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Interview mit Dr. O. Deflorin Baubeginn Mycorama Rezept

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Pilz-News des Verbandes Schweizer Pilzproduzenten VSP 2 / 2006<br />

CHAMP<br />

<strong>Interview</strong> <strong>mit</strong> <strong>Dr</strong>. O. <strong>Deflorin</strong><br />

<strong>Baubeginn</strong> <strong>Mycorama</strong><br />

<strong>Rezept</strong>


Revision des Lebens<strong>mit</strong>telrechts<br />

Am 23. November wurde das Revisionspaket<br />

zur Uebernahme des EG-Hygienerechts<br />

verabschiedet. Seit dem 1. Januar<br />

2006 sind die insgesamt 34 geänderten<br />

Verordnungen in Kraft.<br />

Die wichtigsten Aenderungen sind die<br />

Meldepflicht sowie die Bewilligungspflicht<br />

für Betriebe.<br />

Im Rahmen des Anhörungsverfahrens<br />

hatte der Verband Schweizer Pilzproduzenten<br />

einige Anpassungen in der<br />

Verordnung über Speisepilze sowie in<br />

der Verordnung zur Kennzeichnung von<br />

Lebens<strong>mit</strong>teln, Kapitel Speisepilze vorgeschlagen.<br />

Dies sind:<br />

· Eine Ausweitung des Reinigungs-<br />

verfahrens<br />

· Die Streichung der Notwendigkeit des<br />

Erkennens der Pilzgattung bei<br />

gefrorenen, geschnittenen Pilzen<br />

· Eine Vereinfachung der Kennzeichnung<br />

(Aufhebung der Aufzählung aller<br />

Produzenten z.B. bei Mischpilzen)<br />

Dazu und zu anderen Themen haben wir<br />

Herrn <strong>Dr</strong>. Otmar <strong>Deflorin</strong>, Kantonschemiker<br />

des Kantons Bern, befragt.<br />

Champ: Wie schätzen Sie die vorgenommene<br />

Anpassung des Lebens<strong>mit</strong>telrechts<br />

an das EG-Hygienerecht generell<br />

ein?<br />

<strong>Dr</strong>. O. <strong>Deflorin</strong>: Die Anpassungen sind<br />

für die Verbesserung der Lebens<strong>mit</strong>telsicherheit<br />

mehrheitlich als positiv zu<br />

beurteilen. Ich denke etwa an die Ausdehnung<br />

von materiellen Vorschriften bis<br />

in den Bereich der Primärproduktion (nur<br />

so wird das postulierte Prinzip „from farm<br />

to fork“ glaubwürdig) sowie an die Konkretisierung<br />

der Pflicht zur Selbstkontrolle<br />

und zur Rückverfolgbarkeit. Auch für<br />

die Betriebe gibt es aber Vorteile, etwa<br />

indem die Anforderungen an die Vollzugsbehörden<br />

<strong>mit</strong> der Pflicht zur Akkreditierung<br />

erhöht wurden oder weil durch<br />

die Forderung nach risikobasierten Kontrollen<br />

die Betriebe <strong>mit</strong> unbedeutenden<br />

Problemen von Inspektionen weitgehend<br />

entlastet werden.<br />

Keinem unserer oben erwähnten Anträge<br />

wurde entsprochen. Was spricht aus<br />

Ihrer Sicht gegen diese Änderungen?<br />

Hauptziele der Revision der Lebens<strong>mit</strong>telgesetzgebung<br />

Ende 2005 war die Harmonisierung<br />

<strong>mit</strong> den EU-Vorschriften und<br />

Anpassung der Verordnungsstrukturen.<br />

Gemäss Rückfrage beim Bundesamt für<br />

Gesundheit konnten im Rahmen dieser<br />

Revision noch nicht alle Anträge für materielle<br />

Änderungen berücksichtigt werden.<br />

Wir bitten Sie, sich betreffend Ihrer<br />

Vorschläge direkt <strong>mit</strong> dem Bundesamt für<br />

Gesundheit in Verbindung zu setzen.<br />

Gibt es vorgenommene Änderungen,<br />

welche von den Pilzproduzenten<br />

Anpassungen verlangen oder sonst von<br />

Bedeutung sind?<br />

Die neu eingeführte Meldepflicht der Betriebe<br />

haben Sie bereits erwähnt; in den<br />

meisten Kantonen dürfte sich diese über<br />

das Internet <strong>mit</strong> minimalem Aufwand<br />

erledigen lassen (von der Seite www.<br />

<strong>Dr</strong>. Otmar<br />

<strong>Deflorin</strong><br />

kantonschemiker.ch ist die Seite der<br />

zuständigen Amtsstelle übrigens sehr<br />

leicht zu finden). Ausserdem müssen die<br />

Pilzproduzenten die Vorschriften in der<br />

neuen Verordnung über die Primärproduktion<br />

(SR 916.020) befolgen, welche in<br />

der dazu gehörenden Verordnung über<br />

die Hygiene bei der Primärproduktion (SR<br />

916.020.1) noch ergänzt werden.<br />

Danke für Ihre Ausführungen. Nun noch<br />

zum Thema Lebens<strong>mit</strong>telsicherheit.<br />

Wie sieht es aus <strong>mit</strong> Beanstandungen<br />

im Bereich Pilze? Gibt es solche und<br />

wenn ja, welcher Art sind sie?<br />

Die Zahl der beanstandeten Speisepilze,<br />

die stichprobenweise in den kantonalen<br />

Laboratorien untersucht werden, ist etwa<br />

gleich wie bei den übrigen Lebens<strong>mit</strong>teln<br />

(10 bis 15% der total untersuchten Proben).<br />

Hauptbeanstandungsgründe sind<br />

eindeutig Mängel bei der Beschriftung<br />

von vorverpackten Zucht- und Wildpilzen,<br />

je nach Saison auch die Qualität<br />

von importierten, frischen oder getrockneten<br />

Wildpilzen (z.B. Verschimmelung,<br />

Verwurmung, Überlagerung). Beanstandungen<br />

wegen zu hohen Fremdstoffgehalten<br />

in getrockneten Steinpilzen (z.B.<br />

Bromid- oder Phosphinrückstände aus<br />

Begasungs<strong>mit</strong>teln) sind im Vergleich zu<br />

früheren Jahren seltener geworden.<br />

Noch eine persönliche Frage: Sind Sie<br />

ein Pilzliebhaber? Wenn ja, welche<br />

Pilze bevorzugen Sie und wie zubereitet<br />

geniessen Sie diese am liebsten?<br />

Ich esse sehr gerne Pilze. Am besten<br />

schmecken mir Steinpilze und Eierschwämme,<br />

die ich während der Jagd<br />

im Wald finde und dann am liebsten als<br />

Beilage oder in Saucen zu Wildfleisch<br />

geniesse<br />

S c h w e i z e r P i l z e – t ä g l i c h f r i s c h a u f I h r e m T i s c h


Das <strong>Mycorama</strong> spriesst<br />

wie ein Pilz aus dem<br />

Boden<br />

Endlich wird es konkret! Die Bauarbeiten<br />

des zukünftigen internationalen Zentrums<br />

der Mykologie haben vor einigen<br />

Tagen in Cernier begonnen und sollen im<br />

Herbst 2007 abgeschlossen sein.<br />

Bis zu diesem Zeitpunkt sind noch unzählige<br />

Arbeitsstunden nötig, um die Umsetzung<br />

der Museologie anzupassen und zu<br />

beenden.<br />

Die Zusage diesen Frühling durch de<br />

Kanton Neuenburg erfolgte <strong>mit</strong> einer<br />

10%igen Senkung des gewährten Kredites.<br />

Das hiess, den Finanzierungsplan<br />

ohne Qzualitätsverlust bei der Realisierung<br />

anzupassen.<br />

Nun ist es an den Initiatoren, weitere<br />

Kontakte zu knüpfen <strong>mit</strong> Mykologen aus<br />

der Schweiz und dem Ausland, <strong>mit</strong> Personen<br />

aus den Bereichen Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und auch Kunst, um Gelder<br />

zu generieren. Ziel ist es, die Reduktion<br />

der Kantonsgelder zu kompensieren<br />

und die Werbekampagne zu finanzieren.<br />

Auch soll nach der Eröffnung dieser ersten<br />

Etappe die 2. Phase beginnen können:<br />

den Bau eines Ausstellungsgebäudes für<br />

z.B. grosse Unternehmen, welche direkt<br />

oder indirekt <strong>mit</strong> der Mykologie zu tun<br />

haben (Nahrungs<strong>mit</strong>tel, Chemie, Biomedizin,<br />

etc.)<br />

Das <strong>Mycorama</strong>, in seiner Art weltweit<br />

einzigartig, sollte ausserhalb des Kantons<br />

Neuenburg, ja sogar weltweit,<br />

Unterstützung finden. Mehrere Mykologische<br />

Gesellschaften aus anderen Ländern<br />

haben bereits bei der Fondsbildung<br />

<strong>mit</strong>gewirkt und Wissenschaftler grosser<br />

ausländischer Schulen und Universitäten<br />

bürgen für das Projekt durch ihre Teilnahme<br />

und Beratung.<br />

<strong>Rezept</strong><br />

Für 4 Personen<br />

Champignon-Gemüsesalat<br />

<strong>mit</strong> Artischocken<br />

250 g Champignons, geviertelt<br />

oder in Scheiben<br />

1 EL Zitronensaft<br />

2 Karotten<br />

2 kleine Zucchetti<br />

4 Artischocken<br />

4 Brüsselerzapfen<br />

Sauce:<br />

6 Tomaten, getrocknet in Öl<br />

2 Salbeiblätter<br />

1 Zwiebel, gehackt<br />

1 EL Dijonsenf<br />

Prise Salz, Pfeffer<br />

3 EL Olivenöl<br />

1 EL Rotweinessig<br />

1 EL Aceto di Modena<br />

Champignons wenn nötig reinigen und<br />

<strong>mit</strong> Zitronensaft beträufeln. Karotten<br />

und Zucchetti waschen, schälen, in<br />

dünne Streifen schneiden. Artischocken<br />

rüsten, halbieren, in Salzwasser<br />

weichkochen. Brüsseler rüsten, die<br />

schönsten Blätter aufbewahren, den<br />

Rest fein schneiden.<br />

Für die Sauce. die Tomaten hacken,<br />

den Salbei schneiden. Zwiebeln <strong>mit</strong><br />

Senf, Öl und Essig vermischen und abschmecken.<br />

Den geschnittenen Brüsseler auf den<br />

Boden einer Glasschale geben, Champignons,<br />

Karotten und Zucchetti <strong>mit</strong><br />

der Sauce vermischen und auf den<br />

Brüsseler anrichten. Mit Brüsselerblätter<br />

und den geviertelten Artischocken<br />

garnieren.<br />

Lust auf mehr Pilz?<br />

www.pilzrezepte.ch


Impressionen BEA und LUGA<br />

28. April – 7. Mai 2006<br />

LUGA<br />

Umfrageergebnis<br />

Etwas über 4% Champleser haben sich an unserer<br />

Umfrage beteiligt – herzlichen Dank für<br />

Ihre Bemühungen und die guten Noten, die Sie<br />

unserem News für Handel und Medien zugeteilt<br />

haben!<br />

Wir werden versuchen, noch vermehrt Pilzrezepte<br />

einfliessen zu lassen, wollen uns jedoch in<br />

erster Linie auf Informationen rund um die Pilze<br />

und den Verband konzentrieren.<br />

Suisse Garantie<br />

Das Herkunftszeichen Suisse<br />

Garantie hat sich etabliert und<br />

wurde im letzten Jahr erfolgreich<br />

in der Pilzproduktion<br />

eingeführt.<br />

Folgende VSP-Mitglieder zeichnen aktuell <strong>mit</strong><br />

Suisse Garantie aus:<br />

· Brechbühler Pilzkulturen, Gerlafingen<br />

· Kernser Edelpilze GmbH, Kerns<br />

· Lupi Austernpilze, Oberdorf-Stans<br />

· Romanens Pilz GmbH, Gossau<br />

· Stadler Cultures de champignons, Aigle<br />

· Suter Champignon-Kulturen<br />

· Wauwiler Champignons AG, Wauwil<br />

· Zürcher Champignonkulturen AG, Belp<br />

Rückblick auf die<br />

Generalversammlung des VSP<br />

Avenches, 25. März 2006<br />

An historischer Stätte, nämlich in Avenches, konnte der Präsident Roland<br />

Vonarburg die Mitglieder fast vollzählig begrüssen.<br />

Er informierte, dass der Absatz von Schweizer Pilzen gegenüber dem Vorjahr<br />

gehalten werden konnte, dies trotz Markteinstieg von Aldi. Erfreut zeigte er<br />

sich auch darüber, dass der Detailhandel <strong>mit</strong> Programmen wie «Aus der<br />

Region-für die Region» oder der Umsetzung von «Suisse Garantie» nach wie<br />

vor Pilze aus Schweizer Produktion unterstützen.<br />

Die Preisentwicklung auf dem Markt nach unten, steigende Energie- und<br />

Treibstoffpreise verlangen eine straffe Kostenkalkulation. Intensives Engagement<br />

der Produzenten und des Verbandes sind unabdingbar, um in diesem<br />

Umfeld die Zukunft der einzelnen Betriebe zu sichern.<br />

Mit Christian Hirschi aus Niederstocken konnte ein neues Mitglied aufgenommen<br />

werden. Herr Hirschi hat im kleinen Rahmen <strong>mit</strong> der Produktion von<br />

Kräuterseitlingen begonnen.<br />

Verabschiedet wurde die Firma Köhli Pilze Shiitake aus Kallnach, welche die<br />

Produktion aus privaten Gründen eingestellt hat.<br />

Die Besichtigung der VEGEtech SA in St. Aubin (Produktion von Kräuterseitlingen<br />

und Grifola) unter kundiger Leitung von Patrice Collaud und Sibyl<br />

Rometsch rundete die gelungene Versammlung ab.<br />

Herausgabe/Textbeiträge/Layout: Verband Schweizer Pilzproduzenten VSP · c/o BNPO Schweiz · Löwenplatz 3<br />

3303 Jegenstorf · Telefon 031 763 30 03 · Fax 031 763 30 05 · www.champignons-suisses.ch · vsp@bnpo.ch<br />

BEA

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