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Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Leitsystemen in - Namur

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MES – Wissenswert<br />

<strong>Unterschiede</strong> <strong>und</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>samkeiten</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Leitsystemen</strong> <strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierlicher <strong>und</strong><br />

diskreter Fertigung<br />

Christ<strong>in</strong>e Maul <strong>und</strong> Mart<strong>in</strong> Zeller, Bayer Technology Services<br />

Bei dem Versuch, das Pendant <strong>von</strong> Prozessleitsystemen der<br />

Fertigungs<strong>in</strong>dustrie <strong>in</strong> der Prozess<strong>in</strong>dustrie zu beschreiben,<br />

fällt auf, dass die Funktionen der Prozessleitung <strong>in</strong> der<br />

Masch<strong>in</strong>enfertigung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em typischen Produktionsbetrieb<br />

der Prozess<strong>in</strong>dustrie auf den Automatisierungsebenen PLT<br />

(Prozessleittechnik) <strong>und</strong> MES (Manufactur<strong>in</strong>g Execution System;<br />

Betriebsführungssystem) verteilt s<strong>in</strong>d.<br />

Der Artikel gibt e<strong>in</strong>en Überblick über die Automatisierungsebenen<br />

<strong>in</strong> der Prozess<strong>in</strong>dustrie, die durch <strong>in</strong>ternationale Normen<br />

<strong>und</strong> Standards def<strong>in</strong>iert s<strong>in</strong>d. Anhand <strong>von</strong> Beispielen<br />

werden die Besonderheiten der Automatisierung <strong>in</strong> der Prozess<strong>in</strong>dustrie<br />

erläutert <strong>und</strong> <strong>Unterschiede</strong>, aber auch Parallelen<br />

zur Fertigungs<strong>in</strong>dustrie aufgezeigt. Fokussiert auf die<br />

MES-Ebene wird der Nutzen <strong>von</strong> Betriebsführungssystemen<br />

dargestellt <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Ausblick auf zukünftige Entwicklungen<br />

gegeben.<br />

Betriebsführung / kont<strong>in</strong>uierliche Fertigung / diskrete<br />

Fertigung / Normen / Standards<br />

1. E<strong>in</strong>leitung<br />

Unter der Bezeichnung Leitsystem werden <strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierlicher<br />

<strong>und</strong> diskreter Fertigung unterschiedliche Funktionen<br />

zusammengefasst. Nach dem Pyramidenmodell der Automatisierung<br />

unterscheidet man Feldebene, Prozessleitebene,<br />

Betriebsleitebene <strong>und</strong> Unternehmensleitebene. Während<br />

die kont<strong>in</strong>uierliche Produktion zwischen Prozessleitsystem<br />

<strong>und</strong> Betriebsleitsystem unterscheidet <strong>und</strong> mit dem <strong>in</strong> Mode<br />

gekommenen Begriff Manufactur<strong>in</strong>g Execution System<br />

(MES) nur die Betriebsleitebene bezeichnet, wird <strong>in</strong> der diskreten<br />

Fertigung das Leitsystem als Komb<strong>in</strong>ation der beiden<br />

Ebenen verstanden, das die vorhandenen Steuerungse<strong>in</strong>heiten<br />

übergreifend lenkt <strong>und</strong> damit den Betrieb führt.<br />

In dieser Publikation werden die Funktionen der Betriebsführung<br />

näher beleuchtet, d.h. wir beschäftigen uns mit der<br />

Ebene Manufactur<strong>in</strong>g Execution Systems (MES) wie <strong>in</strong> Bild 1<br />

dargestellt.<br />

36<br />

Differences and Similarities of Manufactur<strong>in</strong>g Execution<br />

Systems <strong>in</strong> Cont<strong>in</strong>uous and Discrete Production<br />

When compar<strong>in</strong>g manufactur<strong>in</strong>g execution <strong>in</strong> discrete and cont<strong>in</strong>uous<br />

production processes, it turns out that manufactur<strong>in</strong>g<br />

execution functions can be fo<strong>und</strong> <strong>in</strong> Distributed Control Systems<br />

(DCS) as well as Manufactur<strong>in</strong>g Execution Systems (MES).<br />

The article <strong>in</strong>tends to give an overview of different automation<br />

layers and their contents as stated <strong>in</strong> <strong>in</strong>ternationally accepted<br />

norms and standards. With examples out of the process <strong>in</strong>dustry,<br />

similarities and differences to discrete production are<br />

shown.<br />

Focuss<strong>in</strong>g on the MES-layer, advantages of manufactur<strong>in</strong>g execution<br />

are shown and new developments are po<strong>in</strong>ted out.<br />

Manufactur<strong>in</strong>g execution / cont<strong>in</strong>uous production / discrete<br />

production / <strong>in</strong>dustry standards<br />

2. Internationale Standards<br />

Von der International Standards Association (ISA) [1] wurden<br />

mehrere Standards zur näheren Beschreibung <strong>von</strong> Funktionen<br />

<strong>in</strong> den verschiedenen Automatisierungsebenen der<br />

<strong>in</strong>dustriellen Fertigung veröffentlicht. Auf Basis dieser Standards<br />

wurden mehrere Dokumente als Empfehlungen <strong>von</strong><br />

der NAMUR [2] übernommen.<br />

Die ISA 95 [3] wurde <strong>in</strong> drei Teilen erstellt <strong>und</strong> zeigt<br />

zunächst e<strong>in</strong>e Hierarchie der Funktionen <strong>und</strong> unterscheidet<br />

zwischen Control Systems, Manufactur<strong>in</strong>g Operations<br />

Systems <strong>und</strong> Enterprise Systems. Auf der Ebene 0 bis 2<br />

unterscheidet man den eigentlichen Prozess, Prozesse<strong>in</strong>griffe<br />

(basic control) <strong>und</strong> Abläufe (equipment modules).<br />

Die Abläufe be<strong>in</strong>halten kont<strong>in</strong>uierliche Fertigung, diskrete<br />

Fertigung <strong>und</strong> Batchprozesse als e<strong>in</strong>e Mischform der<br />

beiden Fertigungsweisen. E<strong>in</strong>en Überblick hierzu zeigt<br />

Bild 2.<br />

atp 9.2008 www.atp-onl<strong>in</strong>e.de


E<br />

R<br />

P<br />

M<br />

E<br />

S<br />

Material Materialflusssysteme<br />

Management<br />

MF<br />

Bild 1: Automatisierungsebenen <strong>in</strong> der Prozess<strong>in</strong>dustrie.<br />

MV MT PE<br />

QDM ...<br />

MF MF<br />

Der erste <strong>und</strong> zweite Teil der ISA 95 beschäftigen sich im<br />

Detail mit der Zuordnung <strong>von</strong> Funktionen auf Ebene 3 <strong>und</strong><br />

Ebene 4 mit dem Ziel, e<strong>in</strong>e Schnittstelle zwischen Betriebs-<br />

<strong>und</strong> Unternehmensleitebene mit passender Aufgabenteilung<br />

zu empfehlen. Der dritte Teil der ISA 95 befasst sich<br />

ausschließlich mit der Ebene Manufactur<strong>in</strong>g Operations <strong>und</strong><br />

den damit assoziierten Funktionen. E<strong>in</strong>e Übersicht hierzu<br />

liefert Bild 3 am Beispiel Manufactur<strong>in</strong>g Operations. Daneben<br />

werden Quality, Inventory <strong>und</strong> Ma<strong>in</strong>tenance Operations<br />

<strong>in</strong> analoger Form def<strong>in</strong>iert.<br />

SAP R/3, ...<br />

Production Produktionssteuerung Execution<br />

MES – Wissenswert<br />

Material Materialflusssysteme<br />

Management<br />

D<br />

C<br />

S PLC PLC DCS DCS<br />

DCS DCS<br />

P<br />

L<br />

A<br />

N<br />

T<br />

Bild 2:<br />

ISA 95-01<br />

Functional<br />

Hierarchy.<br />

...<br />

Material stock Raw material Plant 1, ... , Plant N<br />

fill<strong>in</strong>g,<br />

packag<strong>in</strong>g<br />

Product stock<br />

Level 4<br />

Level 3<br />

Levels<br />

2, 1, 0<br />

Manufactur<strong>in</strong>g Operations & Control<br />

Dispatch<strong>in</strong>g Production, Detailed Production<br />

Schedul<strong>in</strong>g, Reliability Assurance, ...<br />

Batch<br />

Control<br />

Level 2: equipment modules (Abläufe)<br />

Level 1: basic control (Prozesse<strong>in</strong>griffe)<br />

Level 0: process<br />

Bus<strong>in</strong>ess Plann<strong>in</strong>g & Logistics<br />

Plant Production Schedul<strong>in</strong>g,<br />

Operational Management, etc.<br />

Cont<strong>in</strong>uous<br />

Control<br />

Der Vollständigkeit halber sollte hier noch die ISA 88 [4]<br />

erwähnt werden, die bereits 1995 veröffentlicht wurde.<br />

ISA 88 <strong>und</strong> NAMUR NE33 (1992) bilden die bis heute gültige<br />

Beschreibung der Abläufe <strong>in</strong> Batchprozessen.<br />

Im NAMUR Arbeitsblatt NA94 [6] wurde mit Verweis auf<br />

den 1. Teil der ISA 95 e<strong>in</strong> Überblick über die zum damaligen<br />

Zeitpunkt gültigen MES-Installationen bei NAMUR-Mitgliedsfirmen<br />

der Prozess<strong>in</strong>dustrie gegeben. Dabei wurde auch auf<br />

die NAMUR-Empfehlung NE54 [7] h<strong>in</strong>gewiesen, die Teilaspekte<br />

des MES abdeckt.<br />

Discrete<br />

Control<br />

www.atp-onl<strong>in</strong>e.de atp 9.2008 37<br />

MV MT<br />

Enterprise<br />

Systems<br />

Manufactur<strong>in</strong>g<br />

Operations<br />

Systems<br />

Control<br />

Systems


MES – Wissenswert<br />

38<br />

Produkt<br />

def<strong>in</strong>ition<br />

Bild 3: ISA 95-03 Manufactur<strong>in</strong>g Operations.<br />

Produktionsleitung<br />

Betriebsführung<br />

Gr<strong>und</strong>rezept<br />

Prozesssteuerung<br />

Production<br />

capability<br />

Production<br />

resource<br />

management<br />

Product<br />

def<strong>in</strong>ition<br />

management<br />

Anlage<br />

Bild 4: Produktionsdurchführung.<br />

Detailed<br />

production<br />

schedul<strong>in</strong>g<br />

Production<br />

dispatch<strong>in</strong>g<br />

Production<br />

execution<br />

Level 2 Process Control<br />

Prozessauftrag<br />

Steuerrezept<br />

generieren<br />

Steuerrezept<br />

Steuerrezept<br />

ausführen<br />

Sollwerte<br />

Bild 5: Anzeige <strong>von</strong> Qualitätsdaten e<strong>in</strong>er Charge.<br />

Production<br />

schedule<br />

Production<br />

track<strong>in</strong>g<br />

Production<br />

data<br />

collection<br />

Production<br />

performance<br />

Produktions- -<br />

meldung<br />

Chargen- -<br />

auswertung<br />

Chargendaten<br />

Chargendaten<br />

bereitstellen<br />

Istwerte<br />

Production<br />

Performance<br />

analysis<br />

In dem neueren Arbeitsblatt NA110<br />

[5] wird auf übliche MES-Funktionen<br />

h<strong>in</strong>gewiesen sowie e<strong>in</strong>e Hilfe für MES-<br />

In stallationen gegeben <strong>und</strong> deren Nutzen<br />

aufgezeigt.<br />

3. Besonderheiten der<br />

Prozess<strong>in</strong>dustrie<br />

Batchprozesse s<strong>in</strong>d typisch für die Prozess<strong>in</strong>dustrie<br />

der Branchen Fe<strong>in</strong>chemie,<br />

Pharma <strong>und</strong> NuG. Die Produktion<br />

erfolgt <strong>in</strong> Chargen <strong>und</strong> nicht kont<strong>in</strong>uierlich,<br />

damit bilden die Batchprozesse<br />

e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation <strong>von</strong> re<strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierlicher<br />

<strong>und</strong> re<strong>in</strong> diskreter Fertigung.<br />

In der Regel werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Anlage<br />

mehrere unterschiedliche Produkte<br />

hergestellt, e<strong>in</strong>e Prozessführung muss<br />

sich also auch mit wechselnden Prozessen<br />

ause<strong>in</strong>andersetzen. Es handelt sich<br />

dabei meist um Mehrzweck- oder<br />

Mehr pro duktan lagen.<br />

Die Ordnungskriterien für die Chargen<br />

lauten dabei:<br />

� Ansatz<br />

� Auftrag<br />

� Charge<br />

� Anlage<br />

� Rezept<br />

� Teilrezept<br />

Die anfallenden Produktionsdaten<br />

<strong>von</strong> Batchprozessen können unterteilt<br />

werden <strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierliche Prozessdaten<br />

(z. B. Messwerte aus der technischen<br />

Anlage), diskont<strong>in</strong>uierliche Prozess-<br />

<strong>und</strong> Produktdaten (z. B. Start <strong>und</strong> Ende<br />

<strong>von</strong> Steuerungsfunktionen, Materialflüsse,<br />

Stör- <strong>und</strong> Bedienmeldungen,<br />

Laboranalysen) sowie Vorgaben (z. B.<br />

Soll- <strong>und</strong> Grenzwerte, Auftrags- <strong>und</strong><br />

Rezeptdaten). Dabei fallen die Produktionsdaten<br />

<strong>in</strong> verschiedenen Systemen<br />

an, die alle mite<strong>in</strong>ander kommunizieren<br />

müssen, wenn Hande<strong>in</strong>gaben vermieden<br />

werden sollen. Die Daten aus<br />

der Prozessautomatisierung liegen <strong>in</strong><br />

den Steuerungen (SPS), dem Prozessleitsystem<br />

(PLS), der Rezeptsteuerung<br />

(Batchpaket) <strong>und</strong> dem Prozessdatenarchiv<br />

(PIMS). Labordaten aus Betriebs-<br />

<strong>und</strong> Zentrallaboren werden im LIMS<br />

gespeichert, Materialbewegungen <strong>und</strong><br />

Auftragsdaten im Lagersystem (Ge -<br />

b<strong>in</strong>de) <strong>und</strong> Prozessleitsystem (Rohrleitung).<br />

Die Daten des Warenwirtschafts-<br />

atp 9.2008 www.atp-onl<strong>in</strong>e.de


systems fallen <strong>in</strong> der Unternehmenssoftware<br />

an.<br />

Das Ziel e<strong>in</strong>er Analyse der angefallenen<br />

Daten ist, e<strong>in</strong> – möglichst <strong>in</strong> Echtzeit<br />

vorliegendes – vollständiges Abbild<br />

der Produktion darzustellen. Wichtig ist<br />

dabei, dass die Datenrelationen passen,<br />

der Aufbau der Datenstruktur wird<br />

nach der Rezeptstruktur der ISA 88<br />

empfohlen. Das Produktionsdatenmodell<br />

muss dabei e<strong>in</strong>en Zugriff auf die<br />

Daten gemäß der Gliederungselemente<br />

der Rezeptstruktur erlauben, um das<br />

vollständige Abbild der Produktion liefern<br />

zu können.<br />

Die Möglichkeit zur Datenanalyse ist<br />

gr<strong>und</strong>legende Voraussetzung der<br />

Betriebsführung. Abläufe können nur<br />

dann effektiv <strong>und</strong> effizient gesteuert<br />

<strong>und</strong> Prozesse verbessert werden, wenn<br />

alle erforderlichen Daten im Kontext<br />

verfügbar s<strong>in</strong>d.<br />

4. Anwendungsbeispiele<br />

Die hier aufgeführten Anwendungsbeispiele<br />

s<strong>in</strong>d ausschließlich aus der Batchproduktion<br />

entnommen <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d aufgr<strong>und</strong><br />

deren Stellung zwischen kont<strong>in</strong>uierlicher<br />

<strong>und</strong> diskreter Fertigung auf<br />

beide übertragbar. Es werden hier Auswertemöglichkeiten<br />

gezeigt, die <strong>in</strong><br />

diversen Standardprodukten verfügbar<br />

s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e bessere Übersicht über<br />

die Produktion erlauben. Die folgenden<br />

Anwendungen werden kurz erläutert.<br />

Für e<strong>in</strong>en festgelegten Zeitraum <strong>und</strong>/<br />

oder e<strong>in</strong> festgelegtes Produkt können<br />

Chargen ausgewählt werden, deren<br />

Qualitätsdaten <strong>in</strong> Tabellen- oder Kurvendarstellung<br />

abgerufen werden (siehe<br />

Bild 5). Dabei werden Ober- <strong>und</strong> Untergrenzen,<br />

Messdaten <strong>und</strong> Messzeiten<br />

gegenübergestellt. Über Vergleiche der<br />

Daten unterschiedlicher Chargen können<br />

Erkenntnisse über Prozess- <strong>und</strong> Produktabweichungen<br />

gewonnen werden.<br />

Für jede Charge werden außerdem<br />

die Gr<strong>und</strong>funktionsparameter angezeigt.<br />

So können die Zustände, die e<strong>in</strong>e Charge<br />

durchlaufen hat, vollständig angezeigt <strong>und</strong> Abweichungen<br />

überprüft werden (siehe Bild 6).<br />

Während die vorhergehenden Bilder für die spätere Analyse<br />

der Chargen e<strong>in</strong>e Detailstudie anbieten, wird die folgende<br />

Darstellung (siehe Bild 7) bevorzugt bei laufender Charge verwendet,<br />

um Abweichungen rechtzeitig entgegenwirken zu<br />

können <strong>und</strong> so möglichen Materialverlust zu vermeiden. In<br />

der sogenannten Ampel darstellung werden ausgewählte<br />

Bild 6: Anzeige <strong>von</strong> Gr<strong>und</strong>funktionsparametern.<br />

Bild 7: Kenngrößenbewertung <strong>in</strong> Ampelform.<br />

MES – Wissenswert<br />

Kenngrößen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Schwankungsbereich farblich unterlegt<br />

dargestellt. Hierbei bedeutet grün, dass der bevorzugte<br />

Bereich e<strong>in</strong>gehalten wurde, gelb bedeutet e<strong>in</strong>e beg<strong>in</strong>nende<br />

Abweichung <strong>und</strong> rot bedeutet den drohenden Verlust der<br />

Charge durch gravierende Qualitätsmängel. Hier wird der<br />

Anlagenfahrer versuchen, durch E<strong>in</strong>greifen <strong>in</strong> den Reaktionsablauf<br />

e<strong>in</strong>e positive Änderung herbeizuführen. Die Festlegung<br />

der Bereiche ist dabei betriebsspezifisch <strong>und</strong> kann entspre-<br />

www.atp-onl<strong>in</strong>e.de atp 9.2008 39


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Welt der <strong>in</strong>dustriellen Montagetechnik <strong>und</strong> Automatisierung<br />

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Gustav-Werner-Straße 6 · D - 72636 Frickenhausen · Tel. +49 (0)7025.9206 - 0<br />

Fax +49 (0) 7025.9206 - 620 · motek@schall-messen.de · www.schall-messen.de<br />

Mitglied <strong>in</strong> den Fachverbänden:<br />

08<br />

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Veranstaltungsort:<br />

Neue Messe Stuttgart · Landesmesse Stuttgart GmbH · Messepiazza · 70629 Stuttgart<br />

MES – Wissenswert<br />

chend angepasst werden. Die <strong>in</strong> der Tabelle weiß h<strong>in</strong>terlegten<br />

Größen s<strong>in</strong>d für den betrachteten Prozess nicht als kritisch<br />

bewertet <strong>und</strong> daher nicht mit Schwankungsbereichen belegt.<br />

Literatur<br />

[1] www.isa.org<br />

[2] www.namur.de<br />

[3] ISA 95 (Parts 1,2,3)<br />

[4] ISA 88 (Part 1)<br />

[5] NA 110: Nutzen, Planung <strong>und</strong> E<strong>in</strong>satz <strong>von</strong> MES; 02.11.2006 AK 2.4<br />

[6] NA 94: Funktionen <strong>und</strong> Lösungen der Betriebsleitebene; 19.02.2003<br />

AK 2.4<br />

[7] NE 59: Funktionen der Betriebsleitebene bei chargenorientierter<br />

Produktion; 15.07.2002 AK 2.3.1<br />

Manuskripte<strong>in</strong>gang: 23.6.2008<br />

Zusammenfassung<br />

Die Publikation wurde auf Basis e<strong>in</strong>es Vortrags auf dem<br />

Leittechnischen Kolloquium der Fraunhofer Gesellschaft<br />

<strong>in</strong> Karlsruhe erstellt. Ziel des Vortrags war das Aufzeigen<br />

existierender Standards zur näheren Beschreibung <strong>von</strong><br />

betriebsleittechnischen Funktionen <strong>in</strong> der Fertigung. Es<br />

wurde auf unterschiedliche Ansätze <strong>in</strong> der Automatisierung<br />

der kont<strong>in</strong>uierlichen <strong>und</strong> der diskreten Fertigung<br />

e<strong>in</strong>gegangen. Im Hauptteil der Publikation wurde am Beispiel<br />

e<strong>in</strong>er chargenorientierten Fertigung aufgezeigt, welche<br />

Betriebsführungsfunktionen zur näheren Information<br />

<strong>und</strong> Dokumentation der Chargen möglich s<strong>in</strong>d. Betriebsführungssysteme<br />

dienen der zeitnahen Information des<br />

Betriebspersonals. Sie setzen sich immer mehr durch <strong>und</strong><br />

erlauben zeitnahe E<strong>in</strong>griffe <strong>in</strong> die Produktionsabläufe.<br />

Der Aufsatz basiert auf dem Vortrag beim Karlsruher Leittechnischen Kolloquium,<br />

28./29.5.2008.<br />

Dr. Christ<strong>in</strong>e Maul, Bayer Technology Services GmbH.<br />

Geboren am 9. Dezember 1965 <strong>in</strong> Darmstadt. Studienfächer:<br />

Verfahrenstechnik an der TU Karlsruhe,<br />

M. Sc. Degree <strong>in</strong> Computer Sciences der University<br />

of Wiscons<strong>in</strong> – Madison, USA, M.Sc. <strong>und</strong> PhD Degree<br />

<strong>in</strong> Chemical Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g der University of Wiscons<strong>in</strong><br />

– Madison, USA, E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die Bayer AG 1994. Stationen:<br />

Arbeit <strong>in</strong> der Technischen Entwicklung <strong>in</strong> den<br />

Bereichen Reaktionstechnik <strong>und</strong> Strömungssimulation,<br />

Betriebswirtschaftliches Controll<strong>in</strong>g des Zentralbereichs<br />

Technik, Leitung des Departments<br />

Advanced Manufactur<strong>in</strong>g Solutions mit den Arbeitsgebieten Manufactur<strong>in</strong>g<br />

Execution Systems <strong>und</strong> Advanced Process Control.<br />

Adresse: BTS – PMT – AMS, Geb. B 610, D-51368 Leverkusen<br />

Mart<strong>in</strong> Zeller ist am 24. Nov. 1957 <strong>in</strong> Aalen geboren. Er<br />

verbrachte se<strong>in</strong>e Schulzeit bis zum Abitur <strong>in</strong> Ellwangen/<br />

Jagst <strong>und</strong> studierte <strong>in</strong> Stuttgart <strong>und</strong> Madison/Wiscons<strong>in</strong><br />

<strong>von</strong> 1977–1984 Verfahrenstechnik. Anschließend<br />

war er als Assistent am Institut für Systemdynamik <strong>und</strong><br />

Regelungstechnik der Universität Stuttgart tätig.<br />

Seit 1989 ist er bei der Bayer AG beschäftigt. Begonnen<br />

hat er bei der Prozessleittechnik-Planung <strong>in</strong><br />

Leverkusen. 1994 wechselte er zur Technischen Entwicklung<br />

Leverkusen, 1997 als Bereichs<strong>in</strong>genieur<br />

zum Geschäftsbereich Pharma nach Wuppertal.<br />

Danach folgten vier Jahre mit PLT-Projektleitung <strong>in</strong> Dormagen bei Bayer<br />

Technology Services. Seit 2003 leitet er das Competence Centre MES <strong>in</strong><br />

der chemischen Prozess<strong>in</strong>dustrie bei Process Management Technology.<br />

Adresse: BTS – PMT – AMS – MES CPT, Geb. E 24, D-41538 Dormagen<br />

atp 9.2008 www.atp-onl<strong>in</strong>e.de

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