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Profil<br />
Informationsbroschüre der F. <strong>Preisig</strong> <strong>AG</strong><br />
Dezember 2009 / Nr. 89
REDAKTIONSSPALTE<br />
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser<br />
Mit dem Austritt von Rolf Eberle aus unserer Firma verliert das<br />
Redaktionsteam eine starke Stütze. An dieser Stelle möchte<br />
ich, Thomas Enzler, mich bei dir, Rolf Eberle, ganz herzlich für<br />
deine tolle und kreative Mitarbeit am Profil bedanken. Durften<br />
wir doch in den vergangenen sechs Jahren elf Ausgaben von<br />
unserer Firmenzeitschrift gemeinsam gestalten. Für deinen<br />
weiteren Weg wünsche ich dir alles Gute.<br />
Angespannte Personalsituation, Marktauglichkeit und Herausforderungen<br />
der Zukunft? Lesen Sie dazu die Gedanken aus<br />
der Geschäftsleitung.<br />
Welche Massnahmen mussten zur Sicherung und Instandsetzung<br />
des Lawinenschutztunnels Mitholz getroffen werden?<br />
Wo kann im Tunnelbau ein Biegeschubbruch entstehen?<br />
Spannende Antworten dazu liefert unsere Hauptstory zum Lawinenschutztunnel<br />
Mitholz.<br />
Im internen Teil geben wir Ihnen noch tieferen Einblick in die<br />
<strong>Preisig</strong>er-Crew und was wir neben unserer beruflichen Tätigkeit<br />
noch so ausüben. Fühlen und erleben Sie mit, was unsere<br />
Gigathleten durchlebt haben.<br />
Wir hoffen, Sie, liebe Leserin und lieber Leser, mit unserer Firmenzeitschrift<br />
zum Verweilen anzuregen und Ihnen dadurch<br />
unser Leistungsspektrum und unsere Crew näher zu bringen.<br />
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine spannende Lektüre<br />
und tiefe Einblicke.<br />
Das Redaktionsteam<br />
Martina Schärer / Thomas Enzler / Rolf Eberle
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Aus dem Verwaltungsrat / 2<br />
Gedanken aus der Geschäftsleitung / 3<br />
Projekte<br />
Neubau Labor und Produktionsgebäude der ABB Oerlikon / 4<br />
N3 Rheinfelden – Frick, Lärmschutz und Instandsetzung Kunstbauten / 4<br />
Greifenseestrasse, Gemeinde Uster / 5<br />
Waldeggweg, Kloten / 5<br />
Station machen in Knonau / 6<br />
Breitestrasse Winterthur, Verkehr und Gestaltung / 6<br />
Bahntunnels / 7<br />
Kanton Bern, Kantonsstrasse 223, Instandsetzung Lawinenschutztunnel Mitholz / 8<br />
Standorte<br />
Filiale Basel / 12<br />
Büro Zürich / 13<br />
Filiale Winterthur / 14<br />
Filiale Wettingen / 15<br />
Intern<br />
Herausforderung IT / 16<br />
«Timeless Moments» – F. <strong>Preisig</strong> <strong>AG</strong> am Gigathlon 2009 / 17<br />
Electronic Dart (E-Dart) / 20<br />
Klock, Klock, Klock / 20<br />
25-jähriges Jubiläum von Peter Korporaal / 21<br />
Nachruf von Paul Besselmann / 21<br />
Ausgewählte Neuaufträge / 22<br />
Personalnachrichten / 24<br />
1
2<br />
GEDANKEN AUS DEM VERWALTUNGSRAT<br />
_Text: Stephan A. <strong>Preisig</strong><br />
Der denkende Mensch ändert seine Meinung...<br />
Diesen Aphorismus von Friedrich Nietzsche (1844 –1900)<br />
kann man auch als sarkastische Offenbarung des Meisters<br />
verstehen.<br />
Noch vor ein paar Monaten sprachen die meisten Medien,<br />
Politiker und «Fachexperten» von der grössten globalen<br />
Weltwirtschaftskrise der Geschichte, vom befürchteten<br />
Kollaps unseres Finanzsystems und von den resultierenden<br />
grossen gesellschaftspolitischen Auswirkungen (der Untergang<br />
des Kapitalismus wurde sogar prophezeit!).<br />
Nun, ganz so schlimm wurde es nicht! Schon bald hörte<br />
man viele (wenn auch nicht alle!) Unternehmer die lakonische<br />
Frage stellen: «Krise? Was für eine Krise?»<br />
Als geborener Optimist kann ich mir ein stilles Lächeln nicht<br />
verkneifen und habe gleichzeitig dennoch das Gefühl, dass<br />
wir noch nicht am Ende des Tunnels angekommen sind.<br />
Stets nach den unmittelbaren verursachenden Ereignissen<br />
zu forschen und die transitiven Kausalitäten zu vernachlässigen,<br />
war schon immer unsere Schwäche.<br />
Trotzdem: Das Leben als Mittel der Erkenntnis in diesen<br />
spannenden Zeiten ist wunderschön!<br />
Ihnen allen wünsche ich friedliche und geruhsame Weihnachten<br />
und ein gesundes, erfolgreiches und spannendes<br />
Neues Jahr.<br />
Stephan A. <strong>Preisig</strong><br />
Präsident des Verwaltungsrats
GEDANKEN AUS DER GESCHÄFTSLEITUNG<br />
_Text: Frank Straub<br />
unseren Auftraggebern bei der Bearbeitung komplexer Projekte und Problemstellungen tatkräftig zur Seite. Er wird daneben<br />
sein Engagement in der Ausbildung unseres Nach-wuchses als Berufsschullehrer verstärken. Lieber Beat, wir danken<br />
Ein sehr erfolgreiches Jahr mit interessanten Aufträgen und<br />
voller Auslastung neigt sich dem Ende entgegen. Ein Jahr,<br />
in dem vor allem unsere Schlüsselpersonen teilweise massiv<br />
überlastet waren. Dies ist leider eine Tatsache, die sich<br />
in der gesamten Branche immer deutlicher zeigt und damit<br />
den Mangel an gut qualifiziertem, erfahrenem Personal weiter<br />
verdeutlicht. Wir alle, Auftraggeber, Partner und Mitarbeiter<br />
müssen alles unternehmen, um unseren Nachwuchs<br />
an diese verantwortungsvollen Aufgaben heranführen<br />
und so einen wichtigen Beitrag zur Entspannung dieser<br />
Situation leisten zu können. Die angespannte Personalsituation<br />
hat in den vergangen Monaten auch dazu geführt, dass<br />
wir unseren Auftraggebern vereinzelt für kurzfristige Mandate<br />
leider keine Angebote einreichen konnten, da wir die<br />
erforderlichen Kapazitäten und damit die gewohnte Qualität<br />
unserer Leistungen nicht mehr bieten können und so im<br />
Interesse einer weiteren langfristigen Zusammenarbeit im<br />
Moment leider auf einen Auftrag verzichten mussten. Eine<br />
frühzeitige Ausschreibung der Planerleistungen mit dem<br />
Ziel, nach einer Vergabe auch die erforderlichen Kapazitäten<br />
freischaffen zu können, wäre langfristig gesehen im<br />
Interesse beider Parteien sinnvoll.<br />
Neben der erfreulichen Projektarbeit konnten wir auch intern<br />
im organisatorischen Bereich einiges bewegen, dies immer<br />
mit dem Ziel, unsere Effizienz und damit Markttauglichkeit<br />
weiter zu optimieren. So konnten wir zum Beispiel unsere<br />
Glattbrugger Crew in unseren Hauptsitz integrieren. Die<br />
«Dachse» haben sich sehr rasch ins Team an der Grünhaldenstrasse<br />
integriert, so dass sich von Beginn weg die Ziele<br />
einer verstärkten Nutzung von Synergien und einer Optimierung<br />
der Zusammenarbeit sehr erfolgreich realisieren liessen.<br />
Auch wir sind leider vom sich drehenden Personalkarussell<br />
nicht verschont geblieben. So müssen wir leider neben der<br />
Erfolgsmeldung über die Anstellung einiger sehr gut qualifizierter<br />
junger Fachleute den Austritt unseres Geschäfts-<br />
leitungsmitgliedes Dr. Luc Trausch vermelden, der uns per<br />
Ende 2009 verlassen wird. Luc Trausch hat in den vergangen<br />
4 Jahren sehr erfolgreich den Geschäftsbereich<br />
Konstruk-tiver Ingenieurbau geführt. Wir danken ihm an dieser<br />
Stelle von Herzen für sein Engagement, seine grossen<br />
Verdienste für unsere Firma und seine gute Kameradschaft.<br />
Der Geschäftsbereich wird bis zur Einsetzung eines<br />
starken Nachfolgers ad interim vom Schreibenden selbst<br />
weitergeführt.<br />
Per Mitte 2008 durften wir mit grosser Freude die Integration<br />
der Ribi + Blum <strong>AG</strong>, Romanshorn in unsere Gruppe<br />
vermelden. Der gute Geschäftsgang, verbunden mit den<br />
sehr guten Marktaussichten auf dem Platz Zürich haben uns<br />
dazu bewogen, auch im Bereich des Hochbaus die Synergien<br />
noch optimaler zu nutzen und den Bereich Hochbau<br />
der F. <strong>Preisig</strong> <strong>AG</strong> per 1.1. 2010 in die Filiale Zürich der<br />
Ribi + Blum <strong>AG</strong> zu überführen. Die neue Filiale wird von<br />
Rafael Simeon geführt, der seine neue Aufgabe mit seinem<br />
bisherigen Team wahrnehmen wird. Der Sitz der neuen<br />
Filiale an der Grünhaldenstrasse 6, also in den Räumlichkeiten<br />
der F. <strong>Preisig</strong> <strong>AG</strong> wird die bereits heute schon sehr<br />
enge Zusammenarbeit in der Gruppe weiter fördern. Wir<br />
wünschen Rafael Simeon und seinem Team in ihrer neuen<br />
Aufgabe viel Glück und Erfolg.<br />
Die sehr guten Marktaussichten und die hoch motivierte<br />
Crew lassen mich beruhigt und mit Freude in die Zukunft<br />
blicken. Eine Zukunft, in der es auch an Herausforderungen<br />
nicht mangeln wird, so zum Beispiel eine optimale kunden-<br />
und mitarbeitergerechte Auslastung unserer Teams,<br />
die Rekrutierung von qualifiziertem Personal sowie die weitere<br />
Optimierung der Qualität unserer Leistungen. Wir sind<br />
überzeugt, dass gerade in der heutigen schnelllebigen Zeit,<br />
diese zentralen Aspekte die besten Voraussetzungen für<br />
die Festigung resp. den Ausbau unserer Firma und damit<br />
unserer Marktposition sein werden.<br />
3
4<br />
[1]<br />
NEUBAU LABOR UND PRODUKTIONS-<br />
GEBÄUDE DER ABB OERLIKON<br />
Text und Bild: David Geng<br />
Auftraggeber:<br />
ABB Oerlikon Abteilung PTHG-P<br />
Die ABB Oerlikon lässt zur Zeit an der Brown Boveri<br />
Strasse ein neues Laborgebäude (Toro 4) und ein neues<br />
Produktionsgebäude (Toro 3) errichten.<br />
Als wir im letzten Herbst die Anfrage erhalten haben, ob wir<br />
für den Nutzer von Toro 3 die Projektleitung und die Koordination<br />
zwischen dem Nutzer und der ABB Immobilien sowie<br />
dem Nutzer und dem TU übernehmen würden, war unserem<br />
Auftraggeber und uns nicht klar, was die Aufgaben im Einzelnen<br />
sein würden und welcher zeitliche Aufwand sich daraus<br />
ergeben würde. Eine Aussage des ABB-Zuständigen<br />
war jedoch, dass die Aufgabe interessant und abwechslungsreich<br />
sein werde. Und er sollte recht behalten.<br />
Klar war, dass es die Bedürfnisse der Produktion so umzusetzen<br />
galt, dass eine optimale Produktion in der Halle möglich<br />
ist. Um dieses Ziel zu erreichen, ergaben sich sehr<br />
unterschiedliche Aufgabengebiete mit vor allem auch preislich<br />
sehr unterschiedlichen Dimensionen. Angefangen von<br />
der klassischen Begleitung der Bauplanung und Baurealisierung<br />
über die Koordination und den Einkauf von mehreren<br />
Brückenkränen, einer Druckluftanlage, eines Kleinteillagers<br />
im Wert von ca. Fr. 800´000.–, der Suche eines Farbberaters,<br />
Koordination und Mitaussuchen von Küchen- und<br />
Büromöbeln bis hin zur Aussuche und dem Einkauf von<br />
Kaffeemaschinen und Trinkwasserspendern. Mit zu den<br />
wichtigsten Aufgabengebieten unsererseits zählten die<br />
Termin- und Kostenkontrolle des mehrere Millionen Franken<br />
grossen Projektes.<br />
Das Projekt muss vor Weihnachten 2009 vom TU dem<br />
Nutzer übergeben werden, so dass Mitte Januar 2010 mit<br />
der Produktion begonnen werden kann.<br />
Auftraggeber:<br />
Bundesamt für Strassen – ASTRA Filiale Zofingen<br />
[1] Produktionsgebäude Toro 3 in der Realisierung [2] Lärmschutzwand Stein<br />
[2]<br />
N3 RHEINFELDEN - FRICK,<br />
LÄRMSCHUTZ UND INSTANDSETZUNG<br />
KUNSTBAUTEN<br />
_Text und Bild: Michael Nitschke<br />
Die A3 erhielt einen «Schalldämpfer». Entlang den Gemeinden<br />
Mumpf und Stein sind 4'346 m Lärmschutzwände mit<br />
einer Höhe von bis zu 6 m errichtet worden. Nun ist es ein<br />
Stück ruhiger geworden. Die Baumassnahme konnte innerhalb<br />
rund eines Jahres abgeschlossen werden. Parallel zum<br />
Bau der Lärmschutzwände wurden 7 Kunstbauten instandgesetzt.<br />
Die Brücke über den Fischlingerbach in Mumpf<br />
wurde komplett saniert und ist heute mit modernster Technik<br />
ausgestattet. Ein bituminöser Fahrbahnübergang sorgt<br />
für Ruhe und eine Taumittelsprühanlage für einen sicheren<br />
Verkehr auf diesem Unfallschwerpunkt.<br />
Insgesamt waren alle Brücken in einem kritischen Zustand.<br />
Chloride sind bis zu 9 cm in den Beton eingedrungen und<br />
haben die Korrosion des Stahls in Gang gesetzt. Mit Hilfe<br />
genauer Messungen konnte die Schädigung festgestellt<br />
werden. Ein fachkundiges Team von Ingenieuren und Bauspezialisten<br />
hat die Schäden beseitigt und den Brücken<br />
einen neuen Schutz gegeben. Die Baumassnahmen wurden<br />
von 6 Ingenieurbüros projektiert und in 6 Hauptlosen realisiert.<br />
Viele hoch spezialisierte Fachunternehmen haben ihr<br />
Können und ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt.<br />
Die Lärmschutzwände und die Brückenteile entsprechen<br />
nun dem aktuellsten Stand der Technik.<br />
Bei vielen Beteiligten müssen die Abläufe aufeinander abgestimmt<br />
sein. Alles läuft Hand in Hand. Das geht nur in<br />
einem vertrauensvollen und verlässlichen Miteinander. Gemeinsam<br />
haben wir Lösungen gefunden und Hand angelegt,<br />
wenn es notwendig war. So konnten wir das Gesamtprojekt<br />
im Termin- und Kostenrahmen abschliessen.<br />
Das Ziel ist erreicht. Die Anwohner in den Gemeinden haben<br />
nun mehr Ruhe, der Verkehr mehr Sicherheit.
[3] [4]<br />
GREIFENSEESTRASSE,<br />
GEMEINDE USTER<br />
_Text: Rolf Eberle<br />
_Bild: F. <strong>Preisig</strong> <strong>AG</strong><br />
Auftraggeber:<br />
Baudirektion des Kantons Zürich, Tiefbauamt<br />
Fritz Meier<br />
Die Greifenseestrasse wird ab der Grossrietstrasse verlängert<br />
und schliesst an die Zürcherstrasse an. Diese Verbindung<br />
ist als Entlastungsachse im Richtplan eingetragen und<br />
soll entsprechend die Verkehrssituation im Industriegebiet<br />
von Volketswil (Zimikon) verbessern. Diese neue Verbindung<br />
übernimmt dabei eine zentrale Funktion im regionalen<br />
Verkehrsmanagement Glattal.<br />
Die Baudirektion des Kantons Zürich hat die F. <strong>Preisig</strong> <strong>AG</strong><br />
beauftragt, eine Studie und ein Vorprojekt der Greifenseestrasse<br />
zu erstellen. Die verkehrstechnische Untersuchung<br />
hat ergeben, dass der T-Knoten Zürcherstrasse mittels<br />
Lichtsignalen gesteuert werden muss. Der T-Knoten Grossriet-/Greifenseestrasse<br />
kann mit einer Lichtsignalanlage<br />
gesteuert oder als Kreisel ausgebildet werden. Die neue<br />
Greifenseestrasse durchquert den Bereich Grossriet/Matten<br />
– welches als Entwicklungsgebiet für zukünftige Wohnnutzung<br />
vorgesehen ist – und erschliesst dieses optimal. Die<br />
zu planende Strasse hat eine Länge von etwa 500 Metern.<br />
Der Guntenbach wird mittels Brücke überquert. Die Anpassungen<br />
an der Zürcherstrasse (Abbiegespuren) erfolgen auf<br />
eine Länge von etwa 350 Metern.<br />
Die F. <strong>Preisig</strong> <strong>AG</strong> wird im Rahmen der Projektierung die Vorgaben<br />
seitens Kanton umsetzen. Die Bedürfnisse sämtlicher<br />
in- und umliegenden Gemeinden (Uster, Schwerzenbach,<br />
Volketswil, Greifensee) werden in der Projekterarbeitung<br />
geprüft und bestmöglich aufeinander abgestimmt.<br />
Ein Baubeginn der neuen Greifenseestrasse wird ab 2013<br />
möglich sein.<br />
WALDEGGWEG, KLOTEN<br />
_Text und Bild: Thomas Enzler<br />
Auftraggeber:<br />
Stadt Kloten / Industrielle Betriebe Kloten<br />
Markus Maag / Markus Peyer, Beat Hotz<br />
[3] Situation der neuen Greifenseestrasse [4] Einbau Tragschicht<br />
Die Stadt Kloten und die Industriellen Betriebe Kloten (IBK)<br />
beauftragten im August 2008 die F. <strong>Preisig</strong> <strong>AG</strong>, mit der Projektierung<br />
und der Bauleitung zur Sanierung des Waldeggweges.<br />
Das Strassenbauprojekt sieht auf Grund des<br />
schlechten Zustandes eine vollständige Oberbauerneuerung<br />
des Waldeggweges (Belag und Fundation) vor. Gleichzeitig<br />
werden auch die Randabschlüsse, die Werk- und Abwasserleitung<br />
ersetzt.<br />
Der Strassenquerschnitt und die Geometrie der Gehwege<br />
werden nicht verändert. Einzig im Bereich zwischen der<br />
Zufahrt Schaffhauserstrasse und dem Knoten Waldeggweg/Näbethardstrasse<br />
werden die Fahrspuren von 5.50 m<br />
bzw. 6.00 m auf je 3.25 m verschmälert. Mit der freigewordenen<br />
Fläche entstehen zwei neue Längsparkplätze. Als<br />
gestalterischer Abschluss werden an den Enden der Parkplätze<br />
Inseln erstellt, welche man unterhaltsarm mit einer<br />
rundum laufenden Eibenhecke und einer Linde bepflanzt.<br />
Das fehlende Gehwegteilstück in der Projektmitte wird auf<br />
einer Länge von 36 m neu erstellt. Um die gewünschte<br />
Temporeduktion zu erreichen, werden bei den Knoten zusätzlich<br />
die sehr weiten Trompeten verengt. Die bestehende<br />
Kabelanlage wird inkl. Verteilkabine und Kabelschächte neu<br />
erstellt. Gleichzeitig wird die bestehende Strassenbeleuchtung<br />
komplett erneuert. Die vorhandene Wasserleitung aus<br />
dem Jahre 1961 wird an gleicher Lage durch neue FZM-<br />
Rohre Ø 150 mm ersetzt.<br />
Im Rahmen der Sanierungsarbeiten wird im Projektbereich<br />
eine Tempo-30-Zone mit entsprechender Signalisation und<br />
baulichen Hindernissen eingerichtet.<br />
Die Bauausführung erfolgt von Mai bis Oktober 2009. Die<br />
Baukosten belaufen sich auf rund Fr. 1.5. Mio.<br />
5<br />
Projekte
6<br />
[1]<br />
«STATION MACHEN» IN KNONAU<br />
_Text: Sören Rohweder<br />
_Bild: Schweizerische Bundesbahnen /<br />
F. <strong>Preisig</strong> <strong>AG</strong><br />
Auftraggeber:<br />
SBB<br />
Projekt Management Zürich, Gesamtprojektführung<br />
Wer mit der S-Bahn von Zürich über Mettmenstetten Richtung<br />
Zug fährt, kommt an der 2-gleisigen Haltestelle Knonau<br />
vorbei. Kaum jemandem dürfte auffallen, dass trotz der zwei<br />
vorhandenen Perrons fahrplanmässige Zugskreuzungen<br />
nicht möglich sind. Mit der 4. Teilergänzung der Zürcher<br />
S-Bahn sollen sich aber genau hier die Züge regelmässig<br />
begegnen. Eine Unmenge von Massnahmen sind nötig,<br />
damit das BAV die Zugskreuzungen zulässt: Ein zweiter<br />
Perronzugang, eine Wartehalle, Erneuerungen und Ergänzungen<br />
der Perronmöblierung, verschieben und nachrüsten<br />
von Signalen, Ersatz der Zugsicherung, Anpassung von<br />
Steuerungs- und Stromversorgungselementen und die Anpassung<br />
der Stellwerkfernsteuerung. Der neue Perronzugang<br />
wurde mit einem Treppenaufgang aus der bestehenden<br />
Unterführung rasch festgelegt und man wäre fast versucht,<br />
die Treppe als eine langweilige Ansammlung von<br />
Stufen abzutun. Zum Glück gibt es für uns Bauingenieure<br />
überall Unerwartetes. In diesem Fall war es ein Bachdurchlass,<br />
eine Abwasser- und Trinkwasserleitung sowie kreuz<br />
und quer laufende Elektroleitungen, genau dort wo der Aufgang<br />
geplant ist. Die parallel zu den Gleisen verlaufende<br />
Autobahn macht den Platz für Werkleitungsumlegungen eng<br />
und wir durften unsere gesamte Kreativität für eine Lösung<br />
ausleben. Doch die eigentliche Leistung dieses Vorprojekts<br />
liegt in der Koordination der Fachdienste. Das Zusammenfügen<br />
von Anforderungen, technischen Details und Einzelkosten<br />
zu einem genehmigungsfähigen Gesamtprojekt war<br />
eine interessante Aufgabe, welche tatsächlich innerhalb des<br />
Terminrahmens vollendet werden konnte. Da soll noch einmal<br />
einer sagen, kleine Projekte seien nicht spannend.<br />
[1] Station Knonau<br />
[2]<br />
BREITESTRASSE WINTERTHUR<br />
VERKEHR UND GESTALTUNG<br />
_Text: Peter Gasser<br />
_Bild: Florian Sigg<br />
Auftraggeber:<br />
Tiefbauamt Stadt Winterthur, Armand Bosonnet<br />
Amt für Städtebau, Verkehrsplanung, Stefan Gerber<br />
Im Zusammenhang mit der Erneuerung von diversen Werkleitungen<br />
in der Breitestrasse (Abschnitt Breiteplatz bis<br />
Waldheim) und den damit verbundenen Eingriffen in den<br />
Strassenkörper besteht die Absicht, den Strassenquerschnitt<br />
umzugestalten und auf die aktuellen Bedürfnisse der<br />
Verkehrsteilnehmer und Anwohner abzustimmen.<br />
Die Hauptelemente des Verkehrs- und Gestaltungskonzeptes<br />
bilden dabei ein reduzierter Strassenquerschnitt, ein<br />
optimiertes Betriebskonzept für den OeV, MIV und Langsamverkehr,<br />
sowie eine dem Charakter entsprechende,<br />
bauliche Gestaltung.<br />
Neben Verbesserungen von zum Teil offensichtlichen Mankos,<br />
wie abschnittsweise sehr schmale oder fehlende Trottoirs,<br />
wurde auch ein neuer Ansatz der Bushaltestellenanordnung<br />
vertieft ausgearbeitet. Die Bushaltestellen sollen in<br />
Zukunft mehrheitlich als Fahrbahnhaltestellen ausgebildet<br />
werden. Das Überholen des stehenden Busses wird durch<br />
Mittelinselelemente mit Inselpfosten verhindert. Gleichzeitig<br />
dienen die Mittelinseln als geschützte Querungshilfen für<br />
Fussgänger und als optisches Führungs- und Gliederungselement.<br />
Im Rahmen des Gestaltungskonzeptes wurde ein<br />
spezielles Augenmerk auf den einheitlichen baulichen<br />
Umgang mit den Anschlüssen von Seitenstrassen (durchgezogener<br />
Gehweg in Form von Trottoirüberfahrten) sowie die<br />
einheitliche Materialisierung und Form der Elemente<br />
(Randsteine, Mittelinseln usw.) gelegt.<br />
Das Verkehrs- und Gestaltungskonzept der Breitestrasse<br />
wurde einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt und könnte<br />
bei entsprechender Realisierung wegweisend werden für<br />
ähnliche, innerstädtische Aufgabenstellungen.<br />
[2] Strassenraumgestaltung Breitestrasse<br />
Bushaltestelle mit Mittelinselelement
[3] [4]<br />
BAHNTUNNELS<br />
_Text: Marco Galli<br />
_Bild: Gianfranco Buscemi / Markus Bolli<br />
Auftraggeber:<br />
Bauherr Tasnatunnel: Rhätische Bahn, Paul Loser<br />
Bauherr Lippers.: SBB, I-PM-ZUE-IU, Herbert Heimgartner<br />
Im 2009 konnte die F. <strong>Preisig</strong> <strong>AG</strong> zwei ganz unterschiedliche<br />
Tunnelsanierungsbaustellen abschliessen.<br />
Tasnatunnel: Umbau Portalzone Ardez abgeschlossen<br />
Auf der RhB-Strecke Ardez – Scuol-Tarasp im Unterengadin<br />
wurde 2008/09 die gut 330 m lange Portalzone Ardez, die<br />
einen aktiven Rutschhang quert, komplett umgebaut.<br />
Die starken Hangrutschungen von durchschnittlich 1 cm /<br />
Jahr hatten dem Tunnelgewölbe stark zugesetzt. Neben den<br />
massiven strukturellen Schäden (Risse, überbeanspruchtes<br />
Mauerwerk, Wassereintritte, Deformationen) wies der Tunnel<br />
zudem ein äusserst knappes Lichtraumprofil auf. Mit dem<br />
Umbau soll die Nutzungsdauer um weitere 80 Jahre verlängert<br />
werden. Das Projekt umfasste deshalb einen vollständigen<br />
Gewölbe- und Sohlenabbruch, eine massive Profilvergrösserung<br />
und einen rundum neuen Innenausbau mit<br />
einer segmentierten Spritzbetonschale und einem massiven<br />
Sohlgewölbe.<br />
Die Bauarbeiten starteten bereits im März 2008, kamen aber<br />
bis Ende des Jahres kaum voran, weil die geologischen<br />
Verhältnisse sowie die Ausführung in Nachtintervallen mit<br />
Aufrechterhaltung des Bahnbetriebs tagsüber den Vortrieb<br />
mit Spiessschirm mehrmals versagen liessen und den<br />
Beteiligten zu schaffen machten.<br />
Erst die nachfolgende Umprojektierung brachte die Wende:<br />
Der Vortrieb wurde komplett umgestellt und erfolgte<br />
schliesslich unter einem Rohrschirm (Etappenlänge 10 m,<br />
14 – 32 Rohre) in einer Totalsperre von 8 Monaten Dauer in<br />
einem 7-Tage-24-Stunden-Betrieb. Das überarbeitete Projekt<br />
kam in intensiver Zusammenarbeit zwischen Bauherr,<br />
Projektverfasser, Bauleitung, Unternehmer und Geologe zu-<br />
stande. Die vom Betrieb zugestandene lange Streckensperre<br />
konnte gleichzeitig für den Umbau des Bahnhofs<br />
Scuol-Tarasp genützt werden und mit dem Wechsel von<br />
einer zweischaligen Bauweise mit Ortsbeton-Innenring auf<br />
ein einschaliges Spritzbetongewölbe konnte ein Teil der<br />
erheblichen Mehrkosten kompensiert werden.<br />
Die Arbeiten 2009 verliefen weitestgehend ohne Zwischenfälle,<br />
die vorgegebenen (hohen!) Leistungen konnten erreicht<br />
und der Tunnel termingerecht fertiggestellt und dem<br />
Betrieb übergeben werden.<br />
Bauzeit/Gesamtprojektkosten: 2008 – 2009 / ca. Fr. 26.5<br />
Mio.<br />
Projektverfasser: IG Grischa (Edy Toscano / Pöyry)<br />
örtliche Bauleitung: F. <strong>Preisig</strong> <strong>AG</strong><br />
Unternehmung: ARGE Tasnatunnel (Pitsch / Lazzarini)<br />
Lipperschwenditunnel:<br />
Gewölbesanierung abgeschlossen<br />
Im Tösstal wurde im Sommer 2009 in knapp 8 Wochen<br />
Bauzeit das Gewölbe des 55 m langen Tagbautunnels Lipperschwendi<br />
instand gesetzt.<br />
Dem Tunnel hatten in den mehr als 130 Jahren seines Bestehens<br />
Wasser, Temperatur und Alterung zugesetzt. Die<br />
Fugen mussten saniert und das Gewölbe vollflächig mit<br />
einer Spritzbetonschale abgedichtet werden. Für die kontrollierte<br />
Wasserableitung in die ebenfalls erneuerte<br />
Längsentwässerung wurden spülbare Drains erstellt. In den<br />
Voreinschnitten konnten gleichzeitig die Portalwände und<br />
Flügelmauern instand gesetzt werden. Die Ausführung erfolgte<br />
ab Bauzug in Nachtschichten. Ausgangsbahnhof war<br />
Bauma.<br />
Bauzeit und -kosten (Baumeister): 2009 / ca. Fr. 0.4 Mio.<br />
Projekt und Bauleitung: F. <strong>Preisig</strong> <strong>AG</strong><br />
Unternehmung: Marti <strong>AG</strong><br />
[3] Tasnatunnel: Ausbruchetappe unter Rohrschirm [4] Lipperschwenditunnel: Erstrahlt in neuem Glanz<br />
7<br />
Projekte
8<br />
KANTON BERN, KANTONSSTRASSE 223<br />
INSTANDSETZUNG LAWINENSCHUTZTUNNEL MITHOLZ<br />
_Text: Dr. Luc Trausch, Olivier Leuenberger<br />
_Bild: Olivier Leuenberger<br />
Auftraggeber:<br />
Tiefbauamt des Kantons Bern, Oberingenieurkreis I<br />
Markus Wyss, Jürg Hermann<br />
Der Lawinenschutztunnel in Mitholz im Kanton Bern sorgte<br />
im Sommer 2004 für Aufsehen. Wegen akuter Einsturzgefahr<br />
musste er zwei Jahre nach seiner Inbetriebnahme<br />
geschlossen und mit einer Notspriessung gesichert werden.<br />
Seit Frühling 2008 wird der Tunnel mit aufwändigen<br />
Massnahmen instand gesetzt. Ziel der Instandsetzung des<br />
Tunnels ist die lawinensichere Verbindung zwischen Frutigen<br />
und Kandersteg.<br />
Ausgangslage und Machbarkeit der Instandsetzung<br />
Bei einer Routinekontrolle stellte das Strasseninspektorat<br />
im Sommer 2004 grössere Risse und Abplatzungen im 2002<br />
fertiggestellten Tunnel fest. Diese Schäden befanden sich<br />
in den Tunnelbereichen unterhalb des BLS Alptransit Ablagerungshügels,<br />
wo überschüssiges Tunnelausbruchmaterial<br />
vom NEAT Lötschbergtunnel endgültig deponiert<br />
wurde. Die Risse waren so weit fortgeschritten, dass der<br />
Tunnel nur dank einer Spriessung vor dem Einsturz gesichert<br />
werden konnte. Zur Ermittlung der Schadensursache<br />
erstellten Experten der ETH Lausanne, Prof. Laurent Vuillet<br />
und Prof. Aurelio Muttoni eine vorsorgliche Beweisführung,<br />
die zu dem Schluss kam, dass es mehrere Ursachen für<br />
die Schäden gibt. Unter anderem lagen die Gründe im<br />
Baugrund, in der Unterschätzung der Erddrücke und in<br />
Mängeln bei den statischen Berechnungen und der Bauausführung.<br />
Die F. <strong>Preisig</strong> <strong>AG</strong> untersuchte die Möglichkeiten der Instandsetzung<br />
des Tunnels in einer Studie anhand von<br />
7 Lösungsansätzen. Darin konnte die Machbarkeit der Instandsetzung<br />
des geschädigten Tunnels nachgewiesen<br />
werden, indem zwei Hauptmassnahmen realisiert würden:<br />
1. Entlastung des geschädigten Teils des Tunnels durch<br />
den Teilabtrag des BLS Ablagerungshügel.<br />
2. Instandsetzung und Verstärkung des stark geschädigten<br />
Tunnels mittels einem neuen Innengewölbe.<br />
Somit wurde der Grundstein für die Projektierung eines<br />
Massnahmenkonzeptes gelegt, wo die zwei Erhaltungsvarianten<br />
«Instandsetzung des Tunnels» und «Bau einer<br />
Umfahrungsstrasse» mit dem Ziel der Aufrechterhaltung der<br />
lawinensicheren Verbindung untereinander verglichen wurden.<br />
Trotz aller technischen Risiken, die der massiv geschädigte<br />
Tunnel in sich birgt, entschied sich der Kanton<br />
Bern letztendlich aus wirtschaftlichen und sicherheitstechnischen<br />
Gründen für die Instandsetzung des Tunnels. Die<br />
Umfahrungsstrasse hätte nur dank einer neuen ca. 300 m<br />
langen Lawinenschutzgalerie lawinensicher erstellt werden<br />
können. Diese Galerie sowie die Sicherungsmassnahmen<br />
am stillgelegten Tunnel führten dazu, dass die Wirtschaftlichkeit<br />
der Erhaltungsvariante einer Umfahrungsstrasse<br />
nicht gegeben war.<br />
Die Instandsetzung des Tunnels wird aufgelegt<br />
Um eine zweckmässige Entlastung des Tunnels zu erreichen,<br />
mussten die Erddrücke auf dem Tunnel massiv<br />
reduziert werden. Diese Belastungsreduktion wurde erreicht,<br />
indem die Böschungskante des bestehenden Ablagerungshügels<br />
der BLS Alptransit um 17 bis 25 m rückverlegt<br />
wird. Somit mussten rund 145’000 m 3 Ausbruchmaterial<br />
abgetragen werden. Bei diesem Volumen wurde<br />
schnell klar, dass die Wirtschaftlichkeit der Instandsetzung<br />
nur unter anderem durch eine Deponie des Materials vor Ort<br />
erreicht wird. Eine Deponiemöglichkeit konnte auf der<br />
Ostseite des Tunnels ausgemacht werden. Dieses Gebiet ist<br />
zwar setzungsempfindlich, jedoch konnte anhand von aufwändigen<br />
Setzungsberechnungen gezeigt werden, dass<br />
allfällige neue Setzungen im unmittelbaren Bereich des<br />
[1] Materialabtrag und Umlagerung auf die neue<br />
Deponie östlich des Tunnels<br />
[1]
[2]<br />
Tunnels keinen oder einen sehr geringen Einfluss auf das<br />
Tragverhalten des Tunnels haben. Die Realisierung der<br />
bereits aufgelegten Umgebungsgestaltung durch das BLS<br />
Alptransit Projekt war infolge der Beweissicherung zur<br />
Ermittlung der Schadensursache und -verantwortlichen<br />
noch nicht abgeschlossen. Infolge der Materialablagerung<br />
vor Ort änderte sich die bereits genehmigte Terraingestaltung.<br />
Beide Umstände führten dazu, dass die Instandsetzung<br />
des Tunnels mit der neuen Umgebungsgestaltung<br />
neu aufgelegt werden musste. Das Auflageverfahren – Mitwirkung<br />
und Strassenplan – erfolgte im Frühling resp. Sommer<br />
2007, so dass im Februar 2008 die Projektgenehmigung<br />
vorlag.<br />
Realisierung der Erdarbeiten /<br />
Umgebungsgestaltung Teil 1<br />
Instandsetzungsarbeiten im geschädigten Tunnel konnten<br />
nur im entlasteten Zustand erfolgen, so dass die Bauarbeiten<br />
mit dem Abtrag der 145’000 m 3 Schüttmaterial begonnen<br />
wurden. 2006 war bereits ein Notabtrag von rund<br />
33'000 m 3 nötig geworden, da trotz der Spriessung des<br />
Tunnels die Spriesskräfte und vor allem die Deformationen<br />
im Tunnel ständig zunahmen. Mit dieser Notmassnahme<br />
konnte dann eine vorübergehende Entlastung des Tunnels<br />
erreicht werden.<br />
Beim Hauptabtrag wurde die Böschungskante des Schutthügels<br />
um 17 bis 25 m zurückverlegt, um den asymmetrischen<br />
Erddruck auf das Tunnelgewölbe zu verringern. Innerhalb<br />
von nur 3 Monaten wurden rund 112'000 m 3 Ausbruchmaterial<br />
vom Ablagerungshügel zur Deponie Ost umgelagert.<br />
Im Sinne eines natürlichen Erscheinungsbildes<br />
wurden in der Böschung unterschiedliche Strukturelemente<br />
eingebaut. Bei der neuen Deponie auf der Ostseite des Tunnels<br />
galt es auflagebedingt, ökologisch wertvolle Flächen<br />
möglichst nicht zu tangieren. Die Materialbewirtschaftung<br />
mit unterschiedlichen, sich vor Ort befindlichen Kulturerdezwischenlagern<br />
gestaltete sich als sehr aufwändig, da die<br />
Bodenqualität erhalten werden musste und der ganze<br />
Perimeter über wenig Manövriermöglichkeiten verfügte.<br />
Die Realisierung der Erdarbeiten und der Umgebungsgestaltung<br />
erfolgt aus verkehrlichen Gründen in 2 Etappen. In<br />
der 1. Etappe wurden alle Arbeiten ausserhalb des unmittelbaren<br />
Bereiches der heutigen Umfahrung durchgeführt.<br />
Erst nach der Inbetriebnahme des instandgesetzten Tunnels<br />
kann die Umfahrungsstrasse oberhalb des Tunnels zu<br />
einem befestigten Fussweg umgebaut und die Umgebungsarbeiten<br />
abgeschlossen werden.<br />
Rückbau der Spriessung<br />
Die Erdarbeiten führten zur gewünschten Entlastung, so<br />
dass mit den Instandsetzungsarbeiten im Tunnel überhaupt<br />
erst begonnen werden konnte. Die Entlastung brachte den<br />
Tunnel in einen Bauzustand, der die sichere Entfernung der<br />
Spriesse erlaubte. Ein ausgeklügeltes Überwachungskonzept<br />
lieferte die notwendigen Messdaten, die das effektive<br />
Tragverhalten des Tunnels während der Entlastung rechnerisch<br />
erfassen lies. So wurde der Ausbau der Spriessung<br />
erst freigegeben, als die Arbeitssicherheit aufgrund der statischen<br />
Berechnung und der Beobachtungen vor Ort gewährleistet<br />
war.<br />
Ursprünglich sollte der Rückbau der Spriesse auf einer<br />
Länge von jeweils 19 m erfolgen. Da die Entlastung die Prognosen<br />
übertraf, konnten grössere Strecken für den Bau<br />
des neuen Innengewölbes freigegeben werden. Trotzdem<br />
dauerte der Spriessausbau vom Sommer 2008 bis zum<br />
Frühling 2009, was einerseits mit dem Baufortschritt und<br />
andererseits vor allem mit weiteren, während dem Bau entdeckten<br />
Schädigungen zu tun hatte. Diese zusätzlichen<br />
Schädigungen führten dazu, dass zunächst im Bereich<br />
Mitte sichernde Massnahmen am Tunnelgewölbe getätigt<br />
[2] Ausbetonierung des Biegeschubbruches [3] Rissinjektionen und Spriessung des Tunnels<br />
[3]<br />
9<br />
Projekte
10<br />
[4]<br />
FLUGHAFEN ZÜRICH<br />
BAUBEREICH OPC<br />
_Text: Reto Gasser<br />
_Bild: Pascal Gubser / Unique (Flughafen<br />
Zürich <strong>AG</strong>)<br />
werden mussten, bevor die Spriesse endgültig ausgebaut<br />
werden konnten.<br />
Schädigung des Tunnels<br />
Basierend auf den vorhandenen Schädigungen hat man den<br />
Tunnel in drei Bereiche eingeteilt:<br />
Im Bereich Nord kam es auf einer Länge von ca. 300 m zu<br />
grossen Setzungen und Verschiebungen um bis zu 40 cm<br />
mit geringen Schäden in Form von Rissen mit geringer<br />
Rissöffnung. Dieser Teil liegt ausserhalb des Ablagerungshügels.<br />
Im Bereich Mitte verursachten die grossen Drücke und<br />
Lasten auf etwa 150 m Länge massive Schäden in Form<br />
von Abplatzungen und Rissen mit grosser Rissöffnung.<br />
Dieser Teil befindet sich unterhalb des Ablagerungshügels.<br />
Bei Beginn der Instandsetzungsarbeiten konnte<br />
eine zusätzliche massive Schädigung in Form eines ca.<br />
150 m langen Biegeschubbruches in Tunnellängsrichtung<br />
festgestellt werden.<br />
Im Bereich Süd verursachten die Drücke auf etwa 178 m<br />
Länge ähnliche, jedoch weniger stark ausgeprägte<br />
Schäden als im Teil Mitte. Der Bereich Süd befindet sich<br />
ebenfalls unterhalb des Ablagerungshügels.<br />
Instandsetzung des Biegeschubbruchs<br />
Im Sommer 2008 entdeckten der Projektverfasser und die<br />
Bauleitung im Bereich Mitte einen durchgehenden Biegeschubriss<br />
im Kämpferbereich West. Dieser Biegeschubbruch<br />
– ursprünglich ging man von einem grossen Riss<br />
aus – befand sich auf einer Länge von rund 150 m, verfügte<br />
über eine Rissöffnung von 4 – 5 cm und durchtrennte<br />
das Bauwerk komplett. Im Oktober 2008 konnte das effektive<br />
Schadenausmass, welches deutlich grösser war als bis<br />
zu dem Zeitpunkt angenommen, durch die Hochdruck-<br />
Wasser-Arbeiten festgestellt werden. Der Biegeschubriss<br />
wurde in der vorsorglichen Beweisführung nicht festgestellt,<br />
was aufgrund der Rissinitiierung – der Riss beginnt erst<br />
hinter der 1. Bewehrungslage – und der noch am Tunnelgewölbe<br />
hängenden Abplatzungen nicht möglich war.<br />
Der Biegeschubbruch und die damit verbundene zerstörte<br />
Betonzone im Gewölbe hat sich im ursprünglichen Zustand<br />
(Betriebszustand 2002 – 2004) durch die zu hohen Erddrücke<br />
ausgebildet. Ohne den Einbau der Spriessung wäre<br />
das Gewölbe durch den Schubbruch eingestürzt. Das Gewölbe<br />
im Bereich Mitte war durch den Biegeschubbruch<br />
deutlich stärker beschädigt als bisher angenommen. Dadurch<br />
ergaben sich weitreichende Konsequenzen bereffend<br />
der Instandsetzung des Tunnels. Ohne zusätzliche bauliche<br />
Massnahmen zur Instandsetzung dieses Bruches und der<br />
geschädigten Zone konnte der Rückbau der Spriessung im<br />
Bereich Mitte nicht erfolgen.<br />
Bei der Feststellung wurden sofort organisatorische Massnahmen<br />
eingeleitet, mit dem Ziel, den Tunnel weiter zu entlasten<br />
und nicht weiter zu beschädigen. Weitere Massnahmen<br />
waren die minutiöse Rissaufnahme und Dokumentation<br />
sowie die Erarbeitung eines Konzeptes für die Instandsetzung<br />
des Biegeschubbruches.<br />
Als bauliche Massnahme wurde zunächst die Sicherung des<br />
Bauzustandes vorangetrieben, indem der Bruch und die<br />
geschädigte Zone komplett ausgebrochen wurden. Anschliessend<br />
wurden die bis zu 3 m breiten Öffnungen zubetoniert<br />
und mit vorgespannten Stahlstangen quer zum Riss<br />
verstärkt. Danach wurde bei der Schubverstärkung im stark<br />
geschädigten Bereich vom bisherigen Konzept abgewichen,<br />
indem die Schubverstärkung innen im neuen Gewölbe und<br />
aussen an der Tunnelaussenseite verankert wurde. Vervollständigt<br />
wurde die Massnahme durch einen schützenden<br />
Spritzbeton. Betroffen war eine Fläche von rund 250 m 2 , die<br />
so behandelt werden musste, bevor das bestehende Gewölbe<br />
von innen verstärkt werden konnte.<br />
[4] Teilabtrag des BLS Ablagerungshügels [5] Vorarbeiten für das neue Innengewölbe<br />
[5]
[6] [7]<br />
Verstärkung und Instandsetzung des Tunnelgewölbes<br />
Die Verstärkung des Tunnels war trotz der Entlastung durch<br />
den Materialabbau und dem Spriessausbau zur Gewährleistung<br />
einer Restnutzungsdauer von 50 Jahren und zur<br />
Erfüllung der Tragsicherheit betreffend allen Gefährdungsbildern<br />
statisch notwendig. Sie wurde mit dem Einbau eines<br />
neuen Innengewölbes mit Hilfe eines Schalwagens im Mittel-<br />
sowie Südteil erreicht. Das neue Innengewölbe ist aufgrund<br />
des deformierten Zustandes des Tunnels asymmetrisch,<br />
seine Stärke variiert zwischen 20 und 45 Cm über<br />
den Querschnitt und folgt dabei dem einzuhaltenden Lichtraumprofil.<br />
Zuerst wurden als Vorbereitungsarbeiten zur neuen Innenschale<br />
ca. 6 km Rissinjektionen und Betonreprofilierungen<br />
ausgeführt. Im Verstärkungsbereich wurden 32'000 Verbundanker<br />
zwecks Rückverankerung der Bewehrung gesetzt,<br />
so dass die Umlenkkräfte in der Bewehrung infolge<br />
der Gewölbekrümmung aufgenommen werden. An den<br />
stark auf Schub beanspruchten Zonen des Querschnittes<br />
wurden zusätzliche Schubverstärkungsanker eingebaut.<br />
Realisiert wurde das Innengewölbe aufgrund seiner Stärke<br />
mit einem schwindarmen SCC Beton. Im Vorfeld der Ausschreibung<br />
der Instandsetzungsarbeiten konnte diese betontechnologische<br />
Lösung anhand eines Versuches im<br />
Tunnel sowohl dauerhaftigkeitsbezogen als auch ausführungstechnisch<br />
überzeugen. Die Betonierarbeiten mit dem<br />
selbstverdichtenden Beton verliefen dementsprechend problemlos.<br />
Der Zusatz eines schwindkompensierenden Mittels<br />
hat sich ebenfalls bewährt, da die anlässlich des betonierens<br />
von neuem auf altem Beton gefürchtete Rissbildung<br />
nach fast 7-monatiger Austrocknungsperiode des Betons<br />
ausblieb. Zum Schutz vor aggressiven Einwirkungen wurde<br />
eine Kombination der Oberflächenschutzsysteme OS 4 und<br />
OS 2 vollflächig appliziert.<br />
[6] Geschädigte Zonen vor dem Betonieren prov.<br />
Verkehrsführung im Vordergrund<br />
Innenausbau<br />
Nach erfolgtem Rohbau wurden die Bankette und die<br />
Fahrbahn im Tunnel erneuert. Im verstärkten Tunnel wird<br />
die bisherige Fahrbahn durch das neue Innengewölbe von<br />
8.05 m auf 7.30 m verkürzt. Diese Fahrspurreduktion ist nur<br />
möglich, indem der 1.30 m breite Velostreifen in den Bereichen<br />
Mitte und Süd aufgehoben wird. Nach erfolgtem Innenausbau<br />
und Neuinstallierung der elektromechanischen<br />
Anlagen wird der Lawinenschutztunnel Mitholz voraussichtlich<br />
im Dezember 2009 eröffnet.<br />
Chronologie<br />
1997 Politischer Vorstoss für die Realisierung eines<br />
Lawinenschutztunnels<br />
1999 Niedergang mehrerer Lawinen, welche die Kantonsstrasse<br />
verschütteten<br />
2002 Fertigstellung des 640 m langen Tunnels im Tagbau<br />
2004 Entdeckung von Betonabplatzungen und Rissen<br />
im Gewölbe; Anschliessend Sperrung des Tunnels<br />
wegen Einsturzgefahr. Auf einer Länge von<br />
rund 170 m Abstützung mit Holzspriessen und<br />
Bau einer Notumfahrung zwischen Mitholz und<br />
Kandersteg<br />
2006 Zusätzlicher Einbau von Spriessen im Südteil,<br />
vorsorgliche Entfernung von 33 000 m 3 Schüttmaterial.<br />
2007 Auflageverfahren<br />
04/2008 Baubeginn Erdarbeiten<br />
07/ 2008 Baubeginn der Instandsetzungsarbeiten im<br />
Tunnel<br />
12/ 2009 Inbetriebnahme des instandgesetzten Tunnels<br />
Frühling Fertigstellung der Umgebungsarbeiten oberhalb<br />
2010 des Tunnels<br />
[7] HDW Abtrag des zerstörten Betonslandseitige, neu<br />
zu gestaltende Flächen<br />
11<br />
Projekte
12<br />
[1]<br />
FILIALE BASEL<br />
ST. ALBAN-ANL<strong>AG</strong>E<br />
_Text und Bild: Maurizio Cristofaro<br />
Bauherr: Bau- und Verkehrsdepartement Kanton<br />
Basel-Stadt und Industrielle Werke<br />
Basel<br />
Projektverfasser: Bau- und Verkehrsdepartement Kanton<br />
Basel-Stadt, Abt. Verkehrsbauten<br />
Bauleitung: F. <strong>Preisig</strong> <strong>AG</strong><br />
Bauunternehmung: ARGE St. Alban-Anlage<br />
Bausumme: ca. Fr. 700'000.–<br />
Der Fahrbahnbelag der Strasse «St. Alban-Anlage» zwischen<br />
dem «Aeschenplatz» bis «Hardstrasse» befindet sich<br />
in einem sehr schlechten Zustand und muss deshalb erneuert<br />
werden.<br />
In diesem Zusammenhang wird eine neue Busbetonplatte<br />
bei der Haltestelle «Aeschenplatz», erstellt.<br />
Die BVB erneuert im erwähnten Abschnitt die Gleise und<br />
das bestehende Gleis-Trassee mit Rasengittersteinen. Diese<br />
Arbeiten sind jedoch nicht Bestandteil der Baumeister-Submission.<br />
Es müssen vorgängig zu den Strassen und Gleisbauarbeiten,<br />
durch die IWB-Elektrizität und IWB-Gas / Wasser,<br />
diverse Leitungen ersetzt oder das bestehende Netz erweitert<br />
werden.<br />
Die Swisscom und Telecom-Anbieter werden keine Ausbauarbeiten<br />
ausführen. Die Tiefbauarbeiten für die Werkleitungen<br />
haben am 27. 04.09 begonnen. Die Tiefbauarbeiten<br />
sollten bis am 18.12. 10 exkl. Deckbelag ausgeführt sein.<br />
Der Deckbelag wird auf der ganzen Baustelle in einer<br />
Etappe während der Schulferien 2010 eingebaut. Im ganzen<br />
Fahrbahnabschnitt wird der Fahrbahnbelag inkl. Fundation<br />
erneuert. Bei der Einmündung «Engelgasse» bis zum bestehenden<br />
Fussgängerstreifen wird ein neuer Deckbelag eingebaut<br />
und diverse Trottoirabsenkungen erstellt.<br />
Bestehende Roste werden durch neue Einlaufroste in gleicher<br />
Lage ausgewechselt.<br />
Die IWB-Elektrizität wird im Trottoirbereich einen neuen<br />
Rohrblock erstellen.<br />
Die IWB-Gas/Wasser wird die bestehende Gasleitung- und<br />
Wasserleitung im Abschnitt Aeschenplatz bis Einmündung<br />
St. Jakobstrasse ersetzen. Diese Arbeiten werden in 3 Bauetappen<br />
erstellt. Das Tiefbauamt hat für die 3 Bauetappen<br />
unsere Firma F. <strong>Preisig</strong> beauftragt, die Verkehrsphasenpläne<br />
zu erstellen.<br />
[ 1] Werkleitungsgraben IWB Elektrizität [2] Belagserneuerung St. Alban-Anlage<br />
[2]
[1] [2]<br />
BÜRO ZÜRICH<br />
ERDBEBENSICHERHEIT - BEDÜRFNIS UNSERER GESELLSCHAFT<br />
_Text: Rafael Simeon<br />
_Bild: Norm SIA 261, Fachliteratur (Bundesamt für Wasser und Geologie BWG)<br />
Die Medien berichten in regelmässigen Abständen von<br />
Erdbebenereignissen in der Welt. Im Sommer dieses Jahres<br />
war unser Nachbarland Italien von einem schweren<br />
Erdbeben betroffen, welches für zahlreiche Todesopfer, viel<br />
Leid und eine grosse Zerstörung verantwortlich war. Die<br />
Naturwissenschaft widmet sich seit ein paar Jahrzehnten<br />
vermehrt dem Naturphänomen des Erdbebens. In der<br />
Schweiz ist es der Schweizerische Erdbebendienst, welcher<br />
die Erdbebengefährdung für unser Land erforscht. Ein landesweites<br />
Messnetz liefert rund um die Uhr Erschütterungsdaten<br />
zur Auswertung. Täglich werden kleine Erdbeben<br />
registriert, die für Menschen meist nicht spürbar sind.<br />
Geforscht wird nach geschichtlichen Überlieferungen von<br />
Erdbeben, nach Indizien aus erkennbaren Schäden an<br />
historischen Gebäuden und auch nach tektonischen und<br />
geologischen Einflüssen. Aufgrund der Forschungsresultate<br />
werden die Risiken für Bevölkerung und Wirtschaft eingeschätzt.<br />
Obwohl die Erdbebengefährdung in der Schweiz verglichen<br />
mit anderen Ländern wie Griechenland oder Japan gering<br />
ausfällt, ist das Erdbebenrisiko hoch. Die Geschichte zeigt,<br />
dass schwere Erdbeben zwar selten, jedoch möglich sind.<br />
In der Schweiz ist ständig mit kleineren und im Mittel alle<br />
500 Jahre mit einem grossen Erdbeben (Richterskala Magnitude<br />
ca 7.0) zu rechnen. Gemäss Hochrechnungen hätten<br />
diese heute ohne weiteres Schäden in Milliardenhöhe zur<br />
Folge, denn alleine der Wert der versicherten Gebäude in<br />
der Schweiz beläuft sich auf rund 1’800 Milliarden Franken.<br />
Davon ist der grösste Teil nicht erdbebenversichert – und ein<br />
grosser Teil nach modernen Massstäben nicht erdbebensicher.<br />
Diese Erkenntnisse führten dazu, dass die Sicherheitsanforderungen<br />
hinsichtlich Erdbeben in den vergangenen<br />
Normenrevisionen des SIA laufend erhöht wurden, gleichzeitig<br />
aber auch differenzierte Ansätze für jeden einzelnen<br />
[1] Gefährdungszonen für Erdbeben in der Schweiz<br />
aus Norm SIA 261<br />
Parameter in der Berechnung der Erdbebensicherheit eingeführt<br />
wurden. Parameter sind unter anderem die Erdbebenzone,<br />
die Baugrundklasse, die Gebäudekategorie, die Art<br />
und die konstruktive Ausbildung der Tragstruktur.<br />
Die Berechnung und Bemessung von Gebäuden auf Erdbeben<br />
ist eine anspruchsvolle Aufgabe des Ingenieurs. Üblicherweise<br />
ist der «Statiker» gewohnt, Bemessungen für<br />
statische, also ruhende Lasten durchzuführen. Dynamische<br />
Einwirkungen, wie zum Beispiel Erdbeben, erfordern eine tiefergehende<br />
Analyse der Tragstruktur. Es gilt ein Konzept zu<br />
erarbeiten, welches der Erdbebendynamik gerecht wird, die<br />
Verletzbarkeit der Struktur möglichst tief hält und gleichzeitig<br />
wirtschaftlich ist. Im Hochbau gelingt ein Erdbebenkonzept<br />
nur dann, wenn die Zusammenarbeit mit Architekten<br />
und Fachplanern frühzeitig beginnt und ein offener und<br />
kreativer Dialog geführt wird.<br />
Ein fundiertes Wissen benötigt insbesondere die Überprüfung,<br />
Beurteilung und die Ertüchtigung bestehender Gebäude.<br />
Für oft suboptimale Tragstrukturen, vielfach bestehend<br />
aus ungünstigen Baumaterialien, muss ein adäquates<br />
Berechnungsmodell angesetzt werden, um realistische<br />
Resultate zu erlangen und die Verhältnismässigkeit von<br />
Massnahmen einzuhalten.<br />
Die F. <strong>Preisig</strong> <strong>AG</strong> durfte bereits einige Überprüfungen und<br />
Erdbebenertüchtigungen ausführen, unter anderem:<br />
– Schiessanlage Albisgüetli, Stadt Zürich<br />
– Bezirksschulanlage Wettingen, Gemeinde Wettingen<br />
– Geschäftshaus Pestalozzi, Dietikon<br />
– Geschäftsfiliale CS Oerlikon, Credit Suisse<br />
Informative Websites zum Thema Erdbeben:<br />
www.seismo.ethz.ch/<br />
www.bebende.ch<br />
www.bafu.admin.ch/erdbeben/<br />
[2] Schadensbild nach einem Erdbeben<br />
Izmit Türkei 1999<br />
13<br />
Standorte
14<br />
[1] [2]<br />
FILIALE WINTERTHUR<br />
SANIERUNG BREITESTRASSE<br />
_Text und Bild: Heinz Baumgartner /<br />
Pierre Walpen<br />
Auftraggeber: Gemeinde Seuzach<br />
Die Breitestrasse ist die meist befahrene Strasse in der<br />
Gemeinde Seuzach, welche die Winterthur- mit der Birchstrasse<br />
verbindet. Der Belag wurde vor rund 40 Jahren das<br />
letzte Mal erneuert. Er weist diverse Risse, Unregelmässigkeiten<br />
und Reparaturstellen auf.<br />
Im Zuge der notwendigen Belagserneuerung wird die<br />
Strasse gleichzeitig auf einer Länge von ca. 360 m neu und<br />
einheitlich gestaltet. Zusammen mit unserem Bürogemeinschaftspartner<br />
Hansjörg Walter (Team Landschaftsarchitekten),<br />
der für die gestalterischen Elemente verantwortlich ist,<br />
wurde die Gestaltungsidee in ein Bauprojekt umgesetzt.<br />
Im Wesentlichen werden folgende Ziele verfolgt:<br />
– Verbesserung Verkehrssicherheit (Verkehrsberuhigung)<br />
– Verbesserung der Fussgängerführung<br />
– Verbesserung der Parkierungsmöglichkeiten<br />
– Aufwertung des Orts- und Siedlungsbildes<br />
Die Fahrbahnbreite wird von heute 7 m auf 4.5 m reduziert.<br />
Eine zusätzliche Verkehrsberuhigung wird erreicht, indem<br />
Baumelemente wechselseitig im Strassenbereich angeordnet<br />
werden. Der Gehwegbereich wird optisch von der Fahrbahn<br />
durch einen 0.5 m breiten Mehrzweckstreifen abgetrennt.<br />
Die Einmündungsbereiche in die Kantonsstrasse und<br />
die Birchstrasse werden ebenfalls neu gestaltet.<br />
Der gewonnene Raum durch die Fahrbahneinengung kann<br />
für zusätzliche Parkplätze für die Anwohner und das angrenzende<br />
Gewerbe genutzt werden.<br />
Die Bauausführung ist ab dem Frühjahr 2010 vorgesehen<br />
und wird ebenfalls von der F. <strong>Preisig</strong> <strong>AG</strong> in Zusammenarbeit<br />
mit dem Team Landschaftsarchitekten begleitet.<br />
ZENTRUM AM ROSENBERG<br />
_Text und Bild: Heinz Baumgartner /<br />
Pierre Walpen<br />
Auftraggeber: Ribi + Blum <strong>AG</strong>, Romanshorn<br />
Der Totalunternehmer HRS Reale Estate <strong>AG</strong> baut am<br />
Winterthurer Rosenberg für die Migros Ostschweiz einen<br />
attraktiven Bau für Einkaufen und Wohnen. Voraussichtlich<br />
bis Frühling 2011 entstehen 2 Einkaufsebenen mit total<br />
25'000 m 2 Geschossfläche. Darunter liegen 3 Parkebenen<br />
mit 680 Parkplätzen. Über dem Einkaufszentrum sind zeilenartig<br />
4 Wohngeschosse mit 152 Wohnungen über einem<br />
Abfanggeschoss angeordnet.<br />
Das gesamte Gebäude ist als Massivbau geplant, der mit<br />
Hilfe einer Flachfundation auf der Moräne gegründet ist.<br />
Sämtliche tragenden Wände in den unteren Geschossen<br />
werden vor Ort betoniert. Die Stützen sind vorwiegend vorfabriziert.<br />
Die Decken werden grösstenteils mit teilvorfabrizierten<br />
Betonelementplatten und Überbeton erstellt. Die<br />
Wohngeschosse sind mit einer Mischform von tragenden<br />
Mauerwerks- und Betonwänden sowie einzelnen Stützen<br />
entlang der Fassaden geplant.<br />
Die Ribi + Blum <strong>AG</strong> in Romanshorn wurde mit den Bauingenieurleistungen<br />
für die Baugrube und das Gebäude beauftragt.<br />
Die Filiale Winterthur der F. <strong>Preisig</strong> <strong>AG</strong> unterstützt<br />
die Ribi + Blum <strong>AG</strong> tatkräftig mit folgenden Leistungen:<br />
– Leistungsverzeichnis für die Baumeisterarbeiten der<br />
Wohngeschosse<br />
– Statik und Planbearbeitung für die Luftschutzräume<br />
– Unterstützung bei Zeichnerarbeiten<br />
– Baukontrolle der Tragkonstruktion<br />
– Teilnahme an den Bausitzungen<br />
Die Bauarbeiten haben im Januar 2009 mit dem Rückbau<br />
des alten Einkaufszentrums begonnen und dauern voraussichtlich<br />
bis September 2010. Die Eröffnung ist im März<br />
2011 und der Wohnungsbezug im Sommer 2011 geplant.<br />
[1] Gestaltungsplan Sanierung Breitestrasse [2] EKZ Rosenberg, Einstellhalle im Bau
[3] [4]<br />
FILIALE WETTINGEN<br />
GESAMTERNEUERUNG A3 / 68 LINTHEBENESTRASSE<br />
_Text: Mandy Mischek, Michael Nitschke<br />
_Bild: Marcel Beerli<br />
Bauherr: Bundesamt für Strassen ASTRA Filiale Winterthur<br />
Das Autobahnteilstück von der Kantonsgrenze St. Gallen /<br />
Glarus bei Bilten bis Gäsi ist seit 35 Jahren in Betrieb und<br />
wird stark frequentiert. Der rund 10 km lange Abschnitt wird<br />
in diesem und im nächsten Jahr komplett instand gesetzt.<br />
Mit Beginn der Phase Realisierung durften wir das Mandat<br />
Bauherrenunterstützung und Oberbauleitung übernehmen.<br />
Ein grosses Bauvolumen wird in einem hohen Tempo umgesetzt.<br />
Wir unterstützen, koordinieren und setzen uns für<br />
reibungslose Abläufe ein.<br />
Auf der Linthebenestrasse wird der bestehende Belag erneuert<br />
und mit einem lärmarmen Deckbelag versehen. Mit<br />
dem Einbau des neuen Belags wird gleichzeitig das Quergefälle<br />
erhöht. Die Setzungen des Strassenkörpers werden<br />
ausgeglichen und ein besserer Wasserabfluss auf der Fahrbahn<br />
hergestellt. Ausserdem sind im Projektperimeter sechzehn<br />
Kunstbauten vorhanden. Davon wird ein Objekt vollständig<br />
ersetzt (SBB-Brücke Glarnerlinie) und ein weiteres<br />
Objekt (Wildtierdurchlass Hänggelgiessen) wird neu erstellt.<br />
Die restlichen fünfzehn Kunstbauten werden instand gesetzt.<br />
Bei den meisten Kunstbauten beschränken sich die<br />
anstehenden Arbeiten auf Bauwerksabdichtungen und Beläge,<br />
lokale Betonsanierungen sowie neue/revidierte Lager<br />
und Fahrbahnübergänge. Das Strassenabwassernetz wird<br />
teilweise instand gesetzt oder komplett erneuert. Nach dem<br />
aktuellen Gewässerschutzgesetz ist das Strassenabwasser<br />
bei Autobahnen gereinigt abzuleiten. Hierzu werden fünf<br />
neue Strassenabwasserbehandlungsanlagen (SABA) erstellt.<br />
Mit diesen wird das Strassenabwasser künftig mittels<br />
Absetzbecken und Filterbecken speziell vorbehandelt, bevor<br />
es in die lokalen Gewässer eingeleitet wird. Das Ziel besteht<br />
darin, die chemische und mechanische Verschmutzung so<br />
gering wie möglich zu halten.<br />
Für die Durchführung einer 4/0 Verkehrsführung auf der<br />
Nationalstrasse muss die Fahrbahn pro Fahrrichtung entsprechend<br />
der Norm VSS 640 885 eine Breite von minimal<br />
12.10 m aufweisen. Diese Randbedingung konnte im bestehenden<br />
Erhaltungsabschnitt Linthebenestrasse nur teilweise<br />
erfüllt werden. Der bisherige, begrünte Mittelstreifen müsste<br />
befahrbar ausgebaut werden und verschiedene Unterführungen<br />
müssten verbreitert werden. Zudem hätten sich<br />
zusätzliche Schwierigkeiten durch eine Niveaudifferenz von<br />
mehreren Dezimetern zwischen den beiden Fahrrichtungen<br />
ergeben. Anlässlich der Terminplanung der bevorstehenden<br />
Erneuerungsarbeiten stellte sich heraus, dass die kostenintensiven<br />
Vorarbeiten für die Einrichtung einer 4/0-Verkehrsführung<br />
eine Bauzeitverlängerung von ca. einem Jahr<br />
bedeuten würden. Aus diesen Gründen wurde für das erste<br />
Baujahr 2009 eine 3/0-Verkehrführung (dynamisch) gewählt.<br />
Während des zweiten Baujahres 2010 erlauben die<br />
geometrischen Verhältnisse die Einrichtung einer 4/0-Verkehrsführung.<br />
Die A3 wird voraussichtlich Ende 2010 wieder ihren regulären<br />
Betrieb aufnehmen. Für 2011 sind kleinere Abschlussarbeiten<br />
und die Erstellung der Strassenabwasserbehandlungsanlagen<br />
geplant. Diese letzte Phase hat keinen wesentlichen<br />
Einfluss auf die Verkehrsführung. Ziel der Sanierung<br />
ist es, die Gebrauchstauglichkeit und Leistungsfähigkeit<br />
der Autobahn sowie die Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden<br />
durchgehend zu gewährleisten.<br />
[3] Belagseinbau [4] Dynamische Verkehrsführung<br />
15<br />
Standorte
16<br />
[1] [1]<br />
HERAUSFORDERUNG IT<br />
_Text: Michael Brentari<br />
Die IT hat sich ihren Platz in unserer Gesellschaft längst<br />
gesichert und ein Leben oder die Arbeit ohne die technischen<br />
Hilfsmittel ist heute nicht mehr vorstellbar. In beiden<br />
Bereichen sind immer mehr Aufgaben per Computer (und<br />
anderen Hilfsmitteln) lösbar. Das bedeutet aber nicht, dass<br />
die Herausforderungen an die IT Umgebung in unserem<br />
Ingenieurbüro kleiner geworden sind. Es ist sogar eher<br />
umgekehrt, der zeitliche und kostenmässige Aufwand kann<br />
schnell ins Uferlose gehen. Die technischen Anforderungen<br />
werden immer komplexer. Für uns als KMU stellen diese<br />
Ausgangslagen ein erhebliches Risiko dar. Fragen über<br />
«Outsourcing» sind an der Tagesordnung. Was sollte man<br />
sinnvollerweise noch «inhouse» erledigen können und wie<br />
gefährlich ist die Abhängigkeit von IT-Anbietern.<br />
Wir sind davon überzeugt, möglichst viele und vorallem die<br />
unternehmenskritischen Aufgaben, selber wahrnehmen zu<br />
können. So werden wir auch in Zukunft die Kosten im Griff<br />
behalten und den internen Support den Bedürfnissen entsprechend<br />
anbieten. Durch unsere Arbeit als Ingenieure und<br />
Planer haben wir eine spezielle IT-Umgebung. Die verschiedenen<br />
CAD- und Statikprogramme verursachen viel Aufwand<br />
und verlangen spezifische Erfahrung von unseren<br />
IT-Mitarbeitenden. Auch die sehr grossen Datenmengen<br />
bereiten uns Probleme. Selbst unsere IT-Partner staunen<br />
wie schnell unsere Server immer wieder gefüllt werden.<br />
Es gibt aber noch andere Quellen, welche uns das Leben<br />
mit der IT nicht immer leicht machen. Viele Verbände stellen<br />
ihre Dienstleistungen (Normen etc.) nur noch per Internet<br />
zur Verfügung. Diese Entwicklung macht aus Gründen der<br />
Aktualisierung durchaus Sinn. Leider sind die gewählten<br />
Lösungen technisch oft nicht ausgereift. Dies ergibt für uns<br />
einen erheblichen Mehraufwand beim Handling der Normen.<br />
Dabei sind in erster Linie nicht die IT-Mitarbeiter, sondern<br />
unsere Ingenieure, welche die Normen benötigen, gefordert.<br />
Ein weiteres Thema ist die Rechnungsstellung. Unsere<br />
Kunden wünschen immer öfters Rechnungsbeilagen, meist<br />
als Excel-Datei. Da zeigt sich, dass durch die neuen Möglichkeiten<br />
in der IT, auch die Bedürnisse an den Leistungserbringer<br />
steigen. Auch dieses Thema erhöht den Aufwand<br />
für unser Büro erheblich. Diese Leistungen für unsere<br />
Kunden können nicht in Rechnung gestellt werden und<br />
belasten den internen Aufwand.<br />
Weitere Herausforderungen sind die neuen Instrumente,<br />
welche bei der Projektarbeit gefragt sind. Beispiele sind die<br />
Schaffung von Projekträumen oder Anfragen von Bauherren<br />
und Partnerbüros betreffend Zugriff auf unsere Server.<br />
Themen welche die Arbeit erleichtern. Aber leider für uns<br />
auch ein erhebliches Risiko darstellen. Je mehr wir unsere<br />
Server für externe Kunden und Partner öffnen, desto grösser<br />
sind die Schlupflöcher für Hacker und das Risiko Viren<br />
einzufangen. Hier gilt es die bestmögliche Lösung für alle<br />
Beteiligten zu finden. Das Bedürnis an solche Instrumente<br />
wird noch steigen, denn es ist absolut sinnvoll, gewisse<br />
Daten für alle Projektbeteiligten an einem Ort zu sammeln.<br />
Die IT-Welt dreht immer noch schneller, die Kunst ist es, im<br />
richtigen Moment auf die richtigen Lösungen zu setzen, die<br />
wiederkehrenden Kosten im Griff zu behalten und vorallem<br />
unseren Mitarbeitenden eine stabile und praxisbezogene<br />
IT-Umgebung bereit zu stellen.<br />
[2] Gleisschlag vom 5. / 6. Juli 2008
[3] [4]<br />
«TIMELESS MOMENTS» - F. PREISIG <strong>AG</strong> AM GIGATHLON 2009<br />
_Text: Peter Gasser<br />
_Bild: F. <strong>Preisig</strong> <strong>AG</strong><br />
Teambildung<br />
Das Abenteuer begann im November 2008 in meinem Türrahmen.<br />
Unser Mehrfachgigathlonteilnehmer Rafael Simeon<br />
stand in der Türe und gab mir frühmorgens den Tipp, soeben<br />
sei die Internet-Anmeldeplattform für den Gigathlon<br />
2009 geöffnet worden. Die Anmeldeplätze seien limitiert und<br />
wer sich zuerst melde, habe Chancen auf einen der begehrten<br />
Startplätze. Sofort war das Feuer entfacht. Prompt<br />
klappte es mit der Internetanmeldung und nur fünf Minuten<br />
nach Rafaels Hinweis hatte die F. <strong>Preisig</strong> <strong>AG</strong> zwei «Team of<br />
Five»-Startplätze auf sicher.<br />
Während das hohe Startgeld für beide Teams der Anfangseuphorie<br />
noch keinen Abbruch tat, so war die beiläufige<br />
Bemerkung von Rafael, dass übrigens pro Team zwei Damen<br />
gemeldet werden müssten, schon eher ernüchternd.<br />
Wo um alles in der Welt sollten wir die insgesamt vier sportlichen<br />
Damen herkriegen? Noch während die Suche nach<br />
den Damen auf allen erdenklichen Kanälen lief, waren die<br />
je drei sportlichen Herren bald einmal gefunden. Schlussendlich<br />
trug auch die Beziehung zu sportlichen Damen<br />
Früchte und ganz dem (vermeintlichen) Leistungsniveau<br />
entsprechend konnten folgende Teams gebildet werden:<br />
<strong>Preisig</strong> Elite (PRElite):<br />
Bettina Kabosch (Laufen), Lukas Brassel (Mountainbike),<br />
Patrick Senn (Rennvelo), Roger Würmli (Inline), Katrin<br />
Strasser (extern, Schwimmen)<br />
<strong>Preisig</strong> Easy (PREasy):<br />
Marcel Beerli (Schwimmen), Alessandro Castelli (Laufen),<br />
Peter Gasser (Rennvelo), Sandra Vogt (extern, Inline), Gaby<br />
Egli (extern, Mountainbike)<br />
Vorbereitung<br />
Indem das Fieber und die Begeisterung laufend steigen<br />
und die Kondition mit jedem persönlichen Trainingstag zunimmt,<br />
ist die Vorbereitungszeit wohl eine der schönsten<br />
Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Event Gigathlon.<br />
Kaum eine Kaffeepause, in welcher nicht über das Thema<br />
diskutiert, die neusten technischen Errungenschaften präsentiert<br />
oder der persönliche Formstand doziert wurden.<br />
Dass es sogar Teilnehmer gab, welche im Hinblick auf den<br />
Anlass das Rauchen einstellen, gehört zu den Highlights der<br />
Vorbereitung. Um dem ganzen auch CI-mässig den entsprechenden<br />
Rahmen zu geben, wurde Florian Sigg beauftragt,<br />
zwei spezielle Team-Logos zu entwerfen.<br />
Der Wettkampf<br />
Am Freitag, 3. Juli 2009 war es dann endlich soweit. Der<br />
Cool-down-Friday sollte eigentlich ganz im Zeichen des beruflichen<br />
Herunterfahrens und Eintauchens in die Gigathlon-<br />
Welt stehen. Für das Easy-Team entpuppte sich der Freitag<br />
allerdings als logistische Herausforderung. Die Knacknuss<br />
lag darin, sowohl die Zeitvorgabe für den sogenannten<br />
«Check-Out» (beim Gigathlon wird nicht eingecheckt, sondern<br />
aus dem Alltag ausgecheckt...!), die Zeitfenster für<br />
den Start und die Wechsel sowie den vorgegebenen<br />
Zielschluss einzuhalten und gleichzeitig unserer Inlinerin<br />
Sandra Vogt die Schullektionen in Andelfingen zu ermöglichen.<br />
Irgendwann abends war der Starttag dann doch<br />
vorschriftsgemäss absolviert, wenn auch von «Cool-down»<br />
oder gar «easy» kaum die Rede sein konnte.<br />
Samstag, 4. Juli 2009, 05.30 Uhr; Die Nervosität hielt uns<br />
nicht länger im Zelt. Nach kurzem Morgenwasch – die Warteschlangen<br />
waren schon ziemlich lang – und einem ebenso<br />
kurzen Morgenessen galt es, die individuellen Wettkampfutensilien<br />
zusammen zu packen und alle Teammitglieder<br />
mit offiziellem Bus, Bahn oder Team-Bus zur richtigen<br />
Zeit an die richtigen Startorte zu transportieren.<br />
Gigathlon heisst eben nicht nur sportliche Höchstleistungen<br />
erbringen, sondern auch logistisch immer absolut auf Draht<br />
zu sein. Um 8 Uhr gingen dann Kathrin und Marcel als erste<br />
[ 3] Logo des Teams <strong>Preisig</strong> Elite [ 4] Logo des Teams <strong>Preisig</strong> Easy<br />
17<br />
Intern
18<br />
[1]<br />
ERFOLGREICHE PREISIGHOCKEY-SAISON<br />
_Text: Christian Stofer<br />
_Bild: German Bamert<br />
für die Startstrecke ins Wasser. In der Folge ging es besonders<br />
spannend in den Wechselzonen zu. Die einen<br />
angespannt und nervös vor dem Start, die anderen völlig<br />
ausgepumpt aber überglücklich nach dem Zieleinlauf – ein<br />
gigantisches Wechselbad der Gefühle. Nach rund 12 Std.<br />
Wettkampf, während dem sich Hochs und Tiefs bei allen<br />
dauernd abwechselten, trafen unsere beiden Teams nahezu<br />
gleichzeitig, mit ganz leichtem Vorsprung – man höre<br />
und staune... – des Teams PREasy, in der Kreuzbleiche in<br />
St. Gallen ein.<br />
Sonntag-Morgen, 5. Juli 2009: Auf den Hilly Saturday sollte<br />
gemäss Veranstalter der Flowing Sunday folgen... Doch, da<br />
von möglichst viel regenerieren und schlafen natürlich keine<br />
Rede sein konnte, wurde der dritte Tag für die meisten<br />
Gigathleten zur Härteprobe. Um 08.00 Uhr ging’s mit Inline<br />
los. Während das PREasy-Team am Vortag noch mit einzelnen<br />
Einbrüchen zu kämpfen hatte (ich fahre nie mehr<br />
Rennvelo über einen österreichischen Pass...), blieben am<br />
Sonntag beide Teams von grösseren Durchhängern verschont.<br />
Nachdem der bisherige Verlauf bei optimalen Wetterbedingungen<br />
stattfand, traf der absolute Härtefall unsere<br />
beiden Läufer Bettina und Alessandro. Beide liefen direkt in<br />
eine Gewitterfront, welche ihnen nicht nur unglaublich viel<br />
Wasser sondern damit verbunden auch auf langen Strecken<br />
knöcheltiefen Morast bescherte. Dass wir die Beiden beim<br />
gemeinsamen Zieleinlauf am Sonntag-Abend vor lauter<br />
Schlammkruste überhaupt noch erkannten, erstaunt im<br />
Nachhinein gewaltig. Müde, abgekämpft aber stolz und<br />
überglücklich über das Geleistete war Mann und Frau sich<br />
einig, am Gigathlon 2010 vom 9.–11. Juli 2010 sind wir wieder<br />
dabei! Dass beim Gigathlon 2009 das PREasy-Team<br />
das PRElite-Team um etwas mehr als eine Stunde und insgesamt<br />
117 Ränge überflügelte, bleibt nebensächlich und<br />
schlägt sich höchstens auf die kommenden Teambezeichnungen<br />
für den nächsten Anlass nieder...<br />
[1] Immer in telefonischer Verbindung mit dem<br />
Wettkämpfer...<br />
[2]<br />
Individuelle Eindrücke<br />
Sowohl im Team als auch individuell hat der Gigathlon zweifellos<br />
seine Spuren hinterlassen. Neben dem Erlebnis des<br />
von Swiss Olympic topp organisierten Grossanlasses und<br />
dem Teamgeist innerhalb der <strong>Preisig</strong>-Teams waren die familiäre<br />
und faire Stimmung unter allen Sportlern ein herausragendes<br />
Erlebnis. Hilfsbereitschaft und gegenseitige Aufmunterung<br />
im Sinne von der Stärkere hilft dem Schwächeren<br />
sind Qualitäten, die wir uns im Arbeitsalltag vermehrt<br />
wünschen würden. Welche individuellen Eindrücke und<br />
Highlights unsere Teilnehmerin und Teilnehmer vom Gigathlon<br />
2009 mitnehmen, ist nachstehend kurz beschrieben:<br />
Marcel Beerli<br />
«...mit einem mulmigen Gefühl angereist wegen der bevorstehenden<br />
sportlichen Höchstleistungen und Erwartungen<br />
der Mitstreiter und firmeninternen Konkurrenzmannschaft<br />
nach einer äusserst trainingsintensiven Vorbereitungsphase<br />
überrascht und zufrieden nach vollbrachten Tageswerken...<br />
tolles Erlebnis als Ganzes und in der Gruppe… habe<br />
Kontakte und geselliges Beisammensein in der wettkampffreien<br />
Zeit, welche bei meinen vergleichsweise kurzen und<br />
im Tagesablauf früh angesetzten Schwimmeinsätzen in<br />
genügendem Masse anfielen, genossen... giga Anlass, giga<br />
Logistik, giga Zeltstadt, giga Schlangen vor Essensausgaben,<br />
giga Zwischentransporte mit coolem Bus, giga,<br />
giga... timeless moments...»<br />
Alessandro Castelli<br />
«Der Aufstieg auf dem hohen Kasten war für mich eine<br />
echte Herausforderung. Hätte nicht gedacht, dass ich bergauf<br />
laufen kann. Jedoch ein Schritt nach dem anderen war<br />
ich auf dem Gipfel, wo mich ein traumhafter Überblick auf<br />
die Appenzeller-Berge empfangen hat. Etwas weniger<br />
traumhaft war die Sonntags-Etappe: Selten habe ich bis<br />
[2] <strong>Preisig</strong>-Teams vereint
[3] [4]<br />
DER BETRIEB AUS SICHT EINES PRAKTIKANTEN<br />
_Text: Gyula Mutamba<br />
_Bild: Dani Saur, Christian Hässig<br />
heute so viel und so lange Regen ins Gesicht bekommen.<br />
Die allgemeine sportliche Stimmung bei einem solchen<br />
Event ist faszinierend. Eine enge jedoch friedliche Ansammlung<br />
Menschen, wo jeder im Prinzip für sich und für das<br />
eigene Team läuft und trotzdem die Verbundenheit zur<br />
Gesamtheit vorhanden ist.»<br />
Roger Würmli<br />
«Zu Beginn des Gigathlons war ich nur schon durch das<br />
Wetter motiviert. Speedskaten macht bei Regen ja nur halb<br />
soviel Spass und das Sturzrisiko ist ohne Regen auch viel<br />
kleiner. In der Etappe nach Buchs – Schaan über 57 km lief<br />
es mir ausgezeichnet. Beim Verpflegungsposten traf ich<br />
einen Skaterkollegen, welchen ich im Vorbereitungslager in<br />
der Toskana kennengelernt hatte. Wir haben die restliche<br />
Strecke zusammen zurückgelegt und dabei auch das eine<br />
oder andere Wort gewechselt. Während der gesamten Veranstaltung<br />
traf ich immer wieder Personen mit welchen ich<br />
privat oder geschäftlich zu tun habe. Bei einigen wusste ich,<br />
dass sie teilnehmen, bei anderen war ich doch überrascht,<br />
als ich sie traf. Die Rennen waren oft ein gegeneinander<br />
(schneller und besser sein) aber doch war es auch immer<br />
ein miteinander (Leiden, Zielankunft, Freude). Diese Kombination<br />
hat mir sehr gefallen.»<br />
Bettina Kabosch – Kampf gegen die Distanz<br />
«Als Sprinterin kann man sich 42 km in 3 Tagen zu laufen<br />
kaum vorstellen. Rechnet man das Ganze in Teilstücke von<br />
200 m um, kommt man auf 210 Stück. Bei so vielen 200 m-<br />
Läufen hat man Zeit, kurze Gespräche zu führen z. B erstaunt<br />
sein über meine schmutzigen Laufschuhe, auf die<br />
tolle Aussicht aufmerksam machen, oder einfach motivierende<br />
Worte zurufen. Ein schöner Moment, wenn hunderte<br />
von Athleten plötzlich zu einer Familie werden und um das<br />
Wohl der anderen besorgt sind. Doch das absolute Highlight<br />
[3] Zieleinlauf PRElite [4] Zieleinlauf PREasy<br />
war auf dem Weg zum Hohen Kasten, als mir doch tatsächlich<br />
jemand Kaffee mit Gipfeli anbot und kaum 200 m weiter,<br />
ist Kaffee und Gipfeli als Alpenpizza am Boden, knapp<br />
vor meinen Füssen, wieder zu finden! Gut gibt es<br />
Streckenposten, welche zur Stelle sind.»<br />
Lukas Brassel – «Night-Session» am Gigathlon<br />
«Werde ich das Ziel noch bei Tageslicht erreichen? Das<br />
war die drängendste Frage, die sich mir als Biker (Schlussdisziplin<br />
des Hilly Saturday) stellte. Beim Start in Brülisau<br />
um 20.00 Uhr war diese Frage längst geklärt – die Antwort<br />
lautete «Nein». Der ausgeliehene Spezialscheinwerfer war<br />
montiert und der Akku im Bidon geladen. Der wilde Ritt dem<br />
Sonnenuntergang entgegen konnte beginnen...<br />
Spätestens in der rasanten Waldabfahrt um 21.30 war die<br />
vorgängige Skepsis über die nächtliche Biketour gewichen.<br />
Das machte nämlich richtig Spass! Warum eigentlich nicht<br />
öfters durch die Nacht rauschen?»<br />
Patrick Senn<br />
«Bei der letzten Etappe am Sonntag fuhr ich die letzte<br />
Stunde zusammen mit 2 jungen Damen die kaum mehr als<br />
50 kg mit Velo auf die Waage kriegten. Bei den Anstiegen<br />
übernahmen sie die Führung und zogen mich den Berg hinauf.<br />
Als Gegenleistung machte ich dies bei den flacheren<br />
Teilstücken. Plötzlich sah ich weit vorne den Behinderten-<br />
Sportler Heinz Frei mit seinem «Handy-Bike». Wie ein Irrer<br />
und voll im roten Bereich kamen wir ihm immer näher. 2 km<br />
vor dem Ziel haben wir es geschafft. Dann ging’s nochmals<br />
hinunter mit ca. 60 km/h. Plötzlich schrie jemand von hinten<br />
«Achtung». Es war nochmals Heinz Frei, der wie ein Geschoss<br />
(90 km/h) an uns vorbeiraste... Wir kamen dann<br />
zusammen ins Ziel. Das Publikum applaudierte und klatschte<br />
uns zu, ich fühlte mich wie ein Sieger und war glücklich,<br />
es überstanden zu haben.»<br />
19<br />
Intern
20<br />
[1] [2]<br />
ELECTRONIC DART (E-DART)<br />
_Text: Sabrina Pellizzari<br />
_Bild: unbekannt<br />
Ich spiele seit 2005 jeweils 2 Saisons pro Jahr E-Dart. Anfangs<br />
war es für mich ein «nachzügeln» zu meiner Mutter.<br />
Meine Mama war schon Schweizermeisterin und ich bewunderte<br />
ihr «Können». Irgendwann wollte ich so gut sein<br />
wie sie. Doch dies war ein Ding der Unmöglichkeit, dachte<br />
ich wenigstens bis vor kurzem. Ich wollte sie immer in einem<br />
Spiel, 1 gegen 1 besiegen, doch auch mit viel Training und<br />
Durchhaltevermögen, konnte ich es nicht. Sie war einfach<br />
immer eine Spur besser. Nach etwa 2 Jahren waren wir für<br />
die Schweizermeisterschaft des E-Dart in Andelfingen qualifiziert.<br />
Nach einem langen Abend, viel Schweiss und Anstrengung,<br />
hatte ich sie endlich eingeholt. Zwar musste ich<br />
nicht gegen sie darten, doch ich war einen Platz besser als<br />
sie rangiert (Gründe dafür sind Geheim!).<br />
Mein Motivationzückerchen ist, was meine Mutter immer zu<br />
mir sagt: «Me cha jede Gegner schla, wenn mr wott!»<br />
Unterdessen habe ich meine Mutter auch schon bei einem<br />
1 gegen 1 Spiel besiegt. Voll motiviert trainiere ich weiter,<br />
damit ich auch die anderen starken Gegner besiegen kann.<br />
Spielregeln<br />
– Jeder Spieler hat drei Pfeile, die er hintereinander wirft.<br />
Bei Turnieren wird dabei von 501 bzw. 301 rückwärts gezählt.<br />
– Wer zuerst auf exakt «0» kommt, hat das Spiel gewonnen.<br />
– Beim Double Out muss der letzte Pfeil im Double Ring landen<br />
(Beispiel: Rest 40. Der letzte Pfeil muss in Double 20,<br />
auch Tops genannt, landen um das Spiel zu beenden).<br />
– Beim Masters Out muss der letzte Pfeil entweder im<br />
Double Ring oder im Triple Ring landen (Beispiel: Rest 30.<br />
Entweder Double 15 oder Triple 10).<br />
– Der höchste Score ist 180 (3 x Triple 20).<br />
– Das höchste Finish im Double-Out ist 170 (Triple 20,<br />
Triple 20 und Double-Bull).<br />
– Mit 9 Pfeilen kann das Spiel bei 501 Double Out beendet<br />
sein.<br />
KLOCK, KLOCK, KLOCK<br />
[1] E-Dart-Scheibe [2] Chlausgruppe<br />
_Text: Samichlaus und Schmutzli<br />
_Bild: unbekannt<br />
Bimmel, bimmel, bimmel… jeweils rechtzeitig zur Adventszeit<br />
verwandeln sich vier Mitarbeiter der F. <strong>Preisig</strong> <strong>AG</strong> zu<br />
Samichlaus und Schmutzlis und besuchen Jung und Alt von<br />
Stadt und Land.<br />
Als Samichlaus und Schmutzli ziehen diese dann von Tür zu<br />
Tür, lesen den Kindern die Leviten und verteilen kleine<br />
Geschenke, sofern die Kinder auch ihr Sprüchli oder ein<br />
Lied vorgetragen haben. Es stehen auch Besuche in Schulen<br />
und Vereinen auf dem Kalender der Chlausgruppe. Das<br />
Chlaushüsli darf man auch nicht vergessen, hier dürfen die<br />
Kinder den Samichlaus im Wald besuchen.<br />
Eine Chlausgruppe (vgl. Bild) spezialisierte sich auf Chlaushöcks<br />
von Firmen und Vereinen. Auch die <strong>Preisig</strong>er hatten<br />
im letzten Jahr am Partneranlass das Vergnügen, diesen<br />
Leckerbissen zu erleben. Neben Lob und Tadel für einzelne<br />
Mitarbeiter wurden auch Lieder von Weltstars vorgetragen,<br />
welche durch die Chlausgruppe textlich und musikalisch<br />
stark verbessert wurden!<br />
Geschichtliches zum Samichlaus<br />
Die Figur des Samichlaus geht auf den heiligen Nikolaus<br />
zurück, der im 4. Jh. als Bischof von Myra (Türkei) wirkte.<br />
Schon zu Lebzeiten wurde der heilige Nikolaus aufgrund<br />
seiner grossherzigen Wohltätigkeit anderen Menschen gegenüber<br />
verehrt. Um das Leben und Wirken des heiligen<br />
Nikolaus ranken sich unzählige Legenden: So soll er u.a. die<br />
Stadt Myra durch sein beherztes Eingreifen vor einer grossen<br />
Hungersnot bewahrt haben. Bekannt ist auch die<br />
Geschichte von drei verarmten, jungen Frauen, denen er im<br />
Geheimen Goldstücke für ihre Mitgift zukommen liess und<br />
so diesen Frauen ihre Heirat ermöglichte.<br />
Noch heute wird der heilige Nikolaus in der Ostkirche besonders<br />
verehrt. Der Überlieferung nach ist er am 6. Dezember<br />
343 n. Chr. gestorben. Sein Grab befindet sich in<br />
der nach ihm benannten Kirche San Nicola in Bari (Italien).
25-JÄHRIGES JUBILÄUM<br />
VON PETER KORPORAAL<br />
_Text: Peter Gasser<br />
_Bild: F. <strong>Preisig</strong> <strong>AG</strong><br />
1984 ist es uns gelungen, mit Peter Korporaal einen versierter<br />
und – wie sich später zeigen sollte – äusserst loyalen<br />
Mitarbeiter zu gewinnen. Der Einstieg erfolgte im Projekt<br />
N20.1.1, wo Peter für die Submission und Bauleitung des<br />
Oberbaus beim Parkplatz Büsisee verantwortlich war.<br />
Schon beim folgenden Grossprojekt Kanalsanierung Seefeld,<br />
Los 3, Dufourstrasse, welches er zusammen mit Jan<br />
Malina bearbeitete, zeigte sich, dass das Herz von Peter<br />
aber im wesentlichen für den kommunalen und städtischen<br />
Tiefbau schlägt.<br />
Aufgrund seiner gewissenhaften Arbeitserledigung sowie<br />
seiner kollegialen und geselligen Art gelingt es ihm sehr gut,<br />
sowohl bei Bauherren als auch Unternehmern Vertrauen<br />
und Akzeptanz zu gewinnen. Zahlreiche Kanalisations-,<br />
Werkleitungs- und Strassenbauprojekte – viele davon in<br />
Direktmandaten – konnte Peter mittlerweile als Projektant<br />
und Bauleiter erfolgreich bearbeiten.<br />
Bei einem Rückblick auf die Tätigkeiten von Peter Korporaal<br />
darf aber ein Thema nicht fehlen, dass ihn zum unangefochtenen<br />
Spezialisten macht. Die Fernwärmeversorgung der<br />
Stadt Zürich. Unzählige Projekte von Fernheizkanälen,<br />
Hausanschlüssen und Kammersanierungen tragen die<br />
Handschrift von Peter. Es ist sein Verdienst, dass unsere<br />
Firma diesbezüglich einen hervorragenden Ruf geniesst und<br />
wir jedes Jahr schöne Fernwärmeaufträge im Direktmandat<br />
bearbeiten dürfen. Wir sind überzeugt, dass ohne das Engagement<br />
von Peter die Fernwärmeversorgung der Stadt<br />
Zürich noch in den Kinderschuhen stecken würde.<br />
Lieber Peter, wir möchten Dir für den langjährigen Einsatz<br />
zum Wohle unserer Firma ganz herzlich danken. Wir wünschen<br />
Dir für die kommenden Jahre noch viele spannende<br />
und abwechslungsreiche Projekte. Gleichzeitig wünschen<br />
wir Dir, dass Du in Deinem geliebten «Sihlsee-Exil» immer<br />
wieder die Ruhe und Kraft findest für neue Taten.<br />
NACHRUF PAUL BESSELMANN<br />
5. JANUAR 1935 - 5. JULI 2009<br />
_Text: Arthur Huber<br />
_Bild: F. <strong>Preisig</strong> <strong>AG</strong><br />
Paul Besselmann trat im Herbst 2005 in unsere Firma ein.<br />
Vorher war er über 30 Jahre im Datenverarbeitungsbüro<br />
Dr. J. Haller tätig. Dort hat er im Auftrage des Tiefbauamtes<br />
des Kantons Zürich Abrechnungen für Nationalstrassenbaustellen<br />
erstellt. Als Bauleiter von diversen Autobahnteilstücken<br />
hatte ich deshalb seit Jahrzehnten mit Paul zu<br />
tun. Nach der kurzfristigen Auflösung des Büros Dr. J. Haller<br />
hat uns der Kanton Zürich beauftragt, die noch nicht abgeschlossenen<br />
Abrechnungen zu Ende zu führen. Erfreulicherweise<br />
hat sich Paul bereit erklärt, dies in Zukunft für unser<br />
Büro zu tun.<br />
Daraus ergab sich eine sehr enge, ausserordentlich angenehme<br />
Zusammenarbeit zwischen Paul und mir. Ich habe<br />
dabei Paul als ausserordentlich zuverlässigen und feinfühlenden<br />
Mitarbeiter kennengelernt. Dabei kamen auch<br />
Gespräche über unseren privaten Lebenskreis nicht zu kurz.<br />
So erzählte er mir häufig mit grosser Begeisterung über<br />
seine ehrenamtliche Tätigkeit als Tixi-Taxi-Fahrer. Ebenfalls<br />
zur Sprache kam die aufopfernde Pflege seiner seit vielen<br />
Jahren relativ schwer kranken Frau. Diese Zeichen uneigennütziger,<br />
grosser Hilfsbereitschaft gegenüber seinen Mitmenschen<br />
haben mich sehr beeindruckt.<br />
Der Tod von Paul traf mich völlig überraschend. Genau eine<br />
Woche vor seinem Ableben habe ich ihn im Limmattalspital<br />
besucht. Er wirkte auf mich sehr lebhaft und nichts deutete<br />
auf seinen baldigen Tod hin. Im Gegenteil, wir unterhielten<br />
uns ernsthaft über die wenigen, noch anstehenden Abrechnungsarbeiten,<br />
deren Abschluss wir sicher im Herbst mit<br />
einem geselligen Anlass gebührend feiern würden. Leider<br />
kommt es nun nicht mehr dazu.<br />
21<br />
Intern
22<br />
AUSGEWÄHLTE NEUAUFTRÄGE<br />
Auftraggeber / Bauherr Projekt unsere Leistungen<br />
ASA Real Estate IM AXA Gebäude Oerlikon, Schadenanalyse mit Sanierungskonzept<br />
abgerutschte Fassade Begleitung der Realisierung<br />
Baudirektion Kanton Zürich N1.9.2 Oberhauserried, Zustandserfassung,<br />
Tiefbauamt Umbau Grosssammelbecken Zunstrasse Massnahmenkonzept<br />
Bundesamt für Strassen (ASTRA) OSBU NS; Verhandlungen mit Unterstützungsleistungen<br />
Gebietseinheiten<br />
Bundesamt für Strassen (ASTRA) N02, EP12 Anschluss Bellinzona Prüfingenieurmandat<br />
Filiale Bellinzona<br />
Bundesamt für Strassen (ASTRA) N03/56 Anschluss Wollishofen–Wädenswil / Projekt<br />
Filiale Winterthur Nachtrag EK / MK / MP<br />
Bundesamt für Strassen (ASTRA) N01/46 Instandsetzung Belagseinbrüche Projekt und Bauleitung<br />
Filiale Winterthur<br />
Bundesamt für Strassen (ASTRA) N01 Deckbelagsersatz km 59 – 83 Projekt und Bauleitung<br />
Filiale Zofingen<br />
Eigentümergemeinschaft Zelgmatt Abwasserleitung Zelgmatt Projekt und Bauleitung<br />
Vreni Sager<br />
Elektrizitätswerk der Stadt Zürich Erweiterung Seewasserverbund Projekt und Bauleitung<br />
Holbeinstrasse<br />
Entsorgung und Recycling Zürich Diverse Hausanschlüsse Projekt und Bauleitung<br />
Fernwärme<br />
Entsorgung und Recycling Zürich Luegislandstrasse Projekt und Bauleitung<br />
Fernwärme Sanierung Haubenkanal<br />
Ernst Basler + Partner <strong>AG</strong> Verkehrsentlastung Rapperswil-Jona, Projektunterstützung<br />
Tiefbauamt des Kantons St. Gallen 3. Etappe, Machbarkeitsstudie Projektierung Tiefbau<br />
Tunnel Zürcherstrasse<br />
Gemeinde Freienbach Tieferlegung Ost der Umfahrung Pfäffikon Projekt<br />
Gemeinde Seuzach Breitestrasse / Sanierung Oberbau Projekt und Bauleitung<br />
Neugestaltung<br />
Helbling Sika, Wegumlegung Kaspar-Winklerweg Projekt und Bauleitung<br />
Beratung + Bauplanung <strong>AG</strong> inkl. Liegenschaftsentwässerung<br />
MGB Matterhorn Gotthard Bahn Teilerneuerung Butzentunnel Sachverständigenmandat<br />
RhB Rhätische Bahn Tasnatunnel, Verlängerung Bauzeit Bauleitung<br />
und Anpassung Einsatzkonzept
Auftraggeber / Bauherr Projekt unsere Leistungen<br />
Roman Kuoni Neubau Reithalle, Hallenfundation Projekt und Baukontrolle<br />
Schweizerische Bundesbahnen Bözbergtunnel Studie<br />
Schweizerische Bundesbahnen Rosenbergtunnel, Bereich Flachdecke St. Gallen Kontrollmessungen<br />
Schweizerische Bundesbahnen Ulmberg– Engetunnel Tunneldokumentationen<br />
Schweizerische Bundesbahnen Basel RB1, Planungsarbeiten Kabel Zeichnerarbeiten<br />
Stadt Opfikon, Bauamt Kanalinstandsetzungen 2009 Projekt und Bauleitung<br />
Stadt Opfikon, Bauamt Erneuerung Müllackerstrasse Projekt und Bauleitung<br />
Stadt Winterthur Breitestrasse Verkehrsplanung und<br />
Strassenraumgestaltung<br />
Stadt Winterthur Schaffhauserstrasse / Projekt und Bauleitung<br />
Seuzacher- bis Feldwiesenstrasse<br />
Stadt Winterthur Grenzstrasse / Zürcher- Untere Briggerstrasse, Vorprojekt<br />
Manuelle Kanalsanierung<br />
Tiefbauamt der Stadt Zürich (TAZ) Kanal-Innensanierung Drahtzugstrasse Projekt und Bauleitung<br />
Tiefbauamt der Stadt Zürich (TAZ) Forchstrasse, Projekt und Bauleitung<br />
Abschnitt Burgwies – Friedhof Enzenbühl<br />
Tiefbauamt der Stadt Zürich (TAZ) Luegislandstrasse, Herzogenmühlestrasse bis Projekt und Bauleitung<br />
Winterthurerstrasse 661<br />
Tiefbauamt der Stadt Zürich (TAZ) Herzogenmühlestrasse / Tempo 30-Zone Projekt und Bauleitung<br />
Tiefbauamt des Kantons Glarus Umfahrung Näfels, Vorprojekt Bauherrenunterstützung,<br />
Ingenieursubmission<br />
Tiefbauamt Kanton Basel-Stadt Kanalisation Marktgasse Projekt und Bauleitung<br />
Tiefbauamt Kanton Basel-Stadt Erlenmatt: Trottoir Stadtatrium Bauleitung<br />
Stadtgärtnerei<br />
Tiefbauamt Kanton Schwyz Kernentlastung Lachen, Ast West Projekt und Bauleitung<br />
Kunstbauten<br />
Unique Flughafen Zürich Realisierung provisorische PP P12-100 und P16 Projekt und Bauleitung<br />
Verkehrsbetriebe der Stadt Zürich Gleisreparaturen Badenerstrasse, Projekt und Bauleitung<br />
Luggweg- bis Grimselstrasse<br />
Verkehrsbetriebe der Stadt Zürich Tram Hardbrücke, Machbarkeitsnachweis Vorprojekt<br />
Gleisgeometrie<br />
Verkehrsbetriebe der Stadt Zürich Bauleitersupport Bauherrenunterstützung<br />
Werke am Zürichsee <strong>AG</strong> Gem. Zollikon, Einschlaufung Spital II, Zollikerberg Projekt und Bauleitung<br />
23<br />
Intern
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PERSONALNACHRICHTEN<br />
Eintritte<br />
Häni Franziska Buchhalterin 01.06.2009 Zürich<br />
Rindlisbacher Beat Bauzeichner (Übertritt aus Lehre) 09.08.2009 Zürich<br />
Andrist Sascha Bauzeichnerlehrling 10.08.2009 Zürich<br />
Mathis Lukas Bauzeichnerlehrling 10.08.2009 Wettingen<br />
Gerussi Fabio Bauzeichner 17.08.2009 Zürich<br />
Uzunoglu Adrian dipl. Bauingenieur FH 17.08.2009 Zürich<br />
Burger Anika Projektassistentin 01.09.2009 Wettingen<br />
Mutamba Gyula dipl. Umweltingenieur ETH 21.09.2009 Zürich<br />
Russo Gabriela Bauzeichnerin 22.10.2009 Zürich<br />
Austritte<br />
Saur Daniel dipl. Bauingenieur FH 30.06.2009 Wettingen<br />
Zeindler Reto Abschluss Bauzeichnerlehre 07.08.2009 Wettingen<br />
Haussener Urs dipl. Bauingenieur FH 30.06.2009 Wettingen<br />
Stritt Konrad dipl. Bauingenieur FH 30.09.2009 Winterthur<br />
Mischek Mandy dipl. Bauingenieurin FH 31.10.2009 Wettingen<br />
Däppen Ingrid Projektassistentin 30.11.2009 Zürich<br />
Di Naccio Laetizia Bauleitungsassistentin 30.11.2009 Zürich<br />
Eberle Rolf dipl. Bauingenieur FH 30.11.2009 Zürich<br />
Trausch Luc dipl. Bauingenieur ETH, Dr. sc. nat. 31.12.2009 Zürich<br />
Todesfall<br />
Besselmann Paul Assistenz Bauabrechnung 06.07.2009 Zürich<br />
Jubilare<br />
Gubser Pascal 5 Jahre 14.08.2009 Zürich<br />
Hochzeit<br />
Nitschke Michael und Frank Gabriele 17.04.2009 Wettingen<br />
Geburten<br />
Stüble Chiara 12.06.2009 Zürich<br />
Savic Xenija 10.07.2009 Zürich<br />
Ochsenbein Lars Gael 28.08.2009 Winterthur
IMPRESSUM<br />
Impressum<br />
Informationsbroschüre der F. <strong>Preisig</strong> <strong>AG</strong><br />
Zürich, Basel, Wettingen und Winterthur<br />
Redaktion<br />
Martina Schärer<br />
Thomas Enzler<br />
Rolf Eberle<br />
Konzept und Covergestaltung<br />
Barbara Ehrbar, superbüro<br />
Biel / Bienne<br />
Layout und Satz<br />
Leo Albicker, Satzstudio Albicker<br />
Zürich<br />
Druck<br />
Walter Haas, Offsetdruck<br />
Zürich
Bauingenieure und Planer SIA/USIC<br />
Grünhaldenstrasse 6<br />
CH-8050 Zürich<br />
tel. 044 308 85 85<br />
fax. 044 308 85 80<br />
preisig.zuerich@preisigag.ch<br />
Spalenring 105<br />
CH-4055 Basel<br />
tel. 061 260 90 90<br />
fax. 061 260 90 80<br />
preisig.basel@preisigag.ch<br />
Etzelmatt 1<br />
CH-5430 Wettingen<br />
tel. 056 426 40 15<br />
fax. 056 427 21 94<br />
preisig@pgwe.ch<br />
Obere Kirchgasse 2<br />
CH-8400 Winterthur<br />
tel. 052 260 07 80<br />
fax. 052 260 07 89<br />
preisig.winterthur@preisigag.ch