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Mohn:BertelsmannhatallenGrund - BERTELSMANN-CHRONIK

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80 September 1975<strong>Mohn</strong>:<strong>BertelsmannhatallenGrund</strong>aufdenErfolgstolzzusein!Mit einem Festaktfeierte der Leseringsein 25jährigesBestehen


"DerRahmenwarfestlich,umnichtzusagenfeierlich~~Treffender und knapper läßt sich der Festtag des Leseringswohl kaum beschreiben: "Der Rahmen war festlich,um nicht zu sagen feierlich. Das Haus Bertelsmannfeierte im Gütersloher Stadttheater das 25jährigeBestehen seiner Bücher- und Schallplattenklubs. Spitzender Gesellschaft und Branche, treue Klubmitgliederaus dem ersten Jahr und Mitarbeiter des Hausesfüllten Parkett und Ränge. Das Collegium aureum spielteMozart und Händel. Und dazwischen Ansprachen,Reden und Festvorträge. An geistiger Potenz war andiesem Tag nicht gespart worden". So erlebte JohannWohlgemuth, Redakteur der in Dortmund erscheinenden"Westfälischen Rundschau", den 19. September1975 in Gütersloh.Festlich und feierlich - das war dieser Festakt sicherlich.Und dennoch nicht nur ein Tag der Freude. DennProf. Dr. Ralf Dahrendorf, Director der LondonSchool of Economics and Political Science, vertrat inseinem Festvortrag die These: Aus der Gesellschaftim Überfluß drohe eine Gesellschaft im Überdruß zuwerden.Nachdrücklich warnte Professor Dahrendorf jedochdavor, in Pessimismus zu verfallen. Der neue Autoritarismussei ein Autoritarismus der Ohnmacht, ein"achselzuckender Abbau von Offenheit und liberalität".Der Weg in die formierte Gesellschaft sei alsonicht zwingend vorgezeichnet.Gegen eine "kulturpessimistische Verachtung der Buchgemeinschaften"wandte sich der parlamentarischeStaatssekretär im Bundeswissenschaftsministerium,Dr. Peter Glotz, in seiner Rede über den "Beitrag derBuchgemeinschaften zur Arbeitnehmerbildung". DieBuchgemeinschaften hätten das Buch in typischeArbeitnehmerschichten - also in die unteren MitteIschichten- getragen. Gewarnt werden müsse vor demVorurteil, die Buchgemeinschaften offerierten lediglichminderwertige Literatur. Im Gegenteil: Das Programmder Buchgemeinschaften sei vielfältig und differenziert.Besonders ausführlich wurde der Festakt anläßlich des25jährigen Bestehens des Bertelsmann Leserings verständlicherweisein der regionalen Presse gewürdigt.Hier einige Auszüge:25 Jahre hielten sie dem Bertelsmann Lesering die Treue. Deshalb lud man sie stellvertretend ein für Tausendevon langjährigen Mitgliedern. Das Foto am Rande des Festaktes zeigt die Mitglieder Herbert Teuber (Kaufbeuren),Wilhelm Rippert (Bensheim-Auerbach), Marianne Bauer (Blankenheim), Werner Flick (Berlin), Hilde Pfisterer(Trossingen), Hilde Hiltmann (WolfenbütteJ), Günter Langner (Berlin) und Erika Munz (Mainz).2


--I NeueISt;tffi1ä€te"Das Haus Bertelsmann hat allen Grund, auf denErfolg stolz zu sein, den die Buch. und Schallplattengemeinschaftennach der Gründung des Leseringesin 25 Jahren erzielt haben, doch eines fand Reinhard<strong>Mohn</strong> noch imponierender: Die quantitativ bedeutendeEvolutionsgeschwindigkeit, also die Entwicklungdieses Unternehmens, das jung ist und sich nicht ausruht.. . . Bertelsmann versteht sich nicht nur als einfunktionierendes Dienstleistungsunternehmen, sondernsieht seinen Auftrag auch als eine gesellschaftspolitischeAufgabe an. "Das ist sehr wichtig zum Verständ.nis unserer Arbeit", betonte Reinhard <strong>Mohn</strong>. DiesesWirken sei frei von jedweder Dogmatik, bemühe sichaber um Fairniß und Gerechtigkeit. Wenn es schon soist, daß die Mitarbeiter einen wesentlichen Teil ihresLebens bei der Arbeit verbringen, so kam es daraufan, alles zu tun, damit sich der einzelne mit dem Werkidentifizieren kann. "Die hier geschaffenen Möglichkeiten",so <strong>Mohn</strong>, "initiativ zu werden", haben bewirkt,daß das Unternehmen jung ist und weiterwachsen kann".WESTFALEN-BLATT"Insbesondere hob Reinhard <strong>Mohn</strong> hervor, das ein imMedienbereich tätiges Unternehmen nicht ausschließ.lich nach marktwirtschaftlichen Prinzipien geführtwerden könne, da es eine gesellschaftspolitische Aufgabe,nämlich die der Kulturvermittlung, zu erfüllenhabe. Aus dieser Haltung heraus müsse man Gesichtspunkteder Rationalisierung gegen den kulturellenAuftrag abwegen. Ein anderer Aspekt, der dazu gehöre,sei die Frage des Selbstverständnisses. "Wir verstehenunsere Arbeit", so Reinhard <strong>Mohn</strong>, "nicht nurals funktionellen Dienstleistungsauftrag, wir verstehensie auch als politische Aufgabe. Das Unternehmenist ein Platz, an dem gesellschaftspolitische Aufgabenerfüllt werden müssen"." Reinhard <strong>Mohn</strong> erklärt aus Anlaß des 25jährigen Bestehensdes Leseringes, die Frage nach den Grenzendes Wachstums stelle sich einem Unternehmen nicht.Es sei jung und engagiert geblieben. Reinhard <strong>Mohn</strong>wertete dieses nicht als Erfolg der Spitze, sondernaller seiner Mitarbeiter. Dabei hob er Fritz Wixforthals" Vater des Leseringes" und seinen Lehrmeisterbesonders hervor".DREI REDNER beim Festakt (von oben): Reinhard<strong>Mohn</strong>, Staatssekretär Dr. Peter Glotz und Prof. Dr.Ralf Dahrendorf.3

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