Vorwort - Kneipp Verlag
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FIT IM KOPF<br />
Was beeinträchtigt die<br />
Gehirnleistung?<br />
Geistige Müdigkeit,<br />
Unkonzentriertheit<br />
Geistige Müdigkeit oder Unkonzentriertheit<br />
ist keineswegs eine Erkrankung. Da dieser<br />
Zustand aber nicht unsere gesunde Hirnfunktion<br />
widerspiegelt, wird er an dieser Stelle<br />
beschrieben.<br />
Jeder von uns kennt Tage oder Momente, an<br />
denen wir uns geistig ausgelaugt fühlen. Die<br />
einfachsten Namen, Dinge oder Telefonnummern<br />
fallen uns nicht ein, einfache Kopfrechnungen<br />
werden zu einer mathematischen<br />
Ursachen für geistige Ermüdung<br />
3 falsche Ernährung<br />
3 Sauerstoffmangel<br />
3 Flüssigkeitsmangel<br />
3 Alkoholeinwirkung<br />
3 bestimmte Medikamente<br />
3 Nikotin<br />
3 Bewegungsmangel<br />
3 Schlafstörungen<br />
3 Überarbeitung<br />
3 seelische Trauer bzw. seelisches<br />
Ungleichgewicht<br />
3 organische Erkrankungen: Blutarmut,<br />
Tumore, Hirnerkrankungen, Infektionserkrankungen,<br />
Fieber u. a.<br />
Herausforderung und wir haben schlichtweg<br />
das Gefühl, an beginnender Alzheimer-<br />
Erkrankung zu leiden. In den meisten Fällen<br />
bemerken wir relativ bald, dass sich der<br />
Zustand scheinbar wie von alleine wieder<br />
aufl öst und unsere Gehirnfunktion zur Normalform<br />
zurückkehrt.<br />
Was steckt nun hinter solchen Phasen geistiger<br />
Abgeschlagenheit und verminderter Konzentrationsleistung?<br />
Meist sind es einige der<br />
in der Tabelle angeführten Faktoren, welche<br />
zusammenspielen, oder eine einzelne Ursache,<br />
die sehr stark ausgeprägt ist.<br />
Ernährung<br />
Sowohl die Quantität als auch die Qualität<br />
der täglichen Ernährung spielen eine große<br />
Rolle, wenn es um geistige Müdigkeit und<br />
Konzentration geht. Nach einem ausgiebigen,<br />
schweren Essen fühlt man sich träge beziehungsweise<br />
müde und die Konzentrationsfähigkeit<br />
ist stark<br />
beeinträchtigt. Man sehnt sich<br />
richtig nach etwas Schlaf und<br />
jede Art von geistiger Aktivität<br />
fällt besonders schwer.<br />
Die Verdauung beansprucht<br />
nach einer üppigen Mahlzeit<br />
sehr viel Blut. Die Folge ist,<br />
dass das Gehirn weniger Sauerstoff<br />
und Nährstoffe erhält<br />
und dadurch die Leistungsfähigkeit<br />
sinkt. Je länger die Verweildauer<br />
des aufgenommenen<br />
Essens im Magen ist, desto<br />
größer ist die geistige Müdigkeit.<br />
Normalerweise beträgt die<br />
Zeitdauer, die eine Speise für<br />
die Passage des Magens benötigt,<br />
zwischen 1 und 6 Stunden.<br />
Sehr fette Speisen bleiben aber<br />
noch länger im Magen liegen.<br />
Ein fetter Schweinebraten oder eine Portion<br />
Gans liegt schon bis zu 7 Stunden und beeinträchtigt<br />
die Leistungsfähigkeit sehr langfristig.<br />
Besonders schwer verdaulich sind Ölsardinen<br />
– sie können sogar bis zu 9 Stunden im<br />
Magen verweilen. Daher kommt auch das<br />
Sprichwort »ein voller Bauch studiert nicht<br />
gern« – das Essen liegt sprichwörtlich wie<br />
ein Stein im Magen.<br />
Für die geistige Fitness sind kleine, fettarme<br />
Mahlzeiten von besonderer Bedeutung. Also<br />
statt Schweinebraten mit Knödel, Schnitzel<br />
Was beeinträchtigt die Gehirnleistung?<br />
oder Currywurst mit Pommes lieber eine Portion<br />
gegrilltes Fleisch oder Fisch mit Gemüse<br />
oder Salat.<br />
Sehr große, üppige Portionen am Abend können<br />
aber auch die Nachtruhe negativ beeinfl<br />
ussen. Sie werden zu belastenden Brocken,<br />
die zu unruhigem Schlaf führen können und<br />
sogar dafür verantwortlich sind, dass schlecht<br />
geträumt wird.<br />
Zur Einschränkung der Leistungsfähigkeit,<br />
zu Konzentrationsschwäche und Müdigkeit<br />
kommt es aber auch, wenn Mahlzeiten ausgelassen<br />
werden. Wer auf ein Frühstück verzichtet,<br />
startet viel weniger aktiv in den Tag.<br />
Sehr lange Zeitabstände (mehr als 5 Stunden)<br />
zwischen den Mahlzeiten führen sehr leicht<br />
zu einer Unterversorgung mit wichtigen<br />
Nährstoffen und wirken sich so wieder negativ<br />
auf die geistige Vitalität aus.<br />
Ganz wesentlich für die geistige Fitness ist<br />
der Blutzuckerspiegel und damit die Kohlenhydrate<br />
in der Ernährung. Sie sind der Treibstoff<br />
für das Gehirn. Je nach Zusammensetzung<br />
werden sie mehr oder weniger schnell<br />
vom Verdauungstrakt ins Blut aufgenommen.<br />
Zusammengesetzte Kohlenhydrate wie beispielsweise<br />
Stärke müssen vorerst in kleine<br />
Zuckermoleküle zerlegt werden und können<br />
somit nur langsam resorbiert werden. Dadurch<br />
kommt es zu einem verzögerten und – noch<br />
viel wichtiger – zu einem niedrigen Anstieg<br />
des Blutzuckers. Werden schnell verfügbare<br />
Kohlenhydrate (z. B. Zucker, Süßes, Weißbrot<br />
etc.) aufgenommen, kommt es zu einer<br />
raschen, kurzfristigen Erhöhung des Blutzuckerspiegels.<br />
Eine vermehrte Ausschüttung<br />
von Insulin führt sehr schnell zu einem<br />
Abfall des Zuckerspiegels und in der Folge<br />
zur Unterzuckerung mit der damit verbundenen<br />
Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Konzentrationsschwäche.<br />
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