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Mit Energie richtig haushalten

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24 BAUEN & WOHNEN BEOBACHTER KOMPAKT 22/2007<br />

ENERGIEEFFIZIENZ: STROMSPARLAMPEN<br />

Einleuchtende Argumente<br />

Der Stromverbrauch für Wohnbeleuchtung hat sich in den letzten zehn Jahren<br />

fast verdoppelt. Das Sparpotential ist enorm. Doch zu Stromsparlampen kursieren<br />

zahlreiche Vorurteile. Text: Armin Braunwalder<br />

Die Nacht wird zusehends zum Tag:<br />

Innert eines Jahrzehnts hat sich die<br />

Zahl der Lampen in einer durchschnittlichen<br />

Vierzimmerwohnung von 14<br />

auf 23 erhöht. Als Folge davon geht heute<br />

ein Fünftel des Stromverbrauchs im Haushalt<br />

auf das Konto der Beleuchtung. Das<br />

Problem dabei: In drei von vier Haushalten<br />

sorgen «Stromfresser» (Glühbirnen<br />

und Niedervolt-Halogenlampen) für rund<br />

80 Prozent des Lichts. Entsprechend gross<br />

sind die Einsparmöglichkeiten durch<br />

Stromsparlampen.<br />

Die gute alte Glühbirne erzeugt künstliches<br />

Licht mit einer Technik aus dem vorletzten<br />

Jahrhundert: Strom bringt einen<br />

Wolframdraht zum Glühen. Nur fünf Prozent<br />

der <strong>Energie</strong> werden auf diese Weise in<br />

Licht umgewandelt, 95 Prozent sind Abwärme.<br />

Das gilt grundsätzlich auch für<br />

Halogenglühlampen. Stromsparlampen<br />

hingegen bringen ein Gasgemisch durch<br />

eine chemische Reaktion zum Leuchten.<br />

Man spricht deshalb von Entladungs-,<br />

Fluoreszenz- oder Leuchtstofflampen. Für<br />

gleich viel Licht benötigen diese Lampen<br />

80 Prozent weniger Strom als Glühbirnen.<br />

Sie werden darum viel weniger heiss: An<br />

einer leuchtenden Glühbirne verbrennen<br />

Sie sich leicht die Finger; eine brennende<br />

Sparlampe halten Sie unbeschadet in der<br />

Hand.<br />

Trotz ihrer hohen <strong>Energie</strong>effizienz und<br />

Umweltfreundlichkeit gibt es zu Stromsparlampen<br />

noch immer zahlreiche Fehlmeinungen:<br />

w Sparlampen brauchen in der Herstellung<br />

viel <strong>Energie</strong>. Richtig ist: Für Herstellung,<br />

Nutzung und Entsorgung einer Elf-Watt-<br />

Stromsparlampe beträgt der <strong>Energie</strong>aufwand<br />

rund 7,5 Kilowattstunden. Im Vergleich<br />

zu einer Glühlampe hat sie die Produktionsenergie<br />

nach 140 Betriebsstunden<br />

– bei einer Lebensdauer von 6000 bis<br />

10 000 Stunden – bereits eingespart. Hinzu<br />

kommt, dass die <strong>Energie</strong>sparlampe im<br />

Vergleich zur Glühlampe wesentlich klima-<br />

Korrekte Entsorgung: Überdurchschnittliche Quote<br />

Glühlampen und Halogenglühlampen können mit dem Hauskehricht<br />

entsorgt werden. Stromsparlampen dagegen gehören nicht in den<br />

Güselsack. Eine Sparlampe enthält etwa fünf Milligramm Quecksilber<br />

und schadstoffhaltiges Leuchtpulver. Seit dem 1. August 2005 sind<br />

Handel, Hersteller und Importeure verpfl ichtet, Stromsparlampen<br />

zurück zunehmen und fachgerecht zu entsorgen. Glas und Metallteile<br />

werden wiederverwertet. Quecksilber (2006: 60 bis 80 Kilogramm) und<br />

schadstoffhaltiges Leuchtpulver werden in Fässer verpackt und landen<br />

in Untertagdeponien.<br />

Finanziert wird dies von den Konsumenten durch eine vorgezogene<br />

Recyclinggebühr von 50 Rappen pro verkaufte Stromsparlampe. Im Jahr<br />

2006 wurden in der Schweiz insgesamt sechs Millionen entsorgungspfl<br />

ichtige Leuchtmittel zurückgenommen. Dabei handelte es sich zu<br />

90 Prozent um stabförmige Fluoreszenzröhren, fünf Prozent Stromsparlampen<br />

und fünf Prozent Hochdruckentladungslampen, wie sie für die<br />

Strassenbeleuchtung verwendet werden.<br />

Wie hoch der Anteil von Stromsparlampen aus Haushalten ist, wird nicht<br />

ermittelt. Gemäss einer repräsentativen Umfrage der Stiftung Licht<br />

Recycling Schweiz vom Mai 2007 bringen 74 Prozent der Haushalte<br />

defekte Stromsparlampen in die Verkaufsstelle zurück oder zu einer<br />

öffentlichen Abgabestelle. In sechs Prozent der Haushalte landen sie<br />

immer noch im Abfallsack. In 20 Prozent der Haushalte lautete die<br />

Antwort auf die Frage, wie defekte Sparlampen entsorgt werden: «Weiss<br />

nicht». Trotz dieser problematischen Grauzone ist die schweizerische<br />

Entsorgungsquote im europäischen Vergleich überdurchschnittlich, und<br />

das Sammelstellennetz ist das dichteste in ganz Europa.<br />

Energyday 07: Vergünstigte <strong>Energie</strong>sparlampen<br />

Am Samstag, 27. Oktober 2007, fi ndet schweizweit der diesjährige<br />

Energyday statt. Im <strong>Mit</strong>telpunkt steht die Beleuchtung mit dem Ziel,<br />

möglichst viele herkömmliche Glühlampen durch Stromsparlampen<br />

zu ersetzen. Dazu führen die Grossverteiler, Elektrofachgeschäfte<br />

sowie <strong>Energie</strong>städte eine Reihe von Aktionen durch:<br />

w Bei Coop, Lumimart und Interdiscount gilt für <strong>Energie</strong>sparlampen<br />

die Aktion «3 für 2».<br />

w Bei der Migros sind bis zum 3. November sämtliche <strong>Energie</strong>sparlampen<br />

um 20 Prozent verbilligt.<br />

w Auch in Elektrofachgeschäften werden solche Lampen mit Rabatten<br />

angeboten.<br />

Mehr Informationen zu den einzelnen Vergünstigungsaktionen fi nden Sie<br />

unter www.energyday.ch («energyday07», «Verbilligungs-Aktionen»).<br />

FOTO: KEYSTONE/PHOTO RESEARCHERS

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