im Vorfeld eine<br />

tenmengen von 15 und mehr 80 mal 60 Fax Zentimetern“, 0 79 41 gibt / 64 El74<br />

99 enge - 1Kommunikation<br />

mit dem<br />

hochauflösenden, miteinander mar Spreer zu, „weil für die vor- Kunden zu pflegen und ihm die<br />

verrechneten Rasterbildern zugesehene Betrachtungsdistanz Internet: der Schwierigkeit der Aufgabe klar zu<br />

3.2008 WERBETECHNIK<br />

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Mit der neuen JF-1631.<br />

Bis zu 160 x 310 cm.<br />

Mit 1200 x 1200 dpi.<br />

Lackierung und Weiss.<br />

Auf fast alle Materialien, z.B.:<br />

Holz, Glas,<br />

Kunststoffe, Metall, Vinyl,<br />

Karton, Papier usw.<br />

bis 50 mm Stärke.<br />

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machen. Andernfalls wird er kaum<br />

bereit sein, die Kosten zu akzeptieren“,<br />

mahnt Karsten Pieper.<br />

Diese bewegen sich für ein hochwertiges<br />

Lentikularplakat im Bereich<br />

von einigen hundert Euro.<br />

Zu dem Preis werden selten mehr<br />

als 300 Stück für eine Kampagne<br />

geordert, dafür aber nur an erstklassigen<br />

Werbeorten platziert.<br />

„Dieses Werbekonzept zielt auf<br />

den Multiplikatoreffekt möglichst<br />

vieler begeisterter Betrachter.<br />

Deshalb beraten wir den Kunden<br />

im Vorfeld dahingehend, dass es<br />

keinen Sinn machen würde, ein<br />

paar Euro – meist auf Kosten der<br />

Qualität – einzusparen, beispielsweise<br />

durch direktes Bedrucken<br />

des Linsenmaterials im Flachbettdrucker“,<br />

klärt Karsten Pieper<br />

auf.<br />

MIT FLIEGEN AUGEN IN<br />

DIE ZUKUNFT<br />

Im Lentikularhandwerk gibt es<br />

keine standardisierte Ausbildung,<br />

keine Patentrezepte und nur wenige<br />

versierte Anbieter. Außer der<br />

irischen Firma DPLenticular, die<br />

Ebenfalls bei Klenke Druck entstand dieses Flip-Poster.<br />

bis vor Kurzem noch LPC-Europe<br />

hieß und von Spreer und Pieper<br />

als europäischer Marktführer<br />

für Linsenrasterfolien genannt<br />

wird, vertreiben nur wenige andere<br />

diese Spezialkunststoffe.<br />

Dazu gehören beispielsweise der<br />

amerikanische Hersteller Microlens<br />

sowie Burmeister aus Berlin,<br />

der grob auflösende Platten und<br />

einige Folien aus China importiert.<br />

Auch die existierenden Softwareprogramme<br />

lassen sich an zwei<br />

Händen abzählen und entstammen<br />

oft „spezialisierten Kreisen<br />

von Holo grafie-Fans und passionierten<br />

3D-Fotografen“, meint<br />

Karsten Pieper. Elmar Spreer<br />

etwa und seine siebenköpfige<br />

Mannschaft bei Digi-Art haben im<br />

Jahr 2000 damit begonnen, ihre<br />

eigene Software 3DZ zu entwickeln.<br />

Damit kann der Benutzer<br />

unter anderem vor Produktionsbeginn<br />

den exakten Lpi-Wert der<br />

Lentikularfolie oder -platte messen<br />

und anschließend die Software<br />

auf sieben Nachkommastellen<br />

genau eichen.<br />

Dass Lentikulare nun auch in<br />

der großformatigen Werbung den<br />

Durchbruch schaffen<br />

könnten, davon sind<br />

Karsten Pieper, Elmar<br />

Spreer und Holger Burmeister<br />

überzeugt. „Wir<br />

beobachten einen Trend<br />

hin zu Wandaufklebern<br />

und Bauzaunverkleidungen<br />

mit bewegter<br />

Werbung wie Firmenlogos<br />

oder Werbespots,<br />

die erst beim Vorbeigehen<br />

erscheinen. Auch am<br />

Point of Sale sind die unterschiedlichstenAnwendungen<br />

denkbar“,<br />

führt Karsten Pieper aus.<br />

Er spricht von Plakaten,<br />

Displays und Aufhängern:<br />

„Der Erfolg ist garantiert,<br />

weil durch die<br />

reine Körperlichkeit des<br />

Betrachters eine Interaktivität<br />

entsteht, die Emotionen<br />

freisetzt. Wenn Werbung<br />

Aufmerksamkeit schaffen will,<br />

dann ist Lentikular dafür das perfekte<br />

Medium.“ Elmar Spreer ist<br />

besonders von den Möglichkeiten<br />

dreidimensionaler Bilder überzeugt.<br />

In seinem 3D-Museum in<br />

Esens bei Aurich stellt er<br />

derzeit berühmte Werke<br />

der „Alten Meister“ und<br />

Bilder des Weltraumteleskops<br />

Hubble aus – alle<br />

mit der Linsenrastertechnik<br />

bearbeitet. „Die<br />

Besucher sind fasziniert<br />

davon, etwa die Mona<br />

Lisa quasi durch die Augen<br />

von Leonardo Da<br />

Vinci zu sehen oder die<br />

Tiefe des Weltraums<br />

einmal live zu erleben“,<br />

berichtet Elmar Spreer.<br />

Der Erfolg gibt ihm<br />

recht: Das 3D-Museum<br />

existiert seit 20 Jahren.<br />

50<br />

LFP<br />

Hier ist deutlich zu erkennen, wie zwei Fotos<br />

ineinander verwoben werden.<br />

Schon weit älter – etwa 100<br />

Jahre – ist eine Spielart der Lentikulartechnik,<br />

die im Moment ein<br />

Comeback erlebt: Unter der Bezeichnung<br />

Fly-Eye verarbeiten<br />

Druckdienstleister wie Vogt in<br />

Hessisch Lichtenau und Klenke<br />

Druck eine Folie mit halbkugelförmigen<br />

Linsen. Die damit produzierten<br />

3D-Bilder sind weit weniger<br />

vom Betrachtungswinkel abhängig<br />

als herkömmliche Lentikulare.<br />

Auf der diesjährigen Drupa<br />

wurde Version 2.0 der Software<br />

Infinity Quantum zur Gestaltung<br />

von Fliegenaugen-Bildern vorgestellt.<br />

Elmar Spreer, der den Auftrag<br />

erhielt, sie zu programmieren,<br />

beurteilt Fly-Eye jedoch, genau<br />

wie Karsten Pieper von<br />

Klenke Druck, skeptisch: „Weil<br />

unter jede der etwa 160 Minilinsen<br />

pro Zoll das komplette Motiv<br />

gedruckt ist, bleiben für ein Einzelbild<br />

nur wenige Pixel. Bei<br />

WERBETECHNIK 3.2008


LFP 51<br />

einem Druckraster von 150 Linien<br />

pro Zentimeter sind es acht<br />

mal acht Pixel. Wir arbeiten daher<br />

mit einer Dichte von 30 mal<br />

30 Pixeln unter jeder Linse (circa<br />

3.000 ppi). Das ist drucktechnisch<br />

aber praktisch nicht mehr auflösbar.<br />

Details verlieren sich. Konkrete<br />

gegenständliche Bildinhalte<br />

sind deswegen nicht möglich.“<br />

Neben der gestalterischen Freiheit<br />

lasse außerdem die Bildschärfe<br />

der Fly-Eyes zu wünschen üb-<br />

LENTIKULARFOLIEN/-PLATTEN<br />

DPLenticular/Finze (Vertrieb)<br />

Hersteller: Pacur<br />

Vertrieb: kl. Mengen über Finze Group, Wien;<br />

gr. Mengen über DPLenticular, Dublin.<br />

Produkte: Folien und Platten der Marke Lenstar<br />

mit 40, 60, 62, 75, 100, 140 lpi; Stärken zwischen<br />

0,255 und 0,838 mm; Betrachtungswinkel zwischen<br />

30° und 54°<br />

Material: PET<br />

Formate: 508 x 355 bis 1.200 x 1.828 mm<br />

dplenticular.com<br />

finze.at<br />

Microlens (Hersteller/Vertrieb)<br />

Produkte: Platten mit 10, 15, 20, 30, 40, 60 lpi;<br />

Stärken zwischen 1,219 und 6,35 mm; Betrachtungswinkel<br />

zwischen 22° und 29° (Reihe „3D“)<br />

bzw. 47° und 49° (Reihe „Animotion“)<br />

Material: PET/PMMA<br />

Formate: 127 x 178 bis 1.220 x 2.440 mm<br />

microlens.com<br />

Werbeservice Burmeister (Vertrieb)<br />

Hersteller: chinesisches Unternehmen<br />

Produkte: Platten mit 10, 30 lpi in Stärken zwischen<br />

1,32 und 3,8 mm; Folien mit 62 bis 161 lpi<br />

in Stärken zwischen 0,3 und 0,68 mm; Betrachtungswinkel<br />

zwischen 30° und 50°<br />

Material: PS/PMMA/PET<br />

Formate: maximal 1.200 x 2.400 mm bei Platten,<br />

bis 710 x 510 mm bei Folien<br />

werbeservice-burmeister.de<br />

3.2008 WERBETECHNIK<br />

rig. Die angepriesene größere<br />

Tiefenwirkung sei prinzipiell genauso<br />

mit zylindrischen Linsen erzielbar,<br />

wenn auch beschränkt auf<br />

die horizontale Parallaxe. Aufgrund<br />

all dieser Probleme hat Fly-<br />

Eye zumindest in der Großformatwerbung<br />

kaum eine Chance,<br />

da sind sich Elmar Spreer und<br />

Karsten Pieper einig.<br />

Wie es mit der Linsenrastertechnik<br />

dann weitergehe, dazu haben<br />

die beiden ihre jeweils eige-<br />

ne Philosophie. Der eine spricht<br />

von immer kleiner werdenden<br />

Tintentropfen für bessere Detailschärfe,<br />

der andere von Integralfotografie,<br />

die 3D-Bildern eine<br />

weit überlegene Tiefenwirkung<br />

verleihe. Bei Lentikularen liegt<br />

eben alles im Auge des Betrachters<br />

– selbst die Zukunft.<br />

Michael Grindmayer<br />

SOFTWARE<br />

3DZ V7.9<br />

Versionen: Home, Extreme, Lite sowie Sonder- Sonderlösungen<br />

und Zusatzmodule<br />

Funktionen: alle Lentikular-Effekte (Flip, Animation,<br />

3D), für alle Folien- und Plattentypen, intelligentes<br />

Qualitätsmanagement etc.<br />

Preis: 29 bis circa 3.000 Euro<br />

Besonderheiten: Updates innerhalb einer Versionsnummer<br />

gratis. Zeitlich unbegrenzte kostenlose<br />

technische Unterstützung.<br />

digi-art.de<br />

Imagiam Lenticular Effects 4.0<br />

Versionen: Mini, Lite, Standard, Pro, Ultra<br />

Funktionen: Pitch Test, Unterstützung für Photoshop-Dateien,<br />

Echtzeitvorschau aller Effekte,<br />

3D-Effekte etc.<br />

Preis: 138 bis 2.138 Euro<br />

imagiam.com<br />

Human Eyes PrintPro v2.0<br />

Versionen: Studio 3D, Studio 3D Plus, Studio 3D<br />

Pro, Litho 3D, Litho 3D L<br />

Funktionen: 2D-zu-3D-Tool, Unterstützung für<br />

Photoshop- und EPS-Dateien, 3D-Fotografie mit<br />

herkömmlicher Digitalkamera etc.<br />

Preis: 3.850 bis 27.500 Euro<br />

Besonderheiten: Studio 3D für Digitaldruck, Litho<br />

3D für Offsetdruck<br />

dispro.at<br />

humaneyes.com

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