cranevision - Demag Cranes & Components
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<strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> Journal 2011-01<br />
RANEVISION<br />
Krane für den<br />
Expansionskurs<br />
John-Deere-Produktion erfolgreich<br />
in Russland gestartet<br />
Flagge zeigen im Land der Vielfalt<br />
Eröffnung des neuen Produktionsstandorts in Indien<br />
Krantechnik für schwere Lasten<br />
<strong>Demag</strong> Krane für den trimodalen Umschlag<br />
Punktgenaue Landung<br />
Kranmodernisierung für Airbus in Deutschland<br />
1
2<br />
Herausgeber<br />
<strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> AG<br />
Produktmarketing<br />
Forststraße 16<br />
40597 Düsseldorf<br />
Telefon: +49 (0) 211 7102-3907<br />
Telefax: +49 (0) 211 7102-53907<br />
www.demagcranes-ag.de<br />
Redaktion<br />
Christoph Kreutzenbeck<br />
Gestaltung<br />
Werbeatelier Gloger, Düsseldorf<br />
Fotos<br />
Seite 8 (oben):<br />
Deere & Company, Domodedovo (RU)<br />
Seite 14 (unten links) und Seite 15:<br />
Duisport AG, Duisburg (DE)<br />
Seite 32-33 (oben), 36 (unten), 37:<br />
Imago, Olpe (DE)<br />
Seite 33 (unten): Leifeld GmbH, Ahlen (DE)<br />
Seite 40 (oben):<br />
Airbus Operations GmbH, Hamburg (DE)<br />
Seite 40-41: Michael Lindner, Stade (DE)<br />
Alle anderen Fotos: <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> AG<br />
Hinweis<br />
Nachdruck mit Quellenangabe<br />
nur nach vorheriger Genehmigung<br />
der <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> AG.<br />
Belegexemplar erbeten.<br />
Hinweis gemäß § 26 Absatz 1 Bundesdatenschutz -<br />
gesetz: Der Versand der Cranevision erfolgt über<br />
eine Adressdatei, die mit einer automatisierten<br />
Datenverarbeitung geführt wird.<br />
ISSN 1862-7919
Thomas H. Hagen<br />
Mitglied des Vorstands und<br />
COO der <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> AG<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
den Kunden in den Mittelpunkt des Handelns zu<br />
stellen heißt unserer Überzeugung nach Lösungsorientierung<br />
in den Vordergrund zu setzen. Wirklicher<br />
Mehrwert entsteht erst dann, wenn im<br />
Hinblick auf die gesamte fördertechnische Aufgabenstellung<br />
in engem Teamwork an effizienten<br />
Lösungen gearbeitet wird, die langfristig tragen<br />
und den Produktion- und Wachstumsideen<br />
unserer Kunden nachhaltig gerecht werden. An<br />
diesem Anspruch wollen wir uns künftig messen<br />
lassen, im Interesse einer erfolgreichen Kundenbeziehung.<br />
Mit dem Titelbeitrag dieser Cranevision zeigen<br />
wir eine Erfolgsgeschichte auf, wie wir unsere<br />
Kunden bei der Erschließung neuer Märkte unterstützen.<br />
Für das neu errichtete Montagewerk<br />
von John Deere in Russland haben wir fördertechnische<br />
Lösungen entwickelt und die gesamte<br />
Krantechnik geliefert. <strong>Demag</strong> Servicefachkräfte<br />
unserer Niederlassung in der Hauptstadt Moskau<br />
sichern diese Kundeninvestition mit ihrem Knowhow<br />
ab. Russland gehört zu den BRIC-Staaten,<br />
auf die wir mit unserer Wachstumsstrategie besonders<br />
fokussieren.<br />
Für die Bearbeitung des Flächenlandes China<br />
haben wir neben der lokalen Präsenz durch unsere<br />
strategisch positionierten Sales- und Servicestützpunkte<br />
auch große Fortschritte beim weiteren<br />
Ausbau unseres OEM-Partnernetzes gemacht.<br />
Namhafte Prozesskranaufträge, beispielsweise<br />
aus der Flugzeug-, Papier- und Abfallindustrie,<br />
bestätigen unsere fundierten Branchenkenntnisse,<br />
die wir auch dort für unsere Kunden aufgebaut<br />
haben. Darüber hinaus internationalisieren<br />
wir als global agierendes Unternehmen mit unbedingtem<br />
Kundenfokus unsere Forschungs- und<br />
Entwicklungsaktivitäten immer weiter. So konnte<br />
unser grenzüberschreitendes Teamwork im Geschäftsjahr<br />
zum Beispiel mit dem ersten deutschchinesischen<br />
Patent einen weiteren Erfolg erzielen.<br />
In Brasilien, wo wir seit 1972 mit einer eigenen<br />
Gesellschaft vertreten sind, konnten wir bedeutende<br />
Aufträge erhalten. Dazu zählt auch die<br />
komplette Ausstattung der neuen Produktion von<br />
Caterpillar mit mehr als 100 Krananlagen.<br />
In der Ihnen vorliegende Ausgabe von Cranevision<br />
beleuchten wir darüber hinaus den indischen<br />
Markt. Dort haben wir – unterstützt<br />
von unserem internationalen Entwicklungsverbund<br />
– die Lokalisierung der Prozesskrane<br />
vorangebracht. Mit dem Ausbau der Vertriebskapazitäten<br />
und dem Bezug neuer Produktionsanlagen<br />
setzen wir weitere Meilensteine zu noch<br />
mehr Kundennähe.<br />
Als Beispiel für fundiertes Branchen-Know-how<br />
präsentieren wir Ihnen zwei Projekte aus der<br />
Schifffahrt: In dem weltgrößten Binnenhafen<br />
Duisburg konnte – dank des Einsatzes unserer<br />
Industriekrane – das Dienstleistungsangebot<br />
rund um den trimodalen Umschlag erweitert<br />
werden (Seite 14).<br />
Dass ein seit Jahrzehnten weltweit bewährtes<br />
System noch weiter ausgebaut werden kann,<br />
stellen wir ab Seite 26 vor. Den Anforderungen<br />
der Kunden entsprechend, haben wir ein neues<br />
Profil für unser Leichtkransystem KBK entwickelt,<br />
mit dem sich Planungs- und Montageaufwand<br />
merklich reduzieren lässt.<br />
Die Umrüstung von Krananlagen kann eine sinnvolle<br />
Alternative zu Neuinvestitionen darstellen.<br />
Lesen Sie dazu zwei Beiträge über das Leistungsportfolio<br />
des <strong>Demag</strong> Service, der mit gezielten<br />
Modernisierungsmaßnahmen einen Mehrwert<br />
für unsere Kunden in der Flugzeug- und Automobilindustrie<br />
erzielt hat.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre.<br />
Ihr Thomas H. Hagen<br />
3
6 10 13<br />
4<br />
Krane für den<br />
Expansionskurs<br />
Hohe Durchsatzleistungen und maximale Flexibilität:<br />
unter diesen Prämissen konzipierte John<br />
Deere seinen neuen Produktions- und Lagerstandort<br />
in Russland. Einen großen Anteil an der<br />
erfolgreichen Umsetzung haben <strong>Demag</strong> Kransysteme,<br />
die in Fertigungsinseln installiert wurden<br />
und das Personal bei allen Montagearbeiten<br />
unterstützen.<br />
Flagge zeigen im<br />
Land der Vielfalt<br />
Mit dem neuen Produktionsstandort Chakan<br />
werden die Kapazitäten zum Bau von Standard-<br />
und Prozesskrane in Indien stark erweitert.<br />
Durch diese Investition verstärkt <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong><br />
& <strong>Components</strong> die Präsenz in einem dynamisch<br />
wachsenden Markt und unterstreicht einmal<br />
mehr sein langfristiges strategisches Engagement<br />
in der Region.<br />
Krantechnik für<br />
schwere Lasten<br />
Im Duisburger Hafen nehmen <strong>Demag</strong> Laufkrane<br />
schwere Lasten aus dem Maschinen- und Anlagenbau<br />
an den Haken. Im Heavy Lift Terminal<br />
und im Nordhafen wurde das Dienstleistungsangebot<br />
von der Montage über die Lagerung bis<br />
zur Logistik erweitert. Damit werden die Verkehrsträger<br />
Wasser, Schiff und Lkw stärker miteinander<br />
verbunden.
40<br />
Punktgenaue<br />
Landung<br />
Statt auf punktuelle Optimierungen setzt Airbus<br />
bei der Modernisierung eines Zweiträger-Laufkrans<br />
auf eine ganzheitliche Lösung. Das Konzept<br />
für den Umbau des Krans, der Flugzeug-Rumpfsegmente<br />
transportiert, wurde entwickelt vom<br />
<strong>Demag</strong> Service und überzeugt durch hohe Produktivität<br />
und punktgenaue „Landungen“ beim<br />
Positionieren.<br />
INHALT<br />
6 Krane für den Expansionskurs John Deere-Produktion erfolgreich in Russland gestartet<br />
9 Sicheres Handling von Turbinen <strong>Demag</strong> Prozesskrane made in India<br />
10 Flagge zeigen im Land der Vielfalt Eröffnung des neuen Produktionsstandorts in Indien<br />
12 Effiziente Lösungen Krane für Produktion und Lager<br />
13 Heavy Lifting - Krantechnik für schwere Lasten <strong>Demag</strong> Krane für den trimodalen Umschlag<br />
16 Saubere Energie zum Wohle der Umwelt Automatikkrane sichern Brennstoffversorgung<br />
18 Optimaler Materialfluss <strong>Demag</strong> Kranflotte für die Produktion von Stahlkonstruktionen<br />
21 Sicher in die Zange genommen Kranmodernisierung über einer der weltgrößten Pressenstraßen<br />
24 Fertigung mit Prädikat Internationale Jury prämiert Produktionsstandort Wetter<br />
26 Eine feste Größe im System Mehr Flexibilität mit dem neuen Profil KBK II-H<br />
28 Intralogistische Gesamtlösung Krantechnik in der Montagehalle von SMS Meer<br />
30 Ein starkes Bündnis am Markt Zertifizierte Partner ziehen positive Bilanz<br />
32 Konkurrenzloses Komplettpaket Standardkrane als Produktionshelfer in der Drückwalztechnik<br />
34 Strategische Lagerverwaltung Automatisches Papierrollenlager für Mondi<br />
36 Reduziert auf das Wesentliche <strong>Demag</strong> Antriebseinheiten als „Schrittmacher“ im Sonderfahrzeugbau<br />
38 Landmaschinen am Kranhaken <strong>Demag</strong> Krane für Flexibilität und Sicherheit<br />
40 Punktgenaue Landung Kranmodernisierung für Airbus in Deutschland<br />
42 Neue Baugröße bis 3.200 kg <strong>Demag</strong> Kettenzug DC-Pro 15<br />
43 Broschürenauswahl<br />
5
Krane für den Expansionskurs<br />
John-Deere-Produktion erfolgreich in Russland gestartet<br />
Hohe Durchsatzleistungen und ein Maximum<br />
an Flexibilität: Das sind die Prämissen,<br />
unter denen John Deere seinen neuen Produktions-<br />
und Lagerstandort in Russland<br />
konzipiert hat. Das Werk vor den Toren<br />
Moskaus zeichnet sich dadurch aus, ein<br />
breites Produktspektrum bieten zu können.<br />
Dabei kann der Betreiber – auch im Hinblick<br />
auf langfristige Ziele – das An lagenschema<br />
im Werk variabel gestalten.<br />
Einen großen Anteil daran haben Kransysteme<br />
von <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong>,<br />
die in Fertigungsinseln installiert wurden<br />
und das Personal bei allen Montagearbeiten<br />
unterstützen.<br />
Die Nähe zu den Kunden in einem der bedeutendsten<br />
Märkte für land- und forstwirtschaftliche<br />
Maschinen war der Treiber für die Investition<br />
in Russland von John Deere, dem weltgrößten<br />
Hersteller von Landmaschinen. Diese Herausforderung<br />
wurde realisiert unter der Einhaltung<br />
eines straffen Terminplans: bereits neun Monate<br />
nach Bekanntgabe des Investitionsvorhabens<br />
konnten die neuen Produktionsanlagen eröffnet<br />
werden.<br />
Auf einer Fläche von 20.000 m² montiert John<br />
Deere Großtraktoren, Mähdrescher, Baggerlader,<br />
Radlader, Holzerntemaschinen und Forwarder.<br />
Die unmittelbare Nähe zum größten russischen<br />
Flughafen Domodedovo wurde strategisch gewählt.<br />
Denn neben dem Produktionswerk entstand<br />
ein 27.000 m² großes Ersatzteilzentrum,<br />
mit dem das Unternehmen seine Kunden in Russland<br />
und den umliegenden Märkten auf direktem<br />
Wege beliefert. Das Lagerareal mit einer Höhe<br />
von 11,5 m bietet Platz für 140.000 Ersatzteil-<br />
und Zubehörpositionen.<br />
Foto links: Zwei EKDE mit vier 7,5-t-Seilzügen im<br />
Tandembetrieb für präzises und sicheres Handling<br />
Arbeitsstation mit zwei Deckenkranen 7,5 und 10 t<br />
Bewährter Materialfluss<br />
Das Anlagenlayout in dem russischen Werk wurde<br />
auf Basis bestehender Produktions anlagen<br />
in den USA umgesetzt. In der Folge bildete<br />
John Deere in der Halle zwei Fertigungslinien<br />
mit Taktmontagen. In der Linie 1 werden die<br />
Arbeitsschritte zur Montage der Großtraktoren<br />
verrichtet, dazu durchlaufen Trägerfahrzeuge die<br />
einzelnen Montagestationen. Die zweite Linie,<br />
die so genannte „Combined Line“, ist vornehmlich<br />
für die Komplettierung von Erntemaschinen<br />
vorgesehen.<br />
In beiden Montagelinien wurden dazu Arbeitsinseln<br />
gebaut, durch die alle Traktoren und Erntemaschinen<br />
getaktet hindurch geführt werden.<br />
Die dafür notwendige Hebetechnik wurde ausschließlich<br />
mit Deckenkranen und ergänzenden<br />
Säulenschwenkkranen geplant: Insgesamt unterstützen<br />
35 Krane das Personal bei der Montage<br />
von John-Deere-Produkten.<br />
Dazu errichtete <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong><br />
insgesamt 18 freistehende Stahlkonstruktionen<br />
mit einem Grundmaß von 9,1 x 12 m und einer<br />
Höhe von 8,45 m. An diesem Ständerwerk wurden<br />
Kranbahnen im 90-Grad-Winkel zur Richtung<br />
des Montageflusses installiert, an denen<br />
die Deckenkrane verfahren. Dabei wurden die<br />
Deckenkrane nach den spezifischen Anforderungen<br />
der einzelnen Montagestationen ausgelegt:<br />
vom 1- t-Einträger-Deckenkran EPDE mit<br />
Walzprofil bis zum EKDE-Kran mit Kastenträger,<br />
der mit seinen im Tandem betriebenen 7,5-t-<br />
Hubwerken Lasten bis 15 t handelt.<br />
Ein weiterer Vorteil für mehr Flexibilität: Durch<br />
das modulare Konzept der Fertigungsinseln<br />
lassen sich diese bei geänderten Produktionsbedingungen<br />
auch versetzen – unabhängig von<br />
der vorhandenen Hallenarchitektur.<br />
Die einzelnen Module werden in den amerikanischen<br />
Werken von John Deere vorproduziert<br />
und per Seecontainer zum Werk in Domodedovo<br />
transportiert. Über die Verladedocks werden die<br />
Bauteile in die Fertigungslinien eingeschleust<br />
und getaktet zu den Montageplätzen verbracht.<br />
Linie 1: Montage von Traktoren<br />
Zu Beginn der Traktorfertigung werden die Chassis<br />
auf Transportvehikel der Linie 1 gesetzt. Zur<br />
weiteren Komplettierung durchlaufen die Fahrzeuge<br />
die weiteren Stationen, in denen die<br />
vorgefertigten und bereitgestellten Module wie<br />
Antriebswellen, Auspuffsysteme, die Kabine<br />
sowie die Radkästen mithilfe der Deckenkrane<br />
montiert werden. An drei Stationen sind Schwenkkrane<br />
aus dem KBK-System installiert, die jeweils<br />
Mähdrescher für den russischen Markt<br />
mit einem Kettenzug DC 250 kg ausgerüstet<br />
sind. Damit werden z. B. die Tanks für die Montage<br />
positioniert.<br />
Linie 2: „Combined Line“<br />
In der zweiten Linie sind neun Inseln mit Deckenkranen<br />
installiert, die ebenso wie in der Traktorenmontage<br />
mit DST-Steuerschaltern bedient<br />
7
8<br />
Linie 1: Montage von Traktoren „Combined Line“, u. a. für die Montage von Mähdreschern<br />
werden. John Deere entschied sich aufgrund<br />
der kurzen Kranbahnen von 12 m für die kabelgebundene<br />
Variante. Eine Besonderheit bildet<br />
die Station 6, an der u.a. Frontschaufeln montiert<br />
werden: Während alle übrigen Montageinseln<br />
der „Combined Line“ mit je zwei identischen<br />
Kranen ausgerüstet sind, arbeiten an<br />
dieser Station drei 1-t-EPDE-Krane.<br />
Montageinseln aus Stahlbau mit bis zu drei Deckenkranen<br />
<strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong> hat die Hebetechnik<br />
gemäß den russischen Richtlinien gefertigt<br />
und alle Deckenkrane mit optischen zweistufigen<br />
Distanzierungen versehen.<br />
Für Lasten bis 25 t<br />
Für das Handling von Lasten mit höherem Volumen<br />
und Gewicht installierte <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> &<br />
<strong>Components</strong> schließlich zwei Stahlkonstruktionen<br />
mit Kranen für Gesamttraglasten von 17,5<br />
bzw. 25 t. Diese beiden Stationen sind den Montagelinien<br />
vorgelagert, in unmittelbarer Nähe<br />
zu den Verladedocks.<br />
Die insgesamt vier Krane an diesen Stationen<br />
unterscheiden sich nicht nur durch höhere Traglasten<br />
von den übrigen Anlagen. Aufgrund der<br />
hier zu hebenden großen Volumen werden sie<br />
per Funk gesteuert und führen durch den Einsatz<br />
von Frequenzumrichtern alle Hub- und Senkbewegungen<br />
stufenlos aus.<br />
An der mit 25 t größten Station des gesamten<br />
Werks verfahren zwei Deckenkrane EKDE mit<br />
7,78 m Spannweite. Deren vier Seilzüge EKDR-<br />
Pro 10 mit 5 und 7,5 t Tragfähigkeit lassen sich<br />
synchronisiert als Doppel-Tandem betreiben. So<br />
übernehmen die Krane die Aufgabe, die in den<br />
USA vormontierten Großteile behutsam aus den<br />
Verpackungsboxen zu heben.<br />
An der benachbarten Montageinsel mit je einem<br />
10-t- und einem 7,5-t-Kran lassen sich weitere<br />
Arbeiten auch nach der Endmontage durchführen.<br />
Voraussetzung: Produktionsverbund mit<br />
globalen Strukturen.<br />
Eine wesentliche Voraussetzung für die Vergabe<br />
des kompletten Auftragspakets bestand für John<br />
Deere – abgesehen von der bewährten Krantechnologie<br />
– in einer globalen Aufstellung des Kranlieferanten.<br />
Zahlreiche Referenzanlagen in USamerikanischen<br />
Werken sowie an deutschen<br />
Standorten bildeten die Basis für eine Entschei-<br />
dung pro <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong>. Den<br />
Ausschlag gab schließlich das überzeugende<br />
Konzept zur Planung und Abwicklung des Gesamtauftrags.<br />
Von Bedeutung war dabei auch<br />
die enge Verzahnung innerhalb des weltweiten<br />
<strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> Produktionsverbunds, der hier<br />
auch die lokalen Fertigungskapazitäten für den<br />
Stahlbau bei John Deere einschloss.<br />
Der eng gesteckte Zeitrahmen zur Realisierung<br />
des gesamten Bauvorhabens stellte hohe Anforderungen<br />
an alle Projektbeteiligten. Mit dem<br />
segmentweisen Aufbau der vor Ort hergestellten<br />
Stationsbauten und der Installation der zugehörigen<br />
Kran- und Hebetechnik, die montagebereit<br />
aus dem Kranwerk in Luisenthal geliefert<br />
wurde, konnte die russische Gesellschaft von<br />
<strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong> den Auftrag koordinieren<br />
und nach Plan erfüllen. Ein detailliertes<br />
Servicekonzept sichert dabei die hohe Verfügbarkeit<br />
der Krananlagen. Damit wird die Produktion<br />
für den Wachstumskurs von John Deere im weltgrößten<br />
Flächenland maßgeblich unterstützt.
Sicheres Handling von Turbinen<br />
<strong>Demag</strong> Prozesskrane made in India<br />
Um großvolumige Bauteile bei der Montage<br />
von Gasturbinen sicher zu positionieren,<br />
setzt die indische BHEL Krantechnik ein.<br />
Mit der Lieferung von zwei Zweiträger-<br />
Laufkranen beauftragte das Unternehmen<br />
in Hyderabad die indische Gesellschaft von<br />
<strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong>. Die an den<br />
Turbinenhersteller gelieferten Krananlagen<br />
sind die ersten Prozesskrane, die von<br />
<strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong> in Indien<br />
mit eigenem Engineering und der Unterstützung<br />
lokaler Zulieferer realisiert wurden.<br />
In dem betreffenden Hallensegment montiert<br />
BHEL Gasturbinen. Bislang liefen dort drei ältere<br />
Krane auf einer Bahn, mit denen das Lastenhandling<br />
abgewickelt wurde. Aufgrund der zunehmend<br />
schwerer werdenden Turbinenelemente,<br />
die präzise positioniert werden müssen, wurde<br />
die Investition in weitere Krane notwendig. Die<br />
baugleichen <strong>Demag</strong> Zweiträger-Laufkrane mit<br />
28,5 m Spurmittenmaß verfügen über zwei MPW-<br />
Windwerke mit 80 t / 20 t und einer Gesamttragfähigkeit<br />
von jeweils 80 t.<br />
Frequenzumrichter in drei Richtungen sorgen mit<br />
stufenlosen Geschwindigkeiten für optimale<br />
Montagebedingungen: Kranfahren bis 30 m/min,<br />
Katzfahren bis 20 m/min und Heben von 0,4 bis<br />
4 m/min im Haupthub sowie 0,6 bis 6 m/min<br />
mit dem zweiten 20-t-Hubwerk. Die beiden Wind-<br />
werke lassen sich auch gemeinsam einsetzen:<br />
Dank ihrer kompakten Bauweise ist ein Zusammenfahren<br />
bis zu einem Hakenabstand von<br />
1.350 mm möglich. Darüber hinaus lässt sich die<br />
Hallenfläche durch ein geringes Anfahrmaß der<br />
Katzen optimal nutzen.<br />
Die Krananlagen verfügen über zwei Wartungsbühnen<br />
entlang der Kranträger. Über eine dieser<br />
Bühnen erreicht der Kranführer auch komfor tabel<br />
seine Steuerkabine. Dieser entlang eines Brückenabschnitts<br />
verfahrbare Steuerstand wird beim<br />
Transport von großvolumigen Bauteilen genutzt,<br />
da von hier aus die beste Übersicht gegeben ist.<br />
Für das Handling kleinerer Turbinenmodule wird<br />
ein kabelgebundenes Steuerpanel eingesetzt. Der<br />
Betreiber hat zusätzlich für diesen Prozesskran die<br />
Steuerung per Funk optional vorbereiten lassen.<br />
Prozesskran im Dauereinsatz<br />
Seit der Montage in der Turbinenproduktion von<br />
BHEL werden die Prozesskrane stark genutzt. Der<br />
Betreiber nennt eine Einsatzdauer von sechs<br />
Stunden während des achtstündigen Schichtbetriebs.<br />
Die daraus resultierenden positiven<br />
Erfahrungen – auch in der gesamten Projektabwicklung<br />
– veranlassten BHEL bereits zur Bestellung<br />
von weiteren Prozesskranen: Neben drei<br />
weiteren 80/20-t-Krananlagen orderte BHEL<br />
einen Kran mit 200/60 t sowie einen Prozesskran<br />
mit 150/40 t Tragfähigkeit.<br />
+++ FACTBOX +++<br />
Bharat Heavy Electricals Limited (BHEL) ist<br />
Indiens größter Produzent von Gas- und Dampfturbinen<br />
sowie Komponenten für die Energieerzeugung<br />
und -verteilung. Weltweit nimmt<br />
das Unternehmen in diesem Segment einen<br />
Platz unter den Top 10 ein.<br />
In den 14 Werken des Landes und an weiteren<br />
Standorten sind mehr als 42.000 Menschen für<br />
BHEL tätig. Einer der wichtigsten Produktionsstandorte<br />
ist in Hyderabad, der sechstgrößten<br />
Stadt Indiens. Mit rund 5.000 Mitarbeitern<br />
fertigt BHEL hier in erster Linie Gasturbinen<br />
mit einer Leistung von 320 MW, Dampfturbinen<br />
mit einer Leistung von 250 MW sowie<br />
Turbogeneratoren, Kessel, Getriebe und auch<br />
Bohrtürme.<br />
9
10<br />
Flagge zeigen im Land der Vielfalt<br />
Eröffnung des neuen Produktionsstandorts in Indien<br />
Verwaltungsgebäude in Chakan<br />
Feierliche Eröffnungszeremonie mit COO Thomas H. Hagen<br />
Produktionsanlage für Standard- und Prozesskrane<br />
Zeremonie nach indischem Ritual im Werk Chakan<br />
Klaus-Peter Hoffmann signiert das Bild aller Mitarbeiter<br />
Nach nur achtmonatiger Bauzeit hat <strong>Demag</strong><br />
<strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong> seinen neuen Produktionsstandort<br />
Chakan in Indien offiziell<br />
eröffnet. Insgesamt werden rund 8 Mio.<br />
EUR in die Errichtung der hochmodernen<br />
Anlage sowie in die Lokalisierung und in<br />
den Ausbau der Fertigungstiefe fließen.<br />
Mit dieser Investition stärkt das Unternehmen<br />
die Präsenz in einem dynamisch<br />
wachsenden, vielversprechenden Markt<br />
und unterstreicht einmal mehr sein langfristiges<br />
strategisches Engagement in einem<br />
der BRIC-Staaten.<br />
Nahezu in Rekordzeit hat sich das riesige „Land<br />
am Ganges“ zu einer aufstrebenden, globalen<br />
Wirtschaftsmacht und einem Hoffnungsmarkt<br />
entwickelt. Analysten sehen in Indien vielfach<br />
sogar eine Zugmaschine für die Weltwirtschaft.<br />
Zu den treibenden Kräften des indischen „Wirtschaftswunders“<br />
zählt der westindische Bundesstaat<br />
Maharashtra mit seiner Hauptstadt<br />
Mumbai, dem ehemaligen Bombay, und dem<br />
südöstlich davon gelegenen Verwaltungsdistrikt<br />
Pune.<br />
Inmitten dieser Metropolregion, in der Stadt<br />
Chakan – nahe dem Industriezentrum Pune –<br />
hat <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong> die neue<br />
Produktionsstätte errichtet – in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft zu den Niederlassungen von<br />
Global Playern wie Volkswagen, Mercedes-<br />
Benz und General Motors. Mit Inbetriebnahme<br />
der rund 10.400 m² umfassenden Fertigungsflächen<br />
und des 2.400 m² großen Verwaltungstrakts<br />
sind die Produktionskapazitäten auf<br />
dem Subkon tinent deutlich gestärkt und auf<br />
zukünftiges Wachstum ausgerichtet worden.<br />
Breite Produktpalette sichert den Bedarf<br />
Gleichzeitig richtet <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong><br />
die Produktpalette noch konsequenter auf die<br />
spezifischen Anforderungen des indischen Marktes<br />
aus. Am neuen Standort in Chakan werden<br />
neben Standardkranen und Krankomponenten<br />
auch komplexe, auf den jeweiligen Be darfsfall<br />
ausgerichtete Prozesskrane produziert. Mit der<br />
Erweiterung der Produktion und der Konzentration<br />
auf die Anforderungen des indischen<br />
Marktes wird das Kernelement der Unternehmensstrategie<br />
reflektiert, die Kundenwünsche<br />
in den Mittelpunkt des Handelns zu stellen.<br />
New Delhi<br />
Mumbai<br />
Chakan<br />
Pune<br />
Chennai<br />
Bengaluru<br />
Kolkata<br />
Gezielt auf den Markt zugeschnitten<br />
Als Reaktion auf die auch in Indien stark wachsende<br />
Nachfrage sind die Produktionskapazitäten<br />
in dem neuen Werk auf bis zu 600 Standardkrane<br />
und 100 Prozesskrane pro Jahr ausgelegt<br />
worden. Gefertigt werden hier zudem Komponenten<br />
wie Seil- und Windwerkskatzen sowie<br />
einbaufertige Teile des weltweit bewährten<br />
Fertigung von Komponenten und KBK-Profilen<br />
Leichtkransystems KBK. Schon heute ist es<br />
möglich, in Chakan jährlich bis zu 24 km KBK-<br />
Schienen zu produzieren.<br />
Um die individuellen Anforderungen optimal erfüllen<br />
zu können, nutzt <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong><br />
bei der Konzeption maßgeschneiderter<br />
Prozesskrane einen Pool qualifizierter und hochmotivierter<br />
indischer Mitarbeiter. Der neue Kran<br />
ist das Ergebnis einer äußerst produktiven und<br />
innovativen Gemeinschaftsleistung indischer<br />
und deutscher Ingenieure, die sich speziell am<br />
Anforderungsprofil des indischen Marktes und an<br />
seinen Beschaffungsmöglichkeiten orientieren.
Auch mit Nachhaltigkeit überzeugen<br />
Für ein innovatives und international tätiges<br />
Unternehmen wie <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong><br />
ist der schonende Umgang mit natürlichen Ressourcen<br />
wesentlicher Bestandteil der Unternehmenspolitik.<br />
Diese Ausrichtung spiegelt sich<br />
auch in Chakan wider. So wird auf dem mit<br />
51.500 m² weitläufigen Gesamtareal beispielsweise<br />
Regenwasser gesammelt und für den Eigenbedarf<br />
oder die Rückführung in den Wasserkreislauf<br />
aufbereitet. Diese Einrichtung lohnt<br />
sich auch vor dem Hintergrund, dass der indische<br />
Monsun gerade an der Westküste für teils<br />
ergiebige Niederschläge sorgt. Darüber hinaus<br />
ist eine Abwasser-Kläranlage integriert und mit<br />
„Vermi-Kultur“ eine Methode realisiert worden,<br />
mit der sich Abfall in Dünger umwandeln lässt.<br />
Mit auf dem Dach der Anlage installierten Ventilatoren<br />
trägt <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong> zudem<br />
den Belangen der Mitarbeiter Rechnung.<br />
Der erzeugte Luftwechsel reduziert Hitze und<br />
auftretenden Rauch im Inneren. Das erleichtert<br />
die Arbeitsbedingungen in einer Region, in<br />
der mitunter tropische Temperaturen von 40 bis<br />
über 50 Grad Celsius auftreten können.<br />
Große Märkte vor Ort bedienen<br />
Bereits seit Jahren investiert <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> &<br />
<strong>Components</strong> kontinuierlich in die Expansion und<br />
Internationalisierung. Mit Etablierung einer Landesgesellschaft<br />
wurde 1997 ein erster Meilenstein<br />
in Indien gesetzt. Der neue Produktionsstandort<br />
ist nun ein weiterer wichtiger Schritt<br />
zum Ausbau der Marktposition auf dem Subkontinent.<br />
Suhas Baxi (links), CEO von <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong><br />
Indien und Manojit Acharya, Projektleiter Indien für den<br />
Aufbau des Werks in Chakan<br />
Begünstigt wird dies durch die geografische<br />
Lage Chakans in einer Metropolregion, die für<br />
Nähe zum Kunden steht. Diese Nähe<br />
ist zudem Garant für eine zügige und bedarfsgerechte<br />
Ersatzteilversorgung. Auch in der weiteren<br />
Planung sind die Weichen für eine Expansion<br />
mit profitablem Wachstum im indischen<br />
Markt gestellt: Die Produktionsstätte in Chakan<br />
kann kurzfristig um weitere 6.000 m² erweitert<br />
werden.<br />
Trägerfertigung und Montage von Krananlagen<br />
11
12<br />
Effiziente Lösungen<br />
Krane für Produktion und Lager<br />
Mit dem Bau einer neuen Produktionshalle<br />
und der Reorganisation seines Lagerareals<br />
hat IAE Ltd. seine Fertigungsstrukturen<br />
modernisiert. Der englische Zulieferer für<br />
landwirtschaftliche Zuchtbetriebe setzt dabei<br />
auf Lauf- und Konsolkrane von <strong>Demag</strong><br />
<strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong>. Das Ziel einer Produktivitätssteigerung<br />
wurde erreicht.<br />
Auf einer Gesamtfläche von 105.000 m² fertigt<br />
IAE an seinem Standort Stoke-on-Trent, rund<br />
70 km südlich von Manchester, Produkte für die<br />
Viehhaltung und Tierzucht. Neben einem breiten<br />
Angebot an Futterstationen bietet das Unternehmen<br />
Pferdeboxen, Stallanlagen sowie Zäune<br />
auch für den industriellen Einsatz an. In mehr als<br />
40 Jahren hat sich IAE als erste Adresse für namhafte<br />
Gestüte und Farmen auf der britischen<br />
Insel etabliert. Pro Jahr verarbeitet IAE mehr als<br />
20.000 t Stahl.<br />
Sicheres Handling erhöht die Produktivität<br />
IAE hat seine Produktionskapazitäten um eine<br />
5.100 m² große Fertigungshalle erweitert. Dabei<br />
standen das sichere und effiziente Handling des<br />
Materials und der schnelle Transport zwischen<br />
den Arbeitsstationen im Fokus der Planungen.<br />
Diese Aufgabe übernimmt ein Einträger-Laufkran<br />
EKKE mit 28,8 m Spurmittenmaß, der mit<br />
einem 5-t-Seilzug DR-Pro ausgerüstet wurde.<br />
Konsolkrane mit Langguttraversen<br />
für die Beschickung von Maschinen<br />
Parallel organisierte IAE die Abläufe im bestehenden<br />
Lagerareal für Stahl neu. Dazu wurde<br />
ein weiterer EKKE installiert, der auf einer Bahn<br />
mit zwei bereits vorher gelieferten <strong>Demag</strong> Laufkranen<br />
verfährt. Ausgestattet mit zwei auch als<br />
Tandem zu nutzenden Seilzügen DR-Pro 2,5 t<br />
lässt sich das für die Produktion benötigte Langgutmaterial<br />
sicher aufnehmen und transportieren.<br />
Kranfahren von 10 und 40 m/min, stufenloses<br />
Katzfahren von 5 bis 30 m/min und Hubgeschwindigkeiten<br />
bis zu 6 m/min sorgen für den zügigen<br />
Materialumschlag – der Betreiber profitiert damit<br />
von einer gestiegenen Produktivität.<br />
Im Langgutlager: drei Laufkrane EKKE<br />
mit je zwei 3,2-t-Seilzügen auf einer Bahn<br />
Konsolkrane für Langguthandling<br />
Zum weiteren Umfang des Investitionsprojekts<br />
gehören zudem vier baugleiche 3,2-t-Konsolkrane<br />
mit 6 m Ausladung, die auf einer Bahn<br />
unterhalb der Laufkranebene verfahren. Auch<br />
bei diesen Kranen setzt IAE auf schnelle und<br />
effiziente Abläufe: Voraussetzung war die Bedienung<br />
der Krane durch einen Mitarbeiter.<br />
Dazu verfügen die Konsolkrane über Traversen,<br />
um gebündeltes Langgutmaterial sicher aufzunehmen<br />
und an die Produktionsanlagen mit<br />
hohem Durchsatzvolumen zu übergeben.<br />
Für die Steuerung der gesamten Krantechnik entschied<br />
sich IAE für ein einheitliches Bedienerkonzept.<br />
Alle Lauf- und Konsolkrane werden per<br />
Funk gesteuert, das Personal nutzt die ergonomischen<br />
DRC-Funksender und hält damit einen<br />
sicheren und komfortablen Abstand zur Last.<br />
Die Anforderungen von IAE wurden durch die<br />
Krananlagen erfüllt: hohe Arbeitsgeschwindigkeiten,<br />
größere Umschlagleistungen und ein Plus<br />
an Sicherheit. Denn durch Installation der Krantechnik<br />
konnte der Betreiber die bislang in diesen<br />
Bereichen eingesetzten Flurförderzeuge ablösen.
Heavy Lifting –<br />
Krantechnik für schwere Lasten<br />
<strong>Demag</strong> Krane für den trimodalen Umschlag<br />
Im weltgrößten Binnenhafen in Duisburg<br />
nehmen <strong>Demag</strong> Lauf krane große Lasten<br />
aus dem Maschinen- und Anlagenbau an<br />
den Haken. Trans formatoren, Turbinen oder<br />
ganze Pro duk tions anlagen treten jetzt<br />
von Duisburg aus die Reise zu ihren Bestimmungsorten<br />
rund um den Globus an.<br />
Für den reibungslosen Betrieb im neuen<br />
Heavy Lift Terminal Duisburg (HTD) und<br />
in weiteren fracht relevanten Logistikbereichen<br />
wurde in Krantechnik investiert.<br />
Ebenso im Nordhafen: Dort wurde mit dem<br />
Bau einer neuen Verpackungshalle das<br />
Dienstleistungsangebot von der Montage<br />
über die Lagerung bis zur kompletten<br />
Logistik erweitert.<br />
Beladung eines Binnenschiffs im Heavy Lift Terminal<br />
Wasserseitige Schwergut -<br />
verladungen bis 250 t<br />
Mit dem Ziel, Logistikdrehscheibe auch im<br />
Schwergutbereich zu werden, hat die duisport-<br />
Gruppe gemeinsam mit Partnern im Duisburger<br />
Hafen einen zentralen Standort für Umschlag,<br />
Lagerung und Verpackung von Schwer- und<br />
Stückgut errichtet.<br />
Das neue Heavy Lift Terminal entstand auf einem<br />
ca. 12.000 m² großen Grundstück im Bereich des<br />
Außenhafens. Bis dato waren die Kapazitäten<br />
für schwere Güter im Duisburger Hafen begrenzt,<br />
man musste auf andere Außenstellen ausweichen.<br />
Mit der Errichtung des Schwerlastterminals<br />
haben die Duisburger nicht nur im Con tainerbereich,<br />
sondern auch im Schwergutbereich ihre<br />
trimodalen Umschlagmöglichkeiten wesentlich<br />
gestärkt. Neben dem landseitigen gibt es jetzt<br />
auch einen wasserseitigen Kranumschlag für<br />
schwere Lasten. Umgeschlagen wird dort alles,<br />
was aufgrund der Größe nicht in einen Standardcontainer<br />
passt. Betrieben wird das HTD von der<br />
duisport-Gruppe gemeinsam mit der Spedition<br />
Kübler GmbH aus Schwäbisch Hall und der Kahl<br />
Schwerlast GmbH aus dem benachbarten Moers.<br />
Über Schwergut-Liniendienste per Binnenschiff<br />
bestehen direkte Anschlüsse an die Seehäfen in<br />
Benelux und Norddeutschland sowie über Süddeutschland<br />
bis nach Bulgarien.<br />
Krantechnik für den trimodalen Umschlag<br />
von Schwergut, z. B. von Generatoren<br />
13
14<br />
Blick von der Landseite auf das Terminal mit Gleisanschluss<br />
In Duisburg werden neuerdings auch Einzelkomponenten<br />
verschiedener Lieferanten für<br />
ein Industrieprojekt gesammelt, verpackt und<br />
zwischengelagert, um sie dann europaweit im<br />
Direkt verkehr an ihrem Bestimmungsort abzuliefern.<br />
Das HTD verfügt über eine 2.000 m² große<br />
Schwerlasthalle. Die frühe Entscheidung für<br />
Laufkrane fiel, damit in wettergeschützter Umgebung<br />
die Lagerung sowie weitere Vorbereitungen<br />
für die Verladung möglich sind. Wetterschutzeinrichtungen<br />
wie ein Schutzdach für die<br />
Windwerke und die besondere Lackierung aller<br />
Komponenten sichern den störungsfreien Betrieb<br />
im Freien.<br />
Vier Stützpfeiler der Kranbahn stehen im Hafenbecken.<br />
Die Verlängerung der insgesamt 95,30 m<br />
langen Kranbahn über die Kaimauer hinaus ermöglicht<br />
wasserseitige Schwergut verladungen<br />
bis 250 t.<br />
Eine Onboard-Windmesseinrichtung meldet<br />
starken Wind ab Beginn der Stärke 6 über akustische<br />
und optische Signale. Dann wird der Kran<br />
innerhalb von drei Min. in die schützende Halle<br />
gefahren.<br />
Auf der Kranbahn in 13,60 m Höhe verfährt auch<br />
ein Zweiträger-Laufkran mit Seilzug DR 20, der<br />
für Lasten bis 25 t eingesetzt wird. Dieser Kran<br />
übernimmt Ein- und Auslagerungen in der Halle<br />
und bedient die Be- und Entladung der Verkehrsmittel<br />
Bahn und Lkw.<br />
Auch für den Fall, dass die installierte Krankapazität<br />
fallweise an ihre Grenzen stößt, ist<br />
duisport für die Heavy-Lift-Zukunft gut gerüstet.<br />
Mit Unterstützung eines Autokrans, der auf einer<br />
speziellen Schwerlastpalette eingesetzt werden<br />
kann, lassen sich sogar bis zu 500 t schwere<br />
Bauteile umschlagen.<br />
Heavy Lift Terminal: Entladung von Schwerlastfahrzeugen<br />
Premiere im Duisport:<br />
Tandemhub von Mobilkran und Prozesskran
dpl-Verpackungshalle: Verlängerung der Kranbahn bis in das Hafenbecken Hallenlayout für den intermodalen Umschlag<br />
duisport – der Hafen<br />
Der Duisburger Hafen (Markenname duisport)<br />
am Zusammenfluss von Rhein und Ruhr ist mit<br />
einem Umschlag von 120 Mio. t und einer Wertschöpfung<br />
von 2 Mrd. Euro jährlich der größte<br />
Binnenhafen weltweit.<br />
Die trimodale Logistikdrehscheibe fungiert als<br />
Hinterland-Knotenpunkt für die Seehäfen und<br />
als Gateway für Güterverkehre nach Zentraleuropa.<br />
Neben dem Warenumschlag bietet der<br />
Logistikstandort duisport zahlreiche logistische<br />
Dienstleistungen. Rund 300 logistik orientierte<br />
Dienstleistungen aus einer Hand<br />
Im Areal des Nordhafens erbringt die Tochtergesellschaft<br />
duisport packing logistics GmbH<br />
(dpl) individuelle Verpackungs- und Transportdienstleistungen<br />
für die Industrie. Die dpl ergänzt<br />
damit die Dienstleistungen der Hafengruppe, zu<br />
denen das Stuffen und Strippen von Containern<br />
sowie das seefeste Verpacken von großvolumigen<br />
und schweren Gütern gehörten. dpl hat sein<br />
+++ FACTBOX +++<br />
Unternehmen sind im Duisburger Hafen ansässig.<br />
Die Duisburger Hafen AG ist die Eigentums- und<br />
Managementgesellschaft des Duisburger Hafens.<br />
Die duisport-Gruppe, zu der auch die Tochtergesellschaften<br />
der Duisburger Hafen AG gehören,<br />
bietet für den Hafen und für den Logistikstandort<br />
Full-Service-Pakete in den Bereichen Infra- und<br />
Suprastruktur inklusive Ansiedlungsmanagement<br />
an. Die duisport-Gruppe versteht sich nicht nur<br />
als Partner der Logistikwirtschaft, sondern leistet<br />
auch eigene Beiträge zur Optimierung von<br />
Transportketten.<br />
eigenes Service-Portfolio erweitert und die Prozesse<br />
an die duisport-Gruppe angepasst. Das<br />
Unternehmen koordiniert die gesamte logistische<br />
Kette ab Werkbank des Lieferanten bis<br />
zur Anlieferung auf der Baustelle. Pro Jahr verpackt<br />
dpl Industriegüter im Wert von mehr als<br />
1 Mrd. Euro.<br />
Der Startschuss zur Entwicklung der insgesamt<br />
45.000 m² großen Ansiedlungsfläche fiel bereits<br />
im Herbst 2007. Um Platz zu schaffen, hat man<br />
zunächst das Nordhafenbecken mit 600.000 m 3<br />
Erde aufgefüllt.<br />
Fit für den Außeneinsatz: ZKKE mit zwei Seilzügen<br />
25 t<br />
25 t<br />
25 t<br />
25 t<br />
25 t<br />
50 t 50 t<br />
Ein Hallenkomplex, bestehend aus 3 Hallenschiffen,<br />
prägt das Bild im Nordhafen. Neben<br />
einer 7.000 m² großen Multifunktionshalle entstand<br />
die neue Verpackungshalle. Auf 5.000 m²<br />
Fläche werden hier Bauteile komplexer Industrieanlagen<br />
für den weiteren Transport vorbereitet.<br />
Mit dieser Halle wurden nicht nur die Möglichkeiten<br />
für die Einlagerung von Gütern erweitert,<br />
durch die Inhouse-Kran-Kapazitäten und die<br />
geschützte Lagerung können auch Halb- und<br />
Fertigteile montiert und gewartet werden. In<br />
jedem der drei Hallenschiffe sind zwei Brückenkrane<br />
installiert. Im ersten Hallenbereich läuft ein<br />
Zweiträger-Laufkran mit zwei 50-t-Hubwerken.<br />
Durch den Tandembetrieb ist der Kran auch für<br />
den Transport von Langgutmaterial einsetzbar.<br />
Auf derselben Bahn verfährt ein 25-t-Zweiträger-<br />
Laufkran ZKKE mit 22.000 mm Spurmittenmaß.<br />
Leistungswerte: Heben 0,3 bis 5,3 m/min, Katzfahren<br />
5 bis 25 m/min, Kranfahren 5 bis 60 m/min.<br />
Auch in dieser Umschlaghalle im Nordhafen<br />
führt die 175 m lange Kranbahn bis in das<br />
Hafen becken. Damit können Schiffe direkt be-<br />
und entladen werden und die Fläche zwischen<br />
Kaimauer und Halle wird vollständig als Lagerareal<br />
nutzbar. Die beiden angrenzenden Hallenbereiche<br />
sind mit je zwei baugleichen 25-t-<br />
Zweiträger-Laufkranen ausgestattet. Am seitlichen<br />
Hallenbereich wurde – parallel zum Hafenbecken<br />
– eine Lkw-Durchfahrt eingerichtet für<br />
die landseitige Be- und Entladung direkt in der<br />
Halle. Auch der Gleisanschluss führt durch die<br />
Halle und endet am Kai, sodass das Konzept<br />
des trimodalen Umschlags auch im Nordhafen<br />
umgesetzt wird.<br />
15
16<br />
Saubere Energie zum Wohle der Umwelt<br />
Automatikkrane sichern Brennstoffversorgung in Holzheizkraftwerken<br />
Holzheizkraftwerke mit Kraft-Wärme-<br />
Kopplung leisten einen wichtigen Beitrag<br />
zum Klimaschutz. Zwei moderne Anlagen<br />
dieser Art hat jüngst das Ingenieurbüro<br />
Schuler konzipiert und umgesetzt. Die Einlagerung<br />
der Brennstoffe und die bedarfsgerechte<br />
Versorgung der Holzfeuerung<br />
werden über automatische <strong>Demag</strong> Krananlagen<br />
sichergestellt.<br />
Der vermehrten Nachfrage nach Lösungen mit<br />
nachwachsenden Energieträgern begegnet das<br />
Ingenieurbüro Schuler (IBS) aus Bietigheim-Bissingen<br />
mit der Entwicklung moderner Biomasseheizkraftwerke.<br />
Die Verwendung von Rest holz<br />
aus der Umgebung sorgt für saubere Energie<br />
und zeichnet sich durch hohe Effizienz aus:<br />
CO 2 -Emissionen werden gesenkt und Vorräte<br />
an fossilen Brennstoffen geschont. Die Abhängigkeit<br />
von Exporten verringert sich und die<br />
regionale Wertschöpfung wächst.<br />
Anlagenkonzepte mit Signalwirkung<br />
Exemplarisch dafür arbeiten zwei unter Federführung<br />
von IBS realisierte Holzheizkraftwerke<br />
in Hamburg und Ludwigsburg. Allein das Kraftwerk<br />
in Hamburg-Lohbrügge erzeugt jährlich<br />
rund 13.000 MWh Strom aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen. Dabei werden ausschließlich natur-<br />
Der Automatikkran sorgt auch für den benötigten Materialmix.<br />
belassene Holzschnitzel aus der Wald- und<br />
Landschaftspflege eingesetzt. Die gleichzeitig<br />
anfallende Wärme – rund 60.000 MWh – wird<br />
an ein benachbartes Fernheizwerk geliefert, das<br />
mehr als 8.000 Haushalte mit Fernwärme versorgt.<br />
Dank der Kraft-Wärme-Kopplung wird die<br />
im Holzbrennstoff enthaltene Energie optimal<br />
ausgenutzt – mit einem Nutzungsgrad von 85 %.<br />
Im Zuge der Abgasreinigung werden Staubemissionen<br />
auf ein Minimum reduziert und<br />
zusätzlich wird Wärme aus dem Abgas zurückgewonnen.<br />
Durch die Investition in Hamburg<br />
wird eine Reduzierung des CO 2 -Ausstoßes von<br />
rund 23.000 t pro Jahr erreicht.<br />
Automatisierung im Fokus<br />
Beide Holzheizkraftwerke (HHKW) arbeiten nach<br />
einem Versorgungsprinzip und sind mit einem<br />
automatischen <strong>Demag</strong> Zweiträger-Laufkran<br />
ausgestattet, der über einen Lagerverwaltungsrechner<br />
(LVR) gesteuert wird. Die Prozesskrane<br />
lagern die Brennstoffe ein und versorgen die<br />
Holzfeuerung mit der entsprechenden Brennstoffmischung.<br />
Der Hamburger Kran mit 16,4 m<br />
Spurmittenmaß verfährt auf einer Kranbahn in<br />
20,83 m Höhe. Er holt das angelieferte Material<br />
aus der Abkippgrube (Bodenniveau –7,1 m) und<br />
befördert es in den Bunker.<br />
Beide Prozesskrane sind ausgelegt für 11 t Tragfähigkeit.<br />
Frequenzgeregelte Geschwindigkeiten<br />
in drei Richtungen sorgen für optimales Fahr-<br />
und Hubverhalten. Mit Kranfahren bis 50 m/min,<br />
Katzfahren bis 40 m/min und Hubgeschwindigkeiten<br />
bis 50 m/min besorgen die Krane den<br />
zügigen Materialumschlag. Die Krane haben pro<br />
Stunde mindestens 140 m³ Material zu transportieren.<br />
Die Abkippgruben lassen sich schnell<br />
räumen, sodass Wartezeiten für anliefernde<br />
Lkw vermieden werden.<br />
Das Holz wird im naturbelassenen Zustand angeliefert:<br />
vom fein gehäckselten Material bis zu<br />
kleinem Astwerk. Der motorisch betriebene<br />
Mehrschalengreifer mit 8 m³ Fassungsvolumen<br />
ist gezielt auf die spezifischen Anforderungen des<br />
Werkstoffs Holz ausgelegt worden. Mit hoher<br />
Schließkraft nimmt er auch bereits verdichtetes<br />
Material optimal auf.<br />
Sicheres Lasthandling<br />
im Versorgungsprozess<br />
Die dem HHKW Hamburg zugeführten Holzhackschnitzel<br />
summieren sich auf rund 32.000 t pro<br />
Jahr. Der Zugang zur 300 m³ fassenden Abkippgrube<br />
wird über ein integriertes Magnetkarten-<br />
Lesesystem geregelt. Sobald der Lkw die Wiegestation<br />
durchfahren hat, öffnet sich die Schranke,<br />
der Bereich über der Abkippstelle wird gleichzeitig<br />
für den Kranbetrieb gesperrt, um Beschä-<br />
Befüllung des Tagessilos mit Brennmaterial<br />
digungen des Greifers durch herabstürzendes<br />
Material zu verhindern. Danach erhält der Kran<br />
das Freigabesignal und beginnt mit dem Räumen<br />
der Abkippgrube. Vorab wurde das angelieferte<br />
Material einer Qualitätsprüfung unterzogen und<br />
einer der drei zuvor definierten Brennstoffgüten<br />
zugewiesen, für die drei Lagerzonen festgelegt<br />
wurden. Der Automatikkran lagert das Brennmaterial<br />
möglichst sortenrein im Holzsilo ein.<br />
Die aus Kran- und Katzfahrt resultierenden<br />
Schwingungen werden durch die aktive <strong>Demag</strong><br />
Lastpendeldämpfung geregelt. Damit wird ein<br />
sicherer Betrieb gewährleistet, da ein Anschlagen<br />
des Greifers an den Wänden vermieden<br />
wird.
Umweltfreundliche Energieerzeugung mit geringem CO 2 -Ausstoß Holzheizkraftwerk in Hamburg-Lohbrügge und Steuerstand<br />
In der Hamburger Anlage findet neben dem Lager<br />
von 900 m³ ein Tagessilo für etwa 700 m³<br />
Brennmaterial Platz. Die Programmierung sieht<br />
einen dauerhaften Füllstand des Tagessilos vor,<br />
der mit ortsfesten Radarsonden überwacht wird.<br />
Von dort wird das Brennmaterial per Schubboden<br />
zum Ofen befördert. Wird die Mindestfüllmenge<br />
erreicht, erhält der Automatikkran den<br />
Befehl zur Auffüllung.<br />
Misch- und Lagerstrategien<br />
Über die Transportaufgaben hinaus übernimmt<br />
der Prozesskran auch die Mischung der Materialien.<br />
Wird im Zuge der Qualitätssicherung feststellt,<br />
dass z.B. Knickholz aus der Landschaftspflege<br />
zu nass ist oder einen niedrigen Heizwert<br />
hat, muss es mit hochwertigem Waldholz<br />
vermischt werden. Sobald das erforderliche<br />
Mischverhältnis über die Bedienoberfläche des<br />
<strong>Demag</strong> LVR eingestellt worden ist, fährt der Kran<br />
die drei entsprechenden Zonen automatisch ab,<br />
greift das Material und mischt es im Tagessilo.<br />
Weitere Strategien wurden in die <strong>Demag</strong> Systemsteuerung<br />
implementiert. Beispiel: Nach dem<br />
Eintauchen des Greifers in das Material werden<br />
die Greiferbacken zunächst nicht vollständig<br />
geschlossen. Der Kran zieht leicht an und ein<br />
kleiner Teil des Materials rieselt heraus. Nun<br />
kann der Greifer mit optimalem Befüllungsgrad<br />
geschlossen werden.<br />
Die Holzheizanlagen mit integriertem Silo wurden<br />
für eine optimale Flächennutzung geplant.<br />
Damit erhielt die Lösung mit Automatikkran den<br />
Vorzug vor einem z. B. mit Radladern bewirtschafteten<br />
Lager. Die weiteren Vorteile: keine<br />
Abgase, weniger Lärmemissionen und ein geringerer<br />
Personalaufwand für die Bewirtschaftung<br />
des Lagers.<br />
Investitionen in neue Werte<br />
Mit nachhaltigen Investitionen in moderne<br />
Verfahren zur Energiegewinnung übernehmen<br />
Kommunen und Unternehmen verstärkt Verantwortung<br />
für die Belange des Weltklimas. Indem<br />
sie erneuerbare Energien wie Holzhackschnitzel<br />
aus der jeweiligen Region klimaneutral verbrennen,<br />
arbeiten die HHKW für eine ökologische<br />
und klimafreundliche Stromerzeugung.<br />
In diesem Prozess übernehmen prozessorientierte<br />
Krantechnologien eine zentrale Schlüsselfunktion.<br />
Automatikkrane sichern die Verfügbarkeit<br />
der Anlage und erreichen ein Maximum<br />
an Effizienz – bei gleichzeitig hoher Flexibilität.<br />
In diesem Sinne leistet auch <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> &<br />
<strong>Components</strong> mit der Entwicklung nachhaltiger<br />
Systemlösungen einen wichtigen Beitrag zur<br />
Bekämpfung des Klimawandels.<br />
Lager mit drei Materialzonen<br />
17
18<br />
Optimaler Materialfluss<br />
<strong>Demag</strong> Kranflotte für die Produktion von Stahlkonstruktionen<br />
Im Zuge der anhaltenden Internationalisierung<br />
setzt sich die Expansion von <strong>Demag</strong><br />
<strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong> auch auf dem indischen<br />
Markt fort. Die erfolgreiche Integration<br />
von insgesamt 36 Kranen in das<br />
Fertigungswerk von Zamil Steel Industries<br />
in Pune ist ein weiterer bedeutsamer Meilenstein<br />
dieser Entwicklung.<br />
Mit einer Produktionskapazität von mehr als<br />
6 Mio. t gilt Zamil Steel sowohl auf dem asiatischen<br />
als auch auf dem afrikanischen Kontinent<br />
als größter Anbieter vorgefertigter Stahlkonstruktionen<br />
für den Gebäudebau. Das 1977 im<br />
saudi-arabischen Damman gegründete Unternehmen<br />
hat ein modernes Fertigungswerk im<br />
indischen Pune errichtet. Über diese Plattform,<br />
in die Zamil Steel insgesamt rund 32 Mio. US-<br />
Dollar investiert hat, wird der Bedarf heimischer<br />
Kunden sowie der Exportmärkte gedeckt.<br />
Säulendrehkran mit Vakuumtraverse<br />
zur Aufnahme von Stahlblechen<br />
Beachtliche 87.000 m² stehen in Pune für die<br />
Fertigung von Stahlkonstruktionen und weiteren<br />
Stahlprodukten zur Verfügung. Mit jährlich<br />
30.000 t ist die Produktionskapazität entsprechend<br />
hoch. Das Areal verteilt sich auf drei<br />
parallel zueinander verlaufende Hallenschiffe<br />
mit jeweils einer Länge von 345 m und einer<br />
Breite von 23,5 m. Hier werden die verschiedenen<br />
Bauteile geschnitten, gebohrt, gestanzt,<br />
geschweißt und lackiert und die fertigen Endprodukte<br />
schließlich verpackt und zum Versand<br />
bereitgestellt.<br />
In einem solchen Fertigungsfluss, der sich über<br />
eine Vielzahl verschiedenster Arbeitsstationen<br />
erstreckt, sind reibungslose und effiziente Transporte<br />
und damit auch eine hohe Materialverfügbarkeit<br />
unerlässlich. Um die geforderte Produktionskapazität<br />
von bis zu 250 Profilträgern<br />
pro Tag dauerhaft sicherstellen zu können, hat<br />
sich Zamil Steel für den Einsatz von Krantechnik<br />
„made by <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong>“ entschieden. Im<br />
Rahmen einer Ausschreibung konnte <strong>Demag</strong><br />
<strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong> Indien mit Technik und<br />
Konzept überzeugen und sich diesen prestigeträchtigen<br />
Auftrag über die Lieferung und Implementierung<br />
von insgesamt 36 Kranen sichern.
Präzision im Takt<br />
Seit Inbetriebnahme des Werks arbeiten die<br />
<strong>Demag</strong> Krane im Dauerbetrieb. In den Hallenfeldern<br />
1 und 2 nimmt der Materialfluss im<br />
Wareneingangsbereich für Rohmaterial seinen<br />
Lauf. Mithilfe von jeweils einem 10-t-Zweiträgerlaufkrans<br />
ZKKE werden dort sowohl Stahlbleche<br />
unter 8 mm als auch solche von 10 bis 50 mm<br />
entladen, eingelagert und in den Fertigungsprozess<br />
übergeben. Hier spielen die ZKKE-Krane<br />
mit einem Spurmittenmaß von 23.000 mm ihr<br />
Leistungspotential aus, erreichen hohe Fahr-<br />
und Hubgeschwindigkeiten und erzielen eine<br />
optimale Umschlagleistung. Dies verringert<br />
Wartezeiten für anliefernde Lkw und sorgten für<br />
einen zügigen Materialfluss bereits im Wareneingangsbereich.<br />
In Hallenschiff 1 fertigt Zamil Steel Portalträger,<br />
Stahlkonstruktionen für Gebäude und Fernmeldetürme.<br />
Hier übernehmen fünf 5-t-EKKE-<br />
Einträger-Laufkrane den sicheren und schonenden<br />
Transport der Erzeugnisse zu und von den<br />
Arbeitsstationen. So werden z. B. Bündel von<br />
Stahlblechen mithilfe eines Vakuum hebers auf<br />
der zugewiesenen Werkbank bedarfsgerecht<br />
gestapelt. Die einzelnen Stahlbleche werden<br />
nun von einem 3,2-t-Säulendrehkran, der über<br />
einen Ausleger mit einer Länge von 8 m verfügt,<br />
präzise auf die Maschinenschere positioniert.<br />
In der Folge werden die Blechstreifen<br />
durch die Einträger-Brückenlaufkrane an die<br />
verschiedenen Arbeitsstationen verbracht.<br />
Dazu zählen u. a. Einrichtungen für das halbautomatische<br />
Stumpf- oder Kehlnahtschweißen.<br />
Wandschwenkkrane mit 8 m Ausladung<br />
Bau von Stahlkonstruktionen in drei Hallenschiffen<br />
Die Entnahme der halbfertigen Säulen- und<br />
Profilträgerkonstruktionen ist hier über zwei<br />
2-t-Wand schwenkkrane sichergestellt. Die fertigen<br />
Säulen- und Profilträger werden wieder von<br />
den EKKE- Kranen befördert – auch bis zu der<br />
Lackiererei am Ende des Hallenfeldes 1.<br />
19
20<br />
Vielfältige Aufgaben für die Krantechnik<br />
Auch im mittleren Hallenschiff sorgt ein 10-t-<br />
Zweiträger-Laufkran für die Zuführung von<br />
Stahlblechen zwischen 10 und 50 mm und mit<br />
einem Gewicht von 3 bis 5 t. Dort werden<br />
Säulen, Portalträger und Stahlkonstruktionen<br />
für Gebäude produziert.<br />
Über weitere fünf 5- t-EKKE-Krane werden die<br />
Bleche bedarfsgerecht den CNC-Profilschneidemaschinen<br />
und Schweiß einrichtungen zugeführt.<br />
An den Stationen für manuelle Schweißvorgänge<br />
unterstützen ins gesamt 16 Wandschwenkkrane<br />
mit jeweils 2 t Tragfähigkeit das<br />
Personal. Durch die Aus ladung von 8 m verfügen<br />
die Krane über einen großzügigen Arbeitsradius,<br />
um die halbfertigen Säulen- und Profilträgerkonstruktionen<br />
präzise zu handhaben<br />
und zu positionieren.<br />
Die fertig geschweißten Teile werden von einem<br />
5-t-Kran an Fahrzeuge für den Quertransport<br />
übergeben, um in den benachbarten Hallenbereichen<br />
gesandstrahlt und lackiert zu werden.<br />
Schnelles und schonendes Handling<br />
Im dritten Hallenschiff stellt Zamil Steel Dachelemente,<br />
Seitenwände, Regenrinnen sowie<br />
weitere dekorative Gebäudeelemente her. Als<br />
Basismaterial werden verzinkte und vorlackierte<br />
Coils mit 1,5 mm Blechstärke eingesetzt. Ein<br />
Zweiträger-Laufkran mit 10 t Tragfähigkeit entlädt<br />
die anliefernden Lkw und stapelt die Coils<br />
behutsam auf eine markierte Lagerfläche.<br />
Die vorlackierten Blechcoils werden von demselben<br />
10-t-ZKKE-Kran auf eine Abrollhaspel<br />
geladen und durchlaufen Profilformrollen zur<br />
Vorbereitung von verschiedenen Dachlösungen,<br />
ehe sie geschnitten und in Bündeln gestapelt<br />
werden. Die Dachpfetten stellt Zamil Steel aus<br />
verzinkten Coils her, die mit einem von drei 5-t-<br />
EKKE-Kranen zu den Rollenschneidemaschinen<br />
und Abkantpressen transportiert werden.<br />
Die Krane beladen auch die Spezialmaschinen,<br />
die die Bleche z. B. zu Klappen, Regenrinnen<br />
und Zierprofilen umformen, und transportieren<br />
die Erzeugnisse schließlich zum Lager- und Versandbereich.<br />
Zusätzlich unterstützt ein 2-t-<br />
Wandschwenkkran die Verpackungs- und<br />
Verlade arbeiten.<br />
Die Produktion mit einer Länge von 345 m<br />
Optimal gelöst<br />
Auf den Bahnen der 345 m langen Hallenschiffe<br />
erreichen die <strong>Demag</strong> Laufkrane jeden Punkt in<br />
dem Produktions- und Lagerareal – auch dank<br />
der geringen Anfahrmaße der kompakten Seilzüge<br />
DR-Pro und Katzen. Darüber hinaus lassen<br />
sich durch Einsatz der Zweiträger-Laufkrane<br />
besonders hohe Hubhöhen erzielen.<br />
Um das ruckfreie und präzise Handhaben der<br />
Bauteile sicherzustellen, werden die Fahr- und<br />
Hubbewegungen der Krane über Frequenzumrichter<br />
stufenlos gesteuert. Für erhöhten Bedienkomfort<br />
und maximale Betriebssicherheit sind<br />
die Krane außerdem mit Krandistanzierung,<br />
Lastanzeige und Überlastsicherung ausgerüstet.<br />
Da die Hallenkonstruktion keine Laufstege aufweist,<br />
wurden alle Laufkrane mit Servicekabinen<br />
ausgestattet, von denen aus die Wartungsarbeiten<br />
bequem auszuführen sind.<br />
Partnerschaft im Wachstum<br />
Nach Angaben von Zamil Steel war insbesondere<br />
die ausgewiesene Qualität der Produkte ausschlaggebend<br />
dafür, <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong><br />
mit diesem Komplettprojekt zu beauftragen.<br />
Entscheidend sei aber auch ein exzellenter<br />
Kundenservice, der nun auch die Ersatzteilversorgung<br />
regelt. Um die geforderte hohe<br />
Verfügbarkeit der installierten Krananlagen gewährleisten<br />
zu können, haben die Experten vor<br />
Ort gemeinsam mit lokalen Partnern ein spezielles<br />
Konzept entwickelt, das die Just-in-time-<br />
Versorgung mit den benötigten Ersatzteilen<br />
garantiert.<br />
Wandschwenkkrane mit großem Schwenkwinkel
Sicher in die Zange genommen<br />
Kranmodernisierung über einer der weltgrößten Pressenstraßen<br />
Mehr Fitness für die Katze: Der <strong>Demag</strong><br />
Service hat einen Zweiträger-Laufkran<br />
im Transporterwerk Hannover der Marke<br />
Volkswagen Nutzfahrzeuge in kurzer Zeit<br />
zukunftsweisend modernisiert. So wurde<br />
der Kran, der das Handling von Presswerkzeugen<br />
übernimmt, mit einem neuen Hubwerk<br />
ausgerüstet, das die tonnenschweren<br />
Werkzeuge mithilfe eines Zangengreifers<br />
in drei Ebenen millimetergenau positioniert.<br />
Ebenso wurde bei dieser Anlage das<br />
Sicherheitskonzept der Kategorie 3 umgesetzt.<br />
Leicht sieht es aus, wenn der Kran mit Werkzeugzange<br />
und Presswerkzeug durch die Halle schwebt<br />
und seine Last exakt absetzt. Um diese Aufgaben<br />
zu erfüllen, benötigt der Zweiträger-Laufkran mit<br />
36 m Spurmittenmaß Power und Feingefühl. Seit<br />
2002 versorgt er eine Großraumsaugerpresse<br />
mit Werkzeugen, die die größte Pressenstraße<br />
Europas ist. Weitere Aufgaben des Krans: ausgetauschte<br />
Werkzeuge aus den Wechselschlitten<br />
der Presse zu heben und sie Raum sparend auf<br />
festgelegten Plätzen zu lagern.<br />
Gleichlauf garantiert<br />
Volkswagen Nutzfahrzeuge hat in die Modernisierung<br />
des Krans investiert, um noch mehr<br />
Genauigkeit beim Positionieren und eine höhere<br />
Sicherheit zu erzielen. Den Anforderungen entsprechend<br />
hat der <strong>Demag</strong> Service Refurbishment<br />
eine neue Zweischienenkatze konzipiert,<br />
die semiautomatische Abläufe ermöglicht. Ihr<br />
Hubwerk verfügt über eine Gesamttragfähigkeit<br />
von 85 t, verteilt auf zwei 50-t-Doppelwinden.<br />
Es erreicht eine Haupthubgeschwindigkeit von<br />
bis zu 8 m/min und ist mit der Aufnahme einer<br />
Sonder-Werkzeugzange in Teleskopausführung<br />
ausgerüstet. Kran, Katze und Spezial-Greifer<br />
sind dafür ausgelegt, unterschiedlich große<br />
Werkzeuge, auch mit einer asymmetrischen<br />
Lastverteilung, zu transportieren und<br />
positions genau abzusetzen.<br />
Durch den Gleichlauf der beiden Doppelwinden,<br />
die Zange und eine elektronische Lastpendeldämpfung<br />
wurden wichtige Voraussetzungen<br />
für effiziente Abläufe geschaffen. Außerdem<br />
ermöglicht die neue Lösung eine kippfreie und<br />
feinfühlige Lastführung sowie eine automatisierte<br />
Lastaufnahme.<br />
Die Präzision, mit der die Zange die Presswerkzeuge<br />
auf den Lagerplätzen und den Wechselschlitten<br />
absetzt, war eine besondere Herausforderung.<br />
Denn die Werkzeuge müssen,<br />
Optimierte Lagerung von Werkzeugen<br />
im Presswerk von Volkswagen in Emden<br />
21
22<br />
ungeachtet ihrer ungleichmäßig verteilten<br />
Gewichtsschwerpunkte, millimetergenau übergeben<br />
werden. Und dies, obwohl nicht einmal<br />
ihre Aufnahmebolzen genormt sind. Eine Basis<br />
hierfür bilden die Frequenzumrichter Dedrive<br />
Pro für die zwei Kranfahrwerke, die ebenfalls<br />
im Gleichlauf betrieben und für Feinpositionierungen<br />
getrennt angesteuert werden.<br />
Alles im Lot<br />
Aufgrund der Anpassung der Kranelektrik an<br />
die neue Laufkatze, die z. B. durch den Einbau<br />
der Frequenzumrichter notwendig war, hat der<br />
<strong>Demag</strong> Service auch zum Gleichlauf des Hubwerks<br />
beigetragen. Im Gegensatz zum vorherigen<br />
Zustand, mit nur einem Frequenzumrichter<br />
auskommen musste, positioniert die neue Katze<br />
durch zwei als Master und Slave betriebene Umrichter.<br />
Darüber hinaus sind Frequenzumrichter<br />
an den Hubmotoren der zwei Doppelwinden im<br />
Einsatz, um die jeweils mit einer 4/1-Einscherung<br />
arbeitenden vier Seile exakt gleichmäßig ablaufen<br />
zu lassen. Daran, dass die Werkzeuge im<br />
Lot bleiben, hat auch die elektronische Pendeldämpfung<br />
wesentlichen Anteil.<br />
Bevor der Zweiträger-Laufkran, dessen Tragfähigkeit<br />
im Zuge der Modernisierung von 80<br />
auf 85 t erhöht worden ist, seine Höchstgeschwindigkeit<br />
nutzen kann, fährt sein Hubwerk<br />
in die oberste Hakenstellung. Da der Greifer<br />
dort außerdem mechanisch zu führen ist, wurde<br />
die Zange mit zwei Dornen und die Laufkatze<br />
mit passenden Aufnahmen ausgestattet. Senkt<br />
der Kran die Last ab, reduziert die Steuerung<br />
seine Fahrgeschwindigkeit.<br />
Auch die Geschwindigkeit des Hubwerks wird<br />
automatisch geregelt. Die mit einer Spurweite<br />
von 4.100 mm, einem Wegmesssystem und einer<br />
Wartungsbühne versehene Katze erreicht<br />
– bereichsabhängig – stufenlos Fahrgeschwindigkeiten<br />
bis 35 m/min. Damit kann der Zweiträger-Laufkran<br />
die Werkzeuge entlang der gesamten<br />
Pressenstraße taktgerecht austauschen<br />
und zu einer kontinuier lichen Produktion beitragen.<br />
Der drehbare Greifer kann die Last aus jeder<br />
Lage aufnehmen.<br />
Positionierung der Katze auf den Kranträgern<br />
Unterstützung durch einen zweiten<br />
Brückenkran bei Anlieferung der Katze<br />
Routine für den <strong>Demag</strong> Service:<br />
Exakte Ausrichtung der Windwerkkatze<br />
Erleichtert wird die Arbeit des Krans auch, weil<br />
sich die Auf- und Abgabe-Stopp-Positionen der<br />
Laufkatze und des Krans teachen und später<br />
immer wieder halbautomatisch anfahren lassen.<br />
Durch die Datenspeicherung kennt die Steuerung<br />
die Koordinaten der Lagerplätze des jeweils<br />
benötigten Werkzeug-Sets, das immer aus neun<br />
Einzelwerkzeugen besteht, und die als Ziel angegebene<br />
Übergabeposition an der Großraumsaugerpresse.<br />
Sowohl beim Transport von Werkzeugen als<br />
auch bei Leerfahrten berücksichtigt die Kransteuerung<br />
Sperrbereiche für den Kran und die<br />
Zweischienenkatze.<br />
Durchgängig sicher<br />
Eigene Erfahrungen konnte <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> &<br />
<strong>Components</strong> in die von Volkswagen Nutzfahrzeuge<br />
geforderte durchgängige Sicherheitssteuerung<br />
nach Kategorie 3 einbringen, die sich auf<br />
alle Antriebe des Zweiträger-Laufkrans bezieht.
Dies betrifft die Kran- und die Katzfahrt sowie<br />
die zwei Doppelwinden des Hubwerks. Entsprechend<br />
der in DIN EN 954, Teil 1, verankerten<br />
Kategorie 3 sind Steuerungen redundant mit<br />
zwei Systemen auszulegen, von denen eins der<br />
Überwachung dient. Eine doppelte Absicherung<br />
wird in diesem Anwendungsfall auch durch die<br />
eigene Sensorik der Werkzeugzange sowie deren<br />
separate S7-Steuerung erzielt, die via Datenfunk<br />
mit der Kran-SPS kommuniziert.<br />
Höhere Sicherheit wird auch erreicht, weil das<br />
Personal beim Lagern die Werkzeuge nicht mehr<br />
manuell an- oder abschlagen muss. Mithilfe der<br />
Zange lagert Volkswagen Nutzfahrzeuge die<br />
Werkzeuge nun in drei statt wie bisher in zwei<br />
Ebenen. Dadurch nutzt der Betreiber die vorhandene<br />
Raumhöhe effizienter und gewinnt<br />
Bodenfläche für mehr Werkzeuge, deren Anzahl<br />
zunimmt durch die vom Markt geforderte größere<br />
Abdeckung der Variantenvielfalt für die<br />
Fahrzeugtypen.<br />
Zusätzliche Sicherheit bieten die elektronische<br />
Überlastsicherung des Hubwerks sowie dessen<br />
Lastkollektivspeicher, aus dem ein Servicemitarbeiter<br />
jährlich die verbrauchte Nutzungsdauer<br />
und damit die Restlebensdauer des Hubwerks<br />
ausliest.<br />
Enger Zeitrahmen<br />
Wegen des sehr engen Zeitrahmens hatte Volkswagen<br />
Nutzfahrzeuge hohe Anforderungen gestellt.<br />
Die Modernisierungsmaßnahmen waren<br />
innerhalb der dreiwöchigen Werksferien des<br />
Standorts Hannover durchzuführen. Der <strong>Demag</strong><br />
Service hat es unter diesem Zeitdruck geschafft,<br />
Sichere Positionierung und Lagerung<br />
der Werkzeuge in drei Ebenen<br />
vorhandene Komponenten mit neuer Technologie<br />
zu kombinieren und eine Lösung zu installieren,<br />
weil der Automobilbauer von der <strong>Demag</strong> Kompetenz<br />
und Technik überzeugt ist. Außerdem<br />
nutzt Volkswagen bereits zahlreiche <strong>Demag</strong><br />
Krane, was die Ersatzteilhaltung vereinfacht. Zu<br />
den weiteren Argumenten zählten die robuste<br />
Bauweise der Werkzeugzange sowie das im<br />
Nutzfahrzeugwerk Hannover vertretene <strong>Demag</strong><br />
Bereitstellung der Presswerkzeuge<br />
auf den Werkzeugschlitten<br />
Servicepersonal mit kürzesten Reaktionszeiten.<br />
Zudem wurde das Sicherheitskonzept nach Kategorie<br />
3 in allen Abschaltungen umgesetzt. Für den<br />
<strong>Demag</strong> Service sprachen noch weitere Punkte:<br />
Beispielsweise konnte er den statischen Nachweis<br />
für die Tragfähigkeitserhöhung selbst erbringen.<br />
Und er bietet, von der Projektierung<br />
bis zur begleitenden Abnahme, das gesamte<br />
Leistungsspektrum aus einer Hand an.<br />
23
24<br />
Fertigung mit Prädikat<br />
Internationale Jury prämiert<br />
Produktionsstandort Wetter<br />
Hohe Auszeichnung für <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> &<br />
<strong>Components</strong>: Beim renommierten Industriewettbewerb<br />
„Die beste Fabrik/Industrial<br />
Excellence Award 2010“ erreichte das<br />
Unternehmen den zweiten Platz. Eine internationale<br />
Jury zeichnete den Produktionsstandort<br />
Wetter/Ruhr mit dem Prädikat<br />
für exzellentes Produktions management<br />
aus. Damit wird eine herausragende Management-Qualität<br />
als Basis für profitables<br />
Wachstum bescheinigt. Dieser Preis bestätigt,<br />
dass am Fertigungsstandort in<br />
Wetter auf höchstem Niveau produziert<br />
wird sowie mit Leistung und Flexibilität<br />
den hohen Anforderungen der Märkte in<br />
vorbildlicher Weise entsprochen wird.<br />
Der Wettbewerb<br />
Industrial Excellence Award 2010<br />
Seit 1995 wird der Preis für die „Beste Fabrik /<br />
International Excellence Award“ vergeben. Dieser<br />
Wettbewerb wird veranstaltet von der französischen<br />
Managementschule INSEAD und dem<br />
Lehrstuhl für Produktionsmanagement an der<br />
Otto Beisheim School of Management (WHU) in<br />
Vallendar bei Koblenz. Unterstützt werden die<br />
beide Institute durch die Wirtschaftszeitschriften<br />
Wirtschaftswoche in Deutschland und L’Usine<br />
Nouvelle in Frankreich. Die produzierenden Unternehmen<br />
sind eingeladen, sich mit den besten<br />
Fabriken zu messen.<br />
Prozesse für Wachstum und Profitabilität<br />
Eine international besetzte Jury aus Spezialisten<br />
für Produktionsmanagement untersucht die<br />
gesamte Organisationseinheit eines Werks im<br />
Hinblick auf Wachstum und Profitabilität. Dazu<br />
werden die Prozesse der operativen Strategieplanung<br />
ebenso eingehend beleuchtet wie das<br />
Management von Ressourcen, von Wissen und<br />
der zu erbringenden Dienstleistungen.<br />
<strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong> erhielt sehr gute<br />
Bewertungen für die strategische Produktentwicklung.<br />
Durch die realisierten Abfragen der<br />
Kundenanforderungen in einem frühen Stadium,<br />
die Ausrichtung der Produktpalette und die<br />
konsequente Umsetzung von Verbesserungen<br />
in den Produktionsprozessen konnte <strong>Demag</strong><br />
<strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong> überzeugen.<br />
Montagelinie für Kettenzüge der DC-Generation<br />
*) Platz 2 beim Industrie-Wettbewerb<br />
„Die beste Fabrik – Industrial Excellence Award 2010“<br />
Pulverbeschichtung von KBK-Profilen<br />
Bearbeitungszentrum für Getriebegehäuse
Motivierte Mitarbeiter<br />
haben großen Anteil<br />
Neben der Integration von Lieferanten und<br />
Kunden war es für die Jury von zentraler Bedeutung,<br />
wie die Mitarbeiter in die Prozesse<br />
eingebunden werden, um eine dauerhafte<br />
Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. So wurden<br />
Partnermanagement und kontinuierliches Verbesserungswesen<br />
gut benotet, in das die Mitarbeiter<br />
aktiv einbezogen werden.<br />
Alle Mitarbeiter – von der Beschaffung bis zum<br />
Versand – haben hoch motiviert und begeistert<br />
an diesem Projekt mitgemacht und zum Erfolg<br />
beigetragen. Das gesamte Team hatte sich intensiv<br />
in einer gemeinschaftlichen Leistung auf<br />
den Wettbewerb vorbereitet und schließlich mit<br />
dem Preis ein außergewöhnliches Lob durch die<br />
Jury erhalten.<br />
Produktionsstandort in Wetter/Ruhr<br />
In Wetter a. d. Ruhr wurde im Jahre 1819 mit Gründung<br />
der „Mechanischen Werkstätten Friedrich<br />
Harkort“ der Grundstein für den <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong><br />
Konzern gelegt. Heute produziert das Unternehmen<br />
an diesem Standort Krankomponenten<br />
und Leichtkransysteme für den Weltmarkt. Dazu<br />
gehören neben dem Kranbaukasten KBK auch<br />
Seilzüge der DR-Generation und Kettenzüge<br />
DC. Ebenso werden an diesem Standort Radblocksysteme<br />
und Getriebemotoren hergestellt<br />
und über das Distributionszentrum in alle Kontinente<br />
verschickt. In den vergangenen<br />
+++ FACTBOX +++<br />
Hohe Qualität bei kurzen Durchlaufzeiten<br />
Jahren wurden Investitionen in Höhe von rund<br />
14 Mio. EUR für die Modernisierung der Fertigungsinfrastruktur<br />
getätigt.<br />
DR-Unterflaschen in der Seilzugmontage<br />
Zahnräder vor dem Härteprozess<br />
25
26<br />
Eine feste Größe im System<br />
Mehr Flexibilität mit dem neuen Profil KBK II-H<br />
Größere Aufhängeabstände, vereinfachte<br />
Planung und Montage ergeben ein Plus an<br />
Wirtschaftlichkeit. Mit dem neuen Profil<br />
KBK II-H präsentiert <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> &<br />
<strong>Components</strong> eine Lösung, mit der flexibel<br />
und kostengünstig den wachsenden Anforderungen<br />
des Marktes entsprochen<br />
wird. Planer und Betreiber von KBK-Anlagen<br />
profitieren nun von einer noch<br />
größeren Flexibilität. Dabei bleibt die<br />
Kompatibilität mit dem KBK II-Profil gewährleistet.<br />
Auch mehr als vier Jahrzehnte nach seiner Markteinführung<br />
ist der Kranbaukasten KBK die Nr. 1<br />
unter den modularen Leichtkransystemen und<br />
setzt weiterhin die Maßstäbe – so auch mit dem<br />
neuen Profiltyp KBK II-H.<br />
Über das normale Maß hinaus<br />
Mit diesem Innenläuferprofil lassen sich Krananlagen<br />
und Einschienenbahnen für Traglasten<br />
bis zu 2.000 kg realisieren. Der zentrale Vorteil:<br />
Das Stahlprofil KBK II-H kommt bei großen Spannweiten<br />
oder Aufhängeabständen zum Tragen.<br />
Denn es ermöglicht jetzt innerhalb der KBK II-<br />
Baugröße Aufhängeabstände von über 6 m –<br />
bei einer Profilbelastung von bis zu 1.200 kg.<br />
Damit können zusätzliche Stahlbau-Hilfskonstruktionen<br />
verringert oder ganz vermieden werden.<br />
Das neue Profil stellt eine ideale Alternative zu<br />
bislang teureren Anlagenkombinationen dar. Mit<br />
seinem hervorragenden Verhältnis von Eigengewicht<br />
zu Tragfähigkeit nimmt das KBK II-H-<br />
Profil den Spitzenplatz auf dem Markt der<br />
Leichtkransysteme ein.<br />
+++ FACTBOX +++<br />
1963 wurde erstmals das Leichtkransystem KBK<br />
präsentiert, das mit dem damaligen Kettenzug<br />
PK das Junior-System bildete. Bereits zwei<br />
Jahre später kam das Profil KBK II auf den<br />
Markt. Damit startete der Kranbaukasten KBK<br />
seinen Siegeszug um die ganze Welt – und<br />
machte <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong> zum<br />
Marktführer bei den modularen Leichtkransystemen.<br />
Von der Einzelplatzlösung über Einschienenbahnen<br />
bis zur flächendeckenden Bekranung:<br />
Das Leichtkransystem KBK ermöglicht individuelle<br />
Lösungen nach Maß.<br />
Mit den neuen Profilen KBK II-H gehören nun<br />
sechs Profilgrößen zum KBK-System: vom<br />
KBK 100 bis zum KBK III-Außenläufer mit einer<br />
Tragfähigkeit von bis zu 3.200 kg. Die Profile<br />
werden am Produktionsstandort in Wetter/<br />
Ruhr hergestellt.
Hoch belastbar:<br />
der innovative Schienenstoß<br />
Was die Stabilität betrifft, ist das Stahlprofil<br />
KBK II-H überaus hart im Nehmen und weist<br />
eine komplett biegesteife Schienenverbindung<br />
auf. Der Vorteil: Unabhängig von der Lage der<br />
Bahnaufhängung ist der Schienenstoß damit voll<br />
belastbar. Zusätzlicher Stahlbau kann entfallen.<br />
Das erleichtert die Planung und Projektierung<br />
wesentlich – und auch die Montage. So müssen<br />
bei KBK II-H keine Geradstücke in Sonderlängen<br />
eingesetzt werden, um definierte Aufhängepositionen<br />
einzuhalten. Die Stoßverbindung<br />
erfolgt mit Hilfe von verdrehgesicherten, selbsthaltenden<br />
Muttern.<br />
Wirtschaftlicher und stabiler<br />
Die Kranaufhängung und die Hängelaschen der<br />
Kranaufhängung werden bereits montagefertig<br />
geliefert. Sie lassen sich direkt an jeder Stelle<br />
des Profils einsetzen. Für eine erhöhte Sicherheit<br />
sorgt die formschlüssige Übertragung der beim<br />
Betrieb auftretenden Kräfte in die Aufhängung.<br />
Dies erfolgt ohne Schraubverbindung, die Schrauben<br />
dienen lediglich der horizontalen Fixierung.<br />
I w / l Kr [m]<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
KBK II<br />
KBK II-H<br />
KBK III<br />
400 800 1200 1600 2000 2400 2800 3200 3600 4000<br />
Profilbelastung [kg]<br />
Kompatibles Profil<br />
Höhere Stabilität bei gleichzeitig geringeren<br />
Kosten – diese zwei Merkmale zeichnen das<br />
Stahlprofil KBK II-H auch gegenüber dem bisher<br />
erhältlichen Profil KBK II-T aus, das zukünftig<br />
durch das neue Profil ersetzt wird.<br />
Das Stahlprofil KBK II-H weist bei identischer<br />
Breite ein um lediglich 13 mm höheres Einbaumaß<br />
als KBK II auf. Es lässt sich damit in bestehende<br />
oder neue Anlagen der Profilgröße KBK II<br />
integrieren. Alle Fahrwerke und Laufkatzen aus<br />
dem KBK II-Programm sind auch mit dem neuen<br />
Profil einzusetzen. Ein Profiladapter, der im Laufe<br />
des Jahres 2011 verfügbar sein wird, ermöglicht<br />
die vollständige Kompatibilität mit dem KBK II-<br />
System. Damit lässt sich das KBK II-H-Profil auch<br />
mit Bogenstücken, Weichen, Schwenkscheiben<br />
und Absenkstationen aus KBK II kombinieren.<br />
KBK II KBK II-H<br />
13<br />
90<br />
KBK II-H ist kompatibel mit dem Profil KBK II –<br />
bei einem um lediglich 13 mm höheren Einbaumaß<br />
56<br />
Zwei Ausführungen<br />
Die neue KBK-Baureihe ist in zwei Ausführungen<br />
lieferbar. Neben dem Profil KBK II-H ist eine<br />
identische Bauform mit innen liegender 5-poliger<br />
Schleifleitung als KBK II-H-R erhältlich.<br />
Für beide gelten auch die weiteren bewährten<br />
Vorteile des KBK-Leichtkransystems:<br />
n Individuelle Lösungen<br />
für alle Kundenanforderungen<br />
n Flexible Umbauten möglich<br />
n Extrem resistente und UV-beständige<br />
Oberflächenbeschichtung<br />
n Weltweite Verfügbarkeit<br />
mit kurzen Lieferzeiten<br />
Schaubild: Profilbelastungskurven von KBK-Profilen Das Leichtkransystem KBK:<br />
neun Profilvarianten in sechs Größen<br />
27
28<br />
Intralogistische Gesamtlösung<br />
Krantechnik in der Montagehalle von SMS Meer<br />
Mit Neubauten für Produktion, Logistik<br />
und Verwaltung hat der Anlagenbauer<br />
SMS Meer die Weichen für die Zukunft<br />
gestellt. Im Zuge der Konzentration von<br />
Firmenbereichen am Stammsitz in Mönchengladbach<br />
investierte das Unternehmen<br />
auch in eine neue Schwerlasthalle.<br />
Damit trägt das Unternehmen der gestiegenen<br />
Nachfrage nach leistungsstärkeren<br />
Pressen Rechnung, deren großvolumige<br />
und schwere Komponenten in Mönchengladbach<br />
gefertigt werden. Für diese<br />
Schwerlasthalle entwickelte SMS Meer<br />
ein Intralogistikkonzept für das Handling<br />
der bis zu 180 t schweren Bauteile. Dazu<br />
lieferte <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong><br />
fünf Lauf- und Konsolkrane, die in drei<br />
Arbeitsebenen installiert wurden.<br />
Zu den großvolumigen Anlagen von SMS Meer<br />
gehört auch die vor kurzem installierte Strang-<br />
und Rohrpresse für Aluminiumprofile für einen<br />
chinesischen Kunden. Mit einer Presskraft von<br />
150 MN gilt sie derzeit als die stärkste Aluminiumpresse<br />
der Welt. Ihre Bauteile zählten zu den<br />
ersten, die in der neuen Schwerlasthalle bearbeitet<br />
und montiert wurden.<br />
Schwerlasthalle mit 3 Kranebenen<br />
Der Neubaukomplex von SMS Meer bietet mit<br />
181 m Länge und 24 m Breite Platz für die<br />
Bearbeitungszentren und Montageplätze. Das<br />
erarbeitete Logistikkonzept der Schwerlasthalle<br />
umfasst die Zuführung der Rohteile und den<br />
Abtransport der montierten Anlagenelemente<br />
mit Schwerlastfahrzeugen an den Kopfseiten der<br />
Halle sowie den innerbetrieblichen Materialfluss<br />
mit Krantechnik. Dazu wurden fünf Lauf- und<br />
Konsolkrane in drei Arbeitsebenen installiert.<br />
Auf einer Bahn in 14,15 m Höhe übernimmt ein<br />
<strong>Demag</strong> Prozesskran mit zwei Windwerkkatzen<br />
den Transport der Schwergewichte. Dazu versorgt<br />
der Kran in erster Linie ein Portalfräszentrum<br />
im Westteil der Halle. Die beiden Multi-<br />
Purpose-Windwerke (MPW) der Krananlage<br />
Zwei Konsolkrane für Materialtransport und Positionierung<br />
Prozesskran über dem Portal<br />
verfügen über 180 und 90 t Tragfähigkeit und<br />
arbeiten stufenlos mit lastabhängigen Geschwindigkeiten.<br />
Während der Haupthub Lasten<br />
bis 115 t mit bis zu 3,7 m/min hebt und senkt,<br />
sind es bis zu 2,4 m/min unter Volllast. Das<br />
zweite Hubwerk positioniert Lasten mit max.<br />
7,5 m/min (bis 50 t) und mit 4,5 m/min. Auch<br />
bei Kran- und Katzfahrten sorgen frequenzgeregelte<br />
Antriebe für ein komfortables Handling<br />
und eine präzise Positionierung.<br />
Die beiden MPW-Windwerke des Prozesskrans<br />
werden bei großvolumigen Bauteilen auch im<br />
Tandembetrieb eingesetzt. Die kompakte Bauform<br />
der Hubwerkskatzen ermöglicht dabei das<br />
Zusammenfahren mit einem Hakenabstand von<br />
3,05 m.<br />
Darüber hinaus sind die Windwerke für das sichere<br />
und präzise Wenden der Werkstücke konzipiert.<br />
Wendevorgänge sind notwendig, um die<br />
beidseitige Bearbeitung der Rohteile durch das<br />
Gantry-Bearbeitungszentrum sicherzustellen.
Den Transport von weiteren Roh- und Montageteilen<br />
übernehmen zwei Standard-Laufkrane<br />
mit 20,32 m Spurmittenmaß, die in der zweiten<br />
Kranbahnebene in 10,28 m Höhe über die gesamte<br />
Hallenlänge verfahren. Kran 1 arbeitet<br />
im östlichen Bereich der Schwerlasthalle und ist<br />
ausgestattet mit einer Einschienenkatze EKDR-<br />
Pro 10 t. Kranfahrten bis 60 m/min und Katzfahrten<br />
bis 30 m/min.gewährleisten die zügige<br />
Beschickung der Montageplätze mit den erforderlichen<br />
Bauteilen. Die zweite Krananlage auf<br />
dieser Bahn, ausgeführt in Zweiträgerbauweise,<br />
verfügt über einen Haupthub, der für Lasten<br />
bis 32,5 t ausgelegt ist, sowie über ein 10-t-<br />
Hilfshubwerk.<br />
Um das Wenden auch von kleineren Bauteilen<br />
zu ermöglichen, war eine Raum sparende Installation<br />
der ohnehin kompakt gebauten Seilzüge<br />
erforderlich. Durch den Einbau der zwei<br />
+++ FACTBOX +++<br />
SMS Meer ist ein Unternehmensbereich der<br />
SMS group, Weltmarktführer im Anlagen- und<br />
Maschinenbau für die industrielle Verarbeitung<br />
von Stahl, Aluminium und NE (Nicht-Eisen)-<br />
Metallen. SMS Meer wurde 1872 als Maschinenfabrik<br />
von den Gebrüdern Meer in Mönchen<br />
gladbach gegründet. Durch organisches<br />
Wachstum und Zukäufe weiterer namhafter<br />
Unternehmen in den Segmenten „Rohr“,<br />
„Profil“, „Schmieden“, „NE-Metall“ und<br />
„Wärmetechnik“ hat sich SMS Meer zum<br />
Komplettanbieter im Bereich Metallum formung<br />
entwickelt. Außer an verschiedenen Standorten<br />
in Deutschland ist das Unternehmen mit eigenen<br />
Niederlassungen in Österreich, Italien,<br />
Russland, Indien und China vertreten. Der<br />
Jahresumsatz beträgt rund 1,2 Mrd. Euro,<br />
derzeit arbeiten rund 2.400 Mitarbeiter für<br />
das Unternehmen.<br />
Hubwerke auf einer Katze wurde letztlich ein<br />
Hakenabstand von 1.288 mm erreicht, sodass<br />
nun alle Maschinenelemente von SMS Meer mithilfe<br />
der <strong>Demag</strong> Krantechnik für die beidseitige<br />
Bearbeitung vorbereitet werden können.<br />
Um jegliche Kollision von Krananlage und Fräsportal<br />
im laufenden Betrieb zu vermeiden, wurden<br />
zusätzliche Sicherheitseinrichtungen installiert.<br />
Dazu messen Abstandssensoren die Distanz<br />
zwischen dem Kranträger und dem Bearbeitungsschlitten,<br />
der auf einer 30 m langen Portalschiene<br />
verfährt. Ab einer Entfernung von<br />
6 m wird die Krangeschwindigkeit automatisch<br />
reduziert und eine Warnmeldung erscheint auf<br />
der Bedientafel des Bearbeitungszentrums. Bei<br />
einem Abstand von 3 m stoppt die Kranfahrt<br />
vollständig bzw. bei 2 m Distanz erhält das<br />
bewegliche Portal einen Vorschub-Stopp der<br />
X-Achse.<br />
Unterhalb der Laufkrane verfahren in einer dritten<br />
Arbeitsebene zwei baugleiche Konsolkrane<br />
mit 7 m Ausladung und mit einer Hakenhöhe von<br />
6,24 m. Ausgestattet mit einem 5-t-Seilzug DR-<br />
Pro übernehmen sie auf einer insgesamt 98 m<br />
langen Kranbahn den Materialtransport zu<br />
den einzelnen Arbeitsplätzen. Zusätzlich werden<br />
sie eingesetzt für Positionieraufgaben an den<br />
Montagestationen.<br />
Die fünf installierten Krananlagen in der Schwerlasthalle<br />
werden über Funksysteme gesteuert.<br />
Damit wird den Bedienern das komfortable<br />
Handling mit größtmöglicher Bewegungsfreiheit<br />
und einem sicheren Abstand zur Last ermöglicht.<br />
Bereits in einer frühen Phase hat SMS Meer seinen<br />
Lieferanten <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong><br />
in die Planungen einbezogen. So konnten die<br />
Schnittstellen bereits früh definiert und bearbeitet<br />
werden. Das Ergebnis ist eine intra logistische<br />
Gesamtlösung auf drei Arbeitsebenen, die exakt<br />
auf die Anforderungen des Betreibers abgestimmt<br />
ist.<br />
Kompakte Bauweise: Seilzüge mit<br />
1.288 mm Hakenabstand auf einer Katze<br />
29
30<br />
Ein starkes Bündnis am Markt<br />
Zertifizierte Partner ziehen positive Bilanz<br />
Unter dem Siegel „Zertifizierter Partner<br />
von <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong>“ ist 2006 ein ambitioniertes<br />
Projekt aus der Taufe gehoben<br />
worden. Die erfolgreiche Rezertifizierung<br />
der beteiligten Unternehmen ist ein weiterer<br />
wichtiger Meilenstein und betont<br />
einmal mehr die Maxime des strategischen<br />
Bündnisses, Kompetenz und Qualität auf<br />
ganzer Linie anbieten zu können.<br />
Beiratssitzung der Partner<br />
Aktuell bilden 23 Unternehmen den Verbund<br />
der zertifizierten Partner von <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> in<br />
Deutschland. Mit einem neuen Logo, das den<br />
jeweils individuellen Außenauftritt ergänzt, tra-<br />
gen sie die Zugehörigkeit zu diesem Kreis sichtbar<br />
in den Markt und symbolisieren damit auch<br />
die enge Verbundenheit mit <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong>.<br />
Dieses Konzept wurde 2006 im Rahmen eines<br />
Workshops ins Leben gerufen und ist seither kontinuierlich<br />
weiterentwickelt worden. Dahinter<br />
steckt eine einfache Idee mit großer (Signal-)<br />
Wirkung. Ziel war und ist es, Unternehmen aus<br />
den Bereichen Kranbau, Kranservice und Handel<br />
zusammenzuführen, um eine stärkere Marktpräsenz<br />
zu erreichen. Mit den strategischen Partnern,<br />
deren Programme sich mit dem Leistungsportfolio<br />
von <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> ergänzen, werden nun<br />
gemeinsam Projekte realisiert und dabei Synergien<br />
genutzt.<br />
Die Auswahl der Partner erfolgt nach Kriterien,<br />
die zuvor durch den konstituierten 5-köpfigen<br />
Beirat festgelegt worden waren. Nach vorangegangenen<br />
Audits wurden die beteiligten Unternehmen<br />
2007 erstmals zertifiziert.<br />
Die Rezertifizierung haben die 23 Partner erfolgreich<br />
abgeschlossen. Im Zuge dessen sind insbesondere<br />
Qualifizierungsmaßnahmen auf Personalebene<br />
umgesetzt worden. Dies betraf sowohl<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Service,<br />
die eine praktische Prüfung ablegten, als<br />
auch Angestellte im kaufmännischen Bereich,<br />
die eine Prüfung via Internet absolvierten.<br />
Sämtliche Partner sind sich einig, dass das strategische<br />
Bündnis entscheidende Impulse auch<br />
für die jeweils eigene unternehmerische Entwicklung<br />
liefert. Leistungen und Stärken lassen sich<br />
untereinander gezielt nutzen und gewinnbringend<br />
zum Vorteil der eigenen Kunden einbringen.<br />
Damit steht der Kreis gleichermaßen für<br />
Qualifizierung wie für Qualität.<br />
In Arbeitsgruppen diskutieren Fachleute der Mitgliedsunternehmen<br />
aus unterschiedlichen Disziplinen<br />
über Produkte und Prozesse. Der Beirat<br />
bildet dabei die Schnittstelle und kanalisiert die<br />
Anregungen und Vorschläge aus der Praxis. So<br />
entsteht ein fruchtbarer Dialog zwischen den zertifizierten<br />
Partnern und dem Unternehmen. Eine<br />
weitreichende fundierte Produktkompetenz sowie<br />
die enge Anbindung an die Planungs- und<br />
Logistiktools von <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> sind weitere<br />
Bausteine für eine erfolgreiche, unternehmensübergreifende<br />
Zusammenarbeit.<br />
Jahrestagung der Zertifizierten Partner von <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong>
Sichtbares Zeichen der Kompetenz<br />
Interview mit Gregor Vetten-Betzin<br />
Gregor Vetten-Betzin,<br />
Geschäftsführer Vetten Krane & Service GmbH<br />
in Neuss und Mitglied des Beirats der<br />
Zertifizierten Partner von <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong><br />
Herr Vetten-Betzin, Sie sind Mitglied des<br />
Partner-Beirats. Welche zentralen Ziele<br />
verfolgt dieses Gremium?<br />
Vetten-Betzin: Der Beirat gibt den Kurs vor<br />
und fördert den Dialog. Er vertritt die Belange<br />
aller zertifizierten Unternehmen und unterstreicht<br />
damit auch, dass es sich bei der „Zertifizierten<br />
Partnerschaft“ um einen Verbund handelt, der<br />
gegenseitig Vorteile schafft. Konstanz in der<br />
Beziehung und Treue zu <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> sind<br />
allerdings grundlegende Voraussetzungen.<br />
Welche Zwischenbilanz<br />
ziehen Sie heute?<br />
Vetten-Betzin: Mit der zertifizierten Partnerschaft<br />
haben wir 2006 ein Zukunftsmodell auf<br />
den Weg gebracht. Hierbei handelt es sich um<br />
einen Prozess, der sukzessive mit Ideen gefüllt<br />
wird, die letztlich in einem tragfähigen Konzept<br />
münden. So etwas kennen wir alle auch aus dem<br />
Alltag. Als Marathonläufer weiß ich: Ich kann<br />
nicht heute beschließen zu laufen und morgen<br />
laufe ich die gesamte Distanz. Ich muss also<br />
trainieren und meine Leistung kontinuierlich<br />
steigern. So funktioniert es auch mit der zertifizierten<br />
Partnerschaft. Über Mitarbeiterqualifizierungen<br />
haben wir schon viel erreicht und<br />
auch der Wissenstransfer untereinander bietet<br />
immer wieder Orientierungshilfe. Ein Beispiel:<br />
die Maschinenbaurichtlinie. <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> hat<br />
uns umfassend informiert und Dokumentationen<br />
zu diesem Themenkomplex zur Verfügung gestellt.<br />
Diese zielgerichteten Informationen sind<br />
insbesondere für kleinere Unternehmen wie<br />
Vetten notwendig – aber in dieser Fülle schwer<br />
zu erhalten. Sie sehen, es ist ein laufender Prozess,<br />
den wir permanent unterstützen.<br />
Was hat Sie persönlich motiviert, an diesem<br />
Modell mitzuwirken?<br />
Vetten-Betzin: Ich selbst bin seit 20 Jahren<br />
im Unternehmen Vetten und habe von vornherein<br />
sehr viel Wert auf Partnerschaft gelegt. Das<br />
ist für mich eine Arbeits- und Lebensphilosophie,<br />
an der man wächst und von der man letztlich<br />
langfristig profitiert. Dazu gehört aber auch,<br />
schon mal Kritik aushalten zu können. Angesichts<br />
dieser Maxime war es ein logischer Schritt,<br />
zu mal wir im Verlauf einer mehr als 50-jährigen<br />
Zusammenarbeit schon immer Synergien mit<br />
<strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> gesucht und gefunden haben.<br />
Und inwiefern profitieren Ihre Kunden<br />
von der zertifizierten Partnerschaft?<br />
Vetten-Betzin: Mit dem neuen Siegel setzen<br />
wir nun ein weithin sichtbares Zeichen für die<br />
<strong>Demag</strong> Kompetenz unserer Mitarbeiter. Sie ergänzt<br />
unser eigenes Knowhow im Bereich Krane<br />
und Service, wo unsere Stärke vor allem in der<br />
Entwicklung und Produktion von Sonderkranen<br />
für das Stahlhandling liegt. Das nochmals verstärkte<br />
Bekenntnis zu <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> signalisiert<br />
etwas sehr Wichtiges, nämlich Vertrautheit und<br />
Verlässlichkeit. Denn dafür steht die Marke<br />
<strong>Demag</strong>. Das hat mit der langen Geschichte des<br />
Unternehmens zu tun und mit der Qualität der<br />
Produkte, aber auch mit den Menschen, die hinter<br />
diesen Produkten stehen und den Anspruch<br />
haben, technologisch die Nummer 1 auf dem<br />
Markt zu sein. Unsere Kunden wissen, dass wir<br />
bei der Entwicklung unserer Lösungen konsequent<br />
auf Komponenten von <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong><br />
setzen. Das gibt ihnen ein weiteres, gutes Gefühl<br />
der Sicherheit.<br />
Herr Vetten-Betzin, herzlichen Dank<br />
für das Gespräch!<br />
Klaus Bohnet, Leiter der Landesgesellschaft Deutschland,<br />
im Gespräch mit Gregor Vetten-Betzin<br />
31
32<br />
Konkurrenzloses Komplettpaket<br />
Standardkrane als Produktionshelfer in der Drückwalztechnik<br />
Mit der Entwicklung der bislang längsten<br />
Streckmaschine der Welt hat die Leifeld<br />
Metal Spinning GmbH aus Ahlen 2010 erneut<br />
Maßstäbe in der Drückwalztechnologie<br />
gesetzt. Als Be- und Entladeportal<br />
dient eine Krananlage von <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> &<br />
<strong>Components</strong>, die zwar auf Standards basiert,<br />
jedoch alles andere als Standard ist.<br />
Mithilfe „vernetzter Intelligenz“ kommunizieren<br />
die beiden Anlagen zudem in<br />
Echtzeit.<br />
30 m lang, 200 t schwer – allein schon die Größenordnung<br />
beeindruckt. Doch damit ist Leifeld<br />
dem Wettbewerb nicht nur um eine „Maschinenlänge“<br />
voraus. Bemerkenswert ist auch, dass es<br />
dem auf die spanlose Metallumformung spezialisierten<br />
Traditionsunternehmen gelungen ist,<br />
erstmals eine Lösung für das Abstrecken von<br />
Rohren mit mehr als 15 m Länge zu entwickeln.<br />
Drückwalzmaschine mit 30 m Länge<br />
Abnehmer der ersten hochmodernen „Drückwalzmaschine“<br />
dieser Art ist das chinesische Unternehmen<br />
Anji Precision Pipe Manufacturer Co.<br />
Das Anforderungsprofil des Kunden umfasste<br />
neben qualitativen und quantitativen Leitungsgrößen<br />
auch die Vorgabe, die neue Drückwalzmaschine<br />
innerhalb von nur 8 Monaten zu<br />
fertigen. Mit entsprechendem Hochdruck haben<br />
die Ingenieure von Leifeld an der erfolgreichen<br />
Umsetzung gearbeitet.<br />
Als Realisierungspartner lieferte und implementierte<br />
<strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong> einen Einträger-Laufkran<br />
EKKE mit 25 m Spurmittenmaß,<br />
der auf einer 9,4 m langen Kranbahn verfährt.<br />
Damit die Rohre sicher gehandhabt werden können,<br />
ist die Krananlage mit zwei baugleichen<br />
<strong>Demag</strong> Seilzügen EKDR-Pro ausgestattet, die<br />
jeweils Lasten bis 3,2 t handhaben können. Der<br />
Tandembetrieb ermöglicht das gemeinsame Anheben<br />
und Verfahren von Lasten mit zwei Katzen/<br />
Hubwerken.<br />
Schlüssige Lösung für eine<br />
gesicherte Produktionsversorgung<br />
Aufgabe des Krans ist die Ver- und Entsorgung<br />
der Drückwalzmaschine mit den benötigten
Werkstücken bzw. gefertigten Präzisionshohlteilen.<br />
Sämtliche Kran- und Katzbewegungen<br />
werden durch ein exakt auf den Prozess abgestimmtes<br />
Laser-Wegmesssystem erfasst und<br />
geregelt. In einem ersten Schritt nimmt der Kran<br />
die vor der Streckmaschine bereitgestellten Halbzeuge<br />
mit Durchmessern von 60 bis 650 mm automatisch<br />
auf. Dazu dienen zwei speziell konzipierte<br />
Lastaufnahmemittel in Form von C-Haken<br />
mit Prismenauflage, die in die Unterflasche eingehängt<br />
werden. Durch horizontale Stellschrauben<br />
wird das Rotieren des Lastaufnahmemittels im<br />
Kranhaken auf ein Minimum reduziert. Zeitgleich<br />
lässt sich hierüber der Winkel zur Transportachse<br />
justieren.<br />
Geführt durch das Laser-Wegmesssystem, wird<br />
das Transportgut nach der Aufnahme vollautomatisch<br />
weiter verfahren und gleichsam sanft,<br />
sicher und hochpräzise in der Maschine abgelegt.<br />
Nach der Bearbeitung werden die Fertigteile<br />
entnommen und zum Abnahmepunkt transportiert.<br />
Mit mehr als zwei Rohren pro Stunde liegt<br />
die Produktionskapazität über dem Durchschnitt.<br />
Diese Leistung wird durch die erhöhte Hub- und<br />
Katzfahrgeschwindigkeit unterstützt. Durch Einsatz<br />
des <strong>Demag</strong> Seilzugs DR-Pro profitiert Leifeld<br />
zudem von einem optimierten Hakenweg und<br />
den geringen Anfahrmaßen der Laufkatze. Serienmäßig<br />
ist der DR-Pro mit einer Vielzahl von Applikationen<br />
ausgestattet. Dazu gehört auch ein<br />
Lastkollektivspeicher, der verlässliche Aussagen<br />
über die Restlebensdauer liefert. Der Kran erreicht<br />
Fahrgeschwindigkeiten von bis zu 20 m/min, die<br />
Laufkatzen jeweils von bis zu 30 m/min. Beim<br />
Heben und Senken lassen sich 9 m/min erzielen.<br />
Damit entspricht die <strong>Demag</strong> Krananlage den<br />
Vorgaben von Leifeld an eine hohe Umschlagleistung.<br />
Die Bewegungen der Anlage sind über<br />
drei Achsen per Frequenzumrichter geregelt.<br />
Infolgedessen können die Rohre punktgenau<br />
aufgenommen sowie feinfühlig und hochpräzise<br />
in der Maschine positioniert und abgelegt werden.<br />
Die stufenlose Geschwindigkeitsregelung<br />
verringert zudem die mechanische Belastung<br />
der Krananlage.<br />
Kommunikation zwischen Kran und<br />
Maschine erhöht die Betriebssicherheit<br />
Wenngleich es sich bei dem EKKE um einen<br />
Standardkran handelt, so stellt die Gesamtanlage<br />
aufgrund der in die DR-Seilzüge integrierten,<br />
seriellen CAN-Bus-Steuerung doch eine Besonderheit<br />
dar. Über diesen offenen Standard<br />
(Controller Area Network) für die Anlagensteuerung<br />
und -überwachung lassen sich Arbeitsabläufe<br />
– wie z. B. auch Vorpositionierungen<br />
– systematisch (vor-)programmieren und parametrieren.<br />
Für den Anwender bedeutet dies ein<br />
Höchstmaß an Betriebssicherheit. Letztlich zählte<br />
auch diese Lösung zu den Faktoren, die zur Auftragsvergabe<br />
durch Leifeld geführt haben. Die<br />
CAN-Bus-Steuerung verfügt über ein Modul, das<br />
als Schnittstelle zur kundenseitigen Profibus-<br />
Steuerung dient, die die Fertigungsprozesse<br />
erfasst und regelt. Durch die Kopplung beider<br />
Steuerungssysteme sind die Voraussetzungen<br />
für eine Kommunikation zwischen Drückwalzmaschine<br />
und Krananlage in Echtzeit geschaffen<br />
worden. Mit dem Modul ist auch die Ansteuerung<br />
des Krans mit parallelen Signalen möglich.<br />
Beschickung der längsten Streckmaschine der Welt<br />
mit EKKE und zwei 3,2-t-Seilzügen<br />
Eine derart „vernetzte Intelligenz“, in diesem<br />
Fall der Einsatz von Standards wie Profibus und<br />
CAN-Bus in einer Anwendung, trägt maßgeblich<br />
zu erhöhter Anlagen- bzw. Prozessstabilität<br />
bei und leistet zugleich einen wertvollen Beitrag<br />
zu mehr Transparenz und Durchgängigkeit.<br />
Bei Bedarf kann der Kran aber auch autark<br />
arbeiten und bietet dem Anwender somit ein<br />
hohes Maß an Flexibilität. Zu diesem Zweck hat<br />
<strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong> auch die universell<br />
einsetzbare Funksteuerung DRC-MP mitgeliefert<br />
und installiert. In sicherem Abstand zur<br />
Last können die Mitarbeiter sämtliche Kran- und<br />
Katzbewegungen auch über diese, an neueste<br />
Mobilfunkstandards angelehnte Übertragungstechnik<br />
exakt und feinfühlig steuern. Die Visualisierung<br />
der Betriebsdaten schafft zudem ein<br />
Höchstmaß an Anlagentransparenz.<br />
Präzision „made in Germany“ rechnet sich<br />
Nach erfolgreichem Probebetrieb auf dem<br />
Werksgelände von Leifeld in Ahlen wurde die<br />
Gesamtanlage demontiert und in transportfähigen<br />
Einzelmaschinenelementen Ende Juni 2010<br />
nach China (Shanghai) verschifft. Nach Ankunft<br />
übernahmen Mitarbeiter von Leifeld die Remontage<br />
und verantworteten die erfolgreiche<br />
Inbetriebnahme vor Ort. Ein Serviceteam der<br />
chinesischen Tochtergesellschaft von <strong>Demag</strong><br />
<strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong> sorgte für den Aufbau<br />
der Krananlage. Mit Aufnahme des Produktivbetriebs<br />
werden im „Land des Drachens“ sehr<br />
dünne und lange Teile und somit auch Behälter<br />
mit deutlich reduzierten Wandstärken gefertigt.<br />
Auf diese Weise lassen sich u. a. Transportkosten<br />
in erheblichem Umfang sparen, wie sie etwa bei<br />
mit Gasen gefüllten Hochdruckspeichern anfallen.<br />
Damit wird sich die Investition in die hochmoderne<br />
Drückwalzmaschine schnell amortisieren.<br />
33
34<br />
Strategische Lagerverwaltung<br />
Automatisches Papierrollenlager für Mondi<br />
Mit einer umfangreichen Investition rüstete<br />
der Papierhersteller Mondi seinen<br />
polnischen Standort in Świecie auf. Dabei<br />
deckt das Unternehmen die komplette<br />
Wertschöpfungskette von der Aufbereitung<br />
des Altpapiers bis zur Herstellung<br />
von Wellpappe ab. Herzstück ist die neue<br />
Papiermaschine PM 7, deren Produktion<br />
von einem Papierrollen-Versandlager aufgenommen<br />
wird. <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong><br />
installierte das vollautomatische<br />
Kranlager und stärkte damit erfolgreich<br />
seine Präsenz im Osteuropa.<br />
Der Bedarf an Papieren zur Erzeugung von<br />
Wellpappe wächst. Eine erhöhte Industrieproduktion<br />
lässt die Nachfrage nach geeignetem<br />
Verpackungsmaterial steigen. Weiterhin werden<br />
Kunststoffverpackungen durch Wellpappen als<br />
umweltfreundlicher, da zu 100 % wiederverwertbare<br />
Rohstoffe substituiert.<br />
Produktion in Hochgeschwindigkeit<br />
Die PM 7 produziert Fluting und Testliner von<br />
75 bis 140 g/m². Mit einer Geschwindigkeit von<br />
1.800 m/min erreicht sie eine jährliche Kapazität<br />
von 470.000 t. Damit gehört sie zu den<br />
schnellsten und leistungsstärksten Containerboardmaschinen<br />
der Welt.<br />
Schonender Rollentransport durch<br />
die Prozesskrane mit Vakuumheber<br />
Den Produktionsausstoß gilt es zu kanalisieren,<br />
effizient einzulagern und zeitgerecht versandfertig<br />
zu machen. Diese Aufgabe übernimmt das<br />
automatische Papierrollen-Versandlager von<br />
<strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong>: Drei Prozesskrane<br />
in zwei Hallenschiffen werden gesteuert vom<br />
<strong>Demag</strong> Lagerverwaltungsrechner.<br />
Nach dem Umroller werden die maschinenbreiten<br />
Papierrollen per Rollenschneider auf kundenspezifische<br />
Durchmesser zwischen 700 und<br />
1.600 mm und Breiten von bis zu 3.500 mm<br />
geschnitten. Dann übernimmt die Fördertechnik<br />
die Papierrollen: Diese werden umreift, vermessen,<br />
mit einem Aufdruck versehen und über<br />
eine Verbindungsbrücke zum Lagerareal transportiert.<br />
Dabei durchquert die Förderstrecke die<br />
beiden parallelen Lagerareale in der Mitte des<br />
rund 90 m langen Gebäudes. Der Lagerverwaltungsrechner<br />
entscheidet, ob die Rollen in das<br />
Automatiklager oder in das kleine Staplerlager<br />
transportiert oder direkt zu den Versandpunkten<br />
befördert werden.<br />
Maximale Lagerkapazität erreicht<br />
Bei der Einlagerung in das Automatiklager stehen<br />
zwei identisch große Hallenbereiche zur<br />
Verfügung, von denen der erste die Rollen mit<br />
Breiten bis zu 2.800 mm aufnimmt. In Zone 2<br />
werden zusätzlich die Rollen bis zur Maximalbreite<br />
aufgenommen.<br />
Die Einschleusungspunkte des Automatiklagers<br />
wurden in der Mitte der Hallenschiffe parallel<br />
zum Transportband installiert. Hier saugen die<br />
Krane per Vakuumheber die bis zu 5,2 t schweren<br />
Rollen an und befördern sie zu den zugewiesenen<br />
Lagerplätzen. Die Transportebene auf<br />
Papiermaschinenniveau liegt dabei 7,5 m oberhalb<br />
der Lagergrundfläche. Durch die Aufnahme<br />
von oben mit einem Vakuumheber lassen sich<br />
die Rollen in dichtem Abstand zu 15 m hohen<br />
Türmen stapeln. Dem Lager liegt ein platzoptimiertes<br />
Wabenraster zugrunde, das den Aufbau<br />
von 1.541 Rollentürmen erlaubt – bei maximalen<br />
Rollendurchmessern plus 100 mm. Damit nimmt<br />
das Lager – bei einem theoretischen Befüllungsgrad<br />
von 100 Prozent – 34.700 t Papier auf. Die<br />
Einlagerung erfolgt rund um die Uhr.<br />
Prozesskrane mit<br />
hoher Umschlagleistung<br />
Im Automatiklager verfahren drei Zweiträger-<br />
Laufkrane: Im Lagerbereich 1 übernimmt ein Kran<br />
alle Transportaufträge, die Bewirtschaftung der<br />
parallelen Lagerzone 2 teilen sich zwei weitere<br />
Krane. Deren Arbeitsbereiche sind festgelegt,<br />
für die Abarbeitung z. B. von Transferaufträgen<br />
können die Krane in die andere Lagerhälfte überfahren.<br />
Die Fördertechnik durchquert die 90 m langen Lagerzonen<br />
+++ FACTBOX +++<br />
Die polnische Mondi Świecie S.A.<br />
gehört zur Mondi-Gruppe, einem führenden<br />
europäischen Hersteller von<br />
Wellpappe-Rohpapieren.<br />
Mit der neuen PM 7 produziert Mondi Świecie<br />
leichtgewichtige Papiere, die als Basis zur Herstellung<br />
von Wellpappe und Verpackungsmaterial<br />
benötigt werden. Durch den Hochlauf der<br />
PM 7 erhöht sich bei Mondi der Bedarf an Altpapier<br />
auf 900.000 t pro Jahr – rund 40 Prozent<br />
des polnischen Altpapieraufkommens.<br />
Etwa die Hälfte der jährlichen Produktionsmenge<br />
von 420.000 t wird direkt an das benachbarte<br />
Wellpappenwerk von Mondi geliefert.<br />
Eine Anlage für Papier-Recycling, die PM 7,<br />
das Wellpappenwerk und das automatische<br />
Papierrollen-Versandlager bilden eine Gesamtinvestition<br />
mit einem Volumen von 305 Mio. EUR<br />
am Standort Świecie. Damit wird der Produktionsverbund<br />
von Mondi Corrugated Packaging,<br />
in dem allein 5 der 18 europäischen Werke in<br />
Polen arbeiten, erheblich verstärkt.
Die drei baugleichen Krananlagen mit 29.200 mm<br />
Spurmittenmaß sind ausgestattet mit Multi-<br />
PurposeWindwerken (MPW). Frequenzgeregelte<br />
Antriebe sorgen für stufenlose Geschwindigkeiten<br />
– für die sichere Positionierung der Papierrollen.<br />
Kranfahrten bis 120 m/min und Katzfahrten<br />
bis 80 m/min sowie lastabhängige Hubbewegungen<br />
bis 100 m/min sorgen für hohe Umschlaggeschwindigkeiten.<br />
Mit mehr als 100 Rollenspielen<br />
pro Stunde übernehmen die Krananlagen<br />
den Output der PM 7 und die zeitgerechte Bereitstellung<br />
der Papierrollen für den Versand. Zur<br />
Auslagerung setzen die Krane die Rollen auf definierten<br />
Übergabepunkten ab. Die Rollen werden<br />
etikettiert und die Fördertechnik transportiert<br />
sie über einen Lastenaufzug zur Ebene 0.<br />
Dazu stehen sechs Stationen für die Beladung<br />
von Lkw und eine weitere für die Waggonverladung<br />
zur Verfügung.<br />
Drei baugleiche Prozesskrane verfahren<br />
in zwei parallelen Hallenbereichen<br />
Lagerverwaltung steuert Krantechnik<br />
Der <strong>Demag</strong> Lagerverwaltungsrechner (LVR) ist<br />
als autark agierende Einheit in den Mondi-Hostrechner<br />
implementiert. Diese beiden Ebenen<br />
tauschen sich über die ermittelten Rollendaten<br />
im Soll-Ist-Vergleich und die Rollenposition aus.<br />
Die weiteren Kontroll- und Steuerungsfunktionen<br />
werden vollständig vom LVR übernommen:<br />
n Steuerung der Krananlagen<br />
n Status-Visualisierung über externe Terminals<br />
n Permanente Inventur einschließlich der Lagerplätze<br />
Ansteuerung der Fördertechnik<br />
n Ansteuerung von Informationsdisplays für die<br />
Fahrer<br />
Lagerstrategien für optimierte<br />
Bestandsverwaltung<br />
Das <strong>Demag</strong> Lagerverwaltungssystem bietet<br />
modulare Anpassungsmöglichkeiten an die kundenseitigen<br />
Prozesse. Dazu sind Lagerstrategien<br />
hinterlegt für eine optimierte Bestandsverwaltung<br />
der eingelagerten Papierrollen.<br />
Bei Mondi wird das Ziel der Einlagerung sortenreiner<br />
Stapel favorisiert: Das System meldet dem<br />
Lagerverwaltungsrechner eine einzulagernde<br />
Rolle, u. a. mit spezifischen Daten wie Kunde,<br />
Güte, Grammatur, Rollenbreite und Lieferdatum.<br />
Der LVR stößt eine mehrstufige Zielplatzsuche<br />
mit wegoptimierter Anfahrt an.<br />
Nach der Anforderung zur Auslagerung durch<br />
den Mondi-Hostrechner identifiziert der <strong>Demag</strong><br />
Lagerverwaltungsrechner die betreffenden<br />
Rollen nach strategischen Kriterien und startet<br />
den Einsatz der Krantechnik.<br />
In Zeiten mit geringerem Umschlagvolumen<br />
bereitet das Lagerverwaltungssystem die Auslagerungen<br />
für den kommenden Tag vor. Dazu<br />
bilden die Krananlagen auch neue Stapeltürme,<br />
die eine zügige Auslagerung am Versandtag<br />
ermöglichen.<br />
Das Wabenraster ermöglicht die maximale<br />
Ausnutzung der vorhandenen Lagerfläche<br />
35
36<br />
Reduziert auf das Wesentliche<br />
<strong>Demag</strong> Antriebseinheiten als „Schrittmacher“<br />
im Sonderfahrzeugbau<br />
Mit einem neuen Chargierwagen setzt die<br />
Gloria Fahrzeugbau Bierewirtz GmbH aus<br />
Grevenbroich Maßstäbe. Das Transportfahrzeug<br />
wurde mit <strong>Demag</strong> Antriebseinheiten<br />
ausgestattet und ersetzt ein Transportfahrzeug<br />
mit Kettenantrieb. Diese<br />
Individuallösung auf Basis standardisierter<br />
Bauteile zeigt einmal mehr, dass oftmals<br />
auch einfache Lösungen Großes bewirken.<br />
Eine weit reichende Bekanntheit verdankt die<br />
Stadt Grevenbroich der Energiewirtschaft. Die<br />
im Viereck von Düsseldorf, Köln, Aachen und<br />
Mönchengladbach gelegene Stadt liegt an Europas<br />
größtem zusammenhängenden Braunkohlenrevier<br />
und verfügt darüber hinaus über<br />
eine industrielle Tradition. Im Umfeld des Guts<br />
gründete die Familie Bierewirtz im Jahr 1750<br />
eine kleine Dorfschmiede. Daraus ist die bis<br />
heute im Familienbesitz befindliche Gloria Fahrzeugbau<br />
GmbH & Co. KG hervorgegangen, die<br />
in Grevenbroich seit 1975 Sonderfahrzeuge<br />
baut. Von hier kommen Tiefladeanhänger für<br />
ein Gewicht von bis zu 100 t für Baumaschinen,<br />
Tandemauflieger für den Transport von Baggern<br />
und Schüttgut, Sattelauflieger, Selbstlenker-<br />
Nachläufer für den Betonbrückentransport<br />
ebenso wie Aufbausysteme und die Spezialanfertigungen<br />
von TV-Übertragungswagen. Für<br />
jede noch so ausgefallene Anwendung entwickeln,<br />
konstruieren und fertigen die Spezialisten<br />
für besondere Fälle die entsprechende Lösung.<br />
Zu den neuesten Inhouse-Entwicklungen zählt<br />
ein schienengebundener Chargierwagen, der<br />
für das Verfahren von Schrottkübeln entwickelt<br />
wurde. Diese Ladungsträger weisen einen<br />
Durchmesser von 3,40 m auf und dienen der<br />
Platzsparende Bauform für den Transport<br />
von über 30 t Aluminium – auch dank der<br />
kompakt gebauten Antriebstechnik<br />
kranunterstützten Beschickung von Öfen mit<br />
Materialien für die Herstellung von vielfältigen<br />
Produkten aus Aluminium. Beladen mit verschiedenen<br />
Schichten des Recyclingmaterials,<br />
die während der Beladung vermischt werden,<br />
bringt allein dieser Chargierkübel bis zu 40 t<br />
auf die Waage. Die Vorgabe war, dass der<br />
Chargierwagen weiterhin die bestehende, rund<br />
10 m lange, im Boden integrierte Fahrschiene<br />
nutzt. Die Konstrukteure von Gloria Fahrzeugbau<br />
entwickelten eine 6 m lange Fahrzeuglösung<br />
mit einer abgesenkten Stellfläche. Damit<br />
erreicht der beladene Chargierwagen eine maximale<br />
Höhe von 3,90 m. Durch die Sammlung<br />
des Aluminiums im Chargierkübel kann der Ofen<br />
mit über 30 t Recyclingmaterial direkt beschickt<br />
werden. Das einmalige Öffnen der Ofenklappe<br />
minimiert den Energieverlust.<br />
Dieses Transportfahrzeug löst einen bereits seit<br />
1960 im Einsatz befindlichen, schienengebundenen<br />
Kübelwagen ab. Ursprünglich mit einem<br />
Kettenantrieb ausgestattet, war er jedoch den<br />
stetig wachsenden Anforderungen nicht mehr<br />
gewachsen. Dieser Wagen wurde jahrzehntelang<br />
im Dauereinsatz gefahren, oftmals bis an<br />
die Grenzen seiner Belastbarkeit: Die stoßartige<br />
Belastung während der Beladung führte über<br />
die Jahre zu Rissen in der Fahrzeugstruktur.<br />
3-D-Darstellung des schienengeführten Chargierwagens<br />
Mit einer neuen Konstruktion, die nun – ähnlich<br />
wie bei einem Lkw – über eine Blattfederung<br />
verfügt, werden die beim Beladen zwangsläufig<br />
auftretenden Stöße vom Maschinenbau entkoppelt.<br />
Das neue Fahrzeug bietet zudem eine deutlich<br />
höhere Traglastreserve – auch dank der<br />
<strong>Demag</strong> Radblöcke.<br />
Starke Räder für robuste Anwendungen<br />
<strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong> lieferte die gesamte<br />
Antriebstechnik und gewährleistete, dass<br />
die neue Lösung sowohl die statische Last beim<br />
Transport als auch die dynamische Last aushält,<br />
die beim Befüllen entsteht. Die Verfahrgeschwindigkeit<br />
war mit 13 m/min definiert, sodass der<br />
Bediener den Chargierwagen in Schrittgeschwindigkeit<br />
begleiten und steuern kann. Anfängliche<br />
Überlegungen, den Wagen aufgrund der großen<br />
Tonnage mit frequenzgeregelten Antrieben auszustatten,<br />
wurden schnell ad acta gelegt. Denn<br />
eine weitere zentrale Anforderung bestand<br />
darin, dass der Bediener das Transportfahrzeug<br />
einfach auf Knopfdruck zum Stehen bringen<br />
kann. Vor diesem Hintergrund war in erster<br />
Linie eine sehr robuste Anwendung gefragt, die<br />
sich auch in einer rauen, insbesondere durch<br />
Hitze und Staub geprägten Arbeitsumgebung<br />
bewährt.<br />
Darüber hinaus sollten die Räder für das vorhandene<br />
Schienensystem geeignet sein. Zum<br />
Einsatz kommen vier Radblöcke DRS 500 in<br />
Ausführung für Rillenschiene, die ein bahnschonendes<br />
Anfahr- und Bremsverhalten gewährleisten.<br />
Spezielle Versteifungen sorgen für hohe<br />
Formstabilität. Das Gehäuse aus hochfestem<br />
Sphäroguss ist an fünf Seiten geschlossen und<br />
schützt die Laufräder vor Einwirkungen von<br />
außen. Das <strong>Demag</strong> Radblocksystem zeichnet<br />
sich – bei Radlasten von bis zu 40.000 kg – zudem<br />
durch eine kompakte Bauform aus. Das gilt
auch für die kompletten Antriebseinheiten und<br />
das auf die Radlast abgestimmte Getriebekonzept.<br />
Dies kommt dem vom TÜV vorgegebenen<br />
Bodenabstand von max. 35 mm entgegen.<br />
Bedarfsgerechte Mixtur<br />
aus dem Antriebsbaukasten<br />
Exakt auf das Radblock-System DRS abgestimmt<br />
sind die Komponenten aus dem <strong>Demag</strong> Antriebsbaukasten<br />
– bestehend aus Motoren und Getrieben<br />
für ein besonders sanftes und präzises<br />
Beschleunigen, Bremsen und Positionieren. Die<br />
Entscheidung fiel zu Gunsten von zwei parallel<br />
arbeitenden Konusläufer-Bremsmotoren KBF 100<br />
mit Flachgetriebe ADE, die auf einer Schiene<br />
laufen. Die zwei Antriebseinheiten verfügen<br />
über ein bewusst einfaches, robustes und zuverlässiges<br />
Bremssystem, das eine hohe Bremsarbeit<br />
leistet und unempfindlich gegen kurzzeitige<br />
Überlastung ist. Die patentierte Drehmomentstütze<br />
sorgt für eine radialkraftfreie<br />
Übertragung des Drehmoments zwischen Radblock<br />
und Getriebemotor. Auf diese Weise verringert<br />
sich die Belastung der Antriebswelle und<br />
deren Lebensdauer steigt.<br />
Komplettpaket als<br />
überzeugende Alternative<br />
Während bei Gloria in Grevenbroich <strong>Demag</strong><br />
Krane schon seit längerem wertvolle Dienste<br />
leisten, wenn es um das materialschonende und<br />
präzise Handling schwerer Lasten geht, ist der<br />
Das Antriebskonzept besteht aus vier Radblöcken DRS 500,<br />
von denen zwei mit Konusläufer-Bremsmotoren angetrieben<br />
werden<br />
Einsatz von <strong>Demag</strong> Komponenten neu. Gemeinsam<br />
mit dem Vertrieb Antriebstechnik machte<br />
man sich zunächst bei einem gemeinsamen Besuch<br />
beim Endkunden ein Bild von den tatsächlichen<br />
Anforderungen an die Fahrzeugtechnik.<br />
Einen weiteren Vorteil sehen die Fahrzeugbau-<br />
Spezialisten darin, dass die <strong>Demag</strong> Antriebsspezialisten<br />
die Auswahl der geeigneten Motoren<br />
übernahmen und ein 3-D-Modell zur Verfügung<br />
stellten, das direkt in die weitere Planung einbezogen<br />
wurde.<br />
37
38<br />
Landmaschinen am Kranhaken<br />
<strong>Demag</strong> Krane für Flexibilität und Sicherheit<br />
Der Landmaschinenhersteller Bergmann<br />
hat im Rahmen eines Gesamtkonzepts eine<br />
freitragende Schweiß- und Montagehalle<br />
gebaut. Sie ist mit zehn <strong>Demag</strong> Einträger-<br />
Laufkranen ausgestattet, die auf zwei<br />
parallelen Kranbahnen verfahren. In der<br />
Hallenmitte sind keine Stützen installiert,<br />
denn die Kranbahnen sind von der Deckenkonstruktion<br />
abgehängt. Durch diese kundenspezifische<br />
Lösung, die eine Besonderheit<br />
beim Einsatz von Laufkranen darstellt,<br />
erzielt der Betreiber einen hohen Grad an<br />
Flexibilität.<br />
Die Schweiß- und Montagehalle mit den integrierten<br />
Krananlagen gehört zu einem langfristig<br />
angelegten Produktionskonzept des Unternehmens.<br />
Es basiert auf der Zusammenarbeit mit<br />
dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und<br />
Logistik (IML), Dortmund, das für Bergmann ein<br />
optimales Materialflussschema entwickelt hat.<br />
Die Investition war notwendig geworden, da<br />
Bergmann für seine bis zu 4 m hohe neue Maschinengeneration<br />
die Fertigungskapazitäten<br />
ausbauen musste. So entstand der Hallenneubau<br />
mit den Maßen 100 x 30 x 12 m (L/B/H).<br />
Die zehn Einträger-Laufkrane mit Tragfähigkeiten<br />
von 4 bzw. 2 x 3,2 t laufen auf zwei parallelen<br />
Bahnen in 7,19 m Höhe. Sie übernehmen den<br />
Materialfluss sowie das komplette Handling im<br />
Schweißbereich und in der Montage.<br />
Im Vordergrund: hohe Flexibilität<br />
Bei dem neuen Produktionsareal steht für Bergmann<br />
ein hoher Grad an Flexibilität im Vordergrund.<br />
Durch die spezielle Lösung, beide Kranbahnen<br />
jeweils in der Hallenmitte an der Decke<br />
abzuhängen und nicht auf Mittelstützen zu<br />
legen, profitiert Bergmann von einer 3.000 m 2<br />
großen, variabel nutzbaren Fertigungsfläche,<br />
die an wechselnde Produktionsanforderungen<br />
anzupassen ist.<br />
Antriebskonzept der Laufkrane mit <strong>Demag</strong> Fahrlösungen<br />
und zweistufiger Krandistanzierung<br />
Alle Laufkrane verfügen über identische Spurmittenmaße<br />
von 14,08 m. Im Fall einer Umgestaltung<br />
der Schweiß- und Montagestrecken ist<br />
ein Krantausch zum benachbarten Hallenschiff<br />
möglich. Beide Hallenschiffe wurden statisch<br />
großzügig berechnet, um bei Bedarf zusätzliche<br />
Krane auf die Bahnen setzen zu können.<br />
Die Fahrgeschwindigkeiten der Krane werden<br />
bis 60 m/min und die der Laufkatzen von 5 bis<br />
30 m/min stufenlos über Frequenzumrichter gesteuert.<br />
Die kompakten Hubwerke DR-Pro positionieren<br />
mit 6 m/min und 1 m/min.<br />
Auf Distanz halten<br />
Sicherheit gewährleisten die optischen Distanzierungen<br />
der Laufkrane. Sie verhindern, dass die<br />
4-t-Krane einen Abstand von 4,50 m und die<br />
mit 2 x 3,2 t Tragkraft einen Abstand von 5 m<br />
nicht unterschreiten. Andernfalls könnte es bei<br />
der Maximalauslastung von zwei benachbarten<br />
Kranen zu statischen Problemen kommen.<br />
Die Abschaltungen, die auf den Distanzierungen<br />
beruhen, arbeiten zweistufig. Dadurch halten<br />
die Krane bei allen Fahrgeschwindigkeiten den<br />
jeweils definierten Abstand zum nächsten Kran<br />
ein. Durch die zweiphasigen Abschaltungen<br />
senkt jeder Kran seine Geschwindigkeit schon<br />
bei 7 m Abstand auf 20 m/min ab. Auf der restlichen<br />
Distanzstrecke kann er noch positioniert<br />
werden, bevor er in 4,50 m bzw. 5 m Entfernung<br />
endgültig stoppt. Damit erreichen die Krane in<br />
den Abbremsphasen alle vorgegebenen Zielpositionen.
Präzise Steuerung über das Funksystem DRC-MP im Tandemhub sowie im Einzelbetrieb der Hubwerke<br />
Störungssichere Steuerungstechnik<br />
Die Vorteile der eingesetzten <strong>Demag</strong> Funksteuerung<br />
liegen in der Ergonomie, in der Sicherheit<br />
durch den Abstand der Bediener zur Last sowie<br />
in der höheren Flexibilität. Dazu zählt auch die<br />
Fähigkeit der <strong>Demag</strong> Technologie, die zehn<br />
Krane gleichzeitig via Funk steuern zu können.<br />
Grundlagen dafür sind eine sichere, an Mobilfunkstandards<br />
angelehnte Übertragungstechnik<br />
und der sehr störsichere bidirektionale Signaltransfer<br />
sowie Frequenzhopping. Zudem überwacht<br />
die CAN-Bus-Steuerung sämtliche Komponenten.<br />
Die <strong>Demag</strong> Funksteuerung schafft<br />
damit eine standortunabhängige Flexibilität und<br />
eine enorme Anlagentransparenz durch die<br />
Visualisierung der Betriebsdaten.<br />
Krantechnik nach EU-Maschinenrichtlinie<br />
Die Auslegung der Krane entspricht auch der<br />
neuen EU-Maschinenrichtlinie 2006/42/EG.<br />
<strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong> hat auch für die<br />
Krandistanzierung aus statischen Gründen die<br />
sicherheitsrelevante Steuerungsfunktion der<br />
Distanzierung nach der DIN EN 954-1 in Steuerungskategorie<br />
3 ausgeführt. Die Sensorik ist<br />
doppelt ausgebildet und wird mit einer redun-<br />
Sichere Energieübertragung mit der Schleifleitung DCL<br />
dant diversitären Steuerung überwacht und<br />
ausgewertet. Alle übrigen sicherheitsrelevanten<br />
Steuerungsfunktionen der Hubwerke entsprechen<br />
den Bestimmungen der DIN EN 14492-2.<br />
Zukunftweisend ausgerichtet<br />
Die Einträger-Laufkrane sind schon auf die künftigen<br />
Gewichte der Landmaschinenchassis von<br />
3 bis 4 t ausgerichtet. Zurzeit wiegen die schwersten<br />
Teile, die man bei Bergmann handhabt, 2 t.<br />
Im Schweißbereich, in dem Roboter vorgeheftete<br />
Bauteile zu Fahrzeugrahmen fügen, laufen gegenwärtig<br />
sechs Krane, von denen zwei über<br />
4 t, die anderen über je zweimal 3,2 t Tragkraft<br />
verfügen. Um ein schweres und voluminöses<br />
Chassisteil zum nächsten Schweißplatz zu transportieren,<br />
werden die Hubwerke im synchronisierten<br />
Gleichlauf betrieben.<br />
Die vier weiteren Krananlagen, mit deren Unterstützung<br />
die Montage im parallelen Hallenschiff<br />
arbeitet, hat <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong> mit<br />
je 4 t Tragfähigkeit ausgestattet. Dort werden<br />
die Teile, die nach dem Schweißen zunächst die<br />
Lackiererei durchlaufen, auch vormontiert. Das<br />
war vorher nicht möglich, weil das Unternehmen<br />
ausschließlich in einer Linie gefertigt hat. Außerdem<br />
kann Bergmann die Abläufe in der Montage,<br />
abhängig vom Produkt, auf bestimmte Plätze<br />
beschränken und die dann freien Mitarbeiter für<br />
andere Aufgaben einsetzen. Ferner lassen sich<br />
die Landmaschinen wahlweise innerhalb der<br />
Linie oder quer zu ihr, also an außen liegenden<br />
Arbeitsplätzen montieren.<br />
Praxis bestätigt Planung<br />
Im praktischen Einsatz hat sich das neue Fertigungskonzept<br />
bei Bergmann bereits bewährt.<br />
Alle Erwartungen an einen optimalen Material-<br />
fluss und eine höhere Produktivität werden voll<br />
erfüllt. Vor diesem Hintergrund hebt Bergmann<br />
auch die zuverlässige Arbeit des <strong>Demag</strong> Service<br />
hervor. Vor allem von der <strong>Demag</strong> Technik sind<br />
die in der Produktionshalle Beschäftigten des<br />
Landmaschinenherstellers begeistert, die nach<br />
der Kranführerschulung sehr schnell den sicheren<br />
Umgang mit der Krantechnik gelernt haben.<br />
+++ FACTBOX +++<br />
Ludwig Bergmann GmbH<br />
Das in dritter Generation geführte Familienunternehmen<br />
Ludwig Bergmann GmbH ist seit<br />
1896 im landwirtschaftlichen Maschinen- und<br />
Fahrzeugbau tätig. Heute zählt es zu den maßgeblichen<br />
Herstellern angepasster Systemtechnik<br />
für professionelle landwirtschaftliche<br />
Betriebe und Lohnunternehmen. Die Produktpalette<br />
umfasst z. B. Universalstreuwagen,<br />
Häckseltransport- und Silagewagen, Überladewagen<br />
und Sonderaufbauten.<br />
Bergmann bietet Maschinen inklusive aller dazugehörenden<br />
technischen Entwicklungen in<br />
verschiedenen Größen an und beliefert kleine<br />
Landwirte ebenso wie große Maschinenringe<br />
und Agrar-Genossenschaften, die mehrere<br />
tausend Hektar Land bewirtschaften. Das<br />
Unternehmen produziert ausschließlich in<br />
Goldenstedt / Niedersachsen mit rund 100 Arbeitsplätzen.<br />
Absatzschwerpunkte sind Zentral-<br />
und Osteuropa.<br />
39
40<br />
Punktgenaue Landung<br />
Kran-Modernisierung für Airbus in Deutschland<br />
Statt auf punktuelle Optimierungen setzt<br />
Airbus für einen älteren Zweiträger-Laufkran,<br />
der Flugzeug-Rumpfsegmente transportiert,<br />
auf eine ganzheitliche Lösung.<br />
Das Modernisierungskonzept, entwickelt<br />
vom <strong>Demag</strong> Service, überzeugt durch<br />
hohe Produktivität und punktgenaue<br />
„Landungen“ beim Positionieren.<br />
Ein Rumpfsegment schwebt durch die Montagehalle<br />
der EADS-Tochtergesellschaft Airbus Operations<br />
GmbH in Hamburg-Finkenwerder, wo<br />
der Luft- und Raumfahrtkonzern die Rümpfe der<br />
Airbus-Flugzeuge montiert. Im vorgegebenen<br />
Takt wird der Montageplatz angesteuert. Zum<br />
Transportieren und Positionieren nutzt der Betreiber<br />
einen Zweiträger-Laufkran, Baujahr 1990,<br />
den der <strong>Demag</strong> Service nun wieder auf den<br />
Stand der Technik gebracht hat.<br />
Durch die Modernisierung hat der Kran mit<br />
33,9 m Spurmittenmaß den Sprung in die Gegenwart<br />
geschafft. Die Änderungen sind unumgänglich<br />
gewesen. Zwar ist die Mechanik des<br />
Krans nach wie vor zeitgemäß, auf die bislang<br />
verwendeten Gleichstromantriebe traf das aber<br />
nicht zu. Vor der Modernisierung mussten die<br />
Abläufe durch Mitarbeiter überwacht und die<br />
Ziele manuell angesteuert werden. Das kostete<br />
Zeit und verlängerte die Taktzeiten.<br />
Mehrwert durch Modernisierung<br />
Nach einer Analyse hat der <strong>Demag</strong> Service für<br />
Airbus in Deutschland ein schlüssiges Gesamtkonzept<br />
zur Kran-Modernisierung vorgelegt. Für<br />
den Flugzeugbauer liegt der Hauptnutzen in<br />
kürzeren Taktzeiten beim Handling der unterschiedlichen<br />
Rumpfsegmente – und somit in<br />
einer höheren Produktivität. Ein Mehrwert, der<br />
Semiautomatische Positionierung von neun Achsen<br />
auch darauf basiert, dass Kran und Laufkatze in<br />
der Lage sind, neun Achsen halbautomatisch zu<br />
positionieren. Und zwar die der Kran- und der<br />
Haupt katzfahrt, die des Drehwerks der Katze<br />
sowie die der zwei Traversierkrane und der vier<br />
Einschienenkatzen, die am Drehwerk installiert<br />
sind. Alle Bewegungen laufen umrichtergesteuert<br />
schnell, sicher und hochpräzise ab.<br />
Den Weg zu kürzeren Taktzeiten ebneten auch<br />
deutlich höhere Geschwindigkeiten beim Fahren<br />
und Heben: Die Kranfahrantriebe fahren<br />
nun mit 0,6 bis 60 m/min, ein Plus von 20 %.<br />
Bei den last abhängig arbeitenden Hubwerken<br />
wurden Geschwindigkeitszuwächse von bis zu<br />
150 % erzielt.<br />
Weitere Vorteile der Modernisierung bestehen<br />
in der höheren Verfügbarkeit und der gesicherten<br />
Ersatzteilversorgung.<br />
Hinsichtlich der Steuerungstechnik entsprechen<br />
der modernisierte Zweiträger-Laufkran und seine<br />
Katze der Steuerungskategorie 3, die gemäß<br />
DIN EN 954, Teil 1, eine redundante Überwachung<br />
fordert, was durch eine sicherheitsgerichtete<br />
Steuerung realisiert wird. Die Erfahrungen,<br />
die <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong> dazu<br />
eingebracht hat, nutzt der Betreiber auch, indem<br />
er die Spritzkabinen zur Restkonservierung der<br />
Rumpfsegmente an den beiden Ecken einer<br />
Hallenstirnseite von der Laufkatze umfahren<br />
lässt.<br />
Frequenzumrichter für alle Bewegungen<br />
Die Fahrbewegungen des Krans und der in ihrer<br />
Grundfläche 9 x 12 m großen Hauptkatze sowie<br />
deren Hub-, Verstell- und Drehbewegungen<br />
werden über einen Frequenzumrichter Dedrive-<br />
Pro gesteuert. Dadurch lassen sich alle Positionen<br />
stufenlos und feinfühlig anfahren. Die mit
zwei Fahrantrieben ausgestattete Hauptkatze<br />
erzielt Geschwindigkeiten von 0,6 bis 30 m/min.<br />
An ihrem Drehkranz sind zwei Hängekrane montiert,<br />
die mit 3,15 oder 12,5 m/min verfahren<br />
und mit jeweils zwei Laufkatzen versehen sind.<br />
Diese vier Einschienenkatzen, die das gleiche<br />
Tempo wie die Hängekrane erreichen, haben<br />
einzeln eine Tragfähigkeit von 4 t. Ihre zulässige<br />
Gesamtsummenlast ist auf 9,4 t und in bestimmten<br />
Bereichen auf 4 t beschränkt.<br />
Mehrwert für den Kunden durch kürzere Taktzeiten<br />
Die zu transportierenden Rumpfseg mente werden<br />
manuell angeschlagen. Damit die Montageplätze<br />
schnell und präzise angefahren werden<br />
können, sind Anfahradressen vergeben, die sich<br />
über die Kransteuerung vorwählen lassen. Während<br />
der Kran anschließend halbautomatisch zu<br />
dem betreffenden Punkt fährt, muss ein Mitarbeiter<br />
einen Sicherheitstaster gedrückt halten.<br />
Im Hinblick auf die zu handhabenden Segmente<br />
beweist der Kran hohe Flexibilität. Beispielsweise,<br />
weil die Positionierung an neue Gegebenheiten<br />
angepasst werden kann und sich die<br />
Lastaufnahmehaken der vier Hubwerke in einem<br />
Rechteck von 1,2 x 1,58 m auf 10,5 x 6,2 m<br />
verfahren lassen. Für die Wegerfassung bei<br />
Kran- und Hauptkatzfahrt werden Laser, beim<br />
Drehwerk Barcode-Laser eingesetzt. Am Ziel<br />
lässt der Bediener die Last, je nach Bauteil, an<br />
allen oder einzelnen Hubwerken manuell via<br />
Funk absenken.<br />
Hubwerke im Gleichlauf<br />
Die Geschwindigkeit der Hubwerke wird last-<br />
und anwahlabhängig gesteuert: Beim Feinhub<br />
beträgt sie 0,1 m/min. Zudem arbeiten die Hubwerke<br />
mit einer Fahrverriegelung der Verstellantriebe,<br />
die Airbus über eine SPS und über Anschaltbaugruppen<br />
steuert. Hinzu kommt eine<br />
Gleichlaufsteuerung beim Anheben, sobald an<br />
sämtlichen Seilen Lasten im Gewicht von mindestens<br />
500 kg hängen. Die <strong>Demag</strong> Hubwerke<br />
waren beim Kunden als Reserve-Hubwerke vorhanden<br />
und sind jetzt mit neuen Katzfahrwerken<br />
ausgestattet worden. Der Betreiber nutzt sie<br />
weiterhin, um die bisherigen Anfahrmaße und<br />
somit alle Funktionen erhalten zu können.<br />
Zu den Sicherheitseinrichtungen der Einschienenkatzen<br />
zählen auch eine elektronische Überlastsicherung<br />
mit Lastanzeige, eine Seilstraffungsschaltung,<br />
ein Betriebsendschalter für die<br />
höchste Hakenstellung sowie Konturenlichtschranken,<br />
die den Hubweg begrenzen.<br />
Termingarantie trotz Zeitdruck<br />
Vor der Installation hat der <strong>Demag</strong> Service die<br />
neue Laufkatze vormontiert und in Probeläufen<br />
getestet. Während der Montage durfte der Produktionsfluss<br />
des Kunden nicht beeinträchtigt<br />
werden. Deshalb wurde eine Zwischenebene in<br />
die Werkshalle eingezogen, in der das Drehteil<br />
der Laufkatze zunächst montiert und dann unter<br />
den festen Teil der Katze angehoben wurde.<br />
Die Kran-Modernisierung erfolgte binnen drei<br />
Wochen, das Team wurde bereits in der Projektierungsphase<br />
eingebunden. Die Herausforderungen<br />
lagen in dem engen Zeitfenster, in der<br />
Katze mit Drehwerk und vier Hubwerken<br />
sehr aufwendigen Montageabwicklung sowie<br />
im Implementieren der neuen Steuerung gemäß<br />
Kategorie 3.<br />
Wartungsverträge sichern zudem die Verfügbarkeit<br />
des Krans ab. Ohnehin steht eine feste<br />
Mannschaft vom <strong>Demag</strong> Service vor Ort in<br />
Erfolgreiche Modernisierung durch den <strong>Demag</strong> Service<br />
Hamburg-Finkenwerder bereit, die z. B.auch<br />
Servicearbeiten an Fremd kranen und Rolltoren<br />
durchführt.<br />
Airbus hat seinen Modernisierungspartner wegen<br />
des überzeugenden Konzeptes ausgewählt.<br />
Seine Leistungsfähigkeit stellte der <strong>Demag</strong> Service<br />
bereits vier Jahre zuvor mit der Modernisierung<br />
eines benachbarten Krans unter Beweis.<br />
Vormontage auf einer Arbeitsbühne<br />
41
42<br />
Neue Baugröße bis 3.200 kg<br />
<strong>Demag</strong> Kettenzug DC-Pro 15<br />
Erweiterung der Kettenzug-Baureihe DC:<br />
Mit dem DC-Pro 15 steht nun ein Hebezeug<br />
zur Verfügung, das mit einem optimierten<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis die Traglastbereiche<br />
bis 3.200 kg bedient. Die Einstufung<br />
FEM 2m+ sichert eine um 20 % längere<br />
Lebensdauer und damit eine erhöhte Wirtschaftlichkeit<br />
für den Betreiber.<br />
Der DC-Pro 15 wird positioniert zwischen den<br />
Baugrößen DC 10 und DC 16. Er basiert auf dem<br />
elektrischen Antriebs- und Steuerungskonzept<br />
des DC 10. Zwei Hubgeschwindigkeiten erlauben<br />
schnelles und auch feinfühliges Arbeiten:<br />
n DC-Pro 15, 1.000 kg: 2 und 8 m/min<br />
n DC-Pro 15, 3.200 kg: 1 und 4 m/min<br />
10 Jahre wartungsfrei<br />
Weiter profitiert der DC 15 auch von den Eigenschaften<br />
der Kettenzug-Baureihe DC-Pro: Das<br />
eingesetzte Getriebe ist bis zu 10 Jahre wartungsfrei.<br />
Bereits bei der Markteinführung der<br />
ersten Baureihen wurde mit der Einstufung<br />
<strong>Demag</strong> 2m + mit 1.900 Volllaststunden ein neuer<br />
Standard für Kompakthebezeuge gesetzt.<br />
Die doppelt gekapselte Bremse arbeitet mit<br />
minimalem Verschleiß, ein Nachstellen ist nicht<br />
erforderlich.<br />
Die im Laststrang hinter der Bremse eingebaute<br />
Rutschkupplung bietet einen zuverlässigen<br />
Schutz vor Überlastung – durch die integrierte<br />
Drehzahlüberwachung. Zudem ist auch die<br />
Rutschkupplung bis zu 10 Jahre wartungsfrei.<br />
Der DC 15 verfügt über eine bewährte 24-V-<br />
Schützsteuerung. Über einen Betriebsstundenzähler<br />
und die Diagnoseschnittstelle lässt sich<br />
der aktuelle Betriebszustand ablesen. Damit<br />
werden wartungsbedingte Stillstandszeiten im<br />
Voraus planbar.<br />
Robuste Ausführung<br />
Das Gehäuse des Kettenzugs DC 15 besteht –<br />
wie bei allen Geräten der DC-Baureihe – aus<br />
robustem und Gewicht sparendem Aluminium-<br />
Druckguss mit Pulverbeschichtung.<br />
Die galvanisch verzinkte Rundstahlkette mit hoher<br />
Oberflächenhärte bietet Schutz vor aggressiven<br />
Medien. Bis zu einem Hakenweg von 8 m<br />
wird sie in dem pendelnd angebauten Kettenspeicher<br />
aus schlagfestem Kunststoff geführt.<br />
Flexible Kettenspeicher für Längen bis 40 m und<br />
Sonderlösungen bis 120 m sind optional lieferbar.<br />
Durch die großzügige Dimensionierung des Getriebegehäuses<br />
ist der DC 15 bereits vorbereitet<br />
für den Einsatz als Doppel-Kettenzug. Damit<br />
lassen sich Transportlösungen mit mechanisch<br />
synchronisierten Zwei-Punkt-Aufnahmen, z. B.<br />
für den Transport von Langgütern realisieren.<br />
Einfache Inbetriebnahme<br />
Ein weiteres Merkmal bilden die einfach zu bedienenden<br />
Steckverbindungen. Plug & Lift und<br />
Plug & Drive ermöglichen eine schnelle Inbetriebnahme<br />
des Kettenzugs und im Wartungsfall<br />
kurze Stillstandszeiten.<br />
Der bauhöhenoptimierte Bügel für die pendelnde<br />
Aufhängung gewährt die direkte Anbindung<br />
des Kettenzugs an die Oberkonstruktion. Damit<br />
wird das C-Maß optimiert – ebenso durch die<br />
kompakte Bauform der Unterflasche in 2/1-Einscherung.<br />
Steuerungsvarianten<br />
Flexibilität inklusive: Die Ausstattung des Kettenzugs<br />
umfasst den Steuerschalter DSC für feinfühliges<br />
Heben und Senken. Für zwei- und dreiachsige<br />
Bewegungen wird der Kettenzug mit dem<br />
Schalter DSE 10-C ausgerüstet. Die Länge der<br />
Steuerleitung kann vom Betreiber individuell<br />
eingestellt und damit wechselnden Bedingungen<br />
vor Ort angepasst werden.<br />
Darüber hinaus bietet <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong><br />
mit der Funksteuerung DRC-DC ein System<br />
zur komfortablen und kabellosen Bedienung an.<br />
Kettenzug DC-Pro 15/3.200 kg<br />
Serienmäßige Fahrlösungen<br />
Für die Anbindung an Krananlagen und Profilträger<br />
bietet <strong>Demag</strong> <strong>Cranes</strong> & <strong>Components</strong> Fahrwerke<br />
an, die stufenlos an die Flanschbreite angepasst<br />
werden können. Die in vier abgestuften<br />
Baugrößen und für Lasten bis 5.600 kg ausgelegten<br />
Fahrwerke ermöglichen einen ruhigen<br />
Lauf mit geringen Fahrwiderständen. In Verbindung<br />
mit den elektrischen Fahrantrieben sorgen<br />
sie mit sanftem Anlauf und Bremsen für ein pendelarmes<br />
Lastenhandling.
Broschürenauswahl<br />
Sicherheit auf der ganzen Linie<br />
<strong>Demag</strong> Kranbahnvermessung<br />
Ident.-Nummer: 213 084 44<br />
<strong>Demag</strong> Crane Sets<br />
Standardisierte Kranbauteile individuell<br />
kombinierbar für Decken- und Laufkrane<br />
Ident.-Nummer: 213 583 44<br />
Automatisierter Materialumschlag<br />
in der Stahlverarbeitung<br />
Fallstudie: Wirtschaftliche Systemlösungen<br />
beim Stahlhandling<br />
Ident.-Nummer: 224 410 44<br />
Generalüberholung bei Hubwerken<br />
Zur Sicherstellung der weiteren Nutzungsdauer<br />
Ident.-Nummer: 213 680 44<br />
Stahlprofil KBK II-H<br />
Neues Profil – neue Möglichkeiten<br />
beim <strong>Demag</strong> Leichtkransystem KBK<br />
Ident.-Nummer: 213 685 44<br />
Systemlösungen für die Stahlverarbeitung<br />
Fallstudie:<br />
Wirtschaftlicher Umschlag in Coillagern<br />
Ident.-Nummer: 224 430 44<br />
<strong>Demag</strong> Repair Center<br />
Die Kompetenz des Herstellers<br />
Ident.-Nummer: 213 679 44<br />
Hoher Materialumschlag<br />
im automatischen 24/7-Betrieb<br />
Fallstudie: Prozesskrane in der Müllverbrennung<br />
Ident.-Nummer: 224 426 44<br />
Intralogistische Gesamtlösung<br />
Fallstudie:<br />
Flexible Fördertechnik auf 3 Ebenen<br />
Ident.-Nummer: 213 681 44<br />
43
Damit alles gut läuft – <strong>Demag</strong> Radsysteme<br />
Bei fördertechnischen Aufgaben haben die <strong>Demag</strong> Radblock- und Laufradsysteme den richtigen Dreh raus – als ebenso<br />
robuste wie kompakte Lösungen mit breitem Traglastspektrum. Hochwertige Radgehäuse bieten dabei vielfältige<br />
Anbauoptionen für individuelle Kundenkonstruktionen. Die einbaufertigen und in vielen Anwendungen langjährig<br />
bewährten Systeme bieten einfache Montage und sind als komplette Fahreinheiten mit <strong>Demag</strong> Getriebemotoren<br />
verfügbar.EinehilfreicheOnline-ProjektierungsunterstützungzurschnellenAuswahlundKonfigurationsowieCAD-<br />
ModellezurKonstruktionsunterstützungder<strong>Demag</strong>RadsystemefindenSieimDriveDesignerdes<strong>Demag</strong>Designer-<br />
Portals unter www.drivedesigner.de.<br />
<strong>Demag</strong> Radblocksystem DRS<br />
nAchtBaugrößen:vonDRS 112bisDRS500n<br />
Hohe Tragfähigkeit bis 40 t<br />
n Individuelle Ausführungen möglich<br />
n Zahlreiche Anschlussvarianten:<br />
Kopf-, Bolzen-, Stirn- und Wangenanschluss<br />
<strong>Demag</strong> Laufradsystem LRS<br />
n DreiBaugrößen:LRS200,250,350n<br />
Universell einsetzbar im Lastbereich<br />
bis6,5tn<br />
Fahrgeschwindigkeiten bis 240 m/min<br />
n Zwei Laufradvarianten: Sphäroguss-<br />
Laufrad mit zwei Spurkränzen sowie<br />
Hydropur-Bandagen-Laufrad<br />
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