Was ist psychosoziale Beratung?
Was ist psychosoziale Beratung?
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Psychosoziale Interventionen<br />
und ihr Stellenwert innerhalb der<br />
pädiatrischen diatrischen Spitalsozialarbeit<br />
http://www.bbk.ac.uk/study/all_courses<br />
/styles/subImages/counselling2.jpg<br />
Jahrestreffen<br />
SFSS Sektion Pädiatrie<br />
22. September 2011 Bern<br />
Inhalt<br />
Dr. phil. Martin Hošek Ho ek<br />
Dipl. Sozialarbeiter<br />
Leiter Sozialberatung<br />
Universitäts<br />
Universit ts-Kinderkliniken Kinderkliniken Zürich Z rich<br />
martin.hosek@kispi.uzh.ch<br />
�� Definitionen: psychosozial, <strong>Beratung</strong>, Betreuung,<br />
Sozialtherapie<br />
�� Bausteine einer Theorie klinisch<br />
sozialarbeiterischer <strong>Beratung</strong> und Therapie:<br />
Salutogenese,<br />
Salutogenese,<br />
Kohährenzsinn<br />
Koh hrenzsinn, ,<br />
Selbstwirksamkeitserwartung<br />
�� Ein erfahrungsorientiertes Konzept klinischer<br />
Fallarbeit (nach H. Pauls)<br />
�� Diskussion<br />
�� Zusammenfassung
Kleine Begriffsgeschichte des<br />
Psychosozialen<br />
http://www.lumen.com.ar/<br />
images/autores/00000460.jpg;<br />
Download 6.5.09<br />
Erik H. Erikson (1902-1994)<br />
(1902 1994)<br />
Stufenmodell (8 Stadien) der<br />
<strong>psychosoziale</strong>n Entwicklung<br />
(Identity and the Life Cycle,<br />
1959, deutsch: Identität Identit t und<br />
Lebenszyklus, 1966)<br />
Acht Lebensstadien – Acht zu me<strong>ist</strong>ernde<br />
Lebenskrisen nach E. Erikson<br />
�� 1. Stadium - ca. 1. Lebensjahr - Säuglingsalter:<br />
uglingsalter: Ur-Vertrauen Ur Vertrauen vs. Ur<br />
- Misstrauen<br />
�� 2. Stadium - ca. 2-3 2 3 Lebensjahr - Kleinkindalter: Autonomie vs.<br />
Scham und Zweifel<br />
�� 3. Stadium - ca. 4-5 4 5 Lebensjahr - Spielalter: Initiative vs.<br />
Schuldgefühl<br />
Schuldgef hl<br />
�� 4. Stadium - ca. 6- 6 11/12 Jahre - Schulalter: Werksinn (Bedürfnis, (Bed rfnis,<br />
etwas Gutes und Nützliches N tzliches zu machen) vs. Minderwertigkeitsgefühl<br />
Minderwertigkeitsgef hl<br />
�� 5. Stadium - ca. 11/12 - 15/16 Jahre - Adoleszenz: Identität Identit t und<br />
Ablehnung vs. Identitätsdiffusion<br />
Identit tsdiffusion<br />
�� 6. Stadium - frühes fr hes Erwachsenenalter: Intimität Intimit t und Solidarität Solidarit t vs.<br />
Isolierung<br />
�� 7. Stadium - Erwachsenenalter: Generativität Generativit t vs. Selbstabsorption<br />
�� 8. Stadium - reifes Erwachsenenalter: Integrität Integrit t vs. Verzweiflung
Zeitschrift psychosozial<br />
Zeitschrift „psychosozial<br />
psychosozial“ (seit 1978)<br />
�� Eine Initiative sozialpsychiatrischer<br />
Kreise (Annegret Overbeck, Horst- Horst<br />
Eberhard Richter, Hans Strotzka, Strotzka,<br />
Ambros Uchtenhagen, Uchtenhagen,<br />
Jürg J rg Willi,<br />
u.a.)<br />
�� Enge Verflechtung von sozialen<br />
Faktoren und psychischer<br />
Verfassung anerkannt<br />
�� Psychiatrie müsse sse ich zu einer<br />
sozialen Psychiatrie weiterentwickeln,<br />
psychologische <strong>Beratung</strong>sdienste zu<br />
<strong>psychosoziale</strong>n <strong>Beratung</strong>sdiensten<br />
http://www.psychosozial-verlag.<br />
de/psychosozial/details.php?catp=<br />
4000_4100&p_id=8001, 6.5.09<br />
Psychosoziale Not<br />
(nach U. Rauchfleisch)<br />
�� Psychosoziale Notsituation: Psychische<br />
Störung/Belastung St rung/Belastung UND soziales Problem;<br />
Antwort: bifokales Behandlungsmodell<br />
(psychische Belastung UND soziales Problem<br />
angehen) (cf. Rauchfleisch, U.: Arbeit im<br />
<strong>psychosoziale</strong>n Feld. 2001)<br />
�� Beteiligte Professionen: Psychologen/-innen,<br />
Psychologen/ innen,<br />
Sozialarbeitende, Pflegefachleute, Seelsorger/-<br />
innen<br />
�� Rolle der Sozialarbeit: Bearbeiten und lösen l sen von<br />
sozialen Problemen
<strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>psychosoziale</strong><br />
<strong>Beratung</strong>?<br />
�� Interaktionsform zwischen Angehörigen<br />
Angeh rigen<br />
<strong>psychosoziale</strong>r Berufe und Menschen in<br />
<strong>psychosoziale</strong>n Notlagen, die dem Wissenstransfer<br />
dient<br />
�� Setzt beim Beratenden<br />
�� 1) Interaktionswissen und<br />
�� 2) handlungsspezifisches Wissen voraus<br />
�� Setzt beim Beratenen Bereitschaft und Fähigkeit F higkeit zur<br />
Umsetzung voraus. → <strong>Was</strong> aus <strong>Beratung</strong> wird,<br />
entscheiden letztlich die Beratenen.<br />
Inhaltliche Schwerpunkte klinischer<br />
<strong>psychosoziale</strong>r <strong>Beratung</strong><br />
� Beschäftigung mit Traumata und Affekten<br />
(Ursachen aktueller Probleme in der<br />
Vergangenheit) nicht vollständig ausklammern<br />
� Arbeit an kongruenter Wahrnehmung (geduldige<br />
Klärung)<br />
� Ansprechen und Korrigieren kognitiver Irrtümer<br />
und Fehler<br />
� Gleiche und akzeptierende Behandlung aller<br />
Persönlichkeitsfacetten
Inhaltliche Schwerpunkte klinischer<br />
<strong>psychosoziale</strong>r <strong>Beratung</strong> II<br />
� Wiederaufbau zerstörter positiver<br />
Grundüberzeugungen (Aufbau von<br />
Selbstvertrauen und Optimismus)<br />
� Reduzierung innerpsychischer Konflikte<br />
(hochgesteckte Ambitionen abbauen)<br />
� Minimierung vermeidbarer überwältigender oder<br />
überflutender Erfahrungen (Tempo der<br />
Intervention anpassen)<br />
Pauls, 2004, S. 281-284<br />
Definition Psychosoziale<br />
Betreuung (PSB)<br />
„Psychosoziale Psychosoziale Betreuung <strong>ist</strong> … eine<br />
Interventionsform für f r Menschen in <strong>psychosoziale</strong>n<br />
Notlagen, worin Elemente der Psychotherapie (va.<br />
der Gesprächspsychotherapie) Gespr chspsychotherapie) und und aus der sozialen<br />
Arbeit (<strong>Beratung</strong>, Sachhilfe, Casework) Casework)<br />
zur<br />
Anwendung kommen. Psychosoziale Betreuung <strong>ist</strong><br />
der Interdisziplinarität Interdisziplinarit verpflichtet und me<strong>ist</strong><br />
längerfr<strong>ist</strong>ig ngerfr<strong>ist</strong>ig angelegt und impliziert die Übernahme bernahme<br />
einer gewissen Verantwortung für f r die Belange des<br />
Klienten oder Patienten.“ Patienten.<br />
(Ho Hošek ek, , M.: Psychosoziale Betreuung<br />
von schwer Drogenabhängigen. Drogenabh ngigen. 2003, S. 74)
Unterschiede zwischen<br />
<strong>psychosoziale</strong>r…<br />
<strong>psychosoziale</strong>r<br />
…<strong>Beratung</strong> <strong>Beratung</strong> … und… und …Betreuung Betreuung<br />
Eher kurzfr<strong>ist</strong>ig Tendenziell längerfr<strong>ist</strong>ig<br />
l ngerfr<strong>ist</strong>ig<br />
Verantwortung bleibt<br />
Sozialarbeiter übernimmt bernimmt<br />
vollständig vollst ndig beim Klienten<br />
Verantwortung für f r<br />
definierte Teilaspekte<br />
Themen enger begrenzt Thematisch weiter<br />
gefasst<br />
Jede Betreuung beginnt mit einer <strong>Beratung</strong>.<br />
Sozialtherapie<br />
�� Verhaltens- Verhaltens und Alltagstraining (z.B. in<br />
sozialpädagogischen sozialp dagogischen Einrichtungen,<br />
Kliniken für f r Suchtkranke, etc.)<br />
�� Hat mit dem Erlernen und Einüben Ein ben von<br />
konstruktivem psycho-sozialen psycho sozialen Verhalten<br />
zu tun.
Ziele sozialtherapeutischer<br />
Massnahmen<br />
�� Intrapersonal<br />
�� Interpersonal<br />
�� Intra- Intra und Interpersonal<br />
�� systemisch<br />
Intrapersonal<br />
�� Verbesserung von Basiskompetenzen wie<br />
Motivation, Belastbarkeit, Ausdauer, bspw.<br />
durch Alltagsstrukturierung<br />
�� Verbesserung der Compliance durch<br />
Bearbeitung dysfunktionaler subjektiver<br />
Krankheitstheorien und Förderung F rderung von<br />
Einsicht in die Krankheit durch<br />
Psychoedukation oder<br />
Tagesstrukturierung
Interpersonal<br />
�� Verbesserung der Kontaktfähigkeit Kontaktf higkeit für f r die<br />
Nutzung sozialer Ressourcen und zur<br />
Förderung rderung der selbständigen<br />
selbst ndigen<br />
Inanspruchnahme solcher Angebote<br />
(Erwerb/Einübung (Erwerb/Ein bung sozialer Kompetenzen,<br />
soziales Lernen, Kommunikation)<br />
Intra- Intra und Interpersonal<br />
�� Verbesserung von<br />
Grundle<strong>ist</strong>ungsfunktionen der<br />
Selbständigkeit Selbst ndigkeit (insbesondere Bindungs-<br />
und Abgrenzungsfähigkeit, Abgrenzungsf higkeit, Annahme von<br />
und Umgang mit sozialer Unterstützung,<br />
Unterst tzung,<br />
Konfliktlösungsf<br />
Konfliktl sungsfähigkeit, higkeit, Selbstvertrauen)
systemisch<br />
�� Einbindung in soziale Strukturen<br />
(insbesondere bei sozial isolierten und<br />
kontaktgehemmten Patienten)<br />
Pauls 2004, S. 289<br />
Bausteine einer Theorie klinisch<br />
sozialarbeiterischer <strong>Beratung</strong><br />
und Therapie<br />
�� Salutogenese<br />
�� Kohährenzsinn<br />
Koh hrenzsinn<br />
�� Selbstwirksamkeits-<br />
erwartung
Salutogenese und Kohärenzgef<br />
Koh renzgefühl hl<br />
�� Aaron Antonovksy (1923- (1923<br />
1994)<br />
�� Professor für f r Soziologie in<br />
den USA und in Israel<br />
�� Autor des Salutogenese-<br />
Salutogenese<br />
Konzepts und des<br />
Kohährenzgef<br />
Koh hrenzgefühl hl-Begriffs Begriffs<br />
�� Ausgangsfrage: <strong>Was</strong><br />
unterscheidet Menschen,<br />
die an Belastungen<br />
wachsen von solchen, die<br />
daran scheitern oder<br />
zerbrechen?<br />
Salutogenese: Salutogenese:<br />
ein anderer Blick auf die<br />
Gesundheit<br />
�� Postulat eines multidimensionalen Gesundheits-<br />
und Krankheits-Kontinuums Krankheits Kontinuums statt einer<br />
dichotomen Klassifizierung<br />
�� Konzentration nicht nur auf die Ätiologie tiologie<br />
(Entstehung) einer Krankheit, sondern auf die<br />
gesamte Geschichte des Menschen =><br />
�� Copingressourcen ins Zentrum der<br />
Aufmerksamkeit stellen<br />
http://dieandereseite.files.wordpress.com/2009/10/gesund-krank.jpg?w=300&h=67
Salutogenese: Salutogenese:<br />
ein anderer Blick auf die<br />
Gesundheit II<br />
�� Stressoren und ihre Konsequenzen werden<br />
nicht ausschliesslich als pathologisch, sondern<br />
auch als potentiell positive Stimuli angesehen<br />
�� Adaptation des Organismus an seine Umgebung<br />
statt Suche nach der gesundheitlichen<br />
„Wunderwaffe<br />
Wunderwaffe“<br />
�� Entwicklung von Strategien durch Beobachtung<br />
abweichender Fälle F lle (Individuen, die trotz<br />
belastenden Faktoren positive Entwicklungen<br />
durchlaufen)<br />
Das Salutogenese-Modell<br />
Salutogenese Modell<br />
Modifizert nach:<br />
http://djkfussball.dj.funpic.de/sportunterricht/antono2.gif
Kohärenzgef<br />
Koh renzgefühl hl<br />
(sence sence of coherence SOC)<br />
Verstehbarkeit<br />
Sinnhaftigkeit<br />
Kohärenzgefühl<br />
Handhabbarkeit<br />
Antonovsky, A.: Salutogenese. Zur Entmystifizierung von Gesundheit. 1997<br />
Kohährenzgef<br />
Koh hrenzgefühl hl (Definition)<br />
„Das Das SOC (Kohärenzgef<br />
(Koh renzgefühl) hl) <strong>ist</strong> eine globale<br />
Orientierung, die ausdrückt, ausdr ckt, in welchem<br />
Ausmass man ein durchdringendes,<br />
andauerndes und dennoch dynamisches<br />
Gefühl Gef hl des Vertrauens hat, dass…<br />
dass
Kohährenzgef<br />
Koh hrenzgefühl hl (Definition) II<br />
1. ...die Stimuli, die sich im Verlauf des Lebens<br />
aus der inneren und äusseren usseren Umgebung<br />
ergeben, strukturiert, vorhersehbar und<br />
erklärbar erkl rbar sind [Verstehbarkeit];<br />
2. einem die Ressourcen zur Verfügung Verf gung stehen,<br />
um den Anforderungen, die diese Stimuli<br />
stellen, zu begegnen [Handhabbarkeit];<br />
3. dies Anforderungen Herausforderungen sind,<br />
die Anstrengung und Engagement lohnen<br />
[Sinnhaftigkeit].<br />
Antonovsky, 1997, S. 36<br />
Möglichkeiten glichkeiten intentionaler<br />
Modifikation des SOC<br />
�� Die Klienten ausreichend informieren und<br />
dadurch das Gefühl Gef hl für f r die Handhabbarkeit der<br />
Situation stärken st rken<br />
�� <strong>Beratung</strong>ssituation stets daraufhin überpr berprüfen, fen,<br />
ob der Klient sich als kons<strong>ist</strong>ent erlebt und die<br />
Bedeutung versteht<br />
�� Dem Klienten SOC-verbessernde SOC verbessernde Erfahrungen<br />
ermöglichen erm glichen (v.a. in Langzeit- Langzeit<br />
<strong>Beratung</strong>skontexten möglich) m glich)<br />
Antonovsky 1997, S. 118ff
Selbstwirksamkeitserwartung<br />
http://des.emory.edu/mfp/effbelieving.jpg<br />
Selbstwirksamkeitserwartung II<br />
�� Albert Bandura (geb.<br />
1925)<br />
�� Kanadischer Psychologe<br />
�� Publikationen u. a. zu<br />
Lernpsychologie und<br />
Aggressionsforschung<br />
�� Prägte Pr gte das Konzept der<br />
Selbstwirksamskeits-<br />
erwartung<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Bandura
Selbstwirksamkeitserwartung SWE<br />
(Perceived Perceived self efficacy) efficacy)<br />
III<br />
�� Eine hohe SWE korreliert mit einer<br />
niedrigen Anfälligkeit Anf lligkeit für f r Angststörungen<br />
Angstst rungen<br />
und Depressionen<br />
�� SWE und Handlungsergebnisse sind<br />
zirkulär: zirkul r: Eine hohe SWE führt f hrt zu hohen<br />
Ansprüchen Anspr chen an die eigene Person,<br />
weshalb man eher anspruchsvolle,<br />
schwierige Herausforderungen sucht.<br />
Selbstwirksamkeitserwartung SWE<br />
(Perceived Perceived self efficacy) efficacy)<br />
IV<br />
�� Vier Elemente, welche die<br />
Selbstwirksamkeitserwartung positiv<br />
beeinflussen:<br />
�� Me<strong>ist</strong>ern von sozialen Schwierigkeiten Schwierigkeiten (Erfolge den<br />
eigenen Fähigkeiten F higkeiten zuschreiben,<br />
Frustrationstoleranz)<br />
�� Wirkung von Vorbildern (je grösser gr sser die Ähnlichkeit, hnlichkeit,<br />
umso grösser gr sser die Beeinflussung)<br />
�� Soziale Unterstützung Unterst tzung (real<strong>ist</strong>isches Zutrauen und<br />
Stützen St tzen motiviert zu grösseren gr sseren Anstrengungen)<br />
�� Abbau von physiologischen Stressreaktionen<br />
(Herzklopfen, Herzklopfen, Schweißausbr<br />
Schwei ausbrüche, che, Händezittern,<br />
H ndezittern,<br />
Frösteln, Fr steln, Übelkeit belkeit z. B. )
Ein erfahrungsorientiertes<br />
Konzept klinischer Fallarbeit<br />
�� Entwickelt von Helmut<br />
Pauls (geb. 1952)<br />
�� Psychotherapeut und<br />
Professor für f r<br />
Handlungslehre der<br />
Sozialen Arbeit und<br />
Psychologie an der FH<br />
Coburg, Deutschland<br />
�� Leiter Masterstudiengang<br />
in Klinischer Sozialarbeit<br />
Coburg/Berlin<br />
Vgl. Pauls, 2004, S. 361-375 361 375<br />
Klinische Fallarbeit<br />
�� Konzept beruht auf Erfahrungen des<br />
Autors am Zentrum für f r Kinder- Kinder Jugend-<br />
und Familienhilfe des Instituts für f r<br />
Psychosoziale Gesundheit an der<br />
Fachhochschule Coburg und umfasst<br />
neun Elemente
Neun Elemente I<br />
1. Kontakt und Beziehung eingehen<br />
2. Aufbau eines strukturgebenden<br />
Behandlungssettings, Involvierung, Diagnostik<br />
ggf. Krisenintervention<br />
3. Kompetenzförderung Kompetenzf rderung und<br />
Ressourcenaktivierung<br />
4. Aktive Hilfen geben, erste Erfolge erreichen<br />
5. Ermöglichung Erm glichung emotionaler Entlastung im<br />
Rahmen der therapeutischen Beziehung<br />
Neun Elemente II<br />
6. Würde rde achten und Selbstwert fördern, f rdern, Respekt<br />
7. Verstehend-erkl<br />
Verstehend erklärender render Umgang mit<br />
Symptomen<br />
8. Aktivierung und Rücknahme R cknahme sozialer<br />
Unterstützung<br />
Unterst tzung<br />
9. Ablösung Abl sung
Unterschied zwischen <strong>psychosoziale</strong>r<br />
(klinischer) und „grundst grundständiger ndiger“<br />
sozialarbeiterischer <strong>Beratung</strong><br />
�� <strong>Beratung</strong> in der grundständigen grundst ndigen Sozialarbeit (Pauls,<br />
2004) dient v. a. der Informationsvermittlung und der<br />
Organisation von Hilfen<br />
�� <strong>Beratung</strong> im Rahmen <strong>psychosoziale</strong>r Interventionen<br />
dient ZUSÄTZLICH ZUS TZLICH der Verbesserung der der Befindlichkeit<br />
Befindlichkeit<br />
und der Adaptation von Einstellungen und Verhalten<br />
Interventionsziele des<br />
Sozialdienstes Universitäts<br />
Universit ts-<br />
Kinderkliniken<br />
�� Fördern rdern des Behandlungs- Behandlungs und<br />
Genesungsprozesses durch Abbau sozialer<br />
Belastungen von Patienten/-innen<br />
Patienten/ innen, , Eltern<br />
(Hauptzielgruppe<br />
Hauptzielgruppe) ) oder Angehörigen<br />
Angeh rigen<br />
�� Unterstützung<br />
Unterst tzung der gesellschaftlichen<br />
Integration der Patientenfamilie<br />
�� Zukunftsperspektiven eröffnen er ffnen, , Sinnhaftigkeit<br />
(wieder)herstellen<br />
wieder)herstellen, , Kohärenzgef<br />
Koh renzgefühl hl stärken st rken<br />
Vgl. Vgl.<br />
<strong>Beratung</strong>s- <strong>Beratung</strong>s und Betreuungskonzept Sozialdienst, Sozialdienst,<br />
2010, S. 5
Instrumente des<br />
Sozialdienstes<br />
�� Psychosoziale <strong>Beratung</strong> und Betreuung (me<strong>ist</strong><br />
der Eltern oder Angehörigen, Angeh rigen, selten der Patienten<br />
selbst)<br />
�� Persönliche Pers nliche Entlastung und Verarbeitung<br />
�� Klärung Kl rung<br />
�� Aufzeigen von Handlungs- Handlungs und Bewältigungsm<br />
Bew ltigungsmöglichkeiten glichkeiten<br />
�� Ressourcenerschliessung<br />
�� Unterstützung Unterst tzung im admin<strong>ist</strong>rativen Bereich (z.B. (Sozial-) (Sozial )<br />
Versicherungen), Vermittlung Finanz- Finanz und Sachhilfe<br />
�� Vernetzung mit anderen Diensten und<br />
(Entlastungs-) (Entlastungs ) angeboten<br />
Diskussion<br />
�� Fragen?<br />
�� Beispiele <strong>psychosoziale</strong>r Interventionen in<br />
der pädiatrischen p diatrischen Spitalsozialarbeit<br />
�� Stellenwert <strong>psychosoziale</strong>r Interventionen<br />
innerhalb der pädiatrischen<br />
p diatrischen<br />
Spitalsozialarbeit<br />
�� Entwicklungsperspektiven
Beispiele Kinderspital Zürich Z rich<br />
�� Beispiel 1: Die Ehekrise (Familie mit 4<br />
Kindern aus Palästina) Pal stina)<br />
�� Beispiel 2: Die „schwierige schwierige“ Mutter<br />
�� Beispiel 3: Die Mutter, die nicht fröhlich fr hlich zu<br />
sein wagt.<br />
Essenz<br />
�� Psychosoziale Interventionen folgen nicht einer<br />
einzigen Methode oder Schule, sondern setzen<br />
sich aus Elementen verschiedener <strong>Beratung</strong>s-<br />
und Therapierichtungen zusammen.<br />
�� Das unmittelbare Ziel <strong>psychosoziale</strong>r <strong>Beratung</strong>,<br />
Betreuung oder Sozialtherapie <strong>ist</strong> die<br />
Veränderung Ver nderung von Einstellungen und von<br />
Verhalten, von Beziehungen und<br />
Beziehungsgefügen.<br />
Beziehungsgef gen.<br />
�� Das mittelbare Ziel <strong>ist</strong> die Verbesserung der<br />
Passung zwischen Klient und sozialer<br />
Umgebung als Beitrag zur Förderung F rderung seiner<br />
(sozialen) Gesundheit.