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Pflanzenschutz aktuell

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<strong>Pflanzenschutz</strong> <strong>aktuell</strong><br />

Empfehlung vom Mittwoch, 12. August 2009<br />

sauberes Rapsfeld Blackenbekämpfung verpasst<br />

Raps<br />

Saatmenge dem Zeitpunkt und der Sorte anpassen<br />

Die Rapssaat sollte in trockenen und nicht verdichteten Boden erfolgen, damit die Pflanzen<br />

gesund und kräftig in den Winter gehen. Der Raps darf aber nicht zu üppig werden oder<br />

bereits im Herbst mit Schossen beginnen. Das Schossen im Herbst wird beeinflusst durch<br />

Saatdichte, Saatzeitpunkt, Grunddüngung, Nährstoffnachlieferung der Vorkultur und Wetter.<br />

Letzteres können wir allerdings nicht beeinflussen.<br />

Im Herbst wird für frühe Saaten oder bei Hybridsorten eine Saatmenge von 40-60 Körnern pro<br />

m 2 empfohlen. Hybridsorten nicht zu dicht säen. Sie besitzen ein enormes<br />

Seitentriebbildungsvermögen. Bei späten Saaten, für Liniensorten und Saaten in sehr grob-<br />

scholligen Boden wird eine Saatmenge von 50 - 70 Körnern pro m 2 empfohlen. Vor der Saat<br />

oder einem Sortenwechsel unbedingt das Tausendkorngewicht (TKG, steht auf dem Sack)<br />

beachten und die Saatmenge durch Abdrehen der Sämaschine kontrollieren. Bei sehr tiefen<br />

Saatmengen und der Saat mit einer mechanischen Sämaschine (Beispiel: Nodet) lassen sich<br />

zerquetschte Körner oder unregelmässiges Säen durch das Schliessen jedes zweiten<br />

Säschars vermeiden (nach dem Schliessen von Säscharen nochmals abdrehen).<br />

Unkrautbekämpfung im Raps<br />

Vorsaat mit Einarbeitung der Wirkstoffe: Produkte wie Trifluralin, Nikkel, Devrinol Plus,<br />

Napronol duplo etc. müssen vor der Saat eingearbeitet werden. Die Einarbeitung erfolgt mit<br />

der Egge oder, als Kompromiss, durch den nachlaufenden Rechen der Sämaschine. Reine<br />

Trifluralin Behandlungen sind günstig. Sie wirken ausreichend gegen Klebern, haben aber eine<br />

schlechte Wirkung gegen Hirtentäschelkraut und Kamillen.<br />

Vorauflauf bis 10 Tage nach der Saat: Bei Produkten wie Nimbus, Devrinol Plus, Brasan<br />

Trio und Colzor Trio muss die Behandlung bis spätestens 3 Tagen nach der Saat erfolgen.<br />

Devrinol Top kann bis 10 Tage nach der Saat eingesetzt werden. Man sollte sich aber nicht<br />

auf längere Anwendungszeiten verlassen. Blattaufhellungen oder Wuchsstörungen nehmen<br />

bei späteren Behandlungen zu. Herbizidanwendungen unmittelbar nach der Saat sind einfach,<br />

sicher und verträglich.<br />

Erstellt am : 11.08.2009 <strong>Pflanzenschutz</strong> <strong>aktuell</strong> Seite 1 von 2<br />

www.strickhof.ch


Nachauflauf Behandlungen: Butisan S kann als Mischpartner bei Vorauflaufbehandlung oder<br />

als Nachbehandlung zu einer Vorsaatbehandlung gegen Hirtentäschelkraut oder Taubnesseln<br />

eingesetzt werden. Im Nachauflauf ab Beginn der Laubblattbildung des Rapses (nicht auf<br />

keimenden oder auflaufenden Raps) bis zum 2-Blattstadium einsetzen.<br />

Kerb 50W wirkt mit einer Aufwandmenge von 1-1.5 kg/ha vor allem gegen einjährige Gräser<br />

(Windhalm, Fuchsschwanz, Ausfallgetreide). Behandlung frühestens Ende Oktober<br />

durchführen, wenn der Raps 4 bis 6 echte Blätter gebildet hat.<br />

Spezifische Gräserherbizide (Fusilade Max, Fluzi, Gallant, Agil, Aramo, Select, Targa Super,<br />

Focus Ultra, Centurion Prim) können im Herbst oder Frühjahr gegen Ausfallgetreide, einjährige<br />

Gräser und Quecken eingesetzt werden. Da diese „Gräsermittel“ keine Bodenwirkung<br />

aufweisen, dürfen sie nicht zu früh eingesetzt werden.<br />

Wiesen<br />

Samenblacken in Kunstwiesen in Neuansaaten bekämpfen<br />

Vor der ersten Nutzung und vor dem Säuberungsschnitt lassen sich Samenblacken<br />

wirkungsvoll und verträglich chemisch bekämpfen. Die wenigen überlebenden Blacken können<br />

im nächsten Jahr einzelstockweise bekämpft werden. Eine ertragsbeeinflussende<br />

Flächenbehandlung im nächsten Frühjahr wird überflüssig.<br />

Bewilligte Produkte sind: Divopan , MCPB, Trifolin mit einer Aufwandmenge von je 4 l/ha.<br />

MCPA+MCPB können selber gemischt werden, Aufwandmenge je 2l /ha. Als Mischung dieser<br />

Wirkstoffe wird das Produkt Trifoplex mit 4l /ha, angeboten. Die Mischung mit dem Wirkstoff<br />

MCPA verbessert die Wirkung gegen Franzosenkraut, Hirtentäschel, Senf und schwarzen<br />

Nachtschatten.<br />

Kommen neben Samenblacken auch Klebern, Amarant und Vogelmieren massenhaft vor,<br />

empfiehlt sich die Mischung aus: 2l /ha Divopan + 0.6 kg/ha Basagran SG.<br />

Wird die Behandlung zu spät durchgeführt (nach dem Säuberungsschnitt) oder sind zusätzlich<br />

ältere Blackenstöcke vorhanden, so kann zu 4 l /ha Divopan 0.5 bis 1 Liter eines Asulamhaltigen<br />

Mittels (z.B. Asulox, Asulam, Ruman, Rumecon fl.) beigemischt werden.<br />

Alle Anwendungen mit den Wirkstoffen MCPB/MCPA sind für Weiss- und Rotklee verträglich,<br />

wenn der Klee 3 echte Blätter gebildet hat. Luzerne, Alexandriner- und Perserklee, sowie<br />

Inkarnatklee, werden mit MCPB ebenfalls bekämpft. Es sollte bereits bei der Mischungswahl<br />

darauf geachtet werden, dass keine „Deckfrucht“ beigemischt wird oder eine Mischung ohne<br />

Deckfrucht gesät wird, wenn Blacken chemisch bekämpft werden. Der Säuberungsschnitt ist in<br />

nicht mit Blacken verseuchten Parzellen nach wie vor eine gute<br />

Unkrautbekämpfungsmassnahme.<br />

Georg Feichtinger<br />

STRICKHOF<br />

Fachstelle <strong>Pflanzenschutz</strong><br />

8315 Lindau<br />

Tel.052 354 99 41<br />

Erstellt am : 11.08.2009 <strong>Pflanzenschutz</strong> <strong>aktuell</strong> Seite 2 von 2<br />

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